38. Jahrgang Nr. 18 229

General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung

17. Oktober 1949

Mck m dle umgegent

Wer wurde betrogen?

* Am Freitag wurde in Bad Godesberg die 29 Jahre alte Witwe Hedwig W. aus Bonn festgenommen. Sie hat Angehörige vermißter Soldaten aufgesucht und erklärt, sie komme im Auftrag des Roten Kreuzes und solle die letzte Anschrift des Vermiß­ten feststellen. Dann bat sie um Geldspen­den für das Rote Kreuz, ließ die Gaben auch in eine Liste eintragen. Es wird jedoch vermutet, daß Frau Hedwig nicht für das Rote Kreuz, sondern für sich gesammelt hat. Um das sicher zu erfahren, möchte die Kri­minalpolizei Bad Godesberg wissen, wo die Frau sonst noch aufgetreten ist, und bittet um Angaben bei irgend einer Polizeidienst­stelle. Sie ist 1,62 m groß, hat blasses Ge­sicht und trug einen grünen Werkstoff­mantel.

Schweinerotlauf ausgebrochen In der Heimerzheimer Gemarkung ist der Schweinerotlauf ausgebrochen. Viele Land­wirte lassen ihre Schweine schutzimpfen. Die Krankheit soll auf das anhaltend warme Wetter zurückzuführen sein.

Rheintiefe wird gemessen Das Meßschiff der Strombauverwaltung mißt in Erpel die Rheintiefe. Diese Arbeiten werden etwa alle zehn Jahre durchgeführt

und dienen der Berichtigung einer Karte über die Tiefenverhältnisse des Rhein­stroms. Alle 100 Meter werden die Tiefen gemessen, und zwar erfolgt die Lotung von einem Drahtseil aus, das von Ufer zu Ufer über das Schiff hinaus gespannt wird. Belohnte Ehrlichkeit In einem Orte bei Duisdorf finden zwei junge Leute eine Brieftasche mit etwa 200 DMf Inhalt. Sie stellen aus den Papie­ren den Inhaber fest, begeben sich mit freudiger Erwartung zu ihm, liefern pflicht­gemäß das Geld ab und erhalten zur Be­lohnung nichts, kaum daß sich der Ver­lierer noch bedankte. Für ein solches Ver­halten hat der normale Gefühlsmensch kaum Worte. Die Jungen haben sich denn auch vorgenommen nicht etwa künftig Punde zu unterschlagen, sondern diese nur noch bei der Polizei abzugeben.

Tödlich verunglückt

Ein Bergmann, der auf der Straße zwi­schen Schleiden und Höngen auf seinem unbeleuchteten Fahrrad fuhr, wurde von einem in hohem Tempo fahrenden Kraft­wagen gestreift und 15 Meter weit über die Böschung hinweg geschleudert. Sein Tod trat auf der Stelle ein. Der Fahrer flüch­tete in Richtung Aachen, ohne sich um den Verunglückten zu bekümmern.

Gesangvereine in edlem Wettstreit

Kreisleistungssingen in Bad Godesberg Beachtliche Leistungen

Mit fast von Monat zu Monat zunehmen­der Zahl treten allenthalben nun auch die Männergesangvereine mit beachtenswertem Erfolg wieder vor die Oeffentlichkeit. Ein beredtes Zeugnis nicht nur für die Urkraft des deutschen Liedes, sondern auch für den Idealismus und die Opferbereitschaft, mit der die Sangesbrüder sich ihrem geliebten Kunstzweig widmen. Diesem Umstand Rech­nung tragend, hat nun auch der deutsche Sängerbund damit begonnen, seineSänger­kreise wieder zu gemeinschaftlicher Be­tätigung anzuregen. So hatte denn auch der Vorsitzende desSängerkreises Bonn, Stad: und Land, imSängerbund Nordrhern­Westfalen, Oberlandwirtschaftsrat Dr. W. Engels die Vereine seines Bezirks zur Be­teiligung an einemKreisleistungssingen" in Bad Godesberg aufgerufen. Diese Lei­stungssingen sind als zeitgemäße Umwand-, lung der Preissingen des tausendjährigen Reiches unerfreulichen Angedenkens ge­dacht. Von den 42 Vereinen des genannten Bezirkes hatten sich acht gemeldet. Sieben

waren erschienen, die mit ihren Angehörl­gen den Volksgartensaal bis über den letz­ten Platz hinaus füllten. Man mußte in der Tat staunen über die Qualitäten der Lei­stungen von Vereinen auch entlegener und kleiner Ortschaften. Jeder Verein hatte einen Kunstchor und ein Volkslied zu sin­gen. Als Wertungsrichter waren NID Wil! Schaell(Solingen-Gräfrath) und der Kreis­Chorleiter Jos. Bönn(.Gladbach) verpflich­tet worden. Hier die Resultate nach Punkt­zahlen, die, in Vertretung des verhinder­ten Vorsitzenden Dr. Engels, durch Dr. Wein­rich bekannt gegeben wurden. Dabei gilt die Punktzahl in der 1. Klammer für den Kunstchor und in der 2. für das Volkslied: 1. MIGVEintracht Volmershoven(80),(70) 150 Punkte; 2. Quartettverein Bonn-Dotten­dorf(96),(91), 187 Punkte; 3. MGVEin­tracht Bonn-Dottendorf(94),(78), 172 Pk., 4. MGVEintracht Adendorf(95),(90), 185 Punkte; 5. MGV Villip(112),(93), 205 Pkt.; 6. Godesberger MGV 1863(112),(95), 207 Punkte; 7. MGVCäcilia Bad Godesberg 1840(114),(100), 240 Punkte. T. L.

Vom Vorgebirge

Wer kennt den Mannk

Lessenich: Hier versuchte ein unbekann­ter Mann sich Schulkindern in unsittlicher Absicht zu nähern. Er ist etwa 30 Jahre alt, klein und dick, hat volles Gesicht und blondes Haar: trägt das Haar hochgekämmt. Wer kennt den Mann? Angaben werden er­beten an die Polizeistation Duisdorf oder jede andere Polizeidienststelle.

Geldüberweisungen aus Frankreich Bornheim: Das französische General-Kon­sulat Düsseldorf hat mitgeteilt, das Geld­überweisungen der in Frankreich arbeiten­den freiwilligen deutschen Arbeiter an be­dürftige Verwandte in aufsteigender Linie möglich sind. Weitere Auskunft wird auf Zimmer 10 des Rathauses in Bornheim er­teilt.

Fähndelschwenken der Junggesellen Brenig: Der JunggesellenvereinGemüt­lichkeit veranstaltet am 23. Oktober anläß­lich der Oktoberkirmes im Saale Schmitz ein Schau- und Preisfähndelschwenken mit vorherigem Kirchgang und Festzug, zusam­men mit auswärtigen Vereinen, und nach­folgendem großen Festball. Tanzkapelle Peter Frühling.

Aus Oberwinter

Wölle Möhne und Karneval Oberwinter: Mit Beginn der diesjährigen Karnevalssession tritt auch die nunmehr seit 23 Jahren bestehende VereinigungWölle Möhne wieder auf den Plan. Unter dem Vorsitz der Obermöhn,- Frau Assenmacher, fand bereits eine Besprechung statt, in der das Programm für die am 12. des Elften stattfindende Sitzung im Kronensaal fest­gelegt wurde. Die Spielgruppe unter Lei­tung von Fräulein Sophie Doetsch wird die Möhne in ihrer ersten Sitzung erfreuen.

Herzlichen Glückwunsch!

Hangelar vom Alpdruck befreit

Zubringerstraße von Beuel zur Reichsautobahn wird um den Ort herumgeführt

Hangelar: Die Spannung der Hangelarer Bevölkerung über den Ausgang der Besich­tigung durch den Ministerpräsidenten wird allgemeiner Zufriedenheit weichen. Denn die vielen verzweifelten Anstrengungen der Gemeinde und auch des Kreises, die ge­plante Zubringerstraße von Beuel zur Reichsautobahn bei Siegburg um den Ort herumzuführen, haben vollen Erfolg gehabt. Die Straße wird also entsprechend den Wünschen der Gemeinde und dem Vorschlag des Kreisbaurats Hoeringklee gebaut, d. h. sie wird nicht die befürchtete Linienführung und Zerschneidung des Ortes bringen, son­dern um den Ort herumgeführt. Die gesamte Hangelarer Bevölkerung wird durch diese Nachricht von einem Alpdruck befreit werden.

Siegbrücke bei Menden freigegeben Menden: Weit über die Gemeindegrenzen hinaus nahm die Bevölkerung am gestrigen Sonntagnachmittag Anteil an der Wieder­einweihung der Straßenbrücke über die Sieg, an der sich vor 20 Jahren bei ihrer Errich­

tung ein schweres Einsturzunglück ereignete und die bei Kriegsende gesprengt wurde. Nach einjähriger Arbeit wurde sie am Sonn­tag im Rahmen eines großen Volksfestes von Oberbaurat Schalibbe vom Landesbau­amt Bonn dem Verkehr übergeben. In eini­gen Tagen werden die Brücken bei Buisdorf und bei Alzenbach ebenfalls freigegeben.

Siegbrücke vor der Fertigstellung Buisdorf: Die Wiederaufbauarbeiten an

der großen Straßenbrücke über die Sieg sind soweit gediehen, daß die Brücke vor­aussichtlich am 20. Oktober für den Ver­kehr freigegeben werden kann. Die Beton­arbeiten sind fertiggestellt. Mit der Auf­tragung der Brückendecke ist man noch be­schäftigt, und mit der Verlegung der Kabel ist die Post tätig. Bekanntlich wird die Men­dener Straßenbrücke über die Sieg am 16. Oktober feierlich eingeweiht, und vier Tage später erhält das Amt Menden dann auch die zweite große Brücke über die Sieg wieder.

Die Stadt am Apollinarisberg meider

Eine bedeutungsvolle Tagung Remagen: DieArbeitsgemeinschaft

der

Schlichtungsstellen in Wohnungssachen des Landes Nordrhein-Westfalen trat in Rema­gen im HotelWaldburg auf dem Viktoria­berg zu ihrer 3. Tagung zusammen. In der Eröffnungsansprache begrüßte der Leiter der Schlichtungsstelle, Dr. Becker-Köln, Amts­bürgermeister Firsching, die Vertreter des Ministeriums für Wiederaufbau von Nord­rhein-Westfalen, Oberregierungsrat Peters und Landgerichtsdirektor Fischer. Oberregie­rungsrat Liedhegener als Vertreter des Re­Schneidermeister Johann gierungspräsidenten von Düsseldorf, Regie­Kräuselsgasse, vollendet am rungsdirektor Voigt als Vertreter des Re­* gierungspräsidenten von Köln und den Prä­

sidenten des Zentralverbandes deutscher Mieter, Rechtsanwalt Dr. Schuld. An der Tagung nahmen ebenfalls die Vertreter des

Oberwinter:

Assenmacher,.udselsge

29. Oktober sein 86. Lebensjahr. Der Jubi­lar erfreut sich einer seltenen Frische und verrichtet noch täglich Haus- und Garten­arbeit.

Im Kranz der Sieben Berge

Neue Autobuslinien geplant

Verbesserung der innerstädtischen Verkehrsverhältnisse in Bad Godesberg

* Die Stadtvertretung Bad Godesberg be­schloß in geheimer Sitzung, im Interesse einer planvollen Verkehrsgestaltung die innerhalb des Stadtgebietes notwendig wer­denden neuen Verkehrslinien nicht auf Pri­vatunternehmer zu übertragen, sondern sie von der Gesellschaft Straßenbahn Bonn Bad GodesbergMehlem einrichten und be­fahren zu lassen. Die Stadt Bad Godesberg ist an der Gesellschaft Straßenbahn Bonn Bad GodesbergMehlem mit 50 Prozent be­teiligt. Sie hat dadurch auf die Verkehrs­gestaltung innerhalb des Stadtgebietes den kommunalpolitisch notwendigen Einfluß. Zu­nächst soll eine Autobuslinie Friesdorf Stadtmitte Rheinallee Ubierstraße Gotenstraße Hochkreuz Bahnhof Bonn eingerichtet werden. Zur Bedingung wurde gemacht, daß Träger dieser Linie die Ge­sellschaft Straßenbahn BonnBad Godes­bergMehlem ist, die Linie nicht durch Autobusse der Bonner Verkehrsgesellschaft, sondern durch eigene Autobusse der Ge­sellschaft Straßenbahn BonnBad Godes­bergMehlem befahren wird, Fahrscheine, insbesondere Monats- und Wochenkarten sowohl auf der Straßenbahn als auch auf

der Autobuslinie mit Umsteigeberechtigung gelten und die Fahrpläne beider Verkehrs­mittel aufeinander abgestimmt werden, die Linie vom Frühjahr 1960 ab bis zum Rhein (Rheinfähre Dampfschiffstation) durchge­führt wird, und daß die Gesellschaft Stra­Benbahn Bonn Bad GodesbergMehlem sich verpflichtet, weitere von der Stadt Bad Godesberg als notwendig anerkannte und gewünschte Autobuslinien einzurichten und zu befahren.

Die Feuerwehr löschte schnell

* Freitagmittag geriet der Dachstuhl des Hauses Karl-Finkelnburg-Straße 19 in Brand. Ein Malergehilfe hatte mit einer Lötlampe den Lack eines Dachgeschoßfensters abge­brannt, dabei hatte sich die Decke erhitzt und während der Mittagspause brach das Feuer aus. Die Feuerwehr löschte es schnell, so daß kein großer Schaden entstand.

Wieder einKinderfreund

* Der 44 Jahre alte Küchenpächter Wil­helm S. aus Bad Godesberg wurde festge­nommen und dem Amtsgericht Bonn zuge­führt, weil er mit Kindern unsittliche Hand­lungen vorgenommen hat.

Kirche wird erweitert Oberdollendorf: Durch einen Anbau an die Rückfront der Kirche in Oberdollendorf wird der Innenraum vergrößert. Die Ar­beiten gehen rasch vorwärts, so daß bald schon die Einweihung erfolgen kann. Eine Reihe von Einwohnern, darunter viele Ju­gendliche, haben sich freiwillig und ohne Entgelt für die Handlanger- und Ausschach­tungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Das ehemalige Ehrenmal mußte abgerissen wer­den. Eine Gedächtniskapelle an seiner Stelle wird an der Straße unter dem Kir­chenraum entstehen. Gleichzeitig soll der Anbau eine Leichenhalle bergen.

Für den Ernstfall bereit Ittenbach: Schrecken bemächtigte sich der Ittenbacher, als ein Motorradfahrer durch die Straßen des Ortes sauste, sein Sozius­fahrer auf einem Horn Feueralarm blies und die Sturmglocke läutete. Es handelte sich um einen Probealarm, der bewies, daß die Feuerwehr für den Ernstfall bereitsteht.

Der älteste Bürger Ittenbachs Lahr: Der älteste Bürger der Gemeinde Ittenbach, Johannes Gilgen aus Lahr, fei­erte seinen 91. Geburtstag. Das Amt Kö­nigswinter und die Gemeinde Ittenbach überbrachten herzliche Glückwünsche. Der Jubilar ist noch außerordentlich rüstig und

hofft, auch seinen hundertsten Geburtstag zu erleben. Sein Vater besaß ehemals das heutige Oelberggasthaus des VVS, damals noch ein kleiner Ausschank für zufällige Gäste und für die in den Oelbergstein­brüchen tätigen Arbeiter und Fuhrleute.

Frauenring und Weihnachtsfest Honnef: Für die nächste Versammlung des Frauenrings im November ist im Hinblick auf das Weihnachtsfest ein Referat überDie Welt des Buches geplant. Außerdem wird über die große Tagung in Pyrmont berichtet.

40 km Straßennetz

Honnef: Die Stadt Honnef hat ein Stra­Bennetz von 40 km zu betreuen, d. h. auch 40 km Waser- und Stromleitungen und ein umfangreiches Gasrohrnetz.

deutschen Städtetages und die Vertreter sämtlicher Stadt- und Landgemeinden des Landes Nordrhein-Wesfalen teil. Es wurden eine Reihe bedeutungsvoller Vorträge ge­halten. Ein besonderes Lob bezüglich der Wahl des Tagungsortes gebührt der Leiterin des städtischen Verkersamtes, Frl. Loef, der es gelang, die Veranstalter der Tagung von der wahrhaft romantisch schönen Lage der Tagungsstätte zu überzeugen.

Oeffentliche Stadtratssitzung Remagen: Am Mittwoch findet um 15 Uhr im Sitzungssaale des Rathauses eine öffent­liche außerordentliche Stadtratssitzung statt, Architekt und Stadtplaner Alfons Leitl spricht überNeuzeitlichen Wohnungs- und Siedlungsbau und über Grundlagen für den Generalbebauungsplan von Remagen.

Betrunkener Taxichauffeur Remagen: Ein Taxichauffeur fuhr in be­trunkenem Zustand in der Bahnhofstraße auf eine Gruppe spielender Kinder. Nur durch die Geistesgegenwärtigkeit der Kinder wurde ein Unglück verhütet. Der Fahrer fuhr sei­nen Pkw dann gegen die Mauer eines Hau­ses. Der einschreitenden Polizei setzte er sich zur Wehr. Es wurde ihm ausreichend Gelegenheit gegeben, seinen Rausch auf der Holzpritsche der Zelle des Polizeigewahr­sams auszuschlafen.

Das ist verboten!

Remagen: Oeffentliche Bekanntmachungen werden in letzter Zeit häufiger von den An­schlagtafeln abgenommen. Es wird darauf hingewiesen, daß derartige Bekanntmachun­gen einem Allgemeinzweck dienen und nicht für einzelne bestimmt sind. In Zukonft festgestellte Verfehlungen werden empfind­lich geahndet.

Honnef beliebtes Ausflugsziel

Kur- und Verkehrsverein gibt Rechenschaft Lastwagenverkehr unerträglich

Honnef: In einer Vorstandssitzung des Honnefer Kur- und Verkehrsvereins berich­tete Kurdirektor von Reumont, daß der Be­such von Bad Honnef erfreulich gut gewesen sei. Durch das ungünstige Wetter zu Beginn des Sommers hielt zwar der Besuch zunächst etwas zurück, aber mit Beginn der Ferien stieg er befriedigend an. Vor allem war in der Hitzeperiode das Schwimmbad auf Gra­

Richtfest der Kirche in Oberpleis

Eine Spende des Hilfswerkes der evangelischen Kirche der Schweiz

Im Dienste der Wohltätigkeit

Künstlerabend der Heimatvert riebenen in Bad Godesberg

* Die Künstler vom Film blieben uns zwar vorenthalten, aber die Künstler aus Bonn und Godesberg ließen den Wohltätig­keitsabend im Schaumburger Hof, zu dem die Godesberger Vereinigung der Ostver­triebenen am Samstag eingeladen hatte, zu einem schönen Erfolg werden. Zugutekom­men wird dieser Erfolg einer Weihnachts­bescherung für die Aermsten unter den Heimatvertriebenen. Landrat Haas und stell­vertretender Bürgermeister Redlin waren unter den zahlreichen Gästen, die an dem abwechslungsreichen Programm und den guten künstlerischen Leistungen ihre Freude hatten. Besonders herzlicher Beifall dankte Frau Schäfer-Risse(Godesberg) für ähre Lieder und die Arie ausOrpheus und Eurydike! Fräulein Peiffer, Herr Noen­necke und Herr Friedrich vertraten die Städtischen Bühnen Bonn und boten Arien von Verdi, Puccini und Mozart, am Flügel begleitete Alois Neuhalfen. Solotänzerin Frl. Lähn(Bonn) und die beiden jungen Godesbergerinnen Helga und Hiltraut Hel­ling vertraten die Musen der Tanz- und Dichtkunst. Der zweite Teil des Programmis war der leichten Muse gewidmet. Conferen­cier Adolphs verband mit launigen Pointen die einzelnen Darbietungen aus dem Reich der Operette und des Tonfilms. Erwin Kro­pat, ein junger ostvertriebener Graphiker und Kunstmaler, hatte die künstlerische Ausstattung übernommen und stellte sich mit einer kleinen Auswahl Oelbilder vor. Den beschwingten Abschluß des Abends gab Alois Noethen, der mit seinen Solisten zum Tanz aufspielte.

Junger Autor las

* Der akademische Lesesaal gab dem jungen Godesberger W. Mansoat Samstag nachmittag Gelegenheit, einem leider nur sehr kleinen Kreis aus seinem Bühnen­werkBoris und Demetrius au lesen. Er

selbst bezeichnet seine Arbeit als ein tra­gisches Epigramm, dem der alte Demetrius­stoff zu Grunde liegt. Die Versöhnung von Macht und Geist ist der Leitgedanke, der dieser frei gestalteten Episode aus der rus­sischen Geschichte auch die Gegenwartsbe­zogenheit gibt, die sie zu mehr als nur einem historischen Bilderbogen werden läßt. Der Moskauer Kreml des 17. Jahrhunderts ist der Hintergrund für die Gestalt Boris Godunows, jenes Zaren, der über einen To­ten hinweg auf den Thron gelangte.Boris und Demetrius ist für die Bühne bestimmt, aber den augenblicklichen Bestrebungen der Theater, einen neuen Stil zu finden, wäre wohl mehr gedient, wenn die jungen Auto­ren auch jene klare und unsgefeilte Prosa schreiben würden, die diesem Stil ge­mäß ist.

Oberpleis: Schnell wächst der Bau der evangelischen Kirche bei Oberpleis, so daß bereits Richtfest gefeiert werden konnte. Spender der Kirche ist dasHilfswerk der evangelischen Kirchen der Schweiz. Neben mehreren evangelischen Geistlichen war eine Delegation desSchweizer Hilfswer­kes zugegen, die augenblicklich Deutsch­land bereist, um Eindrücke zu sammeln, die bei der zukünftigen Arbeit des Hilfswerkes verwandt werden sollen, Hunderte von Menschen hatten sich eingefunden, um an der Festlichkeit teilzunehmen. Der zur Zeit amtierende Pfarrer sagte der schweize­rischen Delegation Dank für die großzügige Stiftung. 85 v. H. der evangelischen Gläu­bigen der Gemeinde seien Flüchtlinge, Eva­kuierte und Ausgebombte. Während 1941 in diesem Gebiet 7550 kath. Christen gegen­über nur 148 Protestanten lebten, seien es heute neben 9000 Katholiken 1000 evan­gelische Christen. Sie konnten bisher nur einmal im Monat einen gemeinschaftlichen Gottesdienst in unzulänglichen Räumen halten. Dankenswerterweise stellte die katholische Pfarrkirche Oberpleis zeitwei­lig ihre Krypta zur Verfügung. Neun Pre­digtstellen waren errichtet worden, die auf das ganze Gebiet verteilt waren. Durch die Schweizer Spende kann in Zukunft jeden Sonntag ein Gottesdienst in einem würdi­

gen Raum stattfinden. Sodann sprachen der Superintendent aus Bad Godesberg und ein Vertreter desHilfswerkes der evangeli­schen Kirchen in Deutschland. Ein Ver­treter der Schweizer Delegation dankte für den herzlichen Empfang und betonte, daß die Schenkung der Schweizer ein Zeichen des Dankes sei nsoll für die Bewahrung der Schweiz vor dem Unheil des vergangenen Krieges. Allein dem gebühre der Dank, der die Geschicke der Einzelnen wie der Völ­ker in seiner Hand halte. Kinderchöre und gemeinschaftlicher Gesang umrahmten die Feierstunde. Am 30. Oktober, dem Refor­mationsfest, soll die Kirche eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden.

fenwerth sehr besucht. Es wurde von andert­halbmal soviel Badegästen in Anspruch ge­nommen wie im Vorjahre. Die Zahl der Uebernachtungen erreichte nicht ganz die Zahl des Vorjahres. Einen breiten Raum der Besprechung nahm der unerträgliche Verkehr auf der Hauptstraße in Anspruch. Dr. Hein, der seit 1907 Badearzt in Honnef ist, äußerte, daß auch die Auspuffgase sich als gesundheitsschädlich erweisen bei der ununterbrochenen Durchfahrt der schweren Lastzüge. Es wurde angeregt, die Fernlast­züge auf die alte Frankfurter Straße umzu­leiten, die von Köln über Buisdorf, Hennef, Altenkirchen führt. Außerdem will man als Zwischenlösung in Honnef einen Einbahn­verkehr über Luisenstraße, Menzenberger Straße einrichten. Die Genehmigung dazu wurde beim Regierungspräsidenten bean­tragt. Bei der Ueberreichung der Ehren­bürger-Urkunde hat Bundeskanzler Dr. Ade­nauer dem Bürgermeister und den Stadtver­tretern seine Unterstützung in der Frage der Umgehungsstraße für die Rheinorte zuge­sagt, ebenso Landrat und Bundestagsmitglied Dr. Etzenbach. Die Angelegenheit liegt den Verkehrsministerien in Düsseldorf und Ko­blenz vor. Zu den Anträgen, die die be­nutzung des Einsiedlertales für Autoverkehr befürworten, äußerte man sich ablehnend

DiellstireierTag für Enkel

Nach über Jahren legte der erste Dampfer wieder an Ein Festtag der Bevölkerung

Aus der Bunten Staat

Mäusebekämpfung in Linz Linz: Auf Anordnung der Stadtverwal­tung wurde in den Fluren von Linz mit der Bekämpfung der Wühlmäuse begonnen. Bis zum Ende der Aktion wollen die Gartenbe­sitzer die Gärten nicht abschließen, damit die Bekämpfungskolonne Zugang hat. Wie in den umgrenzenden Gemeinden haben die Nagetiere in diesem Jahre auch in den Lin­zer Feld- und Gartenfluren viele Schäden angerichtet.

Ausstellung fällt aus

Linz: Die in Verbindung mit der Bezirks­tagung der katholischen Gesellenvereine am Sonntag, dem 23. Oktober, in Linz ge­plante Ausstellung des Handwerks fällt aus, da sich Schwierigkeiten ergaben. Die Ta­gung, bei der H. H. B. Ridder(General­präses des deutschen Kolpingswerkes) spricht, bleibt als solche bestehen,

Kundgebung des Kolpingswerkes

Linz: Am Sonntag, dem 23. Oktober,

treffen in Linz über 40 Kolpingsvereine aus dem Kreis Neuwied- und sonstigen Ge­genden des Diözesanverbandes zu einer Tagung ein.

Handwerkerlehrgang in Linz Linz: Anfang November veranstaltet der Kreisinnungsverband des Handwerkes in Linz einen Lehrgang zur Vorbereitung auf die Handwerkerprüfung. Anmeldungen er­folgen umgehend beim Kreisinnungsverband.

Leubsdort weiht seine Schule Leubsdort: Am heutigen Montag wird in Leubsdorf das Schulhaus, das nach langer Aufbauarbeit wieder hergestellt werden konnte, in einem Festakt seiner Bestimmung Übergeben.

Unkel: Nachdem die Aufräumungsarbeiten anläßlich der Hebung derWestmark be­endet waren, kennte nunmehr der erste Rheindampfer Unkel ansteuern. Die Anlege­stelle war aus diesem Anlaß festlich ge­schmückt, fast halb Unkel, das, wie Amts­bürgermeister Peters in launigen Worten fesistellte, seinendienstfreien Tag hatte, war am Rheinufer vertreten. Der Amtsbür­germeister hob die Bedeutung dieser Stunde, die Unkel nach 4½jähriger Unterbrechung wieder zur Dampferstation machte, hervor und begrüßte besonders Generaldirektor Hempel-Köln von der Schiffahrtsgesellschaft. Dankesworte fand der Bürgermeister an die Arbeiter der beiden Firmen Fischer und van Wynen, die das Hebewerk fristgemäß aus­führten. An der anschließend folgenden Ge­meinschaftsfahrt nach Andernach mit dem RheindampferVaterland nahmen neben den Vertretern der Amts-, Gemeinden- und Kirchenbehörden die in Hohenunkel unter­gebrachten Bergarbeiter des Erholungsheimes sowie über 300 Einwohner Unkels teil. Trotz des niedrigen Wasserstandes sind die Tie­fenverhältnisse auf der Unkeler Seite ffür die Rheinschiffe äußerst günstig, man maß an der Anlegestelle jetzt noch eine Wasser­tiefe von vier Metern. Neben Oberwesel weist der Rhein bei Unkel seine größte Tiefe auf.

Rundfunksendung aus Unkel Unkel: Am kommenden Donnerstag über­trägt der Westdeutsche Rundfunk von 22.35

bis 23 Uhr die SendungWeinlese in Unkel am Rhein. Zur Aufnahme trifft am heutigen Montag der Rundfunkwagen in Unkel ein. Im großen Weinkeller des Unkeler Winzer­vereins wird ein Kellergespräch aufgenom­men. Anschließend werden die Sänger des MIGVConcordia singen und alsdann be­gibt man sich in das historische Freilig­rathhaus, wo eine Weinprobe mit prominen­ten Gästen aufgenommen werden wird.

Aus Hönningen

Festnahme eines Betrügers Hönningen: Der Gendarmerie gelang es. einen wegen fortgesetzten Betruges und Zechprellerei gesuchten 63jährigen Mann aus Königswinter festzunehmen, der u. a. ver­schiedene Geschäftsleute in Erpel und Um­gegend betrogen und in Hönningen mehrere Gastwirte um höhere Beträge geprellt hatte.

Der Feuerwehr wird gehollen Hönningen: Der Gemeinderat beschloß in seiner letzten Sitzung, einem Antrag der freiwilligen Feuerwehr auf eine Entschädi­gung für die Bewohner des Backhauses, die die Feuerlöschgeräte pflegen, stattzugeben. Aus dem Gemeindeetat wird der Wehr ein Betrag zur Verfügung gestellt,

Schuhe für Weinbergsarbeiter Hönningen: Für die in den gemeindeeige­nen beschäftigten Arbeiter wurde zur An­schaffung von Schuhwerk durch die Ge­meinde ein Betrag von 500 DM in das Wein­bergskonto des Gemeindeetats eingesetzt.