54. Jahrgang— Nr. 17374 Verlage= Gründungejahe 1723 Anseidenprels: Großspalte(46 mm). mm.18.2 Textanzeigen(46 mm) mum.—44
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Samstag, 23. Mai 1942
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Hennei Wissen
Schwerkzeil im Frühling
Von Heinz Steguweit
Wie lange ist es her, daß die Mauern barsten vom Frost, daß die Fenster weiß waren von den Eisblumen. Aber nun sind die besonnten Fenster klar, die Flüsse funkeln, die Amseln und Finken bauen gläubig ihren jungen Schlupf; als wären Fröste und Nöte nie gewesen, und auch wir Menschenkinder sinnen nach, wie sich so eilends aller gute Wandel vollziehen konnte. Also lehrt uns das höchste Beispiel, das uns seit immer gegeben wird: Die Natur! Eben zur Stunde des Krieges, da wir nicht wissen, was noch kommt und wie's noch dauert, da Fröste sind im andern Sinne, danken wir den Bäumen, weil sie eine Last von Blüten schleppen und die Frucht uns sichern, obwohl sie durch Wochen und Monde mitten im Eiswind standen und aushielten mit dem Opfer ihrer starken Beharrlichkeit. Sie sind gesund, sie waren gesund, also überwanden sie jede prüsende Stunde und geben sich der wohlverdienten Entsaltung hin.
Zwar ist heute nicht die Zeit, mit romantischen Empfindungen zu spielen, mit lyrischen Versunkenheiten zu gaukeln; wohl aber will das mächtige und niemals widerlegbare Beispiel der Natur, daß wir uns wiederfinden in ihr; nun, da alles Härte und Wille ist, da ein zweifacher Feind ein widernatürliches Zeugnis gibt gegen uns, da wir über die Behauptung des eigenen Lebens hinaus die Sendung spüren, alle Mühen zu tun, daß alles Gemeine falle und die Gerechtigkeit nicht sterbe in der Welt. Unser Volk soll wieder blühen und ernten dürfen wie alle Völker, unsere Kinder sollen die Tore des Frühlings offen finden, die ferne Mächte verschlossen halten, fürchtend, das Junge und Kommende könnte am Bestand ihrer mürben Dinge rütteln.
O, wir kennen die Stuben und Paläste, in denen das Leben kümmert. Wir kennen die Taschen und Geldkatzen, in denen das Gold der Dukaten geizt und blank bleiben möchte, daß sich der Nachbar seines sauer erworbenen Deuts nicht freue. Doch nicht um Dukaten geht es, vielmehr um die natürliche Festlichkeit jenes Lebens, dessen gründender Sinn nicht Fron und Bettel ist, sondern redliche Arbeit und freudiger Lohn. Wir kennen die Sprache der Vögel des Himmels nicht, doch wir billigen ihren Gesang, der die Ueberwindung eines befremdlichen Winters preist. Wir hören das Wort der schweigenden Bäume nicht, doch wir grüßen die Beredsamkeit ihrer Blüte, die aus jung durchbluteten Zweigen bricht und im strengen Gesetz aller Schöpfung nach Frucht und Beere sich sehnt. Wer blühende Bäume fällt, begeht einen Frevel. Wer blühende Völker behindert, sogar erdrosseln möchte, tut nicht Geringeres.
Der wahre Pfingstgeist ist der des erwachenden Lebens. Der unwahre gießt Falschheit und Lüge aus, er sucht nicht das gleiche Recht und das gleiche Leben für alle zu retten, sondern nur die eigene Existenz. Doch das, was man im Sprachschatz fremder Krämer unter „Existenz“ begreift, unterscheidet sich vom Leben wie die träge Geldkatze vom gedeihlichen Wirken, wie der tote Dukaten vom pochenden Blut der Arbeit und des Gewissens. Leben und leben lassen: welche Parole, wert genug, für sie das Schwert zu heben. Doch selber ein üppig Leben behaupten und andre dafür in die Grube schicken zu wollen, welches Feldgeschrei des züngelnden Neides, des hastigen Spottes, der zynischen Teufelei, die nicht unseres Wesens ist! Ihr guten Kameraden an der Front, auf dem Meere, in den Lüften, an allen Grenzen und Ufern: Nicht überall ist euch der Heimat schimmernde Blüte nahe, nicht überall hört ihr den Sang der erwachten Vögel. Doch ihr tragt in euren tapferen Seelen jenen Geist, der das Sterben überwindet um des neuen Lebens willen, und der sich aufrichtet gegen die Finsternis, die herrschen möchte über uns. Ihr nahmt den schwersten Teil, ihr gebt das heiligste Opfer, und die Heimat kann, euch dankbar bewundernd, an eurem Vorbild nur wachsen: Uns leuchtet die Fackel eurer Tat, also rücken wir zusammen und wollen wesenhaft bleiben, daß die Welt einst frei sei von Hochmut der Wesenlosen und der Knechte einer inneren Armut. Wo immer wir sind, bei der Arbeit oder am Tisch, auf dem Wege oder in den Kammern: Bei uns seid ihr und neben uns, aber auch in uns, die wir samt und sonders am gleichen Gesetze tragen. Wolfszeit und Schwertzeit ist es trotz allem Frühling. Schwertzeit auch um des andern Frühlings willen, für den ihr ausgezogen seid und für den wir unterwegs bleiben im gleichen Schritt.
Kein Ausgleich für die schweren Verluste
(Drahtbericht unseres Stockholmer Vertretere)
DP Stockholm, 23. Mai. Der amerikanische Marinesachverständige Hanson Baldwin gibt im Londoner „Evening Standard“ der Meinung Ausdruck, daß mit den offiziellen Berichten des amerikanischen Marinedepartements die Lage auf allen Meeren überhaupt zu optimistisch geschildert werde. Der Seekrieg sei in eine neue für die Alliierten kritische Phase getreten. Keines der offiziellen Kommuniqués deutete mit hinreichender Klarheit an, was die hohen Versenkungsziffern im Karibischen Meer und vor der atlantischen Küste für die amerikanische Kriegsführung und die Sache der Alliierten bedeuten. Wenn die Versenkungen nicht zurückgingen, würden die Werftindustrien der Alliierten allen Anstrengungen zum Trotz nicht in der Lage sein, einen Ausgleich zu bieten. Die Vernichtung von Tonnage in allen Meeren zusammengenommen sei wahrscheinlich größer, als die neuen Bauten in allen Ländern. Besonders die Tatsache, daß die Handelsschiffahrt jetzt nicht mehr allein in Küstenmeeren bedroht sei, sondern ebenalls auf den Ozeanen. Baldwin erwähnt besonders die Verluste der Alliierten an Kriegs= und Handelsschiffstonnage auf dem Wege nach Murmansk als besonders ernst. Vergleicht man, wieviel Transporte von deutscher Seite auf dem Lande getätigt werden können und wie auch Japan einen großen Teil seiner lebenswichtigen Verbindungen über Land herstelle, während die Alliierten praktisch den gesamten Verkehr zur See bewältigen müßten, so werde sofort klar, welche Schwierigkeiten aus einer weiteren Verschlechterung der Lage folgen könnten.
Ritterkreuz für bewährlen Siuka=Flieger
Berlin, 23. Mai. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Jaekel, Flugzeugführer in einem Sturzkampfgeschwader. Leutnant Egbert Jaekel, am 16. Oktober 1919 zu Raspenau geboren hat sich in den Feldzügen auf dem Balkan und gegen die Sowjetunion als einer der erfolgreichsten Flugzeugführer seines Geschwaders hoch bewährt. Im Kampf gegen England, im Mittelmeerraum, versenkte dieser erfahrene Sturzkampfflieger einen schweren Kreuzer, sowie einen Zerstörer und beschädigte außerdem einen Kreuzer und ein Schlachtschiff. Im Osten vernichtete er zahlreiche Batterien, Eisenbahn= züge, Brücken und Kolonnen.
Tchafteil an Ao u. Marinetag
Ilalienisches=Booi versenkt USA.=Schlachtschiff—. Neue siolze=Booi=Erfolge in amerikanischen Gewässern
Nachdem das=Boot die begleitenden Zerstörer passiert hatte, gab es aus wenigen hundert Metern Entfernung eine Torpedosalve gegen ein Schlachtschiff der„Maryland"=Klasse(32000 t) al. Das Schlachtschiff wurde am Bug getroffen und ist in kurzer Zeit gesunken. Infolge der kriegerischen Leistung der Versenkung dieses amerikanischen Schlachtschiffes wurde der Korvettenkapitän Enzo Grossi zum Fregattenkapitän befördert
Zur gleichen Zeit melden deutsche=Boote die Versenkung von 23 feindlichen Versorgungsschiffen mit zusammen 125 600 BRT. vor der amerikanischen Küste Zum ersten Mal hat nun auch der St. Lorenzstrom, die größte Binnenwasserstraße der Erde, die Schlagkraf: der deutschen=Bootwafse kennen gelernt. Aller Abwehr zum Trotz hat ein=Boot, das die der Mündung des Stromes vorgelagerte Insel=Sperre von Neuscholtland und Neufundland durchbrochen hatte, in diesem für völlig sicher gehaltenen Gewässer drei feindliche Handelsschiffe mit 14000 BRT torpediert und versenkt. Diese kühne Tat hat überall in des Welt, ganz besonders in Amerika und England, größtes Aufsehen hervorgerusen. Weitere 20 feindliche Handelsschiffe mit zusammen 111 600 BRT. wurden von deutschen=Booten ostwärts der Antillen, im Karibischen Meer und im Golf von Mexiko versenkt.
Der sogenannte amerikanische„Marine=Tag“, der von Präsident Roosevelt mit großem Aufwand von Phrasen angekündigt war, hat durch diese Ereignisse einen kläglichen Verlauf genommen. Nicht genug damit, daß der amerikanischen Versorgungsschiffahrt in ihren eigenen Gewässern wieder schwere Verluste zugefügt wurden, mußte auch die amerikanische Kriegsmarine erneut die Erfahrung machen, daß der Atlantik heute für USA.= Krieosschiffe ein ebenso gefährliches Gewässer ist wie der Pazifik. So kurz nach der schweren Niederlage im Korallenmeer trifft die amerikanische Flotte der Verlust eines Schlachtschiffes der„Maryland“=Klasse doppelt schwer. Ueber 125000 BRT. Handelsschiffsraum und 32.000 Tonnen Kriegsschifftonnage muß Roosevelt an seinem„Marine=Tag“ wieder als verloren und versenkt in seine immer größer werdende Verlustliste eintragen. Nach Pearl Harbour, Kuantan, der Java=Schlach und der Niederlage im Korallenmeer kommt der neueste schwere amerikanische Flottenverlust gerade recht, um Noosevelt die Verbundenheit der Achsenmächte und ihre gemeinsamen Operationen gegen den Feind wieder zum Bewußtsein zu bringen.
Bis über die Luken mit Kriegsmalerial beladen
Das Oberkommando der Wehrmacht teilt zu dem gestrigen Großerfolg unserer Unterseeboote noch folgende Einzelheit mit: Ostwärts der Antillen griff eines der deutschen Unterseeboote das in Glasgow beheimatete britische 4963 BRT. große Motorschiff„Cape of Good Hope“ erfolgreich an. Das Schiff, das sich nach Aussagen des Kapitäns auf dem Weg von Neuyork nach Kapstadt befand, war bis unter die Lukendeckel mit Panzerwagen und Flugzeugteilen sowie mit Seeminen und Munition beladen. Damit zeigt der Gegner erneut, daß ihm der um vieles kürzere Weg durch das Mittelmeer nicht mehr offen steht, so daß er gezwungen ist, den an allen Fronten dringend benötigten Nachschub an Kriegsmaterial auf langen und gefährdeten Wegen um das Kap der guten Hoffnung an die Front zu bringen. Das schwer beladene Schiff ist wenige Augenblicke nach dem Torpedotreffer wie ein Stein versunken.
Begeisterung in Italien
(Drabtbericht unserer Berliner Schriftleitung)
FS Berlin, 23. Mai. Deutsche und italienische =Boote haben in amerikanischen Gewässern neue große Erfolge geegen Seestreitkräfte und Versorgungsschisse des Feindes errungen. Ein italienisches=Boot versenkte auf der Höhe der brasilianischen Küste ein amerikanisches Schlachtschiff. Diese hervorragende Waffentat
gibt das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht mit folgender Sondermeldung bekannt: Am 20. Mai um 2,50 Uhr römischer Zeit griff auf der Höhe der brasilianischen Küste, 100 Meilen westlich der Insel Fernando de Noronha, das Unterseeboot„Barbarigo", befehligt von dem Korvettenkapitän Enzo Grossi, eine amerikanische Flottenformation mit Kurs nach Süd an.
Herz und Schwert schützen deutsches Land
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Nichts kann uns rauben
Es zu erhalten
Liebe und Glauben zu diesem Land.
und zu gestalten sind wir gesandt.
Karl Bröger
Verkörperung unbedingter Treue
Großdeutschland nahm Abschied von Gauleiter und Reichsstatthalter Carl Roever
zum Lehrter Bahnhof anwesend waren, um Carl Roever auf seinem letzten Wege zu grüßen.
Nachdem am Freitagmittag der Sarg des toten Gauleiters im Mosaik=Saal der Neuen Reichskanzlei aufgebahrt worden war, hatten die Ehrenposten, Standarten= und Fahnenträger die letzte Wache bezogen. Bald nach 14 Uhr füllte sich der Saal mit den Trauergästen. Der mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg war auf schwarz ausgeschlagenen Stufen aufgebahrt. Gegen 14 Uhr wurde der Kranz des Führers von zwei Offizieren der Leibstandarte 1 Adolf Hitler in den Mosaiksaal getragen. Geführt von Reichsminister Rosenberg. betritt sodann die Witwe des verstorbenen Gauleiters den Saal. Ihr folgen, von Parteigenossen geführt, die übrigen Angehörigen. Die Anwesenden erheben sich zum Gruß. Kurz danach erscheint Reichsmarschall Göring. Lautlose Stille liegt über dem Saal.
(Fortsetzung auf Seite 2)
Berlin, 23. Mai.(“) Im Gau Weser=Ems und in der Reichshauptstadt wehten die Fahnen des Reiches am Freitag auf Halbstock. Das nationalsozialistische Deutschland trauerte um einen der getreuesten und verdientesten Mitkämpfer des Führers, um den Gauleiter des Gaues Weser=Ems und Reichsstatthalter in Oldenburg=Bremen, Carl Roever. Zu Ehren des Verstorbenen hatte der Führer ein Staatsbegräbnis angeordnet. Der feierliche Staatsakt fand gestern nachmittag im Mosaik=Saal der Neuen Reichskanzlei statt. Alle führenden Männer des nationalsozialistischen Staates, fast alle Reichsminister, die Reichsleiter, die Gauleiter, die Führer der Gliederungen der Bewegung, hohe und höchste Offiziere der nationalsozialistischen Wehrmacht, sie alle nahmen an dem Trauerakt teil. Die Bevölkerung der Reichshauptstadt bezeugte ihre Anteilnahme dadurch, daß Tausende vor der Neuen Reichskanzlei und auf dem Wege des Trauerkonduktes vom Wilhelmsplatz
Ohnmächtige Haßausbrüche im Oberhaus
Lord Cranborne möchte eine Beobachtungshaft gegen Deutschland verhängen
(Drahtbericht unseres diplomatischen Mitarbeiters)
0M Berlin, 23. Mai. Der englische Innenminister Morrison hat sich neulich für verpflichtet gehalten, mit Rücksicht auf seine Eigenschaft als Mitglied der LabourParty. deren Programm angeblich für„Versöhnung und Gleichberechtigung der Völker“ eintritt, in einer Rede einige Phrasen über die„wohlmeinenden Absichten gegenüber Deutschland nach dem Kriege" zu machen. In Deutschland hat dies keiner ernst genommen, da man weiß, daß der englische Marxismus ebenso ein Todfeind Deutschlands ist wie die Partei Churchills. In England dagegen hat es offenbar Leute gegeben, die sich durch die Rede Morrisons in ihren Haßinstinkten gehemmt fühlten. Dies hat zu einer Debatte im Oberhaus geführt, in der der Labour=Lord Nathan im Auftrage Morrisons ausdrücklich auf einen Punkt, nämlich auf die Fortsetzung der Hungerblockade gegen Deutschland nach dem Waffenstillstand hinlenkte. Der Lord mit dem vielsagenden Namen hat sich für eine Wiederholung des berüchtigten Verbrechens des Versailler Vertrages eingesetzt.
Daß das ganze Schauspiel im Oberhaus eine abgekartete Sache war, zeigt die Rede des Regierungsvertreters Lord Cranborne, der sich in wüsten Schmähungen des Nationalsozialismus erging und die allmählich komisch wirkende Versicherung wiederholte, daß England mit einem nationalsozialistischen Deutschland keinen Frieden machen werde. Dem deutschen Volke kündigte Lord Cranborne an, daß es für einige Zeit nach dem Kriege in„Beobachtungshaft“ genommen werde. In Deutschland ist von solchen angesichts der Kriegslage höchst unzeitgemäßen Erklärungen nur zu sagen, daß es uns vollkommen kalt läßt, was die Engländer nach dem Kriege mit uns vor haben, weil sie nicht in die Lage kommen werden, ihre Gefühle an uns auszulassen, über die wir vollkommen unterrichtet sind. Die Rassegenossen des Lord Nathan und ihre spolitischen Büttel in Amerika und England haben dies oft und deutlich genug ausgesprochen. Solche Debatten wie im Oberhaus zeigen uns nur, daß die Gegner noch immer den Wandel der Zeit nicht begriffen haben und nicht wissen, daß die Welt von Versailles längst versunken ist.
(Drahtbericht unseres römischen Vertretere)
AS Rom, 23. Mai. Schon 10 Minuten nach der Sondermeldung der italienischen Wehrmacht über die Versenkung eines amerikanischen Schlachtschiffes von 32.000 Tonnen kamen Extraausgaben heraus, in denen die faszistische Presse in großer Aufmachung diese stolze Waffentat am Jahrestag des deutsch=italienischen Stahlpaktes feierte. Besser könnte, so meint ein römisches Blatt, nicht unterstrichen werden, wie glücklich sich die Achse in militärischer Hinsicht ergänze. Ueberall wird hervorgehoben, daß sich von neuem der Angriffsgeist und die initiative Kraft der Achsenmächte im Kampf gegen die englisch=amerikanische Seeherrschaft erwiesen habe und im Gegensatz zu den Behauptungen der englisch=amerikanischen Agitation USA.=Flotteneinheiten nicht im Mittelmeer operierten, sondern deutsche und italienische=Boote im Atlantik dem Feind vernichtende Schläge erteilten. Die italienische Sondermeldung hat auch in den großen norditalienischen Industriezentrer. wo der Sieg ebenfalls durch Extrablätter bekanntgegeben wurde, lebhafte Begeisterung ausgelöst.
Starke Beunruhigung in der USA.=öffentlichkeil
(Drahtbericht unseres Vertreters in Buenos Alres)
MP Buenos Aires, 23. Mai. Die amerikanische Oeffentlichkeit, die erkannt hat, daß die drastischen Benzineinschränkungen nicht nur allein auf den Mangel an Tankwagen der Eisenbahnen zurückzuführen sind, sondern eine direkte Folge der Schläge der deutschen =Boot=Waffe sind, zeigt sich über die neuen Erfolge der deutschen Unterseeboote vor der Ostküste und im St.=Lorenz=Strom stark beunruhigt. Die Nervosität wächst zusehends, und die Presse richtet bereits heftige Angriffe gegen den Marineminister Knox. den sie an sein voreiliges Versprechen erinnert, die USA.=Verteidigung gegen die=Boofe sei gesichert. Das größte Blatt der USA., die„New York Times“, schreibt sogar offen, daß die Vereinigten Staaten nie zur Offensive übergehen könnten, solange sie nicht in der Lage seien, die eigenen Gewässer zu kontrollieren.
Scharfe Angriffe gegen Churchill
(Drahtbericht unseres Genfer Vertretere)
LI. Genf, 23. Mai. Churchill, dem in England allgemein vorgeworfen wird, er sei unliebsamen Fragen aus dem Wege gegangen, sieht sich nun in der Presse heftigen Angriffen ausgesetzt.„Die kritische Stimmung im Unterhaus“. so schreibt wörtlich der„Daily Herald", „hätte den Premier veranlassen müssen, der Sitzung beizuwohnen.“ Selbst die„Times“ und das Wirtschaftsblatt„Economist“, die für eine besonders vorsichtige Haltung gegenüber der Regierung bekannt sind, scheuen sich nicht, diesmal scharfe Kritik an Churchill und seiner gesamten Kriegsregie zu üben. Der„Daily Telegraph“ weist darauf hin, daß das Unterhaus sogar das Recht habe, die Anwesenheit eines jeden Mitgliedes zu erzwingen.