für die Kreise

St. Wendel und Ottweiler und die umliegende Gegend.

Erster Jahrgang.

25. St. Wendel den 14. Dezember. 1836.

1.

Kurze Geschichte Preußen's.

(Fortsetzung.)

Ein Donnerschlag, trifft diese Nachricht den Cbur­fürsten, er ruft Kaiser und Reich zur Hülfe an. Aber vergebens ertönen seine Klagen; nur sich und seiner Kraft bleibtter überlassen. Da ergreisen ihn des Hel­denmuths, der Vaterland sliebe mächtige Gefühle. Ei­lend bricht er vom Frankenlande, wo er in den Winter­quartieren weilte, zur Rettung auf, und eine Donner­wolke stürzt en über eine Schwedenschaar bei Rathe­nau, die es nicht geabniz Gesangenschaft und Tod ist ihr Loos. Ermuthigt durch diesen Sieg eilt er zum Augeisse des Hauptheers der Schweden, das 11000 Mann stark bei Fehrbellin steht, während seine Schaar kaum geoo zählt. Vertrauend auf den ewigen Lenker der Schlachten, vertrauend auf die gerechte Sache, auf der Kreger Mutd und der Feldheern Talente beginnt er den 18 Juni 1676 die entscheidende Schlacht. Der Landgraf Kriedrich von Hissen Homburg, einer seiner Secterale, cröffnet den Kampf; aber fortgerissen von der Jugend Feuer und kühnem Muth sieht er bald sich in bedenkticher Lage. Da gewahrt dieses des Cdurfürsten Falkenblick und in des Augenblicks flüchtigem Lauf hat schues Hülfe gefunden sein sinnender Geist. Schnell ist auf einem Sandbügel eine Batterie aufgepflanzt, ei­mn Rugelzegen speien die Feuerschlünde aus, und in

wahrend, stürzt dem tosenden Weiter gleich mit seiner Reiter=Schaar auf der Feinde rechten Flügel. Espfei­fen, es zischen um ihn die feindlichen Kugeln, es sturzt an seiner Seite der treue Diener Immanuel von Fro­ben, getroffen von feinklichem Blei; aber es achtet sol­ches nicht der kühne Held, vorwärts dringt er in des Muthes Sturmesdrang, es sinken die Feinde von des Schwertes Blitz getroffen, sie können nicht wiederstehen der Angreifenden furchtbarer Gewalt, und sie weichen. Es stürzt sich der Schweden rechter Flügel auf den lin­ken, verbreitet da Unordnung und Schrecken, und bald wird allgemein die Flucht. Ein schöner, glänzender Sieg ist eirungen, des Vaterlands Feind ist gefallen, und ewige Lorbeeren umkränzen des Hohenzollern, der Brandenburger Haupt. Schon nach; Tagen sied die Marken und Pommern von dem rohen so übermöthigen Feinde gereinigt. Und weise benutzt Friedrich Withelm des Sieges Vortheil und das günstige Kriegsglück; er entreißt den Schweden eine ihrer Besitzungen nach der andern. Stettin, Greifswalde, Stralsund, Wolgast, Wollin, Usedom, Swinemünde u. s. w. fallen binnen wenigen Jahren(1675 1678) in des Siegers Hände. Auch einen Einfall der Schweden von Liestand aus treibt er glücklich zurück. Unter Begünstigung des polnischen Königs, Johann Sobieski, waren sie in Preußen ein­gefallen, nich achtend der rauyen Jahrebzeit eilte der sieggewohnte Held dabin, und bald vertrieb sie sein Schwert; bis tief nach Kurland verfolgte er den Ruch­tigen Feind. Zu den Lorbeern des Siegs sollte sich die schönste Frucht gesellen, den Besitz es