Duisburg, den 2. Oktober 1850.

Sitzung des Gemeinderaths

unter Vorsitz des Herrn Beigeordneten Breidenbach.

Anwesend: HH. Beigeordneter Breidenbach, Vor­sitzender. F. Rose, C. A. Weber, J. Kamps, I. Dal­trop, P. v. Velsen, A. Nieten, I. W. Vielhaber, W. Menz, E. Schombart, B. Schramm, A. Brockhoff, C. Sinell, G. Hardt, Dr. Mund, G. vom Rath,.=A. Schlegtendal, Protokollfuhrer.

Entschuldigt: HH. Gallenkamp, Noot, Scheidtmann, Majert, Stallmann, Böninger.

Ohne Entschuldigung ausgeblieben: HH. Goecke, C. Carstanjen, Loos, Faber. Es kamen zum Vortrage:

1) eine mit dem Buchhändler Schmitz zu Cöln von den Gemeinde= Verordneten Nieten und Vielhaber als ei­ner Commission des Gemeinderaths rücksichtlich der Stra­ßenregulirung im Oederich aufgenommene Verhandlung vom 23. Juli d. I. Es wurde beschlossen, diese Ver­handlung zu genehmigen und die Offerte des Schmitz zu acceptiren, jedoch dabei dem von demselben ausgesproche­nen Wunsche, die beiden in Osten und Westen der Pe­tersthaler Kloster=Besitzung an derselben hergehenden Gas­

sen wegfallen zu lassen und ihm zu überweisen, wenig­stens vorläufig nicht zu entsprechen. Die nach Inhalt dieses mit dem 2c. Schmitz getroffenen Abkommens jetzt nötdige Einfriedigung der offen zu legenden Straße über das Peiersthaler Kloster=Erbe, soll unter Dircktion der Commission(HH. Nitten und Vielhaber) angelegt, vorab jedoch der Gegenstand der Königlichen Regierung zur Ge­nehmigung vorgetragen und zu diesem Ende vorab durch den Baumeister Flader eine Zeichnung des Lokals und ein Kosten=Anschlag über die Einfriedigung angefertigt werden.

2) Die genannten Herren Commissarien Vielhaber und Nieten trugen im Anschlusse an Vorstebendes darauf an, das vom Schmiedemeister Georg Böllert am 16. Mai d. J. durch ein Schreiben an den Herrn Bürgermeister Jun­kermann zemachte Anerbieten rücksichtlich der Abtreiung eines Theils seines Gartens im Oederich zu acceptiren. Gemeinderatb trug aber Bedenken, über diesen Gegen­stand zu verhandeln, da das gedachte Schreiben nicht vor­lag, weßhalb die Sache zur nächsten Tagesordnung ver­wiesen wurde.

3) Herr Vorsitzender Breidenbach brachte ein von K. Regierung unterm 24. August d. J. an das hiesige kön. Landrathsamt, wegen der Feststellung des Gemeinde=Kassen­Etats pro 1850 erlassenes Rescript zum Vortrage. Es konnte aber hierauf nicht näher eingegangen werden, da

der Etatsentwurf und alle einschlägigen Verhandlungen nicht vorlagen, sondern schon dem Landraths=Amte zurück überreicht waren, nach der vom Verwaltungs=Secretair dem Herrn Breidenbach auf Befragen gemachten Mittheilung. Herr Bürgermeister Junkermann wird aber ersucht ad Nro. 6 des Berichts über den Schuldenzustand der Ge­meinde und über den aufzustellenden Tilgungeplan dem Gemeinderath sobald als möglich eine nähere Vorlage zu machen. F62g

4) Zur Notaten=Beantwortung des Bürgermeisters zur Gemeinderechnung pro 184647 fand Gemeinderath nichts zu erinnern.

Rücksichtlich der Notatenbeantwortung zur Gemeinde­rechnung pro 1848 wurde die Rechnungs=Revisions=Com­mission(HH. Sinell und C. Loos) ersucht, dieselbe zu be­gutachten. Derselben soll die Rechnung pro 1848 zuge­stellt werden nebst Belegen.

5) Auf das Gesuch rieler hiesiger Handwerker um Befürwortung der Errichtung eines Gewerberaths beschlaß man bei den Oberbürgermeistträmtern und Handelekam­mern zu Cöln und Elderfeld, in welchen Städten Ge­werberätbe bereits existiren, über den praktischen Werth dieser Einrichtung vorab Erkundigung einzuziehen.

6) Der Verding der Pumpe in der Pootgasse an den Kupferschläger Handel für den Lieferungspreis von 175 Thir. wurde genehmigt.

Bekanntmachung.

Die sämmtlichen Militairpflichtigen der Bürger­meisterei Mülbeim(Land), werden hierdurch auf­gefordert, sich zu dem

am 27. Oktober dieses Jahres,

an der etzemaligen Ruhrfähre bei Mülheim, Vormit­tags, stattfindenden

Herbst=General=Appell

so zu gest Uen, daß

1) die.urlaubten, Reservisten und Wehrmänner aller Waffen des 1. Aufgebets, Morgens 9 Uhr, 2) die sämmtlichen Wehrmänner des 2. Aufgebots aller Waffen, und die Superrevidenten, Mor­gens 11 Uhr, pänktlich zur Stelle sind.

Fahrlässiges Ausbleiben oder Zuspätkommen wird mit 3 Tagen Mittel=Arrest, im Wiederholungsfalle aber, oder bei irgend hervortretender sträflicher Ab­sichtlichkeit mit sofortiger Abführung in Untersuchungs­Arrest und Verurtheilung nach den Kriegs= Artikeln unfehlbar geahndet werden.

Dagegen wird eine wohlbegründete, und zeitig genug angebrachte Entschuldigung die gewünschte Be­rücksichtigung finden.

Essen, den 22. August 1850.

Rehbinder,

Major und Kommandeur des Königlichen Landwehr=Bataillons(Essen) 36. Infanterie=Regiments.

Die Lieferung von 8 Oefen für die hiesige evan gesische Schule, soll am

den 5.

Morgens 11 Uhr,

auf dem Magistrats=Büreau, woselost die Vorwarden einzuseben sind, verdungen werden.

Mülheim a. d. Ruhr, den 2. Oktober 1850.

Der Magistrat.

Gekanntmachung.

Nachmittags 3 Uhr,

werde ich im Aufrage des Schmiedemeisters Hermann torb zu Holrbauen, an der Behausung des Wirtbs Heinrich Siepmann an der Walkmühle zu Holthausen, die dem Erstern gebörige, in der Grundsteuer=Mutterrolle von Holthausen unter Art. 106 eingetragenen Immobi­lien, als:

Flur C. Nro. 263 im Bruch, Land, 2 Morgen 62 Ruthen 90 Fuß,

Flur C. Nr. 264 im Bruch, Schlagholz, 43 Ru­iden 10 Fuß,

in zwei Parzellen, zum öff nilichen freiwilligen Verkauf auesitzen. Kauflustige lade ich hiezu mit dem Bemerken ein, daß die Vorwarden auf meinem Bureau zur Einsicht off.n liegen.

Mülheim an der Ruhr, den 19. September 1850.

Der Rechts=Anwalt und Notar:

Brockhoff.

Ein großer Theil meiner Einkaufe neuer Winter­zu Röcken, Paletoi's, Ueberwürfe, Hosen und We­nen, ist bereits eingetroffen, welches ich meinen geschätz. tn Abnehmern heermit anzeige.

luhrort, im Oktober 1850.

am 11.

Nachmittags 5 Uhr,

beim Wirthe Taakmann zu Duissern zum Verkaufe an die Meistbietenden ausgesetzt werden, und zwar die Wieseder Ochsenkamp erst in 3 Parzellen, dann im Ganzen.

Kauflustige werden eingeladen und können die Be­dingungen bei dem Wirthe Laakmann, bei dem Acker­wirthe Gottfried Eickelbaum zu Duissern und bei mir einsehen.

Duisburg, den 21. September 1850.

Der Rechtsanwalt und Notar:

Schlegtendal.

Mobilien=Verkauf.

Wegen Mangel an Raum sollen am nächsten

Montag den 7. Oktober a.

Morgens 10 und Nachmittags halb 2 Uhr, in der obern Etage des dem Herrn Hof­rath Dr. Marx hierselbst zugehörigen, an der Beekstraße belegenen Hauses, allerlei, fast neu und im besten Zustande sich befin­dende Mahagoni=, nußbaumne und kirsch­baumne Mobilien, als:

1 Sauvière,

ein'apptisch, ein Bücherschrank mit Glasthür, ein Secretair, große und kleinere Spiegel, Spie­gel=Consols, 3 Kleiterschränke, 1 Schreibtisch mit Auf­satz, Waschtische, Rohrstühle, Küchenschränke und meh­rere Schrärke, 1 Mangel, 1 Sopba, 1 Kommode, 1 großer runder Tisch, andere Tische, 6 Betiladen, Schil­dereien 2c. 2c.

öffemtlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzah­lung verlauft werden.

Verkauf unter der Hand findet nicht Statt, jedoch können die Verkaufsgegenstände morgen Samstag den 5. Oktober Nach­mittags in Augenschein genommen werden.

Duisburg, den 4. Oktober 1850.

Hemrine Antig.n

Immobilien=Verkauf.

Folgende Immobilien der Erben Hermann Eickel­

baum zu Duissern:

1) Flur 5 Nr. 80, Acker, in der Ruhrau, groß 1 Mor­gen 76 Rutben 80 Fuß,(am Melkwege.)

2) Flur 5 Nr. 86, Acker, in der Ruhrau, groß 1 Mor­gen 99 Ruthen 20 Fuß,(am Steinchendaumeweg.)

3) Flur 5 Nr. 111, Acker, in der Ruhran, groß 1 Mor­gen 139 Ruthen 20 Fuß,(am Melkwege),

4) Flur 7 Nr. 218, Acker, auf dem Bocksbart, groß 1 Morgen 157 Ruthen 40 Fuß,

5) Flur 7 Nr. 233, Acker, auf dem Bocksbart,(am Mülheimerwege), groß 2 Morgen 40 Ruthen,

6) Flur 1 Nr. 221 V. 212, Wiese, der Ochsenkamp,, groß 9 Morgen 73 Ruthen 70 Fuß,

7) Flur 8 Nr. 59, Acker, an der gebrannten Landwehr (Wingertskamp), groß 1 Morgen 94 Rutd. 70 Fuß,

8) Flur 5 Nr. 167, Acker, in der Meierei, groß 1 Mor­gen 1 Rutd. 90 Fuß, mit dem auf dieser Parzelle erbauten Hause Nr. 10,

sämmtlich in der Katastralgemeinde Duisburg belegen­

selln

Den Bewohnern Quisburgs und Umgebung, inson­derheit den geehrten Kunden meines verstorbenen Mannes, theile ich hierdurch mit, daß die Fortsetzung des

Stuhlmacher­

mein Neffe Friedr. Biefang mit dem heutigen Tage

übernommen hat, auf welchen ich das meinem sel. Manne geschenkte Vertrauen gütigst zu übertragen bitte.

Duisburg, den 1. Oktoder 1850.

Wittwe Ludw. Viefang.

Bezugnebmend auf obige Anzeige empfehle ich mich in allen in mein Fach fallenden Artikeln, indem ich bei billiger Bedienung einer pünktlichen Ausführung der mir zukommenden Aufträge mich zu unterziehen verspreche. Duisburg, Anfangs Oktober 1850.

Drechsler u. Sruhlmacher.

2 Bei der Abreise nach seiner Vaterstadt Sen­ 9 4 denhorst, sagt Freunden und Bekannten ein

herzliches Lebewohl!

x. Mutheim a. d. Ruhr, den 2. Oktober 1850.

istaelischer Scher.

N

Die Lederhandlung

von Eduard Strücker in Düsseldorf,

empfiehlt ihr wohlassortirtes Lager in Saffian,

gespattenem, gefärbten und levantirtem lohgarem Schafleder,

glatten und gepreßten Satte taschen und Köderfellen, lakirten Schuh= und Sattler=Kaibfellen, Rind= und Verdeckhauten,

grauen und schwarzen Camusch, so wie auch semischem Schaf=, Kald= und Ziegenleder,

Juaten= und Seehundsfellen, bairischen und rheinischen Kaldfellen vorzüglicher Qualität,

Kalb= und Rindleder=Schäften und Vorschuhen eigner Fabrik.

Anzeige.

Das unterzeichnete Commissions=Büreau ist in den Stand gesetzt, Allen, welche bis spätestens den

20. Oktover d. J. deshald in frankirten Brieien bei ihm anfragen(also das geringe Porto nicht scheuen), ein nicht außer Acht zu lussendes Anerbietev unem­geltlich zu machen, welches für den Anfragenden schon im nächsten Jahre ein jährliches Eintommen bis zu 10,000 Mark, oder vieltausend Thaler Pr. Court. zur Folge haben kann. Lübeck, im September 1850.

Commissions=Büreau,

Petri=Kirchhof Nro. 308 in Lübeck.

Druck ued Verlag der Vereirig en Druckerei der Ruhr= und Dursburger Zeitung von F. H. Nieten

Wasserstand.

Rheinböbe zu Köln am 3 Okttr.: 5 Fuß 10 Zoll. Rheinh zu Duisdurg am 3 Okttr.: 4 Fuß 11 Zoll. Ruhre. am 3. Oktdr.: 14 Fuß Zoll.

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