den 1. October

Inseraten=Annabme in Cöln: Haasenstein& Vogler.

vierteljährlich 12½ Sgr. incl. Botenlobn. Durch die Post

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Aernne- bezogen vierteif. 12½ Sgr.

Amtliches Anzeigeblatt.

Erscheint wöchentlich zweimal:

Mittwochs und Samstags.

Expedition:

Königswinter Hauptstr. Rr 121.

Inseraten=Annahme in Bonn:

Habicht's Buchhandlung.

die=spaltige Borgiszeile oder derr Raum 1 Sgr. Schluß der Annahn Abds. 4 Uhr vor jed. Ausgabetag

Anzeigen guutun emnen ummt:

Ramenstage.

Donnerstag den.: Leodegar. Freitag, den 3: Ewald.

Samstag, den.: Seraph.

Sonntag, den.: 17 Tan. Placid. Erntefest. Montag, den 6: Bruno.

Dienstag, den.: Amalio.

Mittwoch, den.: Brigitia.

Deutschland.

Berlin, 26. Sept. Der König von Italien reist heute um 10 Uhr über Görtitz ohne Aufenthalt nach Italien zurück. Die zum Ehrendienst beorderten Militärs und Graf Launay begleiten den König bis zur Gränze. Heute Vormitug fuhr der König mit em Kaiser, den er aus dem Palais abholte, zur Truppen=Besichtigung nach Mabit. Nachmittagt 5 Uhr st Diner bei Graf Launay, woran der König, der kaiser. sämmtliche Prinzen, Fürst Bismark, Delbrück ind Eulenburg Theil nehmer. Im Ganzen sind 36 Personen geladen. Fürst Bismarck hatte gestern Nachmittag im Schlosse eine längere Unterredung mit en ilalieuischen Ministern.

26. Sept. Die Rückkehr des Kaisers und seines italienischen Gastes sammt den k. Prinzen von dem Jagdausfluge in die Schorflaide(Grimnitz) erfolgte erst gestern Abend um 10 Ur. Fackelträger hatten den stündigen Weg von um Jagdschlosse Huber­tusstock bis zur Eisenbahn=Sation Neustadt=Ebers walde beleuchtet. Geleitet witde die Jagd von dem Oberst=Jägermeister Fürsten Piß, dem Obersorstmeister v. Massow, dem Hofjägermester Frhru. v. Heintze und drei Oberförstern. Heute Vormittag emfing der König von Italien den Fürstei Bismarck. Punkt 11 Ihr erschienen Victor Emmamel, Kaiser Wilhelm, er Kronprinz, die Frau Kronprnzessin und die übrigen Prinzen, mit Ausnahme des gestern Abend nach Schloß Camenz zurückgekehrten Prinzen Albrecht, auf ein Exercirplatze bei Moabit, im den Exercitien der er dort zusammengezogenen Truppen(Infanterie, avalerie und Artillerie) beizunohnen. Auch die Frau ronprinzessin war bei dieser Gelegenheit zu Pferde nid trug die Kopfbedeckung ihres zweiten Leib=Husaten kegimentes. Die Uebungen währten bis 12½ Uhr,

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Constanze.

und kehrten der Kaiser und sein Gast nebst den Mit gliedern der k. Familie wieder in die Stadt zurück. Nachmittags fünf Uhr stellten sich der Kaiser, der König, die Prinzen, Fürst Bismarck und eine kleine Anzahl von Personen aus den höchsten Ständen beim italienischen Gesandten, Grafen Launay ein um bei diesem das Mittagsmahl einzunehmen. Nach aufge hobener Tafel begab sich der Hof mit seinem Gaste in das Opernhaus, wo das Ballet Sardanapal ge­geben wurde. Bald nach beendigter Vorstellung wollte der König Victor Emmanuel die Rückreise nach Turin antreten. Wie schon gemeldet, nimmt er wieder seinen Weg über Wien.

Frankreich.

Paris, 25. Sept. Heute fehlt es nicht an wichti­gen oder doch bedeutsamen Nachrichten. In erster Linie steht eine Note derFrance", welche meldet: Gestern hat bei'm Herzog von Decazes eine wichtige Versammlung stattgefunden, deren Gegenstan d die aus Frohsdorf gekommenen Nachrichten waren. Die De­vutirten sollen darüber einig gewesen sein, daß diese Nachrichten geeignet seien, die definitive Allianz alle Fractionen der monarchischen Parteien noch mehr zu befestigen. Es wurde beschlossen, eine große Ver­sammlung der Mitglieder dieser Partei zu veranlassen und es wurden zu diesem Zwecke zahlreiche Einladungs­briefe abgesandt. Hieran schließt sich folgende wichtige Mittheilung der Assenblee Nationale:Es ist jetzt ausgemacht, daß die Prolamirung der Mon­archie vor allem stattfinden und die neue Constitution nebst den aus derselben abgeleiteten Gesetzen gemein schaftlich durch den König und die Assemblee gemacht werden soll. Man zweifelt nicht daran, die Mehr­heit werde diese Lösung votiren. In der zweiten Hälfte des Manats October werden die Mitglieder der drei Fractionen der Rechten sich versammeln, um die ihnen gemachten Anträge entgegen zu nehmen und eine aus fünf Mitgliedern bestehende Deputation zu bezeichnen, die beauftragt sich nach Frohsdorf zu be­gebet:

Vermischte Nachrichten.

Berlin, 22. Sept. Ein junger Börsenspeculant war vor etwa drei Jahren einmol wieder seiner allbekanuten

Gewohnheit gefolgt und hattePleite gemacht. schon noch kurzer Frist seinen Besuch der Börse wieder genommen, weil er alle seine Gläubiger bereit gesun ihn mit 50 Procent ihrer Forderungen herauszulassen er Mittel genug sich zurückbehalten hatte, dien lungen sofort zu leisten. Etwa sechs Monete später ternohm der Jüngling eine Vergnügungsreise nach Rhein. Als er in einer der kleineren rheinischen flaniete, soh er an einem Hause eine Firma, welche bei seiner letzten Pleite betheiligt war und dabei 1800 verloren hatte. Den Kopf voll des eigenthämlichen senhumors und die Brieftosch; voll leichtverdienten des begab sich der junge Speculant in des Kor und verlangte die Rechnung für sich selbst, ohne sie kennen zu geben. Man schlug die Handelebücher auf erklärte, der Herr, dessen Rechnung velangt werde nichts mehr schuldig. Ueber diese Antwort zeigte sie Jüngling sehe erbost. Er selbst sei der Herr. gewohnt, seine Schulden voll zu bezahlen. Durch durse Niemand etmas verlieren. Er verlangte Joto Aufst Uung seiner vollen Rechnung mit allen Ziosen zum heutigen Tooe. Der durch dieses Auftreten i staunen gesetzte Chef des Hunses ordnete an, ön Rechnung nach dem Verlangen des Herrn so nuig werde, als wenn kein Accord Statt gesunden. gescholt, der Fremde bezohlte die 1800 Thaler Zirsen, ohne einen weiteren Blick auf die Rec zu werfen als um die Gesammtlumme auzu Schon wollte er sich unter höflicher Verneigung nen, als der Principal ihn bet, ein kleines Frühsta ihm einzunehmen. Ein Frühstück schlägt ein de Börsianer nie aus. Aber denselben folgte auf der ein Mittogessen und Einladung zu längerem Ve. und eist 14 Tage späler verließ der bertiner Heri schnell gefundenen und vollständig gewonnenen Letzierer hatte derart Vertrauen zu dem jungen E lanten gefaßt, daß er ihm von diesem Augen### alle seine Geschäfte für Berlin übertiug. Vor K mochte, wie die Ger. Zig. erzählt, der Börsianer einmal Pleite, bei weicher diesmal der rheinische mann mit 18,000 Tholern betheiligt ist. Man; stark daran, daß der Berliner eine Wiederholung 2 nerösen Laune wird in Seine setzen können, seldst er dazu den besten Willen hätte.

Berlin, 26. Sept. Der erste Criminaisena Ober Tribunals hat so eben in einem Stuiteprocc gende interessante Erklärung abgegeben. Die Zimme: Beisse und Zellner zu Dagzig erhielten im Angu gen Jahres zwei gleichlautende Briefe nachstehend

Eine Geschichte aus dem täglichen Leben von Eva Hartner.

Host Tu nie einen Sohn gehabt, lieber Onkel?

frogte Herbert am Nachmittog dieses Tages, ale beide Herren sich allein besanden.

Constanze ist mein erstes und einziges Kind! er­widerte der General seuszend.

Sie muß Dir den Sohr ersetzen, meinte der Bech- M

Der General zuate die achsem. Man jeu nicht Trau­den lesen wollen von den Dorna.

Der Vergleich ist nicht schmachelheft, sagte Herbert, Und nicht sichtig, begütigte der Vater.Totzdem, was willst Du? Sie hat mich ettäuscht. Nicht nur bei ihrer Gedurt. Sie war ein schönee Kind und zeigte glänzende Anlagen, beides hat sih nicht entwickelt.

Sie ist jung, sie konn heirathen. Der Schwiegersohn kann Dir den Sohn ersetzen.

Das wollte Gott! erwiderte der Vater ernst.Doch sie ist weder hübsch noch: h.

Wer sie liebt, wird sickwenig darum kümmern, rief Herdert seurig und reichte#n Onkel die Hand. Der Ge­neral drückte sie freundlich

Wieder vergng ein mehr an die Vbreise; de hatte Helos Lild voller

11I.

ag und Herbeit dachte nicht etzte Gespräch mit dem Onkei erwischt. Wieder saßen sie

zusammen, dieses Mol aber in der Stube, rauhes und stür­misches Wetter verdarb ihnen heute das Ausgehen. Das flockeinde Kaminfeuer beleuchtete die Gesichter beider, beide waren voll Lust und Scherz.

Wissen Sie, Herbert, sogte Constanze,ich habe jetzt gesunden, was ich so lange suchte, einen Lebens­deruf.

Wollen Sie Putzmacherin werden?

Wenn Sie ein Geschäft anlegen wollen und mich zum Compagnon nehmen, ja!

Er lachte.Oder wollen wir zusammen unter die Schauspieler gehen?

Da würde ich eine hübsche Rolle spielen! neckte sie: Und Sie könnten auch nur den bleichen Dänenprinzen geben! Nein, Sie haben mit meinem Beruf nichts zu schaffen.

Er zuckte zusommen, war er ihr gleichgültig?

Ich werde einen Wittwer mit zehn Kindern heirathen! sogte sie ernsthaft.

Sind Sie schon verlobt?

Einstweilen habe ich noch keinen aufgesunden, erwiderte sie lustig.

Ich will Ihnen noch einen Ratt geben, sagte Herbert.

Heirathen Sie Herrn von Erhord!

Eine dunkle Glut bedeckte plötzlich Constanzens Antlitz. Mit zuckender Lippe sogte sie:Wie kommen Sie dar­auf? Ich liebe es nicht, wenn über diesen Mann gesa wird.

Und was privilegirt ihn so? frogte Herbert schar

Sein Unglück! sogte Constanze feß:Sein

Elend. Bedenken Sie, Vetter, was es heißt, bii

ich achte, ich ehre sein Unglück, ich kann ertragen, wenn er mit in die Neckereien gezogen u Sie lieben ehn! sogte Herbert mit eifersichtige sichtelosigkeit­

Constanze zuckte zusammen.Sie haben kein R zu sprechen! sogte sie bestig.Und wenn ich liebe? Was dann?"

So bedauere ich Sie! sprach Herbeit rau Weid, wie Sie, Constonz, muß mit eiuem solchen grenzenlos elend werden"

Das seke ich nicht ein, erwiderte sie pubiger. Weil Sie sich selbst nicht kennen, Kind! heitig. Weil Sie Ihre eigne vulkanische Notur stehen. Sie können sterben für eine große Ider, Sie können kein Opferleben führen! Sie sind ei aitige Natur, Sie können Ihr Ich nicht gang# und eine Frau mußte das können. Sie würd sein, grenzenlos elend, wie ein Vogel im Käsig, eine Motte mit verbrannten Flügeln! stanze.Wir sind recht kindisch, Better! We eifern wir uns um ein Richts! Er will mie nicht!

Uad Sie wollen ihn guch nicht? So####e sagen Sie, daß Sie ihn auch nicht wollen?

Sie lachte über die Innigkeit seiner Bitte.

Ich kann nichts versprechen, ich#r

icht heirothen.

Moum!s in Sie weigh er ist büod### e sesse.