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740 Hektur Wald wurden bereits„umgewandelt“.
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Bedauerliche Landschaftseingriffe in Rheinland-Pfalz.
Bad Honnef, den 1. Juli.
„Erholungsgarten für die schaffende Bevölkerung an Rhein und Ruhr“ wird unser Siebengebirge oft genannt. Der romantische Mittelrhein entfaltet hier seinen letzten landschaftlichen Höhepunkt, bevor er den südlichen Ausläufer der Kölner Bucht erreicht. Burgen und Klöster, deren Ruinen den Gipfeln und Tälern eine reizvolle Schönheit verleihen, zeugen von der wechselvollen Geschichte des Siebengebirges.
Der erste von einer Elektrolok gezogene Zug soll im Mai 1962 den Bahnhof Honnef passieren. Die Elektrifizierung der rechtarheinischen Bundesbahnstrecke hat bereits begonnen. Nachdem im April Im Lohfeld, an der Grenze der Bundesbahndirektionsbezirke Köln und Mainz, der erste Spatenstich getan worden war, sind die Arbeitskolonnen inzwischen bis zum Bahnhof Honnef vorgerückt. Unser Bild zeigt sie bei Fundamentierungsarbeiten für die Leitungsmaste im Bahnhofgelände.
HVZ-Foto: Günter Groote
Die„große grüne Lunge“ ist es für Millionen von Menschen der Stadtlandschaft an Rhein und Ruhr. Zudem darf es sich rühmen, das älteste und mit seinen 4200 Hektar auch das zweitgrößte Naturschutzgebiet Deutschlands zu sein. Was für die Ausgestaltung des Siebengebirges als Erholungsgebiet und für seinen Schutz getan wird, darüber gab eine Fahrt durch das Naturschutzgebiet Aufschluß, zu der Regierungspräsident Grobben eingeladen hatte und an der neben dem Präsidenten, den Sachreferenten der Regierung auch Landforstmeister Cosack teilnahm.
Dynamischer Naturschutz.
„Mit Verboten und Konservieren allein ist es heute nicht mehr getan“, deutete Forstmeister Schrader, der Leiter der„Außenstelle Naturschutzgebiet Siebengebirge“ des Forstamtes Siegburg, die Wandlung von einem rein musealen, restaurativen Naturschutz zu einem dynamischen an, dem Aufgaben echter forstlicher Landschaftsgestaltung zufallen. Die volks- und landeskulturellen Aufgaben des Waldes treten zudem im Siebengebirge gleichberechtigt neben die wirtschaftlichen Zielsetzungen.
„Gardinen“ aus Bäumen.
Bei allen forstlichen Eingriffen hat daher der verantwortliche Forstmann zu überlegen, wie sie sich auf das Landschaftsbild auswirken werden.„Angestrebt wird ein ständiger Wechsel zwischen geschlossenem Altholz, jungen, kräftig heranwachsenden Kulturen, zwischen Laub- und Nadelholz, ein Wechsel, der das Landschaftsbild ungemein belebt“ führte Forstmeister Schrader aus. Wie dieses Ziel erreicht wird? Anstelle von Großkahlschlägen wird mit Klein- und Saumkahlschlägen gearbeitet. Diese geben oft einen herrlichen Blick ins Tal oder zum gegenüberliegenden Hang und sogar zum Rhein frei. An Wegen wird stets dafür gesorgt, daß eine Seite mit älteren Baumbeständen besetzt ist. Dieser Seitenwechsel zwischen jung und alt ist landschaftlich reizvoll. Schließlich werden entlang der Wege vor neuen Kulturen möglichst „Kulissen“ oder„Gardinen“ aus alten Bäumen erhalten.
e Das Naturschutzgebiet Siebengebirge ist zu 80 Prozent, also 3450 ha, mit Wald bestanden. Leider ist der Zustand des Siebengebirgswaldes, wie Forstmeister Schrader auf der interessanten Fahrt demonstrierte, wenig befriedigend. Weit über die Hälfte besteht aus geringwertigen, verkrüppelten Stockausschlagbeständen von Buche, Eiche oder Birke. Hochaufgewachsene, schlanke Stämme dagegen sind nicht nur wertvoller, sondern auch vom ästhetischen Standpunkt aus schöner als krummwüchsige Stockausschläge. Belastet ist der Siebengebirgswald weiter mit einer schweren Hypothek aus den letzten Kriegstagen: Fast sämtliche älteren Bestände sind mit Artilleriesplittern oder Infanteriegeschossen verseucht und zum Sterben verurteilt. Erschwerend kommt hinzu, daß ein großer Nachholbedarf an Wegebauten für die Holzabfuhr besteht.
„Eine echte Aufwertung“.
* Beachtlich sind allerdings auch die Leistungen der letzten zehn Jahre im Sieben
gebirgswald, 740 Hektar Waldbestand sind „umgewandelt“ worden und bestehen heute aus sorgfältig über- und angelegten Mischkulturen. Der jährliche Umwandlungszuwachs schwankt zwischen 60 bis 80 Hektar. Bis allerdings die Umwandlung abgeschlossen sein wird, dürfte ein halbes Jahrhundert vergehen. Forstmeister Schrader:„Eine echte Aufwertung des Siebengebirgswaldes in wirtschaftlicher und zugleich auch landschaftlicher Hinsicht ist eindeutig unsere Aufgabe.“
„Der sich zu allen Jahres- und Tageszeiten in das Siebengebirge ergießende Besucherstrom erfordert heutzutage nicht nur besondere Schutzmaßnahmen, sondern auch den aktiven Ausbau von Erholungsanlagen.“ So umriß Forstmeister Schrader die Aufgaben, die sich aus der ständig wachsenden Bedeutung des Siebengebirges als Erholungs- und Ausflugsgebiet ergeben.
Mit dem Zunehmen der Motorisierung erwuchsen dem Siebengebirge neue Gefahren. Die ins Grüne strebenden Sonntagsausflügler aus dem Revier und den nahen Großstädten beachteten die Durchfahrtsverbote auf den breiten Waldwegen und-straßen nicht, befuhren diese oder stellten doch zumindest ihre Wagen dort ab. Dieser Entwicklung wurde in den letzten Jahren durch die Anlage waldnaher Parkplätze Einhalt geboten. Die Uebertretungen gingen auf eine geringe Anzahl zurück. Auch im Schmelztal sind bekanntlich bereits solche Parkmöglichkeiten geschaffen worden.
„Von den Parkplätzen aus“, so berichtete Forstmeister Schrader,„werden Wanderwege geschaffen, so daß der Autofahrer sein Ziel anwandern kann. Er hat, da die Wege ringförmig angelegt werden, außerdem die Möglichkeit, auf einem anderen Wege als dem zuerst benutzten zu seinem Kraftfahrzeug zurückzukehren.“ In den letzten Jahren wurden insgesamt 20,6 Kilometer neue Wanderwege gebaut. Instandgesetzt wurden 18,1 Kilometer. Schließlich sind 40 Ruhebänke und vier Schutzhütten neu aufgestellt worden. Die Bundesregierung hat in dem Bestreben, die Anlage von Naturparks zu fördern, diese Maßnahmen bezuschußt(bisher: 213 000 DM). • Mit Sorge nur verfolgen die um den Schutz des Siebengebirges bemühten Männer aller
Nach dem traditionellen„Wecken“ in der Frühe ist am Sonntagmorgen Festhochamt in der Pfarrkirche St. Marien. Anschließend zieht die Prozession durch die Straßen des idyllischen Drachenfelsörtchens. Wegen der Bauarbeiten am Bahnhofsvorplatz nimmt sie diesmal folgenden Weg: Frankenweg, Rhöndorfer Straße, Löwenburger Straße bis zum Marienmal, wo der erste Segen gespendet wird. Von dort aus zieht sie zurück zum Park des Mütterheims, wo der zweite Segen
dings die Entwicklung jenseits der Landesgrenze in Rheinland-Pfalz. Es bedrückt sie nicht nur, daß dort die natürliche Fortsetzung des nordrhein-westfälischen Naturschutzgebietes Siebengebirge weitgehend ungeschützt ist. Mehr noch bedauern sie, daß die Linzer Berge großenteils durch Steinbrüche dem Abbau und die Landschaft damit schweren Eingriffen preisgegeben sind. Nur wenige hundert Meter hinter dem Naturschutzgebiet Siebengebirge ist erst in jüngster Zeit am Asberg ein neuer Steinbruch in Betrieb genommen worden. Der Föderalismus scheint hier eine seiner negativen Seiten zu zeigen, wenn nicht einmal die Naturschutzmaßnahmen zwischen zwei Ländern koordiniert werden können.
* Aerztl. Bereitschaftsdienst für./3. Juli: Frau Dr. Clasen, Hauptstraße 62, Ruf 2395. Krankenwagen: Ruf 2032. Apothekendienst: Neue Apotheke.— Nachtdienst ab Montag: Hirsch-Apotheke.
ist. Der Schlußsegen wird in der Pfarrkirche erteilt. Nach der Gottestracht werden die Jungschützen zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege an der alten Kapelle einen Kranz niederlegen.
In der Budenstadt auf dem Ziepchesplatz beginnt dann das bunte Kirmestreiben. Im Festzug marschieren die Jungschützen am frühen Nachmittag durch den Ort, wobei auch ein Fähndelschwenken stattfindet. Mit dem Königsball im Rhöndorfer Hof klingt der Tag aus.
Der Montagmorgen steht im Zeichen des beliebten Frühschoppens des Katholischen Bürgervereins, der im Hotel Funke am Ziep
Morgen Samstag
Familieneinkaufstag.
Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet.
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chen ist. Auf dem Schützenplatz im Löwenburgertal ermitteln die Jungschützen nachmittags ihren neuen König. Im Festzug wird die Schützenmajestät dann bei Einbruch der Dunkelheit durch den Ort zum Rhöndorfer Hof geleitet, wo der Krönungsball für das Königspaar beginnt. Mit dessen feierlichen Proklamation und der Ehrung der besten Schützen erreicht der Ball seinen Höhepunkt.
Der„Kirmesmann“ wird nach altem Brauch am Dienstagabend verbrannt. Zum fröhlichen Kirmesausklang treffen sich die Jungschützen anschließend mit ihren Angehörigen und Freunden bei Funke am Ziepchen.
Servatiussonntag.
Am Sonntag, dem 3. Juli, findet um 9 Uhr in der Servatiuskapelle die monatliche Gemeinschaftsmesse statt. Der Bus fährt um .40 Uhr ab Marktplatz(kath. Pfarrkirche).
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KIRCHLICHE NACHRICHTEN
Der Kath. Frauenbund begeht am morgigen Samstag sein Bundesfest. Aus diesem Anlaß ist morgens um 8 Uhr eine hl. Messe in der Pfarrkirche. Daran schließt sich ein gemeinsames Frühstück im Café Jansen an. Am Dienstag besichtigt der Frauenbund moderne Kirchen im Raum Bonn. Abfahrt 13 Uhr, Markt.
HONNEFER FILMSPIEGEL
Hinter die kühlen Mauern eines belgischen Klosters, unter die glühende Sonne des Aequators und in das Herz eines Menschen, eines sich in dramatischen Konflikten bewährenden jungen Mädchens, führt der Farbfilm„Geschichte einer Nonne“(The Nun's Story), den Hollywood-Regisseur Fred Zinnemann nach dem gleichnamigen Bestseller inszenierte. Die Rolle der von innerem Zwiespalt erfüllten Klosterschwester wird in diesem Farbfilm, der ab heute im AtriumTheater läuft, von Audrey Hepburn verkörpert, ihr Gegenspieler ist Peter Finch. Der Film wurde mit dem Prädikat„besonders wertvoll“ ausgezeichnet.
Eine Kettenreaktion des guten Willens hat man die Aktion SOS-Kinderdorf genannt, die im Mittelpunkt des Farbfilms„Heimat—
Deine Lieder“ steht. Aus der Idee eines einzelnen, des österreichischen Philosophie-Studenten Hermann Gmeiner, und dem guten Willen Hunderttausender ist ein großartiges, soziales Werk entstanden, das elternlosen Kindern ein neues, richtiges Zuhause schenkt.
Vor diesem ernsthaften Hintergrund spielen Sabine Bethmann als SOS-Mutti und Rudolf Lenz eine freundliche Liebesgeschichte. Der Film ist ab heute im Capitol-Theater zu sehen.
Capitol-Theater-Spätvorstellung:„Kampfstaffel Feuerdrachen“.
Kodeenturn
Königswinter. Auf der Stelle getötet wurde ein 20jähriger Mann, der in der vorgestrigen Nacht vom Dachvorsprung eines hiesigen Rheinhotels in die Tiefe stürzte. Um zu Fensterin, hatte der junge Mann, ein Angestellter des Rheinhotels, eine nächtliche Kletterpartie unternommen. Als er in sein Zimmer zurückkehren wollte, rutschte er ab und prallte 16 Meter tief auf die Betonmauer des Hotelhofes auf.— Eine leichte Gehirnerschütterung und Prellungen erlitt ein Fußgänger, der in Höhe des Café Lemmerz die Hauptstraße überqueren wollte und dabei direkt gegen einen Personenwagen lief. Der Krankenwagen brachte den Verletzten ins Krankenhaus.
Honnets Straßen als„internationales Pflaster“: 250 junge Wissenschaftler aus mehr als 50 Ländern der Erde, die an westdeutschen Hochschulen und Universitäten studieren, wellen gegenwärtig zu einem Treffen in Honnef. Auch Bundespräsident Lübke empfing sie. Unser Bild zeigt einige Stipendlaten vor dem Kurhaus.
HVZ-Foto: Günter Groote
Kirmesauftakt mit Böllerschüssen
Drei Tage Kirmesfreuden in Rhöndorf.— Neuer Jungschützenkönig.
Rhöndorf feiert am Wochenende seine Kirmes. Sie ist vor allem auch das Fest der St. Hubertus-Jungschützen. Mit dem Großen Zapfenstreich auf dem Platz am Ziepchen, mit Böllerschüssen und einem Ball im Rhöndorfer Hof eröffnen die Jungschützen bereits am Samstagabend die Kirmes.