sonnerstag, 17. Oktober
Korkersth
Pernsprecher: Nr. 5361 5362
5363 5364 5365 5366: 5367
1907
Nr. 1079
Verantwortlichfürden algemeinen Teil: Gustav Brüggemann; für den Handelsteil: W. Jutzi: für den Anzeigenteil: F. W. Bales; Verleger und Drucker: M. DuMont Schauberg: Chefredakteur: Ernst Posse, alle in Köln.
Bezugspreis in Köln 7 J in Deutschland 9.&a viertelährlich. Anzeigen 453 die Zeile oder deren Raum, Reklamen.——4 Aufnahme von Anzeigen an bestimmt vorgeschriebenen Tagen oder in bestimmt bezeichneten Ausgaben wird keine Verantwortlichkeit übernomn
Haupt-Expedition: Breite Straße 64.
Haupt-Agenturen: Aachen Th. Naus. Berlin B. Arndt, Mohrenstr. 26, Bingen Jos. Adolf Schmitt, Rathausstr. 22. Bochum Bockauc Freese, Bonnkl. RoBrühl J. Reifferscheidt. Dortmund A. Crisand. Düren A. Schäfer. Düsseldorf U. Schürmann. Duisburg Fr. Schatz. Elberfeid u. Barmen Jak. Vowinckel. Essen H. I. Geck. Godesberg Frau H. Keller. Hagen G. Geerkens, Hamburg A. Schoeler, Adolfsplatz 61, im Börsenhof. Kalk H. Berger, Hauptstraße 79. Köln-Bayenthal.Müller, Alteburger Str. 253—255. Köln-Deutz Ed. Kiop. Köln- Ehrenfeid Hugo Aeckersberg, Rothehausstr. 14. Köln-Lindenthal W. Braun, Dürener Str. 202. Köln-Nippes G. Hedler, Wilhelmstr. 54.
###B5- Agenturen: Koblenz Jes. Adolf Schmitt Köhrstr. 704 Krefeld Sutiefie reg#ennep Ad. Mann. Mainz I. Frenz, Mäthelm(Rh.).Kleiser. muinerm(Ruhr) H. Baedeker's Bachhandlung..-Gladsach E. Schellmnann. Neuß J. van Haag. Neuwied I. Pfeiffer. Remscheid..Hager. Rheydt Otto Berg Ruhrort Andreae& Co. Solingen Ed. Elven. Wiesbaden H. Gieß.Rheinstr.
in Deutschsand: in allen größern Städten: Hlaasenstein& Vogler, Rud, Mosse. Daube& Co. C. m. b. H. Invalidendank. Baden-Baden Ph. Bussemer. Bremen Herm. Wülker, Wilh. Scheller. Hannover II. Schlitte. Mannheim Simen Servos
Erste Morgen-Ausgabe
Geschäftsstunden: Redaktion von 9 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends: Anzeigenteil und Expedition—12 Uhr vorm. und—7 Uhr nachm: Druckerei—1 Uhr und—6½ Uhr.
77
Redaktion, Anzeigenteil, Expedition und Druckerei sind durch jede dieser
7 Fernsprechleitungen zu erreichen.
gm. Herzen, den, ersten Vertreter der französischen Republik den Aus= tatsächlich in weitern Umfang durchführbar ist, zeigt die Zunahme berubringen.# Anerkennuung und meiner aufrichtigsten Verehrung der englischen Arbeitszeit in Berlin. Zu den 69 Betrieben, in
denen sie im Jahre 1902 eingeführt war, kamen 1903 weitere 130, 1904 159, 1905 182 und 1906 267.
Die Eriedenskonferenz.
schlag wird für die Dauer bis 1917 aufrecht erhalten. Die in das Gebiet der äußern Handelspolitik gehörenden Fragen werden ihrem Wesen nach in der bisherigen Weise geregelt, da insbesondere auch die Unterhandlungen über den Abschluß und die Kündigung der wirtschaftlichen Verträge, wie die Handels= und Schiffahrtsverträge, Konsolarkonventionen usw., für beide Staatsgebiete gleich bindende Kraft haben. Hierauf wurde besonders bezüglich der bis 1. März 1917 in Geltung stehenden neuen Handelsverträge vereinbart, daß die in diesen Verträgen vorgesehene Eventuellkündigung bis 31. Dezember 1915 von Oesterreich=Ungarn einseitig nicht erfolgen wird. Desgleichen wurde festgestellt, daß die Kündigung von Verträgen ohne festen Ablauftermin während der Dauer des Vertrags betreffend die Regelung der wechselseitigen Handels= und Verkehrsbeziehungen weder von Oesterreich noch von Ungarn einseitig gefordert werden kann. In den Vorschriften über das Konsulatswesen, über die Fachberichterstatter und die Zoll= und Handelskonferenz ist eine Aenderung nicht eingetreten. Für den Bereich der Gewerbe= und Industriepolitik gewährleistet der neue Vertrag nach wie vor bei Aufrechterhaltung der vollen Selbständigkeit der gewerberechtlichen Ordnung die Gleichstellung mit dem einem Staate Angehörenden auf Grundlage der formellen Reziprozität; die gewerbliche Freizügigkeit, das Recht der Nieder= lassung sowie die Freiheit des persönlichen und Warenverkehrs der Geschäftsbetriebe, der Handlungsreisenden werden nach Analogie der einschlägigen Vereinbarungen und Verträge neu geregelt. Für den Gewerbebetrieb im Umherziehen einschließlich des Hausierhandels, dann für das Apotheker= und Sensalengeschäft wurden gleichfalls den internationalen Vertragsrechten sowie dem eigenen Rechtszustande entsprechend Ausnahmebestimmungen getroffen. Durch ein besonderes Uebereinkommen über die Vermeidung von Doppelbesteurungen wird der freie Warenverkehr vor Belastungen unter dem Titel der Besteurung geschützt. Desgleichen wird durch die vereinbarte Aufhebung der ungarischen Transportsteuer auf der Donau, durch welche die Benutzbarkeit dieses Stromes für den nach Osten gerichteten Warenverkehr erschwert und die bestehende wirtschaftliche Freizügigkeit unterbunden war, die österreichische Industrie von einer empfindlichen Belästigung befreit.
7 Haag, 16. Okt.(Telegr.) In der heutigen Vollsitzung brachte zuerst der Vorsitzende v. Nelidow den Dank des Kaisers von Rußland für die ihm in einer frühern Sitzung dargebrachte Huldigung zum Ausdruck. Daraufhin erstattete Scott=Vereinigte Staaten Bericht über das auf Grund eines amerikanischen Antrages entworfene Abkommen für die Errichtung eines ständigen Schiedsgerichtshofes und den von der Ersten Kommission angenommenen„Wunsch“, die Regierungen möchten dieses Abkommen in Kraft setzen, wenn über die Art der Besetzung des Gerichtshofes eine Einigung der Staaten erzielt sei. Der„Wunsch“ wurde samt dem ihm beigefügten Abkommen angenommen. Nur Belgien, Dänemark, die Schweiz, Rumänien und Griechenland enthielten sich der Stimme, weil sie, wie Carlin=Schweiz ausführte, in diesem neuen Schiedshof eine Gefährdung des alten bewährten Schiedshofes von dem Abkommen von 1899 her erblicken. Die meisten süd= und mittelamerikanischen Staaten unter Führung von Sarhass=Braftien und Triana=Kolumbien stmmten zwar für schune### ger Vereinigten Staaten, jedoch nur unter der Voraus
ung, vaß die Besetzung des Gerichtshofes nach dem Grundsatz der völligen Gleichheit der Staaten erfolge. Es ist kaum anzunehmen, daß diese Konferenzbeschlüsse eine unmittelbare weitere Folge haben werden. Sodann erstattete Guillaume=Belgien Bericht über das nunmehr in 94 Artikeln vorliegende veränderte Schiedsgerichtsabkommen, welches das große Werk der Arbeiten der Ersten Kommission darstellt. Das Abkommen wurde einstimmig angenommen. Nur zu einzelnen Artikeln wurde im Namen Japaus, der Schweiz, Brasiliens und der Türkei Vorbehalte gemacht. Einen allgemeinen Vorbehalt
im Sinne ihrer Monroelehre machten die Vereinigten Staaten zu Art. 48, genau in gleicher Weise, wie dies 1899 dem entsprechenden Art. 27 des ersten Abkommens geschehen war; auch Japan machte ausdrücklich einen ähnlichen Vorbehalt. Alsdann wurde der Antrag der Vereinigten Staaten über die Anwendung Waffengewalt bei Eintreibung von vertragsmäßigen
Schulden(Antrag Porter) angenommen; Belgien, Schweden, die Schweiz, Rumänien und die Türkei enthielten sich der Stimme. Der argentinische Vertreter Drago erklärte den Vorbehalt Argen
Eintreihung den Haugu de Rechtsverweigerung und niemals für Finsen von Staatsschulden die Anwendung Gewal zulassig sein solle; fast die sämtlichen mittel= und südamerikanischen Staaten schlossen sich dieser Verwahrung an. Weiter wurde alsdann die im Wortlaut schon mitgeteilte Erklärung über die bindende Schiedsgerichtsbarkeit(obligatorisches gericht) mit 41 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen(Vereinigte Staaten, Japan, Rumänien) angenommen. Nachdem so die langandauernden schwierigen Arbeiten der Ersten Kommission abgeschlossen waren, nahm Frhr. v. Marschall das Wort zu einer lebhaften Dankerklärung an den hochverdienten Vorsitzenden der ersten Kommission, den französischen Staatsmann Bourgeois. Diese Rede lautete:
Diese Rede machte auf die ganze Versammlung den tiefsten Eindruck und wurde von den lebhaftesten Beifallsbezeugungen begleitet, die lange andauerten. Zweifellos war diese Rede des Botschafters v. Marschall einer der bedeutsamsten Momente der ganzen Konferenz und gab der heutigen Sitzung einen hochpolitischen Wert und einen über die Konferenz hinausreichenden Charakter. In tiefer Bewegung gab Herr Bourgeois dann persönlich seinem Dank an Frhrn. v. Marschall Ausdruck. Auch die Herren v. Martens, Barbosa und Nelidow richteten sodann noch warme Dankesworte an Herrn Bourgeois. Weiterhin bat Baron’Estournelles die Konferenz, den Regierungen den Wunsch auszudrücken, für den zu errichtenden Friedenspalast im Haag Zuwendungen aller Art für die Ausstattung zu machen. Endlich erstattete noch Renault für den Redaktions=Ausschuß über eine Reihe von wichtigen Formfragen Bericht. Dieser Ausschuß, der aus den hervorragenden Juristen der Konferenz bestand, wird seine Arbeiten so beschleunigen, daß er morgen und übermorgen die Schlußsitzungen abhalten kann.
Eine Besserung der Lage der Industriearbeiterinnen in Preußen ist auch darin zu erblicken, daß trotz der wirtschaftlichen Hochkonjunktur die Ueberzeitarbeit im Vergleich zum Jahre 1905 stark zurückgegangen Die Bewilligung zu Ueberstunden erhielten im Jahre 1906 572 Betriebe(1905 589), die Zahl der betroffenen Arbeiterinnen betrug 36 854(1905 55 951). Die Lage der Industriearbeiterin ist demnach, soweit die Gewerbeinspektionsberichte das erkennen lassen, im Vorjahr nicht ungünstig gewesen.
Der Stellennachweis des Kaufmännischen Verbandes für weibliche Angestellte(Sitz Berlin) hat im Jahre 1907 einen recht erfreulichen Aufschwung genommen. Trotz des anscheinenden Rückganges in der Geschäftskonjunktur wurden allein in den ersten acht Tagen des Monats Oktober nahezu 300 offene Stellen gemeldet. Während des ersten Halbjahrs 1907 betrug die Zahl der angemeldeten offenen Stellen 6400, der Bewerbungen 6200, der Besetzungen 3030. An Verkäuferinnen besteht namentlich in mittlern und kleinern Städten noch S##in Mangel. Am 30. September zählte der Verband etwa 22 300 ordentliche Mitglieder. Der Verband hat die mittere MädchenHandelsschule in Dortmund in eigene Verwaltung übernommen.
immer ein
Amtliche Nachrichten.
10# Posen, 16. Okt.(Telegr.) Der Peipliner Pielgrzym, ein Geistlichen gehörendes Blatt, fordert in einem heftigem Artikel, man solle eine Volksversammlung einberufen, um das Verhältnis der Geistlichkeit, auch der deutschen, zum polnischen Volke zu erörtern. Die bischöfliche Behörde könne sich dort ebenfalls über die gegenwärtige Lage äußern.
Berlin, 16. Oktober.
Se. Maj. der König haben Allergnädigst geruht, dem bish. Mitgl. u. stellvertr. Vorsitzenden d. Bergwerksdir. in Saarbrücken, Geh. Bergrat Herm. Prietze zu Goslar den R..=O. 3. Kl. m. d. Schleife; dem Knappschaftsarzt San.=Rat Dr. Herm. Wirtgen zu Louisenthal, Kr. Saarbrücken, und dem Kreisbaumeister Eberh. Kaempfer zu Wetzlar den R..=O. 4. Kl.; dem Hauptlehrer Gottfr. Schwerdfeger zu Volmerdingsen und dem Lehrer Frarl Hilgemeier zu Nordhemmern den Adler der Inh. des K. Haus=Ord. von Hohenzollern; dem Maurermeister Friedr. Klein zu Lebach, dem Gradierer Ant. Pohle zu Werl und dem bish. Privatförster Heinr. Dohmen zu Gervershagen, bish. in Marienheide, das Allg. Ehrenzeichen, sowie dem Hausvater Friedr. Köper zu Burgwedel die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.
Am Schullehrerseminar zu Münstermaifeld ist der kommiss. Sem.=Lehrer Kreutz das als ord. Sem.=Lehrer angestellt worden.
W München, 16. Okt.(Telegr.) Kammer der Abgeordneten. In der Fortsetzung der allgemeinen Budgetdebatte weist Ministerpräsident Frhr. v. Podewils nachdrücklich den Vorwurf zurück, daß die Regierung Schwäche und Nachgiebigkeit gegen das Zentrum zeige. Er wendet sich ferner gegen den Vorwurf, daß die Thronrede keinen Hinweis auf die Sozialpolitik enthalte, und sagt, die Thronrede kündige doch mehrere sozialpolitische Vorlagen an, vor allem die Aufbesserung der Beamtengehälter. Auf sozialpolitischem Gebiet, so erklärt der Ministerpräsident, hat das Deutsche Reich in der Erkenntnis der hohen sittlichen Pflicht, für die wirtschaftlich Schwächern zu sorgen, Bahnen eingeschlagen, die für die übrige Welt mustergültig geworden sind. Auf diesen Bahnen wird weiter gegangen, wir haben dafür die bündigsten Versicherungen, und die bayrische Regierung beteiligt sich daran stets mit Freude. Bayern genießt im Deutschen Reiche eine geachtete Stellung. Die Besorgnis, daß unser Einfluß zurückgehen könnte, besteht nicht. Bayern hat seinen Einfluß betätigt durch aktive Mitarbeit an den Arbeiten des Reiches und durch reichliche Erfüllung seiner Pflichten. An diesem System wird nichts geändert. In der Frage der Mainkanalisierung hängt alles ab von der Lösung der Frage der Schiffahrtsabgaben. Zum Schlusse betont Frhr. v. Podewils, das Ziel der bayrischen Regierung sei die Wohlfahrt der nationalen Macht und das Gedeihen Bayerns unter Wahrung seiner vollen staatlichen Bedeutung. Der Finanzminister v. Pfaff kommt im Laufe einer längern Rede auf die Frage der ungedeckten Matrikularbeiträge zurück. Er führt aus: Daß die Finanzlage des Reichs nicht so ist, wie sie sein sollie, läßt sich nicht bestreiten. Der Grund hierfür sind aber nicht überflüssige Ausgaben, denn solche hat das Reich nicht gemacht, sondern die Nichtbewilligung ausreichender Steuervermehrungen. Die Regierung muß daher aus den Ueberschüssen Reserven bereitstellen zur Begleichung von ungedeckten Mairikularbeiträgen. Wir müssen dafür sorgen, daß dem Reiche neue Einnahmequellen eröffnet werden, aber gegen eine Reichseinkommensteuer und eine Reichsvermögenssteuer hat die bayrische Regierung sich von jeher ausgesprochen, weil sie unvereinbar ist mit dem föderativen Charakter des Reiches, und weil sie den Einzelstaaten die Erfüllung ihrer eigenen Aufgaben unmöglich machen würde. Der Minister bespricht dann die Grundzüge der bayerischen Steuerreform.
zu
Deutschland.
Eine eingehende Neuregelung erheischte das Patent=, Markenund Musterschutzwesen. Die Vereinbarungen über den Patentschutz entsprechen den Grundsätzen, die bereits durch die Gesetze vom Jahre 1893 aufgestellt wurden. Das zwischen Oesterreich und Ungambestehende Urheberrecht=Uebereinkommen vom Jahre 1887, das sich auch auf die Urheber von Werken der Photographie und deren Rechtsnachfolger einschließlich der Verleger erstreckt, bleibt während der Dauer des Vertrages insolange aufrecht, als nicht Bestimmungen der Berner Konvention für das Verhältnis der beiden Staaten zu einander Wirksamkeit erlangen. Für Aktiengesellschaften, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Versicherungsgesellschaften, Erwerbs= und wirtschaftliche Genossenschaften sind unter Beschränkung auf die in jedem Staatsgebiet gesetzlich zulässigen Geschäfte die Voraussetzungen für die Ausdehnung ihrer Wirksamkeit auf das andere Staatsgebiet für die Gründung von Zweigniederlassungen sowie für deren Geschäftsbetrieb festgelegt worden. Eine vieluustrittene Angelegenheit des Ausgleichs bildeten die Fragen der Eisenbahntarife. Während die allgemeinen Normen für die Abwicklung des Dienstes, deren Einheitlichkeit aus den gemeinsamen Verkehrsinteressen geboten ist, so insbesondere Verkehrsvorschriften für Hauptbahnen, Eisenbahnbetriebsreglement usw., im Wesen unverändert bleiben, haben der Tarif sowie die politischen Vereinbarungen einschneidende Aenderungen erfahren. Von diesen Vereinbarungen sind in den neuen Vertrag bloß die Bestimmungen über den Ausschluß geheimer Tarifbegünstigungen und über die gleichartige Behandlung der beiderseitigen Herkünfte im Sinne des Artikels 15 des deutsche Handelsvertrags ausgenommen worden. Die in diesem Artikel dem Deutschen Reiche gemachten Zugeständnisse werden auch dem ungarischen Verkehr zugute kommen, wogegen sich Ungarn pflichtet hat, gewissen, von interessierten Kreisen wiederholt besprochenen Beschwerden wegen nicht ganz einwandfreier Handhabung dieser Vereinbarungen Rechnung zu tragen; hingegen sind alle übrigen Oesterreich empfindlich schädigenden Bestimmungen im neuen Vertrage gänzlich beseitigt. Dies gilt von der Bindung der Tarifsätze der österreichischen Staatsbahnen für den ungarischen Durchgangsverkehr nach dem westlichen Auslande, ferner von der Bestimmung, nach die bis zu dem Jahre 1899 freiwillig zugestandenen ermäßigten Frachtanteile auf die ganze Dauer des Ausgleichs als Höchstanteile festgelegt werden sollen, und weiter von der Verpflichtung der österreichischen Staatsbahnen, die weitgehenden für den Verkehr mit den Orientstaaten gewährten Tarifnachlässe wahlSe a e# tos auch dem ungarischen Durchgangsverkehre nach dem westlichen
Der Ausgleich. Auslande gebunden zur Verfügung zu stellen. Durch die Beseitigung
W Wien, 16. Okt.(Telegr.)(Fortsetzung aus Nr. 1078.) Die aller dieser Bindungen ist aber auch die bisherige Grundlage für baldige Einbringung eines einheitlichen Gesetzentwurfes über das die Tarifbildung im Durchgangsverkehre nach dem Auslande Zöllverfahren ist vorgesehen. Der sog. Tiroler Getreideauf=) gefallen. Die beiden Staatsbahnverwaltungen haben daher
Die Frau in der Industrie.
Nach den Berichten der preußischen Gewerbeinspektoren gab es in den eigentlichen industriellen Betrieben Preußens im Jahre 1906 538 310 erwachsene Arbeiterinnen. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme von 5,6 Prozent, während das Jahr 1905 gegenüber 1904 nur eine Zunahme von 4,6 Prozent aufwies. Ohne Zweifel hätte die Zahl der Arbeiterinnen 1906 noch eine größere Höhe erreicht, wenn nicht der Mangel an Arbeitskräften dem entgegengewirkt hätte. Im Verhältnis zu den männlichen Arbeitern am höchsten war die Zahl der Fabrikarbeiterinnen in Berlin und in schlesischen Bezirken, besonders Breslau, wo sie fast ilb se, hoch war als die der erstern. Der Kopfzahl nach wurden
egierungsbezirken die meisten Arbeiterinnen in Berlin
98 333), Pressan(40 917), Düsseldorf(66 142), Liegnitz (29 902), Frankfurr a. O.(29 170), die wenigsten in Sigmaringen(1181), Bromberg(2760), Gumbinnen(2405) und Koblenz(3983) beschäftigt. Unter den einzelnen Industriezweigen steht die Textilindustrie in der Verwendung weiblicher Arbeitskräfte mit 120 353 erwachsenen Arbeiterinnen obenan. Kleider= und Wäschekonfektion stehen mit 77.413 an zweiter, das Bekleidungs= und Reinigungsgewerbe mit 54 800 an dritter Stelle. Bei der Zigarrenfabrikation fanden 35 698 erwachsene Arbeiterinnen Beschäftigung, bei der Metallverarbeitung 26 448, bei der Industrie der Maschinenwerkzeuge, Instrumente und Apparate 24418. In Minen hat die Fraueuarbeit mit am stärksten im Vergleich zu andern Industriezweigen zugenommen, außerdem noch bei der Zigarrenfabrikation, der Textilindustrie, der Konfektion und bei den polygraphischen Gewerben.
von
Schieds
letzten Sitzung der Ersten Kommission haben wir Beifallbezeugung beigewohnt zur Ehre des her
vorragenden Staatsmannes, der ihre Arbeiten geleitet hat. Ich habe nicht den Ehrgeiz, die Beredsamkeit derjenigen Kollegen übertreffen wollen, welche die Dolmetscher der Hochachtung und Bewunderung waren, die uns alle beseelen. Aber in diesem Augenblicke, wo die rückblickende Betrachtung an der Tagesordnung ist, wünsche ich eine Pflicht zu erfüllen, die meine Empfindung mir auferlegt, nämlich vor der versammelten Gesamtkonferenz meine Huldigung des Dankes darzubringen dem ersten Vertreter Frankreichs, Herrn Bourgeois, seinen hervorragenden Fähigkeiten des Gemüts und des Geistes, seinem edeln Eifer für eine große Sache, seiner hohen Sachkenniuis, der vollendeten Unparleilichkeit und Gerechtigkeit, in deren Zeichen sein Vorsitz stand. Als die Vertreter der ganzen Welt sich vereinigten, um über die größten Probleme der Menschheit und der Zivitisation zu beraten, schloß die Gemeinsamkeit der Anschauungen über das zu erreichende Ziel nicht Verschieden
heiten aus über den einzuschlagenden Weg und die anzuwendenden Im Hinblick auf das bevorstehende Gesetz über den Zehnstunden
Wätet, Das ist, uunvermeidlich. Das ist sogar mützlich, vorausgesetzt, tag für Frauen ist ein Blick auf die jetzt bestehende Arbeitszeit
Veitsheug rox, Pe, Frste, Kengnusiont aihger alder Gesahr, Lask ihsea Ziegzeleten, sin 2. Hahre 18 Vreuden fnd es Heuntfächlich die
Sptsiskenseut, der getost vei seur großen Debäkten die Geisler iumer pegeureugzdre imt Jazre 1906 19 553 Arbeiterrnnen beschäftigten, wieder auf die großen und edeln Iden zu vereinigen wußte, die uns in denen eine mehr als zehnstündige, meistens elfstündige Arbeitsalle erfüllen. Er hat vor einigen Tagen ausgesprochen, um sich den zeit die Regel bildete. In der Zucker= und Konservenindustrie ihm dargebrachten Lobeserhebungen zu entziehen, ein Präsident sei so wird ebenfalls meist länger als zehn Stunden gearbeitet. Ebenso
piel wert wie die Versammlungen, die er leitet. Das wollte sagen, zum Teil in der Textilindustrie, wo jedoch die Arbeitszeitver
daß der Geift der Versammlung sich auf den Präsidenten überträgt kürzung ständig Fortschritte macht. In allen übrigen Industrien
de der urgeng en, Die egenante englische Arseitszeit, de—
sammnlung übertragen hat, der uus gezeigt hat, daß die Gewalt des u gens mir emer nur kurzen Unterbrechung am Mitag bis um
Präsidenten eine unermeßliche ist, wenn sie sich in Händen wie die 5 oder 1/26 Uhr dauert, ist von den Arbeiterinnen häufig als
seinige befinder. Ich teile ganz die Ueberzeugung, die Herr Bourgeois besonders wünschenswert bezeichnet worden, da ihnen bei derartiger vor kurzem ausgesprochen hat, daß wir von der Konferenz in voller Regelung mehr Zeit für häusliche Verrichtungen wie auch für
ce## scheiden, im Bewußisein, für das Wohl der Menschheit ge Einkäufe und dergl. bleibt. Sofern damit keine Ueberanstrengung
lichem Scticheinenegarng t iu der Sache der verbind= verbunden ist, kann eine derartige Arbeitseinteilung, als den Familienseian iun haden, und daram leg es muir ausammenhang Hrdernd, nur erstebenswert erscheinen. Das se
zu.
X Dresden, 16. Okt.(Telegr.) In der Eröffnungssitzung der Ersten Kammer betonte heute ihr Präsident Graf Vitzthum von Eckstädt, die Kammer werde die Wahlrechtsentwürfe der Regierung vorurteilslos prüfen und nach Befinden verbessern in der Erkenntnis, daß die Geduld des sächsischen Volkes auf eine schwere Probe gestellt werde, wenn es wiederum nicht gelinge, ein volkstümliches Wahlrecht zu schaffen. Bei gutem Willen müsse es möglich sein, ein Wahlrecht zu schaffen, das einen Fortschritt bedeute, die Mehrheit des Volkes befriedige und dem Vaterland Segen gereiche.
hen
ver
zum
Heer und Flotte.
Der Fähnrichstransport für das Kreuzergeschader isis am 15. Oktober in Antweipen eingetroffen und setzt am 17. Oktober die Reise nach Southampton fort. S. M. S. Freya ist am 15. Oktober in Venedig eingetroffen und geht am 23. Oktober von dort nach Korfn in See. S. M. S. Stein ist am 15. Oktober in Valencia eingetroffen und geht am 24. Oktober von dort nach Barcelona in See. S. M. S. Pauther ist am 15. Oktober in Duala(Kamerun) eingetroffen.
wo
von
um
Oesterreich=Ungarn.
weg
wegen
8
abspielen. Umzdie Flurschäden möglichst zu beschränken, muß ein Gelände ins Auge gefaßt werden, das unter normalen Witterungsverhältnissen um die Manöverzeit bereits abgeerntet, und mit möglichst billigen Kulturen bedeckt ist. Ist es gefunden, so muß die Manöveranlage derart ausgearbeitet werden, daß sie sich auf den strategischen Grundgedanken eines möglichen Kriegsfalles aufbaut und daß die einzetnen Tage Gelegenheit zu interessanten und lehrreichen Gefechtsbildern bieten. Den beiden Gegnern müssen in der besondern Kriegslage derartige Aufgaben gestellt sein, daß die Ausführung nicht nur ihre strategische Geschicklichkeit prüft, sondern auch die taktische Schulung der Truppen, das Zusammenwirken der einzelnen Waffen, die Wirksamkeit des befehlstechnischen Apparates ausgiebig erprobt und nicht minder die Fernaufklärung, sowie die verschiedenartigen vielseitigen technischen und mechanischen Nachrichten= und Erkundungsapparate. Ebenso muß die Intendantur einer Erprobung der Zuverlässigkeit unseres gewaltigen Verpflegungsapparats für den Kriegsfall unterworfen werden. Es sind dies Aufgaben, die die ganzen Heereseinrichtungen in Mitleidenschaft ziehen, und die von dem Chef des Generalstabes und der Manöverleitung eine Fülle von Arbeit, von Sachkenntnis und Ueberlegung erfordern. Ich möchte zunächst vorausschicken, daß in den Kaisermanövern von der Manöverleitung in keiner Weise irgendein Eingriff in die freien Entschlüsse der Führer oder in die Ereignisse erfolgt ist, daß also auch in dieser Beziehung die Kriegsmäßigkeit in vollstem Umfange, soweit es eben möglich war, gewahrt werden konnte. Weiter aber hatte die Manöverleitung es auch verstanden, die beiden Gegner im Ungewissen über die ihnen zur Verfügung gestellten Truppen bis zur Ausgabe der besondern Kriegslage am Abend des 8. September zu lassen. Em erfreulicher Fortschritt zeigte sich ferner darin, daß die eigentlichen Kaiser=Manövertage losgelöst waren von den Kaiserparaden, in frühern Jahren meist die Einleitung zu den Uebungen bildeten. Auch waren zu den Paraden nicht alle zur Teilnahme an der. Manövern befohlenen Truppenteile erschienen und zwischen den Paraden und dem Manöverbeginn lag ein Zwischenraum von acht Tagen, der, während die beiden Manöverkorps in ihm ihre Brigade= bezw. Divisionsübungen abhielten, den beiden Kavalleriedivisionen Gelegenheit bieten sollte, sich auf ihrem ureigensten Gebiete, der strategischen Aufklärung vor der Front ihrer Armeen zu betätigen. Bedeutsam für die Ausgestaltung der Kaisermanöver in möglichst kriegsmäßiger Weise war aber der von der Manöverleitung zum ersten Male unternommene Versuch, die Eisenbahnen in umfangreichem Maße zum kriegsmäßigen Antransport der zur Teilnahme bestimmten Truppen nach dem Ermessen der beiden Manövergegner heranzuziehen. Auch in frühern Jahren hatte die Manöverleitung ab und zu das Heranbringen von Verstärkungen der manövrierenden Korps selbst geordnet und ihre Eintreffpunkte und die Zeit genau festgesetzt. Diesmal aber hatte man dem Kommandierenden von Rot in seiner besondern Kriegslage nur mitgeteilt, daß die mecklenburgische 17. Division vom 9. September 12½ Uhr ab zu seiner Unterstützung mit halbstündiger Zugfolge in Hannover eintreffen werde; zu betrachten und mußten sich im dem kommandierenden General von Blau, der nach der besondern
Maßnahmen irn die Vorgänge und jeweilig in ihren Kriegslage am 8. September mit der 13. Infanteriedivision und
halten d. b, die dortigen Ereignissg Eutscheidungen ihrer Armen der 79. Infanteriebrigade der 41. Infanteriedivision bei Warburg
Berücksichtigung ziehen. bei ihren Entschließungen in eingetroffen war, erhielt seine 14. Division und Teile der 41. In
Bei der Anlage so großer Manöver spielen kumnder. fanteriedivision mit der Eisenbahn nach Scherfede=Warburg und
sichten mit, und schon allein die Wahl des Mau Juc= nach Hofseismar=Hümme herangebracht. Wie die beiden Gegner dem Großen Generalstab und befonders der gzoverseländes bietet ihre Teile und Versiährrungen weiter m das Gelände zu schafen, Menge von Schwierigkeiten, denn die großen Perie3 eine wie weit sie diese mit der Bahn heranzuführen und wo sie sie
sollen sich zunächst in einem den Truppen und Führern s blieb ganz ihrem Ermesen über
Gelände, aber auch möglichst in den wahrscheinlichen Ger—sen, um ihnen am 9. September früh, nach Beginn des Kriegsenbe, über nuch möglichtin ven Kuhrschennlichen Gefechtsräumen zustandes und dem Gang der Ereignisse der Frühstunden dieses
*<space> R ü c k b l i c k e<space> a u f<space> d a s<space> K a i s e r m a n ö v e r<space> 1 9 0 7.<space>
Morgens entsprechend, Gelegenheit zu bieten zur zweckmäßigsten
Verwendung und zur möglichst schnellen Vereinigung ihrer Kräfte auf der Grundlinie, wenn möglich ohne Kämpfe. Durch diese Maßnahmen wurde nicht nur die Kriegsmäßigkeit erhöht, sondern es wurden auch kriegsmäßige Aufgaben für die Eisenbahnen gestellt, deren Erfüllung ihre vollste Anspannung in Anspruch nahm.
Daß die Kriegsmäßigkeit in der vom Generalstab gewünschten Gründlichkeit nicht durchgeführt werden konnte, lag an einem bedauerlichen, aber leider nicht zu vermeidenden Umstande, in den Folgen der geradezu anormalen Witterung dieses Sommers, in dem nun einmal ausgesuchten und festgesetzten Manövergelände den Truppen auf dem Marsche wie im Gefechte erhebliche Friedensrücksichten auferlegten, die allerdings dazu angetan waren, in den Augen kurzsichtiger Beobachter vielleicht den Eindruck zu erwecken, als ob die Erfahrungen der letzten blutigen Kriege spurlos an unserer Heeresleitung vorübergegangen wären und als ob die Grundsätze unseres neuen Exerzier=Reglements nicht die nötige Beachtung gefunden hätten. Dieser bedauernswerte Umstand, den ich von vielen umsichtigen und hervorragenden ausländischen Offizieren auch rückhaltlos habe anerkennen hören, war durch die um mehrere Wochen verzögerte Ernte herbeigeführt worden. Die weiten Fluren des südöstlichen Zipfels der Provinz Westfalen, die großen Felder, die sonst um diese Zeit abgeerntet sind, boten einen trostlosen Anblick; die ganze Frucht stand, da sie noch nicht reif war, größtenteils noch auf dem Halm oder auf Garben gebunden, während sagen noch nichts eingebracht war.
das sind die Oberschiedsrichter, die dem Kaiser Bericht erstatten. Vieles, was man da über die Befähigung dieses oder jenes Führers aus dem Kaisermanöver gehört hat, ist Phantasiegebilde. den in den besondern Kriegslagen für beide Führer Unterlagen sollten beide Parteien versuchen, über Brackel hinaus zu gelangen, und hierbei bot sich für beide Parteien zunächst die Notwendigkeit, sich in den Besitz des Netheabschnittes zu setzen, denn das von dem um diese Zeit reißenden Nethefluß mit seinen stellenweise sehr steilen Ufern begrenzte Gelände war für beide
strategischer Bedeutung. In dem Bestreben, sich möglichst bald in seinen Besitz zu setzen, suchte jeder der beiden Führer so schnell wie möglich, noch vor Vereinigung der ihm zur Verfügung stehenden Truppen heranzukommen. So kam es schon am ersten Tage zu einer heftigen Begegnungsschlacht, an die sich ziemlich naturgemäß weitere Begegnungskämpfe Dem roten X. Korps lächelte das Glück insoweit, als
ersten Tage abbrach, seinen 3818 das Gesecht an ersten Tage abblach, seinen inzwischen ermüdet herangerückten
., Verstärkungen Ruhe gönnte, seine Stellung am Abend beze####e und vor seiner Front durch Kavallerie und Radfahrer aufklärte. Weit hinter seiner Front sich befindend, leitete er von dort aus durch Fernsprecher und andere Nachrichtenmittel die Bewegungen. Die Offensive am ersten Tage war dem blauen VII. Korps mißglückt, und das scheint seinen Führer etwas ruhig gemacht und zu dem Versuch veranlaßt zu haben, in de Nacht den Angriff auf die rote Stellung am Schmerberg mit Ungestüm zu unternehmen. Wäre der Angriff, wie ich an anderer Stelle ausfuhre, sachgemäß vorbereitet und unternommen worden, hätte.
Von der Manöverkritik.— Vervollkommnung der Kriegsmäßigkeit des Kaisermanövers.— Die Manöveranlage und ihre Schwierigkeiten.— Die Manöverleitung greift nicht in die Entschlüsse der Führer ein.— Der kriegsmäßige Antrausport der Manövertruppen durch die Eisenbahn.— Die Störung der Kriegsmäßigkeit durch die rückständige Ernte.
Führung und ihrer Beurteilung.
Nach gegebenen
Von der
Mit besonderer Spannung haben militärische und private Kreise den Verlauf der diesjährigen Kaisermanöver verfolgt, und in der deutschen wie in der ausländischen Presse sind anerkennende, aber auch weniger günstige Urteile erschienen. Militärische Fachleute, die mit Interesse und Fachkenntnis den Truppenbewegungen gefolgt sind, äußerten sich zu den Kaisermanövern, ihrer Anlage und Durchführung, es haben aber auch„Fachleute in zum Teil scharfen abfälligen Besprechungen Kritik geübt und über Einzelheiten abfällige Urteile gefällt, die von dem ganzen Verlauf der Kaisermanöver nichts gesehen, die eben überhaupt nicht dabei waren. Doch sei dies nur nebenbei bemerkt zur Bewertung gewisser, fachmännischer„Betrachtungen“. In den täglichen Berichten habe ich die Ereignisse der einzelnen Lagen eingehend geschildert, und Pil. setzt, versuchen, meine algemeinen Eindrücke und Beobachtungen
Die Verteilung der Rollen für die beiden Gegner, in diesem
Kavallerie, Frhr. v. Bissing, kommandierender General des VII. armeekorps als Führer von Blau und General der Kavallerie v. Stünzner, kommandierender General des X. Armeekorps als Führer von Rot, erfolgte durch die allgemeine Kriegslage und die für Rot und Blau gegebenen besondern Kriegslagen. Die Manöverleitung beorderte früher gewöhnlich die Truppen der beiden Manöverparteien in die Ausgangslagen und pflegte erst, wenn die Anfangsgruppierung der Truppen beider Manövergegner beendigt war, beiden Führern freie Hand zu lassen. Diesmal war es anders. Man darf mit vollem Recht behaupten, daß der Chef des Generalstabes der Armee, General der Infanterie v. Moltke, auf der bisher schon immer, auch von seinen Vorgängern innegehaltenen Bahn der Vervollkommnung der Kriegsmäßigkeit der Kaisermanöver in diesem Jahre wieder einen bedeutenden Schritt vorwärts getan hat. Die allgemeine Kriegslage war einfach, knapp und klar. Sie lautete:„Eine rote Armee wird am 5. und 6. September zwischen Dülmen und Lünen von einer blauen Armee geschlagen und gegen den Teutoburger Wald zurückgedrängt.“ Die besondere Kriegslage enthielt für den Führer von Blau(VII. Armeekorps) den Auftrag, gegen Flanke und Rücken des zurückgegangenen roten Feindes vorzustoßen, Sohrend die besondere Kriegslage für den Führer von Rot (X. Armeekorps) den Auftrag des Armee=Oberkommandos enthielt, das von dem siegreichen Gegner vom Rhein herangeführte Armeeau han recheg e. Den beiden Parteien waren also die Stellen
Auftragen i Flügeln von Armeen mit besondern
korps von gedachten Armeen. i“ 41s0 als abgezweigte FlügelSinne einer Offensivflanke bez
die
eben
war
von Futterkräutern sozuEine Nichtberücksichtigung der rückständigen Ernte würden die Manöverschäden außerordentlich vermehrt, die Flurentschädigungen gewaltig gesteigert und in der Bevölkerung berechtigten Unwillen hervorgerufen haben. Manöver ist eben Krieg im Frieden, und da darf doch auch bei äußerster Anstrebung der Kriegsmäßigkeit nicht die Friedensrücksicht außer acht gelassen werden, die eben die empfindlichste Seite nicht nur aller Landwirtschaft Treibenden, sondern auch der steuerzahlenden Bürger berührt. War in diesem Kaisermanöver also einerseits die Kriegsmäßigkeit gesteigert durch die Durchführung der Geheimhaltung aller Maßnahmen der Manöverleitung und durch die plötzliche Heranziehung der Verstärkungen durch die Eisenbahn, so war sie anderseits gestört durch eben einmal nicht zu vermeidende Rücksichtnahme auf Flurschäden. Und wenn da nun größere Truppenmassen auf kleinerm Raum zusammengehalten oder zu dichte Schützenlinien ab und zu ein wenig kriegsmäßiges Bild gegeben haben, so lagen eben hierfür zwingende Gründe vor, und man darf dies nicht auf Kosten der Beurteilung des kriegsmäßigen Verlaufs der Kaisermanöver in Rechnung bringen, wie dies von einigen stets verneinenden Kritikern geschehen ist. Wirkliche Kriegslagen lassen sich im Frieden ja überhaupt nicht kopieren, denn vor allem fehlen im Friedensmanöver die ausschlaggebenden Faktoren: der moralische Eindruck eines wirklichen Gefechres und, was die Hauptsache ist, die tatsächliche Feuerwirkung bezw. die Schießverluste, die schon von selbst größere Kolonnen zwingen würden, zweckmäßigere Formationen im Gefechte herzustellen. Wenn daher die Manöverleitung trotz aller nun einmal nicht zu vermeidenden Friedensrücksichten stetig bestrebt ist, die Manöver so kriegsmäßig wie nur möglich auszugestalten, so verdient sie hierfür vollste Anerkennung. Man darf mit vollem Recht behaupten, daß die Grundnote der diesjährigen Kaisermanöver die „Kriegsmäßigkeit“ war, jenes höchste Ziel der militärischen Friedensübungen.
und zu gelegenerer Zeit wer weiß, wie sich da die Sache gestaltet „###r: So aber mißlang der Nachtangriff, und mit diesem Miß
lingen war eigentlich schon das Schicksal des ganzen Korps für den zweiten Tag entschieden. Am dritten Tage, als General Frhr. v. Bissing in starker Verteidigungsstellung vor der Diemel dem gewandten Gegner sich neuerdings stellte, verlegte General mit glänzendem Führertalent seine erst auf dem rechten wober ihm der Karie Herbitneras.8. u dessen liuten Fiützel,
mit Geschick an den hei zu Hülfe kam. Er verstand es Geschlit, un den beiden Tagen die einheitlichen Anordnungen des Gegners zu lockern und griff ebenso geschickt mit voller Wucht zu, wo er sicher war, eine für sich günstige Entscheidung herbeiführen zu können. Für die wackern Westfalen war es ja ein schlimmes Ding, trotz Einsetzung aller Kräfte und statt Siegespalme zu erringen, immer wieder auf die Entscheidung der Schiedsrichter rückwärts zu müssen, aber das Kriegsglück das eben so mit sich. Gerade der Nebel, der Fluren an den beiden ersten wie besonders am letzten Tage bedeckte, war für alle höhern Offiziere ein ganz vortrefflicher Lehrmeister; er brachte die Truppenführer aller Grade in unerwartete Lagen und stellte sie vor kurze Entschlüsse, die ein sofortiges
Man darf wohl sagen, daß der Führer des X. Korps dem Gegner in der dreitägigen Schlacht, wie man sie wohl nennen darf, durch die geschickte einheitliche Führung dort die Notwendigkeit des Schlagens aufgedrängt hat, wo er selbst entweder die Ueberlegenheit schon hatte oder sie durch ein geschicktes Manöver zu erlangen sicher war. Und darin bekunden sich eben im Felde die Führergaben. Bei der Beurteilung des der einzelnen Gefechtstage darf nicht außer acht gelassen daß die ungewohnte Führung ungefähr kriegsstarker Truppenver
istfalle zur Verfügung stehen, große Schwierigkeiten bietet, und man muß immer bei der Beurteilung auch im Auge behalten, daß eine Niederlage im Manöver durchaus nicht getrosßen haben mosz. daste Natnachn
So
Das
die
bringt morgens die weiten
an
Verlaufes
wirden,
Ueber die Führung in dem Kaisermanöver kann nur derjenige ein maßgebendes Urteil fällen, der über alle Einzelheiten, Vorgänge vor und hinter der Front genau unterrichtet ist
alle
und