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Aussichtsreiche Verhandlungen über Bahnhofsneubau
Baubeginn bereits im Frühjahr?- Jetzt Umbauarbeiten für Höherlegung des Buhnhofsvorplatzes.
Bad Honnef, den 3. August.
Um auf die Bahnsteige zu gelangen, müssen die Bundesbahnfahrgäste jetzt einen Behelfseingang benutzen. Der Boden des Bahnsteigsperren-Raumes wird höher gelegt, weil die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes dies erforderlich macht. In etwa zwei Monaten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Der Vorplatz wird bekanntlich im Zuge des Baues des„Honnefer Kreuzes“ so hoch gelegt, daß man ebenerdig von der Schalterhalle auf den Bahnhofsvorplatz gelangt. Die jetzige Treppe fällt also fort. Weil die Eingänge zur Bahnsteigsperre bei einer solchen Anschüttung „in die Erde hineinwachsen“ würden, müssen
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sie wie auch der Boden des Sperrenraumes der neuen Vorplatzhöhe angeglichen werden.
9 Diese Umbauarbeiten beeinträchtigen nicht die Planungen für den von der Bevölkerung und dem Stadtrat seit langem geforderten Neubau des Empfangsgebäudes. Die diesbezüglichen Verhandlungen der Stadtverwaltung mit der Bundesbahndirektion Köln gestalten sich vielmehr recht aussichtsreich. Ein Neubaubeginn bereits im kommenden Frühjahr ist durchaus möglich. betriebes während der Bauzeit. Die Verlegung
Nachdem der Stadtrat in einer seiner letzten Sitzungen den jetzigen Zustand des Empfangsgebäudes als untragbar bezeichnet und sich nachdrücklich für einen Neubau ausgesprochen hatte, konnte die Stadtverwaltung offiziell an die Bundesbahndirektion Köln herantreten. Vorher hatte bereits der Kur- und Verkehrsverein das Terrain sondiert. Der Leiter der Bauabteilung der Bundesbahndirektion hatte ihm erklärt, daß die Bundesbahn nur mit Unterstützung der Stadt an einen Neubau denken könne, weil normalerweise der Bahnhof Honnef in den nächsten Jahren noch nicht in das Neubauprogramm der Bundesbahn aufgenommen werden könne.
Daraufhin hat die Stadt vor einigen Wochen der Bundesbahn angeboten, sie wolle ihr für den Bahnhofsneubau einen zinsverbilligten Kredit in Höhe der Baukosten zur Verfügung stellen. Wenn, wie in ähnlichen Fällen, die Bundesbahn neben der Tilgung vier Prozent der Zinslasten übernimmt, werden der Stadt Honnef selbst aus einem Bahnhofsneubau in den nächsten zehn Jahren Gesamtkosten etwa in Höhe von 38 000 bis 40 000 DM in Form von Zinsanteilen entstehen.
Die bereits vorliegenden Neubaupläne veranschlagen die Gesamtkosten auf rund 250 000 Mark. Die Pläne beziehen einen Teil des jetzigen Bahnhofs in den Neubau ein. Sie gestatten außerdem die Fortführung des Bahnhofsbetriebes während der Bauzeit. Die Verlegung
der einzelnen Abteilungen aus dem Alt- in den Neubau kann Zug um Zug erfolgen.
Die Bauabteilung der Bundesbahndirektion Köln hat inzwischen, wie wir erfahren, den Vorschlag der Stadt Honnef bereits befürwortend an die Finanzabteilung weitergeleitet.
Telefonbücher werden wieder lesbar.
Weniger Abkürzungen.
Die letzte Ausgabe der Fernsprechbücher mit ihren zum Teil unverständlichen Abkürzungen soll eine einmalige Erscheinung bleiben. Minister Stücklen hat angeordnet, daß in der nächsten Ausgabe(1961/62) die Vornamen und Berufsbezeichnungen wieder auszuschreiben sind. Die übrigen Neuerungen, wie Abkürzungen der Straßen und Ortstelle und raumsparender Satz, werden beibehalten.
Der Bahnhofsvorplatz soll um etwa anderthalb Meter höhergelegt werden. Das macht Umbauten am Empfangsgebäude(unser Bild) erforderlich. HVZ-Foto: Günter Groote
Zwei Unfülle.
Mit einem Oberschenkelbruch mußte ein Selhofer Einwohner gestern mittag durch den Krankenwagen ins hiesige Hospital gebracht werden. Beim Ueberqueren der B 42, aus der Karlstraße kommend, wurde er mit seinem Moped von einem ausländischen Personenwagen erfaßt.
Einem Arbeiter, der an der Baustelle am Steinchen einen Lastzug entladen half, fiel ein Balken auf den Kopf. Der Krankenwagen brachte ihn ebenfalls is St. Johannes-Hospital, doch konnte er nach ambulanter Behandlung entlassen werden.
(früher 1. FE Köln und Bayer Leverkusen) maßgeblich zum Aufstieg beigetragen hat, verzeichnete u. a. den Zugang von Opper und Pohl (beide FV Godesberg) sowie Schemmerling (Tura Bonn). Der VfL. Alfter, der seine Sportplatzanlage neu hergerichtet hat, dürfte mit den Verstärkungen Weber(Bonner FV), Maag (Tura Bonn), Schnorrenberg(Bremen) und
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Die neuen Schützenmajestäten von Rommersdorf und Bondorf: König Paul Müller mit seiner Königin Wilhelmine(linkes Paar) und Prinz Dieter Schönenbach und Prinzessin Margret Amberge. Hinter ihnen der Präsident des Bürgervereins Johann Huferath. HVZ-Foto: Günter Groote
Der FuBball rollt wieder.
Nach einer Pause von vier Wochen rollt auch in der Bezirksklasse der Fußball wieder. Bis zum Beginn der Meisterschaftsspiele Anfang September bleibt den Vereinen noch einige Zeit, um notwendige Vorbereitungen zum Aufbau einer schlagkräftigen Mannschaft zu treffen. Für den Honnefer FV, der morgen erstmals unter der Leitung des ehemaligen Tura-Spielers Reiff trainiert, dürfte die kommende Saison sehr schwer werden, da sich einige Vereine der Bezirksklasse erheblich verstärken konnten: Der Klassenneuling Mehlem, dessen erfahrener Mittelstürmer Gierlich
Giesen(Eitorf) ebenfalls zu den Favoriten der Gruppe zählen. Die erste Mannschaft des Honnefer Fußballvereins, die sich im wesentlichen aus der Elf der vergangenen Saison zusammensetzt, hat aber zweifellos die spielerischen Mittel, um ein ernstes Wort auch in der Meisterschaftsfrage mitzureden. Sie sollte durch hartes, gewissenhaftes Training gut vorbereitet in die Meisterschaftsrunde starten, damit sie nicht wie im vergangenen Jahr mit einem Punktekonto von:14 zeitweilig sogar in Abstiegsnot gerät. Zudem wird ein guter Start auch im weiteren Verlauf der sicherlich
ROMAN VON BARBARA CARTLAND
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Die Steine dei Kaiserin
Presserechte Prometheus-Verlag, Gröbenzell b. München/ Copyright E. Picard, Zürich
7.(Nachdruck verboten.)
Giselas Stiefmutter hatte oft genug von dem bevorstehenden Englandbesuch der Kaiserin erzählt. Aber da ihr alle gesellschaftlichen Ereignisse, besonders die Unternehmungen von Kaiserinnen und Könignnen, so unendlich fern lagen, hatte sie kaum darauf geachtet.
Elisabeth von Oesterreich legte rasch einen Finger auf die Lippen.
„Still!“ mahnte sie leise.„Ihre Sorgen waren zum Glück grundlos. Diese liebenswürdige junge Dame hat sich meiner angenommen und mich in Sicherheit gebracht. Ich war bei ihr in den besten Händen.“
Dann fügte sie, zu Gisela gewandt, auf englisch hinzu:„Meine Freunde waren um mich besorgt.“
„Hoheit... Eure Majestät...“, stammelte Gisela auf deutsch,„ich bitte vielmals um Verzeihung...“
„Sie sprechen deutsch?“ fragte die Kaiserin nach kurzem Schweigen.
„Ja, Majestät!“
„Das ist überraschend! Ich dachte immer, in England dächte kein Mensch daran, eine fremde Sprache zu lernen, aber nun muß ich dieses Vorurteil zurücknehmen. Bitte, machen Sie sich keine Gedanken über den kleinen Betrug, den ich an Ihnen verübt habe. Ich bin inkognito hier und möchte für die Dauer meines Aufenthaltes so behandelt werden, als wäre ich wirklich die Gräfln von Hohenembs, für die ich mich ausgebe.“
Da Gisela keines Wortes fähig war, wandte sie sich lächelnd, aber doch mit leisem Vorwurf wieder an den Herrn, der jetzt neben ihr stand.
„Sie sehen, wie der bloße Anhauch der höfischen Etikette alles verdirbt. Wir haben uns so nett und gemütlich unterhalten, bis Sie hereinkamen. Wie steht meine neue Freundin nun da? Es scheint fast, als ob sie plötzlich Angst vor mir hätte!“
„Verzeihen Sie mir, Gräfin“, sagte der fremde Herr reuevoll.„Sie müssen es meiner Sorge und Verwirrung zugute halten, daß ich für einen Augenblick alles andere vergessen habe!“
„Da das Inkognito nun einmal gelüftet ist, will ich auch Sie unter Ihrem richtigen Namen vorstellen“, sagte die Kaiserin.„Dies ist Prinz Rudolph Liechtenstein. Und wie ist Ihr Name? Obwohl wir so lange miteinander geplaudert haben, sind Sie für mich bis jetzt nur die„gute Samariterin“, aber wie heißen Sie?“
„Gisela Musgrave“, brachte Gisela nur scheu heraus und versank in einen tiefen Hofknicks.
„Gisela? Das ist die zweite Ueberraschung!“ rief die Kaiserin erstaunt.„Ich habe auch eine kleine Gisela daheim, mein zweites Töchterchen. Ich finde den Namen entzückend, aber ich glaubte nicht, daß er auch in England anzutreffen wäre.“
„Ich bin nach meiner Großmutter getauft, Madame“, erklärte Gisela, indem sie end
lich wieder die Augen zu erheben wagte. Dabei begegnete sie dem Blick des Prinzen, der in so deutlichem Erstaunen auf ihr haftete, daß die Kaiserin darauf aufmerksam wurde.
„Was haben Sie denn, Prinz?“ erkundigte sie sich.
„Ich. weiß nicht... ich traue meinen Augen kaum“, erwiderte er.„Diese junge Dame.. sehen Sie nicht, was ich meine? Aber nein, das wäre gar zu unwahrscheinlich, zu phantastisch!“
„Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen“, sagte die Kaiserin mit einer Spur von Ungeduld. „Bitte, erklären Sie sich deutlicher. Ich sehe jetzt nur, daß Sie meine neue Freundin auf sehr unzarte Weise in Verlegenheit setzen.“
„Verzeihung, das war nicht meine Absicht. Ich bin nur so überrascht!“
„Wovon?“ fragte die Kaiserin, aber fast im gleichen Augenblick schien auch sie etwas zu bemerken, und sie fuhr lebhaft fort:„Sie sehen es also auch? Nicht wahr, Miß Musgrave erinnert an irgend jemand, den wir beide kennen? Ich habe es gleich gesagt, aber ich kann mich durchaus nicht erinnern, wer es ist. Vielleicht können Sie mich darauf bringen?“
Der Prinz ließ seine Blicke zwischen der Kaiserin und Gisela hin und her schweifen und zögerte noch eine Sekunde lang mit der Antwort. Dann sagte er rasch, als habe er sich zu einem besonderen Wagnis entschlossen:
„Vergeben Sie mir die Kühnheit meiner Behauptung, aber Miß Musgrave ähnelt Ihnen selbst. Obwohl Ihre Schönheit unerreichbar ist, scheint mir ein schwacher Abglanz vorhanden zu sein. In einzelnen Zügen ist zweifellos"
Die Kaiserin hatte Gisela mit großen Augen angeschaut. Jetzt unterbrach sie den Prin
zen mit einer plötzlichen Handbewegung und rief:
„Aber ja, es stimmt! Sie ähnelt mir!“
Gisela wurde vor Verlegenheit dunkelrot. Waren die beiden unversehens verrückt geworden, daß sie ihre dürftige Erscheinung mit der strahlenden der Kaiserin vergleichen konnten? Es wäre eine Wohltat für sie gewesen, wenn sich der Boden plötzlich unter ihr geöffnet und sie verschlungen hätte.
„Es stimmt!“ wiederholte die Kaiserin und zog Gisela mit beiden Händen zu sich heran. „Kind, jetzt müssen Sie mir aber genau erzählen, wer Sie sind. Woher stammen Sie? Wer sind Ihre Eltern?“
„Mein Vater ist Lord George Musgrave, ehemals Major im Leibregiment Ihrer Majestät der Königin Victoria.“
„Und Ihre Mutter?“
„Meine Mutter war eine geborene Hanzally“, sagte Gisela sehr leise.„Stephanie, die Tochter des Grafen Hanzally.“
„Aha!“ kam es langgezogen von den Lippen der Kaiserin.„Der Graf Hanzally ist also Ihr Großvater?“
„Ja, Madame. Aber ich habe ihn nie kennengelernt.“
„Dafür kenne ich ihn, solange ich lebe“,“ sagte die Kaiserin rasch.„Die Familie Hanzally gehörte zu unseren nächsten Nachbarn, als ich noch auf Possenhofen im lieben, alten Bayern war. Ihr Haus lag dem unseren gegenüber am Starnberger See. Als Kind bin ich oft hinübergerudert, um die HanzallyKinder zu besuchen und mit ihnen zu spielen. Ja, ich erinnere mich sehr gut an Stephanie! Sie war älter als ich, aber eine wirkliche Schönheit, mit blondem Haar und mit enzianblauen Augen...“
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