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holneser Feirung

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Gegründet 1882(71. Jahrg.)

Dienstag, 11. November 1952

Nr. 264

Koalitionen haben sich gehalten.

Wichtig

Befriedigung bei allen Parteien über die Wahlen. Wachsendes politisches Interesse.

Bonn, 10. Nov. Das Ergebnis der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz ist von allen Parteien mit Befriedigung auf­genommen worden. In Regierungskreisen wird die hohe Wahlbeteiligung als ein erfreuliches Zeichen des wachsenden politischen Interesses der Bevölkerung an­gesehen, obwohl der Wahlkampf nicht die Schärfe gehabt habe wie bei einer Wahl auf Bundesebene.

Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, Schröder, erklärte, die CDU habe sich als tragende Säule der deutschen Politik bewährt. Die Ergebnisse ließen den Schluß zu, daß die Mehrheit für die derzeitige Bundespolitik uner­schüttert sei und bei systematischer Wer­bungs- und Aufklärungsarbeit verstärkt werden könne. Im Pressedienst der CDU­CSU heißt es, die CDU habe in Nordrhein­Westfalen und in Rheinland-Pfalz wo ein Vergleich mit früheren Wahlergebnis­sen möglich sei an Stimmen gewonnen und im Konzert der Parteien ihre Stellung mit unwesentlichen Abstrichen behauptet. Diese führt der Pressedienst darauf zu­rück, daß ein Teil der CDU-Wähler sich aus lokalen Gründen veranlaßt gesehen habe, fürfreie Wählergemeinschaften zu stimmen. Beipolitischen, Wahlen würden diese Wähler jedoch der CDU die Treue halten.

Der Ministerpräsident von Nordrhein­Westfalen, Arnold, erklärte, obwohl bei den Kommunalwahlen auch die großen po­litischen Fragen diskutiert worden seien, wäre es falsch, sie als eine Vorentschei­dung für die künftigen Bundestagswahlen anzusehen. Für die Kommunalwahlen seien spezielle und örtlich immer verschie­dene Gesichtspunkte bestimmend.

In einer vom SPD-Vorstand veröffent­lichten Erklärung wird die Tatsache, daß im größten Land der Bundesrepublik, in Nordrhein-Westfalen, die SPD zum ersten Male die stärkste Partei geworden ist, als das Merkmal der Wahlen bezeichnet.

Das Ergehnis In Norürhein.

Düsseldorf, 10. Nov. Bei den Kom­munalwahlen in Nordrhein-Westfalen wurden 6821 382 gültige Stimmen abge­geben. Dies entspricht einer Wahlbeteili­gung von 76,1(72,3) Prozent.(Die Zahlen in Klammern geben die Prozentsätze der

kandidiert hatte, konnte seinen Anfangs­erfolg bei der vorjährigen Landtagswahl ausbauen und erhielt 468 Sitze.

sentlichen Veränderungen. Bei einer Wahl­beteiligung von 79,3 Prozent(73,7) er­hielten:

CDU: 602 757= 38,9(39,2).

SPD: 517 679= 33.4(34).

FDP: 249 245= 16,1(16,7).

KPD: 48 781= 3,2(4,3).

Sonstige: 9266= 0,6(5,8).

Freie Wählergruppen: 120 725= 7,8().

Infolge der zum Teil vergrößerten Kom­munalparlamente hat die SPD mit 547

Im einzelnen lautet das Endergebnis(die: Sitzen 27 Sitze dazu gewonnen, obwohl sie

Prozentzahlen in Klammern nennen die Landtagswahlen 1951):

3477948 Stimmzettel wurden abgege­ben, von denen 9 386 408 Stimmen gültig sind(der Unterschied erklärt sich daraus, daß jeder Wähler drei Stimmen abgeben konnte).

SPD: 3017053 Stimmen= 32,1 Pro­zent(33,7).

Deutsche Partei: 228 123= 2,4(CDU­

DP 23.).

CDU: 290 186= 3,1(CDU-DP 23,8).

Gemeinsame Listen CDU-DP: 128 815 1,4(CDU-DP 23.).

FDP: 279 788= 2,9(.).

Gemeinsame Listen CDU- DP-FDP: 1 325 812= 14,1(32.).

Zentrum: 54 002= 0,6(3,3).

DRP: 26 330= 0,2(.).

Gemeinsame Listen aller Parteien rechts der SPD ohne BHIE: 1 836 427= 19,5(ohne

SRP 44,2).

BHE: 1 590571= 16,9(14,9).

KPD: 156 508= 1,7(1,8).

Rheinland-Pfalz.

Mainz, 10. Nov. Das vorläufige Gesamt­ergebnis der Kreistagswahlen in Rhein­land-Pfalz zeigt gegenüber der Landtags­wahl, deren Prozentsätze zum Vergleich in Klammern angegeben sind, keine we­

prozentual leicht abnahm. Die CDU verlor bei 645 Sitzen 66, die FDP bei 252 Sitzen 102. Die Kommunisten behielten nur noch 26 Sitze und verloren 59, Splittergruppen erhielten fünf Sitze. Die Verringerung der bürgerlichen Parteien in den kommunalen Parlamenten dürfte vor allem von den freien Wählergruppen aufgefangen wor­den sein, die 134 Sitze erhielten.

Der Vorsitzende der CDU in Rheinland­Pfalz, Ministerpräsident Altmeier, er­klärte zu dem Wahlergebnis, die CDU habedie Feuerprobe glänzend bestan­den. Da im Wahlkampf auch die Landes­und Bundespolitik berührt worden sei, könne man sagen, daß die Wähler trotz der starken Opposition der SPD der Pö­litik des Bundes und des Landesdie Treue gehalten haben. Das Ergebnis be­rechtige zu der Annahme, daß auch bei den Bundestagswahlen die Koalition CDU­FDP die Probe bestehen werde.

Große Mehrheit für CDU.

Köln, 10. Nov.(dpa) Nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis im Regierungsbezirk Köln entfielen bei einer Wahlbeteiligung von 70,8 v. H. und 829 396 gültigen Stimmen auf:

CDU 343087(41,4 v..), SPD 273 700(33 v..), FDP 109075(13,2 v..). Zentrum 33 425 (4 v..), KP 28 112(3,4 v..), BHE 28 033 (.4 v..), DP 9183(1,1 v..), Unabhängige 3533(0,4 v..).

Kontlikt zwischen Rhein und Nil doch zu lösen?

In den Kreistagen und Stadträten er­hielt die CDU 1605 Sitze, SPD 1442, FDP 523, KPD 95, Zentrum 280, BHE 108, Freie Wählervereinigungen 8, FSU 6, Nationale Rechte 9 und Unabhängige 8 Sitze.

Bei einigen Parteien ist das Ergebnis nicht absolut zu nehmen; so hat die DP in den meisten Städten auf der Liste der FDP kandidiert. Der BHE trat nicht überall auf, die Nationale Rechte kandidierte nur in einem Kreise selbständig.

Niedersachsen.

Hannover, 10. Nov. Bei den Kreis­wahlen in Niedersachsen haben die bür­gerlichen Wahlkoalitionen einen Erfolg davongetragen. In den 60 Landkreisen und 16 kreisfreien Städten erhieltén sie von 2764 Sitzen 1276, die SPD, die allerdings überall allein kandidiert hatte, 862. Der BHE, der in den meisten Gebieten allein

Kairo, 10. Nov. Ministerpräsident Na­gib hatte am Montagvormittag die dritte Unterredung innerhalb von 24 Stunden mit Botschafter Pawelke, der die Hoffnung äußerte, daß der deutsch-arabische Kon­flikt doch noch zur beiderseitigen Zufrie­denheit gelöst werden könne. Dem Bot­schafter sind inzwischen neue Weisungen aus Bonn zugegangen.

Nach zweistündiger Sitzung vertagte sich der Politische Ausschuß der Arabischen Liga am Montag, ohne einen Beschluß über den angedrohten Abbruch der Beziehungen zur Bundesrepublik gefaßt zu haben. Die Vertagung wurde damit begründet, daß die endgültige Antwort aus Bonn noch nicht vorliege. Die Entscheidung soll nun am Dienstag fallen.

Anschließend empfing Nagib Präsident Vanmeeteren und Geschäftsführer Dege­

ner von der Deutsch-Aegyptischen Han­delskammer sowie den Vertreter der Mün­chener IMAG, Hietzig, um sie zu ersuchen, einen letzten Appell an die deutsche In­dustrie zu richten und auf dieungeheu­ren Verluste hinzuweisen, die ein Ab­bruch der Beziehungen zu den arabischen Ländern mit sich bringen würde. Die Deutsch-Aegyptische Handelskammer will, wie verlautet, dem Wunsch Nagibs ent­sprechen und eine Botschaft an den Deut­schen Industrie- und Handelstag richten.

Aus Kreisen der Arabischen Liga ver­lautet, daß die Araberstaaten inzwischen mit den Regierungen asiatischer Länder Fühlung aufgenommen hätten. Falls Bonn das Abkommen ratifiziere, würden nicht nur die arabischen, sondern auch die süd­asiatischen Länder bis Indonesien die Konsequenzen ziehen.

Kriegsschiff ohne Steuer

Paris über USA-Interregnum besorgt.

Paris, 10. Nov.(dpa) Eisenhowers Ent­schluß, vor seiner endgültigen Amtsüber­nahme im Januar in keiner Weise an der Regierungsverantwortung teilzunehmen, hat in Paris ausgesprochene Besorgnisse ausgelöst. Maßgebende französische Kreise befürchten, daß eine ganze Reihe außen­politischer Probleme, die auf eine Ent­scheidung drängen, wie zum Beispiel die Koreafrage, keinerlei Lösung entgegen­gehen würden, solange das Interregnum in den USA anhält.Solange General Eisenhower seine eigene Haltung nicht festlegt, machen die USA den Eindruck eines Riesenkriegsschiffs, das mitten im Ozean sein Steuer verloren hat, schreibt

gestern der Washingtoner Korrespondent derMonde, Maurice Ferro.Bei den Vereinten Nationen ist man der Auffas­sung, daß das amerikanische Interregnum die freie Welt in einer gefährlichen Un­sicherheit festhält.

Churchill will zu Eisenhower, London, 10. Nov. Premierminister Chur­will wünscht so bald wie möglich Bespre­chungen mit der neuen amerikanischen Regierung zu führen, teilte gestern der Sprecher des Unterhauses, Crookshank, dem Labour-Abgeordneten Dodds auf eine Anfrage mit. Es gebe viele Fragen, er­klärte Crookshank, die die britische Re­

#stes vom Tage.

Kein Militärbündnis.

Bonn, 10. Nov. Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung, Blank, dementierte Meldungen, nach denen die Regierung Pläne für ein Militärbündnis mit Großbritannien und den USA für den Fall bereit halte, daß die deutsch-alliierten Verträge nicht vor den Bundestagswahlen ratifiziert werden. Er sei vom Bundeskanzler autorisiert, derartige Mel­dungen alsfreie Erfindung zurückzuweisen.

Wien fühlt vor.

Bonn, 10. Nov. Der Bevollmächtigte Oester­reichs in Bonn, Gesandter Schöner, über­brachte dem Bundeskanzler ein Schreiben von Außenminister Gruber, durch das zum erstenmalamtlich das deutsche Eigentum in Oesterreich angesprochen und die Diskus­sion einiger Einzelfragen des deutschen Ver­mögens in Oesterreich angeregt wird.

In dem Schreiben wird jedoch darauf hin­gewiesen, daß Oesterreich über prinzipielle Fragen des deutschen Vermögens so lange nicht verhandeln könne, wie der Staatsver­trag zwischen Oesterreich und den vier alliierten Mächten noch nicht abgeschlossen gel

Tito reist nach London.

London, 10. Nov.(dpa) Marschall Tito hat die Einladung zum Besuch Großbritan­niens angenommen, wie Staatssekretär Nut­ting im Unterhaus mitteilte. Ein Datum für den Beguch ist noch nicht festgelegt worden.

Die Einladung war im September bei einem Besuch Außenminister Edens in Belgrad aus­gesprochen worden. Der Labour-Abgeordnete Stokes meinte, Titos Empfang werde an Herz­lichkeit gewinnen, wenn er in der Zwischen­zeit mehr Toleranz gegenüber den Katholiken seines Landes zeige.

Trygve Lie zurückgetreten.

New York, 10. Nov. Trygye Lie ist von sei­nem Amt als Generalsekretär der Vereinten Nationen zurückgetreten. Lie gab seinen Rücktritt vor der Vollversammlung bekannt. Er erklärte, er habe damit gewartet, bis die Außenminister aller fünf Großmächte an­wesend seien. Die Anwesenheit der fünf Außenminister werde die einmütige Wahl eines Nachfolgers erleichtern, erklärte Lie; er wolle einem Waffenstillstand in Korea in kei­ner Weise im Wege stehen. Die Lage scheine ihm nicht ungünstig zu sein.

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Neu-Delhi, 10. Nov.(dpa) Der indische Ministerpräsident Nehru und der Außenmini­ser der chinesischen Volksrepublik, Tschu en Lai, haben, wie hier bekannt wird, mitein­ander Fühlung genommen, um die Waffen­stillstandsverhandlungen in Panmunjon wie­der in Gang zu bringen.

Auch die indische UNO-Delegation hat in den letzten Tagen mit anderen Delegationen Gespräche über Möglichkeiten geführt, die Verhandlungen wieder in Fluß zu bringen. Diplomatische Kreise haben den Eindruck, daß die von indischer Seite geführten Ge­spräche eine gewisse Hoffnung auf Erfolg zulassen.

gierung nach der Amtsübernahme Eisen­howers erörtern wolle. Zu diesen Fragen zählten auch die Beziehungen der freien Welt zur Sowjetunion. Auf die Frage, ob Churchill mit Eisenhower auch über ein mögliches Zusammentreffen mit Stalin sprechen wolle, gab Crookshank keine Antwort.

Manteuffel Stadtverordneter in Neuß.

Neuß, 10. Nov.(dpa) Der ehemalige General der Panzertruppen Hasso von Manteuffel wurde bei den Kommunalwahlen in Neuß zum Stadtverordneten der FDP gewählt. Er bezeichnete es am Montag als seine Aufgabe, parteipolitische Zänkereien aus dem Rat­haus herauszuhalten. Die große Politik habe dort nichts zu suchen.

Ehemaliger SA-Stabschef im Kreistag.

Gifhorn, 10. Nov.(dpa) Der letzte Stabschef der SA, Wilhelm Schepmann, wurde über die BHE-Liste im Kreis Gifhorn in den Kreis­tag Gifhorn und in die Gifhorner Gemeinde­vertretung gewählt.