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Samokag'Sonntag, 20.21. Rovember 1933
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Großfener am Bodensee
Deutsche und österreichische Wehren an der Brandstelle Gestern abend brach in Lindau am Bodensee aus noch ungeklärter Ursache in einem städtischen Lagerschuppen ein Brand aus, der sich rasch zu einem Großseuer entwickelte. Sechs deutsche und zwei österreichische Feuerwehren kämpften mit etwa 20 Schlauchleitungen zwei Stunden lang gegen den Niesenbrand, der durch 50 Kubikmeter Holz im Lagerhaus reiche Nahrung sand. Es gelang, das vom Feuer angegriffene Reichsbankgebäude zu retten und einen größeren Maschinensaal des Elektrizitätswerkes, der sehr gefährdet war, zu sichern. Das Lagergebäude brannte samt Inhalt vollständig nieder. Das Magazin des Elektrizitätswerkes ist in zwei Stockwerken vernichtet, während die Werkstätte nur teilweise Schaden erlitt. Auch das Dachgeschoß des Städtischen Warmbades verbrannte. Der Schaden ist sehr beträchtlich.
200 französische Geheimsender abgehört
Die Polizei vor einem Rätsel— Schießbefehl für die Ministerwache— 14 Tankabwehrgeschütze gefunden Der Intransigeant will erfahren haben, daß die Polizei über 200 geheime Rundsunksender abgehört
habe, deren Lage aber noch nicht festgestellt sei. Diese Geheimsender sollen über ganz Frankreich verstreut sein und sich namentlich in der Nähe der Grenzen und von Kasernen befinden. Ce Soir hört, daß einige der Geheimsender in Kraftwagen, eingebaut seien und ihre Standorte ständig wechselten.
Die Polizei gibt bekannt, daß sie bei einer der Haussuchungen in Paris zwei weitere Bomben entdeckt hat; die eine befand sich in einem Metallofen, die andere in einem Autoölbehälter. Die Bomben waren noch nicht geladen, enthielten aber eine vollständige Zeitzündungsvorrichtung. Sie ähneln der Bombe, die vor einiger Zeit am Eingang des Eisenbahntunnels von Cerbère gefunden worden war. Ferner wurden auch noch 100 Sprengkapseln entdeckt.
Chinesische Stützpunkte nordwestlich von Schanghai eingenommen
Kasching zurückerobert?— Gerüchte um Nanking— Bahnlinie Hongkong—Kanton bombardiert
Nach einer kurzen, durch die Wetterverhältnisse bedingten Pause setzten die japanischen Streitkräfte am heutigen Samstag früh westlich von Schanghai wieder zu Angriffen ein und eroberten die Orte Fuschun und Tschangschu, beides starke chinesische Stellungen nordwestlich von Schanghai, von denen die unweit vom Yangtse gelegene Stadt Fuschun zur Festung ausgebaut worden war. Ein Teil der äußeren Forts von Fuschun befindet sich augenscheinlich noch in chinesischen Händen. auf dem linken Flügel haben die japanischen
Karte zu der neuen Vormarschbewegung der Japauer nordwestlich von Schanghal.
Scherl-Bilderdichst M.
Streitkräfte neue Erfolge zu verzeichnen und sind dabei so dicht an die Stadt Sutschau herangekommen, daß chinesische Truppenteile in Gefahr stehen, abgeschnitten zu werden.
Nach einem heute früh vom chinesischen Hauptquartier ausgegebenen Kommuniqué sind große Verstärkungen auf dem rechten Flügel angekommen. Sie sollen angeblich Kasching, daß sich teilweise schon in japanischem Besitz befand, zurückerobert haben. Gleichzeitig landen die Japaner immer neue Truppenverstärkungen
Lord Halifar beim Führer
Der Führer und Reichskanzler empfing gestern auf dem Obersalzberg im Beisein des Reichsministers des Auswärtigen den Lordpräsidenten des englischen Staatsrates, Biscount Halisax, zu einer längeren Aussprache über die Deutschland und Großbritannien interessierenden Probleme der internationalen Politik.
Nach seinem Besuch auf dem Obersalzberg begab sich Lord Halifax im Sonderzug mit dem Reichsaußenminister Freiherr v. Neurath nach München. Hier besichtigte Lord Halifax die Bauten der Partei, nämlich das Braune Haus, den Führerbau und das Verwaltungsgebäude auf dem Königlichen Platz, nachdem er vorher noch an den Ehrentempeln geweilt hatte. Um 22 Uhr 20 verließ Lord Halifax mit dem fahrplanmäßigen Zug München wieder, um die Reise nach Berlin anzutreten.
Ausführliche Berichte über die Begegnung zwischen dem Führer und Lord Halifax verbunden mit telegraphisch übermittelten Bildern der beiden Staatsmänner beweisen deutlich das große Interesse, mit dem die englische Oeffentlichkeit weiter den Besuch des Londpräsidenten in Deutschland verfolgt.
Die ungarischen Gäste reisen heute nach Berlin
Dev Königlich Ungarische Ministerpräsident von Davanyi mit Gattin und der Königlich Ungarische Minister des Aeußern von Kanya werden mit ihrer Begleitung heute mittag mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Wien abfahren, um von dort ihre Reise mit einem fahrplanmäßigen Zug nach Passau fortzusetzen. In Passau besteigen die Gäste einen ihnen von der Reichsregierung entgegengesandten Sonderzug, der sie nach Berlin bringt. An der Grenze werden sie von dem deutschen Ehrendienst unter Leitung des Chefs des Protokolls Gesandten von Bülow=Schwante und vom Berliner Königlich Ungarischen Gesandten Sztojay begrüßt werden. Der Sonderzug trifft am morgigen Sonntag kurz nach 10 Uhr in Berlin ein, wo am Anhalter Bahnhof ein feierlicher Empfang stattfindet.
in Schanghai. Heute früh wurden in und um Schanghai nicht weniger als 80 Truppentransportschiffe gezählt.
Nach Meldungen aus Nanking scheint die Zentralregierung ihre ursprüngliche Absicht, die Hauptstadt unter allen Umständen zu verteidigen, wieder aufgegeben zu haben. Manche Anzeichen deuten darauf hin, daß Marschall Tschiang Kai=schek einen neuen strategischen Rückzug vorbereitet, um das Gros seiner Streitkräfte in Takt zu halten. Die Räumung von Nanking ist in größtem Maße durchgeführt. In den letzten drei Tagen haben annähernd 200 000 Personen die Stadt verlassen.
Die Bahnlinie Hongkong—Kanton wurde gestern von japanischen Luftstreitkräften einem erneuten Bombardement unterzogen. Nach chinesischen Meldungen sollen die Japaner keinen allzu großen Schaden verursacht haben, sodaß die chinesischen Behörden damit rechnen, die Bahnlinie bald wieder in Stand setzen zu können, um den Nachschub von Munition zu gewährleisten. In Hongkong liegen noch viele für die chinesische Zentralregierung bestimmte Kriegsmaterialsendungen, darunter eine große Anzahl amerikanischer und englischer Bomben= und Kampfflugzeuge.
Nach einigen Zeitungsmeldungen hat die Polizei noch im Hause eines Unternehmers von Flußtransporten einen Fund gemacht, der ebenfalls in einem Keller zutage gefördert wurde. Es handelt sich danach um 1400 Granaten, eine große Anzahl von Patronen, 17 Jagdgewehren, drei Karabiner, 16 Gewehre. Man schätzt den Wert der bei allen Haussuchungen insgesamt aufgefundenen Waffen und Munition auf über eine Million Franken.
Der sozialdemokratische Innenminister Dormoy, der von Pressevertretern über die Rolle der bei diesen Waffenfunden so viel zitierten„geheimen revolutionären Milizen“ befragt wurde, erklärte, daß die ganze Angelegenheit ständig an Umfang und Wichtigkeit zunehme. Dormoy teilte bei dieser Gelegenheit mit, man habe während der Haussuchung bei einem Flußschifffahrtsunternehmen neben Gewehren und Munition sogar 14 Tankabwehrgeschütze gefunden. Wie der Jour berichtet, sollen das Innenministerium und die nationale Sicherheitsbehörde infolge der jüngsten Ereignisse außerordentlich stark bewacht werden. Von 21 Uhr ab dürfe niemand mehr in die Gebäude, der keine Ausweispapiere besitzt oder die ausgegebene Parole nicht sagen könne. Die Posten der Mobilgarde hätten Auftrag erhalten, jeden Besucher im Innenministerium sofort zu stellen. Falls er beim zweiten Anruf nicht antworten sollte, seien die Posten angewiesen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen.
Beamte des Stadtzolls von Lille entdeckten gestern vormittag in dem Lastwagen eines Schweinehändlers zahlreiche Kisten mit Gewehren, Maschinengewehren, Pistolen, Parabellum und Munition. Die Polizei ist der Ansicht, daß diese Entdeckung weitere Spuren des „Geheimbundes der Kapuzenträger“ offenbart.
* In Polizeikreisen schweigt man sich über alle Einzelheiten zu der Verschwörung aus. Die Nachrichten, wonach eine hochstehende militärische Persönlichkeit sowie ein bekannter Staatsmann in die Angelegenheit verwickelt seien, werden polizeilicherseits als reine Phantasie bezeichnet. Wie vorauszusehen war, erheben sich in der Presse bereits heftige Polemiken um diese Affäre. Die rechtsstehende Epoque stellt beispielsweise die Frage, ob es sich bei diesem„Polizeifilm“ nicht einfach um ein Manöver handele, um die Aufmerksamkeit von einem viel gefährlicheren, von links kommenden Komplott abzulenken, während umgekehrt die Linksblätter, besonders die Humanité, von faschistischen Waffen sprechen, die gefunden worden seien.
Willkommene Gäste aus Angarn
Während Lord Halifax nach seiner gestrigen Aussprache mit dem Führer sich wieder zur Abreise aus Deutschland rüstet, sind bereits neue hohe Gäste auf dem Wege zu uns. Nämlich der ungarische Ministerpräsident Daranyi und sein Außenminister Kanya werden morgen vormittag zu einem mehrtägigen Besuch in Berlin eintreffen. Daß sie dem ganzen deutschen Volke hoch willkommen sind, ergibt sich schon aus der traditionellen langjährigen deutsch=ungarischen Freundschaft, die schon vor dem Kriege bestand und die in dem großen Völkerringen noch ganz besonders tief und herzlich befestigt wurde. Hinzukommt, daß durch die großzügige und schlechthin vorbildliche Art, wie erst vor einiger Zeit die Lebensrechte der großen volksdeutschen Minderheit von der ungarischen Regierung gesichert worden sind, alle etwa noch vorhandenen Gegensätze zwischen den beiden Völkern ausgeschaltet wurden. Besonders eng und herzlich sind auch von jeher die kulturellen Bande zwischen den beiden Völkern gewesen. So können die hohen Gäste aus Budapest des denkbar herzlichsten Empfanges über
all in Deutschland gewiß sein.
“ Wenn gewisse uns mißgünstig gesinnte Stellen des Auslandes nun wohl wieder versuchen werden, durch allerlei aus der Luft gegriffene Vermutungen und Kombinationen Unruhe in der Welt über diesen ungarischen Besuch in Berlin hervorzurufen, so sei darauf hingewiesen, daß die persönliche Fühlungnahme mit benachbarten oder befreundeten Staatsmännern zu den besonders bewährten Methoden der deutschen Außenpolitik gehört. So wird es mit den ungarischen Gästen nur allgemeine Besprechungen geben, denn Abkommen irgendwelcher Art pflegen bei uns immer von den zuständigen Fachreferenten abgeschlossen zu werden, wie das deutsch=ungarische Kulturabkommen vom Mai 1936 beweist, zu dessen Abschluß ja der ungarische Kultusminister Prof. Dr. Homan nach Berlin gekommen war. Also alle etwaigen Kombinationen über besondere Abmachungen anläßlich dieser deutsch=ungarischen Besprechungen dürften jedes Untergrundes entbehren. Daß Ungarn Anlehnung an seine großen Freunde wie Deutschland und Italien sucht, kann man ihm nicht verdenken, denn kein Land ist durch die Pariser Vorortdiktate so grausam verstümmelt worden wie gerade Ungarn, dem man volle zwei Drittel seines Gebietes raubte. Und das ungarische Volk weiß, daß es beim deutschen Volk stets waches Verständnis für seine prekäre Lage findet, sodaß ein Meinungsaustausch zwischen den beiderseitigen führenden Politikern von Zeit zu Zeit ganz natürlich ist, ohne daß man dahinter irgendwelche besonders dunklen Absichten zu vermuten braucht, wie sie das schlechte Gewissen manchem Nachbar Ungarns eingibt..=E. A.
WVennachnnns untselei=Gescienen an die Ration
Wenn die Glocken des Totensonntags ertönen, so wird in uns allen wohl neben dem Gedächtnis für unsere lieben Entschlafenen— und wer hätte wohl nicht teuere Menschen, deren Verlust er zu beklagen und zu beweinen hat!— auch ganz besonders wach werden die Erinnerung an all die Jünglinge und Männer, die der große Krieg unerbittlich und grausam von uns riß. Und gerade ihr Vermächtnis wird uns am heutigen Tage ganz besonders verpflichtend vor die Seele treten. Deshalb wollen wir gerade heute uns ihres Vermächtnisses ganz besonders bewußt werden als einer eindringlichen Mahnung, ja als eines
mit einbezieht. Aktive und Kriegsfreiwillige, Offiziere wie Unteroffiziere und Mannschaften aller Truppengattungen und Fronten sind in diesem wahren Volksbuch der Nation vertreten, das zustande kam auf einen Aufruf hin, den der Reichserziehungsminister und die NS.=Kriegsopferversorgung erließen. Aus der Fülle der Einsendungen hat dann Rudolf Hoffmann den 470 Seiten starken Band zusammengestellt, dem ein zweiter noch folgen soll. Diese Briefe, die geschrieben wurden, ohne daß ihre Verfasser auch nur im Entferntesten ahnten, daß sie einmal veröffentlicht werden könnten, sie legen ein ebenso erschüttern
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zwingenden Befehls. Nämlich der Mahnung, ihres großen Opfers uns würdig zu erzeigen, und des aufrufenden Befehls, das durchzuführen und zu hüten, wofür sie ihr Leben dahingaben: die Freiheit und Größe des Vaterlandes, der Nation.
War bisher in dem Buch„Kriegsbriefe gefallener Studenten“ dies Erbe unserer Gefallenen besonders mahnend vor unsere Herzen getreten, so ist jetzt eine viel umfassendere Sammlung ähnlicher Zeugnisse unserer Weltkriegskämpfer zusammengetragen worden. Nämlich eine Sammlung von Kriegsbriefen und Tagebuchblättern, die nicht nur eine immerhin begrenzte Gruppe jugendlicher Menschen, sondern die unser ganzes Volk in allen seinen Schichten, Stämmen und Lebensaltern umfaßt und dabei auch unsere volksdeutschen Kameraden aus dem alten Oesterreich=Ungarn
des wie erhebendes Zeugnis ab von der sittlichen Größe unseres Volkes, sodaß diesen teuren Toten nachzuleben uns allen heilige Verpflichtung sein muß.
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Und nun sollen einige dieser für uns und unseres Volkes Größe und Zukunft Gefallenen im Folgenden mahnend und aufrichtend, anspornend und ergreifend, ja erschütternd selbst zu uns sprechen, die wir noch lange schwer an diesem heiligen Vermächtnis zu tragen haben.
Da schreibt ein Siebenundzwanzigjähriger vier Tage vor seinem Tode am 4. Oktober 1914 aus St. Quentin folgende Abschiedsworte an seine Lieben daheim:
„Will Euch hiermit noch ein paar Zeilen übersenden. Jedoch sind diese vielleicht für Euch nicht allzu erfreu
lich, denn ich bin seit 25. September durch einen Granatsplitter verletzt und wurde dadurch der rechte Oberarm abgeschlagen. Liege seit 28. September in St. Quentin im Lazarett unter bester Behandlung seitens der Aerzte und barmherzigen Schwester und Brüder. Nur eines, meine Lieben, Ihr dauert mich sehr, kommen tue ich nicht mehr. Bitte, weinet nicht so sehr, denn ich habe den schönsten Tod auserwählt, den Tod für Gokt, König und Vaterland.
Darum bitte ich Euch, seid getrost. Vor allem wünsche ich Euch Glück und Segen und werde für Euch stets beten, damit es Euch hier auf Erden gut geht und einstens zu uns allen in den Himmel kommt.“
Ein anderer schreibt zur selben Zeit nach Hause:
„Jetzt konnte ich dem Vaterland schöpferisch dienen und meiner deutschen Nation, um die ja letzten Endes aller Kampf offensichtlich ging. Wir mußten zuletzt siegen. Kam es auf Opfer an, und waren sie noch so groß? Und schließlich der Tod? Lebt man, um von Genuß zu Genuß zu taumeln oder gar sich zeit seines Lebens auf den Himmel vorzubereiten? Man lebt doch, um auf dem Posten, wohin man gestellt ist, das denkbar Beste unter Drangabe aller Kräfte zu leisten.“
Und im Tagebuch eines österreichischen Offiziers heißt es vom Rückzug aus Galizien unter dem 25. November 1914:
„In uns wohnt der Glaube an unsere Kraft, der Glaube an unsere Art! Wir werden uns durchsetzen! Wir glauben an ein Erwachen des deutschen Volkes auch in geistiger Beziehung und an ein rechtes Erkennen des Zieles. Eine neue deutsche Welt wird erstehen und ein neues Leben— ein deutsches Leben— wird sich den Weg bahnen.“
Weihnachten 1914 schreibt ein junger Hamburger, der im November darauf in Flandern fiel, folgendes Bekenntnis nach Haus:
„Der Alltag kommt wieder für Euch, Tage, in die Schatten fallen im Schmerz um Verlorenes. Aber Pflicht ist es, uns selbst und den Toten gegenüber, sich zu erhalten als mutige, glücksfrohe Menschen, und alles, was im Leben uns entgegentritt, zu überwinden.“
Vom Urlaub daheim schreibt ein Vater am 10. Juni 1915 folgenden, in seinem Heroismus ergreifenden Brief:
„Ich hatte einige Tage Urlaub genommen, bekam aber am ersten Tage die Trauerbotschaft, daß mein jüngster Sohn am 23. April durch Kopfschuß gefallen ist.
Heute erhalte ich nun die Nachricht, daß mein zweiter Junge vermißt wird, und auch von meinem Sohne. der zur See fährt, habe ich schon seit Wochen kein Lebenszeichen erhalten.
Mein Trost, den ich noch habe, ist aber größer als der Schmerz: Ich habe meine Jungens fürs Vaterland gegeben. Nun habe ich mich ebenfalls ins Feld gemeldet, denn, sind meine Hoffnungen zerstört, so will und kann ich den rechten Trost nur an der Front suchen.“
Und ein Einundzwanzigjähriger bekennt am 14. Juni desselben Jahres aus Haubourdin bei Lille, acht Wochen vor seinem Tode:
„Nie habe ich mich dem Staat so ergeben gefühlt, ihn