Nr. 123 1. B

Dieustag, den 26, Mai 1908.

33. Jahrgang.

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Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten.

Das Kronprinzenpaar im Rheinlande.

Köln, 25. Mai.

Ueber den Besuch des Kronprinzenpaares in Köln schreibt dieKöln. Volksztg.": Regen war die Signatur des gestrigen Sonntages. Er fiel ohne Rücksicht auf den Schmuck, der in den verschiedenen Straßen dem Stadtbild bereits festliches Gepräge verliehen hat. Die Fahnen, die über dem flutenden Großstadt­verkehr herausgesteckt waren, hingen naß und schwer herunter. Kostbare Draperien und Fensterteppiche zogen sich zu Falten, der künstliche Blumenschmuck verlor die Frische an Farbe und

Heute ist das Bild nicht um vieles günstiger. Das sprich­wörtliche Hohenzollernwetter scheint uns Kölnern heute zu mangeln. Unter feinem Regen vollenden geschickte und emsige Hände die Ausschmückung der Häuser und Straßen.

Am Übiering hat die Stadt an der Haltestelle der Rhein­uferbahn eine Art Ehrenpforte errichtet.

In der Christophstraße zeigen viele Geschäftshäuser Ge­winde aus Tannenreis und um schöne Embleme sind malerisch kleine Fähnchen in den deutschen, preußischen oder stadt­kölnischen Farben gruppiert. Das bunte festliche Bild vervoll­ständigt hier wie überall die Menge der großen Flaggen. In der Gereonstraße sticht das erzbischöfliche Palais durch seinen charakteristischen Fahnenschmuck hervor, darunter Fahnen mit dem päpstlichen und erzbischöflichen Wappen. Unter Sachsen­hausen reiht sich Fahne an Fahne; die monumentalen Schau­seiten empor, um Erker und Säulen klettert grünes Gewinde. Die großen Bankgebäude, die Reichsbank und das Hauptpostamt wetteifern miteinander im festlichen Schmuck. Am Hauptpost­gebäude sind fast nur die Fahnen in den Reichsfarben mit dem Posthorn und der Kaiserkrone verwendet, am Mittelgebiet, an den Erkertürmen überall Fahne an Fahne, fast des guten zu viel für das Auge. An der Bergisch=Märkischen Bank hat Kunst­gärtner Robert Flügel die Dekoration ausgeführt. Auf den Fenstergesimsen häufen sich farbenprächtige Rosen, sie quillen in duftigen Gewinden von Balkon und Fries nieder und breiten über das stattliche Gebäude im Verein mit den Lorbeerbäumchen einen Frühling mit entzückenden Reizen. Aehnliche Wirkungen wurden von der gleichen Firma am Regierungsgebäude erzielt, wo besonders die Vorhalle mit der darüberliegenden Altane einen Stützpunkt für die Ausschmückung gab. Am Eingang zu der Wohnung des Regierungspräsidenten ist ein prächtiger Baldachin aus rotem Sammet mit goldenen Säumen errichtet worden.

Der Straßenschmuck häuft sich, je näher wir zum Rathaus kommen, wo ein gewisser Mittelpunkt geschaffen ist. Ein tor­burgartiger Eingang schließt die Straße Unter Goldschmied gegen den Dom zu ab; damit ist ein intimes Straßenbild er­zielt, in dem sich Guirlanden, die in ihrer Spitze abwechselnd von einer Rosenkrone überragt sind oder einen Blumenstrauß niederfallen lassen, von Haus zu Haus ziehen. So bereitet diese Straße vor auf den Mittelpunkt in der Dekoration, den Rathausplatz. Drei Portale schließen ihn nach allen Seiten ab. Der Torbogen, der von der Portalsgasse aus zum Rathausplatz führt, ist im Innern mit Tannenreis ausgefüllt, das zu dem leuchtenden Weiß des Bogengerippes einen wirksamen Hinter­grund bildet. In der Mitte der Wölbung lenkt die Inschrift Willkommen die Aufmerksamkeit auf sich. Zu dem Weiß und Grün tritt noch im oberen Abschluß des Torbogens eine diskrete Vergoldung einzelner Architekturteile. Aehnlich, nur etwas schlichter in der Ausführung sind die Tore, die zur reichge­schmückten Bürgerstraße und zu Obenmarspforten führen, ge­staltet. Die Verwaltungsgebäude, die sich um den Rathaus­platz gruppieren, tragen Tannengewinde, ohne die Aufmerk­samkeit abzulenken von dem alten historischen Bau des Rat­hauses mit dem herrlichen Turm, den stimmungsvollen Lauben und den Spitzbogenfenstern.

Noch an anderen Plätzen und Straßen, nimmt die Aus­schmückung unser Interesse besonders in Anspruch, so die Ko­mödienstraße, der Heumarkt, Friedrich Wilhelmstraße und der Zugang zur Schiffbrücke, von wo aus die kronprinzlichen Herr­schaften heute abend das Schiff besteigen.

Auf unseren herrlichen Ringstraßen ist es schwierig, bei der Pracht, die besonders am Sachsenring, am Deutschen Ring und am Kaiser Wilhelm=Ring der Frühling ausgestreut hat, den Häusern noch einen hervorstechenden Schmuck zu geben. Und doch sind einige, die freier liegen, mit feinem Geschmack und in engem Anschluß an ihren Stil mit künstlerischem Geschmacke geziert.

Leuchtende Rosenguirlanden folgen an einzelnen Gebäuden den architektonischen Linien, wie z. B. am Hause des Herrn Arnold v. Guilleaume am Sachsenring, das nach Angaben des Herrn Brantzky geziert ist; mächtige Fliederbüsche füllen die Vasen eines Gartenportals. Die blumengeschmückten Balkone und Fenster füllen weißgekleidete Kinder und festlich gestimmte Erwachsene. Vom eben vollendeten, stilvollen Neubau der Pauluskirche grüßen flatternde Fahnen. Am Deutschen Ring zieht das v. Guilleaumesche Haus die allgemeine Aufmerksam­keit auf sich. Zarte Rosengewinde begleiten die Umrahmungen

der Fenster, die Linien der Balkone und des Portales, und wie de ein Zauberschloß hebt sich der Bau aus dem Grün.tr

Von 10 Uhr an zogen Vereine, Innungen und die Ober­ B klassen der Volks= und höheren Schulen zur Spalierbildungm

auf. Eine große Menschenmenge säumte die Straßen ein,96

welche das Thronfolgerpaar auf seiner Fahrt zum Dom, Rat­hause und Regierungsgebäude berühren wird. Punkt 11 Uhr traf das Kronprinzenpaar mit der Rheinuferbahn am Übier­ring ein, begrüßt von den Herren Oberpräsident von Schor­lemer, Regierungspräsident Dr. Steinmeister, Oberbürger­meister Wallraf und Polizeipräsident v. Weegemann. Der Kronprinz trug die Uniform der Pasewalker Kürassiere, die Kronprinzessin ein elfenbeinfarbiges Kostüm mit lilafarbenem Hute. Drei junge Damen, die aus dem Kreise der Stadtver­waltung und des Stadtverordnetenkollegiums ausgewählt wurden: Frl. Grete Zschirnt, Frl. Clary Trimborn, Fräulein Dita Berghausen, begrüßten die Kronprinzessin und überreich­ten einen prachtvollen Blumenstrauß aus weißen und roten Rosen mit einer Schleife in den Stadtfarben. Die hohen Herr­schaften bestiegen dann bereitstehende Wagen; in dem ersten nahmen der Oberpräsident, der Regierungspräsident und der Polizeipräsident Platz. In dem zweiten offenen Wagen folgte das Kronprinzenpaar nebst dem Oberbürgermeister Wallraf, in dem dritten Oberhofmeisterin v. Tiele=Winckler und Hof­marschall v. Trotha, in dem vierten Frl. von Trotha und Oberst v Oppen. Das Wetter hatte sich etwas aufgeklärt, blieb aber trüb. Die hohen Herrschaften fuhren unter Hochrufen des Publikums über Übierring, Chlodwigplatz, Karolingerring, Sachsenring(links), Salierring, Barbarossaplatz, Hohenstaufen­ring, Habsburgerring, Rudolfplatz, Hohenzollernring, Kaiser Wilhelm=Ring, Christophstraße, Gereonstraße, Unter Sachsen­hausen, An den Dominikanern, Andreaskloster, Domkloster zum Dom.

Um 11,25 Uhr traf das Kronprinzenpaar vor dem Haupt­portal des Domes ein, wo sich schon vor 11 Uhr das Metropoli­tankapitel in violetter Soutane mit der Kapitelskette versam­melt hatte. Um 11 Uhr war dort auch der Herr Kardinal in Kardinalstracht mit dem roten Kardinalsmantel eingetroffen. Auf dem Platze vor dem Portal hatten Kriegervereine mit ihren Fahnen Aufstellung genommen, und eine Kapelle konzertierte dort. Im Dom selbst hatte sich eine größere Menge versam­melt, so daß ein Spalier gebildet wurde. Der Herr Kardinal­Erzbischof Fischer empfing das Kronprinzenpaar am Portal mit folgender Ansprache:

Kaiserlich Königliche Hoheiten! Es ist mir und dem mich umgebenden Hochwürdigen Metropolitankapitel eine Ehre und eine Freude, Eure Kaiserlich Königliche Hoheiten an der Schwelle unseres Domes zu begrüßen, unseres Domes, der das herrlichste Gotteshaus ist auf deutscher Erde.

Der Dom zu Köln verdankt ungemein viel der hohen Ge­wogenheit und dem wirksamen Wohlwollen von Preußens Kö­nigen, angefangen mit König Friedrich Wilhelm III. bis zu unseres jetzigen Kaisers und Königs Majestät, Wilhelm II., Eurer Kaiserlichen Hoheit erhabenem Herrn Vater.

Der heutige hohe Besuch ist uns eine Gewähr für die Fort­dauer dieser Gewogenheit und dieses Wohlwollens.

Und so heiße ich Eure Kaiserlich Königlichen Hoheiten beim Eintritt in die hehren Hallen dieses Gotteshauses im eigenen Namen und im Namen des Hochwürdigen Metropoli­tankapitels ebenso ehrerbietig wie herzlich willkommen.

Nach kurzer Vorstellung des Herrn Weihbischofs, der Mit­glieder des Domkapitels, der Herren Dombaumeister Hertel, Justizrat Custodis usw. wurde das hohe Paar unter dem Ge­sang des Domchores, der von der Orgelempore her die fünf­stimmige MotetteTerra tremuit" von Palästina ausführte, durch den Mittelgang zu der Vierung geleitet, die mitTeppichen be­legt und an den vier Pfeilern mit Baumgruppen geziert war.

Auf der rechten Seite gegen den ersten Pfeiler hin waren Sessel für den Kronprinzen und die Kronprinzessin aufgestellt. Hier fand sodann die Vorstellung des Domkapitels statt.

Das Kronprinzenpaar nahm dort Platz zwischen dem Herrn Kardinal und Herrn Weihbischof.

Dann begab sich das Kronprinzenpaar, begleitet vom Herrn Kardinal durch das Hauptchor zur Besichtigung des Chores, der Seitenkapellen und des Dombildes in der St. Michaelskapelle, und von hier aus zur Schatzkammer. Dompropst Prälat Dr. Berlage war leider infolge einer kürzlich überstandenen schweren Krankheit, die ihn an das Zimmer fesselt, nicht im­stande, dem Empfang beizuwohnen.

Nach Besichtigung der Schatzkammer kehrte man in die Vierung zurück, wo der Kronprinz und die Kronprinzessin sich verabschiedeten, um alsdann durch das Südportal den Dom zu verlassen.

Ueber Domhof, Unter Goldschmied, Portalsgasse fuhr das Thronfolgerpaar zum Rathausplatz zum Besuch des altehr­würdigen Rathauses, das gediegenen Schmuck erhalten hatte. Auf dem Rathausplatz hatten die Schülerinnen der höheren Schulen in weißen Kostümen, geschmückt mit weiß=rot=grünen Bändern, im Halbkreis Aufstellung genommen. Oberbürger­meister Wallraf hieß den hohen Besuch nochmals herzlich will­kommen.

Hierauf erfolgte die Vorstellung der Beigeordneten und Stadtverordneten und mehrerer in charitativen Bestrebungen sich auszeichnender Damen. Unter kundiger Führung besichtigte

das Thronfolgerpaar die vornehmsten Säle des Rathauses und trug sich dann in das goldene Buch der Stadt ein. Ueber Bürgerstraße, Unter Taschenmacher, Domhof, Domkloster, Ko­mödien=, Zeughausstraße ging dann die Fahrt zum Regierungs­gebäude, woselbst Frühstückstafel stattfand.

Vom Regierungsgebäude fuhr das Kronprinzenpaar gegen Uhr über Friesen=, Norbertstr., Gereonskloster, Christop­straße, Kaiser=Wilhelmring, Hansaring, Deutscher Ring zum Hause des Herrn Kommerzienrates Theod. v. Guilleaume und von dort gegen 3 Uhr über Kaiser=Friedrichufer zum Renn­platze in Merheim.

Kunstgeübte Hände, die dem städtischen Hochbauamt und der Gartenverwaltung in genügender Zahl zur Verfügung stehen, hatten dem Gürzenich gediegenen und wirkungsvollen Schmuck gegeben. Die vornehmsten Stücke des Kölner Rats­silbers und Orchideen in den zartesten Farben schmücken die Tafel. In vier langen Reihen sind die übrigen Tische aufge­stellt. Ein gotischer Säulenumbau, vor dem sich unter Zier­pflanzen und Blumen die Kaiserbüste erhebt, schließt die Rück­seite des Saales vorteilhaft ab.

Um Uhr erschien das Kronprinzenpaar im Gürzenich, der Kronprinz in der Galauniform der Kürassiere, die Kron­prinzessin in einem weiß=blauen Seidenkostüm mit Courschleppe. Im Isabellensaale fand zunächst Vorstellung statt und dann be­gaben sich die hohen Herrschaften zur Tafel.

Nach dem zweiten Gang brachte Herr Oberbürgermeister Wallraf den Trinkspruch aus. Er wies auf die denkwürdige Stätte des Gürzenich hin.Klingt und singt es doch in diesem Saale von alter und neuer Kaiserpracht und vaterlandsfrohem Bürgersinn. Kaiser Friedrich III. aus Habsburgs Stamm und sein Sohn Marimilian haben zuerst diesen Saal geweiht.

Von hier zog Marimilian mit reisiger Kölner Schar zur Brautfahrt aus nach Brabant, um in der Ehe mit Maria von Burgund wohl den schönsten fürstlichen Liebesbund des Mittel­alters zu schließen. Hier hielt Kaiser Maximilian den großen Reichstag ab, und den Fackeltanz vor dem Kaiser eröffnete der junge Herzog Albrecht von Mecklenburg, der durch seine Heirat mit einer Tochter des Kurfürsten Joachim von Brandenburg der Stammvater des erlauchten Geschlechtes unserer Frau Kron­prinzessin geworden ist. Und eine lange Reihe gekrönter und fürstlicher Gäste ist dann im Laufe der Jahrhunderte hier ge­folgt, vor allem auch der große kaiserliche Neubegründer des Reiches, die Heldengestalt seines ritterlichen Sohnes und mit der allgeliebten Landesmutter unseres jetzigen Kaiserlichen Herrn in Kraft und Hoheit regierende Majestät. Auf die Zeit des Studiums des Kronprinzen hinweisend, schloß Redner: Wie des Rheines grünes Gewell, das unserer Stadt uralte Zinnen grüßt, kommen und gehen die Generationen. Aber auf Fels gebaut, hochragend und ewig wie unser Dom, steht in köl­nischem Herzen die Treue zu Kaiser und Reich begründet. Dem Erben der Kaiserkrone und Seiner Erlauchten Gemahlin gilt der heutige Tag. Und was unsere Herzen fühlen, des sollen die Lippen begeisterte Zeugen sein.

Der Kronprinz erhob sich gleich nach den Worten des Ober­bürgermeisters zu einer längeren Rede, in der er erklärte, daß der heutige Tag mächtig die Erinnerungen in ihm wachrufe an die schönen Jahre, die er als Student in der herrlichen Rhein­provinz glücklich und sorglos verleben durfte. Mit dem Ge­danken daran kehrte auch die Erinnerung lebhaft zurück an all die Freundlichkeit, die Liebe und Freundschaft, die ihm hier in Köln, in Bonn und Düsseldorf und sonst am herrlichen Rhein­strom zuteil geworden. Sein Hoch galt der Stadt Köln, ihren Bürgern und ihrem verehrten Oberbürgermeister. Gegen Uhr wurde die Tafel aufgehoben und das Thronfolgerpaar begab sich, wiederum herzlich begrüßt von einer zahlreichen Menschenmenge, die trotz des fortwährend herniederrieselnden Regens die Straße besetzt hielt, zur Abnahme der Flotten­parade und zur Besichtigung der Illumination und des Feuerwerks.

Der Regen hatte gegen Abend mit erneuter Stärke einge­setzt. Am Rheine und in den anstoßenden Straßen drängen sich die Menschenmassen, die zur Besichtigung der Schiffsparade, der Beleuchtung des Domes, des Rathausturmes und des gesam­ten Rheinpanoramas zusammengeströmt sind.

Auf dem ziemlich hochgehenden Strom bietet die Schiffs­parade, die sich langsam zu entwickeln beginnt, ein seltenes Schauspiel. Jetzt naht das Kronprinzenpaar. Es ist mittler­weile 9 Uhr geworden. An den Helmen der Domtürme steigt langsam rosiger Schein empor. Immer schärfer heben sich die Konturen des gewaltigen Bauwerkes aus dem Dunkel ab. Jetzt leuchtet es auch am Rathausturm auf, ein Lichtermeer beginnt an dem anheimelnden, ewig schönen Rheinpanorama Colonias zu erstrahlen. Die kronprinzlichen Herrschaften haben das Festschiff Kaiserin Friedrich bestiegen, es stößt ab und gleitet langsam hinaus in die Wogen des Rheinstroms!

Alle rheinwärts gelegenen Häuser waren illuminiert. Der Dom und die Kirchtürme erstrahlten in bengalischem Licht, während von der festen Rheinbrücke aus ein prächtiges Feuer­werk abgebrannt wurde Das Schiff mit den kronprinzlichen Herrschaften fuhr indessen, umgeben von einer zahlreichen Flottille, bis unterhalb Rodenkirchen und bis zur Trankgasse an der Flora. Abends nach 10 Uhr fuhr der hohe Besuch nach Bonn zurück.