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monatlich: mit der illnstr. SeuntagtbelageDe Bei: 90 Pfg. Postbezugspreis s. Deutschlaud viertelfährl. un Ader er

Heit:(Pönzettunzs in­

Ausgabe C).50 Mart.

Nr. 177. Vorabend=Ausgabe.

Samstag, 4. August 1906. 1. Blatt.

Wee Brgenwurk.

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Ortrösfer* benmerich Gehn. 5-94

Sascherisen ur die Bchecien uche mmnr uicht mit duer Namsssstuese unshen. Kreiteste Nachener Zeitung.

58. Jahrgang.

Betetbenbbend und Ortiog ven

Kautens Erben, Verlag des Scho der Gegenwert in Nochen, Sellgraben 16.

Bommmebengre

für auberdentsche Btäder

Aszeigen boblen 20 Ble für den Stadtbezert#uchen

16 Big, die Pertrzetie. Bedamsi 80 Dfe üe Zai.

Veruigechenichte der Geschäftostelle Nr. 62. der Redafnen Nr. 902. Laggrammabraße.

Scho, Nachen.

5 Ungeprüfte Leute.

Kaiser soll sich neulich, wie unsere Leser wissen, über Presse und Zeitungsschriftsteller in recht scharfer Weise ausgesprochen haben. Dagegen werden nun in vielen Blättern Berichtigungs= und Ver­teidigungsartikel veröffentlicht. Der Wortstreit wird wahrscheinlich nicht viel nutzen. Die Presse hat ein besseres Mittel zur Klarstellung und Wahrung ihrer Ehre.An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Wenn nun alle Zeitungen sich nach Kräften bemühen, das Beste zu leisten, und zwar sowohl in intellektueller als in moraltscher Hinsicht, dann wird auch das Urteil über die Presse und die Preßleute schon besser werden.

Wir möchten hier aus den angeblichen Aeußerungen des Kaisers einen Punkt hervorheben, der eine weit­gehende Bedeutung hat und insbesondere auch das Parlament berührt. Der Kaiser soll darauf hin­gewiesen haben, daß die Journalisten eine Art Lehr­und Richteramt ausüben, ohne eine Prüfung abgelegt zu haben. Da drängt sich sofort die Frage auf: Haben denn die Volksvertreter, denen eine viel stärkere, unmittelbare Einwirkung auf die öffentlichen Angelegenheiten und eine versassungsmäßige Kontrolle über die Tätigkeit der Beamten bis zu den Ministern einschließlich zusteht, haben die ein Examen bestanden? Wenn überhaupt das amtliche Prüfungszeugnis die Vorbedingung einer politischen Wirksamkeit sein soll, dann darf auch niemand in den Reichstag oder das Abgeordnetenhaus gewählt werden, der nicht ein Be­fähigungszeugnis auf Stempelpapier beibringen kann.

Und wie soll es bei den Ministern gehalten werden? Als der Husarenoffizter v. Podbielski zum Staatssekretär des Reichspostamtes ernannt wurde, hatte er da das höhere oder auch nur das niedere Postexamen bestanden? Jetzt ist er Landwirtschafts­minister und wird als solcher von der großen Mehr­zahl der Landwirte sehr hoch geschätzt; ob er auf der landwirtschaftlichen Hochschule regelrecht studiert hat und regelrecht geprüft worden ist, wissen wir nicht. Jedenfalls hatte der General v. Caprivi, als er zum Reichskanzler und zum preußischen Minister­präsidenten ernannt wurde, die Prüfungen für den höheren Verwaltungsdienst nicht abgelegt; und er hat doch Erfolge gehabt, die ihm den Grafentitel ein­brachten. Fürst Bismarck hat unseres Wissens nur das harmlose Auskultator=Examen gemacht; wenn er vor der Uebernahme des Konfliktsministeriums noch die fehlende Prüfung hätte nachholen müssen, so hätte man aller Wahrscheinlichkeit nach ihn glänzend durchfallen lassen. Ein Pariser Blatt war so dreist, die Be­merkung zu machen, daß auch die Monarchen keine Prüfung ablegten. Wir halten diese Parallele nicht für ganz zutreffend, da die Thronerben von jung auf für ihren künftigen Beruf erzogen zu werden pflegen, so daß ihr Lehr= und Werdegang in sich schon den Befähigungsnachweis enthält. Aber es paßt vollständig der Vergleich zwischen ungeprüften Schriftstellern, un­geprüften Abgeordneten und ungeprüften Ministern.

Einen sehr großen Einfluß auf das öffentliche Leben, namentlich auf die wirtschaftlich=soztale Entwicklung der Nation, haben die großen Kaufleute und Finanziers, die sog. Handels= und Börsenfürsten, ferner die In­haber und Leiter der großen industriellen Unter­nehmungen, die Syndikate und Kartelle. In den Händen dieser Männer liegt oft das Wohl und Wehe von Tausenden, ja unter Umständen von Millionen. Auch die Regierung und sogar die Krone erkennen ihre Bedeutung an; wir erinnern nur an Bleichröder, Krupp und Ballin Wie steht es denn mit den Prüfungen und den Prüfungszeugnissen? Der papierene Befähi­gungsnachweis gilt gar nichts; der tatsächliche Befähigungsnachweis macht alles.

Aehnlich geht es bei der Presse. Wer den Doktor­grad in allen möglichen Fakultäten erworben oder die höchsten Staatsexamina gemacht hat, kommt doch bei der Presse nicht in die höheren, leitenden Stellungen, wenn

er nicht fort und fort seine Leistungsfähigkeit für diesen

Beruf tatsächlich erweist.

Was das Parlament angeht, so sehen die Wähler nicht auf die Präfungszeugnisse, sondern auf die Tuch­tigkeit, die der Mann in seiner bisherigen Wirksamkeit und seinem öffentlichen Auftreten greifbar bekundet. Der allgemeine Wunsch geht dahin, daß wir im Parla­ment recht viel bewährte Männer aus dem prak­tischen Leben haben möchten, die mehr Erfahrung als Bücherweisheit, mehr gesunden Menschenverstand als Paradekenntnisse haben.

Prüfungen gehören zu dem Rüstzeug der Bureau­kratie. Respekt vor dem jungen Mann, der eine Prüfung gut bestanden hat; er kann noch was werden. Aber mindestens ebenso viel Respekt ge­bührt dem Manne, der tüchtiges leistet, ohne erst die Prüfungskommission belästigt zu haben. Diese Leute, die in gewisser Hinsicht self made men sind, pflegen frisches Blut in die Kreise zu bringen, wo man leicht auf den billigen Lorbeeren des Prüfungszeugnisses der Ruhe pflegt und durch das schematische Avancement sich zum Schlendrian verleiten läßt.

Eine gewisse Aehnlichkeit besteht zwischen der militärischen Laufbahn und der Laufbahn in den sog. freien Berufen. Das schönste Fähndrichs= und Leutnantsexamen schützt den Offizier nicht vor dem blauen Brief, wenn er bei der fortgesetzten scharfen Probe auf seine Leistungsfähigkeit, z. B. im Manöver, einmal versagt. So geht es auch den Schriftstellern, Abgeordneten, Künstlern, Technikern usw., die ihr An­sehen und ihre Stellung verlieren, wenn sie nicht fort­während auf's Neue ihre Tüchtigkeit erweisen. Der Abgeordnete muß alle fünf Jahre ein neues Examen bestehen. Die Zeitungsleute noch öfter; denn das Abonnement findet meistens vierteljährlich statt, und wenn es zurückgeht, so suchen die leitenden Herren nach den schuldigen Mitarbeitern, die den Anforderungen des Publikums nicht genügt zu haben scheinen.

In Summa: wir haben in DeutschlandGe­prüfte genug; aber an Bewährten können wir nie zu viel haben. Man sollte ohne allen Kastengeist und Formalwesen die Tüchtigen schätzen und benuten.

Deutsches

+t Ein Gedenkstein zur Erinnerung an die silberne Hochzeit des Kaiserpaares wird im Park des Jagdschlosses Hubertusstock errichtet werden. Der Stein wird als einzigen Schmuck das aus Anlaß der silbernen Hochzeit gestiftete Erinnerungszeichen in vergrößertem Maßstabe tragen.

):( Ein neuer Besuch des Kaisers beim Reichs­kanzler steht, wie dasBerliner Tagebl. hört, bevor. Er soll Mitte August stattfinden. Man geht wohl nicht fehl, wenn man diesen Besuch mit der bevor­stehenden Begegnung des Kaisers mit König Eduard und ebenso mit den Vorgängen in der Kolonialver= waltung in Zusammenhang bringt.

Das neue deutsche Unterseeboot, welches vor kurzem vom Stapel gelassen ist, wird bei einem Deplacement von 180 Tons eine Besatzung von etwa 16 Mann erhalten. Das Tauchboot ist etwas größer als die älteren deutschen Hochseetorpedoboote. Als Uebungsgebiet ist die Eckernförder Bucht ausersehen.

Der Erbauer des Bootes ist der IngenieurEgnevilley­Monjustin, welcher sein Projekt zuerst dem französischen Marineministerium angeboten hatte, aber von diesem abgewiesen wurde. Der Axionsradius des Fahrzeuges ist auf mindestens 3000 Seemeilen berechnet. Das

Boot kann unter Wasser 12, über Wasser 9 Seemeilen in der Stunde zurücklegen.

∆4 Als Geheimorgen scheint die sozialdemokratische Parteikorrespondenz gedacht zu sein. DerVorwärts veröffentlicht nämlich folgende Zuschrift des sozial­demokratischen Parteibureaus:

#us, den Kreisen der Parteigenossen sind bei uns zahl­

reiche Ansuchen um Zustellung derParteikorrespondenz ein­

wir nicht derücksichtigen tönnen, weil sonst der

Kreis der Genossen, für den dieKorrespondenz bestimmt ist, weit überschritten werden müßte. Wir wollen deshald noch ein­mal darauf hinweisen, daß dieKorrespondenz nur den in der

rragene ltigen Genossen, und zwar den Reichs­tags= und Landtagsaogeordneten der Partei, den Redakteuren

rod Pcreitorganssatenen

Rartel sehnerich daligen gu Din in der Aguaton für bit:

Parker reonerisch tungen wenossen und Genossinnen zugestellt

wößsen uch ven mmenden Genosen

unn an mit ihren Ansuchen an die zuständigen wenden. Durch ein Zirkular erhalten die

Sesormationen 3en noch nühere

Dem Parteibureau scheint sehr viel daran zu liegen, die Oeffentlichkeit von diesem neuen Parteioraan sernzuhalten.

it Der Mitteleuropäische Wirtschaftsverein in Deutschland versendet soeden seinen Geschäftsbericht für 1905/06. Deuselben ist zu entnehmen, daß er

während des letzten Jahres einen Mitgliederzuwachs um über 100 zu verzeichnen hatte und im besonderen die Zahl der korporativen Mitglieder von 30 auf 40 gestiegen ist. Auch die mitteleuropäischen Wirtschafts­vereine in Ungarn(gegründet im Dezember 1904) und in Oesterreich(gegründet im Apcil 1905) entwickeln sich in gedeihlicher Weise. In das Direktorium sind im März 1906 eingetreten der Vorsitzende des Zentral­verbandes deutscher Industrieller, Herrenhausmitglied Hermann Vopeltus, und der Vorsitzende des Vereins Berliner Exportfirmen Hermann Hecht. Die Arbeiten des Vereins bewegten sich zunächst auf dem Gebiete der Neuregelung unserer Handelsbeziehungen mit den drei großen amerikanischen Wirtschaftsgebieten, d. h. den Vereinigten Staaten, Argentinien und Kanada. Hierüber wurden auf Grund von umfassenden Enquêten drei große Denkschriften ausgearbeitet und der Reichs­regierung zur Verfügung gestellt. Mit Bezug auf die Neuregelung unserer Handelsbeziehungen zu Argentinien gibt der Geschäftsbericht unter anderem folgende Dar­stellung:

In den letzten Jahren ist dieses Land ein bedeutender Faktor für Deutschlands Handel geworden. Unsere Ausfuhr dorthin wertete im Durchschnitt der Jahre 1891/1904: 31.5 Mill.., 1901/04 hingegen 68.8 Mill. M. Wir bezogen aus Argentinien in den entsprechenden Zeiträumen durchschnittlich für 98.4 und 252,4 Mill. M. Waren. Uasere Verschiffungen haben sich also um 118 Proz., unsere Bezuge um 157 Proz. gesteigert. Im Jahre 1891 stammten 2,5 Proz., im Jahre 1904 4,9 Proz. unserer Emfuhr aus Argentinien. Von unserer Ausfuhr wanderten im Jahre 1891 0,6 Proz. und 1904 .9 Proz. dorthin. Man sieht aus diesen Ziffern, welche Be­deutung unser Handel mit Argentinien im Laufe der letzten 12 Jahre gewonnen hat. Mut diesem amerikanischen Freistaat nun verbindet uns ein noch vom Zollverein her übernommener Vertrag vom Jahre 1855, der auf Geund seiner Auslegung als unbedingter Meistbegunßtigungsvertrag den Argentiniern alle Vorteile verschaffte, welche wir den Agrarstaaten im Wege der Verträge von 1891/94 gewährt haben, ohne daß uns Argentinien

auch nur einen Centavos Zoll nachzulassen drauchte. Sein Weizen und

Mats kamen zu den Konventionalsägzen nach Deutschland herein, uns aber wurde bei der Einfuhr nach Argentinien kein Zoll er­mäßigt. Was der Mitgenuß der Vertragssagze für Argentinien bedeutet, kann man am desten daraus ermessen, daß Deutsch­land aus Argentinien Weizen und Mais bezogen hat im Jahre 1893 für 20,3 Mill.., im Jahre 1900 für 73,9 Mill.., 1904 für 110,4 Mill.., daß also die Einfuhr dinnen 11 Jahren sich mehr als verfünffacht hat. Im Hindlick auf diese Tatsachen, serner auf die immr mehr sich bessernden Finanzen Argentiniens, welche fiskalische Bedenken gegen eine Einräumung von Zollnachlassen nicht mehr die frühere Be­deutung gewinnen lassen, dann mit Rucksicht auf den Umstand, daß Argentinien schon im Jahre 1398 berett war, mit der Union ein(von dieser freilich nicht rauifiziertes) Tarisabkommen

Irma.

Aus dem Englischen übersetzt von G.

90 Glacbruc verbetend

e er eüer ücr unzche hann ihre Frage.Seitdem ich nicht mehr im Amte hin, gabe ich die City verlassen. Es ist gesunder hier für das Kind; es ist nicht sehr stark, wie Sie sehen. us ist sehr liebenswürdig von Ihnen, die Kleine ein­zuladen.

Ich werde mich freuen, wenn sie kommt, sagte

ale e eud eue een u einen Fehler gemacht habe wie oder wann, konnte l: unmöglich sagen. Wurde ihre Freundlichkeit miß­verstanden, hatte sie Wilkens auf irgend eine Weise Tleidigt? Sie zog ihre Handschuhe an und rief Rex. Ich würde mich freuen, wenn ich irgend etwas für Sie tun könnte, fügte sie noch hinzu.Jemand, der so lange in Mr. Darracotes Dienst war, hat auch auf mich ein Anrecht.

Und mit einer leichten Verneigung wandte ste sich um und trat, von Rex gefolgt, den Heimweg an.

Wilkens blickte ihr mit Mitleid erregender Un­entschlossenheit nach. Einen Moment schien es, als ob er ihr nachstürzen wollte. Doch schon war die schlanke Gestalt bei einer Biegung des Weges verschwunden. Sich umwendend, sah er Father Thorne in der Kirch­tür stehend.

tut mir leid, daß Sie so lange warten mußten, Nr. Wilkens, sagte er.Aber vielleicht hat mein Zögern Ihnen die Gelegenheit gegeben, die Sie schon längst gewünscht haben. Wenn ich nicht irre, hörte ich Sie mit Miß Darracote sprechen?"

Ja, ich sprach mit Miß Darracote, aber ich kann sie nicht verstehen.

Warum? fragte der Priester überrascht.Wes­halb khnnen Sie sie nicht verstehen?

kann nicht verstehen, antwortete Wilkens, iie Jemand, der so freundlich zu sein scheint, so indeln konnte wie sie, als sie sich neulich weigerte, %% eu sehen, oder jetzt sich nicht denken konnte, wer

Sie sagten Ihren Namen?

Rein, ich wollte ihn nennen; aber ihr Benehmen

erwirrte mich so, daß ich es nicht tat. Dann dachte auch wieder, es wäre vielleicht gut, ihn nicht zu rennen. Sie war so ganz anders, wie ich sie mir

vorgestellt hatte, daß ich nicht wußte, was ich sagen oder tun sollte und ganz meine Besonnenheit verlor." Er blickte traurig und niedergeschlagen auf den Priester.

Es gibt nur eine Erklärung für Miß Darracotes Benehmen, meinte dieser.Ich glaube, sie hat nie etwas von Ihnen gehört.

Aber das ist ja unmöglich! rief der alte Mann. Sie weigerte sich doch, mich zu empfangen!"

Woher wissen Sie, daß sie sich weigerte?

Weil mir dieser Bescheid direkt von ihr überbracht wurde.

Durch einen Diener?

Nein! Wenn es durch einen Diener geschehen wäre, so hätte ich gedacht, es wäre vielleicht ein Miß­verständnis. Es geschah durch eine Dame, die sich freundlich bereit erklärt hatte, Miß Darracote selbst zu fragen und die mir dann sagte, daß Miß Darracote sich endgültig weigere, mich zu sehen.

Ah! Und der Name der Dame?

Ich vergaß ihren Namen. Sie war aber mit Mr. Darracote verwandt und lebte seit längerer Zeit schon auf Argole. Ich traf sie in der Nacht, als er starb.

Und Sie halten es für unmöglich, daß diese Dame Sie betrogen und Ihre Botschaft an Miß Darracote nie ausgerichtet hat?

Wilkens stutzte. Dann meinte er langsam:Ich kann es nicht für möglich halten. Welches Interesse hätte sie an der Sache? Weshalb sollte sie mich betrogen haben?

Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. erwiderte der Priester.Aber solch ein Betrug ist möglich. Unmöglich ist es nach meiner Meinung, daß Miß Darracote sich weigerte, Sie zu empfangen. Ich kenne sie zwar noch nicht lange, aber doch lange ge­nug, um dessen sicher zu sein.

Wenn Sie das denken, versetzte Wilkens mit erschrecktem Gesicht,wenn Sie das wirklich denken, Father Thorne, so will ich morgen nochmals nach Argyle gehen. O, wie bedauere ich es, daß ich die Ge­legenheit, mich ihr erkennen zu geben, nicht benutzt habe, als sie jetzt hier war!

Bedauern Sie es nicht, sagte dieser,und gehen Sie auch morgen noch nicht gleich nach Araule. Es ist kein Grund zur Eile vorhanden, wie Sie sehen. Lassen Sie uns unsern Weg erst ganz klar erkennen, ebe wir voranschreiten. Wenn dann der geeignete Moment gekommen ist, will ich selbst mit Mißz Darra­

cote in Ihrer Angelegenheit sprechen und ich hoffe nicht vergebens. Werden Sie mir vertrauen und geduldig warten können, bis der Augenblick da ist? Peter Wilkens blickte dankerfüllt in das gütige Antlitz des Priesters.

#. Hoitzer; enzgegnete er, wenn Sie das für sich tun wouen, win ich mich gedulden, so lange, wie sie wollen und alles in Ihre Hände legen.

VII.

Guten Tag, Miß Darracote! Welch glücklicher Zufall bringt Sie hierher?

Irma wandte sich um und sah Hastings aus dem Gittertore treten, das grade auf die Wiesen führte. Die Freude über dieses unerwartete Zusammentressen war auf seinem Gesicht zu lesen, als er sie lächelnd be­grüßte.

Irma lächelte ebenfalls.

Es ist durchaus kein Zufall, der mich hierher ge­bracht hat, erwiderte sie.Ich war in der Kirche. Aber Sie woher kommen Sie denn?"

Auf die einfachste Weise, entgegnete er, an ihrer Seite fortschreitend.Sie wissen gewiß nicht, daß dies schon mein Grundbesitz ist. Das Wohnhaus befindet sich hier hinter dieser Hecke. Ein glücklicher Zufall führte mich heraus, um zu sehen, welches Buschwerk im Früh­ling gelichtet werden soll. Da erschten vor meinen Blicken eine Dame mit einem Hunde.

Es ist ein reizender Kirchweg hier durch die Wiesen.

Ich hoffe, daß Sie nie unbegleitet hierher gehen: Sie könnten sonst Unannehmlichkeiten ausgesetzt setn. Ich nahm bis jetzt stets Margherita mit mir; aber heute dachte ich, würde Rex als Begleitung genügen. Außerdem hat er den großen Vorzug, daß er nicht sprechen kann.

Rex, hörst Du? fragte Hastings, den Hund strei­chelnd.Welch niederschmetternde Bemerkung für einen Menschen, der spreche: kann. Ich glaube, es ist besser, daß ich zurückkehre.

Aber ich meinte ja damit nur die arme Margbe­rita! sagte Irma errötend und lachend.Sie ist eine große Freundin vom Reden, und da ich die einzige Person bin, mit der sie sich hier wirklich unterhalten kann, so halte ich mich für verpflichtet, ihr so viel wie möglich dies Vergnügen zu gewähren. Aber manchmal wird man des Redens etwas müde. So war es auch

zu schließen, welches für eine Reihe von Artikeln eine Minderung der Zölle und was vielsach noch wichtiger eine Regelung der Einheits werte(Asoros) vorsah, endlich aus Grund einer ganzen Reihe von anderen Momenten glauben wir, daß auch Deutschland an die Stelle seines Meistdegünstigungsvertrages mit Argentinien eine Tarifabmachung setzen könnte und sollte.

Ueber die wirtschaftspolitische Konstellation, mit welcher der Verein in Oesterreich=Ungarn zu rechnen hatte, läßt sich der Geschäftsbericht wie folgt ver­nehmen:

Leider waren wir im Vorjahre so auch während des Zeit­raumes, über den wir hier zu berichten haben, die inner­politischen Verhältnisse im nachbarlichen Donaureiche nichts weniger als ruhige und geklärte. Der Versassungskonslikt in Ungarn hat die Aufmerksamkeit aller am öffentlichen Leden be­teiligten Kreise dieses Landes derart in Anspruch genommen. daß von einer Betätigung des mitteleurophischen Wirtschafts­vereins in Ungarn im Dienste der gemeinsamen Sache noch nicht die Rede sein konnte. Die gespannten Verhältnisse in Transleithauien haben auf Cisleithanien u. a. insosern ungünstig zurückgewirkt, als die Ratisikation der bereits geschlossenen Handelsverträge längere Zeit in Frage gestellt war, der Ab­schluß neuer Verträze hintangehalten wurde, und außerdem die Frage der Regelung des wirtschaftspolitischen Verhältnisses zwischen den beiden Reichshälften, die Frage:Zolldündnts oder Zolltrennung? einen lähmenden Emfluß ausudte. Der ungarische Konflitt is nunmehr beigelegt und die Bahn eine internationale Betätigung der Vereine somit frei geworden. Es steht zu hoffen, daß demnächst Vertreter der drei mittel­europätschen Wirtschaftsvereine in Deutschland, Oesterreich und Ungarn zu einer Beratung über verschiedene Angelegenheiten ein erstes Mal zusammentreten werden. Ein Meinungsaustausch hierüber ist zwischen den Geschästsstellen dereus in die Wege gelstich: 5 bi Blage

Wir waren seitdem in der Lage, die Mitteilung zu bringen, daß die hier angekündigte erste Konferenz der internationalen Komitees der drei Wirtschaftsvereine am 26. und 27. Oktober in Wien stattfinden wird.

*. Die 19. Generalversammlung des Evangelischen Bundes zur Wahrung der deutsch=protestantischen Interessen findet in der Zeit vom 7. bis 10. August in Graudenz statt.

* Pfarrvikar De. Matthäi=Adenan spricht. Endlich, nach fast 14 Tagen seit der ersten Veroffentlichung seines Vor­trages auf der Gustav=Adolf=Versammlung zu Boppard, findet Herr Matthät ein Wort der Erwiderung. In Nr. 60 der Adenauerzeitung erläßt er einen langen ArtitelZur Auf­klärung, Berichtigung und Beruhigung". Zunächst und zu­meiß bedauert er, daß seine in einenKreise Gleichgestanter(!) gemachten Aeußerungen in die Oeffentlichkeit gezogen seien. (NB. Durch ein liberales Blatt. D. Red.) Offendar scheint der Herr zu glauben, hinter den Rulissen dürse man seine andersgläudigen Mubürger einsach beschimosen, wenn's nur nicht herauskommt. Im wesentlichen muß er dann die iym zur Last gelegten Ausdrücke zugeden, nur sucht er einiges ab­zuschwächen. Den Satz:Die 250 Evangeltschen des Kreies wohnen unter dem harten Druck der 25.,000 Katholiten, will er nicht gesagt haden. Aber so ganz unschuldig fühlt er sich doch nicht, denn er fügt hinzu:eine Uebermacht von 25.000 Katholtten gegenüber 250 Evangelischen mochte dem Reserenten derBopparder Zeitung" und gewiß auch vielen anderen, die etwas von Diasporaverhältnisse kennen, als eine druckende, ja fast erdrückende erscheinen. Ganz verkehrt ist ader die folgende Darstellung.Wenn ich neden der landschaftlichen Schönheit des Kreises, schreibt er,seine Armut hervorhod.. so wittern natürlich meine katholischen Mutdürger darin wiederum eine konsessionelle Gehässigkeit und reden von schwerer Kräntung. Das ist eine Verdrehung! Die Ratholiken Adenaus und der Eifel haben dagegen protestiert, daß Dr. Matthäi diese einarmes, geistig und körxerlich zurück­gedliedenes Volk genannt hat und dieses als eineFrucht römischer Erziehungskunst hinstellte. Damit hat er nicht bloß die Eisel, sondern die ganze katholische Religion beschimpft. Freilich will jetzt Herr Matthäi nichtFrucht, sondernDenk­mal römischer Erziehungskunst gesagt haden. Aber das ist begrifflich dasselbe. Das sind im großen und ganzen seine Richtigstellungen. Vergedens suchen wir eineAufklärung üder seinen Wunsch, daßdas Licht leuchten möge in der Finsternis, vergedens über seineEclednisse, über die(nicht existierenden) DörserElend" undNot usw. Dafür ist er um so wortreicher in neuen Ausfällen und Taktlosigkeiten. Eine Prode hiervon. Er schreidt:Die kurzen stizzenhaften Andeutungen in derBopp. Ztz. waren, wie die katholische Presse sofort erkannte, vorzüglich geeiguet, auf diejenigen einen starten Eindruck zu machen, welche in dieser Gegend leden. Deren Neugier(!) wurde fieberhaft erregt, ihre Phantasie nach einer ganz bestimmten Richtung hin auf das starkste angespannt, und das

nahm ich, um ungestört zu sein,

heute, und deshald nur Rex mit.

Sie jetzt vielleicht genug Still­schweigen genossen haben und einer kleinen Unter­haltung nicht mehr abgeneigt sind?"

Gewißz, entgegnete sie freundlich.Ich freue mich

segar, Sie zu sehen, da ich Sie gern etwas fragen möchte.

Hranemarten. de de Ihnen bundert Kragen zu

Eine genügt, denke ich. Sie wandte ihm ihr Gesicht zu, als sie sprach und er betrachtete voll Ent­zücken die edlen Linten ihres Antlitzes, das so ma­lertsch von dem dunkeln Haar umrahmt war.

Kennen Sie vielleicht einige von den Leuten, die früher in Onkel Darracotes Geschäft waren? fragte

.# ich kenne verschiedene von denen, die sehr

lange bei ihm waren, antwortete Hastings.Natür­lich kenne ich sie nicht genau, aber ich weiß doch ihre

Ramen und erkenne sie wieder. Doch, weshalb fra­

Als ich vorhin aus der Kirche trat, fand ich Rer eines Mannes, der auf einer Bank saßz. Selbstverstandlich setzte mich dies sehr in Staunen, da es sonst nicht Rex' Art ist, sich von Fremden strei­cheln zu lassen. Als der Mann meine Ueberraschung gewahrte, erklärte er mir, Rex und er seien schon seit langer Zeit gute Freunde gewesen, der Hund habe oft seinem Herrn in das Geschäftshaus begleitet und er sei 80 Jahre lang Angestellter dieses Hauses ge­wesen. Er tat mir sehr leid, denn er ist ein alter Mann und sah so hager und schwächlich aus. Seine ernsten Augen hatten einen gradezu flehenden Aus­druck"

Retzx, Wilkens, wahrhafttg! rief Hasttngs un­willrurlch aus.

Ah. Sie kennen ihn also? fragte Irma voll Ju­teresse.Peter Wilkens ist sein Name? Er erwähnte denselben mir gegenüber garnicht. Auch sein Beneh­men war etwas sonderbar. Er sprach so merkwür­dige, mir unverständliche Sachen. Als er mich frag ob ich Miß Darracote wäre, dachte ich, er hätte leicht irgend eine Bitte an mich. Aber das schten der Fall. Er hatte auch ein Kind bei sich.

(Zoitsetzung folgt.)