49. Jahrgang Nr. 16 003

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Montag, 29. November 1937

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Teichtfertige Anterstenungen

Wie kaum anders zu erwarten war, hat man in Paris und anderswo die Umbesetzungen inner­

Berlin ewige Hauptstädt des ersten beutschen Voltsreiches

Der Führer legt den Grundstein zum Neubau der wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule und damit zur Neugestaltung Berlins

halb der Reichsregierung zum Anlaß ebenso müßiger wie törichter Spekulationen und Unterstel­lungen genommen. Der Punkt, an dem man dabei an­setzen zu können meinte, war natürlich der Wechsel im Reichswirtschaftsministerium, wo an die Stelle von Dr. Schacht der bisherige Reichspressechef Staats­sekretär Funk getreten ist. Wie überhaupt das ganze Revirement innerhalb der Reichsregierung zu verstehen ist aus dem Grundsatz, den der Führer bereits auf dem Reichsparteitag 1934 am 7. September verkündete, als er sagte, daß nicht der Staat der Partei, sondern die Partei dem Staat befiehlt, so gilt das auch ganz besonders im Falle des Reichswirtschaftsministe=, riums, wo sich aus der zentralen Aufgabe, die mit der obersten Verantwortung für die Durchführung des Vier­jahresplanes vom Führer in die Hände des Minister­präsidenten Göring gelegt worden war, zwischen ihm und dem Reichswirtschaftsministerium gewisse nahe­liegende Ueberschneidungen immer wieder als störende Hemmungen ergaben. Das Gelingen des Vierjahres­planes ist aber gleichbedeutend mit dem Sieg Deutsch­lands über die uns feindlich gesinnten Kräfte des Aus­lands, die uns durch Boykott und Hetze glaubten wirt­schaftlich in die Knie zwingen zu können. Daß darüber entgegen allen nur zu durchsichtigen Mutmaßungen und Unterstellungen gewisser ausländischer Stellen aber das persönliche Vertrauensverhältnis zwischen dem Führer und Dr. Schacht in keiner Weise gelitten hat, spricht eindeutig aus dem Inhalt und ganzen Ton des Briefes des Führers an diesen, wo es z. B. u. a. heißt, daß Dr. Schachtnoch viele Jahre das Reichsbankpräsidium führen möge, obwohl er an sich im nächsten Jahr die sogenannte Altersgrenze erreicht hat. Nicht minder geht es aber auch daraus hervor, daß Dr. Schacht auf aus­drücklichen Willen des Führers als Reichsminister ohne Geschäftsbereich dem Kabinett erhalten bleibt mit sei­nem fachmännischen Rat und Wissen.

Doch auch anderweitig versucht man im Zusammen­hang mit den erwähnten Personalveränderungen die Wirtschaftspolitik des nationalsozialistischen Deutsch­lands zu verdächtigen, z. B. indem man ihm eine Kriegswirtschaft im Frieden vorwirft. Selten ist wohl so niederträchtig Ursache und Wirkung bewußt miteinander vertauscht worden. Denn zunächst boyköttierte man bewußt deutsche Waren und zwang uns, denen man durch das Ausraubungssystem von Versailles nicht nur alle Auslandsguthaben gestohlen, sondern die man auch durch die Ablieferungsbestim­mungen desselben Schandpaktes noch im Innern aus­geraubt hatte, dadurch zur Autarkie. Und dann stellte man, als wider alle noch so feir ausgeklügelte Speku­lation das deutsche Volk doch wieder auf die Beine ge­kommen war, sich auf den Marktplatz Europas und be­hauptete mit dreister Stirn, die bösen Deutschen betrieben diese Autarkie nur deshalb, um einen Krieg vorzubereiten, mit dem sie das arme friedliebende Europa überfallen wollten. Dabei hat aber gerade in diesen Tagen der Verantwortliche für den Vierjahres­plan, Ministerpräsident Göring, anläßlich seines Staatsbesuches in Hamburg erklärt, daßDeutschland sich keineswegs isolieren, sondern mit der Welt in Füh­lung bleiben wolle, eine Feststellung, die gewisse Pa­riser Zeitungen, darunter der sich selbst für besonders seriös haltende Temps, allerdings dann ihren Lesern unterschlugen, wohl weil sie so schlecht in ihre Hetz­kampagne paßte. Und der Führer stellte am 30. Januar d. J. in seiner großen Reichstagsrede fest:Auf die Dauer werden die wirtschaftlichen intetnationalen Be­ziehungen immer bedingt sein durch den Umfang des gegenseitigen.Warenaustausches. Selbstverständlich muß als Voraussetzung einer gesunden Entwicklung der Welt­wirtschaft dem Binnenmarkt das Vorrecht eingeräumt sein.

Dieser unfairen Haltung der Pariser Presse in den genannten wirtschaftspolitischen Fragen steht eine ähn­liche gewisser englischer Blätter zur Seite. Nämlich erst unterschiebt man uns ohne jede Unterlage im Zu­sammenhang mit dem Besuch Lord Halifax' unlautere Absichten und als dann von deutscher Seite diese be­wußte Brunnenvergiftung gebührend niedriger gehängt wird, behauptet der ehrenwerte Evening Standard, daß man aus diesen deutschen Presseangriffen ersehen könne, daß Deutschland keine Verständigung mit England wolle. Dreister kann man wohl kaum Ursache und Wirkung miteinander vertauschen und frivoler bestimmt nicht mit dem so nötigen Vertrauen der Völker unter­einander spielen!.=E. A.

Die Reichshauptstadt hatte am Samstag einen für ihre Baugeschichte denkwürdigen Tag. Der Führer und Reichskanzler legte den Grundstein zum Neubau der wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule und vollzog damit selbst die ersten Hammerschläge für sein großes und kühnes Werk der baulichen Neugestal­tung Berlins.

Das mächtige Gebäude des wehrtechnischen Instituts wird am westlichen Rande der Reichshauptstadt an der Teufelsseechaussee erstehen. Nicht allzuweit ent­fernt liegt ein anderes bedeutendes Baudenkmal des Dritten Reiches: Das Reichssportfeld, die Kampfstätte der Olympischen Spiele. In nächster Nähe befindet sich das große Einfallstor der Reichshauptstadt, die Heer­straße, die im Zuge des umfassenden Bauplanes eben­falls neugestaltet wird. Eingegliedert in die Land­schaft des Grunewaldes, umsäumt von Kiefern und Birken, wird das wehrtechnische Institut als ein mäch­tiger fünfstöckiger Quaderbau hervorragen. Professor Speer, der bewährte Baumeister des Führers, wird ihm die Form eines wuchtigen Kastells geben, das von zwei großen Eckbauten begrenzt wird, die vier 30 Meter hohe Ecktürme tragen. Das machtvolle Ge­bäude umschließt einen großen freien Hof.

Das schwarze Viereck bezeichnet das Gelände, auf dem dasWehrtechnische Institut errichtet wird.

Der Dekan der wehrtechnischen Fakultät, General der. Artillerie Professor Dr. Becker, eröffnete den Fest­akt mit einer Ansprache, in der er die Entwicklung und Bedeutung der Forschung und Lehre auf dem Gebiete der Wehrtechnik darstellte.

Darauf sprach Reichsminister Rust, der abschließend den Wortlaut der Urkunde über die Grundsteinlegung verlas, in der es u. a. heißtMöge diese neue Stätte der Wissenschaft für immer die Verbindung herstellen zwischen deutschem Forschergeist und deutscher Wehr­kraft, damit das deutsche Volk gesichert gegen jeden Feind in Frieden seiner geschichtlichen Sendung leben kann.

Dann trat

der Führer

vor den mächtigen auf einem hohen Postament ruhen­den Block, um die Grundsteinlegung zu vollziehen. Bevor Adolf Hitler diese symbolische Handlung erfüllte, verkündete er in einer kurzen Ansprache die gewaltigen Bauaufgaben der Reichshauptstadt. Er führte in sei­ner Ansprache aus:

Mit dem heutigen Tage beginnt in Berlin eine Periode baulicher Neugestaltung, die das Bild und wie ich überzeugt bin auch den Charakter dieser Stadt auf das tiefste verändern wird. Die ehemalige Residenz hohenzollernscher Fürsten, Könige und Kaiser soll nunmehr zur ewigen Hauptstadt des ersten deutschen Volksreiches werden. In ihr wird für alle Zukunft jene Not behoben sein, die einen großen Historiker zu der erkenntnisreichen Fest­stellung führte, daß es stets das Unglück der Deutschen gewesen sei, wohl Hauptstädte, aber niemals eine wahre Hauptstadt besessen zu haben. Denn eine wirkliche dauernde staatliche Gestaltung einer volklichen Gemeinschaft erscheint uns nach aller Einsicht und nach allen geschichtlichen Erfahrungen nur dann denkbar, wenn die Führung einer solchen Gemeinschaft auch örtlich ihren unbestreitbaren führenden Mit­telpunkt besitzt.

Es sind daher nicht wenige der großen vergangenen Staatenbildungen verbunden gewesen nicht nur mit der

Gefährliches Schadenfeuer in Wuppertal=Barmen

Schwierige Rettungsmanöver der Feuerwehr Zwei Frauen flüchteten aufs Dach, wurden aber gerettei

Gestern morgen kurz vor 5 Uhr wurde die Feuer­löschpolizei nach einem in Barmen gelegenen Restau­rant gerufen. Schon beim Anfahren zeigte sich hinter den geschlossenen Fenstern der im Erdgeschoß gelegenen Wirtschaftsräume heller Feuerschein. Nach Aufsprengen der Hauskür Grde der erste Angriff mit einer Schlauchleitung In den Brandraum vorgetragen. Da sich in den im zweiten Obergeschoß gelegenen Wohn­räumen niemand bemerkbar machte, setzte die Feuer­löschpolizei die Fahrzeugglocken und=sirenen in Tätig­keit. Erst daraufhin erwachten die Eingeschlossenen und zeigten sich teilweise am Fenster. In dem Geschoß schliefen der Pächter mit seinem Bruder, sowie drei weibliche Angestellte. Der dicke Rauch aus dem bren­nenden Gastzimmer fand keinen Abzug und drang durch das Treppenhaus in die höher gelegenen Räume, sodaß den eingeschlossenen Personen der Rückzugsweg versperrt war. Mit einer Schiebeleiter holte ein Feuerwehrmann die Bedrohten aus ihren Schlaf­zimmern. Unterdessen gellten plötzlich aus dem Hinterhofe laute Hilferufe. Zwei dort woh­nende Frauen gerieten dort durch die eindringenden Rauchschwaden in ihren Zimmern in große Gefahr und

kletterten, nur dürftig bekleidet, auf das Dach. Durch die Kälte und die vereiste Dachrinne wurde ihre Lage äußerst bedrohlich. Brandingenieur Hirsch drang vom Nachbarhaus allein zu den in starkem Qualm befindlichen Frauen vor und es gelang ihm, die Gefährdeten in dem erstickenden Dunst solange zu sichern, bis Verstärkung herankam. Ueber eine im Hof aufgestellte Schiebeleiter konnte ein Feuerwehrmann das Rettungswerk zu Ende führen. Die Entstehungs­ursache des Brandes ist noch ungeklärt; der Schaden ist recht erheblich.

Henne fuhr 12 neue Weltrekorde

Auf der Reichsautobahnstrecke zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt stellte Ernst Henne mit einer 500 chm=Solomaschine der Bayerischen Motorenwerke am Sonntag zwölf neue Weltrekorde über Kilometer, Meile, 5 Kilometer und 5 Meilen mit fliegendem Start auf, die Italien und England entrissen wurden. An der Spitze dieser neuen Bestleistungen steht der absolute Weltrekord mit 279,503 km=Stunden, den sich Henne von dem Italiener Taruffi(274,181 km=Std.) zurückholte.

Geburt, sondern sogar mit dem Namen ihrer Haupt­städte. Die Meinung aber, daß der Verfall dieser Staaten bedingt gewesen sei durch die Ausbildung die­ser ihrer dominierenden Hauptstädte als Organisations= mittelpunkt des gesamten Lebens, beruht auf einem Trugschluß. Denn gerade die antiken Staaten sind nicht an ihren Städten zugrunde gegangen, sondern die an­tiken Städte gingen zugrunde an der Verkennung und Nichtachtung der sie bedingenden und damit tragenden Blutsgesetze.

So verfiel das römische Reich nicht wegen Rom, denn ohne Rom als Stadt hätte es nie ein römisches Reich gegeben! Der natürlichste Weg der meisten großen Staatengründungen beginnt in seinem Ausgang fast immer von einem ersten Kristallisationspunkt des poli­tischen und späteren kulturellen Lebens, der dann sehr oft als Hauptstadt dem ganzen Staat seinen Namen verleiht!

So wie aber das Deutsche Reich das späte Ergebnis eines wechselvollen Ringens verschiedener deutscher Stämme und Staaten nach einer staatlich=politischen Einheit unseres Volkes ist, so fehlt dieser nunmehr end­lich erreichten Staatsgründung gerade deshalb die natür­liche überragende machtpolitische Zentrale. Denn wir wollen für die Bedeutung einer solchen Haupt­stadt nicht so sehr die Zahl ihrer Einwohner als viel­mehr die Größe und den Umfang ihres Gesamtbildes und damit ihres Gesamtwertes ansehen. Den Einwoh­nern nach ist Berlin mit Millionen Menschen ohne weiteres die Hauptstadt des Reiches. Sie ist es aber nicht, wenn wir darüber hinaus das Gewicht ihrer kulturellen und monumentalen Bedeutung und Gestal­tung in Vergleich setzen zu den ähnlichen Werten an­derer deutscher Städte.

Es ist daher mein unabänderlicher Wille und Ent­schluß, Berlin nunmehr mit jenen Straßen, Bauten und öffentlichen Plätzen zu versehen, die es für alle Zeiten als geeignet und würdig erscheinen lassen wer­den, die Hauptstadt des Deutschen Reiches zu sein.

Es soll dabei die Größe dieser Anlagen und Werke nicht bemessen werden nach den Bedürfnissen der Jahre 1937, 38, 39 oder 40, sondern sie soll gegeben sein durch die Erkenntnis, daß es unsere Aufgabe ist, einem tau­sendjährigen Volk mit tausendjähriger geschicht­licher und kultureller Vergangenheit für die vor ihm liegende unabsehbare Zukunft eine eben­bürtige tausendjährige Stadt zu bauen.

Wir entziehen daher die in den kommenden 20 Jah­ren zu diesem Zweck in Berlin zu leistende Arbeit be­wußt der Kritik der Gegenwart und unterwerfen sie dafür der Beurteilung jener Generationen, die einst nach uns kommen werden. Wie immer dieses Urteil aber auch ausfallen wird, eine Rechtfertigung soll man uns dann nicht versagen können:

Wir haben auch bei dieser Arbeit nicht an uns ge­dacht, sondern an jene, die nach uns kommen.

In dieser heiligen Ueberzeugung lege ich nun den Grundstein zur wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule in Berlin als dem ersten Bauwerk, das im Vollzug dieser Pläne entsteht. Es soll ein Denkmal wer­den der deutschen Kultur, des deutschen Wissens und der deutschen Kraft.

Mit drei wuchtigen Hammerschlägen nahm dann der Führer die Grundsteinlegung des ersten Bauwerkes vor, das die neue bauliche Entwicklung Berlins einleitet. Der Ruf:Es lebe Deutschlands großer Baumeister! Adolf Hitler Siegheil! fand ein vieltausendstimmiges Echo und gab dieser geschichtlichen Stunde einen schönen Abschluß.

Gewaltige Fortschritte in Richtung auf Nanking

Die Japaner finden in den Kämpfen westlich von Schanghai nicht den energischen Widerstand, wie bei den Kämpfen um Schanghai selbst. Unterstützt von den vom Yangtse her angreifenden Kriegsschiffen ha­ben die japanischen Truppen ihren Vormarsch auf Nanking zu fortgesetzt und sind nun im Besitz der

wichtigsten chinesischen Stellungen nördlich, südlich und östlich des Tai=Sees. Die chinesischen Stellungen west­lich des Sees werden von den Japanern immer stärker eingekreist. In den frühen Morgenstunden des heuti­gen Montag hatten die Japaner bereits die Stadt Tschangtschau eingenommen, die von der Zivil­bevölkerung zum größten Teil geräumt worden war. Die Stadt Tschingkiang etwa 60 Kilometer von Nan­king entfernt, wurde heute von japanischen Flugzeugen bombardiert. Durch die Bombenabwürfe sind an ver­schiedenen Stellen der Stadt Brände ausgebrochen.

Roionien kein Börrecht der anderen

Die Rede Görings in Hamburg Die deutschen Lebensansprüche: Freiheit und Sicherheit

Anläßlich seines Staatsbesuches in Hamburg, worüber wir bereits kurz berichteten, sprach Minister­präsident Generaloberst Göring am Freitagabend auf einer Großkundgebung in der Hanseatenhalle. Er führte dabei u. a. aus:

Heute steht Deutschland wieder bündnis­fähig und bündniswert da. Andere Völker haben begriffen, was es heißt, und wie gut es sein kann, Deutschland zum Freunde zu haben.(Stürmischer Beifall.) Wir freuen uns darüber, daß Deutschland Freunde gefunden hat. Eine stählerne Achse von Berlin nach Rom durchzieht den mitteleuropäischen Raum, und ich glaube, daß sie eine bessere Grund­lage des Friedens ist, als alles andere, besonders seit­dem sie zu jenem weltpolitischen Dreieck Tokio Rom=Berlin erweitert wurde. Deutschland ist heute nicht mehr allein und isoliert. All die Wünsche und Abmachungen, die dahin zielten, dieses Deutsch­land in ewiger Isoliertheit zu halten, sind zunichte ge­worden. Niemand bezweifelt mehr die Gleichberechti­gung Deutschlands. Es ist daher selbstverständlich, daß nun auch die anderen Völker den Forderungen Deutsch­lands mehr und mehr Gehör geben müssen.

Wenn wir heute sagen:Deutschland ist gleich­berechtigt, dann meinen wir das ernst. Wir ver­stehen darunter, daß wir die gleichen Rechte haben wie die anderen Völker, und wenn andere Völker Kolonien besitzen, so ist das kein Vorrecht, das für sie allein gültig ist!

Wir könnten mit den Erfolgen unseres ersten Vier­jahresplanes zufrieden sein und wenn man uns frage, welches der Sinn und Zweck dieses ersten Vierjahres­planes war, dann antworteten wir:Die Rettung Deutschlands! Und sie ist geglückt! Es dürfe keinen Zweifel darüber geben, daß diese Rettung Deutsch­lands, das deutsche Wunder, das Werk der Par­tei und ihres Führers gewesen sei, denn ohne diese Partei und vor allem ohne diesen Führer wäre die Rettung Deutschlands unmöglich gewesen.

Nachdem nun dieser erste Vierjahresplan von der Vorsehung so gesegnet ist, haben wir zum zweiten, zum neuen Vierjahresplan aufgerufen. Aus Dank­barkeit für das, was erreicht worden ist, erwächst uns allen die Verpflichtung, mit neuen Kräften an die Arbeit zu gehen, nicht auf dem Erreichten auszuruhen. Darum habe ich auch das ganze Volk in dem Augen­blick, als mir das Vertrauen des Führers diese schwere Aufgabe übertrug, ohne Ausnahme zur Mitarbeit auf­gerufen. Das ist ja wieder das Wunderbare: nicht einem Einzelnen, nicht einer Organisation oder Gruppe, nein: dem ganzen Volke wird die Aufgabe gestellt. Und ich glaube, wenn Ihr gerade den Sinn dieses Vier­

jahresplans erfaßt habt, und schon jetzt den Ablauf des ersten Jahres vor Euch seht, dann müßt Ihr mir zu­geben, wie sehr das Gelingen dieses großen Werkes von jedem Einzelnen abhängt.

Und darum sollt Ihr auch weiterhin Mitarbeiter sein. Denn was ist schließlich das Ziel? Wir wollen uns unabhängig machen, unabhängig nach jeder Richtung! Es gilt, mit dieser Unabhängig­keit das Leben unseres Volkes zu sichern. Hier muß die Plattform gefunden werden, damit unser Leben auch materiell nach allen Seiten gesichert wird. Denkt daran, daß man da und dort noch glaubt, nachdem es nicht mehr möglich ist, unsere militärische oder politische Un­abhängigkeit anzutasten, Deutschland wirtschaftlich auf die Knie zwingen zu können. Wie oft lesen wir in den ausländischen Zeitungen: Das könne nicht mehr lange gehen, der Atem müsse Deutschland ausgehen; wo solle es das Geld herbekommen, woher die Rohstoffe? De­visen und Rohstoffe würden immer knapper, es müsse ja zum Zusammenbruch kommen, man warte nur noch

diesen Zusammenbruch ab. Nun, den mögen

sie abwarten; sie werden lange zu warten haben!

Wenn wir nun, was ja schließlich unser gutes Recht ist, dieses Leben sichern wollen, dann schreien sie ande­rerseits wieder: Deutschland wolle sich isolieren. Es zeige ja, daß es nicht den kollektiven Frieden wolle, Deutschland wolle sich nicht nur absondern, es treffe sogar Vorbereitungen zum Kriege u. a. m. Rein, gewiß nicht! Wir wollen die Unabhängigkeit nach jeder Rich­tung haben, politisch, militärisch und ebenso auch wirt­schaftlich. Aber wir haben es immer wieder betont, und ich möchte es gerade heute an dieser Stelle und in dieser Stadt wiederholen:

Wir wollen uns wirtschaftlich nicht isolieren, und wenn wir den Vierjahresplan durchführen, so wollen wir trotzdem am Außenhandel, am Weltverkehr, an der Weltwirtschaft mitmachen und wollen auch unser ge­rüttelt Maß dazu liefern.

Selbstverständlich verstehen wir unter Teilnahme an der Weltwirtschaft nicht den Verzicht auf die eigene Sicherheit. Wir wünschen durch niemand und nichts in Deutschland selbst daran gehindert zu werden, das zu tun, was wir für notwendig halten. Denn wir denken nicht daran, uns mit der Notlage abzufinden, sondern sind selbstverständlich dazu übergegangen, jene Roh­stoffe, bei denen wir abhängig gemacht werden könnten, aus eigener Kraft zu schaffen.

Bei unseren deutschen Roh= und Werkstoffen handelt es sich nicht um Ersatzmittel, wie wir sie aus dem Kriege kennen. Die Anzüge und Kleider aus deutscher Zellwolle, zu deren Gebrauch ich Euch auffordere, sird