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Bucheungerin dun richenien. Montag bis Samstag.— Gründungsjahr des Neusserschen Verlags 1725
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58. JAHRGANG·NUMMER1S216
SAMSTAG, 1. OKTOBER 1949
EINZELPREIS 15 PFENNIG
Stamaront-HintBilchhhrsg
Krise im Kominformkonflikt— Nach der Sowjetunion kündigten auch Ungarn und Polen den Beistandspakt
Triest(AP, dpa). Der Kominformkonflikt, der mit der Kündigung des sowjetischjugoslawischen Freundschafts- und Beistandspaktes durch die Sowjetunion und neuerdings Ungarn und Polen einen neuen Akzent erhalten hat, ist anscheinend in ein kritisches Stadium getreten. Wie das christlich-demokratische Organ des Freistaates Triest,„Giornale di Trieste“, von einem Mitglied des jugoslawischen Politbüros erfahren haben will, befindet sich der Bulgare Damjanoff als Sonderbotschafter Stalins seit einigen Tagen in Belgrad, um Marschall Tito vor folgende Entscheidung zu stellen: Entweder eine„ehrenhafte“ Lösung des Kominformkonfliktes auf der Grundlage einer Balkanföderation oder einen Blitzkrieg der Kominformländer.
an. Ferner sind in ihm die De
Gleichzeitig soll eine amerikanische Militärmission in der jugoslawischen Hauptstadt eingetroffen sein und sich unverzüglich mit dem jugoslawischen Generalstabschef in Verbindung gesetzt haben.„Giornale di Trieste“ unterhält als parteiamtliches Organ der Christlichen Demokraten enge Beziehungen zur alliierten Militärregierung von Triest. Die Vorschläge Damjanoffs erstrecken sich dieser Meldung zufolge auf Kärnten, Triest und die Bildung einer Balkanföderation im Sinne des Dimitroff-Tito-Abkommens.
Der von Damjanoff angedrohte„Blitzkrieg“ soll „Giornale di Trieste“ zufolge von den Sowjetmarschällen Tolbukjin, Konjew und Timoschenko geführt werden. Ueber den Aufmarsch von Kominformtruppen an den jugoslawischen Ostgrenzen will das Blatt folgende Einzelheiten erfahren haben: An der ungarischen Grenze stehen die 211. und 196. sibirische Panzerdivision mit etwa 500 leichten und schweren Panzern und gepanzerten Fahrzeugen. Im Raum von Szegedin stehen die 98. sowjetische Panzerdivision, eine motorisierte Division und drei Infanteriedivisionen, die durch Fallschirmjäger, Pioniere und Artillerie verstärkt sind. Auf ungarischen Flugplätzen sollen etwa 600 Jagd- und Kampfflugzeuge zum Einsatz bereitstehen. Ferner meldet das Blatt starke Truppenkonzentrationen westlich von Sofla, darunter eine ungarische Panzerdivision.
Friedensbemühungen der UNO
Der politische Ausschuß der Vollversammlung der Vereinten Nationen billigte einstimmig eine Entschließung, die den Balkanschlichtungsausschuß erneut ins Leben ruft. Dem Ausschuß gehört als Vorsitzender der gegenwärtige Präsident der Vollversammlung, General Carlos Ro
mulo, Philippinen. legierten Leste Pearson, Kanada, Selim Sarper, Türkei, und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Trygye Lie, hineingewählt worden. Der Ausschuß hat Anweisung erhalten, bis zum 17. Oktober über den Erfolg seiner Bemühungen um die Wiederherstellung des Friedens auf dem Balkan Bericht zu erstatten. Albanien und Bulgarien sollen eingeladen werden, unverzüglich Vertreter
nach Lake Success zu entsenden, um mit dem Ausschuß und Vertretern Griechenlands und Jugoslawiens Verhandlungen zu führen.
Paktkündigung keine Ueberraschung
Washington(dpa). Die Kfndigung des sowjetischJugoslawischen Freundschafts- und Beis: dspaktes durch Moskau stellt ach Ansicht diplomatischer Kreise in Washington lediglich einen welteren Schritt im Kalten Krie=- dar. Im Londoner Außenministerium hat die Kündigung des sowjetisch-jugoslawischen Freundschafts- und Beistandspaktes nicht überascht. Man weist darauf hin, daß dieser Pakt ohnehin nach den Kundgebungen gegenseitigen Hasses im letzten Jahre überholt gewesen ist. Im britischen Außer ninisterium rechnet man nicht mit einem militärischen Angriff der Sowjetunion, weist aber darauf hin, daß Moskau
sich gefährlich auf den Punkt zuhr“sre, wo es
versucht sein könnte,„schlagendere Argumente“ zu verwenden.
Regierungsrücktritt in Frankreich?
Entscheidung heute nachmittag— Letzte Versuche zu einem Kompromiß
Paris(dpa). Wie am Preitagabend aus zuverlässiger Quelle in Paris berichtet wurde, soll das französische Kabinett beschlossen haben, am Sonnabend zurückzutreten, wenn keine Kompromißlösung über die Frage der Lohnpolitik und der Lebenshaltungskosten erzielt werden kann.
Im Anschluß an eine für Sonnabendnachmittag vorgesehene Vollsitzung des französischen Kabinetts wird am Sonnabend um 18 Uhr unter dem Vorsitz des Präsidenten der Republik Vincent Auriol eine Sitzung des Ministerrats stattfinden.
Wenn in der Kabinettsitzung kein Uebereinkommen über die Lohn- und Preispolitik und auch in inoffiziellen Besprechungen keine Einigung zu erzielen ist, wird die französische Regierung voraussichtlich dem Präsidenten der Republik in ihrer Gesamtheit den Rücktritt anbieten.
Gerüchte um Auriol Paris(dpa.). In Paris geht das Gerücht um, daß Geners!—-os Ro- auch der französische Staatspräsident Auriol zu
Roosevelt und Stalin erhofften Ausgleich
Was Frau Roosevelt in ihren Memoiren erzählt— Schlechte Prognose für Churchill
New Vork(dpa). Eine neue Veröffentlichung von Frau Roosevelt zeigt, daß der verstorbene USA.Präsident auf Grund einer Aeußerung Stalins überzeugt war, die zwischen den USA, und der Sowjetunion bestehenden Differenzen würden eines Tages ausgeglichen werden können. In einem auszugsweisen Abdruck der Memoiren von Frau Roosevelt, der in„MicCalls Magazine“ erscheint, heißt es, Roosevelt habe bei einer seiner letzten Kriegszusammenkünfte mit Stalin die Bemerkung fallen lassen:„In Zukunft wird viel davon abhängen, wie wir lernen, miteinander auszukommen.“
Roosevelt fragte dann:„Glauben Sie, daß es den USA, und der Sowjetunion möglich sein wird, die Dinge auf ähnliche Weise zu sehen?“ Stalin antwortete:„Von Ihrem ursprünglichen Regierungsbegriff und Ihrer ursprünglichen Lebensart haben Sie in den USA. bereits einen langen Weg der Entwicklung hinter sich. Ich halte es durchaus für möglich, daß wir in der Sowjetunion in dem Maße, wie wir unsere Hilfsquellen entwickeln und unsere Bevölkerung ein leichteres Leben haben kann, uns einigen ihrer Vorstellungen annähern werden, während Sie vielleicht manche von uns übernehmen.“
Frau Roosevelt erwähnt dann, Stalin habe ihrem Gatten gesagt, daß in der Sowjetunion bereits alles für den Fall vorbereitet sei, daß ihm etwas zustoßen sollte. Roosevelt habe außerdem vorausgesagt, daß Churchill sich den Nachkriegsverhältnissen schwerlich werde anpassen können.
Lake Success.(AP. dpa.) Der britische Delegierte Hector NicNeil eröffnete im Politischen Ausschuß der Vollversammlung der Vereinten Nationen die Debatte über den künftigen Status der früheren italienischen Kolonien. NicNeil schlug vor, daß Lybien zum frühestmöglichen Zeitpunkt ein unabhängiger Staat werden sollte. Ein Vertreter der italienischen Regierung soll zur Teilnahme an der Debatte eingeladen werden. Auch die Sowjetunion machte zur allgemeinen Ueberraschung den Vorschlag. Libyen die Unabhängigkeit zu gewähren.
Vertrauensvotum für Attlee
London(dpa). Die britische Regierung erhielt das Vertrauensvotum für die Abwertungs- und Wirtschaftspolitik. Das Abstimmungsergebnis war 342 gegen 5 Stimmen.
Die Konservativen enthielten sich der Stimme. Sie waren der Ansicht, daß sie ihre Opposition bereits durch Unterstützung ihres eigenen Mißtrauensvotums klar zum Ausdruck gebracht hätten.
Die 5 Gegenstimmen stammten teils von den Kommunisten und teils von den unebhängigen Labourabgeordneten, die kürzlich aus der Partei wegen allzu enger Anlehnung an die Anschauungen der Kommunisten ausgeschlossen wurden.
Herbstwahlen oder keine, ist die große Frage nach der dreitägigen Parlamentsdebatte im britischen Unterhaus über die Pfundabwertung. Die
Meinungen darüber sind geteilt. Wie aus politischen Kreisen verlautet, soll Ministerpräsident Clement Attlee gegen eine Vorverlegung der im kommenden Frühjahr fälligen Wahlen sein, während die linkseingestellten Mitglieder der Labourpartei bereits jetzt auf Neuwahlen zu drängen scheinen.
Pressefreiheit östlicher Prägung Berlin(AP). Der Präsident der ostzonalen Verwaltung des Innern, Kurt Fischer, hat angeordnet, daß Angehörige seiner Dienststelle, die„unbefugten Personen geheime Dienstsachen“ zugänglich machen, mit Zuchthaus nicht unter fünf Jahren zu bestrafen sind, Fischer sah sich dazu veranlaßt, weil in der westberliner Presse immer häufiger Berichte über interne Vorgänge bei der Verwaltung des Innern erschienen. Westberliner Journalisten, die sich Nachrichten über geheime Dienstsachen zu beschaffen versuchen, sollen nach der gleichen Anordnung als Spione behandelt und sogleich verhaftet werden.
rücktreten werde und zwar am 18. Oktober, dem Tag des Zusammentritte der Nationalversammlung. Die amerikanische Nachrichtenagentur will wissen, daß der jetzige Ministerpräsident Henri Queuille die größten Aussichten habe, Nachfolger Auriols zu werden.
Franco empfing amerikanischen Besuch
Madrid(4P). Der demokratische USA.-Abgeordnete James J. Murphy, der zur Zeit gemeinsam mit sechs anderen Mitgliedern des Repräsentantenhauses Spanien bereist, hatte eine Aussprache von 40 Minuten mit dem spanischen Staatschef General Franco. Die Besprechung berührte die Beziehungen zwischen Spanien und den USA.
Murphy betonte, sein Besuch habe rein privaten Charakter gehabt. Von der Persönlichkeit Francos zeigte sich Murphy stark beindruckt.
Neubewertung auch des Dollars?
London(dpa). Starke internationale Finanzgruppen— darunter bekannte Namen und gewaltige Vermögen— sollen nach Meldung des Finanzkorrespondenten von Reuter gegenwärtig Gold zum Preise von etwa 42 Dollar für eine Unze aufkaufen, da sie der Ansicht seien, daß der Dollar gegenüber dem Golde neu bewertet werden müsse. Nach Auffassung der betreffenden Gruppen werde sich die Welt vom Dollar ab- und dem Golde zuwenden. Diese Entwicklung sei so gut wie sicher, auch wenn sie zwei oder drei Jahre in Anspruch nehmen würde, die gleiche Zeit, die zwischen den ersten Andeutungen über eine Pfund-Abwertung und der tatsächlichen Verwirklichung verlief.
DM-Kurs in Zürich angestiegen Zürich(dpa). 100 DMf notierten am Freitag in Zürich 66.50 bzw. 69.00 Schweizer Franken gegenüber 64.50 bzw. 67,00 Schweizer Franken am Vortag. In Basel lag der Kurs für 100 Dlf unverändert bei 64,00 bzw. 67,00 Schweizer Franken.
Zwei Mitglieder der ehemaligen Feldpollzei in Belgien, Fust und Schlechtitzky, haben sich in einem in Gent eröffneten Kriegsverbrecherprozeß unter der Anklage der Mißhandlung von Belgiern mit tödlichem Ausgang zu verantworten.
Die verhinderte Hauptstadt
Ein Ausschuß soll klären: Bonn oder Frankfurt
T. Bonn(Eig. Ber.). Appelle an die Vernunft, leidenschaftliche Anhäufungen von Zahlenmaterial, temperamentvolle und abgewogene Ministerreden, Zwischenrufe von links und rechts, Verlegenheitsmomente des Bundespräsidenten und Lachszenen auf den Zuschauertribünen charakterisierten das Durcheinander jener 2½ Stunden der Parlamentssitzung des Freitags, in denen ein Antrag der SPD einerseits sowie der von dem hessischen Finanzminister Hilpert geführten und aus 14 Mitgliedern der FDP, DP und hessischen CDU rekrutierten„Rebellengruppe“ anderseits, die Bundeshauptstadt von Bonn nach Frankfurt zurückzuverlegen, gegen den Willen der Antragsteller an einen Ausschuß verwiesen wurde. 196 Abgeordnete plädierten für den Ausschuß, 169 verlangten die sofortige Entscheidung und 3 enthielten sich der Stimme.
Drei Wochen wird der 27er-Ausschuß Zeit haben
seine Aufgabe zu bewältigen. Erst dann wird die endgültige Entscheidung fallen. Kein Hesse und kein Nordrheinwestfale wird in dem Ausschuß vertreten sein, so wurde angeregt.
Als das Haus sich vertagte, hatten sowohl sehr viele Abgeordnete wie auch die meisten Zuschauer auf den Tribünen den Eindruck, daß die letzten 150 Minuten der parlamentarischen Bonner Woche nicht unbedingt dazu angetan waren, die Begeisterung für den Parlamentarismus in der Oeffentlichkeit zu fördern
Wieder General-Anzeiger
Die Zeitung, die von heute ab den bisherigen Lesern der„Westdeutschen Zeitung, Bonn und Umgebung“ ins Haus gebracht wird, heißt nun im Haupttitel„General-Anzeiger für Bonn und Umgegend“. Dieser Name ist für Zehntausende in und um Bonn seit Generationen eng verbunden mit dem gesamten Heimatleben in Stadt und Land, je auch mit ihrem persönlichen Leben. Jetzt, nach Jahren unfreiwilligen Schweigens, spricht der General-Anzeiger wieder zu allen, die auf ihn gewartet haben. Und es sind gewiß nicht wenige.
Indem er an eine über 50jährige eigene Tradition und an die über 225jährige Tradition des Neußerschen Verlags als des ältesten rheinischen Zeitungsverlages anknüpft, übernimmt er unter neuen Zeitverhältnissen die Verpflichtung, in der er schon über ein halbes Jahrhundert lang als die größte, verbreitetste und beliebteste Tageszeitung Bonns und seiner Umgebung stand. Im Blick auf seine traditionsreiche Geschichte, die aus der Geschichte unserer Stadt und Heimat nicht wegzudenken ist, will der General-Anzeiger aus zeitnaher Ueberschau über die vielfältigen und großen Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben, die heute einer Tageszeitung gestellt sind, als einzige in Bonn erscheinende unabhängige und überparteiliche Zeitung wieder die Bonner Heimatzeitung sein, die er seit je war: ein umfassendes Spiegelbild des gesamten heimatlichen Lebens, aktuell und vielseitig in Text und Bild, vom Vertrauen einer nach Zehntausenden zählenden Leserschaft getragen und aus ihr das verantwortungsvolle Werk der Zeitungsarbeit täglich neu gestaltend.
Diese seine Verpflichtung enthält zugleich seinen Anspruch. Als vor fünf Jahren das Zeitungshaus an der Bahnhofstraße in Trümmer sank, gingen beide nicht verloren. Sollte damals das alte Neußersche Verlagsunternehmen, das seit Generationen mit der Bevölkerung so eng verwachsen, in ihrem Leben so tief verwurzelt war und als Zeitungsunternehmen weithin anerkannte Bedeutung nicht zuletzt seiner großen kulturellen Verdienste wegen gewonnen hatte, ein für allemal ins Nichts versunken und mitsamt seiner weitausstrahlenden Wirksamkeit ausgelöscht sein und bleiben? Damals wirkte die Betriebstreue eines über 50köpfigen Stammpersonals Wunder. Sein Glaube daran, daß hier doch eines Tages wieder eine Bonner Zeitung gesetzt und über die Walzen der Rotation laufen müsse, ließ aus Brandasche und Trümmerschutt in mühevoller und aufopferungsreicher Arbeit den technischen Betrieb wieder erstehen. Er wurde ausgebaut und vervollkommnet. Von heute ab wirft hier die Rotation wieder wie einst allmorgentlich in Tausenden von Exemplaren den General-Anzeiger aus. Und alle, die mitgestaltend an ihm tätig sind, vom Setzerlehrling bis zum Redakteur, wissen, daß es ihrem gemeinsamen Werk an zukunftsfrohem Zuspruch aus Stadt und Land nicht fehlt.
Der General-Anzeiger und der Neußersche Verlag, der zuletzt die General-Agentur der„Westdeutschen Zeitung“ für Bonn und Umgegend innehatte, bleiben dieser Zeitung auch fürderhin in freundschaftlicher Zusammenarbeit verbunden. Der Name„Westdeutsche Zeitung“ wird im Hinblick darauf im Kopf der Zeitung mitgeführt.
Wie seit je wird der General-Anzeiger neben einem lokalen Teil, der dem Leser die Ereignisse seiner engeren Umwelt in ihrer ganzen Fülle festhält und einer ausgebauten Unterhaltung die großen Anliegen des gesamtdeutschen Lebens nicht vergessen und eine lebendige Gesamtvorstellung von den Vorgängen in der Welt vermitteln. Er weiß, daß die Zeit fortgeschritten ist und die Ansprüche des Lesers gewachsen sind. Er weiß aber auch, daß er auch anspruchsvolle Erwartungen erfüllen kann.
Auch im Wettbewerb der Zeitungen gibt es nur ein Primat, nämlich das der Leistung. Und so beugt sich der General-Anzeiger wie einst so auch heute nur einem Urteil: dem des Lesers. Für ihn, den Leser, und nur für ihn, will er da sein. Und der Leser wird es ihm, wie früher so auch jetzt wieder, danken.
Die„Rose von Tokio“
San Franzisko(dpa, AP). Die„Rose von Tokio“, va Toguri d Aquin, wurde von einem Gericht in San Franzisko in einem von insgesamt 8 gegen sie erhobenen Anklagepunkten wegen Hochverrats für schuldig befunden Das Urteil wird am 6. Oktober verkündet werden. Als Mindeststrafe sind 5 Jahre Gefängnis, als Höchsstrafe das Todesurteil zu erwarten.
Das Verfahren gegen die„Rose von Tokio“ dauerte insgesamt 12 Wochen. Sie stand unter Anklage, während des Krieges über den japanischen Rundfunk zu den amerikanischen Soldaten gesprochen und dabei gegen die USA, Propaganda gemacht zu haben. Fräulein Iva nahm den Schuldspruch mit stoischer Ruhe entgegen.
Kohlenpreis bleibt stabil
Gingen wir deshalb zur Wahl!
Eine Erklärung von Wirtschaftsminister
T. Bonn(Eig. Ber.). Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard hat den Bonner Korrespondenten Ihres Blattes zu folgender Erklärung ermächtigt:„Der deutsche Kohlenpreis wird unter allen Umständen stabll gehalten werden; nur so lst das Anziehen der Preise zu verhindern. Am 3. Oktober werden In Bonn die ersten Gespräche stattfinden, die sich um die Klärung der Kohlenfrage bemühen. Wir sind überzeugt, daß es gelingt, eine deutschkranzösische Lösungsformel zu finden.“
Die französischen Sachverständigen werden von dem Mitglied der Ruhrbehörde, Botschafter Déjean geführt. Deutscherseits erwägt man den Preis für
Dr. Erhard— Unruhige Lohnempfänger
Exportkohlen nach dem Ausmaß der Währungsabwertung im jeweiligen Empfängerland zu staffeln.
(AP, dpa). Zur Abwertung der Dit erklärte Gewerkschaftssekretär Tarnow:„Sobald die Lebenshaltungskosten steigen, müssen Lohnforderungen gestellt werden. Der Reallohn liegt bereits so tief. daß er nicht noch mehr absinken darf“. Ein Sprecher der Industriegewerkschaft Bergbau bezeichnete die Frage einer Lohnerhöhung für die Bergarbeiter als sehr akut. Arbeiter einer Schachtanlage in Datteln forderten bereits in einer Resolution die Industriegewerkschaft auf, eine„wesentliche Lohnerhöhung“ durchzusetzen. Eine ähnliche Forderung erhoben auch Bauarbeiter in CastropRauxel.