58. Jahrgang Nr. 17 899

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Montag, I. Jehrnar 1944

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Um Osten Zahe Weriklniguntg un alten Abschnitten

Erfolgreiche deutsche Vorstöße zwischen Kirowograd und Belaja Zerkow Erbitierle Kämpfe im Raum von Witebsk

(dub) Auf der Halbinsel Krim griff der Feind im Laufe des 5. Februar am Brücken­kopf Kertsch im Stadtbereich nach kurzer heftiger Artillerievorbereitung zwischen Friedhof und Ziegelei mit etwa zwei Bataillonen an. Der Angriff wurde im zusammengefaßten Feuer aller Waffen bereits vor unseren Stellungen zerschlagen. Unsere Kampf= und Schlachtflieger griffen mit Bomben und Bordwaffen wirksam in die Kämpfe ein und fügten den Sowjets hohe blutige Verluste zu. Auch der feindliche Ueber­setzverkehr über die Straße von Kertsch war das Ziel deutscher Bomlenangriffe. Hierbei wurde ein Lan­dungsboot versenkt.

Zwischen Kirowograd und Belaja Zerkow führten Vorstöße eigener Panzerkräfte nach harten Kämpfen zur Einnahme einer wichtigen Ortschaft. Da­bei wurden 19 Geschütze, einige Panzer und zahlreiche Maschinen= und Handwaffen sowie Fahrzeuge erbeutet oder vernichtet. Auch an einer anderen Stelle dieses Abschnittes verlief in den letzten beiden Tagen ein eigener Angriff erfolgreich. Dort verlor der Feind nach bisherigen Meldungen 62 Panzer, zwei Panzer­spähwagen, 65 Geschütze und sonstiges Kriegsgerät.

Bei den Abwehrkämpfen südlich der Beresina wurden feindliche Angriffe aufgefangen, Einbrüche ab­geriegelt und in den Schwerpunktabschnitten starke feindliche Bewegungen und Bereitstellungen durch zu­sammengefaßtes Artilleriefeuer und wiederholte mit großem Schneid durchgeführte Schlachtfliegerangriffe wirksam bekämpft.

Im Raum von Witebsk gehen die Kämpfe süd­östlich und nordwestlich der Stadt weiter. Sie sind nach wie vor erbittert und verlustreich. Im nördlichen Alschnitt von Newel und Ilmensee wurden zahl­reiche bolschewistische Angriffe, die zum Teil mit Pan­zerunterstützung geführt wurden, in zähen Kämpfen ab­

Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet

Oberstleutnant Karl Kötz

Berlin, 7. Febr.(dub) Der Führer verlieh am 24. Jan. das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Karl Kötz, Kommandeur eines sächsischen Grenadier=Regiments, als 374. Sol­daten der deutschen Wehrmacht.

Oberstleutnant Kötz wurde am 8. Febr. 1908 als Sohn des Sättlermeisters K. in Berlin=Neukölln geboren.

Generalleutnant Walter Fries

Führerhauptquartier, 5. Febr. Der Führer verlieh am 29. Jan. das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Walter Fries, Kommandeur der hessisch=thüringischen 29. Pan­zer=Grenadier=Division, als 378. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Generalleutnant Fries ist am 22. April 1894 zu Gu­sternhain im Dillkreis als Sohn des Konrektors F. geboren.

Oberstleutnant Walter Sievers

Führerhauptquartier. 5. Febr. Der Führer verlieh am 29. Jan. 1944 das Eichenlaub zum Ritter­kreuz des Eisernen Kreuzes an Oberstleutnant Walter Sievers. Kommandeur eines brandenburgischen Grenadier=Regiments, als 379. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Oberstleutnant Sievers wurde am 15. Juni 1902 als Sohn des Baumeisters S. in Halstenbeck, Kr. Pinne­berg(Schleswig) geboren.

Hauptmann Bernhard Flachs

Führerhauptquartier 5. Febr. Der Führer verlieh am 31. Jan. 1944 das Eichenlaub zum Ritter­kreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Bernhard Flachs, Kommandeur einer Sturmgeschütz=Abteilung, als 381. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Hauptmann Flachs wurde am 2. April 1915 als Sohn des Frauenarztes F. in Plauen i. V. geboren.

Verschwörernest in kom ausgehoben

(Funkbericht des General-Anzeigers)

Rom, 7. Febr.(dub) Der italienisch=republikanischen Polizei in Rom gelang es, wie der Rundfunk meldet, dort ein Nest von Verschwörern auszuheben, das in dem Colleg von St. Paul Unterschlupf gefunden hatte. Als die Beamten am gestrigen Sonntag die Gebäude des Collegs umzingelt hatten und sich Eintritt verschafften, konnten sie dort den General der früheren italienischen Wehrmacht, Monti, und vier weitere höhere Offiziere, außerdem neun Juden, zwei Polizeioffiziere sowie eine größere Anzahl junger Leute verhaften. Außerdem wur­den vier Automobile, 300 Autoreifen sowie 6000 Liter Benzin beschlagnahmt, die in dem Colleg verborgen ge­halten wurden.

Terrorangriff auf Helsinki

(Funkbericht des General-Anzeigers)

Helsinki, 7. Febr.(dub) Das Finnische Nachrich­tenbüro gibt bekannt: Helsinki wurde am Sonntag­abend von starken feindlichen Flugverbänden heftig an­gegriffen. Große Mengen von Brand= und Sprengbom­ben wurden in verschiedenen Teilen der Stadt abge­worfen. Der Umfang der entstandenen Schäden sowie die Anzahl der Verluste unter der Zivilbevölkerung konnten bis Mitternacht noch nicht ermittelt werden.

heuchler Roosevell:Ich weiß von nichts!

(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung)

Fs Berlin, 7. Febr. Roosevelt versuchte auf der Pressekonferenz, auf der er sich nach einer längeren Pause wieder blicken ließ, die Rolle des völkig Ahnungslosen und politisch schlecht Informierten zu spielen, als man von ihm Aufklärung über den Zweck der Moskauer Ver­fassungsänderung erbat. Bei einer sogenanntenOpe­ration im Marinelazarett hatte man ihm in der vorigen Woche bei örtlicher Betäubung eine kleine Geschwulst am Hinterkopf entfernt. Der Betäubungszustand schien aber offenbar noch etwas nachzuwirken, denn der alte Heuchler versicherte vor den Journalisten, daß er keinen Kommentar zu den sowjetischen Maßnahmen geben könne, bis er mehr darüber erfahren habe. Er fügte sogar hinzu, man benötige oft mehr Mut, wenn man bekenne, etwas nicht zu wissen, als umgekehrt. Nun haben aber inzwischen die USA. bereits eindeutig aus dem Munde des USA.=Außenministers Hull erfahren,

gewiesen. Die deutschen Verteidiger vernichteten allein im Raum westlich Nowgorod 24 sowjetische Panzer.

Der feindliche Einbruch wurde südwestlich Narwa von allen Seiten abgeriegelt. Deutsche Schlachtflieger waren auch im nördlichen Teil der Ostfront rege und griffen sowjetische Stellungen sowie Angriffskeile un­entwegt an.

Die im gestrigen Wehrmachtbericht genannte 13. Kom­panie des Jäger=Regiments 38 hat in schneidigem Zu­packen bei der Abwehr feindlicher Angriffe westlich des Ilmensees den an Zahl weit überlegenen Gegner im Nahkampf geworfen und in kürzester Zeit die alte Hauptkampflinie zurückgewonnen. Die ebenfalls ge­nannte 215. Infanterie=Division und das ihr für die Dauer dieser Kämpfe zugeteilte 1. Bataillon des In­

fanterie=Regiments 32 haben nach drei Wochen un­unterbrochener Abwehrkämpfe gegenüber überlegenem Feind hervorragende Erfolge erzielt.

Die Sowjets verloren am 5. Februar in Luftkämp­sen und durch Flak 20 Flugzeuge, während nur ein deutsches Flugzeug vermißt wird. Jagdflieger einer am Mittelabschnitt der Ostfront eingesetzten deutschen Kampfgxuppe schossen aus einem anfliegenden sowie­tischen Verband von neun zweimotorigen Kampfflug­zeugen und vier Jägern acht Kampfflugzeuge und einen Jäger ab. Hierbei gelang es Oberfeldwebel Romm, sechs Abschüsse innerhalb von sieben Minuten zu er­zielen. Der erfolgreiche Oberfeldwebel errang damit seinen 71. bis 76. Luftsieg. Seine Gruppe überschritt in diesen Tagen die Zahl von 1900 Luftsiegen.

Stalin verteilt schon die neuen Rollen

Hinter den Kulissen der Moskauer Verfassungskomödie DerAußenminister für die Ukraine

(Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung)

Fs Berlin, 7. Febr. Die Abberufung des bisherigen sowjetischen Außenkommissars Korneit­

schuk durch Molotow hat rasch die erwartete

Aufklärung gefunden. Wie jetzt vom Kreml

mitgeteilt wurde, soll Korneitschuk in Zukunftals Außenminister einer autonomen Ukrainerepublik fun­gieren. Korneitschuk war nämlich in Moskau der Haupt­verantwortliche für alle Fragen der Ukraine. Diese Tätigkeit soll er wahrscheinlich jetzt, vielleicht ohne sein Amtszimmer zu wechseln, fortsetzen. Nach außen hin aber tritt er in Zukunft in der Maske eines angeb­lichen selbständigen ukrainischenAußenkommissars in Erscheinung. Es bleibt also alles beim alten, und nur Churchill und Roosevelt haben ihre Freude, weil sie ihren Völkern wieder einen neuenBeweis für die demokratische Mauserung der Sowjetunion auftischen können.

Korneitschuk dürfte übrigens nicht die einzige neue Maske im Rampenlicht des Moskauer Verfassungs­theaters sein. Wie verlautet, ist auch Stalins Haupt­beauftragter in Nordafrika und im alliierten Ausschuß für Italien, Wyschinski, nach Moskau zurückberufen worden. Es steht noch nicht fest, ob damit Wyschinski endgültig aus dem dortigen Aufgabenkreis scheiden soll

und ein Nachfolger für ihn ernannt wird. Als sicher gilt nur, daß dieser berüchtigte Terrorist, der bei der Be­setzung der baltischen Staaten in Estland ein Schreckens­regiment führte, jetzt wiederum zu ähnlichen Aufgaben ausersehen ist. Auch seine Rückkehr steht in engstem Zu­sammenhang mit dem Molotow'schen Verfassungsschwin­del und mit dem Plan, durch ein Netz von sogenannten Sowjetrepubliken, alle europäischen Völker vor den Wagen des Kreml zu spannen. Für derartige Pläne dürfte Wyschinski allerdings der geeignete Mann sein, denn seine ganze bisherige Laufbahn, auch als Sowjet­Staatsanwalt, war auf die rücksichtsloseste Abdrosselung und blutige Niederwerfung aller Stalin nicht genehmen Regungen in der Sowjetunion und den von den Bol­schewisten besetzten Gebieten abgestellt. Er ist geradezu Spezialist in Genickschüssen und Massen=Hinrichtungen. Da er außerdem Gelegenheit hatte, während seines nur kurzen Gastspiels im Mittelmeerraum die innere Un­sicherheit und geistige Stupidität der Anglo=Amerikaner an einem besonderen Brennpunkt demokratischen Gegen­einanders zu studieren, besitzt er wohl nach der Meinung Stalins die nötigeAuslandserfahrung", um bei der beabsichtigten Bolschewisierung in Osteuropa zugleich die von Roosevelt und Churchill erflehte Rücksicht auf die plutokratischen Belange zu nehmen.

Grundideen der UdSSR. bleiben unberühr!

Der Chef der Taß=Agentur in London äußert sich zur Moskauer Verfassungsänderung

Stockholm, 7. Febr. Der Londoner Nachrichten­dienst brachte ein Zwiegespräch mit dem Chef der Taß­Agentur in London, dem Juden Rothstein. Rothstein erwiderte auf die Frage, warum die Sowjets gerade jetzt in einer Zeit der größten Schlachten die Verfassung der Sowjetunion änderten, folgendermaßen:

Ich kann Ihnen hierauf nichts Genaueres antwor­ten, aber es ist anzunehmen, daß die sowjetischen Trup­pen bald in Länder einrücken werden, die außerhalb der Sowjetunion liegen. Die Bevölkerung dieser Länder wird natürlich nach dem Wesen der Sowjetunion und nach den Bedingungen, unter denen die sowjetischen Republiken vereint wurden, fragen. Die Verfassungs­änderung gibt darauf die entsprechende Antwort. Im übrigen sind die Grundideen der UdsSR, wie sie seit 26 Jahren bestanden haben, durch die Verfassungsände­rung nicht berührt worden. Aus diesen Grundideen ist die Macht der Sowjetunion entsprungen.

Die Feststellungen Rothsteins sind besonders bemer­kenswert in dem Augenblick, da die ganze jüdisch=anglo­amerikanische Pressemeute der Welt einreden möchte, daß die sowjetische Verfassungsänderung ein neuer Beweis für die Demokratisierung des Sowjetsystems sei. Die demokratischen Schwachköpfe hören nun aus berufenem Munde, daß alles beim alten bleibt trotz angeblicher Auflösung der Kominkern, trotz Abschaffung der Internationale und ähnlicher auf Betrug abgestell­ter Maßnahmen Stalins. Rothstein bestätigt, was wir zu dem neuesten Trick des Kremls zu sagen hatten: er ist ein großangelegtes Schwindelmanöver. Wenn die Grundideen der UdSSR, wie Rothstein ausdrücklich hervorhebt, nicht berührt werden durch die Verfassungs­änderung, dann heißt das soviel, daß diese Grundideen auch für die Völker Anwendung finden würden, die der Bolschewismus einzuschlucken gedenkt.

Zukunftsmusik für das USA.=Volk

Ks Im Commonwealth=Club in San Franzisko sprach dieser Tage der Vizepräsident Wallace über das Thema: Was Amerika haben kann. Wahrscheinlich lag ihm daran seinem Publikum ein soziales Zukunftsprogramm vorzusetzen, das auf möglichst billige Art von den Sor­gen und Nöten der Gegenwart und den Elendserinne­rungen der Vergangenheit ablenken sollte. Wenn man sich aber seine Thesen, die in die übliche bengalische Be­leuchtung gestellt wurden, näher ansieht, ist die ganze Rede eine einzige Anklage gegen die rückständigen Zu­stände im Lande Roosevelts. Alles nämlich, was nach WallaceAmerika haben kann, hat Europa und beson­ders Deutschland schon lange und es ist nur typisch für die innere Verlogenheit des Weißen Hauses, daß es mit solchen billigen sozialen Programmen in einem Augen­blick die Präsidentschaftswähler zu bluffen sucht, in dem die amerikanischen Soldaten zum ersten Mal in ihrem Leben etwas klarere Vorstellungen von der europäischen Wirklichkeit und den Lügenverdrehungen in ihrer Presse erhalten.

Zu den Dingen, deren Beschaffung nach Wallace Pflicht sei, wenn die amerikanische Zivilisationwirk­lich blühen und gedeihen soll, gehört zunächstDie Frage der Gesundheit. Wallace stellt fest, daß infolge der Aussaugung und der brutalen Wirtschaftsmethoden in den USA. die Menschennur bis zum mittleren Alter zu 50 v. H. leistungsfähig bleiben. Er will diesen Prozentsatzum 30 v.. heraufsetzen, aber nicht etwa, um damit den Amerikanern ein ruhigeres und ge­sünderes Leben zu verschaffen, sondern um den Pro­fit zu steigern. Der Teufel soll also mit Beelzebub aus­getrieben werden. Zu den Dingen, die den Amerikanern ehlen und die erst in Zukunft beschafft werden sollen, gehört nach Wallace ferner diegute Unterkunft. Der USA.=Vizepräsident gesteht ein, daßdie Baubehörden in England und den USA. zwar in den letzten fünf

sec esecs ce aes e adse Kae hie Amerikaner mit einer Beseitigung ihrer Slums, mit einer Behebung ihrer Wohnwagennöte und ihrer er­bärmlichen Unterkunft in Ställen, Hundehütten und Blechbaracken beginnen wollen, nein, erst wenndie Welt wieder ins Gleichgewicht gekommen ist", will Wallacemodernisieren. Er verspricht also böhmische Dörfer und vertagt sein Bauprogramm auf eine Zu­kunft, die in völligem Nebel liegt und in der er sicher ist, nicht beim Wort genommen zu werden.

Daß Wallace einebessere Stromversorgung" und einenverbesserten Maschinenbetrieb in der Landwirt­schaft empfiehlt, ist ein Versuch, den Farmern einige Freundlichkeiten zu sagen und sich gleichzeitig bei der landwirtschaftlichen Maschinenindustrie beliebt zu machen. Bezeichnend ist jedoch, daß Wallace auch den Bau besserer Schulen und die Ausbildungzahl­reicherer und besserer Lehrer fordert. Wir hören noch die widerlichen Hetzstimmen aus England und den USA., die nach dem Kriege das ganze deutsche Volk, seine Kin­der, Eltern und Lehrerumerziehen wollten". Jetzt be­stätigt Mister Wallace, daß man noch nicht einmal in den USA. selbst zu einer anständigen Erziehung gekom­men ist, eine Feststellung, die dem Lande der meisten Analphabeten nicht gerade eine gute Zensur ausstellt. Als Höhepunkt seines Sozialprogramms fordert Wal­lace schließlich dieAbkehr von der Arbeitslosigkeit. Diese seifür einen ausbalancierten Haushalt die größte Gefahr und eine Sache, die allen zum Verderben wer­den könnte. Ein stümperhafter Staatsmann, der an­geblich im Interesse der Ausbalancierung des Haus­halts lieber eine Million Menschen arbeitslos machen würde, als sie zu beschäftigen, würde das Nationalein­kommen jährlich mit zwei Milliarden Dollar belasten. Das sei eine Menge Geld, wenn es für verkehrte Ideen zum Fenster hinausgeworfen würde.

Hier hält man inne und fragt unwillkürlich: Und Herr Roosevelt? War nicht die ganze bisherige Prä­Fortsetzung auf Seite 2.

Ernst Vertram Träger des Rheinischen Literaturpreises 1943

Feierliche Verleihung durch Landeshauptmann Haake in der Universität Köln Der Dichter als Wächter und Künder völkischen Schicksals

##onderes, als eine blatte Lüge.

EB Köln, 7. Febr. In einer weihevollen, eindrucksstarken Feier nahm Landeshauptmann Heinz Haake gestern morgen in Gegenwart des Leiters des Reichspropagandaamtes und Landes­kulturwalters Köln=Aachen, Gaupropagandaleiter Richard Ohling(MdN.) die Verleihung des Rheinischen Literaturpreises 1943 an den Dichter Ernst Bertram in der Aula der Universität in Köln vor. Die außerordentlich starke Anteilnahme der Kölner Bevölkerung bekundete, wie volkstümlich diese alljährlich wiederkehrende Veranstaltung im rheinischen Kulturleben geworden ist. Unter den zahlreichen Ehrengästen von Partei, Wehrmacht und Behörden bemerkte man u..: Oberbereichsleiter Julius Kölker in Vertretung des Kreisleiters des Kreises Hansestadt Köln, SA.=Gruppenführer Wal­ter Hövel, den Wehrmachtkommandanten von Köln, Generalmajor Roth, Regierungspräsident Del­lenbusch, Oberbürgermeister Dr. Winkelnkemper und den Rektor der Universität, Prof. Dr. Bering.

Der Landeshauptmann nahm zunächst als Treuhän­der des unvergleichlichen Kulturgutes des Rheinlandes

Stellung zu dem ruchlosen Bombenterror der Feinde, dem nun auch der ehrwürdige Gürzenich, dieser von der Tradition geweihte Bau, der so oft Zeuge erheben­der Bekundungen rheinischen kulturellen Schaffens ge­wesen ist und in dem auch die Rheinischen Dichter­ehrungen in den vergangenen Jahren stattfanden, zum Opfer fiel. Der Rheinländer besitze, so führte der Landeshauptmann aus, einen tief eingewurzelten histo­rischen Sinn, der ihm sage, daß die waltende Gerech­tigkeit in der Geschichte nichts ungesühnt lasse, und daß die Verbrechen an den Hochleistungen der europäischen Kultur sich zuletzt gegen die Missetäter selbst richten werde. Nicht selten habe der Rheinländer eine Beur­teilung erfahren, die seinem inneren Wesen nicht ge­recht werde. Die rheinische Daseinsfreude und Daseins­bejahung komme zutiefst aus der Verpflichtung zu einer tätigen Einstellung zum Leben und aus dem Willen. die Schwierigkeiten und Drangsale des Tages nicht übermächtig werden zu lassen, sondern sie zu meistern. damit der ewige Strom des Lebendigen weiter fließe Der Landeshauptmann erinnerte an den unvergleich­

lichen Reichtum an schöpferischen Kräften des Rhein­landes auf allen Gebieten der menschlichen Kultur von denen der Rheinländer sellst vielfach am wenig­sten wisse, während andere deutsche Stämme in edlem Wettstreit gern und oft ihren Beitrag darlegten. Der Grund dazu liege wohl im Bewußtsein von dem selbst­verständlichen und natürlichen Ueberfluß seiner Heima; und ebensosehr in der dem Rheinländer besonders eigenen Gabe, das Bleibende und das Werk deutlicher zu sehen als die vergängliche Menschlichkeit. Die ver­gangenen vier Jahre, die den rheinischen Menschen stärker in das Blickfeld der übrigen deutschen Stämme rückten, haben sicherlich manches Fehl= und Vorurteil über den Rheinländer, der seinen unbesiegbaren Wi­

Ernst Vertram

Aufn.; Harder.

derstandswillen immer wieder unter Beweis stellte, be­richtigt und gegenstandslos gemacht. So solle auch die Verleihung des Rheinischen Literaturpreises ganz be­wußt eine Bekundung des ungelrochenen rheinischen Kulturwillens sein und sich damit in die gesamtdeutsche Widerstandsfront einreihen. In einer Zeit, in der unsere Bauten und Bilder dem sinnlosen Wüten des Bombenterrors zum Opfer fallen, wenden wir uns stärker den unvergänglichen Zeugnissen unserer Kultur zu, den Schöpfungen der Dichter und Musiker, die weiterleben, so lange es deutsche Menschen gibt. Zu allen Zeiten sei es die edelste Aufgabe des Dichters, das Gewissen der Nation zu verkörpern und auch das Werk Ernst Bertrams sei erfüllt von dem Ethos einer echten Berufung.

Der Landeshauptmann gab dann ein einprägsames Bild von dem reichen Schaffen und der Persönlichkeit Ernst Bertrams. Das Wort des Dichters:Wir Rhein­länder sind dem Gefühl und auch der Tragik der Grenze wohl alle besonders aufgeschlossen, eröffne vielleicht am besten den Zugang zum inneren Verstehen der Rheindichtung des Patrioten Bertram, der seine ersten Eindrücke von Sprache und Volkstumskampf der Deutschen dem Elternhaus verdanke. Im ständigen Grenzkampf des Geistes und Blutes können wir Deutsche als Volk der Mitte die uns ewig bedrohenden Gefah­ren nur bannen, so sagte der Landeshauptmann, wenn wir uns immer wieder auf uns selbst, unsere besten Kräfte und Werte besinnen. Ernst Bertrams Dich­tung stehe im Zeichen eines großen nationalen Wollens. Sie wachse auf dem Boden der Sorge um unser völ­kisches Dasein und diene seiner Erhaltung. Ihre Auf­gabe sei eine erzieherische und ihre Mittel die eines seelenkundigen Arztes. Als Sprecher des Rheinlandes verlas der Landeshauptmann dann die Verleihungs­urkunde, in der es u. a. heißt:Ernst Vertram hat in Gedicht und Spruch ein Werk geschaffen, das von den reinen Idealen und von der tiefen Verantwortung des Dichters edelstes Zeugnis aklegt. Erfüllt von dem Bewußtsein eines schicksalhaften Auftrages als Wäch­ter und Künder, abhold der Gunst des Tages, zucht­voll in Sprache und Haltung, ist seine Kunst dem Volke gweiht und ihm gilt in Notzeiten sein kämpferi­scher Einsatz.

In bewegten und bewegenden Worten gab dann der Dichter selbst seinem Dank Ausdruck. Der Ernst der Feierstunde die ihm Ehrenstunde sei, gebe ihm Ge­zegenheit für die Aeberhöhung des eigenen Werkes zu