Deutsche Innenpolitik.

Das Verbot politischer Parteien aufgehoben. unantastbare und das deutsche Elend in seinem ganzen BU Berlin, 1. März. Wie der amtliche preußische Ausmaß zweifelsfrei enthüllende Tatsache fest, daß 1913 Pressedienst mitteilt, erläßt der Minister des Innern Se­vering an die Ober= und Regierungspräsidenten, die Land­räte und Ortspolizeibehörden eine Verfügung, die sich mit

der am 1. März durch die Aufhebung des Ausnahmezu­standes eintretenden Situation beschäftigt. Was die Ver­bote der kommunistischen Partei und der deutsch=völkischen

der durchschnittliche Steuerbetrag vom Ge­samt inkommen 10,9 Prozent betrug, 1924 da­gegen nicht weniger als(vorsichtig abgeschätzt) 27,7 Prozent. Diese Ziffern sprechen Bände. Zu der Steuernotverordnung selbst konnte der Finanzminister Neues kaum mehr vorbringen, konnte nur seine eindring­liche Zusammenfassung wiederholen, was er bei den verschie­

eihettewartet anfangt so wird in den um######. densten Gelegenheiten bereits zur Begründung seines Re­

Freiyeitspartei antangr, so wird in der neuen Verfügung formwerkes angeführt hat, das, wie zu betonen er nicht des Ministers folgendes angeführt: müde ward, provisortschen Charakter trägt. Die Ab­

Durch das Außerkrafttreten der Anordnungen der Mi=änderungsvorschläge aus dem Hause lehnt die Regierung

litärbesehlshaber ist auch das vom Chef der Heeresleitungs giegrpeit sie von Ihyggeig hu, chese gezzrcheft, gohl eine

s PPg uar 1099 ercgangene M a K.... Grjahrdung des Buogers burch se vrsurchtet. Die müh­

unter dem 20. Novemver 19zo ergangene Verbot der selig hergestellte Balance des Haushalts wird ja ohnedies kommunistischen Partei hinfällig geworden. ständig bedroht durch die Forderungen der Besatzungs­Dagegen sind die vom Minister Severing schon vor Ver= mächte und neuerdings noch durch die erschwerte Durch­hängung des Ausnahmezustandes verfügten Verbote der führung der steuerlichen Anordnungen der Reichsregierung

im besetzten Gebiet. An der endgültigen Fassung des Re­gierungsentwürfs wird nun, da man endlich festen Boden

Luther ließ auf die übliche Polemik mit der Sozialdemo=]von 1012 Fuß zusammengeschobnenen Eis stecken. So­kratie über diese Frage sich nicht ein, sondern sammelte die wohl das Eis, als auch starker Nebel haben die Schiff­

fahrt auf der Unterelbe unmöglich gemacht. Die von See kommenden Schiffe mußten vor Anker gehen, wo sie sich

proletarischen Hundertschaften, des Reichs­ausschusses der deutschen Betriebsräte und des Zentralaus­schusses der Groß=Berliner Betriebsräte in Geltung geblieben. Auf Grund der gleichmäßigen Behandlung parlamentarischer Parteien hält jedoch der Minister sein am 23. März v. I. erlassenes Verbot der deutsch­völkischen Freiheitspartei nur in soweit auf­recht, als es sich auf die als militärische Kampf­organisationen zu betrachtenden deutsch=völkischen Turner= und Hundertschaften sowie auf irgendwelche son­stigen Ersatzorganisationen dieser Art bezieht. Dagegen

unter den Füßen fühlt, im Finanzministerium mit Eifer gearbeitet. Es lag in der Natur der Sache, daß Dr. Lu­ther mehrfach vom Rein=Ressortmäßigen ins Allgemein­politische abschweifte. Auf seinem Pfade fand er sich mit Marx und Stresemann in dem Kardinalpunkte zusammen, daß wir, um aus der jetzigen Notsanierung zu einer wirk­lichen Gesundung zu gelangen, der Hilfe des Auslandes nicht entraten könnten.

Zum Schluß richtete der Minister eine Danksagung an die Bamtenschaft und eine Bestätigung der frohen Öster­kunde, daß die Knappheit der Besoldungen, wie er sich di­plomatisch ausdrückte,aufgelockert werden soll, wenn

befanden.

* Berlin, 1. März. Nach einer Meldung der Vossi­schen Zeitung aus Hamburg wurde vom Landgericht in Hamburg der in Luzern geborene Gustave Fred, der wegen Spionage und wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

der Angeklagte hat auf Veranlassung des französischen Generalkonsulats kommunistische Versammlungen besucht, um festzustellen, ob Unruhen geplant seien und ob Waffen verschoben würden. Weiter hat er im Freihafen nach Waffen geforscht, die angeblich aus Rußland eingeführt werden sollten. Schließlich soll er noch über die Organi­sation und Truppenbewegungen der Reichswehr Meldungen für das Generalkonsulat angefertigt haben.

* Stuttgart, 29. Febr. Auf der stark vereisten straße zwischen Ludwigsburg und Zuffenhausen kam ein

mit fünf Personen besetzter Kraftwagen ins Schleu­ern und stürzte in den Straßengraben. Zwei Insassen, der Händler Schenk aus Stuttgart und seine Frau wurden sofort getötet. Zwei weitere Insassen wurden schwer ver­letzt, während der fünfte unverletzt blieb.

München, 29. Febr. Ein Unglück hat sich bei

hebt der Minister das Verbot im übrigen auf im Hinblick nicht neue Störungen des Wirtschaftslebens eintreten.

Abg. Ledebour(bei keiner Fraktion) wendet sich

auf die parlamentarische Betätigung der deutsch=völkischen Freiheitspartei, wie sie insbesondere bei den jüngsten Wah­len zu den Landtagen in Thüringen, Mecklenburg=Schwe­rin und Lübeck in die Erscheinung getreten ist.

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Der Dank an die Reichswehr. WTB Berlin, 29. Febr. Der Chef der Heeresleitung, General der Infanterie von Seeckt, erläßt folgenden Be­sehl an die Reichswehr:

Bei Aushebung des militärischen Ausnahmezustandes allen Angehörigen der Reichswehr Dank und Anerkennung für ihre Pflichttreue, sachkundige und unermüdliche Tätigkeit auszu­sprechen, ist mir lebhaftes Bedürfnis. Wonn das Deutsche Reich diesen Winter überstanden hat, ohne auseinanderzufallen, ohne sich im Bürgerkrieg zu verbluten und ohne im wirt­schaftlichen und sozialen Elend zu versinken, so verdankt es das dem selbstiosen Wirken seiner Wehrmacht. Wiederverstellung der Reichsautorität ist in einem Umsang ge­glückt, wie es noch im Herbst vorigen. Jahres für unmöglich gehalten wurde, und unser wirtschaftliches Leben hat sich allen schlimmen Voraussagungen entgegen in der durch die Reichs­wehr geschaffenen Atmosphäre von Disziplin durchichlagend ge­bessert. Diese Tatsachen und die Sorge, die scharse Wasse des militärischen Ausnahmezustandes nicht siumpf werden zu lassen, haben mich veranlaßt, die Aufhebung des Ausnahmezustandes zu beantragen. Ich bin mir nicht im unklaren darüber, daß die staatliche und wirt­schaftliche Sanierung Deutschlands erst angebahnt ist und noch viel, sehr viel bis zu einer wirklichen Gesundung zu tun bleibt. Ich bin aber der Ansicht, daß die Reichswehr dabei keine Alltagsarbeit leisten soll, sondern für außerordentliche Zeiten und Ausgaben unverbraucht und aktionsjähig erhatten bleiben muß. Deshalb wird der Reichswehr das jetzige Her­ausnehmen aus der Politik und die ausschließliche Beschäiti­gung mit militärischen Aufgaben in der nächsten Zeit besonders gut tun. Ich bitte die Herren Kommandeure, in diesem Sinne an der Festigung der Truppe zu arbeiten, damit die Reichs­wehr das überparteiliche, nur dem Vuterland dienende scharfe Instrument bleibt, als das sie sich in den letzten Monaten glänzend bewährt hat. gez.: v. Seeckt.

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Geheimbünde in Oberschlesten. WTB Beuthen, 28. Febr. Gegen die Polizeiwache im Arbeiterviertel von Gleiwitz wurde ein Handgra­natenanschlag verübt. Nach der Oberschlesischen Volkszeitung handelt es sich vermutlich um eine Vergel­tungsmaßnahme für die gestern gemeldeten 70 Verhaf­tungen. Zu diesen Verhaftungen teilt der Oberpräsi­dent von Oberschlesien mit: Auf Grund des schon länger bestehenden Verdachts, daß in Deutsch=Oberschlesien woh­nende Reichsangehörige Mitglieder von in Polnisch=Ober= schlesien bestehenden Geheimbünden sind, hat der Oberpräsident einzehende Ermittelungen angestellt, da eine Zugehörigkeit von Reichsangehörigen zu Geheimbünden nach Ansicht des Oberpräsidenten offensichtlich den Tatbe­stand der Paragraphen 81 und 86 des.Str..B.(Hoch­verrat) enthält. Nunmehr ist es gelungen, urkundliche Beweise aus jüngster Zeit für die Zugehörigkeit deut­

vor fast leerem Hause gegen die Abschaffung des Acht­stundentages, welche Frage der Volksabstimmung unter­worfen werden sollte. Nach einer persönlichen Bemerkung des Abg. Wulle wir die Weiterberatung auf Mittwoch vertagt.

Rückkehr des Kohlensyndikats nach Essen.

TU Essen. 29. Febr. Alle bisherigen Angestellten des Kohlensyndikats, soweit sie in der neuen Vereinigung für die Verteilung und den Verkauf von Ruhrkohle weiter be­schäftigt werden sollen, kehren in diesen Tagen nach Essen zurück. Entgegen der früher erwogenen Absicht, die Li­quidation des bisherigen Syndikats in Hamburg vorzuneh­men, wird, wie die Essener Allg. Ztg. aus Hamburg er­fährt, kein Funktionär des Kohlensyndikats in Hamburg verbleiben außer der dort von jeher ansässigen Vertre­tungen für Ein= und Ausfuhrinteressen.

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Weitere Arbeitsaufnahme im Braunkohlenrevier.

* Köln, 29. Febr. Die Arbeitsaufnahme im rheinischen Braunkohlenrevier nimmt langsam an Ausdehnung zu. Außer den bereits genannten Werken haben in den letzten Tagen die Gruben Fortuna, Carl, Gräfrath und Clarenberg, die sämtlich zur Rheinischen Braun­kohlen=.=G. gehören, den Betrieb wieder ausgenömmen. Die Werke arbeiten zum Teil wieder ganz, zum Teil liegt die Brikettherstellung noch still.

TU Köln, 29. Febr. In der Odenthaler Geldfälscher­soche hat die Kölner Kriminalpolizei die drei Haupttäter festgenommen und zwar einen Lithographen und zwei Steindrucker, die beschuldigt werden, Kölner 25 Bil lionenscheine nachgemacht zu haben. Die ganze Geld­fälscherbande sitzt nunmehr hinter Schloß und Riegel. Wegen der Erschießung eines Polizeiwachtmeisters bei dem Ueberfall auf ein Polizeiauto, das mehrere der Geldfälscher nach Köln brachte, sind einige Personen verhaftet worden. Nach dem bisherigen Untersuchungsergebnis handelte es sich bei dem Ueberfall um den Versuch zu einem Straßen­raub, nicht um versuchte Gefangenenbefreiung oder einen Racheakt gegen die Polizei.

TU Düsseldorf, 29. Febr. Der Kaufmann Neu­hoff, der Landwirt Witwer und der Wirtschaftsgehilfe Gör­gens, die das hiesige Arbeitsamt durch Betrug um 762 Billionen Mark geschädigt hatten, sind, festgenommen. Neuhoff hatte sich, da er Angestellter beim Arbeitsamt war, eine bereits unterschriebene Arbeitsliste der Firma Maroth u. Co. zu verschaffen gewußt, sodaß es mit Hilfe des Witwer und Görgens möglich war, den Betrag beim Arbeitsamt abzuheben.

TU Duisburg, 29. Febr. Vor einigen Tagen wurde in dem Hause Immendahl 48 der Arbeiter Heuser tot aufgefunden. Nach der ärztlichen Untersuchung lag Koh­lenoxydgasvergiftung vor, und es wurde an­

aus jüngster Zeit für die Zugehörigkeit deut; genommen, daß diese Vergiftung durch einen Unglücksfall

scher Reichsangehöriger zu Geheimbunden zu erhalten, auf herbeigeführt worden sei. Die Ermittlungen der Krimi­Grund deren die Festnahme und auf Grund richterlicher nalpolizei haben nun die überraschende Wendung gezeitigt, Haftbefehle die Verhaftung erfolgte. Allem Anschein nach daß der Tod Heusers auf ein Verbrechen zurückzufüh­sind auch in Deutsch=Oberschlesien Ortsgruppen der Ge=ren ist. Die Ehefrau Heusers wurde unter dem Verdacht heimbünde gebildet worden. Gegen die bisher Verhafteten des Gattenmordes verhaftet und dem Untersuchungsgetäng­wird ein Ermittelungsverfahren beim Oberreichsanwalt nis zugeführt. Ueber die Motive der verbrecherischen Tat

zu verkaufen!

Im Leipziger Tageblatt lesen wir:

Wer hat Hugo Stinnes in den Reichstag gewählt? Man frage die Wähler in Nord und Süd, in Ost und West: keiner wird sich erinnern, einen Stimmzettel ab­gegeben zu haben, auf dem der Name Hugo Stinnes stand. Und doch sitzt Herr Hugo Stinnes im Deutschen Reichstage als Mitglied der Fraktian der Deutschen Volkspartei. Wie ist er da hineingekommen?

Im Zeitalter der Oeffentlichkeit und der Demokratie hat sich bei den Politikern die merkwürdige Kunst ausgebildet, die Aufmerksamkeit des Volkes von gewissen Dingen, die offen zutage liegen, derart abzulenken, daß niemand etwas von diesen Dingen wahrnimmt. In dieser Kunst, durch Massensuggestionnegative Halluzinationen hervorzurufen, leisten amerikanische Politiker Erstaunliches, aber auch in Deutschland hat sie sich so schnell eingelebt, daß schon jetzt mancher unserer Parteiführer den Wettkampf mit einem indischen Fakir in dieser Beziehung aufnehmen könnte. Beweis dafür ist die Eleganz, mit der man Herrn Hugo Stinnes und gewisse andere mächtige Leute auf gefetz­

einer Bauernhochzeit in der Nähe von Diessen am mäßigem Wege in den Reichstag gebracht hat. Ammer=See ereignet. Dort fuhr eine aus 16 Personen] Auf gesetzmäßigem Wege ist Herr Hugo Stinnes aller­bestehende Hochzeitsgesellschaft aus einem Schlitten zur dings in den Reichstag gelangt, obwohl sich niemand be­Trauung eines Bürgermeistersohnes in einer nahen Ort=swußt ist, ihn gewählt zu haben. Des Rätsels Lösung schaft. Als das in Bayern übliche Hochzeitsschießen be= geben die drei Runen RIVV hinter seinem Namen im gann, scheuten die Pferde des Schlittens und rannten gegen Verzeichnis der Abgeordneten. RIVV bedeutet, daß dieser einen elektrischen Leitungsmast. Alle Personen wurden aus Abgeordnete nicht auf der Liste irgendeines Kreiswahlvor­dem Schlitten geschleudert. Ein 16jähriger Bursche war schlags gestanden hat, daß er also in keinem der 35 Wahl­sofort tot, eine 45 Jahre alte Frau, Mutter von fünf un= treise gewählt worden ist, sondern daß er sein Mandat mündigen Kindern, erlitt so schwere Verletzungen, daß an einemReichswahlvorschlag" verdankt. Der RWV ist das ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Ein 20jähriges Mäd= geheimnisvolle Ding, das zwar schwarz auf weiß im chen wurde bewußtlos vom Platze getragen. Alle übrigen Reichswahlgesetz zu lesen ist, das aber trotzdem niemand Personen erlitten Verletzungen. Beide Pferde rissen sich(außer den eingeweihten Parteiregisseuren) kennt. Es vom Schlitten los und konnten erst am späten Abend in ist durch Massensuggestion für das Volk unsichtbar gemacht großer Entfernung von der Unglücksstelle eingefangen!

werden. Vor den Wahlen sollte man sich aber doch einmal von

TU Bruchsal, 29. Febr. Der frühere Rechtsanwalt dieser Suggestion frei machen und den RWV ein wenig Hau, der seinerzeit unter der Anklage, seine Schwieger= unter die Lupe nehmen! Wie ist er in das Gesetz hinein­mutter, Frau Molitor in Baden=Baden, erschossen zu haben, gekommen?

vom Karlsruher Schwurgericht zum Tode verurteilt und Als man nach der Revolution das Verhältniswahlver­danach zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden fahren für die Wahlen zur Nationalversammlung einge­war, wird Mitte nächster Woche aus der hiesigen Strafan=führt hatte, stellte sich heraus, daß die Berechnung der auf stalt entlassen werden. ldie einzelnen Parteien entfallenden Mandate ziemlich um­

Paris, 29. Febr. In der heutigen Kammersitzung ständlich war. Deshalb sann man in der Nationalversamm­ging es stürmisch her. Der Royalist Daudet griff in die lung darüber nach, wie man das Rechenverfahren ver­Erörterung ein und kam auf das gegen die Aktion Fran= einfachen könnte, und man verfiel darauf, zu bestimmen, caise mit Hilfe Painlevés, der damals deutschen Interessen daß jedem Kreiswahlvorschlage so viele Abgeordnetensitze gedient habe, angezettelte Komplott zu sprechen. Pain­levé ergreift das Wort, und es kommt dann zu Lärm­szenen, wie sie die französische Kammer selten erlebt hat, in deren Verlauf ein Abgeordneter blutüber­strömt aus dem Sitzungssaal herausgeführt werden muß­te. Der ganze Saal wurde geräumt, auch die Journa­listentribüney. Es fielen Ausdrücke wie Schuft, Canaille usw. Daudet sprach von der angeblichen Polizei Caillaux', wofür er vom Vorsitzenden zur Ordnung gerufen wurde, den Reichstag gelangen, der auf einem Kreiswahlvorschlag Painlevé kam dann auf ein von der Aktion Francaise ze= gestanden hat, für den also irgendwoher Wähler wirklich führtes Register über die Offiziere der französischen Armee gestimmt haben,

zu sprechen; bei einzelnen der Namen befänden sich An=] Wenn nun aber beim Zusammenzählen der Reststimmen merkungen wiesehr gut,Feind des Parlamentaris= innerhalb der Wahlkreisverbände wiederum Reste bleiben, mus. Im Anschluß an diese Mitteilung stürzten sich die so werden diese dem Reichswahlausschuß überwiesen, der Mitglieder der äußersten Linken auf die Rechte. Es ent= jeder Partei noch auf je 60.000 Reststimmen, einen weiteren

Diese letzten Sitze kommen jedoch nicht den Rundidaten der Kreiswahlvorschläge zugute, also nicht Leuten, die irgendwo vom Volke gewählt wurden, sondern werden an die auf dem RWV der Partei stehenden Personen vergeben. Wer aber hat die Reichswahlvorschläge gemacht? Nach dem Gesetzmindestens zwanzig(!) Wäh­ler. Diese zwanzig Wähler sind in der Praxis die en­

zugewiesen werden sollten, daß je einer auf 60000 für ihn abgegebene Stimmen komme. Die Reststimmen wer­den innerhalb eines Wahlkreisverbandes(z. B. Sachsen, Westfalen, Hessen) zusammengezählt, soweit sie auf verbun­dene Wahlvorschläge gefallen sind, und auf je 60000 so gewonnene Reststimmen entfällt ein weiterer Abgeord­netensitz. Soweik ist alles in Ordnung, denn mit diesen Reststimmen kann doch immer nur ein solcher Kandidat in

der äußersten Linken auf die Rechte. Es ent= jeder Partei noch auf je 6

stand ein unbeschreiblicher Tumult, in dessen Verlauf der Abgeordneiensitz zuteilt. Präsident seinen Hut aufsetzte und damit die Sitzung un= nicht den Kandidater der terbrach. Nach einer halben Stunde wurde dann die Siutz­ung wieder aufgenommen und bei verhältnismäßiger Ruhe

n Erde gesichet

Furnen. Sporr und Spiel.

Jagd und Fischerei im März.

Schwere Schüden hat der langandauernde, schnee= und harschreiche Winter unter unseren Wildbeständen hervorgerufen, ihnen empfindliche Lücken geschlagen und spärlich sind die Ueberreste, mit denen sie in das Frstbjahr eintreten. Wohl an 50 Prozent der Bestände sind vernichtet, ein hoher Sat, der empfindlich den Wert der Jagden und die Aussichten für das kommende Jagdjahr herabdrückt.

Noch hat alles Wild Schonzeit: Gals, Hochwild, Sauen rnan;

und Rehe bedürfen möglichst der Ruhe zu ihrer Erbolung.

Noch ist es nicht Zeit, mit der Fütterung vollständig auszu­setzen, und besonders bei etwa eintretenden stärkeren Schnce­fällen ist ihre Beschickung geboten. Der Hase wandelt auf Freiersfüßen. Sein erster Satz fällt, er, der ausschlaggebend ist für den Besatz des ganzen Jahres. Nässe schadet ihm im allgemeinen mehr als Kälte. Der Frühjahrsauszug der Vögel setzt ein. Stare, Lerchen und Singdrosseln kehren wieder, um noch manche, trübe Erfahrung zu machen und mir ihnen Kiebitz und Brachvogel, Ringel= und Hohltaube. Der Birk­hahn beginnt schon zu rodeln, gogen Ende des Monats auch Reichslandbundes

ist noch nichts bekannt.

PU Buer, 29. Febr. Auf der Zeche Graf Bismarck 3 und 5 fuhren drei Bergarbeiter in einem mit Eisenschienen beladenen Korb in die Grube ein, ohne daß der Fördermaschi­nist darum wußte. Der Förderkorb schlug so heftig auf der Sohle aus, daß alle drei schwere Verletzungen erlitten; einer ist bereits gestorben.

WTB Kiel, 29. Febr. Als letzte der großen Wersten

eingeleitet werden.

Reichstag­

Berlin, 29. Febr. Der heutige Tag der großen politischen Aussprache begann mit der Rede des deutsch­völkischen Vertreters, Abg. Wulle. Der Redner polemi­sierte zunächst gegen die bestehende Geldsackherrschaft und die unumschränkte Herrschaft des jüdischen Finanzkapitals,

das sich an die Stelle der nur scheinbar bestehenden demo=steilten auch die Deutschen Werke den Be­

kratischen Regierungsform gesetzt habe. Wulle hob sodann trieb ein und sperrten die Belegschaft, etwa.500 Ar. Protest gezen das Verbot der deutsch=pöltischen Freiheits- beiter, aus. Auf den nunmehr geschlossenen Kieler Werf­

partei. Man könne Bewegungen nicht unterdrücken mit tan sind im ganzen etwa 13000 Arbeiter beschäftigt.

Partiverboten und dadurch, daß man Mißliebige einfachIB Lübeck, 29. Febr. In der Nähe von Hanzs einkerkert. Redner kritisierte weiter den Abbau der Pen=(Finnland) geriet der auf der Fahrt nach Lübeck befindliche

Dampfer Iris während eines heftigen Sturmes in

ichtat[Treibeis. Das Schiff sank mit der vollen Ladung. Die terlandes erworben haben. Scharfe Angriffe richtere Mannschaft wurde gerettet. Redner gegen die Außenpolitik der Rezierung. Er be.) 2 Berlin, 29. Febr. Die Spitzenorganisa­zeichnete die fortgesetzten Verstäadigungsversuche Stresee. i1onen der Beamtenschaft richteten einer Blät­manns als eine demütigende Bettelel dem Ausland gegen, termeldung zufolge an die Parteien des Reichstags eine über, durch welche Vemerkung er den lebhaften Unwillen Eingabe, in der eine Abänderung der Personalabbauver­Eise Pauts ver####, zwischen Wukle und lordnung verlangt wird. Die Organisationen verlangen die

Finansminister Luther, ver Swisen..weg., Einrichtung einer unparteischen paritätisch zusammenge­

Ledebour sein Reserat erstaten, durste, ist ein bewe ve., Schiegstelle, die alle Abbaumaßznahmen der Regie­

licher, viel gelitulierender Redner, der es liebt, durch., rüng nachzuprüfen hat, weiter verlangen die Organisatio­der und Vergleiche der spröden Materie, die er Zu behan, nen, daß die Dauer der Abbauverordnung bis zum 31.

bela hat, Farbe und Anschaulichteit zu verleihen. Er ver= März 1925 beschränkt werden soll und bitten, daß ihnen

nur einmal sahlenmäßiger Vegrisse. Dos wor, as Ersgurg zesage izt die Untereide weiter Kart der

ede ee eue uad chee ehauet iuet bebe ie. ethigen Gishteger Bichesage ir dr Seuer

.. hn ichen Länderg. Viet gastlichen Eizoricht., Viewerget in vem zu einer Stärke

geren Parteivorstände in Berlin. Diese Herren und Damen, bei denen die Parteischatzmeister ein gewich­tiges Wort mitzusprechen pflegen, haben also die Macht, Reichstagssitze nach Gutdünken zu vergeben, d. h. Abge­sordnete zu ernennen, wie in der Monarchie die Könige und Großherzöge Mitglieder der Ersten Kammern rnannten.

Zu den so ernannten, nicht vom Volke gewählten Reichstagsabgeordneten gehören außer Herrn Hugo Stin­nes noch der den Stinnesschen Interessen nahestehende Erste Syndikus der Hadelskammer EssenMülheimOber= hausen Dr. R. G. Quaatz(DBP.), ferner bei der Deutschnationalen Volkspartei der Syndikus G. Bud­juhn(Hannover) und der jetzt gestorbene Vorsitzende des Rittergutsbesitzer Dr. G. Roesicke,

der Auerhahn in tieferen Lagen zu balzen und im dichten bei der Bayrischen Volkspartei, einer ausgesprochenen Unterwuchs der Haselhahn zu spissen. Ist das Wetter einiger=Kleinbürger= und Bauernpartei, der Bankdirektor Josef maßen günstig, fallen die Rebhöhner schon zu Ansang des Böhm in München dann die Generale v. Galswitz Ronats zu Vagren, die Reihzeit der Emen und der Durch=(gmn; Mtuzen, un ur venerale v. Gallwpistz zug nordischeriste ist in vollem Gang und unter günstigen!(####.) und v. Schoch(DBP.) und noch etwa drei umständen findet man schon Ende des Monats vereinzelte Dutzend andere, für deren Ernennung jedoch offensichtlich Frühgelege, Wehen südwestliche Winde, da kommt auch, wenn andere Gründe als die Rücksicht auf Wünsche von Geld­

maßgebend gewesen sind. Es soll überhaupt nicht

und fübrt auarend iren Balzslug auf über dem im Abend= behauptet werden, daß die gegenwärtigen Rwif.

oder Morgendämmerlicht liegenden Schlage. Auch der Fasan Abgeordneten ihre Sitze gekauft haben, aber es soll die

mit, daß die Ranzzelt des Haarraubwildes zu Ende geht; tenden Wahlgesetz die Möglichkeit besteht, Reichstagssitze die Bälge verlieren an Wert, Baue und Verstecke werden zur zu kaufen. Diese Möglichkeit allein ist ein schlimmer Kinderstube. Das gesiederte Raubzeug, größtenteils noch am Konstruktionsfehler im Reichswahlgesetz, der der Korrup­Durchzug, sängt mit dem Horstbau an und namentlich Krähen 41a,#. Peichswahpeseg, der dei Roltug­

und Elstern bessern die alten Nester aus und legen neue an.

Streunende Hunde und Katzen sind scharf zu überwachen: dem lichtscheuen Gewerbe der Wilderer ist mit allen Mitteln zu steuern. Dem Jäger bietet sich jetzt auch Gelegenheit, seine jungen Hunde zu schulen und sie aus Paarhübner abzuführen.

Die Aesche hat Schonzeit; von Mitte des Monats auch der Huchen. Es laichen Hecht, Barsch und Regenbogensorelle.

Forelle und Bachsaibling können, obwohl noch minderwertig, in der Ebene mit Mäßigung beangelt werden. Aitel sind kr Salmonidengewässern als Schädlinge wegzusangen; des­

gleichen die Rutte in Rensen. Der Besuv hat eine Schneskappe.

X Voccaccio. Der große Erfolg, den dieRadio=Stunde Rom, 29. Febr. Nach einer Meldung derTri­in Berlin vor einiger Zeit mit der drahtlosen Uebertragung buna" beträgt in den Kreisen Imola und Faenza die der Operette Frasquita an ihre Zuhörerscharen gehabt bhat, Schneghöhe 4050 Zentimeter. Auch der Besuv hat eine hat in diesen Tagen dazu geführt, daß man den Versuch chohr. gm. Aach der Befab haleine unternommen hat, auch die große Operette von Suppé, Boc=] Schneekappe. caccio, den Rundfunkinteressenten zu Gehör zu bringen. Es

standen diesmal ganz andere technische Möglichkeiten zur Ver= Reiche Heringssänge ip dar Eshmöindung

fügung, auch waren die Räumlichkeiten es handelt sich umgfunge in der Ewinunsnag.

das Große Schauspielhaus wesentlich anders als es bei der e Hamburg, 29. Febr. Die Segel= und Motorfisch­Aufnahme im Thaliatheater der Fall war. Soweit man der Lutter hringen reiche Heringgfänge ang der Eih.

Stimme der Oeffentlichkeit Gehör und Glauben schenken kann,#uner bringen reiche Heringsfange aus der Elb­

war die Uebertragung von absoluter Reinheit, sodaß von der mündung in Cuxhaven an. 37 Fahrzeuge mit Fängen von

Unternehmarin geylant ist systerhin eine Wiederh lung die= zusammen rund 750000 Pfuend lagen letzthin auf einme

tion Tür und Tor öffnet.

Wenn der Reichstag jetzt vor seiner Auflösung nicht mohr dazu kommt, das Wahlgesetz zu ändern, so sollte die Wäh­lerschaft bei den kommenden Wahlen die Augen offen halten und keiner Partei ihre Stimme geben, deren vor der Wahl zu veröffentlichender Reichswahl­vorschlag verdächtige Namen enthält.

Unerneomerin geptant int, spureryen eine Wiederhulung die­ser Rundjunkunterhaltung vorzunehmen. Um den Zuhörern nicht nur das rein Musikalische zu Gehör zu bringen, hat man diesmal zu einem Ersatzmittel gegriffen, das bis zu einem gewissen. Sinne das Bühnenbild ersetzen sollte. Zwi­schendurch gab nämlich ein besonderer Ansager jeweils eine kurze Schilderung des Herganges auf der Bühne, respektive den kommenden Verlauf der Operette, sodaß immerhin ein gewissen Konnex zwischen dendrahtlosen Zuhörern und den eigentlichen Personen in der Darstellung geschaffen wurde.

Dieses System der Erklärungen, das man wahrscheinlich den Anfängen der Kinozeit entnommen hat, dürfte sich hier besser bewähren und man sollte nicht anstehen, derartige Versuche wirg eingesalz

des öfteren zu unternehmen, um auf diese Weise vielleicht zus iies eingesalzen. einem abgerundeten Bilde zu gelangen.

gusammen rund 750 000 Pfund lagen letzthin auf einmal am Cuxhavener Kai, um zu löschen. In voriger Woche brachten sechs Heringsdampfer 1236000 Pfund norwegi­scher Heringe an, außerdem 20 Fischdampfer 600000 Pfund frische Seefische. Heute sind wieder 535000 Pfund Elb­heringe mit 20 Fahrzeugen angelangt, außerdem ein Dampfer mit 116000 Pfund norwegischer Heringe, sechs Dampfer sind unterwegs. Die meisten Heringe werden nach der Versteigerung an Ort und Stelle sofort in den Marinieranstalten und Räuchereien zubereitet, ein Teil Bei der letzten Versteigerung erzielten 1 Elbheringe 11 bis 4 Pfennig das Pfund, je nach Sorte.