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Montag, 26. Jebrung 1944
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„Dir Paßpnrit uns fur die entscheibent= Phuft
Dr. Goebbels sprach auf der Reichs= und Gauleitertagung— Gauleiter Grohé über den Einsatz der Parlei im Luftkrieg
Berlin, 28. Febr. Die nationalsozialistische Parteikorrespondenz meldet: Aus Anlaß des Parteigründungstages am 24. Februar fand eine Tagung der Reichsleiter, Gauleiter und Verbändeführer der NSDAP. statt, die von dem Leiter der Parteikanzlei, Reichsleiter Bormann, geleitet wurde.
Reichsleiter Reichsminister Dr. Goebbels vermittelte eine Gesamtschau des politischen und militärischen Gesthehens, das er durch die Feststellung charakterisierte, daß dieser Krieg ein Kampf um unsere nationale Existenz und eine Auseinandersetzung zweier Weltanschauungen sei und deshalb wie alle Kämpfe weltanschaulicher Art in der Geschichte, mit besonderer Erbitterung und Schärfe ausgefochten wird. In seiner Eigenschaft als Leiter des interministeriellen Luftkriegsschädenausschusses räumte Dr. Goebbels den Fragen der zivilen Luftverteidigung einen besonderen Platz ein, wobei er betonte, daß die Haltung der Zivilbevölkerung und die Leistung der Partei im Luftkrieg eines der rühmlichsten Kapitel dieses Krieges sei. Dr. Goebbels stellte den Luftkrieg in den großen Rahmen des politischen und militärischen Gesamtgeschehens und wies mit überzeugenden Argumenten nach, daß ebenso wie die immer mehr sich verstärkende deutsche Abwehr und unsere zu immer größerer Wucht sich entwickelnden Luftangriffe gegen England unsere wachsende Kraft bewie
sen. auch auf anderen wichtigen Gebieten unserer politischen und militärischen Kriegführung alle Aussichten bestehen, daß wir in absehbarer Zeit das Gesetz des Handelns wieder voll in unsere Hand bekämen. Wir ständen unnmehr vor der Aufgabe, so betonte Dr. Goebbels abschließend, uns für die letzte und entscheidende Phase dieses Krieges innerlich zu wappnen und uns materiell, moralisch und seelisch darauf vorzubereiten.„Wir alten Reichsleiter und Gauleiter“, so erklärte er,„haben schon so oft große geschichtliche Entwicklungen an der Seite des Führers mitgemacht, daß wir genau wissen, daß nach Krisen immer die erlösende Stunde der gesegneten Gelegenheit kommt. Davon sind wir auch heute ale sest überzeugt.“., Wachen) reieriarte ukar b.
Gauleiter Grohé(Koln=Agchen) referierte über den „Einsatz der Partei im Luftkrieg“. Seine Ausführungen vermittelten einen lebendigen Eindruck von dem hervorragenden Geist und der tapferen Haltung, in der in einem seit 1940 vom Luftterror heimgesuchten westdeut
sch n Gau die Bevölkerung, geführt von der Parteiorganisation, sich bemüht, alle Probleme des Luftkrieges zu bewältigen. Er schilderte, wie auch unter schwierigsten Verhältnissen die Partei neben der praktischen Hilfe für die vom Luftterror betroffene Beoölkerung jederzeit auch ihrer Aufgabe in der Menschenführung und=betreuung nachkam und dadurch wesentlich zur moralischen Festigkeit unseres Volkes beitrug. Aus dem Geist, den die nationalsozialistische Partei unserem Volke in seiner Gesamtheit einimpfte, und aus ihrer ständigen Aufklärungs= und Erziehungsarbeit— so erklärte Grohé— erwachse jene Haltung, die die Menschen opferfähig mache und die männlichen Initiativen wecke, die allein den feindlichen Luftterror überwinden.
Oberbefehlsleiter Backe umriß die Aufgaben und die Entwicklung des Reichsamts für das Landvolk als dem politischen Führungsamt der Partei für das deutsche Bauerntum. Die politische Führung des deutschen Landvolks habe es zu einer Kkaftentfaltung ohnegleichen, insbesondere im Kriege bei gleichzeitigem starken Entzug der männlichen Arbeitskräfte, gebracht, die die Ernährung des deutschen Volkes gesichert habe. Ohne den deutschen Bauernführer wäre die Leistung nicht denkbar.
Oberbefehlsleiter Marrenbach sprach über die Leistungen der Deutschen Arbeitsfront im Kriege. Er zeigte ein eindrucksvolles Bild der großen Leistungen dieser Organisation, deren Aufgaben im Kriege noch wichtiger geworden seien als im Frieden. Die kriegführende Heimat kenne nur eine Verpflichtung: Waffen, Rüstung, Kriegsproduktion. Für die Heimat werde der Krieg entschieden und gewonnen im Rüstungsbetrieb, durch dessen Abwehrwillen und durch dessen Leistungsbereitschaft. Diese Leistungsbereitschaft aufs höchste zu steigern, sei die wichtigste Kriegsaufgabe der Deutschen Arbeitsfront.„.., 1. J. Ge2 und in Las
Im Auftrage des Reichsleiters Dr. Ley und in dessen Eigenschaft als Reichswohnungskommissar wurde fer
ner der Parteiführerschaft durch den Parteigenossen Walter Bericht über die Arbeit auf dem Gebiet des Wohnungsbaues und der Behelfsheimaktion erstattet. Die Behelfsheimaktion, so betonte er, sei eine Waffe in diesem Kriege, um der Wohnraumblockade, die uns die Gegner zugedacht haben, wirksam entgegentreten zu können. Das Ziel müsse sein, so viel Herdstellen, wenn auch in primitiver Form, wieder zu erstellen, wie der Gegner uns Wohnungen derstöre.., Iurach der. Fhaf dus Wp. k.
Ueber die militärische Lage sprach der Chef des Wehrmachtsführungsstabes Generaloberst Jodl. Er gab der versammelten Parteiführerschaft einen umfassenden und klaren Ueberblick über die Kriegslage an allen Fronten. Seine Ausführungen, die im einzelnen keineswegs die Schwierigkeiten verkennen ließen, denen die deutsche Kriegführung im vergangenen Jahr gegenüberstand, und die sie allen Plänen und Absichten unserer Gegner zum Trotz gemeistert hat, klangen aus in einem von tiefstem
Vertrauen zum deutschen Volk und seinem Führer getragenen Ausblick in die Zukunft.
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley beschloß die Reihe der Vorträge mit einem von leidenschaftlicher Anteilnahme erfüllten Hinweis auf den Führer und die Idee als ständige Kraftquelle der Bewegung und damit der ganzen deutschen Nation. Er sprach von der Genialität des Führers, seinem tiefen Wissen, seiner schöpferischen Kraft und seiner Gewissenhaftigkeit in der Arbeit. Er schilderte den Führer in seiner unaufhörlich täglichen und stündlichen Bereitschaft für seine großen Aufgaben als leuchtendes Vorbild für jeden Nationalsozialisten und jeden Deutschen. Abschließend würdigte Dr. Ley die Kameradschaft und die Gemeinschaft, die das nationalsozialistische Führerkorps in sich verkörpere.
Der Leiter der Parteikanzlei, Reichsleiter Bormann, schloß die Tagung mit einem Siegheil auf den Führer.
Sowjetangriffe an der gesamten Front ab gewiesen
Erfolgreiche Bandenbekämpfung durch deutsche Sicherungstruppen und französische Legionäre
Berlin, 28. Febr.(dub) Am Unterlauf des Onjepr griffen einige sowjetische Schützendivisionen am 26. Feberuar mit Schlachtfliegerunterstützung an. Unsere Truppen wiesen die Angriffe im wesentlichen zurück, riegelten, soweit den Bolschewisten Einbrüche gelungen waren, diese ab oder bereinigten sie im Gegenstoß unter hohen blutigen Verlusten für den Feind. Zwischen Dnjepr und Kriwoi Rog wiederholte der Feind seine von Artillerie und stellen weise von Panzern und Sturmgeschützen unterstützten Angriffe mit Verbänden bis zu Regimentsstärke. Diese scheiterten jedoch an der erbitterten Gegenwehr unserer Grenadiere, die an einzelnen Stellen vorgedrungene Kräftegruppen der Bolschewisten wieder zurückwarfen..6
Südlich der Pripjetsümpfe sauberten Soldaten einer Panzerdivision einen Geländestreifen und vernichteten dabei sechs sowjetische Panzer. In der Abwehrschlacht südlich und ötlich Bobruisk setzte der Feind nur im Süden der Beresina seine massierten Angriffe fort, die in erbitterten Kämpfen abgewiesen wurden, während er am Drut, offenbar infolge der am Vortage erlittenen hohen Verluste, eine Kamnfpause einlegte. Diese benutzten die Grenadiere zur Vereinigung früherer örtlicher Einbrüche, in deren Verlauf sie den Südteil einer Ortschaft zurückgewannen, 13 Geschütze und zahlreiches sonstiges Gerät erbeuteten. Nördlich Rogatschew vernichteten unsere Truppen eingedrungene Bolschewisten nach Ueberwindung hartnäckigen Widerstandes. Der Feind verlor hier 350 Tote und eine
Anzahl Gefangene. Die wiedergewonnene Hauptkampflinie wurde gegen fortgesetzte Gegenstöße gehalten. Südöstlich Witebsk scheiterten zwei mit Unterstützung von einigen Panzern geführte feindliche Angriffe.
Im rückwärtigen Gebiet des mittleren Frontabschnittes zersprengten Sicherungstrupepf gemeinsam mit der französischen Freiwilligen=Legion unter geringen eigenen Verlusten die in diesem Gebiet konzentrierten Banden und zerstörten ihre Versorgungsbasis. Diese seit Anfang Februar unter Ueberwindung schwierigster Wege=, Witterungs= und Versorgungsverhältnisse durchgeführten Unternehmungen fanden damit ihren Abschluß. Die Banditen verloren 686 gezählte Tote und 290 Gefangene. Wieviel Mann jedoch in dem unübersichtlichen Wald= und Sumpfgelände zugrunde gegangen sind, wird sich niemals ermitteln lassen.
Oestlich des Pleskauer Sees wiesen Truppen einer Luftwaffen=Felddivision zahlreiche von Panzern unterstützte Angriffe unter hohen feindlichen Verlusten ab. Heftige Kämpfe entwickelten sich in einer Einbruchsstelle bei Narwa. Sie verliefen für unsere Truppen erfolgreich. Im Kampfraum zwischen Peipus See und Ilmonsee fügten starke Verbände von Schlachtfliegern den Bolschewisten durch unablässige Bekämnfung ihrer Angriffsspitzen und Fahrzeugkolonnen schwere Verluste zu.— An der Murman=Front im Hohen Norden brachen eigene Stoßtrupps in die feindlichen Stellungen ein und vernichteten Kampfanlagen und Postenstände. Bei sehr geringen eigenen Ausfällen hatte der Feind hohe Verluste.
Jugend weiht sich dem Dienst an der Nation
Axmann zum Tag der Parteiaufnahme— Bekenntnis der Jugend zur nationalsozialistischen Bewegung
Berlin, 28. Febr.(dub) Am Sonntag fand in allen Teilen des Reiches die Aufnahme der Besten der HitlerJugend in die Kampfgemeinschaft der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei statt. Diese Jungen und Mädel, Führer und Führerinnen haben sich während ihrer Dienstzeit in der nationasozialistischen Jugendbewegung durch Haltung und Leistung besonders ausgezeichnet. An diesem Tage der Verpflichtung zum steten Dienst für die Nation scharte sich die gesamte deutsche Jugend um die aus ihren Reihen hervorgegangenen jungen Parteigenossen und Parteigenossinnen. In Stadt und Land traten die Jungen und Mädel der Hitler=Jugend zum ersten weltanschaulichen Monatsappell an, dessen Durchführung der Reichsjugendführer in seiner Neujahrsansprache verkündet hat. Diese Appelle, auf denen politische Leiter, Soldaten dieses Krieges und Jugendführer sprachen, standen unter dem Thema„Die Bewegung". Mit ihnen legte die Jugend ihr Bekenntnis zur kämpferischen Gemeinschaft aller Nationalsozialisten ab und bekundete erneut, daß ihre Heimat die Partei ist. Die Millionengefolgschaft der
Hitler=Jugend wird— wie an diesem Sonntag— in jedem Monat für ihre nationalsozialistische Bewegung marschieren. Mit dem Marschtritt dieser jüngsten Garde Adolf Hitlers, die aus begeisterten Herzen die alten und neuen Lieder des Kampfes singt, werden diese Appelle ihr Gepräge erhalten.
Am Tage der Parteiaufnahme— beim ersten Monatsappell— haben die Jungen und Mädel wieder ein überzeugendes Beispiel für die Kraft der Jugend gegeben, die trotz der Härte dieses Krieges über alle Not siegen wird. Reichsjugendführer Artur Axmann eröffnete die weltanschaulichen Monatsappelle der Hitler=Jugend mit einer Ansprache an die deutsche Jugend und das deutsche Elternhaus. Er führte dabei aus. die Jugend begehe heute einen feierlichen Tag. In allen Gauen des Reiches würden die Jungen und Mädel, die sich besonders bewährt hätten, in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ausgenommen. Sie seien durch eine jahrelange Schulung und Erziehung in der Hitler=Jugend gegangen und hätten sich dort im FrieFortsetzung auf Seite 2
Die Kommandeure der westlich Tscherkassy befreiten deutschen Divisionen entlarvten die Moskauer Lüge
Die verlogene Behauptung Moskaus, die westlich Tscherkassy eingeschlossenen deutschen Truppen seien vernichtet worden, konnte durch die Kommandeure der befreiten Divisionen vor der Weltöffentlichkeit schlagend widerlegt und als ein niederträchtiges Betrugsmanöver der bolschewistischen
Agitation entlarvt werden. Unten: Die Kommandeure, die am 21. Februar vor der in= und ausländischen Presse in Berlin über die erfolgreichen Durchbruchskämpfe berichteten. Von links nach rechts: It=Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen=1; Gille, Generalleutnant Lieb und Hauptsturmführer der Waffen=f; Degrelle. Ganz rechts: Reichspressechef Dr. Dietrich. Bild rechts: H. Gaebhels begrüßt=Hanntsturmführer Degrelle.
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Gau Köln=Aachen vorbildlich
Zehn Jahre„Mutter und Kind“.
Wem es vergönnt ist, sich ein Bild über den Stand der NSV.=Arbeit im gesamten Reichsgebiet zu machen, darf mit besonderer Freude feststellen, daß Köln=Aachen zu jenen Gauen gehört, die ständig bereit sind, Pionier= arbeit auf dem Gebiet nationalsozialistischer Volkspflege zu leisten. Das mag in der Mentalität des rheinischen Menschen begründet sein, der begeisterungsfähig und aufgeschlossen willig für große Aufgaben zu gewinnen ist. Es ist aber auch ein Verdienst jener Männer und Frauen, die sich bedingungslos mit allen ihren Kräften dem NSV.=Gedanken verschrieben haben und ein Programm mit dem lebendigen Geist schöpferischer Aktivität erfüllen. Wie in allen deutschen Gauen mußten nach der Machtübernahme auch hier zuerst jene Jahre der Arbeitslosigkeit— das Ergebnis gewissenloser kapitalistischer Wirtschaftspolitik— in unermüdlicher Keinarbeit überwunden werden. So verlangten vor allem die Notstandsgebiete des Wurmreviers in den Kreisen Aachen=Land und Geilenkirchen, die Verelendung des Kleinbauernstandes in den Gegenden der Hocheifel gebieterisch nach Hilfsmaßnahmen, wenn nicht der soziale Tiefstand breitester Bevölkerungsschichten wertvollstes biologisches Volksgut hoffnungslos verkümmern lassen sollte.
Das Hilfswerk„Mutter und Kind“ wurde darum auch hier zum Kernstück aller volkspflegerischen Bemühungen. Von der Hilfsstelle„Mutter und Kind“ aus spannen sich jene feinen Fäden persönlicher menschlicher Anteilnahme, die unerläßlich sind zur Schaffung einer Atmosphäre des Vertrauens. Die kinderreiche Berg= mannsfrau, die über ihr Vermögen beanspruchte Kleinbäuerin, aber auch die hoffende berufstätige Mutter in der Stadt, die Frau des kleinen Angestellten, sie alle fanden eines Tages den Weg zur Hilfsstelle in der Hoffnung, hier vertrauenswürdige Menschen zu finden, die zudem Rat und Hilfe in jenen Sorgen und Schwierigkeiten wüßten, mit denen das Schicksal in Krieg und Frieden einzelnen oft überreich bedenkt. Häusliche Not versuchte durch Beihilfen von Betten, Kleidungsstücken, Kohlen. Lebensmitteln und Geld zu überbrücken. Seelische Bedrängnis durch verständnisvolles Anhören und eine gegenseitige Aussprache zu lösen. Erholungsbedürftige Mütter verschickte man in Heime der RSV.
zu kostenlosen Kuren, vorher erhielten sie, wenn nötig, ihre Zähne vollständig in Ordnung gebracht. Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich
die Kinderlandverschickung zu einem Werk das im letzten Friedensjahr 14 814 Kindern teils in Familienpflegestellen, teils in RSV.= eigenen Kinderheimen an der See oder im Gebirge zu Wochen seliger Ferienfreude verhalf. Man bildete Haushalthilfen aus, um die schwer beanspruchte kinderreiche oder hoffende Mutter zu entlasten. Mit einem am Südpark in Köln gelegenen Müttererholungsheim beschritt man volkspflegerisches Neuland. Hier nahm man erholungsbedürftige Mütter, die sich aus familiären Gründen nicht für längere Zeit von ihrem Wohnort entfernen konnten, zu sogenannten Tageskuren auf, d. h. sie durften sich vom Morgen bis zum Abend im Heim aufhalten, wo sie jeder erdenklichen körperlichen und seelischen Betreuung teilhaftig wurden und schliefen zu Hause. Damit sie sich aber in diesen Stunden bedenkenlos der Ruhe hingeben konnten, waren an diese Tagesstätte für Müttererholung eine ausgebaute Säuglings= und Kleinkinderstation angeschlossen, in denen ausgebildete Pflegerinnen und Kindergärtnerinnen sich um das Jüngste jeder Mutter bemühten, das also somit in die Kur der Mutter eingeschlossen wurde. Die Dankbarkeit der Mütter und die vortrefflichen gesundheitlichen Erfolge bestätigen eindeutig die Notwendigkeit dieser Gründung.
Eine in ihrem Aufbau nicht weniger interessante Einrichtung war das NSV.=Säuglingsheim in der
Mackensenstraße in Köln, das Kinder berufstätiger Mütter aufnahm und sie bis zum vorschulpflichtigen Alter behielt. Es teilte sich in je eine Station für Säuglings=, Klein= und Krabbelkinder und schließlich Kindergartenkinder auf. Um den steten Kontakt mit der Mutten zu erhalten, legte die Heimleitung besonderen Wert darauf. daß die Kinder das Wochenende mit der Mutter zusammen verbrachten, wodurch der manches Schmunzeln hervorrufende Begriff:„Säuglinge mit Wochenendurlaub“ entstand. Das durch den Luftterror zerstörte Heim wurde mit Kind und Kegel verlegt und noch kürzlich konnte berichtet werden, wie die Mütter samstags und sonntags anreisen und durch die Heimleitung Hotelzimmer vermittelt erhalten, damit sie sich ungestört an ihren Lieblingen erfreuen können.
Der Gau Köln=Aachen durfte auch mit Stolz verbuchen, daß er als erster über die Einrichtung eines ständigen Wohnheimes für„Mutter und Kind“ verfügte, nämlich ein Heim, das alleinstehenden Müttern, vor allem Kriegerwitwen, die Möglichkeit geben sollte, mit ihren Kindern unter einem Dach zu wohnen. Während die Mutter ihrem Beruf nachgina. befinden sich die Kleinen in der Obhut geschulten Personals. Die Unterbringung der Kinder erfolgte in getrennten Stationen. jede Mutter konnte sich gegen geringes Entgelt ein oder zwei Zimmer mieten, die sie, falls vorhanden, sich mit eigenen Möbeln häuslich gestaltete. Eine Mahlzeit wurde gemeinsam im Hause eingenommen. So blieben jeder Mutter täglich mehrere Stunden Zeit, sich eingehend mit ihrem Kinde zu beschäftigen.
Der Krieg brachte eine gewaltige Ausdehnung der gesamten volkspflegerischen Arbeit, denn angesichts der mit den Kampfhandlungen unvermeidlichen Blutopfer mußte den lebenerhaltenen Aufgaben größte Aufmerksamkeit gewidmet werden.„Kampf der Säuglingssterblichkeit“, verstärkter Dienst an„Mutter und Kind“, alles für die Gesunderhaltung unserer Jugend— das waren Parolen die mit wahrhaft großzügigen und einmaligen Maßnahmen in die Tat umgesetzt wurden. Als Grenzgau fiel Köln=Aachen schon in den ersten Tagen des Westfeldzuges die Linderung der ersten Not in den wiedereingegliederten Gebieten von
Eupen=Malmedy— St. Vith zu, der dann den Ausbau von NSV.=Einrichtungen nach dem Muster des Altreiches folgte. Heute haben wir in diesen Gegenden 20 Kindergärten, 11 Kindertagesstätten. An der Mütteretholung nahmen seit dem Zeitpunkt der Wiedereingliederung 216 Frauen teil. Zahlreiche Kinden fanden gesundheitliche Erholung und körperliche Ertüchtigung in der Kinderlandverschiaung.
Mit dem beginnenden Luftkrieg unserer Gegner gegen die deutsche Zivilbevölkerung übertrug der Führer die Durchführung der„Erweiterten Kinderlandverschickung“ dem Hauptamt für Volkswohlfahrt. Wieder erkannten die verantwortlichen Stellen im Gau Köln=Aachen rechtzeitig die außerordentliche Bedeutung dieses wahrhaft volkspflegerischen Werkes und leiteten umgehend die vorsorgliche Umquartierung von Müttern mit Säuglingen und Kleinkindern in luftgeschützte Reichsgegenden ein, wo sie in Familienpflegestellen. Heimen,