91. Jahrgang Nr. 16 562 Verlags=Gründungsjahr 1725

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Donnerstag, 26. Oktober 1939

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Der Löwe hat Flügel

Wenn man vor demKönig der Wüste auch noch so viel Respekt hat, muß man doch die Feststellung, daß er Flügel habe, für recht kühn halten. Aber das britische Informationsministerium besitzt den Mut, sie ihm an­zudichten. Es hat unter dem TitelDer Löwe hat Flügel einen Film drehen lassen, der jetzt 30 seiner Beamten vorgeflimmert wurde. Uns interessiert an diesem Film allerdings weniger die literarische Kühn­heit des Ausdrucks als der politische Mut des Inhalts. Er zeigt nämlich nicht mehr und nicht weniger als den Siegreichen Angriff englischer Flieger auf Kiel. Sensationsfilme haben nun einmal den Zweck, den armen Sterblichen ins Reich der Träume und der Illusionen zu führen. Es wäre deshalb nicht schön, wenn man das britische Informationsministerium da­ran erinnern wollte, daß dieser Fliegerangriff nie­mals stattgefunden hat. Noch häßlicher wäre es, wenn man darauf hinwies, daß damals gleich nach der englischenSiegesmeldung einem in Berlin ansässigen ausländischen Journalisten die Gelegenheit gegeben wurde, im Flugzeug nach Kiel zu starten, um dort an Ort und Stelle die Meldung des englischen Lügenministeriums nachzuprüfen. Er hat nichts ge­sehen was irgendwie auf ein Bombardement hinwiese. Der Journalist erklärte nach seiner Rückkehr, er habe freundliche Menschen gesehen und eine Stadt, die wie im tiefsten Frieden ihrer täglichen Arbeit nachgehe. Der Hafen, die Schleusen und die Anlagen der Kriegs­marine, also immerhin lohnende Ziele für englische Bomben, seien ihm gezeigt worden, aber nirgendwo sei er auf Spuren gestoßen, die die englische Behaup­tung rechtfertigen könnte.

Man kann es nur bedauern, daß das englische Infor­mationsministerium der deutschen Bevölkerung, vor allem den Bewohnern der Stadt Kiel, keine Gelegen­heit gibt, diesen sensationellen Film zu sehen. Die Kulissen sind sicherlich nicht so gut, daß die Kieler ihre eigene Stadt wieder erkännten. Respekt muß man allerdings von der Kühnheit der Photomontage haben, die über die Silhouetten der Stadt nun auch noch eng­lische Bomber zaubern mußte. Aber weshalb sucht sich Herr Churchill so schwierige Aufnahmen aus? Wie leicht wäre es gewesen, die Beschießung derAthenia durch die britischen Kreuzer im Film festzuhalten! Alles war doch so prächtig organisiert, daß auch ein Kamera­mann von mittleren Qualitäten diese Szenen ohne solch photographische Strapazen, wie sie bei der erfundenen Bombardierung Kiels zu erdulden waren, im Bilde festhalten konnte. Allerdings hätte der Athenia=Film nicht die Ueberschrift tragen können:Der Löwe hat Flügel, sondern höchstens:Das Verbrechen des Herrn Churchill". Vielleicht aber hätte es beim englischen Volk mehr Interesse hervorgerufen. Die armen Be­amten, denen der Film von den Löwenflügeln serviert wurde, dürfen wohl ihre Eindrücke nicht schildern. Bestenfalls werden sie an Tom Mix gedacht haben. Wir haben, wie gesagt, leider keine Möglichkeit, Herrn Churchills neue Regieleistung zu bewundern, wir wissen aber, daß der englische Löwe nicht nur keine Flügel hat, sondern daß ihm die Klauen durch deutsche=Boote und deutsche Bomber recht empfindsam beschnitten worden sind. Diese reale Feststellung ist uns weit lieber als die anatomische Unmöglichkeit desKönig der Wüste mit den Flügeln. Herr Churchill hat auch als Film­regisseur keine Lorbeeren geerntet. Der Mann hat eben Pech! W

Die Franzosen bei Völklingen zurückgeworsen

Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern be­kannt:

Westlich Völklingen wurden seindliche Nach­huten in Stärke einer Kompanie, die sich noch auf deut­schem Boden befanden, angegriffen und über die Grenze zurückgeworfen. Sonst keine besonderen Ereignisse.

Brauchitsch dankt der Slowakei

Der Chef der bisherigen deutschen Militärkommission in der Slowakei. Generalleutnant Barkhausen, besuchte den Minister für das Heereswesen und für öffentliche Arbeiten Stano, um ihm den Dank des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, für die musterhaft durchgeführte Zu­sammenarbeit der slowakischen Eisenbahnen mit den deutschen Stellen auszusprechen.

Tondonstiehir zehl auch beigisches Golb

Kleine Prise von jeder neutralen Schiffsladung Mehrere Häfen müssen angelaufen werden

Die belgische ZeitungLaatste Nieuws gibt Mittei­lungen wieder, wonach die Engländer 400 kg Gold aus dem Kongo, die sich an Bord der DampferBaudouin= ville" undElisabethville" befanden, beschlag­nahmt haben. Diese Meldungen bestätigen die Aus­sagen von Fahrgästen derElisabethville", die Augen­zeugen des Vorfalles waren und sahen, wie die Eng­länder während der Kontrolle des belgischen Kongo­dampfers mehrere Säcke mit Gold und Postsachen ent­wendeten, ohne sie später zurückzugeben.

Die führende Antwerpener ZeitungMetropole weist darauf hin, daß die Lage der belgischen Schiffahrt in­folge der britischen Blockade sich in letzter Zeit noch weiter verschlechtert habe. Das Blatt macht folgende Feststellungen: Von der führenden belgischen Schiffahrtsgesellschaft, derCompagnie Maritime Belge werden sieben Schiffe in den englischen Kontroll= häfen zurückgehalten. Diese Schiffe haben ungefähr 53000 Tonnen an wichtigen Lebensmitteln und Roh­stoffen für Belgien an Bord. Das Festhalten dieser Waren hat ernste Rückwirkungen auf den belgischen Handel die Ernährung des Volkes und die Belieferung der Industrie. Zwei der SchiffahrtsgesellschaftDeppe gehörende Schiffe sind von den Engländern besonders schwer mitgenommen worden, dieGand, die schon seit dem 22. September von den Engländern festgehalten wird. das Schiff wurde zuerst in den Downs zurück­gehalten und mußte dann nach Liverpool fahren und dort einen Teil der von den Engländern beschlagnahm­ten Waren ausladen und die Luxemburg, die sich seit dem 26. September in englischen Händen befindet und deren Ladung ebenfalls zum Teil beschlagnahmt wurde. Gung

Die Engländer haben neuerdings den Brauch einge­führt, von jeder neutralen Schiffsladung einekleine Prise zu nehmen, was zur Folge hat, daß die Schiffe nach dem Aufenthalt in den Downs noch nach mehr oder weniger entlegenen britischen Häfen geschleppt werden. Die Entladung geht mit sehr großer Langsam­keit vor sich. Die belgischen Reedereien müssen nicht nur die Kosten dieser Ausladung, sondern auch noch die Anker= und Hafenkosten selbst bezahlen. Den Engländern macht es gar nichts aus, die übrige Ladung der ge­kaperten Schiffe vollkommen durcheinander zu werfen. Sie beschlagnahmen auch die Post der Schiffe.

Zweifel aufsteigen. Einmal kann doch als sicher ange­nommen werden, daß Deutschland verstärkten neutralen Lieferungen nach England bei einer solchen Sachlage nicht untätig zusehen würde, und es hat sich doch bereits deutlich genug gezeigt, daß Zufuhren nach Großbritannien verhindert werden können. Andererseits weiß man auf neutraler Seite auch ganz genau, daß im Gegensatz zu Deutschland gerade England in den letzten Wochen seine Ausfuhr nicht auf recht­erhalten konnte, und der britische Handelsmini­ster hat das noch vor wenigen Tagen ausdrücklich be­stätigt. Die Behauptung von der verminderten deutschen Lieferfähigkeit muß sich also bei den neutralen Ländern, die das aus ihren eigenen Erfahrungen der letzten Zeit besser beurteilen können als Sir Ronald Croß als ein recht ungünstiges Argument Englands auswirken.

Obwohl England nach der Aeußerung von Ronald Croß nicht die Absicht hat, die neutralen Länder zu drangsalieren und ihnen seinen Willen aufzuzwingen, steht einwandfrei fest, daß es diese Länder aufübelste Weise unter Druck setzt, um Forderungen zu verwirklichen, die für die Betroffenen stets eine ernste Gefährdung ihrer Neutralität und eine schwerste wirt­schaftliche Schädigung des Landes sowie seiner Bevölke­rung bedeuten. Allein bei den Niederlanden machte der deutsche Transitverkehr 1938 etwa 90 v. H. des Gesamt­durchfuhrverkehrs der holländischen Häfen aus, wobei von Deutschland 17,7 Millionen Tonnen aus= und 21,6 Millionen Tonnen eingeführt wurden. Es läßt sich leicht ermessen, was ein Wegfall dieses Transitverkehrs für die niederländische Wirtschaft bedeuten müßte. Aehnlich liegen die Verhältnisse naturgemäß auch für andere neutrale Länder. Wenn England auf seinen Forderungen beharren und sie durchzuführen versuchen sollte, dann wäre es der Totengräber des neutralen Handelsverkehrs, und der neutralekleine Bei­trag für die Sache aller Demokratien wäre der Ruin der Wirtschaft der Neutralen.

Aufgaben Himmlers

Der Führer hat den Reichsführer; durch Erlaß vom 7. Oktober beauftragt, für die Rückführung der end­gültig ins Reich heimkehrenden Auslands= und Volks­deutschen Sorge zu tragen. Der Reichsführer 4 hat ferner den Auftrag erhalten, die zur Gestaltung neuer deutscher Siedlungsgebiete erforderlichen Umsiedlungs­maßnahmen zu treffen und damit in Zusammenhang stehende Aufgaben zu lösen. Der Reichsführer## wird sich zur Durchführung seines Auftrages der vorhandenen Behörden und Einrichtungen bedienen.

England kantrallert Dardanuelenverbehr

In türkischen Kreisen wird mit Besorgnis festge­stellt, daß England jetzt dazu übergegangen ist, die neu­trale Schiffahrt in Richtung auf die Dardanellen zu kontrollieren. Vor einigen Tagen wurde der rumäni­sche ExpreßdampferBessarabia vor der Einfahrt zu den Dardanellen außerhalb der türkischen Dreimeilen­zone von einem englischen Unterseeboot durch einen Warnungsschuß gestoppt. Dann wurden die Passagier= liste und die Ladung des Schiffes untersucht. Das Schiff wurde frei gelassen. Vorgestern wurde der sowjetrussische ExpreßdampferSwanetia durch einen englischen Zer­störer an der gleichen Stelle angehalten. Ein englischer Offizier ließ sich die Passagierliste zeigen und unter­suchte die Ladung des Schiffes. Später wurde auch die­ses Schiff freigegeben.

Auch Frankreich beschlagnahmt neutrale Waren

In Marseille wurden vor einiger Zeit die beiden italienischen FrachtdampferRecca" undCellina mehrere Tage lang festgehalten und gezwungen, einen Teil ihrer Malzladungen zu löschen. Obwohl einwand­frei feststand, daß diese Waren aus der Schweiz und aus Ungarn stammten und nach den Vereinigten Staa­ten bestimmt waren, wurden sie von den französischen Behörden beschlagnahmt. Dieses französische Beispiel rücksichtsloser Nichtachtung des Völkerrechtes und riao­roser Störung des neutralen Handelsverkehrs stellt sich würdig neben die schon zahllosen britischen Vergehen gleicher Art.

Kriegsschald der englischen Feyer beiegt

Die Rede des Reichsaußenministers in Danzig hat allerwärts aufs stärkste beeindruckt

Britische Totengräberarbeit

an dem Handelsverkehr der Neutralen

DerDeutsche Dienst schreibt: In einem Interview für die belgische Zeitung'Indepedance Belge hat der britische Minister für die Kriegswirtschaft Croß erneut Erläuterungen über die britische Einstellung zum Han­delsverkehr der neutralen Länder gegeben. Als neues Argument zur Tröstung der Neutralen wegen der wo­chenlangen rigorosen Festhaltung ihrer Schiffe. rücksichtslosen und völkerrechtswidrigen Loschung ihrer Ladungen wird von Croß die Feststellung herange­zogen, daß sich England für alle Demokratien schlage und deshalb alle Opfer bringen müßten. Die Unzuträg­lichkeiten würden jedoch aufhören, wenn die neutralen Mächte die britischen Vorschriften und Kontrollen vor­behaltlos annehmen würden, also Ausfuhrverbote für alle Banngutwaren nach Deutschland, Unterlassung der Ausfuhr bereits im neutralen Land vorhandener der­artiger Vorräte, kein Ersatz der nach Deutschland gelie­ferten Agrarerzeugnisse durch überseeische Einfuhren für Eigenbedarf und keinerlei Transitverkehr nach Deutsch­

Es ist von deutscher Seite bereits oft genug erklärt worden, daß eine Annahme dieser britischen Forderun­gen eine Verletzung der wirtschaftlichen Neutralitätsgrundsätze durch die betroffenen Länder bedeuten würde. Sir Ronald Croß weiß das ge­nau und versucht daher eine Entschuldigung mit dem Hinweis, daß Deutschland den Umfang seiner Lieferun­gen an die neutralen Länder nicht aufrecht erhalten könne und daß deshalb diese ihren Absatz nach Deutsch­land auch vermindern könnten. Gleichzeitig ist aber nach seinen Aeußerungen England bereit, seine Einfuhr aus den neutralen Ländern zu erhöhen, um diesen dadurch Ersatz für den abgeschlossenen Ostmarkt zu gewähren. An diesem Punkt dürften aber zweifellos bei den Neu­tralen ebenso wie hinsichtlich der Beschwichtigungsver­suche bezüglich der wirtschaftlichen Neutralität ernsteste

Die große Rede des Reichsaußenministers in Danzig, die den unwiderleglichen Beweis für den absoluten Kriegswillen Englands gebracht hat. findet in Ita­lien vollste Zustimmung. Man mißt Ribben­trops Ausführungen allgemein außergewöhnliche Be­deutung bei. Die Beweisführung dafür, daß England seit Jahren insgeheim und planmäßig den Krieg gegen Deutschland vorbereitet hat und sich schließlich mit seiner Garantie an Polen nur noch den Vorwand zum Krieg gegen Deutschland verschaffen wollte, sei, so wird be­kont, mit der erschöpfenden Darstellung der englischen Politik der letzten Jahre und der unmittelbaren Vor­geschichte des Krieges vollständig gelungen. Man denkt dabei in Rom besonders auch an die von Ribbentrop festgestellte Sabotierung des von Mussolini am 2. Sep­tember unterbreiteten Planes durch Chamberlain. Mit dieser Beweisführung sei die Verantwortung Englands an der weiteren Entwicklung der Ereignisse geklärt. Aus der Rede ergibt sich ferner, wie man in römischen politischen Kreisen feststellt. die unerschütterliche Ent­schlossenheit des deutschen Volkes, den ihm aufgezwun­genen Krieg bis zum siegreichen Ende zu führen.

Daß der Reichsaußenminister unter den Beispielen des für das brittsche Imperium zum System gewordenen Wortbruches an erster Stelle den englischen Be­trug an Italien aus dem Versailler Vertrag nannte, ruft in Italien lebhaftesten Widerhall hervor. Das italienische Volk habe weder diesen Wortbruch noch die von England während des abessinischen Feld­zuges heraufbeschworenen Sanktionen vergessen.

Die römische Presse gibt in ausführlichen, zum Teil wörtlichen Ausführungen die Rede Ribbentrops wieder. die in den Schlagzeilen alsvernichtende Abrechnung mit der antideutschen Politik Englands und alsBe­stätigung des deutschen Entschlusses, die englische Herausforderung anzunehmen, gekennzeichnet wird. Besonders unterstrichen werden die Ausführungen des

Wbrader Feri Chamberiai schweigt

Schon fünftausend von England verschuldete Morde in Polen nachgewiesen

Obwohl die Liste der volksdeutschen Opfer des Polen­terrors infolge des anhaltenden Suchens noch nicht ab­geschlossen werden konnte, haben die bisherigen Er­hebungen doch schon zu einem Ergebnis geführt, das die ganze Grauenhaftigkeit des von den Polen an der losen deutschen Zivilbevölkerung verübten Massenmordes veranschaulicht. Der Leiter derZentralstelle für die Auffindung und Bergung ermordeter Volksdeutscher ver­öffentlichte imPosener Tageblatt einen Aussatz, in dem festgestellt wird, daß bis jetzt die Zahl von mehr als 5000 ermordeten Volksdeutschen, unter denen sich viele Greise, Frauen und Kinder befinden, einwandfrei nachgewiesen werden konnte. Davon entfallen bis jetzt allein etwa 1000 Opfer auf die Stadt Bromberg.

DieZentralstelle in Posen organisiert weiter Expe­ditionen zu den Massengräbern und Scharrstellen in Mittelpolen, wo die meisten deutschen Intergierungs: gefangenen aus den Westgebieten ermordet wurden. Man muß damit rechnen, daß die genannte Zahl der volks­deutschen Blutopfer nach Abschluß der Erhebungen sich noch bedeutend erhöhen wird.

Eidesstattliche Erklärungen

katholischer Geistlicher über die Blutschuld der Polen Von den katholischen Geistlichen, denen die Polen bei der Verschleppung der Deutschen besonders mitgespielt haben, gaben Pater Breitinger aus Posen und Pfarrer Rauhut aus Gnesen eidesstattliche Erklärun­gen über die ihnen zugefügten Mißhandlungen ab. Pater Breitinger, der Seelsorger der deutschen Katho­liken in Posen. ist vom polnischen Polizeikommissar kurzerhand als Spion betrachtet worden, obwohl außer seiner deutschen Gesinnung nicht der geringste Verdacht gegen ihn vorlag. Er wurde am 2. September mit vielen Deutschen verschleppt, bei dem Marsch durch die Straßen Posens den Schmähungen der polnischen Menschenmenge ausgesetzt und mit Stockschlägen, Fußtritten und Stein­

würfen schwer mißhandelt. Er wurde in Glowno mit den anderen Deutschen von polnischen Polizisten und halbwüchsigen Gymnasiasten unter dem Gejohle der Menge gezwungen, in seiner priesterlichen Ordenstracht zu exerzieren und öffentlich einen Haßgesang auf Deutschland anzustimmen. In Schwersens mußte er samt den anderen Deutschen durch ein Spalier verhetzter Polen laufen, die ihn ohne Rücksicht auf sein geistliches Gewand schlugen und bespien. Dabei war er Zeuge, wie die Polen sogar Krüppel und Kinder

Veresisger vor,der Ssier sieie Belche einbeiniger Kriegsinvalide und sogar Kinder, erschossen wurden. In bestialischer Weise wurden fünf Kranke, die nicht mehr weitergehen konnten, darunter eine Leh­rerin aus Posen, mit Steinen zu Tode geschlagen. Pfar­rer Rauhut entging nur durch den Schutz eines ihm be­freundeten Geistlichen der Erschießung, die ihm als Seel­sorger der deutschen Katholiken in Gnesen zugedacht war. Pfarrer Rauhut berichtet, daß ein ihm bekannter Kauf­mann aus einer Verschlepptengruppe herausgegriffen und ebenso wie ein Landwirt von polnischem Militär gräßlich verstümmelt wurde.

Abgrundtiese Verlogenheit

Chamberlain leugnet noch immer Giftgaslieferungen

Im Unterhaus wurde Chamberlain gefragt, ob er eine Erklärung zu den wiederholten Behauptungen Deutschlands abzugeben habe, daß Großbritannien Po­len Giftgas geliefert habe. Chamberlain erklärte er nehme gern die Gelegenheit wahr, um kategorisch festzu­stellen, daß von England niemals Giftgas in irgend einer Form an Polen geliefert worden sei.(!)

Reichsaußenministers über die Kriegsvorbereitungen Englands und die durch Englands Schuld zum Schei­tern gebrachte Friedensinitiative des Duce. Deutsch­land, so heben die Blätter übereinstimmend hervor, werde jetzt den Krieg bis ans siegreiche Ende führen.

Die Rede des Reichsaußenministers wird von den jugoslawischen Blättern in längeren Auszügen und in guter Aufmachung veröffentlicht.Politika wählt die SchlagzeileDer deutsche Außenminister sagte in Danzig, daß die deutsche Nation den Krieg bis zum siegreichen Ende führen werde.Vreme hat die SchlagzeileRibbentrop beschuldigt England. schon seit langem den Krieg vorbereitet zu haben. Soweit die Rede in politischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt mitgehört wurde oder durch die Presse be­kannt ist, hat sie allertiefsten Eindruck gemacht. Ein jugoslawischer Politiker erklärte, daß die Ent­hüllungen des Außenministers nicht nur ein völlig neues Licht auf die Vorgeschichte des jetzigen Krieges werfen, sondern auch gut gezielte Torpedos im diplo­matischen Kampf seien, deren Wirkung sich nicht ver­heimlichen lassen werde. Neben den unwiderlegbaren Tatsachenbeweisen über die brische Heuchelei haben vor allem das erneute Bekenntnis zur Unerschütterlichkeit der Achse RomBerlin sowie die Ausführungen über die deutsch=russische Freundschaft und ihre Ausbaumög­lichkeiten stärkste Beachtung gefunden.

In amtlichen ungarischen Kreisen wird zur großen Abrechnung des Reichsaußenministers mit Cham­berlain bemerkt, die monumentale Rede habe in Un­garn tiefen Eindruck gemacht. Sie werde als schlagender Beweis der Entschlossenheit Deutschlands angesehen, den Krieg nach der Zurückweisung der Friedenspolitik des Führers mit allen Mitteln fortzusetzen.

Die bulgarische Presse versieht die Rede mit Ueberschriften und Schlagzeilen, aus denen bereits die Haltung dazu deutlich hervorgeht. So heißt es in dem BlattUtro in einer BalkenüberschriftHitler ist Deutschland und Deutschland ist Hitler". Das Blatt hebt ferner die dauerhafte und aufrichtige Zusammen­arbeit Deutschlands mit Rußland hervor. Das Blatt Sawja unterstreicht, daß England die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich und Polen ver­hindert habe.

In Istanbul vernimmt man gesprächsweise, welch großen Eindruck der deutsche Entschluß hervorrief, den Krieg gegen England bis zu Ende zu führen. Es ist klar, daß man die Ausführungen Ribbentrops gegen England in der Türkei besonders hervorhebt.

Die spanischen Zeitungen geben die Danziger Rede des Reichsaußenministers in sehr umfangreichen Aus­zügen wieder. Sie verwenden dabei markante Stellen der Rede wieDeutschland nimmt die Herausforderung an als Schlagzeilen und Ueberschriften. Die vom Reichsaußenminister angeführten Einzelheiten seien, wieYa unterstreicht, schwere Schläge gegen die Ver­drehungsversuche von London und Paris. Die Aufzäh­lung der vergeblichen Anstrengungen des Führers, mit England einen freundschaftlichen Ausgleich zu finden, hätten tiefen Eindruck gemacht. Wenn Deutschland nun den Kampf, zu dem es gezwungen worden sei, aufnehme, so kämpfe es gegen den britischen Imperialismus, und zwar auch als Verteidiger aller, die unter englischer Gewaltherrschaft stehen.

In dicken Schlagzeilen heben alle belgischen Blätter das Wesentliche der Rede hervor, die in Bel­gien sichtbar einen tiefen Eindruck hervorgerufen hat. Einzelne Blätter betonen durch Fettdruck die Fest­stellung Ribbentrops, daß Deutschland seine Grenzen jetzt als endgültig betrachtet und keine Forderung an England und Frankreich zu stellen hat. Diese Worte haben eine besonders starke Wirkung ausgelöst und werden im Rahmen der englischen Kriegspropaganda jetzt besonders erörtert. Die belgische Presse mißt jeden­falls dieser Erklärung besondere Bedeutung bei. In erster Linie hat aber die Rede die Ueberzeugung hervor­gerufen, daß Deutschland jetzt entschlossen sei zu han­deln und die Ablehnung der Friedenshand durch Cham­berlain mit Taten zu beantworten.

Die holländische Presse bringt die Rede an erster Stelle in großer Aufmachung. Uebereinstimmend stellen die Blätter heraus, daß Deutschland die Kriegs­erklärung Englands annehme und fest entschlossen sei,