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end 66. 563. 567. Bostscheck Röln 18372

Ein deutscher Parteiblock der Mitte?

WTB Berlin, 12. Mai. Wie wir erfahren, sind bei den Mittelparteien Bestrebungen im Gange, aus Zen­trum, Demokraten und der Deutschen Volks­partet eine Fraktion zusammenzuschließen, die viel­leicht der NamenNationaler Block der Mitte führen und in der die einzelnen Parteien ihre politische Selbständigkeit behalten würden. Das Zentrum würde mit seinen 65 Stimmen die stärkste Gruppe sein, könnte also den Reichskanzler Marx auch für den neuen Reichstag präsentieren. Es wird damit gerechnet, daß die neue Frak­

Ueveträschender Ausfan der Kummerwählen.

Ein

der franzssischen Einken.

Das Unerwartete ward zum Ereignis: Der nationale Block der französischen Kammer ist durch die am 11. Mai in Frankreich getätigten Neuwahlen zur Kammer ge­sprengt. Havas stellt in seiner Gewina= und Verlust­liste der Kammerwahlen fest, daß der nationale Block prasenticken. C....... einen Gewinn von 12 Sitzen und einen Verlust von 74

tion die wohlwollende Neutralität der Sozialdemokraten Sitzen zu verzeichnen hat. Es handelt sich noch um 137

finden werde. Käme die angestrebte Fraktionsbildung Abgeordnete der Republikanischen Partei, die dem bis­zustande, so würden sich folgende Gruppierungen ergeben: herigen Block angehörten. Poincaré ist somit durch den Block der Mitte 137, Deutschnationale 105, Sozialdemokra= Wahlausgang in der Kammer in die Minderheit geraten. ten 100, Kommunisten 62 und Deutschoölkische 25. Die Radikal=Sozialen und die Sozialisten

Die Sowjekrussen in Berlin und die deutschen Kommunisten. haben eine unbestreitbare Mehrheit erlangt, die 8 Berlin, 11. Mai. Halbamtlich verlautet, die rus(auch durch die wenigen, noch ausstehenden Einzelresultate sische Handelsvertretung hat unter ihren 700 gicht mehr wesentlich geändert werden wird. Den Haupt­Angestellten in Berlin mehrere hundert deu!]9 erfolg haben die Sozialisten erzielt, aber auch die Kommn­

Sektion organisiert sind. Sie verfügt außer über das durch nisten sind, wie aus der Havasaufstellung hervorgeht, mit

die Haussuchung bekanntgewordene Haus in der Linden=seinem starken Sieg aus den Wahlen hervorgegangen. straße noch über zwei andere Gebäude, Massenstraße 9 und Die außenpolitische Bedeutung dieses überraschenden Lietzenburger Straße. Daß in dieser riesigen Behörde nich! Wahlausganges wird vor allen Dingen durch eine offiziöse nur harmiose Handelsgeschäfte, sondern auch andere Dinge Reuternote gekennzeichnet, die besagt, daßwegen berieben worden knd, bout de. Douo Eineus pr gche der Wahlniederlage Polnearés die Zusammen­über diese Dinge, die eingeweihten Kreisen in Berlin längst kunft mit Macdonald in Chequers wahrscheinlich bekannt waren, kann den deutsch=russischen Be=laufgegeben werde, um dem neuen französischen ziehungen vielleicht mehr Vertrauen geben, was von Ersten Minister Zeit zu geben, sich über die in Che­den Andängern der Idee des Rapalovertrags in beiden guerz zu behandelnden Fragen zu unterrichten. Der Lagern aufrichtig gewünscht wird.

Wahlsieg der Linken hat also auch innerhalb der englischen Jurückziehung russischer Guthaben aus Deutschland. Regierung überrascht, ansonsten würde Macdonald mit * Berlin, 10. Mai. Die russische Handelsvertretung hat seiner Einladung Poincarés nach Chequers wohl bis nach ür Anbetracht des bekannten Streitfalls einen Teil ihrer der Entscheidung über die Kammerwahlen gewartet haben. deutschen Bankguthaben laut Verliner Tageblatt noz] Die Verluste, die der nationale Block erlitten hat, sind

Reuter fügt seiner Meldung folgendes hinzu: Es ist fast ichec, daß eine Zusammenkunft des britischen und des französischen Ersten Ministers binnen kurzem statt­finden wird, aber wenn eine neue französische Re­ierung ihr Amt antritt, so muß die Zusammenkunft otwendigerweise verschoben werden, um dem neuen französischen Ersten Minister Zeit zu geben, sich zu unterrichten.

*

Franzssische Bammerwahlen.

* Paris, 12. Mai. Um 6 Uhr abends sind nach WTB ämtliche Wahlresultate bekannt mit Ausnahme von 9 Sitzen in den Kolonien und einem unbestimmten Sitz im Departement du Nord. Es sind gewählt: Konservakive 11,

Republikaner(Nationaler Block) 137, Linksrepublikaner 92,

Dissidierende Radikale 34,

Radikale und Radikalsozialisten 127,

Sozialistische Republikaner 39,

Sozialisten 101, Kommunisten 29,

Stichwahlen 4, im ganzen 574.

Die Gewinn= und Verlustliste bei den bekannt­gegebenen 574 Wahlergebnissen ist die folgende: Konservative: Gewinn 2. Verlust 17.

Republikaner(Nationaler Block). 24 bezw. 88, Linksrepublikaner: 14 bezw. 77.

Dissidierende Radikale: 9 bezw. 23,

Radikale und Radikalsozialisten: 66 bezw. 16, Sozialistische Republikaner: 15 bezw. 13. Sozialisten: 58 bezw. 10.

Kommunisten: 24 bezw. 7.

London überweisen lassen. Immerhin sollen sich noch erhebliche Beträge bei deutschen Banken befinden.

i Englische Waffenlieferung für einen hamburger Aaufmann?

WTB Berlin, 10. Mai. Zu den Meldungen franzö­sischer Blätter, ein Hamburger Kaufmann erteilte in Eng­

.., guf Gieferung von 1 Willion Remehren wird

übrigens nicht nur zahlenmäßig zu bewerten, man muß auch berücksichtigen, daß Männer wie Tardieu, General de Castelnau, de Lasteyrie und andere, die dem Ministerpräsidenten Poincaré in seiner auswärtigen Politik teils in vorderster Reihe assistierten und teils, wie nament­land auftraß auf Lieselung von 1 Miulion Gewehlen, wird lich André Tardieu, in der Auslegung des Versailler Ver­auf Grund polizellicher Ermitlungen folgendes berichtet: trageg noch orthodoxer waren, bei den Wahlen unterlegen Im Anfange des Jahres trat ein in Hamburg wohnender tuge serbischer Handelsagent mit dem Kaufmann Voß in Lübeck sind. in Verbindung und bat ihn, ihm Angebote auf300 000] Poincaré wurde gestern abend in Paris zurückerwartet. Gewehre zu verschaffen. Als Preis wurden 24 bis 28 Bereits für gestern abend war ein Kabinettsrat ein­Dollar für jedes Gewehr festgesetzt. Ferner wurden für herufen worden, um zur Lage Stellung zu nehmen. Am jsedes Gewehr ewa 1000 Patronen verlangt. Der Ib, heutigen Dienstag vormittag findet im Einsig unter dem

(Die bisherige Kammer zählte 626 Abgeo# ete. Die einzelnen Parteien waren in folgender Stärke vertreten: Konservative 30,

Republikanische Entente(Arrago Partei) 186. Linksrepublikaner 65.

Demokratische Republikaner 99.

Republikanische und soziale Aktion 45.

Radikale und Radikalsozialisten 86.

Soziale Republikaner 28.

Sozialisten 68.

Parteilose 19.

Während der Legilaturperiode war die Zahl der Kam­mermitglieder auf 569 zurückgegangen.)

New Lorker Schlußkurs:

4 Bill. 325 Milliarden.

beckische Agent setzte sich mit einem Hamburger Geschäfts­

heutigen Vienslag Vormitlag finder im Echsee unter dem

freund Benz in Verbindung. Dieser ist Inhaber einer seit Vorsitz von Millerand ein Ministerrat statt, in 1922 eingetragenen Firma und Vertreter für Bohrmaschi= dem wahrscheinlich die Entscheidung darüber fallen wird, nen und Werkzeuge. Er befaßte sich angeblich bisher nicht wann Poincaré zurücktreten wird. Daß Poin­mit Waffenhandel. Venz suchte sich aus dem Waltadrebbuch gars zurücktritt, betrachtet man in den linksgerichteten Krei­

bote erbat. Sein Brief wurde in der englischen und fran=sen Frankreichs nach der neuen Parteigruppierung in der zösischen Presse veröffentlicht und dazu benutzt, von deut= Kammer als außer allem Zweifel stehend und auch durch schen Waffenbestellungen in England zu sprechen. Zu dem die französische Verfassung für bedingt. Die liberale fran­Abschluß irgend welcher Lieferungen kam es nicht. ganzen Vorgänge spielten sich bereits im März ab.

Die

zösische Presse verlangt sogar ganz energisch auch den Rücktritt Millerands. Man spricht bereits von Kölner Messe. einem Block der Linken in der neuen Kammer unter

#tpoten der britischen Behörde beim weic Führung Herriots und Briands, ferner rechnet man

gräsidenten. ossenbar mit der Bildung eines Kabinetts Briand.

* Köln, 12. Mai. Nach dem gestrigen Empfang des Das alte Wort:Paris ist Frankreich, d. h. Paris ist Reichpräsidenten Ebert im Muschelsaale des Rathauses das geistige Haupt der französischen Republik, hat durch die stattete Cberst Piggott, der britische Zivilkommissar für Kammerwahlen eine bestimmte Korrektur erfahren. Wohl

Der havasbericht über Gewinn und Verluft.

WTB Paris, 12. Mai. Um 1,30 Uhr veröffentlicht Havas folgende Gewinn= und Verlustliste: Konservative: Gewinn 2, Verlust 17; Republikanisch=Natio­aler Block: Gewinn 21, Verlust 87; Linksrepubli­kaner: Gewinn 12, eBrlust 74; dissibierende Radrkale: Ge­winn 9, Verlust 23; Radikale und Soziale Radikale: Ge­winn: 61, Verlust 15; Soziale Republikaner: Gewinn 12. Verlust 12, Sozialisten: Gewinn 52, Verlust 8; Kom­munisten: Gewinn 21, Verlust 7.

*

Nicht wiedergewählte Deputierte.

Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen sind folgende bekanntere Politiker nicht gewählt: der ehemalige minister de Lasteyrie, sein Staatssekretär Daubig:y, André Lefévre, Mandel, Tardieu, General de

ihre Wirkung ausübten. Als wir am Sonntag vormittag von den Eröffnungsfeterlichkeiten zurückkehrend,draußen vor den Toren unster Vorstadtwohnung zustrebten, da sahen wir, was wir in Köln so stark vermißten: Hier flatterten die schwarzrot­goldenen Fahnen! Die hier dem Reichspräsidenten und den Ministern der Deutschen Republik ihre Achtung durch das Flag­gen der neuen Reichsfarben bekundeten, waren durchweg Ar­geiter:

Warnung vor übertriebener Preisbildung.

* Köln, 12. Mai. Die Preisprüfungsstelle sieht sich veranlaßt, davor zu warnen, während der Messeveranstal­tung Preise für Gegenstände des täglichen Bedarfs und Lei­stungen zu fordern, deren Berechtigung nicht nachgewiesen werden kann. Anträge auf Preiserhöhungen mußten von der Preisprüfungsstelle abgelehnt werden. Es wäre zu be­dauern, wenn bei den Besuchern der Messe der Eindruck zurückbleiben würde, daß sie in Köln ungebührlich hohe Preise zahlen mußten. Noch bedauerlicher wäre die Tat­sache, daß infolge der Messeveranstaltung die Preise für Gegenstände des täglichen Bedarfs ganz allgemein zum Nachteil der breiten Masse der Bevölkerung in die Höhe getrieben würden. Die Preisprüfungsstelle hat Vertrauen zu der Einsicht der Kölner Geschäftswelt, übermäßige For­derungen zu vermeiden. Sollte dies Vertrauen wider Er­warten getäuscht werden, werden die zuständigen Behör­den mit allen Mitteln gegen übermäßige Preisforderungen einschreiten.

Weitere Ausgleichsversuche im Bergbau.

* Bochum, 12. Mai. Der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns übernimmt die Vermittlungsaktion im Ruhrkon­flikt. Nachdem die Verhandlungen über den Man­teltarif am Freitag und am heutigen Montag in Essen ergebnislos verlaufen sind, lädt der Reichsarbeits­minister die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Ruhrbergbau zur Besprechung und Schlichtung des Ruhrkonflikts für Mittwoch, 14. Mai, nach Berlin ein. Dieser Besprechung wird morgens 10 Uhr in der Reichs­kanzlei eine Besprechung mit dem Reichskanzler voraus­gehen.

*

Der deutsch-russische Zwischenfall.

* Berlin, 12. Mai. Wir haben neulich die Mitteilung gebracht, daß der Gedanke aufgetaucht ist, die Beilegung des deutschen russischen Zwischenfalles durch ein Schieds­gericht herbeizuführen. Zurzeit sind die diplomatischen Un­terhandlungen zwischen Berlin und Moskau im Gange, die eine Klarstellung der Vorgänge bezwecken und sich auch mit der Frage der Einrichtung eines Schiedsgerichts befassen.

dem Reichspräsidenten einen kurzen

ist die Stadt Paris dem Block National treugeblieben, aber die Radikal=Sozialisten, die Sozialisten und Kommunisten haben in der Provinz weit über 100 Sitze neu erobert. Die Provinz hat sich also diesmal durch den mächtigen Ruck nach links politisch von der Lichtstadt emanzipiert.

Deutscherseits darf man nicht vergessen, daß die Wahlniederlage Poincarés unmittelbar auf innerpolitische Gründe(Ermächtigungsgesetz, Teue­rung, Frankenbewegung usw.) zurückzuführen ist, wenn auch die Ursachen, die zum Sturz des nationalen Blocks führten, letzten Endes auf Erscheinungen beruhen, die sich

die englische Zone,

Betch eh.

Der zweite Tag der Kölner Messe.

WTB Köln, 12. Mai. Der zweite Tag der Köl­ner Messe brachte eine große Schar neuer Besucher aus dem In= und Auslande nach Köln. Aus der unüberseh­baren Menge der Schaulustigen des Eröffnungstages hat sich heute die Schar der Interessenten zu fester Form verdichtet Auch das geschäftliche Bild hat bestimmte For­men angenommen und bestimmt im allgemeinen die Grundzüge, die bereits gestern hervortraten. Das Geschäft in der Textilmesse hat sich lebhaft entwickelt. Bei den and:: Geschäftszweigen hat sich ein einheitliches Ge­schäftsbild noch nicht entwickelt. Lederwaren, Schuhe, zwangsläufig aus der Außenpolitik Poincarés ergeben ha­Möbel, um einige anzuführen, fanden reges Interesse. Am Daß der siegreiche Linksblock auch auf dem bemerkenswertesten ist die Stimmung auf der Technischen bert.. 4zam ftabt sei gleich­

Messe, die einheitlich als sehr gut bezeichnet werden kann.] Boden der unbedingten Repararion stegt, sei gleich­* Köln, 12. Mai. Von sämtlichen Auslandsfirmen weist falls betont. Nach dem Verhalten Briands auf der Oesterreich auf der Kölner Messe die stärkste Beteiligung Cannes=Konferenz wäre jedoch von ihm ein engerer An­auf. Die Wiener Handelskammer hat die österreichischen schluß an den belgisch=englischen Standpunkt in

geschmackvollem Rahmen im Messehof neben der westdeut= der schwebenden Frage der

schen Handwerks=Ausstellung untergebracht ist. Wie immer, hoffen.

dominiert in dieser Gruppe die österreichische Geschmacks=###echumen#.

industrie. Vor allem sind es die feinen Arbeiten der Wiener! Die Besprecungen in Chequers aufgegeben? Lederindustrie, die letzten Schöpfungen maschinen= und WIB London, 12. Mai. Wie Reuter erfährt, wird handgearbeiteter Strick= und Wirkwaren, deren originelle wegen der Wahlniederlage Poincarss die Iu­Farbenstellung und hochkünstlerischen Zeichnungen starken sammenkunft mit Madeonald wahrscheinlich aufgegeben Anklang finden werden. Die Wäschebranche bringt aparte!

handgestickte Seiden= und Batistwäsche. Reizende Neuheiten in Blusen und Kleidern und Daunendecken in hervorragen­der Güte wechseln mit ihnen angenehm ab. Die Beklei­

werden.

Personalabbau im Bankgewerbe.

Berlin, 12. Mai. Die Angestelltenorganisationen des Bankgewerbes stellen gegenwärtig Erhebungen da­rüber an, in welchem Maße die allgemeine Krisis des Bankgewerbes zur Verminderung des Personals geführt hat. Die endgültigen Zahlen liegen noch nicht vor. Aber schon nach den bisherigen Ermittlungen rechnet man im allgemeinen Verband der deutschen Bankbeamten mit einem Abbau von 15 Prozent seit dem 1. Oktober 1923.

In erster Linie sind natürlich die ungeschulten Kräfte entlassen worden, die bei der krankhaften Steige­rung des Geschäftsumfanges der Banken in der Inflations­periode herangeholt worden sind, weibliche Kräfte, bank­technisch nicht vorgebildete Kaufleute, verabschiedete Offi­ziere usw. Seit einigen Wochen erstrecken sich aber die Kündigungen auch auf die gelernten Bankbeam­ten, die bei dem großen Rückgang des Geschäfts nicht weiter beschäftigt werden können. Der Zusammenbruch Castelnau, Arago, der Vertraute des Präsidenten großer Bankinstitute hat viele Angestellte brotlos gemacht, der Republik Persil, der ehemalige Unterstaatssekretär vor allem aber herrscht Arbeitslosigkeit in den vielen

kleineren Privatbankhäusern, die zum gro­ßen Teil erst während der Inflationsperiode entstanden sind. Da sind vielfach nur noch einige Prokuristen tätig, um das Geschäft über Wasser zu halten bis zum Herbst, wo man im Zusammenhang mit der erwarteten Annahme des Sachverständigengutachtens auf eine neue Belebung der Konjunktur rechnet.

Maßnahmen der Reichsbank gegen das Texkilgewerbe.

Zur Frage der Devisenklausel hat das Reichsbankdirek­toriun nunmehr in einem Schreiben an den Verband Deutscher Damen= und Mädchenmäntel=Fabrikanten Stel­lung genommen und mitgeteilt, daß das Direktorium Ver­anlassung genommen hat, die Textilindustrie und den Tex­til=Großhandel zu einer Aenderung ihrer, den deutschen

dungsindustrie wird noch durch eine Wiener Schuhfabrik, Eberts in Köln hat das Ansehen des Reichspräsidenten noch

Pete heerönftree, wilb noch burch eine Wientet Schug#g vermehrt. Alle, die seine große Rede im Gürzenich börten,

eine Ledersacken= und eine Seidenstoffabrik ergändt, aule, die ihn an diesem Sonntag inmitten führender Persönlich­Schließlich seien noch Wiener Bronzewaren und die Aus- keiten oder inmitten freudiger Menge sahen, sind der Anerken­

stellung einer österreichischen Bleistiftfabrik erwähnt. Einen nung über die Art seines Auftretens voll. Die Arbeiterklasse,

breiten Raum nimmt auch die weltbekannte Raucherartikel= soweit sie politische Erziehung hat, ist stolz, daß dieser Mann Industrie ein. Die österreichischen Firmen sehen dem aus ihren Reihen hervorgegangen ist und noch immer in der

kommerziellen Ergebnis der Kölner Messe mit größter Zu= Gedankenwelt des Sozialismus lebt.

versicht entgegen.! Der Lokalplauderer bemerkt u..:

*!Der weite Bahnhofsvorplatz wimmelte um die zehnte Mor­

Reichspräsident Eberk und die Kölner. genstunde von Menschen, die der Ankunft des Reichspräsidenten

In der Rhein. Ztg. wird anläßlich des Besuchs des harrten, und als dann nach längerm Warten endlich der Ber­

cäsidenten zweierlei festgestellt: In einem

des

die Bevötterung, Wf g#u; aus der umgegend von Köln, die neben uns in der Zuschauer­

lokalen Betrachtung das Fehlen des Itago## menge stand, gab ihrer sichtlichen Enttäuschung beredten Aus­schmucks am Gürzenich und der Mangel an druck, indem sie meinte:Der hätt ja noch nit emol ne Zy­republikanischen Fahnen im Stadtbild. In dem inder abn! Auch die Fahrt vom Bahnhof zum Rathaus,

Gaston Vidal. Nicht gewählt wurden ferner der ehe­malige Bürgermeister von Colmar, Blumenthal, der ehe­malige Minister des Innern Mounoury, die früheren Ab­geordneten Prinz Murat, Maurice Rothschild, der ehe­malige Unterstaatssekretär Louis Descamps, der ehemalige Minister Selze, der bekannte Reaktionär Magne, der so­zialistische Abgeordnete Groussier und der Sozialist Grumbach, ferner Geo=Gerald, Paul de Cassagnac, der ehemalige Handelsminister Isaac, der ehemalige franzö­sische Botschafter in Moskau Noulens, der bekannte Reak­tionär Lacotte und der durch seine Kampagne für die Ent­waffnung bekannte Nationalist Le Provost de Launan­Unterlegen ist ferner der Sohn von Maurice Barrés, Phi­

lippe Barrés, sowie der Deutschgegner Erlich, und auch til=Großhandel zu einer Aenderung ihrer, den deut

der wegen seiner Veröffentlichungen über die deutschen währungspolitischen Interessen wenn nicht gar den ge­Rüstungen bekannte Oberstleutnant Rebou ist durchgr= setzlichen Vorschriften zuwiderlaufenden Zahlungs­fallen. Wagtecericht#lbeditgungen zu bewegen. Das Reichsbankdirekto­

Neugewählt sind der vom Staatsgerichtshof zur rium nird ferner gegen Firmen, die derartige Zahlungs­Verbannung verurteilte ehemalige Minister des Innern, bedingungen stellen, falls Einspruch nichts nützt, mit Malvy, der sozialistische Führer Renaudel, der Bruder Sperrung des Kredits vorgehen. des Abgeordneten Jaurés, Admiral a. D. Jaurés der**:.6ee=.

bekannte Kommunist Marty, der Volkswirtschaftsschrift= Aenderung von Bankbedingungen.

steller Francois Poncet(Linksrepublianer), einer der!= Köln, 12. Mai. Die Vereinigung von Banken bekanntesten Radikalen Abgeordneten André Hesse, Bender, und Bankiers in Rheinland und Westfalen hat be­der ehemalige Minister Violette, der zur Partei Briand schlossen, mit Wirkung vom 15. Mai ab die Zinsen für täg­gehört, sowie die sozialistischen Radikalen Peirotes, Weill,lich fällige Guthaben auf gebührenfreier Laval, Bedouce, Paul Constant. Rechnung von bisher 6 Prozent auf 8 Prozent zu erhöben.

Im Departement Oberrhein, wo 7 Abgeordnete 31 dem Hieherigen Gatze von 13 Brozent besteden.

wählen waren, ist die Liste des Nationalea Blocks Sodann macht das Reichsbank=Direktorium über den Gtro­mit absoluter Mehrheit gewählt worden. Sie setzt sich zu= verkehr(Mark= und Rentenmarkverkehr) bekannt, daß die Be­

sammen aus Pfleger, dem ehemaligen Minister Sourdain, stimmungen wie solgt geändert werden: Das Mindest­

guthaben auf jedem Girokonto wird auf 100 Billionen Mark bezw. 100 Rentenmark herabgesetzt. Ausgenommen sind die Konten der Mitglieder von Abrechnungsstellen; diesen werden von den Reichsbankanstalten über die von ihnen zu haltenden Mindestguthaben besondere Benachrichtigungen zu­gehen. Ueber das den Mindestbestand übersteigende Guthaben kann sogleich verfügt werden. Für die Kontoführung werden in beiden Rechnungsarten folgende Gebühren erhoben: 1. leine Buchungsgebühr von einzehntel pro Mille, berechnet von

Bilger, Scheer, Bron, Burger und Wildermann.

Leitartikel liest man:

wir gesiehen, überrascht zu sein von der Herzlichkeit und der Begeisterung, die gestern Köln dem Reichspräsidenten ent­gegenrief. Die Freude galt vor allem der Tatsache, daß seine Anwesenheit aller Welt kund tat: das linke Rheinufer ist Ge­biet der deutschen Republik und bleibt es. Die Zuruse galten aber auch dem Volksmanne, den die Massen zum Führer des Reiches emporgetragen haben, und der auf dieser Höhe die Jähigkeiten eines Staatsmannes von Rang beweist. Der Tag

wo die erste Begrüßung des Reichspräsidenten durch Vertreter der Stadtverwaltung und der Behörden stattsand, ließ die vie­len Neugierigen, die die Straßen säumten, nicht auf ihre Kosten kommen. Das Auto des Reichspräsidenten, das durch die slat­ternde Reichspräsidentenstandarte leicht kenntlich war, wurde von den Massen lebhaft begrüßt: auch die übrigen Herren von der preußischen und der Reichsregierung, die den Reichspräst­denten begleiteten, wurden herzlich umjubelt. Was allerdings für jeden Republikaner gestern unangenehm wirkte, war die

völlige Passivität der Kölner Geschäftswelt, die früher bei jeder Gelegenheit ihre schwarzweißen und schwarz­weißroren Fahnen in den Straßen flattern ließ. Heute, im fünften Jahre der Deutschen Republik, aber kennt diese Kölner Geschäftswelt anscheinend immer noch keine schwarzrotgoldenen Fahnen. Eine rühmliche Ausnahme machten nur einige größere Geschäfts= und Kaufhäuser in der City der Stadt. Auch die der Summe der Kontobelastungen; für Banken und andere Kölner Stadtverwaltung hat nach unsrer Ueber= Geldinstitute, welche die passive Scheckfähigkeit besitzen, beträgt zeugung nicht mit der nötigen Entschiedenheit dafür gesorgt, die Gebühr einfünfzehntel pro Mille. 2. eine Pauschgebühr von daß an dem gestrigen Sonntage in Köln die neuen Reichsfarben 2 Goldmark für jede von der Reichsbank zur Verbuchung der flatterten. Es machte für jeden ehrlichen Republikaner einen Umsätze benötigte Kontonseite. Monatlich wird mindestens geradezu beschämenden Eindruck, daß gestern morgen selbst an 1 Goldmark erhoben. Dagegen werden die Scheckbücher, unserm städtischen Gürzenich, in dessen Räumen die Vordrucke usww. wieder kostenfrei abgegeben. Die Portobei­feierliche Eröffnung der ersten Kölner Messe träge werden nicht mehr erhoben. Sonderleistungen sind da­durch den Reichspräsidenten vorgenommen wurde, gegen in der bisher üblichen Weise zu bezahlen. Die Berech­leere Fahnenstangen in die Luft ragten. Haben denn nung und Erhebung der Gebühren erfolgt monatlich nach­die verantwortlichen Herren gar kein Gefühl dafür, wie eine träglich.

derartige Unterlassungsfünde auf die still beobach= Im Markgiroverkehr findet die Gebührenberechnung und die tenden Ausländer bei solchen Anlässen wirkt? Auf dem costenlose Abgabe der Scheckbücher usw. vom 1. Juni ds. Is. Bahnhofsvorplatz fehlte ebenfalls gestern die ab statt. Im Rentenmarkverkehr wird die Ermäßigung der schwarzrotgoldene Fahne. Warum grüßten hier gestern nicht den Buchungsgebühr rückwirkend vom 1. April ds. Is. ab durch­Reichspräsidenten und die Vertreter der Reichs= und Landes= geführt. Die neue Berechnungsart für die Pauschgebühr wird regierung von hohen Masten die schwarzrotgoldenen Symbole vom 1 Juni ds. Is. ab angewandt. Für April und Mai der Deutschen Republik? Und warum fehlten sowohl bei der os. Is. sind 10 Rentenmark als Pauschgebühr zu entrichten.

Vormittagsveranstaltung wie am Sonntag abend im großen

Gürzenichsaale die schwarzrotgoldenen Fahnen Jeder über=]/ Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten.

zeugte Republikaner mußte den satalen Eindruck haben, alsff dir Feunige Nammer amfax. 10 wenn hier nicht nur Nachlässigkeit, sondern andere Ursachen