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Nr. 11031.
Dienstag, 7. Juni 1021.
31. Jahrgang.
Das nicht„zeitgemäße" Bündnis.
DZB London, 6. Juni. Der Londoner Berichterstatter des Manchester Guardian schreibt: Amtliche britische Kreise sehen den Augenblick als nicht zeitgemäß an, um die Frage eines Bündnisses zwischen England und Frankreich aufzunehmen. Es bestehen zu viele unerledigte Fragen,
Voerschiesten dor dem Bulgerikicg.
Ein schwerer Verstoß gegen den Friedensvertrag.
§ Während das deutsche Volk in Oberschlesien von In
die gelöst werden müssen, und zwar grundlegende surgentenbanden in schwerster Weise heimgesucht wird, Fragen, die das gesamte Feld der französsch=englischen#s. Korfanty, der polnische Drahtzieher und oberste Beziehungen berühren... 1.„(Er pe, Zeinem Haupto.: Schonpinitz Ause.
P Paris, 6. Juni. Während die Timcs dem Ge¬s“ sict in seinem haupquartier in Stzopptug und er
danken einer englisch=französischen Allanz noch das Wort zählt einem Vertreter des Manchester Guardian, Lign? redet, wird dieser Gedanke heute abend vom Temps in George und die ganze Welt seien ihm gleichgültig. Auf
mehr als schroffer Weise abgelehnt. Der Temps die Frage, was er von der Haltung Lloyd Georges ge
führt aus, daß der europäische Friede seit zwei Jahren venüber Leinem Vor= garhere de, antr gahre, gzumgl im
keine Festgren, hahze, weil der Garantievertrag zwschensdes Herrn von Dlest., Hgr Herge““ vom Bunde der
England, Frankreich und Amerika nicht verwirklicht wor= Hushmick.“shiagerzärte:„Die Minister Eönnen uns den sei. Man erinnere sich an Kiel, Faschoda und Tanger; Lanowirte kaublurig
damals seien die Beziehungen zu England umso viel sonst was“. Herr Korfanty scheint sich mit dem englischen
schwieriger gewesen, als sie sich zu Deutschland gebessert Zeitungsmann französisch unterhalten zu haben, denn die hätten. Nach dem Kriege herrschte aber ein anderes Ver= dreiste Aeußerung gegen den englischen Staatsmann, die hältnis als 1914. Die Beziehungen zu England wurden auch Goethe sinngemäß in seinem Götz von Verlichingen umso schwieriger, je gespannter sie zu Deutschland waren. anwandte, soll gelautet haben:„Je'en siche de Lloyd Als Frankreich Frankfurt besetzue verließ Lord Derby die George“. Der Kasus könnte uns ob des grimmigen HuBotschafterkonferenz und später vernachlässigte England mors lachen machen, der in dieser respektlosen Haltung nichts, um Frankreich an der Besetzung des Ruhrgebietes gegenüber dem englischen Premiere enthalten ist, der zu verhindern. Augenblicklich habe Deutschland eine Re= allerdings durch seine schwankende Politik in der obergierung, welche in den korrektesten Beziehungen zu Frank= schlesischen Frage die Polacken so ermutigt hat, daß ihr reich leben wolle. Wenn man mit England eine Allianz geistiges Oberhaupt die unerhörte Frechheit besitzen kann, gegen eine etwaige deutsche Gefahr abschließe, so würde dem englischen Berichterstatter zu erzählen, auch die enges Frankreich sein, das die Kosten einer solchen Allianz lischen Truppen würden sie nicht stören. Sie hätten erbezahlen würde, denn das englische Publikum wisse ganz reicht, was sie wollten. Sie seien dabei, einen neuen Staat
sagte Stegerwald: Ueber das, was jetzt zu geschehen habe, werde er sich am gleichen Abend mit dem Reichskanzler in einer Besprechung unterhalten. Er werde nicht verfehlen, eingehend auf die entscheidenden Vorgänge hinzuweisen, die sich seit der Annahme des Ultimatums in Oberschlesien abgespielt haben. Stegerwald erörterte die Auseinandersetzungen zwischen London und Paris— und wir vertrauen der vielerprobten Tatkraft Stegerwalds, wenn er sagte, er wolle beim Kanzler deutlich die Dinge kennzeichnen, um Oberschlesien vor aller Welt wieder zu seinem Rechte zu verhelfen.
*
Von der Iront.
DZB Oppeln, 6. Juni. Der heutige Tag brachte neue Angeiffsaktionen der Aufständischen. In den nördlichen Kreisen mußten mehrfach wolnische Vorstöße zurückgewiesen werden. Die Dörser Neudorf und Pruskau sowie Amalienhof wurden von polnischer Artillerie stark beschossen; zahlreiche Häuser wurden durch Volltreffer zerstört. Bei Zembowitz beteiligte sich ein polnischer
genau, daß eine deutsche Gefahr Europa gegenwärtig nicht bedrohe und aus diesem Grunde widerstrebe es dem Gedanken, ein Bündnis einzugehen.
*
Lloyd George verschnupft.
DzB London, 6. Juni. Wie die Blätter melden, ist in dem Befinden Lloyd Georges, der an einer Erkältung leidet und sich augenblicklich auf dem Lande aufhält, eine leichte Besserung eingetreten.
DZB London, 6. Juni. Es wird mitgeteilt, daß der König und die Königin einstweilen die Einladung Sir James Craigs zur feierlichen Eröffnung des nordirischen Parlaments am 22. Juni angenommen haben. Das Königspaar wird sich nach Belfast an Bord der königlichen Dacht in Begleitung eines Geschwaders begeben. Lloyd George werde die Einladung zur Teilnahme vielleicht ebenfalls annehmen.:.
9 110 Parfün—
aß die Geschäftsie am Rhein.
MTB K5T Interei.. Die in der letzten Zeit durch die Presse gegangenen Nachrichten über die Aufhebung der Zollinie am Rhein haben in vielen Kreisen Hoffnungen erweckt, die, wie es scheint, sich leider so schnell nicht erfüllen werden. Die Entscheidung darüber, ob die sogenannten Sanktionen nunmehr nach der Unterschrift Deutschlands unter das Ultimatum vom 5. Mai aufgehoben werden sollen, liegt beim obersten Rat der Entente. Ueber den Zeitpunkt der Sitzungen des obersten Rates ist aber eine Verständigung zwischen Frankreich und England noch garnicht erzielt worden, und es scheint, als ob Frankreich sehr wenig Neigung verspüre, die Zollinie fallen zu lassen. Schwerste Störungen des Eisenbahn= und Postverkehrs, und zwar nicht nur in der ersten Uebergangszeit, sondern auch dauernd, Lösung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet. Rückgang des Absatzes, Einschränkung der Betriebe, Verkürzung der Arbeitszeit, Arbeiten auf Vorrat, Entlassungen von Arbeitern und Angestellten, Ausbleiben der Aufträge aus dem unbesetzten Deutschland, das sind die Folgen einer Maßnahme, die nach Artikel 270 des Friedensvertrages von der Entente nur eingeführt werden durfte, wenn sie notwendig war, um die wirtschaftlichen Interessen der Bevölkerung dieser Gebiete zu wahren. Man kann sich wohl keinen krafseren Gegensatz denken, als dieser von Wohlwollen für das besetzte Gebiet scheinbar diktierte Satz des Friedensvertrages ihn zu den tatsächlichen Ereignissen bildet.
*
Loucheur über Wiederaufbaufragen.
DZB Paris, 7. Juni. Der Minister für den Wiederaufbau, Loucheur, hat gestern eine Reise durch das ehemalige Kampfgebiet gemacht und hierbei auch die Stadt Valenciennes besucht. Er hielt dort eine Rede an die Munizipalverwaltung, in der u. a. sagte: Er kenne die Gefühle der Bevölkerung der Norddepartements hinsichtlich der Beschäftigung der deutschen Arbeiter. Es sei eine Torheit, anzunehmen, daß eine Stadt wie Valenciennes vier= bis fünftausend Deutsche kommen lassen könne, um die Häuser wieder aufzubauen. Es würde dadurch ein Zusammenwohnen entstehen, das man nicht dulden könne. Loucheur
DZB Innsbruck, 6. Juni. Die Blätter veröffentlichen eine amtliche Mitteilung des Generaskommissariats von Trient an die Bozener Blätter, wonach mehrere deutsche Eisenbahnangestellte in Südtirol ihres Dienstes enthoben und als Ausländer ausgewiesen worden sind. Den Ausgewiesenen wird seindliche Haltung gegenüber dem italienischen Staate vorgeworfen.
DzB Paris, 7Juni. Auf dem nationobrutsischen Kongreß, der seit Sonntag in Paris abgehatten wird, erklärte ein Vertreter, die Kommunisten hätten die russische Industrie dermaßen vernichtet, daß beispielsweise nur ein Viertel der normalen Kohlenförderung jetzt erzielt werde, und daß die Erzeugung fabrizierter Produkte nur ein Zehntel bis ein Zwanzigstel der Normalproduktion betrage. So sei im Jahre 1920 an Bekleidungsstoffen für jeden Bürger von Rußland nur ein Meter hergestellt worden. Nur die Magnestumlager in Georgien und die Petroleumquellen in Baku seien im Betrieb und intakt. Die Verkehrsmittel seien vollkommen devorganisiert Selbst die Eisenbahnschienen verkämen. Die Kanäle und Schleufen funktionierten nicht mehr.
DZB London, 6. Juni. Im Unterhaus wurde mit
Panzerzug an den Kampfhandlungen. In den Gebieten bei geteilt, daß bis zum 2. Juni einschließlich unter dem deut
aufzurichten.
Der Notenwechsel zwischen General Hoefer und der Interalliierten Kommission in Oppeln, die von uns verlangt, daß wir den Selbstschutz preisgeben, erfährt durch solche Aeußerungen erst die rechte Beleuchtung. Wie sehr sich die Polen fühlen, das zeigt auch der Oberstbefehlshaber der Aufrührer, Graf Mielszynski, der aus gewissen Gründen den Namen Doliwa angenommen hat. Dieser sagte dem Korrespondenten des Manchester Guardian: Seine Truppen würden kein wesentliches Gebiet preisgeben, und sie würden den Indu striebezirk eher zerstören, als aufgeben. Ferner bemerkte dieser brave Mann: Wenn man uns nimmt, was uns zusteht, werden wir einen Trümmerhaufen schaffen, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat.
Man wird im Reiche verstehen, wenn unter solchen Umständen der deutsche Botschafter Dr. Sthamer dem englischen Auswärtigen Amt auf das zwölfstündig Ultimatum der Interalkiierten Kommission in Oppeln auf Zurücknahme des Seihstschutzes namens der deutschen Regierung recht deutlich antworten mußte. Der Sinn unserer Antwortnote ist der, daß die Bevölberung Oberschlesiens sich selbst ihrer Haut wehren würde, daß es zum Bürgerkrieg, zu einem Verzweiflungsaus bruch komme, wenn die Zurücknahme des Selbstschutzes erfolgen müsse. Auch genieren wir uns gar nicht, der englischen Regierung zu erklären, es bedeute einen schweren Verstoß gegen den Friedensvertrag und würde die Preisgabe der deutschen Bevörterung Oberschlesiens an die poknischen Infurgenten bedeuten, wenn die Interalliierte Kommission ihre Drohung wahr machte, bei Nichtbefolgung des burzfristigen Ultimatums zur Zurücknahme des Selbstschutzes, die bisher von den interalliierten Truppen gehaltenen Städte des Industriebezirks den Insurgenten zu übergeben. Die deutsche Regierung ist offenbar nicht gewillt, dem Uktimatum nachzugeben. Wenigstens schließen wir dies aus den folgenden Sätzen der halbamtlich auszugsweise vervreiteten Antwortnote:
„Die kurze Befristung des Altimakums über die Zurücknahme des Selbstschuhes in der Linie KallnowDollna=Leschnitz-Salownig enthalte schon an sich eine unmögliche Jorderung. Interalliierte Truppen seien in dem zu räumenden Gebiet nicht vorhanden, die ein Nachfolgen der Polen hinter dem zurückgehenden Selbstschutz verhindern könnten. Die Bevölkerung des etwa geräumten Gebietes würde daher dem brutalen polnischen Terror preisgegeben.“
Es scheint, daß das Kabinett Wirth sich nach den schweren Vorwürfen über das passive Verhalten der deutschen Reichsregierung gegenüber dem Schutzbedürfnis der oberschlesischen Bevölkerung nunmehr ermannt hat und angesichts der Todesnot unserer Volksgenossen in der unglücklichen Provinz sich sagt:„Koste es was es wolle,
Landsberg und Skronskau erhielten die Aufständischen Verstärkungen. Starke polnische Angriffe werden aus der Gegend von Krappwitz gemeldet. Besonders bildet der Bahnhof von Kandrzin das Ziel polnischer Vorstöße; doch blieben der Personen= und der Güterbahnhof in der Hand der deutschen Verteidiger. Angriffsversuche der Insurgenten auf Slawentzitz mißlangen. Bei Birawa im Kreise Kosel starke Feuertätigkeit. Die heftigen Angriffe der Aufständischen in der Gegend von Alt=Kosel wurden durch drei Panzerzüge unterstützt. Die Angriffe mißlangen. Im Kreise Rativor wurde die Oderbrücke bei Lapatsch durch polnische Sprengungen erneut schwer beschädigt. Auf dem Bahnhof Tarnowitz sind ähnlich wie in Kattowitz und Beuthen von den Aufrührern 13 Lokomotiven gestohlen worden. Im Kreise Hindenburg sind soweit bisher bekannt ist, 23 deutsch gesinnte Oberschlesier dem polnischen Aufstande zum Opfer gefallen. Nach Nachrichten aus dem Zentralrevier ist die Lage der Industrie trostlos. Die überfüllten Halden machen eine Förderung größeren Umfanges unmöglich. Wenn auch einzelne Hütten noch über genügende Kohlenmengen verfügen, so ist jedoch infolge
schen Reparataonsgesetz insgesamt 30000 Pfund Sterling eingegangen seien.
DZB London, 6. Juni. Im Unterhaus wurde mitgeteilt, daß Krassin aus Rußland nach London zurückgekehrt ist und seit dem Abschluß des Handelsabkommens mit Rußland große Ankäufe in England getätigt worden sind.
*
Sinken des Butter= und Milchpreises.
* Dresden, 6. Juni. Die Aufhebung der Butterzwangswirtschaft hat in Sachsen schon erfreuliche Folgen zu verzeichnen. Es erfolgt in manchen Bezirken Sachsens ein derartiges Ueberangebot an Butter, daß eine Einsammlung durch die amtlichen Butterankäufer unterbleiben muß. Von den Buttersammelstellen wird infolgedessen ebenfalls keine Butter mehr angenommen. Namentlich aus Holland, Dänemark, Mecklenburg, Pommern und Bayern liegen außerordentliche Butterangebote vor, die die Nachfrage bereits übersteigen. Infolgedessen ist in wenigen Tagen der Preis für das Pfund Butter um 10 bis 15 Mark gefallen. Die Butter ist jetzt schon zum
Rohstoffmangels in den nächsten Tagen die Stillegung Preise von 22 bis 24 Mark überall zu haben. In Fachgroßer Hüttenwerke zu erwarten. kreisen besteht kein Zweifel, daß der Butterpreis und in
TU Breslau, 6. Juni. In Verfolg der Abwehr der folgedessen auch der Milchpreis weitersinken wird. polnischen Angriffe, die zum Ziel hatten, den im Vorfed London, 6. Juni. Lloyd George ist infolge, Ueber. von Großsirelitz aufmarschierenden Engländern in die rechte arbeitung erkrankt und muß sich einige Tage#honung Flanke zu kommen, stieß der deutsche Selbstschutz von Kosel auferlegen. Er leidet an Schüttelfrost und der Arzt###
und Leschnitz am Samstag vor. Es gelang ihm, unter schweren Kämpfen und Verlusten den wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt Oberschlesien=Kandrzin in Besitz zu bekommen. Infolgedessen mußten die Polen auch Ujest räumen, die von Abteilungen der Eisenbahntruppen besetzt wurden.
DZB Oppeln, 6. Juni. In Kattowitz machte der französische Stadtkommandant am 4. Juni die Säuberung des Bahnhofes von den Aufständischen davon abhängig, daß die Stadt sich damit abfinden müsse, kein Licht und kein Wasser zu erhalten. Demgegenüber wurde von einer deutschen Abordnung betont, es sei Pflicht der interalliierten Behörden, die Stadt zu schützen und dafür zu sorgen, daß ihr die Lebensmöglichkeiten nicht abgeschnitten werden.
WTB Oppeln, 6. Juni. Der heutige Tag brachtr neue Angriffsaktionen der Aufständischen. Auf dem Bahnhof Tarnowitz sind, ähnlich wie in Kattowitz und Beuthen, von den Aufrührern 13 Lokomotiven gestohlen worden.
ihm einige Tage unbedingter Ruhe verordnet.
Wirtschaft und Handel.
Die amtliche Marknotierung an der Kölner Börse.
Pachensiuns
ging dann auf die Frage der Materiallieferungen durch#ier ist unser limit! Wenn Räuber und Banditen mir an
Deutschland ein und erklärte er könne nicht die Verpflich ss—.—......„ anmehr nicht mur er
Deurschlalw ein und erklarte, er konne nicht die Verpfuchtung übernehmen, Lieferungen Deutschlands auszuschlagen, die für Frankreich eine Erleichterung darstellen könnten.
Ein versöhnlicher Franzose.
2. 6. 8. 6.
Mf
350
R
.36
133
Holland 1 Gulden.68 Mk.
Beiglen 1 France.81 Mf.
Frankreich 1 Fraues.81 Mi
Eengland 1 Pfund St. 20.43 Mf.
Schweiz 1 Krancs.81 Mk.
Jialien 1 Lire.81 Mik.
Vereinigte Staaten von: Nordameriia 1 Dollar.20 Mf.
Wien 100 Kronen! 85 Mi
P Berlin, 6. Juni. An der Börse neigt man zu der Ansicht, daß die drohenden Steuerprojekte noch nicht so bald in Kraft treten dürften. Daraufhin regte sich wieder einige Kauflust, namentlich in Industriepapieren. Im freien Verkehr interessierte man sich für Kohlenaktien die in nicht wenigen Fällen über
3 38 1233
und chemische Werte,
10 Prozent hinausgehende Besserungen erfuhren. Phönix DZB Paris, 5. Juni.(Verspätet eingetroffen). Die gewannen auf die Kapitalerhöhung über 20 Prozent, Harung der Stadt Bleß ist em 5 pener stellten sich 25 Prozent höher. Badische Anilin und
Elberfelder Farben stiegen um 11 Proz. Banken zeigten feste Haltung auf die schon bekanntgegebenen und noch zu
bisherige französische Besatzung der Stuv pirp in am 5. d. Mts. abgerückt. Man befürchtet eine neue Besetzung der Stadt durch die Insurgenten.
die Gurgel espringen, ist jede Gegenwehr nicht nur erlaubt, sondern Pflicht und Ehre gegen sich selbst". Auch der preußische Ministerpräsident Stegerwald hat gestern im preußischen Landtag kein Blatt vor den Mund genommen. Er erklärte rundweg, der Verband habe seine Pflicht nicht erfüllt. Es wäre Aufgabe DZB Paris, 6. Juni. Gustav Hervs schreibt in der des Verbandes gewesen, die polnischen Aufrührer zurückVictoire, gewisse französische Blätter hätten die Erklärun= zuweisen, oder Deutschland freie Hand zu lassen, gen im Reichstage escamotiert oder als nicht bedeutend hin= damit es seinerseits deutschen Boden verteidigen gestellt. Als vor einigen Tagen irgend ein deutscher Re= könne. Wir sind in der Oberschlesienfrage offenbar aus gierender eine Impertinenz gegen Frankreich aussprach, dem Zustand einer gewissen Lähmung erwacht. Wenigstens sei das verzeichnet worden. Heute aber, nach den Worten der Entspannung, die der Reichskanzler sprach, könne man fast glauben, daß diese Worte gewissen französischen Poli=] TU Brüssel, 6. Juni. Laut Journal de Liege tikern unangenehm seien. Das sei ein Grund mehr, um auf soll der Zwischenfall in Eschweiler wie folgt vor sich die Bedeutung dieser Worte hinzuweisen. Könne man sich gegangen sein: Ein Deutscher, der trotz Verbots militärisches gegenüber dieser Regierung in bezug auf die oberschlesische Gebiet betreten hatte, wurde von der französischen SchildFrage so untraitable und hart zeigen, wie sich gegenüber wache, die vergeblich Halt gerufen hatte, angeschossen und einer reaktionären und auf Revanche gesinnten Regierung tödlich verletzt. Deutsche Bürger eilten hinzu und nahmen gezeigt hätte? Deutschland stehe am Wendepunkt. s eine drohende Haltung gegen den französischen Posten ein, Unterstützt durch Frankreich, ermutigt durch Frankreich, der durch einen deutschen Polizeibeamten verwundet wurde. könne ein neues Deutschland einer Demokratie entgegen= Ein französischer Sergeant schoß dann den Schutzmann niegeführt werden, die wahrhaft pazifistisch sei.
DZB Straßburg, 6. Juni. Die Kommission, die gemäß Artikel 312 des Friedensvertrages eingesetzt wurde, um die Verpflichtungen festzustellen, welche Deutschland gegen die sozialen Einrichtungen Elsaß=Lothringens zu erfüllen hat, hat heute in Basel ihre Arbeiten beendet. Die Versammlung nahm einstimmig die hauptsächlichsten Punkte an, die alle Fragen betreffend soziale Einrichtungen und Versicherungen in Elsaß=Lothringen regeln und das Kapital bestimmen, das von Deutschland hierfür zu überweisen ist. Die Entschließung der Kommission wurde sofort an den Präsidenten des Völkerbundsrates gesandt. Diesem Rat bleibt vorbehalten, eine endgültige Entscheidung zu
der. Während des Streits wurden auch noch andere Personen verwundet.
Letzte Depeschen.
* Berlin, 7. Juni. Der Vorsitzende der Vereinigten kommunistischen Partei Deutschlands, Heinrich Brandler wurde vom Berliner auß:rordentlichen Gericht zu fünf Jahren Festungshaft verurteikt. In dem Urteil heißt es, daß durch die Aufrufe der Zentrale der Partei in der Roten Fahne und in Flugblättern eine gewaltsame Aende. rung der Verfassung angebahnt werden sollte Der Angetlagte habe sich daher einer Aufforderung zum Hochverrat in Verbindung mit Aufreizung schuldig gemacht. Der Angeklagte habe aber nicht aus ehrenrühriger Gesinnung und fei ülbergeuggt von den
erwartenden günstigen Jahresabschlüsse. Der Anlagemarkt behauptet bei ruhigem Verkehr seinen Kursstand. Valutapapiere etwas gebessert.
Von Nah und Fern.
X Wesseling. 6. Juni. Auf Einladung der christlichen Gewerkschaft sowie des Beamtenvereins hielt Architekt Aug. Linden=Bonn im hiesigen alten Kloster einen Vortrag über Kleinwohnungsbauten und Siedlung. Dabei hob er besonders die Bestimmungen und Gesetze in Bezug auf Erlangung von Reichsdarlehn, als auch die Verfügungen der Staatskomnissars und des Ministeriums für Volkswohlfahrt erläuternd hervor. Zum Schlusse legte Architekt Linden umfangreiche Bevaumgspläne für Stadt= und Landsiedlungen vor, welche z. T. für die Ausführung bestimmt sind. Der Vorsitzende Henkel, Mitglied des Kreisausschesses, sowie Lehrer Schmitz dankten dem Redner und sprachen sich im Namen beider Vereinigungen dahin aus, daß es hoffentlich nicht mehr lange dauere, ehe mit den ersten Bauten begonnen werde. Der Grundstein für die Vereingung gemeinsamer Bauinteressenten ist mit dieser Versammlung gelegt worden; die offizielle Gründung wird demnächst vor sich gehen.
::: Köln, 7. Juni. Die Kölner Marktpolizei hatte auf Veranlassung der Wucherkammer letzthin wegen angeblicher Wucherpreise die ersten auf den Markt gekommenen Kirschen und Erdbeeren beschlagnahmt. Für Erdbeeren wurden 10 Mark und für Kirschen 6 Mark pro Pfund Idealen. Bei Bemessung der Höhe der Strafe sei erwogen verlangt. Der Reichsverband der Gemüsezüchter im Rheiworden, daß infolge dieser Aufrufe in Mitteldeutschkand nischen Bauernverein hat gegen dieses Vorgehen der Köl
: Polnische Bestialltäten gegen italienische Soldaten.
* Berlin, 6. Juni. Nach einer Meldung der Bossischen Zeitung hatte der englische General Hennicker, der die Führung der englischen Truppenverstärkungen in Oberschlesien übernommen hat, heute mit dem Befehlshaber des deutschen Selbstschutzes, Generalleutnant Höser, eine Besprechung über das weitere Verhalten der Selbstschutzorganisation. Die Blätter berichten Einzelheiten über die Niedermetzelung italienischer Soldaten, die die Besatzung der Dubensko=Grube in Oberschlesien gebildet hatten. Nachdem man ihnen die Waffen abgenommen hatte, mußten sie fortlaufen. Es wurde solange geschossen, bis sie alle tot zusammenbrachen. Vorher haben sie den polnischen Insurgenten die Hände und Füße küssen müssen. Der Kommandant der Italiener, der mit hochgehobenen Händen über den Grubenhof gehen mußte, wurde auf kurze Entfernung erschossen.
*
Lerond weist den amerikanischen Vertreier aus.
TU London, 7. Juni. Nach Meldungen aus NewYork soll der französische General Verond dem amerikanischen Vertreter Decker den weiteren Aufenthakt in Oberschlasien verboten haben weil er antifranzöstsche Berichte verfaßt habe. Der neue englische Regierungsvertreter Stuart hat sich darauf an General Lerond gewandt, um die Ausweifung rückgängig zu machen.
erhebliche Strastaten begangen worden sind.
* Berlin, 7. Juni. Nach Blättermeldungen aus Königsberg wurde dort der kommunistische Stadtverordnete Bauer und der sozialdemokratische Stadtverordnete Michalski unter dem Verdacht verhaftet, Unregelmäßigkeiten begangen zu haben. Beide haben leitende Stellen in Kriegsbeschädigten=Organisationen inne.
* Berlin, 7. Juni. Die Freiheit erfährt, daß Leutnant Krull unter dem Verdacht verhaftet worden ist, an der Ermordung Rosa Luxemburgs beteiligt gewesen zu sein. Krull habe sich vor Kameraden gerühmt, Rosa Luxemburg erschossen zu haben. Außerdem habe er eine der Frau Rosa Luxemburg gehörige Uhr zum Verkauf weitergegeben.
DZB London, 6. Juni. Den Blättern zufolge haben die englischen Regierungskreise eine Bestätigung der Meldung von der Elnnahme von Wladiwostok durch bolschewistenfeindliche Truppen erhalten. Es verlautet, daß General Semenow und General Kassel beträchtliche Verstärkungen von Seiten japanischer Streitkräfte erhielten und daß Vorbereitungen auf dreiter Grundlage für weitere Oporationen in Stbirien geplant sinh.
ner Wucherkammer in einer am Sonntag abgehaltenen Einspruchsversammlung energischen Protest eingelegt mit der Begründung, daß von einer übermäßigen Ueberschreitung eines normalen Marktpreises nicht die Rede sein könne. Ebenso hat die Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz an zuständiger Stelle Schritte unternommen. um derartige schädigende Eingriffe in das Wirtschaftsleben in Zukunft zu verhindern.
Traben=Trarbach, 6. Juni. Die Westdeutschen Handwerkskammern haben ein Erholungsheim für seldständige Handwerker und deren Famikien im Kantenbachtole in der Nähe von Traben=Trarbach an der Mosel errichtet. Das komfortabte Heim mit etwa 100 Zimmern, erhält vom nahen Bod Wildstein heiße Quellen zugeführt die sich hauptsächlich gegen Rheuma, Gicht und Frauenkrankheiten bewähren. ::: Barmen, 6. Juni. Der Fliesenleger Heinrich Schmitz aus Düsseldorf und der Hobler Franz Woche aus Düsseldorf hatten anläßlich des kommunistischen Osterputsches aus der Reichsbank in Mettmann 487000 Mark geraubt. Das Sondergericht verurteilte Schmitz zu sieben Jahren Zuchthaus, Woche zu vier