68. Jahrgang! Nr. 18222
General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung
8. Oktober 1949
Mck m de umdezent
Todessturz vom Dach Der 40 Jahre alte Modellschlosser Otto Gilles stürzte gestern morgen in VilichRheindorf vom Dache seines Hauses, an dem er Reparaturen vornehmen wollte, ab. Mit schweren inneren Verletzungen wurde er in das St. Joseph-Hospital eingeliefert, wo er im Laufe des Nachmittags gestorben ist. Sie gab ihm Magenschläge * In Bad Godesberg wurde im Park zwischen Viktor- Schnitzler-Straße und Kreuzgasse eine 40jährige Frau von einem unbekannten Manne, der nur notdürftig bekleidet war, überfallen und zu Boden geworfen. Die Ueberfallene wehrte sich und versetzte dem Manne mehrere Schläge gegen den Magen, so daß er sich schleunigst davon machte.
Mauer stürzte ein
Gestern nachmittag stürzte in Beuel auf dem Grundstück eines landwirtschaftlichen Betriebes an der Rheinaustraße eine Mauer ein, in deren Nähe Ausschachtungsarbeiten durchgeführt wurden. Teile der einstürzenden Mauer trafen den unlängst aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Sohn des Landwirts. Er wurde mit schweren inneren Verletzungen in das St. JosephHospital gebracht.
Pränkischer Sarkophag Bei den Ausgrabungen in der Krypta der alten Stiftskirche in Vilich wurde ein fränkischer Sarkophag freigelegt, der, wie sich aus seiner Lage schließen läßt, im 17. oder 18. Jahrhundert, nachdem die westlichen Aufbauten der Kirche bereits niedergelegt waren, ein zweites Mal zur Bestattung eines Toten benutzt worden ist.
Der Flieder blüht In den Anlagen der Eisengießerei Rübenach am Wehrhausweg in Limperich steht ein Fliederbaum in voller Blüte. Das Naturkuriosum wird von den Vorübergehenden gebührend bewundert.
Vorsicht bei Gesprächen!
Ein Vertreter aus Rederscheid bei Aegidienberg hatte einen größeren Geldbetrag erhalten. Beim Verlassen seines Hauses rief er seiner Frau zu, sie solle die Hintertür der Wollnung für seine Rückkehr offenlassen, wenn sie den geplanten Besuch in der Nachbarschaft mache. Die Frau tat wie gebeten. Bei seiner Rückkehr fand der Vertreter die Tür auch offen, gleichzeitig aber auch sein Geld gestohlen. Ein Dieb hatte die Gelegenheit benutzt, obwohl Kinder im Hause schliefen.
Kleine Godesberger Hotizen
Begrüßung des Bundespräsidenten
* Die Stadt Bad Godesberg begrüßt am Montag Herrn Bundespräsidenten Prof. Dr. Th. Heuß im Beethovensaale des Kurhauses Redoute als neuen Mitbürger in einer Feierstunde. Die Feier wird von den Schülern und Schülerinnen der Godesberger Schulen gestaltet. Nach dem Empfang fährt der Herr Bundespräsident gegen 18 Uhr durch folgende Straßen zurück: Kaiser-, Koblenzer-, (Richtung Aennchenplatz), Burg- und Winterstraße. Die Anwohner dieser Straßen werden gebeten, aus diesem Anlaß zu flaggen.
Es blasen die Trompeten
* Nahezu 35 Jahre sind es her, daß Studienrat Gustav Endemann am damaligen Evangelischen Pädagogium, der heutigen
Otto Kühne-Schule, ein Blasorchester gründete. Fleißig wurde geprobt und voller Begeisterung bliesen die Schüler ihre Trompeten. Schon bald entstand ein ausgezeichneter Klangkörper und das Päda-Orchester umrahmte nicht nur die Veranstaltungen der Schule musikalisch, sondern stellte sich auch bei jeder Gelegenheit in den Dienst der Allgemeinheit. Längst deckt Studienrat Gustav Endemann der kühle Rasen. Sein Blasorchester aber hat alle Krisen- und Kriegszeiten überstanden. Viele von denen, die einst von Studienrat Endemann in das Reich der Töne eingeführt wurden, sind auch heute noch als„Ehemalige“ dabei und bla
sen, wie Harald Endemann es im Bilde tut, mit der gleichen Begeisterung wie die „Neuen“. Ueber sie schwingt trotz seiner 77 Lebensjahre Kapellmeister Palm mit Begeisterung den Taktstock.
Frankfurt weiß es besser
* Die Frankfurter Neue Presse berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe u. a. wie folgt: „Seit Mittwoch hat eine neue Beschlagnahmewelle im„Raum Bonn“ eingesetzt. Auf Veranlassung der Stäbe des britischen und französischen Hohen Kommissars sind für Wohn- und Bürounterkünfte für die alliierten Stäbe, vor allem zwischen Bonn und Remagon, eine große Anzahl von Hotels beschlagnahmt worden, die bisher noch für deutsche Zwecke zur Verfügung standen. Auch der„Schaumburger Hof“, in dem während der letzten Monaten die Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder zusammenkamen, ist von der Beschlagnahme betroffen worden.“ Wie wir von maßgeblicher Stelle erfahren, entspricht dies nicht den Tatsachen. Der„Schaumburger Hof“ steht nach wie vor dem deutschen Publikum zur Verfügung.— Frankfurt wußte es also wieder einmal besser.
Standesamt beurkundete
* Beim Standesamt Bad Godesberg wurden im Monat September 1949 folgende Personenstandsfälle beurkundet: 41 EheschlieBungen, 49 Geburten und 38 Sterbefälle.
Die Müllgrube brannte wieder
* In der großen Müllgrube an der Kölner Straße(gegenüber dem Hochkreuz) brannte es in der Nacht zum Donnerstag wieder lichterloh. Die Feuerwehr hatte eine Stunde lang zu tun, bis das Feuer erstickt war.
Vom Vorgebirge
Neuer Wohnraum wird fertig Bornheim: Mit der Fertigstellung der Wohnbaracke auf dem Apostelpfad kann Anfang November gerechnet werden. Somit kommen wieder einige Familien zu einer Wohnung.
„Tag der Heimat“
Bornheim: Morgen nachmittag, 15 Uhr, findet im Gasthaus Botz der„Tag der Helmat“ statt, wozu alle Ostvertriebenen und Gäste willkommen sind.
Sonderfahrt nach Bornhofen Walberberg: Am Mittwoch, 7 Uhr, erfolgt durch den Reisedienst Hans Welter, Walberberg, eine Autobus-Sonderfahrt nach Bornhofen.
Oktoberball des Casinos Walberberg: Der altbekannte Oktoberball des Landwirtschaftlichen Casinos findet am morgigen Sonntag. 16 Uhr, im Saale Christ. Müller statt.
Walberberg: Der Spiel- und Sportverein Walberberg trägt morgen sein Meisterschaftsspiel gegen Heimerzheim aus. Anschließend findet im„Eisensaal“ Tanzvergnügen statt.
Aus Hersel
Zum Hauptlehrer ernannt
Hersel: Zum Hauptlehrer an der sechsklassigen Volksschule Hersel-Uedorf wurde Mathias Bonnani ernannt. Er kam im Jahre 1945 von der Volksschule in Berkum im Ländchen als Lehrer nach Hersel. Wegen seines leutseligen Wesens ist er bei den Dorfbewohnern und Schulkindern geachtet und beliebt.
Straßen bedürfen der Ausbesserung Hersel: Durch die teilweise Kanalisierung der Hauptstraße und die Kanalisierung der Mertensgasse sind diese Straßen sehr in Unstand geraten. Auch die Bahnhofstraße, die verkehrsreichste Straße Hersels, bedürfte einer dringenden Ueberholung.
„Hungersteine“ sind sichtbar
Widdig. Der Rhein hat einen so kleinen Wasserstand, daß die sogenannten Hungersteine sichtbar sind. Selbst die ältesten Leute können sich ihrer nicht erinnern. Durch den niedrigen Wasserstand mußte auch die Fähre Widdig—Rheidt mehr rheinabwärts gelegt und der Steg zum Fährboot an beiden Rheinufern verlängert werden.
Millionen formten seine Hände
Ein seltenes Handwerk— Beim alten Korken-Schmidt in Beuel
und schlecht genutzt.
Beuel: In der Bachstraße zu Beuel hat der alte Korken-Schmidt, den jedes Kind straßauf, straßab kenht, seine Werkstatt. Er betreibt ein seltenes Handwerk. Weit und breit ist er der einzige Meister der Korkschneide-Zunft. In den 80er Jahren gab es noch in Bonn eine Korkenfabrik an der Ecke Bonner Talweg —Weberstraße. Sie ist längst vergangen und vergessen und nur Meister Schmidt erinnert sich ihrer noch, denn hier war er 1885-88 in der Lehre. Viele Jahrzehnte sind darüber vergangen. Unser Meister hat sie recht Es gab gute Zeiten für ihn. Da arbeiteten in seinem Betrieb acht bis zehn Gesellen. Das war damals, als er noch seine Werkstätte an der Brückenrampe hatte. Millionen Korken rollten ihm durch die Finger. Und wenn der Herbst kam, dann gingen die Säcke mit ihrer leichten Last zu den Winzern an Rhein und Ahr. Die Arbeit lohnte sich. Heute hat Meister Schmidt schon das 80. Lebensjahr überschritten. Nur dann und wann läßt er nochmal die Maschinen anlaufen, die aus den kleinen Würfeln die runden Korken schneidet. Er bedient sich noch der einfachen Geräte, die es schon in seiner Jugend gab und die die Technik längst durch leistungsfähigere Apparate, die täglich an die 20 000 Korken herstellen, ersetzt hat. Für Meister Schmidt hatte es keinen Sinn mehr, den Betrieb zu modernisieren. Zwei Söhne und drei Schwiegersöhne hat ihth der Tod genommen. Er hat keinen Nachfolger, keinen Erben, der einmal sein Handwerk fortsetzen könnte. Große Korktafeln liegen in seiner Werkstätte. Es ist die Rinde der Korkeiche, die in Spanien und Portugal, aber auch auf Sizilien und in Algier und Tunis gewonnen wird. In schweren Ballen kommt sie als Rohmaterial nach Deutschland. Bevor aus dieser zwei bis fünf Zentimeter dicken Rinde die Korken geschnitten werden, wird sie einige Tage in einem Wasserbottich eingeweicht. Mit einem groBen Handmesser wird sie dann In Streifen und diese wieder in Würfel gesdinitten. Eine Maschine formt endlich aus den beliebig großen Würfeln die Korken. Vom winzigen Pfröpfchen, das die kleinen Medizinfläschchen schließt, bis zum handgroßen Korken für die Spundlöcher der Fässer, kann Meister Schmidt das Material zu Korken aller Dimensionen und Formen ver
Der geheimnisvolle„Eiserne Mann’’
Ein ungelöstes Rätsel auf dem Waldwege zwischen Dünstekoven und Allter
Dort, wo der Waldweg von Dünstekoven nach Alfter sich fächerförmig teilt: nach Heimerzheim, Alfter, Gieisdorf und Buschhoven, steht stumm der„Eiserne Mann“. Der Wanderer bleibt stehen, mustert den einsamen Gesellen, geht drum herum, schüttelt den Kopf und geht weiter. Auch die mit dem Walde vertrauten Einheimischen werfen immer wieder einen fragenden Blick auf ihn. Stur wie ein rechter Mann aus Eisen schweigt der alte Knabe. Auch dem Forscher blieb der einsame eiserne Pfahl aus Meteoreisen(?) ein Rätsel. Wurde er eingerammt als Grenzmarke? Stellten ihn die Römer dorthin als einen Warner, der hinweisen sollte auf die Gefahren des Zents, jenes ehedem großen Sumpfes im Villenforst, in dem die„glönigen Mänder“ herumgeistern(Irrlichter)?
Die Kinder eilen jubelnd auf ihn zu, immer wenn sie seiner schon von weitem ansichtig werden. Was könnte er erzählen von den Geheimnissen des Waldes, von Kohorten in schimmernder Rüstung auf dem Marsche gen Colonia, vom Bau des Römerkanals, der alten Wasserleitung nach Köln, aus Not- und Kriegszeiten, da manches Gesindel Unterschlupf fand im Walde, da Landsknechte aus aller Herren Länder deutsches Land unsicher machten, als noch die Bauersleute auf„Schusters Rappen“ nach Bonn zogen, um dort ihre Erzeugnisse an den Mann zu bringen. Auch von mancherlei Schleichhandels- und Diebesfahrt aus jüngst vergangener Zeit könnte der„Eiserne Mann“ erzählen, manchem Ströpper könnte er ins Handwerk fuschen und den Geschmack am billigen Braten verleiden. Aber der„Eiserne Mann“, schweigt, und wird es immer tun.
Für jeden Faustkäse einen Dukaten
Wie Erzbischof Kurfürst Johann-Hugo von Trier sich an einem Käschen„gesund“ aß
Vor rund 300 Jahren verbrachte JohannHugo, Sohn des Wilhelm von Orsbeck und der Maria Katharina von der Leyen, seine Jugendjahre zumeist auf dem Hause Vernich bei Weilerswist. Er war gut befreundet mit einem Bauernjungen aus Vernich. Der junge Johann-Hugo aß damals ganz besonders gerne Faustekäschen, die die Mutter seines Freundes vorzüglich zubereitete. Als die Abschiedsstunde von Schloß Vernich schlug und der junge Mann auf die Hochschule zog. fragte der Spielkamerad, ob er ihm später einmal, wenn er ein hohes Anit erreicht habe, einige Faustekäschen bringen dürf:. Der Scheidende gab sein Jawort. Manches Jahr verging. Johann-Hugo war Erzbischof und Kurfürst in Trier und lag krank auf dem Schloß in Ehrenbreitstein. Da wurde ihm eines Tages ein Jugendbekannter gemeldet. Ins Krankenzimmer trat sein Freund aus Vernich mit einem Körbchen voll Faustekäschen, die dem Geruch nach richtig„reif“ waren. Der Kurfürst freute sich herzlich. Er ließ dem Gespielen Speisen und Wein auftragen und für jedes Käschen legte er einen Golddukaten in den Korb. Schon seit langem litt er an Appetit
Neue Fähre im Bau
Eine Fähre, die sich aufgrund einer Erfindung in jede Richtung steuern läßt
arbeiten. Die Abfälle werden gemahlen und wieder zu Korken oder Platten, die zur Isolierung von Kühlschränken dienen oder in der Bautechnik die verschiedenartigste Verwendung finden, gepreßt. So werden auch die letzten Reste, die beim Bohren oder Schleifen übrigbleiben, wieder verwertet. Meister Schmidt hat ein Menschenalter zwischen den Maschinen und Korkballen in seiner Werkstatt zugebracht. Er hatte sich seinen Lebensabend einmal anders vorgestellt. Aber der Krieg... 2
Pläne um das Beueler Rathaus Beuel: Das Beueler Rathaus dürfte nun, 53 Jahre nach seiner Erbauung, allmählich auch in seinem Aeußeren seiner Umgebung angepaßt werden. Gegenüber dem modernen neuen Postgebäude hebt sich das alle Rathaus, das den Sitz der Verwaltung einer großen und aufstrebenden Industriegemeinde repräsentiert, deutlich ab. Gestern nachmittag befaßte sich der Bauausschuß erstmals mit dem Projekt, das Rathaus auch äußerlich in einen seiner Aufgabe würdigen Zustand zu versetzen. Voraussichtlich wird den Architekten Gelegenheit gegeben werden, geeignete Vorschläge für eine bauliche Verbesserung zu machen.
Die neue Fähre ist bereits im Rohbau fertiggestellt
Oberwinter: Nach jahrelangem Studium des Strom-Fährproblems glaubt man jetzt den besten Fährtyp gefunden zu haben. Diese Fähre befindet sich z. Zt. auf der Schiffswerft Clausen in Oberwinter im Bau. Stromrecht liegende Fähren sollen den Nachteil haben, daß sie einen Lastzug mit der gesetzlich zugelassenen Höchstlänge von 22 m nicht ohne umständliches Abkuppeln des Anhängers übersetzen können. Dagegen sind die einfachen Fähren, die sogenannten „Schelden“, für den Fahrzeug-Uebersetzverkehr schon besser geeignet. Sie aber sollen wieder den Nachteil haben, daß man sie nicht mit starken Antriebsmotoren versehen kann. Durch die Erfindung des Voith-Schneider-Propellers, der die Antriebskraft in jede beliebige Richtung steuern läßt, glaubt man all diese Nachteile behoben zu haben. Die im Bau befindliche Fähre hat eine Länge von 32 und eine Breite von 8 m und kann eine Nutzlast von 40 Tonnen befördern. Ihr Antrieb erfolgt durch zwei Diesel-Schiffsmaschinen mit einer Leistung von zusammen
120 PS, die jedoch im Bedarfsfalle— bei Hochwasser usw.— auf 250 PS. gesteigert werden können, sowie den Voith-SchneiderAntrieb. Die neue Fähre ist für die Stadt Speyer bestimmt, deren im Jahre 1937 erbaute Rheinbrücke kurz vor Kriegsende zerstört wurde. Man hofft, die Fähre um die Jahreswende in Betrieb nehmen zu können.
losigkeit. Aber mit Wohlbehagen ließ er sich ein Faustekäschen schmecken und behauptete später immer wieder, daß er dem Genuß dieses Käschens allein seine bald darauf folgende Wiedergenesung zu verdanken gehabt habe.
Aus Rheinbach
Wiederherstellung der städt. Parkanlagen
Rheinbach: Bei der im großen Maßstab geförderten Wiederherstellung des alten Stadtbildes läßt sich die Rheinbacher Stadtverwaltung von dem Gesichtspunkt leiten, mit der Steigerung der Bautätigkeit auch die Verschönerung des Stadtbildes zu pflegen. Die städtischen Parkanlagen im Süden der Stadt werden zurzeit gründlich überholt. Nachdem die Kriegsüberreste, wie zerschossene Fahrzeuge und Munition aller Art, bereits beseitigt sind, ist man dabei, Wege zu verbreitern und Gräben zu reinigen. Das Kriegerdenkmal von 1914/18 wird demnächst mit Blumenbeeten umgeben. In der städtischen Badeanstalt wurden im Frühjahr Bassin, Kabinen und Umkleideräume renoviert. Der Gräbbach wurde umgeleitet und liefert jetzt nur noch durch Filteranlagen gereinigtes Wasser. Der Tennisplatz wurde ebenfalls wieder in Ordnung gebracht und mit einem 5 m hohen Drahtzaun eingefaßt.
Aus Oberwinter
„Goethe“ wird instandgesetzt
Oberwinter: Im Auftrage der Wasserstraßenverwaltung wurden jetzt die Beseitigung der Trümmerreste, Eisenteile usw. die von dem 1945 hier versenkten und Anfang dieses Jahres gehobenen Personendampfers„Goethe“ herrührten, mit Hilfe des Greifbaggers„Kobra“ vorgenommen und damit die Stromstrecke gesäubert. Wie verlautet, wird der Damper„Goethe“ trotz des durch Bombentreffer völlig zerstörten Hinterschiffes instandgesetzt und in den Dienst der Personenschiffahrt gestellt.
Ein gefährlicher Engpaß
Oberwinter: Eine der gefährlichsten Engpässe der Autobahn Nr. 9 ist die Strecke zwischen Oberwinter und Remagen. Täglich müssen Fußgänger und Radfahrer die Straße benutzen, und die zahlreichen Unfälle gerade auf dieser Strecke beweisen ihre Gefährlichkeit. Umso unverständlicher ist es, daß heute, vier Jahre nach Kriegsende, der mit Gestrüpp und Löchern verschandelte, am Rhein entlangführende Leinpfad noch nicht instandgesetzt ist. Auch in der letzten Gemeinderatssitzung wurde diese Tatsache berechtigt kritisiert, jedoch fehlen der Gemeinde für die Instandsetzung des Leinpfades jegliche Mittel.
Gefährliche Unsitte
Oberwinter: Kinder vergnügen sich in letzter Zeit wieder mit der Unsitte, zwischen fahrenden Kraftfahrzeugen die Autostraße zu überqueren. Die Eltern und Erzieher werden gebeten, die Kinder von ihr fernzuhalten.
Aus Bad Hönningen
Umden Bundesbahnnol Beuel
Er soll die zweite Visitenkarte der Bundeshauptstadt werden
Beuel: Bundesbahnrat Unbehagen äußerte sich gestern in einer Zusammenkunft mit Vertretern der Gemeinde Beuel zu den aus allen Kreisen der Bevölkerung kommenden Wünschen auf eine baldige Instandsetzung des Beueler Bundesbahnhofes. Die Bundesbahn im Direktionsbezirk Köln, sagte Bundesbahnrat Unbehagen, stehe zur Zeit noch vor der Aufgabe, eine ganze Reihe durch Kriegseinwirkung beschädigter Bahnhöfe instandzusetzen. Beuel sei nicht vergessen. Die hier herrschenden unerfreulichen Zustände würden so schnell, wie dies möglich sei, beseitigt werden. Beuel habe ja ähnliche Ansprüche in dieser Hinsicht wie auch Bonn. Die Bundesbahn habe aber nidhit das Bonner Stationsgebäude aus eigenen Mitteln in seinen heutigen Zustand versetzt. sondern sei dabei vom Lande NordrheinWestfalen unterstützt worden. Die Instandsetzung des Bahnhofs Beuel hänge von der Frage ab, ob Bonn Bundeshauptstadt bleiben werde. Solange dies noch ungeklärt sel, ständen der Bundesbahn nur sehr bescheidene Mittel für die Instandsetzung zur Verfügung. Sollte die Entscheidung zugunsten Bonns ausfallen, so dürfe erwartet werden, daß der Bundesbahnhof Beuel die zweite
Visitenkarte der Bundeshauptstadt werde. Die sehr vorsichtigen Andeutungen des Vertreters der Bundesbahndirektion Köl ließen jedoch auch erkennen, daß im anderen Falle der Bahnhof Beuel vorerst nur mit der; allerdringlichsten Instandsetzung zu rechnen haben dürfte.
Stiftungsfest der Feuerwehr Beuel: Die Freiwillige Feuerwehr begeht am morgigen Sonntag ihr 41. Stiftungsfest. Um.30 Uhr treffen sich die Wehrkameraden an der Feuerwache zum gemeinsamen Kirchgang. Nachmittags tritt die Feuerwehr dann im Rheinlust-Saale an, um im Kreise der Kameraden und Familienangehörigen einige frohe Stunden zu verleben.
Sportplatz vor der Fertigstellung Limperich: Der Turn- und Sportverein „Finkenberg“ ist jetzt dabei, auf seinem neuen Sportplatz an dem nach Süden gelegenen Abhang eine Böschungsmauer aufzuführen. Die Arbeiten werden voraussichtlich in etwa 14 Tagen beendet sein, sodaß noch in diesem Monat mit der Einweihung der neuen Sportanlage, die der Tus„Finkenberg“ mit eigenen Kräften erstellt hat, gerechnet werden darf.
Fremdenzustrom läßt nach Bad Hönningen: Mit dem Einzug des Herbstes ließ der Fremdenzustrom nach. Nur vereinzelte Kurgäste kommen noch nach hier. Aufgrund von Verhandlungen mit verschiedenen Kuranstalten und Kliniken wird auch während des Winters unser Badeort von Kurgästen aufgesucht.
Endlich erwischt
Bad Hönningen: In der Nacht auf Sonntag wurde in das Lebensmittelgeschäft Graben, Kirchstraße, eingebrochen, Lebensmittel und sonstige Sachen gestohlen. Schon lange hegte die Polizei einen bestimmten Verdacht. Durch schnelles Zugreifen konnte sie die Diebe überführen. Ihre Beute wurde zum größten Teil dem Eigentümer zurückgegeben.
Aus dem Siegkreis
Einweihung der Siegbrücke Menden: Die Straßenbrücke über die Sie steht nach fast einjähriger Wiederaufbauarbeit kurz vor der Fertigstellung. An einem Fußgängersteig und seinem Geländer sind noch einige Restarbeiten zu erledigen. Die Pflasterung der Fahrbahn soll bis zum 13. Oktober fertiggestellt sein. Die Bedeutung der Brücke liegt zunächst in ihrem Wert für den näheren Verkehr zwischen den beiden Siegufern, dann aber vor allen Dingen für den überörtlichen Verkehr. Mit der Inbetriebnahme der Brücke entfällt nämlich auf der Fernverkehrsstrecke Köln-Beuel-Ehrenbreitstein der zeitraubende und unangenehme Umweg über Siegburg und SiegburgMülldorf. Die Gemeinde Menden hat auch die Zugangsstraßen zur Brücke in FriedrichWilhelms-Hütte und in Menden bis zur Fernverkehrsstraße Beuel— Siegburg neu asphaltieren und von Verkehrsgefahren bereinigen lassen. In Menden wird der Tag der Brückeneinweihung. Sonntag, 16. Oktober, als Volksfest begangen. An seiner Ausgestaltung nehmen alle Ortsvereine teil.
Reiche Fischfänge am Rhei. Hönningen: Noch einmal, bevor die Rheinfische ihre Beißfreudigkeit verlieren, nehmen sie die verschiedenen Köder des Sportanglers. Aus fast allen Orten unseres Heimatgebietes werden reiche Fischfänge gemeldet. Einen besonders guten Fang machte ein Sportangler in Hönningen. Innerhalb weniger Stunden fing er etwa 50 Pfund Fische aller Arten, unter ihnen einen Hecht von über 10 Pfund.