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Mie Seiner Römisch=Raiserl. Miajestät allergnädigstem PRIVILEGIO.

Montag den 27 Februar.

Wien vom 18 Febr.

Se. Königl. Hoheit, der Herzog Carl von Curland und Semigallen, sind amisten dieses wieder von hier abgereiset. An eben diesem Tage ist der neue an hiesigen Kaiserl. Königl. Hof bestimmte Königl. Französische ausserordentliche Herr Botschafter, Baron von Breteuil, von Paris hier angelangt. Constantinopel vom 18 Jan.

Am 8ten dieses ist der Russisch=Kaiserl. Ma­sor Bock, den der Feldmarschall, Graf Ro­manzew, hieher gefertigt hat, albier ange­kommen. Sein Mitbringen hat zu östern und langen Unterredungen zwischen den Ministern und dem Geschäftträger Rußlands Anlaß ge­geben. Es giebt Leute, welche vorgeben, daß wegen der Räumung einiger Plätze Schwie­rigkeiten entstanden seyn; andere hingegen vermuthen, es sey bloß das Ceremoniel, so ein und anderer Seits wegen der Botschaf­ter beobachtet werden soll, zu berichtigen; und, weil solches noch nicht abgemacht wor­den, so sey die Abreise des Abdoul Kerim bisher ausgestellt geblieben. Am rzten begab sich der Dragoman der Psorte zu dem Obri­sten Peterson. Geschäfttrager Rußlands, und unterredete sich sechs ganzer Stunden mit ihm.

Der hiesige Patriarch ist seiner Würde ent­setzer, und jener von Jerusalem an seine Stelle ernannt worden.

Vorgestern hatte der Königl. Französische Batschafter eine Rudienz bey dem Großvezier, und ubergab ihm die Antwort auf ein Schreie ben, so der Großherr an Se. Allerchristlich­sie Majestat erlassen hatte. Seit dem letzten Auflaufe hat man unter dem Volke, beson­derlich bey der Solocktesca, ein gewisses Auf­wallen, gleichwohl ohne fernern Ausbruch, wahrgenommen; allein, die gehörige Schärfe hat dermalen die Gährung gehemmet. Hiesi­gen Orts werden die Vortheile, welche Ruß­land aus der Schiffahrt auf dem Schwar­

zen Meere zu ziehen anfängt, mit schielen­den Augen angesehen. Man besorgt, besag­tes Reich werde mit dem Zuthun sremder Officiere sein Seewesen bald zu einer Stuffe der Vollkommenheit bringen, die man nie vermuthet hätte. Die Fahrt, welche der Ca­pitain Woinowich aus hiesigem Hasen in dreyen Tagen nach der Erim volldrachte, hat die Türken zur Verwunderung hingerissen. Er blieb 14 Tage zu Caffa, und auf seiner Ruck­fayrt brachte er, wegen der stürmischen und widrigen Winde, 9 Tage zu. Auch wird diese Reise, welche die Turkischen Seeleute bey gegenwärtiger Jahrszeit sich nicht unter­standen hatten, vorzunehmen, von ihnen für einen wahren Meisterstreich angesehen.

Moscau vom 23 Jan. Vorgestern, am arsten dieses, hat der Re­