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HonneferZeitung

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Gegründet 1881(33. Jahrg.)

Montag, 2. März 1964

Nr. 53

Grausiges Ende einer Wilherterten Keise

Flugzeug mit 83 Menschen an Alpengipfel zerschellt

Innsbruck, 2. März. Das englische VerkehrsflugzeugBritannia, mit 75 Skiurlau­bern und 8 Besatzungsmitgliedern an Bord und von London nach Innsbruck unterwegs, ist Samstagnachmittag bei Innsbruck abgestürzt. Wegen Nebels und starken Schneetreibens konnte die Suche erst in den Morgenstunden des Sonntag mit amerikanischen Spezialflug­zeugen aufgenommen werden, die mit Spezial-Radar-Anlagen ausgerüstet sind, die Metall auch noch aus großen Höhen orten können.

Sonntag mittag wurde das Wrack des Flug­zeuges unterhalb des Gipfels des 2679 Meter hohen Glungetzer, an dem das Flugzeug mit seinen 83 Insassen zerschellte(etwa elf Kilo­meter südöstlich Innsbruck), entdeckt. Das Wrack liegt in etwa 1900 Meter Höhe und ist nur mit Skiern erreichbar. Die Trümmer des Flugzeugs sind über zwei Kilometer weit zer­streut. Ein großer Teil des Rumpfes liegt in einer Geröllhalde, etwa 500 Meter unterhalb der Felswand des Gipfels. Das Geröll ist teil­weise schneefrei. Stellenweise liegen Schnee­verwehungen über dem Gestein und den Flug­zeugtrümmern.

Den 30 Beamten der Gendarmerie, die Sonn­tagnachmittag mit Hubschraubern an der Unfallstelle im Einsatz standen, bot sich ein grauenhafter Anblick. Sie haben es sehr schwierig, in dem unübersichtlichen Gelände die Ueberreste von Besatzung und Passagieren zu bergen.

Neue Version über Absturzursache.

Ueber die mögliche Ursache des Absturzes wurge gestern nachmittag in Innsbruck eine interessante Version bekannt. Danach soll Flugkapitän Williams vor der Unterbrechung des Funkverkehrs mit dem Kontrollturm in Innsbruck mit dem Piloten einer gerade ge­starteten Maschine der österreichischen Flug­gesellschaft AUA über Funk gesprochen haben.

Wenzel Jaksch

neuer Vertriebenenprüsident.

Düsseldorf, 2. März.(dpa) Der SPD-Bun­destagsabgeordnete Wenzel Jaksch wurde hier am gestrigen Sonntag an Stelle des zu­rückgetretenen Krüger zum neuen Präsiden­ten des Bundes der Vertriebenen gewählt. Jaksch, der einzige Kandidat für das Präsi­dentenamt, erhielt 86 von 111 Stimmen der Bundesversammlung. Er löst den bisherigen Präsidenten Krüger ab. Mit der Wahl von Jaksch steht zum ersten Male in der Ge­schichte des Vertriebenenverbandes ein So­zialdemokrat an seiner Spitze.

Bonn: Mieterbund handelte leichtfertig.

Bonn, 2. März.(dpa) Dem Deutschen Mieter­bund hat ein Sprecher des Bundeswohnungs­ministeriums am Sonntag in Bonn Leichtfertig­keit vorgeworfen. Trotz wiederholter Auffor­derungen habe diese Mieterorganisation bisher keine konkreten Zahlen über Wohnungskündi­gungen nennen können.

Mende an Lungenentzündung erkrunkt.

Bonn, 2. März.(dpa) Vizekanzler Erich Mende ist an einer Lungenentzündung er­krankt. Er hat hohes Fieber und muß auf ärztliche Anordnung mindestens zehn Tage lang fest im Bett liegen. Mende leidet seit acht Tagen an einer starken Bronchitis. In den letzten Tagen hatte sich sein Zustand jedoch schon so weit gebessert, daß er hoffte, heute wieder seine Amtsgeschäfte aufneh­men zu können. Die Lungenentzündung hat sich am Samstagvormittag bei einer Rönt­genuntersuchung herausgestellt.

König Paul

hut Thrombose im rechten Bein.

Athen, 2. März.(dpa) Bei König Paul von Griechenland, der sich vor neun Tagen einer schwierigen Operation wegen eines Magen­geschwürs unterziehen mußte, ist gestern abend eine Thrombose im rechten Bein auf­getreten. Die Genesung des Königs war bis­her rasch vorangeschritten. Er hatte bereits am Dienstag erstmals wieder aufstehen kön­nen. Nach Ansicht der Aerzte ist eine Throm­bose dieser Art keine ungewöhnliche Kom­plikation nach der Magenoperation.

Der AUA-Pilot habe seinem britischen Kolle­gen erklärt, daß in seiner Höhe rund 2000 Meter gute Sichtverhältnisse herrschten. Möglicherweise wollte Williams auf diese Höhe heruntergehen, wobei dann das Unglück geschah.

Bergung der

britischen Absturzopfer beginnt.

Die Bergung der Opfer und Wrackteile der britischen Verkehrsmaschine soll heute Mon­tag vormittagplanmäßig beginnen. Es be­steht keine Hoffnung mehr, Ueberlebende zu finden. Die Bergung wird durch das unweg­same und lawinengefährdete Gebiet sehr erschwert.

Dr. Eduard Obrist, der stellvertretende Sicherheitsdirektor des Landes Tirol, meinte am Sonntagabend in Innsbruck, daß die Ber­gungsaktionsehr schwer sein wird. Man dürfe nicht vergessen, meinte Dr. Obrist, daß der Aufprall der Maschine auf den Felsen alles zerfetzt hat. Dazu komme, daß die Ma­schine nach dem Aufprall eine Schneelawine ausgelöst habe, die Opfer des Flugzeugunglücks und Maschinenteile verschüttete. Die Identifl­zierung der Opfer werde besonders schwierig sein, weil man bis Sonntagabend nur etwa fünf bis sechs Leichenteile entdeckt habe. Bis­her sei nur die Leiche des ersten Piloten der Maschine, Williams, identifiziert worden.

Der Berliner Bürgermeister hatte öffentlich eine Konferenz der verantwortlichen Kräfte im freien Teil Deutschlands mit dem Ziel

Schicksal von Timo Rinnelt noch ungewiß.

Wiesbaden, 2. März.(dpa) Das Schicksal des siebenjährigen Timo Rinnelt aus Wies­baden, der seit dem 13. Februar vermißt wird, war auch gestern noch ungewiß. Die Sonderkommission der Wiesbadener Krimi­nalpolizei schließt die Möglichkeit nicht aus, daß Timo einem Racheakt gegen seine Eltern zum Opfer flel und vielleicht in ein östliches Land verschleppt wurde.

Durch die Verwendung neuartiger Metall­Legierungen ist die Düsenmaschine mit der Bezeichnung A 11 dreimal schneller als der Schall. Die neuartigen technischen Erkennt­nisse, die diese Konstruktion gebracht habe, können nach Johnson auch im zivilen Luft­fahrtsektor ausgenutzt werden.

Blindflug bei niedrigster Höhe soll ein neu entwickeltes französisches Radargerät Flug­zeugen mit doppelter Schallgeschwindigkeit vom Typ Mirage III ermöglichen. Nach einer

Der Präsident des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs(ADAC), Dr. Endreß, ist am Sonntagmorgen im Alter von 64 Jahren in sei­ner Heimatstadt Nürnberg gestorben. Ende des vergangenen Jahres mußte er sich einer Operation unterziehen. Nachdem er sich zu­nächst erholt hatte, verschlechterte sich sein Zustand in der vergangenen Woche.

Die britische Prinzessin Alexandra von Kent schenkte am Samstag einem Sohn das Leben. Der Junge nimmt zunächst den 13. Platz in der Thronfolge ein, da Prinzessin Alexandra eine Cousine Königin Elisabeths ist.

Bundestagsabgeordnete besuchen Schweden.

Bonn, 2. März.(dpa) Eine 22 Mann starke Delegation aller drei Bundestagsfraktionen ist gestern vom Flughafen Wahn zu einem sechs­tägigen Besuch nach Schweden gestartet. Sie sind von schwedischen Parlamentariern zum Studium der Handelsbeziehungen und der Probleme der Zusammenarbeit zwischen EWG und EFTA eingeladen worden, deren führen­des Mitglied neben England Schweden ist. Für Donnerstag ist eine Audienz beim schwe­dischen König angesetzt.

Tschou En-lai von Mammutreise zurück.

Peking, 2. März.(dpa) Nach einer elfwöchi­gen Reise durch 14 Länder Afrikas, Asiens und Europas ist der Ministerpräsident des kommunistischen China, Tschou En-lai, am gestrigen Sonntag wieder in sein Land zu­rückgekehrt. Tschou und sein Außenminister Tschen Ji kamen von Ceylon, wo sie sich vier Tage lang aufgehalten hatten. In einem Kommuniqué über die Besprechungen mit der ceylonesischen Ministerpräsidentin Ban­daranaike hatte sich Tschou En-lai erneut bereit erklärt, über den chinesisch-indischen Grenzkonflikt direkt mit Indien zu verhan­deln. Außerdem bot er Ceylon Wirtschafts­hilfe an.

gefordert, eine Einigung über die Konzep­tion einer von allen getragenen Deutschland­und Wiedervereinigungspolitik zu erreichen. Die Bundesregierung hatte sofort den Ver­dacht geäußert, Brandt wolle den Anschein erwecken, als habe es bisher eine Konzep­tionslosigkeit gegeben.

Gerstenmaier

empfiehlt Lübkes Wiederwahl.

Bonn, 2. März. Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier empfahl gestern Lübkes Wie­derwahl. Er hoffe, daß Lübke bereit sei, das Amt weiterzuführen. Er selbst, so betonte Gerstenmaier ausdrücklich, lehne eine Kan­didatur ab.

Mitteilung des französischen Verteidigungs­ministeriums können diese Düsenmaschinen jetzt Bodenerhebungen buchstäblich über­springen.

Zwischen Panama und den USA ist noch keine Einigung in Sicht, wie Präsident Johnson auf seiner Pressekonferenz betonte. Zugleich hatte der Präsident aber erstmals in aller Oeffentlichkeit eingeräumt, daß eine Revidie­rung des Vertrages zwischen den beiden Staa­ten über die Kanalzone notwendig werden könnte.

Vielnam

Von unserem Korrespondenten in Washington WOLFGANG NÖLTER.

Der amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara soll Anfang März eine neue Inspektionsreise nach Südvietnam unter­nehmen, um sich an Ort und Stelle über die militärische Lage im Kampf gegen die kom­munistischen Partisanen zu unterziehen. Die Ankündigung seiner Reise kam zu einem Zeitpunkt, an dem Washington von Spektula­tionen und Diskussionen über die zweck­mäßigste und erfolgversprechendste Militär­politik der USA in Südvietnam geradezu überflutet wurde.

Dabei ist nach Angabe amtlicher Kreise Washingtons in nächster Zeit nicht mit irgendwelchen bedeutenden Aenderungen in dieser Politik zu rechnen. Die USA wollen sich zunächst weiter darauf konzentrieren, den noch freien Teil Südvietnams mit der Hauptstadt Saigon zu sichern und die süd­vietnamesischen Streitkräfte für ihren Kampf gegen die kommunistischen Partisanen zu stärken. Innerhalb der Regierung werden aber zur Zeit Ueberlegungen darüber ange­stellt, ob diese Politik nicht durch zusätzliche Aktionen wirkungsvoller gestaltet werden kann. Mit Entscheidungen über solche zusätz­lichen Aktionen ist nach Mitteilung von Re­gierungsbeamten aber keinesfalls zu rechnen, bevor McNamara mit konkreten Empfehlun­gen aus Südvietnam zurückgekehrt ist.

Die Lage in Südvietnam hat sich für Wa­shington in den letzten Monaten rapide ver­schlechtert. Die beiden Staatsstreiche haben das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Re­gierung und in deren Kampf gegen die kom­munistischen Partisanen offenbar weiter er­schüttert. Militärisch mußte Washington meh­rere Rückschläge hinnehmen: das sorgsam erarbeitete Programm der Wehrdörfer brach weitgehend zusammen, ein großer Teil des Mekong-Deltas ging in den Besitz der Kom­munisten über, und kommunistische Terror­akte in der Hauptstadt Saigon selbst füllten tagelang die Schlagzeilen der amerikanischen Zeitungen.

Als vor diesem Hintergrund Präsident Johnson letzte Woche in Kalifornien davon sprach, daß die Kommunisten bei ihrer Ein­mischung in Südvietnam einsehr gefähr­liches Spiel spielen, entzündete sich in Wa­shington schlagartig die große Debatte über die amerikanische Politik in Südvietnam. Sie wurde von dem weitverbreiteten Gefühl ge­tragen, daß entgegen allem amtlichen Optimismus der Krieg in Südvietnam mit den jetzigen Mitteln nicht zu gewinnen ist und die USA in absehbarer Zeit vor der Ent­scheidung stehen wird, zwischen stärkeren Mitteln oder dem Rückzug zu wählen.

Mittelalterliche Alternativen.

In dieser Debatte über die Südvietnam­Politik wird in der Oeffentlichkeit von poli­tischen Lösungen bisher nur wenig gespro­chen. Der Neutralisierungsgedanke, den Staatspräsident de Gaulle entwickelt hat, fand in Washington bisher nur einen promi­nenten Fürsprecher: den demokratischen Se­nator Mike Mansfield, der in solchen Dingen aber trotz seiner Stellung als Fraktionsvor­sitzender meist ein Außenseiter ist. Umso heftiger wird jedoch das Für und Wider ver­stärkter militärischer Aktionen erörtert, wo­bei es im wesentlichen um zwei grundsätz­lich verschiedene Vorschläge geht:

1. Eine Ausdehnung des Partisanenkrieges, wie er jetzt in Südvietnam geführt wird, auf das Gebiet Nordvietnams. Diese Aktion bliebe jenseits der nordvietnamesischen Grenze allein den Südvietnamesen überlassen und würde nur die Schauplätze, nicht aber den Charakter des jetzigen Krieges ändern.

2. Die Eröffnung einer Art regulärer Krieg­führung gegen Nordvietnam. Sie würde in Aktionen wie einer Seeblockade Nordviet­nams und der Bombardierung der Nachschub­wege nach China bestehen und aus dem bis­herigen Partisanenkrieg in Südvietnam mit einem Schlage einen offenen Krieg machen, wie er vor einem Jahrzehnt in Korea geführt worden ist.

Die Befürworter der Ausdehnung des Par­tisanenkrieges auf Nordvietnam, zu denen seit Jahren der außenpolitische Planungschef Walt Rostow gehört, sind der Ansicht, daß in den Dschungeln Südvietnams nur auf diese Weise der kommunistischen Bedrohung be­gegnet werden kann. Allerdings sind schon Fortsetsung auf der 4. Seite PP

Bronar-ze-Erhard

Passierscheinstreit weitet sich aus.

Bonn, 2. März.(dpa) Der durch die jüngste Ansprache des Berliner Bürgermeisters Brandt ausgelöste innenpolitische Streit um die Passierscheinfrage erreichte am Wochen­ende einen neuen Höhepunkt. Bundeskanzler Erhard forderte Brandt zu einer eingehen­den Aussprache in dieser Woche auf. Der Berliner Bürgermeister soll sich damit einver­standen erklärt haben.

Supertlugzeug dreimal schneller als der Schall

Johnson: Neue Düsenmaschine A 11unübertroffen.

Washington, 2. März.(dpa) Ein neues Super-Düsenflugzeug, das nach den Worten Präsident Johnsons unübertroffen ist, wird zur Zeit von den USA erprobt. Auf seiner Presse­konferenz am Wochenende bezeichnete der Präsident diese Maschine als Langstreckenjagd­und Kampfflugzeug, das in vielen Testflugstunden anhaltende Geschwindigkeiten von über 3600 Kllometern in der Stunde in Höhenbereicher bis zu 23 000 Metern erzielt habe.

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