Gedruckt mit Erlaubnis der Britischen, Militärbehörde.

Nr 1062 A

de Renpareilerele oder deren Naum Bcowe..

Sstcahene Sto fl. 1915. K9.

Freitag, 13. Juni 1019

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Oruck u. Verlag: Herm. Neusser. Verantwortlich:

und Umgegend

Fernruf: 66, 366, 367.

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Amtliche Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

er Reichsbekleidungsstelle über das Verbot der Ankündigung und Abhaltung von Ausverkäufen.

Vom 12. April 1919.

Auf Anordnung des Reichswirtschaftsministeriums wird auf Prund der Bundesratsverordnung über Besugnisse der Reichs­ekleidungsstelle vom 22. März 1917(Reichs=Gesetzbl. S. 257) olgendes bestimmt:

S 1.

Die Ankündigung und die Abhaltung von Ausverkäufen ind Teilausverkäufen, Inventur= und Saisonverkäusen, Fest­verkäufen, Serien= und Restwochen oder stagen, weißen Wo­hen oder=tagen, Propaganda= und Reklamewochen oder stagen und von ähnlichen Sonderverkäufen sowie die Ankündigung von Verkäufen; zu herabgesetzten Preisen oder Inventur­preisen ist verboten.

2 6

Bedeutet die Durchführung des Verbots(§), bei Todes­fällen, Geschäftsauflösungen und Konkursen eine besendere Härte, so kann die Ortspolizeibehörde auf Antrag Ausnahmen zulassen. Die Landeszentralbehörde kann anstells der Orts­polizeibehörde eine andere Behörde für zuständig erklären. 8.

Wer den Vorschriften des§ 1 zuwiderhandelt, wird gemäß 3 der Bundesratsveroronung über Befugnisse der Reichs­bekleidungsstelle vom 22. März 1917 mit Gesän zuis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft.

S 4.

Diese Bekanntmachung tritt mit dem 13. April 1919 in Kraft. Berlin, den 12. April 1919.

Reichsbekleidungsstelle.

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Am den Frieden.

Die Uebergabe der Ententeantwort am Freitag.

(Von unserem zur Friedenskonferenz nach Versailles entsandten Sonderberichterstatter.)

Versailles, 11. Juni 1919.

Nach der gestrigen Abendsitzung derDrei ist der fran­zösischen Presse eine offizielle Mitteilung von dem Gange der Beratungen gemacht worden. Danach wird die Ant­wort der Entente am Freitag, 13. Juni, übergeben

And was dann?

Zur Frage der Unterzeichnung des Friedensvertrages.

In der Voss. Ztg. entwickelt Dr. Rober: Kaufsmann ein Bild unserer Zukunft, wie es sich nach seiner Auffas­sung für den Fall der Nichtunterzeichnung des Friedens­vertrags gestalten wird. Kauffmann berücksichtigt keinerlei außerdeutsche Entwicklungsmomente, wenn er die Frage aufwirft: Und was dann? Er zieht überwiegend die wirt­schaftlichen Folgen und die separatistischen Einwirkungen

werden, und man rechnet dann mit einem Zeitraum von auf den Gesamtbau des Reiches inbetracht. Kauffmann be­7 Tagen bis zur endgültigen deutschen Annahme oder merkt u..:

Ablehnung. Allerdings hat'Oeuvre, das bis jetzt sehr gut unterrichtet war, doch noch Zweifel, ob Freitag der Text der Entente=Antwort festgestellt sein kann;denn die

Bei dem Versuch, sich aus Eigenem von dieser nahen Zukunft ein Bild zu machen, wird man alle Elemente, die nicht sicher erweislich sind, wegzulassen haben; Welt­

Vorstehend: Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Anträge gemäß§ 2 sind bei der Preis­prüfungsstelle, Franziskanerstraße 1, Zimmer 6, einzureichen. Bonn, den 6. Juni 1919.

Der Oberbürgermeister. 9..: Plehl.

Bekanntmachung.

Dem städtischen Gaswerk hier sind in letzter Zeit so schlichte Gaskohlen geliefert worden, daß eine Einschränkung in der Gasabgabe eintreten muß.

Es kann daher vorab nur in folgenden Tagesstunden Gas entnommen werden:

a) von 6 Uhr morgens bis Uhr morgens, b) von 11 Uhr mittags bis 2 Uhr mitt ugs, c) von 7 Uhr abends bis 10½ Uhr abends.

In der übrigen Zeit wird der Gasdruck im gesamten Rohr­netz so niedrig gehalten, daß eine praktische Verwendung nicht mehr möglich sein wird. Die Gasabnehmer werden besonders darauf aufmerksam gemacht, daß während dieser Zeit alle Entnahmestellen geschlossen gehalten werden müssen; auch in den oben genannten Stunden wird um möglichst sparsamste Entnahme ersucht.

Bonn, den 13. Juni 1919.

Der Oberbürgermeister. J..: Bottler.

Sonderausgabe von

In der Woche vom 16. bis 22. Juni 1919 wird in den­jenigen Geschäften die als Verkaufsstellen städtischer Lebens­mittel bezeichnet sino, auf Warenkirte Nr. 15 ein Viertelpfund Kakao zum Preise von.40 Mk. abgegeben.

Bonn, den 12. Juni 1919.

Der Oberhsürgermeister. 9..: Piehl.

Schwierigkeiten, die man noch zu überbrücken hat, sind so revolutinn, Generalstreik zu unseren Gunsten, groß, daß man zweifeln muß, daß bis zum Freitag die Schwierigkeiten unter den feindilichen Truppen Aufgabe erledigt sein wird. Wilson und Clemenceau schei= das alles sind Dinge, die zwar nicht undenkbar sind, für nen jetzt sehr auf Beschleunigung zu drängen. Wilson deren Eintreten wir aber nicht den geringsten Anhalts­will Freitag nach Brügge fahren und vorher den Text punkt haben. Wenn wir nicht zum letzten und grausamsten überreicht haben. Falls der Termin innegehalten wird, Male in diesem Kriege den Zusammenbruch einer nimmt die französische Presse an, daß Graf Brockdorff=[Illusion erleben wollen, müssen wir vielmehr davon Rantzau sofort am Freitag nach Deutschland fährt und nach Beratungen mit der Regierung am Montag nach Ver­sailles zurückkehrt.

Was hier schon in der vergangenen Woche vorausgesagt war, hat sich gestern in einer scheinbar sehr stürmischen

ausgehen, daß die Gedanken, die Lloyd George bei seiner Ansprache an die Waliser vorgetragen hat, noch einmal durchschlagen, daß die Feinde im Rausche des Sieges, im Grimm über die bösen Deutschen, die es immer noch nicht zum Ende kommen lassen wollen, im Genusse eines ge­en fahrlosen Vormarsches in schöner Jahreszeit zu ruhmver­

Gechäftsnunden

bei der Kartenausgabestelle des städtishen Lebensmittelamtes.

Die Kartenausgabestelle des städtischen Lebensmittelamtes ist vom 14. 08. Mts. ab bis auf weiteres Samstags nachmit­tags geschlossen.

Samstags vormittags ist dieselbe von 8 bis 2 Uhr geöffnet. Bonn, den 13. Juni 1919.

Der Oberbürgermeister. J..: Piehl.

Butter und Margarine.

In sämtlichen Bürgermeistereien gelangt für die kommende Woche auf den Kopf der Versorgungsb=rechtigten zur Ausgabe: 160 Gr. Butter(Auslandsware) und 50 Gr. Margarine(Reichsfettmenge), auf den Kopf der Selbstversorger nur 110 Gr. Auslandsbutter. Die Preise sind unverändert geblieben.

Bonn, den 13. Juni 1919.

Der Vorsitzende des Kreisausschusses Bonn=Land.

Nachtrag

zu der Gebührenordnung für die Reinigung der Schornsteine im Landkreise Bonn vom 12. 12. 1917.

Auf Grund des§ 77 der Reichsgewerbeordnung wird zu der vorerwähnten Gebührenordnung folgender Nachtrag erlassen: S 1.

Den Bezirksschornsteinsegermeistern wird zu den im§ 1 der Gebührenordnung vom 12. 12. 1917 festgesetzten Bebühren ein Teuerungszuschlag von 25 v. H. bis auf weiteres bewilligt.

Demnach sind für die einmalige Reinigung je eines Schorn­steines nicht Kaminzuges einschl. der Fortschaffung Rußes dem Schornsteinsegermeister zu zahlen:

a) wenn das Haus, nur 1 Stockwerk hat:.30 Mk.

b) wenn es 2 Stockwerke hat:..45 Mk. ch wenn es 3 Stockwerke hat:.55

d) wenn es 4 Stockwerke hat:.70 Mi.

e) wenn es mehr als 4 Stockwerke hat:.75 Mk.

1 für die Reinigung eines Rauchsanges:.40 Mk.

g) für die Reinigung eines mit Schornstein versehenen Rauchfanges außerdem.30 Mk.

h) für die Reinigung eines gzwerblichen Backschornsteines bis Stockwerk:.50 Mk.

1) wenn er mehr als 2 Stockwerke hat, die vorstehend unter c bis e festgesetzten Gebühren.

zur Genüge beweisen. Nach den Einzelheiten, die manWird die Blockade gewählt, so schließt des nicht jede

zusammenstellen kann, gewinnt man den Eindruck, daß die Truppenbewegung aus; es ist im Gegenteil nahellegend, Konzessionen der Entente bis jetzt ungenügend erscheinen, daß Franzosen, Engländer und Belgier ein Stück weit das deutsche Lebensinteresse zu sichern. Die sicherlich weit= über den Rhein vorrücken just so weit, als nötig ist, um gehenden Gegenvorschläge werden nur zum Teil berück, alle Rheinhäfen, Essen und die Ruhrkohle für

sichtigt. Selbst so wichtige Dinge wie die deutschen sich sicherzustellen. Widerstand werden sie da nicht finden:

Auslandsguthaben, die Kolonien, die mit ein paar Ultras von ganz links und ganz rechts wer­

deutsche Handelsflotte sind in dem heute veröf= den sie durch Speckseiten und Maschinengewehre unschwer

fentlichten Versuchsballon überhaupt nicht erwähnt. Aller= fertig werden. Sicher ist andererseits, daß die Nolen dings haben die wichtigsten Kommissionen, nämlich die auf der ganzen Ostfront angreifen werden; wozu hätten wir über die Entschädigungen und die über Deutsch= ihnen sonst die Armee Haller geschickt? Sicher aber ist auch, lands Ostgrenze, ihre Gutachten noch nicht beendigt, daß dieser Angriff kein militärischer Spaziergang sein und die Veröffentlichung des Vertragsent. wird, daß vielmehr, die Regierung(jede Regierung!) mag wurfs in Amerika, die Herrn Wilson so unerwünicht tun oder lassen, was sie will, ein zäher, von den breitesten erscheint, wird weiter im Sinne der Vernunft wirken. Massen im ganzen Reich unterstützter Kampf entbrennen Die Antwort der Entente beschäftigt sich mit vier wird. Im übrigen wird mit oder ohne kleine Vorstöße hauptsächlichen Punkten:. von der See her der Blockadering noch dichter

1. Die Frage der Entschädigungen. Frank= wieder zugezogen werden als er je war. reich hält hier nach demMatin mit Heftigkeit an sei­ Die Regierung die zunächst noch Scheidemann=Roske

e: Arff stung fe', dar die Summe nicht firiert werden] Dit Rehierung, die out

solle, bis auf die Pensionszahlungen, die wir überhaupt heißen wird, wird sich vorerst gegenüber etwaigen Sparta­nicht angenommen haben. Die Frist, in der Deutschland kusputschen halten können, solange sie den Willen dazu die endgültige Summe mitgeteilt wird, soll aller= hat. Aber was wird aus dem Volk? In ganz kurzer Zeit

dings auf 2 Monate herabgesetzt werden: es braucht hicht werden infolge des notwendig einsetzenden Kohlen­gesagt zu werden, daß Deutschland diesen Blancowechsel). Lia Fifenhaßin an vicht wahr fahren

kaum unterschreiben kann. Die Amerikaner vertreten mangels die Eisenbahren nicht mehr fahren kön­nach derChicago Tribune den Standpunkt, die Repa­ration Commission zu beauftragen, den Gesamtbe­

lismus, dem Haß gegen Deutschland und den Spekulatio­nen Frankreichs aufbauen zu wollen, tritt Dorten mit der Versicherung entgegen, das kommende Ministerium werde vier Katholiken, zwei Protestanten und einen Juden um­fassen. Die Arbeiter schlössen sich der Bewegung an, die ihnen also keineswegs als kapitalistisch erscheine. Vom Haß gegen Deutschland sei so wenig die Rede, als der neue Staat im Rahmen des Deutschen Reiches bleibe und seinen Anteil an den finanziellen Kriegsschulden übernehmen wolle. Und was die Einmischung Frankreichs angehe, so sei die Bewegung schon Ende des Krieges eingeleitet ge­wesen. Im Verband möge man sich sagen, daß die Rhein­länder bereit seien, den Franzosen und Belgiern bei ihrer Wiederaufrichtung behilflich zu sein, und in Deutschland sollte man wissen, daß man auch ihm behilflich sein wolle, daß es aber von der preußischen Tyrannei, von dem Bolschewikentum erlöst werden müsse.

Das klingt bis auf den törichten Ausfall gegen Preußen alles sehr schön, nur sollte Dr. Dorten uns einmal ver­raten, von welcher Seite er die Garantien herbezieht, um vor allem die Verbindung mit dem Reiche zu bewahren.

*

ITA Köln, 12. Juni. Die kölnische Zentrums­partei nahm am gestrigen Abend in einer geschlossenen Versammlung ihrer eingeschriebenen Mitglieder Stellung zur Frage der rheinisch=westfälischen Republik. Der Vor­sitzende, Stadtverordnete Rings, gab einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung der Frage und führte aus, daß die Kundgebungen namentlich der Sozialdemo­kratie in Köln gegen die Schaffung einer rheinischen Re­publik hier in Köln ein Sprengpulver gewesen sei gegen das Kölner Zentrum, dessen Erstarkung gewisen Leuten auf die Nerven gefallen sei. Unter dem lebhaften Beifall der Versammlung führte Redner weiter aus, daß Leute, die, wie manche Anhänger der Sozial­demokratie, sich während der Kriegszeit auf den Stand­punkt gestellt hätten:Französisch oder deutsch, das ist uns gleich, kein Recht hätten, den Vorwurf des Landes­oder Hochverrats gegen Männer wie Kastert und Kuckhoff zu erheben, die beide geglaubt hätten, daß sie bei den Verhandlungen in Mainz eine Erleichterung der Friedensbedingungen für das ganze Reich erzielen könn­ten. Die Zeit werde kommen, wo man auch diesen beiden Herren wieder volle Gerechtigkeit werde widerfahren lassen. Das habe allerdings den Vorstand der Zentrums­partei nicht hindern können, zu erklären, daß er es für richtiger gehalten hätte, wenn die beiden Herxen ihre Fin­ger aus der ganzen Sache gelassen hätten.

Dieser Nachtrag tritt am Bonn, den 10. Juni 1919.

Juli 1919 in Kraft.

Der Landrat.

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Bethmann über den Durchmarsch durch Belgien.

DZB Berlin, 12. Juni. In dem heute erschienenen ersten Band seiner Betrachtungen zum Weltkrieg schreibt Bethmann=Hollweg über den Durchmarsch durch Belzien: Unsere Militärs hatten seit langem nur einen Kriegsplan, basiert auf der untrüglichen Vor­aussetzung, daß der Krieg für Deutschland ein Zweifron­tenkrieg sein werde. Dieser Kriegsplan war: Schnellste Offensive im Westen. Während ihrer ersten Dauer Defen­sivstellung der deutschen Truppen im Osten. Erst nach dem erhofften Gelingen der Westoffensive Angriffe größeren Stils auch im Osten. Nur eine solche Strategie schien die Möglichkeit zu bieten, der feindlichen Uebermacht Herr zu werden. Zum Glücken der Westoffensive aber gehörte nach militärischem Urteil zwingend der Durchmarsch durch Bel­gien. Politische und militärische Interessen stießen hier hart aufeinander. Das Unrecht gegen Belgien lag auf der Hand. Die allgemein politischen Folgen die­ses Unrechts waren zu greifen. Der Chef des Generalsta­bes, General Moltke, verschloß sich diesen Gedanken keines. wegs, erklärte aber den militärischen Zwang für absolut. Ich habe meine Ansicht der seinigen anpassen müssen. Für jeden auch nur einigermaßen nüchternen Beurteiler lagen die ungeheuren Gefahren eines Zweifrontenkrieges nackt zutage, daß es eine untragbare Verantwortung ge­wesen wäre, von ziviler Steilung aus einen nach allen Richtungen durchdachten, als zwingend bezeichneten mili­tärischen Plan zu durchkreuzen, dessen Vereitelung danach als die alleinige Ursache eines eintretenden Mißerfolges bezeichnet worden wäre.

DZB Brüssel, 12. Juni. In der Kammer gab der Minister des Aeußern, Huysmann, eine lange Erklärung über das Ergebnis der in Paris geführten Besprechungen bezüglich der Revision des Vertrages von 1839. Er legte dar, daß die Entscheidung des Rates der Vier den bel­gischen Forderungen in allen Punkten gerecht werde.

ITA Brüssel, 12. Juni. Le. Soir druckt einen Hirtenbrief des Kardinals Mercier ab, der in allen Kirchen verlesen wurde und in dem es heißt, daß der heilige Stuhl während des ganzen Krieges von größter Sorge für Belgien erfüllt gewesen sei.

trag festzustellen und die Befugnisse der Kommission zu beschränken, sodaß sie sich nicht in deutsche Angelegenhei­ten einmischen kann. England will sofort die geforderte Summe feststellen und mitteilen. Aber die Entscheidung ist noch nicht getroffen. Die französische Auffassung wird, wie gesagt, hartnäckig verteidigt.

2. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. In dieser Frage hat Lord Robert Cecil im Namen Englands den Antrag gestellt, Deutsch­land im Oktober zuzulassen, nachdem die Höhe der Entschädigungen festgestellt ist, und zwar mit allen Rechten und mit Sicherungen der deutschen Minderheiten in aller Welt, gleichzeitiger Entwaffnung aller Länder, Aufhebung der ökonomischen Beschrän­kungen für Deutschland. Die Amerikaner wollen Deutsch­land 6 Monate später eine beschränkte Teilnahme be­willigen. Die Franzosen sind außer sich über den eng­

Sie werfen Lloyd George vor, daß er

nen; damit ist gegeben, daß die inzwischen herangereifte neue Ernte nicht gedroschen werden kann, daß die Städte ohne Lebensmittel, ohne Gas und größ­tenteils ohne Elektrizität sind, daß die Industrien keine Rohstoffe mehr erhalten, keine Fabrikate mehr verfrachten können, kurz, daß das Leben der Nation stillesteht, zusammenbricht, endet. Die Phantasie versagt, die sich alles das im einzelnen zum voraus ausmalen wollte; wieder einmal würde die Wirklichkeit krasser wer­den als jede Schöpfung der Einbildungskraft.

Man wird einen Kordon zwischen Norden und Süden ziehen, der den von jedem Brennstoff abgesperrten Süden binnen kürzester Frist willenlos dem Sieger preisgibt. Man wird Hannover, wird die Küstenprovinzen besezen, wird überall Republiken ausrufen lassen und wird dem Schicksal des Rests der dann zu erwartenden Sowjetre­publik Berlin gemächlich entgegensehen, wie man es

Lschen Vorschlgg, So= v.... dag Friedenswere an der doch recht ungefährlichen Sowjetrepublik Budapest sich anschicke, den Sieg zu sabotieren, das urtevenswerk gelernt hat. Und mit dieser Entwicklung erst wäre das

eigentliche, zu Kriegsbeginn und Kriegsende immer wie­der bekannte Kriegsziel all der Länder und Völker er­reicht, die das starke Reich in der Mitte Europas als ein unerwünschtes Neues und eine peinliche Störung empfan­den, die sich im Interesse ihrer größeren Ruhe und Behag­lichkeit nach den Zuständen vor Bismarck und Friedrich dem Großen sehnten: die Atomisierung Deutsch­lands, die Wiederherstellung des Volkes der Nichts=als­Dichter und Nichts=als=Denker, die aufgezwungene(oder meinetwegen wenn ich mir auch nichts Rechtes darunter vorstellen kann die erbetene) Fremdherrschaft.

zu zerstören.

3. Die Besetzung der Rheinlande. Die Fran­zosen wünschen eine Besetzung der Brückenköpfe Köln und Mainz auf mindestens 5 Jahre. Die Eng­länder und ebenso die Amerikaner wollen ihre, Truppen so schnell wie möglich zurückziehen, sobald man Sicherheit hätte, daß Deutschland die Frie­densbedingungen erfüllt. Die Energie, mit der die englische Ansicht vorgetragen wurde, hat ihren Grund wohl hauptsächlich in der französischen Gründung der rheinischen Republik, die England unter keinen Umständen in den Verband Frankreichs eingehen lassen will.

4. Die polnische Frage. Die geographische Auf­fassung der Alliiertenpresse läßt die Dinge nur sehr un­deutlich erscheinen. Es wird nur von Schlesien oder womöglich Galizien gesprochen. Es scheint beabsichtigt zu sein, die Teile des deutschen Volkes, die polnische Reichstagsabgeordnete in den Reichstag geschickt haben, an Polen zu geben, mit einem besonderen Kohlenab­kommen für Teile von Oberschlesien. In den anderen ge­schlossenen Ostprovinzen würde aber Volksabstimmung unter Garantie stattfinden. Die Franzosen scheinen in den Ostfragen nachzugeben. Die Ausführungen des Matin", wie weit Frankreich mit den englisch=amerika­nischen Vorschlägen mitgeht, sind gestrichen. Danzig ist nicht besonders erwähnt, müßte aber dem Sinn nach unter die Bestimmungen fallen.

Es wäre verfrüht, endgültige Schlüsse aus diesen noch nicht abgeschlossenen Beratungen zu ziehen. Gerade wichtigste Fragen sind ja noch nicht entschieden. Aber es scheint nicht falsch zu sein, anzunehmen, daß der fran­zösische Standpunkt unter dem Druck der Ereignisse in der ganzen Welt sich nicht mehr aufrecht erhalten kann.

Rolf Brändt.

* London, 12. Juni. Times meldet aus Koblenz. das in Ehrenbreitstein infolge eines Wirtshausstreites ein amerikanischer Soldat durch einen deutschen Polizeiserge­anten namens Dillmann getötet worden sei. Dillmann verletzte hierbei gleichzeitig seine Frau, die sich zwischen ihn und den amerikanischen Soldaten geworfen hatte. Er verwundete ferner noch einen anderen Soldaten tödlich. Times meldet ferner blutige Schlägereien aus Koblenz und Andernach.

ITA Köln, 12. Juni. Das britische Kriegs­gericht Köln. verurteilte den Verleger und Redakteur der Benrather Zeitung in Benrath zu vier Monaten Ge­fängnis und 5000 Mark Geldstrafe wegen eines Artikels, der geeignet gewesen sei, das Verhältnis zwischen der englischen Besatzung und der rheinischen Bevölkerung zu stören. In dem Artikel war gesagt worden, die rheinische Bevölkerung werde im Falle des Vorrückens der Be­satzungstruppen bei Nichtunterzeichnung des Friedens, Widerstand leisten.

*

Der Oberbürgermeister Aachens über den Verlust Eupenz und Malmedys.

ITA Paris, 11. Juni. In einer Unterredung, die Emmanuel Brousse mit dem Oberbürgermeister von Aachen hatte, und die das Journal veröffentlicht, erklärte Oberbürgermeister Farwick, daß die Aachener Bevölkerung die Annektierung der Kreise Malmedy und Eupen durch die Belgier nur schwer ertragen werde, da sich das Wasserwerk Aachens und das Er­holungsheim der Stadt auf Eupener Gebiet befindet und die Bevölkerung der beiden Kreise durchaus deutsch sei. Eine Volksabstimmung würde sich entschieden gegen eine Annektion durch Belgien aussprechen.

TU. Versailles, 13. Juli. Die Delegierten Leinert und Melchior sind nach Versailles zurückgekehrt und haben dem Grafen Brockdorff=Rantzau über die Eindrücke Bericht erstattet, die sie während ihres Aufenthaltes in Deutschland empfangen haben. In den Kreisen der Delegierten rechnet man mit der Wahrscheinlichkeit, daß die Antwort der Entente heute, Freitag nachmittag, übergeben wird und hofft, daß sie sich ungefähr in den Grenzen hal­ten könnte, die gestern von den französischen Zeitungen be­zeichnet wurden. Die Delegierten werden noch am Abend der Uebergabe der Antwort nach Deutschland reisen, viel­leicht nach Weimar, wo jetzt alle Mitglieder der Regie­rung zugegen sind. Ein Teil der Sachverständigen, beson­der wichtige Persönlichkeiten der Finanzkommission, blei­ben in Versailles, um die Entwicklung abzuwarten und die französischen Verhandlungen im Trianonpalast fortzusetzen.

DZB Versailles, 12. Juni. Wie Journal mitteilt, wird die Entente Deutschland bekanntgeben, daß sie ge­willt sei, jeglichen Rat Deutschlands, welcher die schnelle Jestsetzung der Schadenregelung betreffe und sie erleichtere, anzunehmen.

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Borlin, den 18. Juni 1919.

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ITA Wiesbaden, 12. Juni. K. Z. Gezen Dr. Dorten und seine sogenannten Minister ist ein Haft­befehl wegen Hausfriedensbruch erlassen wor­den. Das hessische Ministerium des Innern hat die Ein­leitung des Strafverfahrens gegen verschiedene Blätter be­antragt, weil sie zu Unrecht behauptet hatten, der Regie­rungsrat Werner, der Vertreter des Provinzialdirektors in Mainz, stehe in der ersten Reihe der Mainzer Hochver­räter.

DerTemps" und Dr. Dorten.

DerTemps hatte eine Unterredung mit Dr. Dorten, der erklärte, es gelte der Gründung eines rheinischen

Staats im Rahmen der deutschen Einheit, ähnlich wie Bayern im Jahre 1870. Die Gründer der Rheinischen Republik griffen auf die Geschichte von 1848 zurück, nicht etwa, um von Preußen abzufallen oder dieses zu schwächen, sondern um als neue Einheit in einem Reiche dazustehen, wo Preußen nicht mehr die Präsidialmacht zu führen hätte. Von zwei Seiten würde die Republik ein­hellig bedroht: von den Beamten, die Preußen ins Land gesandt habe, und deren Einfluß im Schwinden sei, ander­seits von den Bolschewiken, die sich wüst betätigen würden, wenn die Verbündeten nicht zur Stelle wären. Den Vor­wurf, eine Republik auf dem Klerikalismus. dem Kapita­

Ko

Tondenz: Fest.

Rette Aussichten?

ITA Paris, 12. Juni. Der Pariser Vertreter der Associated Preß hatte eine Unterredung mit dem ameri­kanischen Lebensmitteldiktator Hoover, in der dieser u. a. gesagt haben soll: Ich glaube nicht, daß wir Lebens­mittel zur Verfügung stellen werden, um Völkern zu ge­statten, ohne Arbeit zu leben, wie es jetzt in ganz Europo geschieht. Die Ausrede für diese Art wirtschaftlichen Dile. rium tremens hört auf, wenn der Friede unterzeichnet ist. In einem Jahre muß sich Europa selbst er­nähren können. Private Kredite für Rohmaterialien und Lebensmitteln müssen wieder eröffnet werden, sonst bricht in einigen Gegenden Europas die Hungersnot wie­der aus.

*

Die Aussichten für das Margarine-Großgewerbe

haben eine günstige Wendung angenommen und man darf sagen, daß die Krisis für die Versorgung des Margarine­gewerbes mit Rohstoffen überstanden ist. Wenn nicht politische Ereignisse hindern, ist Aussicht vorhanden, daß bald soviel Margarine, wie in den letzten Friedensjahren, und noch mehr wird hergestellt werden können. Die ersten Ladungen ausländischer Rohware sind angelangt. Dazu auch fertige amerikanische Margarine. Bei geregelter An­lieferung wird man bald dazu übergehen müssen, die still­gelegten Margarinefabriken wieder in Betrieb zu setzen. Natürlich stellen sich die ausländischen Rohstoffe bedeutend teurer als die heimischen. Die Preise für Margarine müssen infolgedessen neu geordnet werden. Zur Ver­arbeitung im Juni ist den Fabriken die Rohware noch zum alten Preise überlassen worden; dagegen soll von Juli ab der Preis ungefähr doppelt so hoch sein, wobei offen­bar wieder beabsichtigt ist, einen einheitlichen Satz für alle Sorten festzulegen.