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(Volinger Kreis=itenigenzbratt)

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Na. 80.

Fositag, den 1c. Mien 1900.

Vech. Joluggng,

Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten.

Deutschland.

* Berlin, 12. März.

* DieNorddeutsche Allgemeine Zeilung meldet:

Der Kaiser wohnte heute im Ministerium der Offent­lichen Arbeiten einem mit der Vorführung zahlreicher Modelle verbundenen Vortrag bei, der von dem Vortragenden Rat im Ministerium Geh. Oberbaurat Hoogen über Anlagen zur Sicherung des Eisenbahnbetriebs gehalten wurde. Nach einem Überblick über die mit dem Eisenbahnbetrieb verbundenen Gefahren und die Ergebnisse der Unfallstatistik erörterte der Vortragende die Sicherungsvor­richtungen, die in Deutschland und andern Staaten mit dichtem Eisenbahnnetz und starkem Verkehr in Anwendung sind. Es wurden die zur Sicherung der Zugfahrten dienenden ver­schiedenen Streckenblocksysteme besprochen. Besondere Berück­sichtigung fanden auch die Vorrichtungen, die das Überfahren der Haltssignale verhüten sollen. Dabei wurden die auf den preußischen Staatsbahnen in Versuch befindlichen Sicherungs­vorrichtungen im Modell vorgeführt. An den Vortrag, zu dem auch die höhern Beamten des Ministeriums eingeladen waren, schloß sich ein Frühstück, an dem Seine Majestät der Kaiser nebst Gefolge sowie Vertreter von Handel, Finanz und Indu­strie teilnahmen.

* Von beteiligter Seite wird dem Wolffschen Telegraphen­Bureau mitgeteilt:

Die gestrigen und heutigen Verhandlungen über die Gründung einer Deutschen Gesellschaft für Welt­handel haben zu dem Ergebnis geführt, daß von einem weitern Verfolg der Angelegenheit Abstand genommen worden ist. Es war in der gestern unter dem Vorsitz des Generaldirektors Ballin=Hamburg abgehaltenen Versammlung gemeinsam von den Vertretern des Zentralver­bandes deutscher Industrieller und des Bundes der Indu­striellen beschlossen worden, diese Gesellschaft unter der Vor­aussetzung zu begründen, daß der Deutsch=Amerikanische Wirt­schaftsverband sich der Deutschen Gesellschaft für Welthandel auf Grund und im Rahmen ihrer Satzungen anschließen werde. Der Zentralverband deutscher Industrieller und der Bund der Industriellen waren sich darüber einig und bereit, der Indu­strie gegenüber einheitlich zu vertreten, daß die der Deutschen Gesellschaft für Welthandel anzuschließenden zwischenstaatlichen Verbände nur eine Tätigkeit im Rahmen der Satzungen der Deutschen Gesellschaft für Welthandel entsalten könnten und daß nach Gründung der Deutschen Gesellschaft für Welthandel ein Bedürfnis für das Weiterbestehen oder die Neugründung zwischenstaatlicher Verbände nicht bestehe. Diese Voraussetzung hat sich nicht erfüllt. In hohem Maße bedauerlich bleibt bei diesem Ausgang, daß hiermit die Gelegenheit, in gemeinsamer Arbeit an einer großen, außerhalb des Rahmens unserer heimischen Zoll- und Handelspolitik liegenden Aufgabe die deutsche Industrie zu einen, ungenützt vorübergegangen ist.

der Südkreis Bonn allein 320,000 Mk. auf. Es ist das wohl als eine Folge des Generalpardons anzusehen.

* Allagen, 12. März. Die von zwei Beamten der Genossen­schaftsbank in Münster aufgedeckten Unterschlagungen des inzwischen verhafteten Rendanten Gastwirts Wilh. Dierks belaufen sich auf 145 000 Mark.

Sitzung des Kreistages.

Solingen, 13. März.

Zu der gestern im Hotel Kanzler in Ohligs statige­habten Sitzung des Kreistages waren die Abgeordneten zahlreich erschienen. Der Vorsitzende Herr Geh. Reg.-Rat Landrat Dr. Lucas erklärte zunächst den an Stelle des Herrn Hammesfahr gewählten Abgeordneten Melcher=Ohligs als eingeführt. Dann wurde die Prüfung und Abnahme der Rechnungen der Kreiskommunalkasse für 1912 erledigt. Herr Bürgermeister Schmidt=Burscheid teilte das Revisions­ergebnis mit, daß außer einigen kleinen Bemängelungen vor allem konstatierte, daß ein Kassenabschluß zum Schluß des Rechnungsjahres nicht gemacht worden sei. Er empfahl, diesen Abschluß ev. noch nachzuholen, im übrigen schlug er Annahme der Rechnung und Entlastung des Kassenführers vor. Die Einnahmen betragen 737896 Mt., die Ausgaben 737 981 Mk. Der Herr Vorsitzende führt das Fehlen des Abschlusses auf den Tod des bisherigen Kassenführers Herrn Spreyer zu­rück und verspricht für die Folge natürlich darauf zu sehen, daß die Kassenabschlüsse gemacht werden. Der Kreistag nimmi darauf die Rechnung ab und erteilt dem Kassenführer Ent­lastung. Es wird dann zur Beratung und Festsetzung der Haushaltspläne für 1914 und zur Festsetzung der Kraisumlage geschritten. Bei der Pos. 1800 Mk. Strafgelder vom Nahrungsmitteluntersuchungsamt beklagt sich Herr Großberndt über= das rigorose Vorgehen des Nahrungsmittelchemikers Künnemann. Der Herr Vorsitzen de

Mexiko.

* Veraernz 12. März. Die Regierung von Mexiko plant, neue Einnahmen durch eine Steuer auf Ein­kommen und Vermögen zu schaffen. Man hofft aus einer ziemlich hochbemessenen Steuer 40 Millionen Pesos für das nächste Halbjahr herauszuwirtschaften.

England.

* London, 12. März. Die Regierung hätte heute abend im Unterhause beinahe eine Niederlage erlitten. Während der Beratung des Heeresbudgets wurde ein Antrag der Opposition auf Verminderung einer Position nur mit 249 gegen 212 Stimmen abgelehnt.

Rheinland=Westfalen.

* Remscheid, 11. März. Der Magazinverwalter der Bergi­schen Stahlindustrie, Georg Deimling, der seit 14 Tagen vermißt wurde, hat sich in seinem österreichischen Heimatsorte am Grab seines Vaterserschossen. Was den 42jährigen, unver­heirateten Mann in den Tod getrieben hat, ist nicht bekannt.

* Wermelskirchen, 12. März. Der Bürgermeister unter­breitete den Stadtverordneten einen Plan des Stadt­bauamtes über die Errichtung eines städtischen Strand­bades. Die Kosten sind auf 15 500 Mk. veranschlagt; als Baugrundstück ist ein städtisches Gelände im Eifgental in Aus­sicht genommen. Nach ausgedehnten Erörterungen überwies die Versammlung das Projekt einem Ausschuß zur Prüfung.

* Köln, 12. März. Der Rheinische Sängerbund, der bekanntlich unlängst beschlossen hatte, ein großes Künstler­konzert.seiner Bundesvereine in der Deutschen Werkbundaus­stellung zu veranstalten, ist von diesem Beschluß zurückge­treten, da die Erbauung einer Halle zu große Kosten verur­sachen würde. Der Sängerbund stellt es seinen Vereinen an­heim, in der Ausstellung zu konzertieren.

* Köln, 12. März. Der Rhein steigt noch bis zur Stunde. Die Pegelhöhe beträgt gegenwärtig 6,80 Mk. Das Wasser überschwemmt die niedriger gelegenen Straßen.

* Bonn, 12. März. Der Stadt= und Landkreis Bonn und der Südkreis erbrachten gegenüber dem Steuerjahr 1913 schätzungsweise einen Mehrertrag der Staatseinkom­mensteuer von einer halben Million Mark. Davon bringt

erklärte indeß, daß die Angelegenheit polizeilicher Natur sei und hier nicht verhandelt werden dürfe. Herr Bürgermeister Schmidt wünscht Festsetzung und Bekanntgabe der Be­dingungen, unter welchen aus den verschiedenen Fonds des Kreises Beihilfen an Gemeinden gegeben werden. Der Herr Vorsitzende schlägt vor, damit eine Kommission zu be­trauen. Der Kreistag ist damit einverstanden und wählt in die Kommission die Herren Bürgermeister Czettritz=Ohligs, Bürgermeister Schmidt=Burscheid, Steinacker und Freund­Höhscheid. Der Herr Vorsitzende teilt mit, daß der Ge­meinde Richrath aus dem Aufforstungsfonds vom Kreisaus­schuß 16.000 Mk. für die Kultivierung der Richrather Haide bewilligt worden sind. Herr Bürgermeister Czettritz kon­statiert, daß Ohligs 1200 Morgen angekauft und dazu keinen Zuschuß vom Kreis bekommen habe. Herr Bürgermeister Schmidt stellt fest, daß wohl kein Kreistagsabgeordneter ge­glaubt habe, daß der Kreisausschuß ohne Anhörung des Kreis­tages einer einzigen Gemeinde eine Summe von 16 000 Mark bewilligen würde. Der Herr Vorsitzende bemerkt zunächst, daß Ohligs im Laufe früherer Jahre 41000 Mk. für die Wald­genossenschaft bekommen habe, ferner sei der Kreisausschuß be­rechtigt gewesen, die 16000 Mk. Richrath zu bewilligen. Außerdem habe er darüber die Bürgermeisterkonferenz gehört. Der Kreisausschuß sei ermächtigt 25 Mark pro Morgen für den Ankauf von Oedland zu geben, und das sei im vorliegen­den Falle geschehen. Herr Bürgermeister Czettritz be­zweiselt die Höhe der vom Herrn Vorsitzenden genannten Summe, die Öhligs früher erhalten haben solle. Herr Bürger­meister Bartlau=Gräfrath hält es für richtiger, daß so große Projekte dem Kreistage vorgelegt werden. Dann solle der Jonds nicht bloß zum Ankauf und zur Aufforstung von Oedland, sondern auch zur Erhaltung von Wald und Natur­denkmälern dienen. Er bitte den Kreistag zur Erhaltung eines alten Waldes bei Biemrich die Gemeinde Gräfrath für den Ankauf mit einem Zuschuß von 6000 Mark zu unterstützen.

sei vier Morgen groß, habe alte Bäume und ist für 17 000 Mark bis zum 1. April Gräfrath zum Kauf angeboten. Herr Bürgermeister Pohlig schlägt vor, daß eine Kommission gewählt wird, die den Antrag Bartlau prüft und darüber ent­scheidet. Herr Bürgermeister Czettritz=Ohligs unterstützt den Antrag. Herr Bürgermeister Bellefontaine=Oploden desgleichen. Letzterer stellt fest, daß Opladen s. Z. zum An­kauf des Nachtigallenwäldchens ein Zuschuß von 2000 Mark zu den Kosten von 20 000 Mark bewilligt worden ist, welcher Betrag aber immer noch nicht ausbezahlt wurde. Er habe kürzlich den Antrag auf Auszahlung eingereicht. Der Herr Porsitzende entgegnet, er habe den Antrag noch nicht ge­egen. Der Kreistag beschließt mit der Beratung und Be­schlußfassung über den Antrag Gräfrath die vorher gewählte Kommission zu beauftragen. Der Herr Vorsitzende teilt der Kreisausschuß für die Ostsee=Ueberschwemmten 300 Mark bewilligt habe, wofür ein Dankschreiben des Ober­präsidenten eingelaufen sei. Unter Abwesenheit des Herrn Landrats und unter dem Vorsitz des Herrn K.=R. Leverkus

wird dann die Miete für die neue landrätliche Wohnung auf 1500 Mark(bisher 600 Mark) und die Miete für die Bureau­räume auf 2500 Mark festgesetzt. Wegen der Anschaffung eines neuen Autos für den Landrat beschließt der Kreistag, ihm das alte Auto zu überweisen und ihm jährlich 7000 Mark zu zahlen, aus welcher Summe er sich ein neues Auto beschaffen kann. Durch diese Regelung werden, wie Herr Bürgermeister Schmidt konstatiert, im Etat 11·000 Mark gespart. Der Etat wird hierauf in Einnahme und Ausgabe mit 1115 350 Mark gegen 1022 400 Mark im Vorjahr festgesetzt. Die Kreis­abgaben werden mit 22½ Prozent beibehalten. Ferner wird

festgesetzt der neue Haushaltsplan für das Kreiswohlfahrtsamt in Einnahme und Ausgabe mit 76 600 Mark und der Haus­haltsplau für geierbliche Unternehmungen in Einnahme und Ausgabe mit 193150 Mark gegen 166 900 Mark im Vor­jahre. Mit der Annahme des Etats wurden bewilligt eine zweite Kreisausschußsekretärstelle und die Anstellung eines Hausmeisters für das neue Kreishaus, sowie die nebenamtliche Anstellung eines Kleintier=Zuchtberaters und die Vermehrung der Wanderhaushaltungsschulen von 3 auf 4. Für die innere Ausstattung des Kreishauses in Opladen bewilligt der Kreistag 15000 Mk. Die Bildung eines Jonds für Kreisbeihilfen an Veteranen wird ge­nehmigt. Denselben sollen jährlich 3000 Mk. zugewiesen werden. Der Ankauf der Hausgrundstücke Schlagbaumerstraße 123/24, die dem Ausbau der alten Landstraße in Gräfrath hinderlich sind, wurde genehmigt. An Stelle des Vertrages mit der Ab­deckerei Born über die Abholung von Tier=Kadavern soll ein Vertrag mit der Stadt Düsseldorf treten. Das Abholen der Kadaver erfolgt wie bisher umsonst, wenn die Haut von der Abdeckerei verwertet werden kann. Muß die Haut vernichtet werden, oder behält sie der Viehbesitzer, so sind für das Ab­holen 20 Mk. zu bezahlen. Dies ist allerdings um 8 Mk. teurer, als bisher bei Born, dafür spart der Kreis aber die jährliche Vergütung von 750 Mk., die er an Born gezahlt hat, und kann daraus den Geschädigten Beihülfen bewilligen. Im übrigen ist der neue Vertrag günstiger als derjenige mit Born. Mit der Annahme des(s. Z. von uns veröffentlichten) neuen Statutes über die Krankenversicherungspflicht der Hausgewerbetreibenden im Landkreise Solingen erklärt sich der Kreistag gegen die Stimmen der Sozialdemo­kraten einverstanden. Herr Großberndt hatte Vertagung be­antragt, die abgelehnt wurde. Herr Großberndt beantragte weiter, den Vorsitzenden des Kreistages zu beauftragen, an den Bundesrat das Ersuchen zu richten, zum 4. Buch der R.=V.=O. eine Novelle zu schaffen, nach der alle Hausarbeiter der Metall­warenindustrie im Bereiche des Versicherungsamtes Solingen der Invalidenversicherung unterstellt werden sollen. Den Antrag bezeichnet der Vorsitzende als ausführbar. Mit der Befreiung der Kreisangestellten von der Krankenversicher un gs­pflicht gegen Gewährung des 1½fachen Krankengeldes er­klärte sich der Kreistag einverstanden. Wegen des Projektes betr. Bau einer elektrischen Bahn von Rheindorf über Bürtig­Wiesdorf nach Schlebusch wählte der Kreistag zur weiteren Bearbeitung des Projektes eine Kommission bestehend aus den Bürgermeistern von Ohligs, Wald, Hitdorf, Wiesdorf, Schlebusch, Monheim, Opladen, Wirtz=Rheindorf und verschiedenen Kreis­tagsmitgliedern. Als Kreis=Deputierter wurde Herr Kommerzienrat Leverkus wiedergewählt. Es erfolgte sodann die Auslosung der Hälfte der im Jahre 1911 aus den Ver­mehrungswahlen hervorgegangenen Kreistagsabgeordneten und zwar der Herren Mühr=Wald, Kreitz=Ohligs, Bellefontaine­Opladen, Guckel=Schlebusch. Zum Schluß folgten einige Kom­missionswahlen.

Aus Stadt und Umgegend.

(Die Benutzung der Lokatnotizen ist nur mit Quellenangabe gestattet.)

5 Solingen, 13. März. Das Kuratorium des Ober­lyzeums beschäftigte sich gestern mit der Frage der Ein­richtung eines Kindergartens in Verbindung mit der Frauenschule. Der Kindergarten soll außer seinem eigentlichen Zweck noch den Nebenzweck verfolgen, Kindergärtnerinnen aus­zubilden. Das Kuratorium war mit der Neugründung ein­verstanden. Ueber Zweck und Ziel derselben wird Herr Direktor Paschen demnächst durch Veröffentlichungen in den Zeitungen die erforderliche Aufklärung geben.

Der Schulneubau in der Blumenstraße soll am 18. Mai in Benutzung genommen werden. Am Dienstag, den 17. Mai erfolgt die offizielle Uebergabe der Schule durch Herrn Oberbürgermeister Dicke an Herrn Rektor Langensiepen in Gegenwart der Schuldeputation, Schulkommission und der dazu eingeladenen Mitglieder des Stadtverordnetenkollegiums.

Die Lehrerin Falkenstein ist an der kath. Mädchen­schule Augustastraße definitiv angestellt worden. Sie erhält die Steile der am 1. Januar pensionierten Lehrerin Reinartz.

Der Vorstand der Allgemeinen Ortskranken­kasse hat einstimmig gegen die Verfügung des Versicherungs­amtes, wonach der bisherige zwangsweise eingeführte Kassen­führer noch weiterhin die Geschäfte führen soll, Beschwerde beim Oberversicherungsamt eingereicht.

Im Gymnasium fand heute die feierliche Ent­lassung der 15 Abiturienten statt. Nach einem Gesang des Gymnasialchores unter Leitung des Herrn Mank sprach der Abiturient Köllner dem Direktor und dem Lehrerkollegium den Dank der Abiturienten für die ihnen erteilte Ausbildung und Erziehung aus. Dann hielt Herr Gymnasialdirektor Dr. Lange die Entlassungsrede über den besonnenen Gebrauch der Freiheit in Anknüpfung an eine Stelle aus dem Schlußchore von Sophokles' Antigone. Ein Gesang des Schulchores schloß die Feier.

Heute begann in der Realschule die schriftliche Schlußprüfung.

Solingen, 18. März. Ein interessantes Spiegel­bild über das wirtschaftliche Leben in unserer Stadt im vergangenen Jahre giebt die Statistik über die auf dem hiesigen Postamte aufgegebenen und eingegangenen Post­sendungen. In dieser Statistik ist die eigenartige Tatsache fest­zustellen, daß die Zahl der im Jahre 1913 hier eingegangenen Briefsendungen kleiner war als im Jahre 1912, während die Zahl aller anderen Eingänge und aufgegebenen Postsachen