Echo der Ge­genwart erscheint täg­lich in Verbindung mit dem Nachener Anzei­ger für IntelligenzGe­meindewesen, Bekannt­machungen Anzeigen 2#

1851.

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Geschichte: Leben und Verkehr.

(Nebst Nachener Anzeiger.)

Freitag

Berlin 24. Dez. Se. Majestät der König ha­ben AGergnädigst geruht:

Dem Hauptmann a. D. von Kleist zu Nemitz, im Kreise Schlawe, den St. Johanniter=Orden;

Den Mitgliedern der tecknischen Deputation für Gewerbe, Professor Dr. Schubarth und Fabriken­Kommissions=Rath Wedding, den Charakter als Beheimer Regierungs=Rath zu verleihen; so wie Don im Ministerium des Innern angestellten Geheimen Kanzlei=Direktor Wulff, bei seinem Aus­scheiden aus dem Staatsdienste, den Charakter als Kanzlei=Rath beizulegen.

In dem heute um 11 Uhr zusammengetretenen Ministerrathe sind die Sr. Majestät dem Könige unterzubreitenden Vorschläge für Ordensverleihun­gen zum nächsten Ordensfeste Gegenstand der Be­rathung gewesen.

Die meisten der hiesigen Zeitungen berichten, daß Se. Majestät der König ein Entlassungsgesuch des Kriegsministers von Stockhausen angenommen hätten. Wir dürfen dem auf's Bestimmteste wider­sprechen und sind noch heute zu der Hoffnung be­rechtigt, es werde dieser eben so tapfere als loyale Offizier und schöpferische Staatsmann dem Mini­sterium erhalten bleiben.

Die Anleihe ist, wie wir heute hören, noch nicht vollständig, sondern nur zum großen Theile und zwar bis jetzt nur an Handlungshäuser ver­ausgabt, die sich mit sehr hohen Summen daran betheiligt haben. Den Rest von einigen Millionen hat die Seehandlung reservirt, wie es heißt, zu Gunsten der kleinen Capitalisten.

Wie aus einem den Kammern vorliegenden Zusammenstellung hervorgeht, beziehen die 7 schulen der preußischen Monarchie aus Staatsfonds

nicht ganz eine halbe Miion, Thgggg, Tose,

am reichsten dotirt, nämlich mit.90,00 Bonn erhält über 100,000 Thlr., Breslau 80,000, Königsberg circa 70,000, Halle über 50,000, Greifswald nur 1200 Thlr. Die letztere Universität bezieht dagegen an Zinsen eigenen Vermögens über 60,000 Thlr., Halle inen 30,000. Thlr.

= Weil das neue Strafgesetzbuch die Hazard­spiele nur an öffentlichen Orten verdietet und im Privatleben erlaubt, wenn es nicht gewerbsmäßig betrieben wird, iso miethen sich jetzt die spielenden Gauner möblirte Stuben, um ihre Opfer zu locken. Bei einem solchen Lokal hatte man die Fenster ver­hängt und die Thür mitObservations=Löchern versehen. Gleichwohl gelang es der Polizei, so unbemerkt ins Zimmer zu gelangen, daß die 25 Spieler beim Spiel überrascht wurden. So hat man zwei solche Gesellschaften in der Kronenstraße und Taubenstraße aufgehoben.

Die königl. Hofbühne wird noch im Laufe dieser Saison Weber's Euryanthe einstudiren. Die Titelrolle wird Frau Köster, Eglantine Frl. Wagner, Adolar Herr Formes und den Lysiart Herr Salo­

Am Sonntag Abend hatten der Minister=Prä­sident v. Manteuffel und seine Gemahlin in ihrem Hotel einigen fünfzig armen Kindern eine Christbescheerung aufgebaut. Jedes Kind er­hielt nachdem ein Geistlicher eine entsprechende Au­rede gehalten, ein Kleid, einen warmen Unterrock und ein neues Hemde, nebst Aepfeln, Nüssen und Pfefferkuchen; die besonders Bedürftigen erhielten aber auch noch Schuhe und Strümpfe, außerdem aber jedes Kind noch ein Brod, wohl als Andeu­tung, daß es den Armen im neuen Christjahre nie .# Die Zahl der seit etwa acht Tagen in Ber­

lin arbeitslos gewordggen Schneldergesele g u,g o sich bereits auf etwa 800 belaufen. Der Zustund

De 210.

26. Bezember. Mik.

ist um so beachtenswerther, als um die Weihnachts­zeit, sonst in der Regel, die Zahl der Gesellen für die vorhandene Arbeit nicht ausreicht.

Nachrichten aus New=York theilen mit, daß die Bemühungen Kinkel's, für demokratische Zwecke in Nordamerika Geld zu sammeln, durch die Bemühungen einer Gegenpartei, an deren Spitze Karl Heintzen steht, auf Hindernisse gestoßen und es sind Kinkel deshalb auch zu Boston 600 Doll., die ihm eingehändigt werden sollten, vorent­halten worden.

Düsseldorf, 24. Dez. Einer zuverlässigen Pri­patnachricht aus Berlin entnehmen wir, daß der rheinische Provinzial=Feuer=Societäts=Direktor v. Waldbott als solcher auf Lebenszeit von Sr. Maj. dem Könige ernannt ist; daß die Polizei=Direktor­Stellen am Rhein im Laufe der nächsten Zeit be­setzt werden und hierzu der Landraih Junker für Koblenz und Polizeirath Hirsch aus Posen für El­berfeld und Barmen defignirt sind, ferner hat der Herr Minister für Handel und Gewerbe sich be­reit erklärt, trotzdem daß für dies Jahr für den Chausseebau nur wenig Fonds haben disponivel gestellt werden können, dennoch wo Kreise oder Gemeinden wegen der Theuerung Chausseen zu bauen ihrerseits beschließen, die an sich als zweck­mäßig erscheinen, sie mit verhältnißmäßigen Prä­mien zu unterstützen, damit auf diese Weise nütz­liche Wegebauten nicht vielleicht auf lange Jahre wieder hinausgeschoben werden müßten.

Düsseldorf, 24. Dez. Von Seiten des städti­schen Männergesang=Vereins stehen uns demnächst eine Reihe von Festlichkeiten in Aussicht.

In wahrhaft großartigem Style aber will der Verein imVerlaufe des Sommers einen zweiten Gesang Wettstreit, verbunden mit einem Composi­tions=Kampfuns Leben rufen. Da dieses Fest meh­rere Tage andauern und die Concurrenz sich über ganz Deutschland und die angrenzenden Staaten ausdehnen wird, so ist dasselbe für unsere Stadt von einer außerordentlichen Wichtigkeit, dem die Unterstützung aller Bürger im reichlichsten Maaße zu Theil werden muß. Wir zweifeln nicht, daß sich Alle die Hand reichen werden, ein Unterneh­men, das in der Geschichte unserer Stadt einen bleibenden Platz einnehmen wird, zu protegiren. Sobald die Vorbereitungen beginnen, werden wir die Leser d. Bl. in laufender Bekanntschaft mit Allem halten, was für dieselben in dieser Bezie­hung von Interesse ist.

Köln. Von glaubwürdiger Seite wird uns fol­gender interessante Vorfall aus hiesiger Stadt mit­getheilt: Am letzten Dinstag, Abends gegen 11 Uhr, bemerkten drei hiesige Bürger zufällig in ei­ner Straße, wie am Giebel eines nicht sehr hohen Hauses ein menschliches Wesen sich anklammerte, das jeden Augenblik hinabzustürzen drohte. Eiligst stellten sie sich so, um für den Fall des Herabstür­zens das schlimmste Unglück möglichst zu verhüten, und wirklich sing wenige Augenblicke später einer der Männer glücklich und unverletzt ein etwa eilf­jähriges Mädchen auf, das in der Fiberhitze das Krankenlager verlassen und die gefährliche Wande­rung zum Speicherfenster hinaus gemacht hatte.

Die in Köln zu errichtende Versicherungs­Anstalt Germania, deren Statuten dem Ministeri­um zur Genehmigung vorliegen, wird sich auf ein Kapital von 6 Millionen Thirn: gründen.

Luxemburg, 17. Dez. Gestern wurde die Missi­onserneuerung hierselbst geschlossen. Die Theilnahme war in allen 4 Pfarrkirchen außerordentlich groß; gegen 8000 h. Communionen wurden empfangen.

Für Luremburg war diese Feier um so bedeutungsvoller(zum weil damit zugleich die Gründung eines Ordens= stage hauses der Redemptorißten für unsere Stadt ver= senz­bunden war.

Vom Rhein, 22. Dez. Seit die Staatspapiere shlr. den hohen Stand wieder erreicht, den sie vor 1848(. behaupteten, ihn theitweise sogar schon überschritten haben, wendet sich die Aufmerksamkeit den standes=., herrlichen Obligationen zu; die bisher noch zurück­ 1. geblieben sind. Daß dies geschah, lag in dem Um­stand, daß die Verhältnisse der Standesherren nach., 1848 gefährdet erschienen; es ist aber sehr wahr=scheinlich, daß die Ereignisse des 2. Dez. in Paris auch in dieser Beziehung eine gewisse Einwirkang ausüben werden.

Mainz, 23. Dez. Aus einer Rede des P. Roß, gehalten bei der gegenwärtigen Mission in Hildesheim, erfuhren wir, daß im nächtten Monate am 141. die Mission in Mainz eröffnet werden soll, so Gott will, so drückte er sich etwa aus, wird jede bedeutendere Stadt am Rheine, vom Bodensee bis an die holländische Grenze dieses Mittel der Gei­steserneuerung gehabt haben. Es ist ein geistiger Sicherheitscordon gezogen gegenüber dem Lande al­ler Revolutionen. Bis jetzt hat P. Roh pier Vor­träge gehalten, wovon besonders die zwei letzten, der eine über die Unsterblichkeit der Seele, der an­dere über die Ewigkeit der Höllenstrafen, durch die schlagende Kraft des Gedankens und des Wortes, und durch die klare Schilderung der inneren Zu­stände, der Geister in diesem und in dem künftigen Leben, so wie des guten und des bösen Geistes des tiefsten Eindruckes nicht verfehlen konnten. Möchte diese Mission nicht blos für die Gegenwart tief einwirken, sondern auch ihre nachhaltigen Ein­drücke für die Zukunft hinterlassen!

Kastel, bei Mainz 20. Dez. Gestern kam ein junger kräftiger Kasteler auf die hiesige Bürger­meisterei und erklärte, er sei nicht mehr im Stande sich zu ernähren. Man möge deshalb ein Protokoll gegen ihn aufnehmen und ihn damit in's Zuchthaus decretiren! Es ward dem Petenten, wie vorauszusehen, ein abschläglicher Bescheid ge­geben. Dadurch gerieth aber der Zuchthausaspirant so in Rage, daß er den Ofen des Bureau's zu­sammenriß. Hiermit war er offenbar seinem Zwecke schon näher gerückt. Sein Begehren ward aber wiederholt abgeschlagen und er erlangte nichts wei­ter, als daß er auf einige Stunden in's Loch ge­steckt wurde. Die Glossen mache man sich selbst zu diesem Factum.

Frankfurt, 24. Dez. Die Fachmänner des Preßausschusses haben ihre Mission nun so gut wie beendet. Oesterreich hat bei dieser Gelegenheit be­antragt, daß die Bücherverbote gemeinschaftlich seien, so daß, wenn ein Buch verboten würde, es im ganzen deutschen Bund verboten sei. Vor Neujahr dürfte wohl noch eine Bundestagssitzung gehalten werden.

Einem Israeliten in der Judengasse, dem an 10,000 Fl. Obligationen und 1200 Fl. baar gestoh­len wurden, sind die Obligationen mit der Stadt­post wieder geschickt worden und nur das baare Geld ist behalten.

München, 21. Dez. Hier herrscht Ruhe! Die Brauer haben ein Opfer auf den Altar des Va­terlandes niedergelegt und geben die Maas Win­terbier um einen Viertelkreuzer billiger(für 6 kr.), Publikum schwimmt in Wonne und Gerstensaft!

Diesen Abend kam auf unserer Hofbühne eine neue einactige Oper von A. Grisar,Gute Nacht Hr. Pantalon, zur Aufführung, welche

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