81. Jahegung Nr. 16 636

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Jeeitag, 22. Dezembee 1939

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Wie manErsbige macht

* Wie war das doch bei der glücklichen Heimkehr der Bremen? Der Rundfunk und die Zeitungen in Eng­land wußten zu erzählen, daß ein britisches Untersee­boot zwar in der Lage gewesen sei, dieBremen zu torpedieren, daß es das aber aus völkerrechtlichen Hem­mungen unterlassen habe. Dann kam dieUrsula, so hieß das Unterseeboot, heim und nun hieß es auf ein­mal recht bescheiden, daß das englische Unterseeboot der Bremen einen Stoppbefehl gegeben und sich zum Feuergesecht vorbereitet habe, daß sich dieBremen. aber nicht um den Stoppbefehl gekümmert habe.

Wir wissen besser aus dem Wehrmachtsbericht, wie die Dinge zusammenhängen. Wir werden an diese Ge­schichte erinnert, wenn wir die Betrachtungen lesen, die militärische Sachverständige jetzt in der englischen Presse zu dem so katastrophal verlaufenen Angriffsver­such eines britischen Luftgeschwaders auf die deutsche Nordseeküste anstellen. Da heißt es auf einmal, daß es aus kriegspolitischen Gründen nicht angängig sei, wenn Bomben aus britischen Flugzeugen auf deutsche Häfen abgeworfen würden. Da muß man doch wirklich fragen, warum man dann mit einem solchen Riesen­verband von Vickers Wellington=Maschinen angerückt kommt und sich eine solche Niederlage holt, wenn es sich nur um Demonstrationsflüge gegen die deutsche Küste handeln sollte. Das hätten einzelne Aufklärer und Jäger genau so besorgen können. Die Ausrede ist zu dumm, als daß man nicht sofort an die Geschichte von dem Fuchs erinnert würde, dem die Trauben zu hoch hingen und der sie darum als für seinen Geschmack zu sauer erklärte.

Man spricht auch von Demonstrationsflügen, um eine Ausrede für die Taktik des Verschweigens zu haben. Ueber die üblichen Demonstrationsflüge, so heißt es, werde in der Regel nicht berichtet. Irgendwie den Randbezirken der Wahrheit nähert sich allerdings ein militärischer Sachverständiger in einem Londoner Blatt, wenn er sagt, daß Bombenabwürfe auf deutsche Häfen sehr erhebliche Repressalien nach sich ziehen könnten. Vor solchen Repressalien hat man offenbar drüben eine Mordsangst, weil man sich nach allen Er­fahrungen eingestehen muß, daß ein deutscher Massen­angriff zur Luft ganz anders verlaufen würde als der so kläglich gescheiterte britische Versuch.

Man muß sich fragen, wie Daladier ausgerechnet am Tage nach der britischen Niederlage in der ersten großen Luftschlacht dieses Krieges dazu gekommen ist, Herrn Chamberlain zu dengroßen Erfolgen Englands im bisherigen Verläuf des Krieges zu gratulieren. Wir möchten annehmen, daß sogar er dem deutschen Welzrmachtsbericht mehrGlauben schenkt als dem Lügengestammel Churchill und MacMillans. Aber Chamberlain und Lord Halifax waren mit dem englischen Botschafter und vielen hohen Offizieren und Diplomaten am Tage nach der Luftschlacht über der Nordsee Daladiers Gäste, und da mußte doch schon aus Höflichkeit der französische Ministerpräsident seine Basallentreue untertänigst zum Ausdruck bringen. Das Gastmahl folgte einer Sitzung des Obersten Kriegs­rates der Westmächte, der offenbar geschaffen wurde, um den letzten Poilu und den letzten französischen Fran­ken zum höheren Ruhme Englands und zum Schutz seiner satten plutokratischen Oberschicht zu mobili­sieren. So ist auch der Beschluß zu deuten, dienotwen­digen Maßnahmen für eine Verstärkung sowohl der diplomatischen als auch der militärischen Mittel zu ergreifen, über die die französisch=britische Zusammen­arbeit verfügt.

Roizer Ersoig im Hanbeisrrieg

Ein einziges-Boot versenkte 80 000 TonnenGefangener Kommandant von Fernfahrt zurück

Dienstpflichtgesetz in Schweden

* Der schwedische Reichstag hat einen Regierungs­vorschlag für ein Dienstpflichtgesetz angenommen. Auf Grund dieses Gesetzes können schwedische Staatsbürger in gewissen Grenzen zu bestimmten Arbeiten zwangs­weise herangezogen werden. Gleichzeitig wurde ein Vollmachtsgesetz angenommen, durch das im Fall eines Krieges oder von Kriegsgefahr gewisse Maßnahmen gegen Spionage und Sabotage ergriffen werden können.

Skandinavische Verkehrskonserenz

* Eine skandinavische Verkehrskonferenz soll im Februar in Kopenhagen abgehalten werden. Die Verkehrsminister der nordischen Staaten werden eine engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrs­wesens ihrer Länder während des Krieges festlegen. Zu gleicher Zeit werden auch die Generaldirektoren der skandinavischen Staatsbahnen in Kopenhagen mit den Vertretern der wichtigsten privaten Verkehrsgesell­schaften die Richtlinien für eine Regelung des skandi­navischen Touristenverkehrs für 1940 festlegen.

* Das nunmehr von seiner deitten Fernfahrt zurük­gekehrte=Boot des Kapitänleutnants Schultze hat während seiner ersten drei Unternehmungen 80 380 BRT. seindlichen Handelsschiffsraumes versenkt.

Es handelt sich bei dem Kapitänleutnant Herbert Schultze um denjenigen=Bootkommondanten, den der Erste Lord der britischen Admiralität bereits in seinem Gewahrsam wähnte.

Französtscher Ausklärer abgeschossen

* Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt:

Im Westen etwas lebhaftere örtliche Artillerietätig­keit. Ein französischer Nahaufklärer wurde kurz nach Ueberfliegen der Grenze von deutschen Jagdfliegern in Gegend Pirmasens abgeschossen

Von Minen und aus der Luft gefährdet

Die britischen Besatzungen stark belastet

* Die deutsche Luftwaffe hat bekanntlich in letzter Zeit ihre Kampftätigkeit gegen die englische Flotte in erster Linie gegen den englischen Küstenschutz, gerichtet. Die Gefährdung der Schiffe aus der Luft bedeutet nach Aussage der geretteten Seeleute, die stets auch mit der Gefahr von Minentreffern rechnen müssen, eine beson­dere seelische Belastung, die nicht dazu beiträgt, die Kampfesfreude zu heben.

Unbekannte Flugzeuge über Ostengland

*Unbekannte Flugzeuge erschienen, wie aus Lon­don gemeldet wurde, am Mittwochabend über den öst­lichen Grafschaften Englands.

Fliegeralarm in Nordwestfrankreich

* Im Nordwesten Frankreichs wurde am Mittwoch Fliegeralarm gegeben. Er dauerte von 17.30 Uhr bis 18 Uhr.

Schwedische Dampfer gesunken

* Der schwedische DampferAdolf Bratt(1818 To.) ist auf eine Mine gelaufen und untergegangen. Sechs­zehn Mitglieder der Besatzung sind von einem lettischen Dampfer gerettet und in Hoek van Holland an Land gesetzt worden. Fünf werden noch vermißt. Der schwe­dische DampferMars(1500 To.) ist am Mittwoch vor der englischen Ostküste ebenfalls auf eine Mine ge­laufen und gesunken. Von der 22köpfigen Besatzung wurden bisher 15 gerettet. Die Explosion ereignete sich unter der Kommandobrücke.

In Egersund(Norwegen) ist ein dänisches Schiff mit acht Ueberlebenden eines englischen Vorpostenschiffes

eingetroffen, das von deutschen Flugzeugen angegriffen und versenkt worden ist.

Seeräuberei gegen Neutrale

Behinderung der Schiffahrt im Mittelmeer

* Wie England mit neutralen Schiffen umgeht, er­hellt eine Reihe von Fällen, die erst jetzt bekannt wur­den. Ueber die Aufbringung des italienischen Damp­sersCapo Mele liegt ein eingehender Bericht des Kapitäns vor, wonach der Dampfer am 13. November von Istanbul nach Genua ausgelausen war. Am 14. No­vember morgens wurde er beim Verlassen der Darda­nellen innerhalb der türkischen Hoheitsgewässer von einem englischen Kreuzer angehalten. Nach der La­dungskontrolle erzwang das Prisenkommando unter Ge­waltandrohung die Uebergabe der Bordstation und überführte den Dampfer nach Lavalette. Im dortigen Hafen befanden sich zur Kontrolle bereits mehrere ita­lienische Dampfer und das SchiffOituz der rumä­nischen Staatsreederei.Capo Mele wurde am neun­ten Tag auf Weisung von London freigelassen. Für die Rückreise ließ sich der Kapitän für die Ladung ein Ur­sprungszertifikat vom britischen Konsul ausstellen. Spä­ter kam es wieder zur Kontrolle durch englische Zer­störer bei Dores Chanel und bei Tenedos, wiederum innerhalb der türkischen Hoheitsgewässer.

Die bulgarischen DampferBurgas,Rodina,Jar Ferdinand mit insgesamt 11375 Tonnen Weizen für Salerno und Palermo wurden zur Kontrolle nach Malta gebracht. Der bulgarische DampferKönigin Maria Luise wurde vor drei bis vier Wochen mit voller Ladung Getreide aus Burgas=Varna für Italien nach Verlassen der Dardanellen angehalten und nach Malta gebracht. Die Gesamtladung von 4000 Tonnen wurde gelöscht und beschlagnahmt. Der italienische DampferJseo wurde von den Engländern ebenfalls nach Malta zur Kontrolle gebracht. Der holländische DampferAriadne traf am 17. Dezember mit elf Tagen Verspätung in Istanbul ein. Auch er war in Malta festgehalten worden.

Belgrad sollte alten Plunder kausen

* Eine Agramer Zeitung meldete, daß England und Frankreich Rüstungsangebote an Jugoslawien gemacht hätten, um zu verhindern, daß weiterhin Kupfer aus den in französischem Besitz befindlichen ostserbischen Kupfergruben von Bor an Deutschland für Rüstungs­zwecke geliefert werde. In politischen Kreisen Belgrads wolle man wissen, daß es sich bei den französisch=eng­lischen Angebot um veraltetes Rüstungsmaterial gehandelt habe, das in den Arsenalen beider Mächte lagere und jetzt Finnland angeboten worden sei.

Göring bereitet Festfreude

Sechshundert Familien Weihnachtsgäste des Generalfeldmarschalls Gaben für Kleine und Große

* Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring hat es sich zusammen mit seiner Frau auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, bedürftigen Berliner Fa­milien und Kindern, deren Väter auf dem Felde der Ehre gefallen sind, in traditioneller Form eine beson­dere Weihnachtsfreude zu bereiten. 600 Müttern kam völlig überraschend eine vielverheißende Einladung ins Haus, im Berliner Ratshaus, im neuen Rathaus Schöneberg und im Bezirksamt Wedding mit den Kin­dern zu froher Feststunde Gast des Generalfeldmarschalls zu sein.

Die Gäste, die im Anschluß an das Mittagsmahl bei Schokolade und Kuchen an langen Tischen saßen, wur­den von Jägermeister Steeg herzlich willkommen ge­heißen, der ihnen die Weihnachtsgrüße des General= feldmarschalls überbrachte. Leuchtenden Auges ging es dann in den mit prächtigen buntbehangenen Weihnachts­bäumen geschmückten Festsaal, in dem für jede Familie ein reicher Gabentisch gedeckt war. Nicht nur die Kleinen fanden in reicher Fülle das vor, was ihr Herz begehrte, auch die Mütter konnten feststellen, daß ihnen so manche Sorge für die Ausstattung des weihnacht­lichen Gabentisches zu Hause abgenommen war. Viele nützliche Dinge des täglichen Bedarfes gab es, darunter auch Lebensmittel, nicht zuletzt eine Weihnachtsgans, die für die kinderreichen Familien in zweifacher Aus­fertigung vorhanden war. Müttern wie Kindern tat es aufrichtig leid, daß sie dem Generalfeldmarschall, den wichtige Aufgaben am Erscheinen verhindert hatten, nicht persönlich ihren Dank sagen und ihre Freude zum Ausdruck bringen konnten.

Der Feier, die durch Darbietungen des Kinderballetts der Berliner Staatsoper und des Musikzuges des Re­gimentsGeneral Göring verschönt wurde, wohnten aus der engeren Umgebung des Generalfeldmarschalls Oberregierungsrat Dietrich und SA.=Oberführer

oegr für tostemiose Erholung

Hunderttausend deutsche Arbeiter fahren im nächsten Jahr in Urlaub Ein beispielloses Fürsorgewerk

* Um die Arbeits= und Leistungsfähigkeit des deut­schen Arbeiters bei einer starken beruflichen Inan­spruchnahme in Erfüllung der ihm vom Führer und vom deutschen Volk gestellten Aufgaben zu erhalten und zu erhöhen, hat Reichsorganisationsleiter Dr. Ley ver­anlaßt, daß im Laufe des nächsten Jahres hundert­tausend deutsche Arbeiter, deren Leistungsfähigkeit durch besonders starken Arbeitseinsatz beeinträchtigt worden ist, drei Wochen zur Erholung und zur vollen Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft bei Uebernahme sämtlicher Kosten durch die DAF. verschickt werden. Für die Aufnahme der Erholungsbedürftigen werden sämt­liche deutschen Kur= und Erholungsorte in Anspruch genommen werden. Es ist beabsichtigt, be­reits im Januar 1940 mit den ersten Verschickun­gen zu beginnen. Die näheren Ausführungsbestimmun­gen werden in Kürze bekanntgegeben.

Feierstunde für Rückwanderer

findet heute im Propagandaministerium statt

* Im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda findet heute eine Feierstunde statt, zu der Reichsministen Dr. Goebbel­ Rückgeführte

und

Rückwanderer eingeladen hat. Im Rahmen dieser Feierstunde wird der Minister das Wort ergreifen. Die Uebertragung über alle Sender findet um 16 Uhr statt.

General Daluege in Krakau

* Im Verlauf einer Besichtigungsfahrt zu den im Generalgouvernement eingesetzten Polizeikräften weilte der Chef der Ordnungspolizei, General Daluege, in der Gouvernementshauptstadt Krakau.

Wintersonnenwendseier in Westpreußen

* Ueberall im Reichsgau Danzig=Westpreußen flamm­ten gestern um 21 Uhr die Freiheitsfeuer der Bewe­gung auf, um die Freude über die Wiedervereinigung mit dem Mutterland und den Dank an den Befreier Adolf Hitler und seine Soldaten zum Ausdruck zu brin­gen. Auf der Oxhöfter Kämpe waren die Volksgenossen ebenso um die Feuer versammelt wie in der Marien= burg und in der einsamen Tucheler Heide oder an den Stätten der Gefallenen in Bromberg. In der Gau­hauptstadt Danzig fand eine Großkundgebung statt. Alle Veranstaltungen brachten den unerschütterlichen Willen zum Endsieg der im deutschen Osten tätigen Volksgenossen zum Ausdruck.

Dr. Görnert bei. Auch in der Schorfheide war für Kinder von Waldarbeitern in gleich liebevoller Weise ein reicher Gabentisch gedeckt worden.

Weihnachten der Befreiten

Die Deutschen im Generalgouvernement seierten

*.* Die Volksdeutschen im Generalgouvernement kamen

am Mittwoch in über 500 Gemeinschaftsveranstaltungen, zum erstenmal befreit vom polnischen Druck, zu Weih­nachtsfeiern zusammen. Im Mittelpunkt aller Veran­staltungen stand die Uebertragung der Weihnachtsfeier der Volksdeutschen Krakaus, die von der NSV. beschert wurden. General=Gouverneur Dr. Frank übermittelte die Grüße des Führers. Nachdem er dann die Opfer, die gebracht werden mußten, damit die Volksdeutschen endlich das Licht der Freiheit erblicken durften, und der Kämpfer an der Front gedacht hatte. sagte er u..: Euch Volksdeutsche im Gebiet des Generalgouverne­ments, werden deutsche Gerechtigkeit, Sauberkeit und Ordnung zuteil werden. Nicht nur euch, sondern allen. die guten Willens sind. Wer aber in diesem Lande

glaubt, sich gegen die Ordnung aufbäumen zu können, der ist verloren. Die Lebensart der Polen tasten wir nicht an.

Weihnachten in der Adjutantur des Stabschese

* Der Stabschef der SA. hatte die Angehörigen seiner Adjutantur und der ihr angeschlossenen Dienst­stellen zu einer Weihnachtsfeier ins Haus der Deutschen Presse in Berlin eingeladen. Um den Tannenbaum scharten sich außer den SA.=Männern viele Kame­raden in Feldgrau und vor allem die Frauen und Kinder der an der Front stehenden Mitarbeiter des Stabschefs.

Kriegsopfer stiften Weihnachtskerzen

für die Kameraden an der Front

* Die kriegsbeschädigten Frontsoldaten und die Kriegshinterbliebenen der NS.=Kriegsopferversorgung haben für die Kameraden an der Front innerhalb einen Woche 1,7 Millionen Kerzen und 1,2 Millionen Kerzenhalter im Gesamtwert von etwa 100000 Mark als freiwillige Liebesgabe zur Verfügung gestellt. Durch die Sammlung wollen die Weltkriegskameraden in Erinnerung an die erste Kriegsweihnacht vor 25 Jahren den Kameraden an der Front ihre besonders enge Verbundenheit zum Ausdruck bringen.

Handelsverhandlungen unterbrochen

* Die Handelsverhandlungen zwischen Belgien einerseits und England und Frankreich anderer­seits, die in den letzten Tagen in Brüssel fortgesetzt worden waren, sind unterbrochen worden. Die britische und die französische Abordnung sind abgereist. Die Ver­handlungen sollen nach Weihnachten in London und Paris wieder aufgenommen werden. Sie drehen sich haupt­sächlich darum, die Freigabe wichtiger auf der britischen Banngutliste befindlicher Waren, wie Metalle, Wolle, Baumwolle, für die Einfuhr nach Belgien zu erzielen. Die Engländer haben bisher wenig Bereitschaft zu Zu­geständnissen gezeigt.

Gefährliche Pakete mit Kinderballons * Englische Postbeamte, die mit der Sortierung von Paketen in einer kleinen Ortschaft der Grafschaft Hampshire beschäftigt waren, sind auf eine Anzahl von Paketen mit Kinderballons gestoßen, die kurz darauf in Brand gerieten. Die Postbehörden vermuten, daß es sich wieder um einen Anschlag der IRA. gehandelt hat.

In der Zwickmühle

* In einer Darstellung der britischen Wirtschafts­lage im Krieg betonte der Aufsichtsratsvorsitzende der Bank of London and South=Amerika, daß die Quelle, aus der Großbritannien den größten Teil seiner wirt­schaftlichen Stärke schöpfte, der Ausfuhrhandel des Landes sei, da es auf diese Weise seine Devisen er­halte, um seinen Bedarf an Nahrungsmitteln und Rohstoffen zu beschaffen, weil es alle diese Dinge aus dem Ausland einführen müsse und andererseits seine Goldreserven und fremden Guthaben zu schonen ge­zwungen sei. Mit bemerkenswerter Offenheit wird damit von einem führenden Mitglied des britischen Wirtschaftslebens erklärt, daß der Ausfuhrhandel für England lebensnotwendig ist. Dadurch wird noch klarer als bisher, was es für England bedeutet, daß seine Ausfuhr in den letzten Monaten um über 45 v. H. zurückgegangen ist und dadurch einen Rückgang der Deviseneinnahmen im gleichen Umfang bewirkt hat. Es ist selbstverständlich, daß die erstrebte Schonung der Goldreserven und Auslandsanlagen unmöglich ist, wenn es nicht gelingt, die Ausfuhr noch über den normalen Friedensumfang hinaus zu steigern. Aus vielen Dar­stellungen in der englischen Presse, besonders in den Wirtschaftsblättern, kann aber entnommen werden, daß eine derartige Erweiterung der britischen Ausfuhr voll­kommen unmöglich ist, weil einmal den britischen In­dustrien bereits eine Reihe von Rohstoffen mangelt, und andererseits die kriegswirtschaftliche Umstellung der britischen Industrie nur noch einen sehr geringen Sektor ihrer Kapazität für die Befriedigung normaler Ausfuhrbedürfnisse freigelassen hat. Es ist auch be­kannt, daß die britische Industrie in vielen Fällen Be­stellungen aus neutralen Ländern gar nicht mehr an­nimmt, weil sie einfach keine Möglichkeit zur Durch­führung sieht.

Demgegenüber hat sich naturgemäß der Bedarf Eng­lands an Lebensmitteln und Rohstoffen, der fast restlos eingeführt werden muß, in den letzten Monaten nicht ver­mindert, sondern ist eher noch bedeutend angewachsen. Die Devisen für die Bezahlung dieser dringlichsten Einfuhren müssen deshalb heute schon durch einen umfangreichen Verkauf von Auslandsanlagen, wie er fast täglich aus Amerika berichtet wird, beschafft werden. Die finanzielle Stärke Englands und seiner Währung ist deshalb be­reits sehr bedeutend geschwächt und die Versorgung Eng­lands wird bei einem Fortgang dieser Entwicklung un­zweifelhaft ernstlich gefährdet werden.

Himmler beim Duce

* Der Reichsführer( und Chef der deutschen Po­lizei Himmler, der am Mittwoch in Rom einge­troffen ist, begab sich in den Palazzo Venezia, in dem er mit dem Duce eine lange und herzliche Unterredung hatte.

Deutsch=italienisches Umsiedlungsabkommen

* Zwischen der Reichsregierung und der italienischen Regierung ist für die Amsiedlung der Deutschsprachigen im Oberetschgebiet folgendes von Reichsführer Himmler und Unterstaatssekretär im italienischen Innenministerium Buffarini unterzeichnetes Ab­kommen getroffen worden:Auf Grund der zwischen der Reichsregierung und der faschistischen Regierung getroffenen Vereinbarung ist es bis zum 31. Dezember 24 Uhr den Deutschsprachigen der Provinz Bozen und der entsprechenden Gebiete der Provinzen Udine, Trento und Belluno, wie sie unter die Abkommen fallen, frei und spontan gestattet: entweder für die deutsche Staatsangehörigkeit aus Anhänglichkeit an das Stammland unter Uebersiedlung ins Reich zu optieren oder weiterhin unter Verbleib in den vorge­nannten Provinzen italienische Staatsangehörige unter Beibehaltung aller sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten zu sein.

Das Abkommen besagt weiter, daß jeder Deutsch­sprachige beiderlei Geschlechts ungehindert bei den Ge­meindebehörden oder bei den deutschen Stellen die ent­sprechenden Formulare für die Option für Deutschland oder für Italien verlangen, ausfüllen und übergeben kann.

Streit unter Emigranten

* Unter den polnischen Emigranten, die ihr Volk schmählich im Stich ließen und sich heimlich der Ver­antwortung entzogen, herrschen seit langer Zeit Mei­nungsverschiedenheiten, die zu einem nicht geringen Teil persönlicher Natur sind. Selbst innerhalb der Gruppe der in englisch=französischem Sold stehenden polnischen Emigranten herrschen scharfe Meinungs­gegensätze und erbitterte persönliche Rivalitäten. Diese haben nunmehr dazu geführt, daß der Sohn des ehe­maligen polnischen Staatspräsidenten Moscicki sein Botschafteramt, in Belgien zur Verfügung gestellt hat. Er machte am Dienstag dem belgischen Außen­minister seinen Abschiedsbesuch. Am Montag hatte er sich bereits von der luxemburgischen Regierung verab­schiedet.

Schneesturm an der sinnischen Nordfront

Die Kampfhandlungen davon beeinträchtigt

* Der Vormarsch der Russen auf der Eismeerfront ist auf den Höhen von Höyenjärvi, 50 Kilometer südlich von Salmijärvi, zum Stehen gekommen. Der Schnee­sturm, der seit Mittwoch früh über die Gegend rast, dauert noch an und die Temperaturen schwanken zwi­schen 30 und 36 Grad Kälte. Die Russen, die in diesem Kampfabschnitt mit motorisierten Kolonnen operieren, unternahmen eine Schwenkung nach Westen, da ihnen der Weg nach Voris Gleb durch die Finnen versperrt wurde. Die Luftwaffe kann in den Kampfabschnitten seit Dienstag nicht mehr eingesetzt werden, da der Schneesturm die Tätigkeit von Bombenmaschinen und Aufklärungsflugzeugen so gut wie unmöglich macht. Auch die Aktionen der Artillerie werden durch den Schneesturm stark behindert.

Im nordöstlichen Kampfabschnitt waren die Russen während des Mittwoch und in der Nacht zum Donners­tag weiter im Vormarsch begriffen. An der Front bei Salla haben sie weitere Fortschritte gemacht. Die Russen befinden sich hier auf dem Vormarsch nach Savukoski. Am Mittwoch abend stellten sich die Finnen, die nord­östlich von Kemijärvi eine neue Verteidigungslinie gebildet hatten, zum Angriff gegen die vormarschieren­den russischen Truppen. Der Angriff kam überraschend, als russische Pioniere und technische Truppen den Kemi­Fluß überschreiten wollten. Der Kampf ist noch nicht