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Unser Wahlspruch: Gleiches Recht für Alle!

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Verantwertlich für die Schriftleitung:

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Wirtschaftliche Gleichberechtigung.

Am 25. Mai tagte in Frankfurt a. M. eine Versammlung von Vertretern der Vereini­gung südwestdeutscher Handelskammern, die sich mit Fragen beschäftigte, die auch sonst während der letzten Monate und Wochen lebhaft erörtert wurden. Insbesondere handelte es sich bei den Verhandlungen um die Wirkungen der Zentra­lisation der Kriegswirtschaft in Berlin. Die Not­wendigkeit, mit den vorhandenen Vorräten an Rohstoffen aller Art so haushälterisch wie mög­lich umzugehen, hat zu einer staatlichen Regelung der Verteilung und Bewirtschaftung der Bestände an Materialien für die Industrie wie für die verschiedenen Zweige des Handwerks und der Gewerbe geführt. Die Aemter und Gesellschaften, die mit der Erledigung dieser Aufgaben betraut wurden, haben ihren Sitz nun meist in Berlin. Für diese Anordnung der Dinge wird geltend gemacht, es sei wünschenswert, Stellen, die da­rauf angewiesen seien, schnell miteinander in Verbindung treten zu können, an einen Platz zu legen. Dagegen ist an sich nichts einzu­wenden. Nur wird man verlangen müssen, daß für jeden einzelnen Fall die Frage, ob einer Kriegsgesellschaft Berlin als Sitz zugewiesen werden soll, gewissermaßen geprüft werden muß. Denn es kann nicht übersehen werden, daß eine Konzentrierung der gesamten Kriegswirtschaft in der Reichshauptstadt dieser ein wirtschaftliches Uebergewicht gibt, dessen Einflüsse in den ent­fernter liegenden Wirtschaftsgebieten des Reiches sehr oft recht unerfreulich find.

Es sei nur darauf hingewiesen, daß nicht selten industrielle Werke Filialen in oder bei der Reichshauptstadt nur deshalb errichteten, um möglichst nahe am Sitz der für sie maßgebenden Kriegswirtschaftsstelle zu sein. Ja, es sind sogar Hauptbetriebe von anderen Orten überhaupt nach Berlin verlegt worden. Daß solche Vorgänge nicht wünschenswert sind, braucht kaum besonders gesagt zu werden. Denn einmal hat die, sagen wir einmal künstliche Steigerung der wirtschaft­lichen Bedeutung Berlins an sich etwas Unge­sundes, zum anderen aber ist sie doppelt zu be­dauern, wenn sie auf Kosten anderer Wirtschafts­gebiete erfolgt. Die Forderung, daß im Gegen­satz zu der Art, wie die kriegswirtschaftliche Regelung erfolgte, der Aufbau der Organisation für die Uebergangswirtschaft auf der Grundlage der Interessen und Ansprüche der deutschen Wirt­schaftsgebiete in ihrer Gesamtheit durchgeführt wer­den soll, erscheint durchaus berechtigt.

Die erwähnte Frankfurter Tagung, der Delegierte von zweiunddreißig Handelskammern Südwestdeutschlands, und zwar von preußischen, bayerischen, württembergischen, badischen, elsaß­lothringischen und hessischen beiwohnten, gab Gelegenheit, die Wünsche eines so außerordent­lich wichtigen Wirtschaftsgebietes wie des süd­westdeutschen wirkungsvoll zum Ausdruck zu bringen. In einer Reihe von Referaten und Entschließungen wurde die schwere Benachteiligung des deutschen Städtewesens durch die lückenlose Zentralisierung der Kriegswirtschaft in Berlin hervorgehoben. Insbesondere wurde darüber geklagt, daß ununterbrochen Reisen nach Berlin nötig seien, was bei den derzeitigen Eisenbahn­verhältnissen nicht nur außerordentlich kostspielig, sondern auch ungemein zeitraubend sei. Auch auf die Verschlechterung des Post= und Tele­graphenverkehrs wurde hingewiesen.

Die Frankfurter Versammlung vom 25. Mai war keineswegs etwa der Ausfluß irgend­welcher partikularistischen Bestrebungen oder einer unbezähmbaren Lust zum Rörgeln und zum Protestieren, vielmehr entsprang sie der begrün­deten Meinung ihrer Veranstalter, daß es nicht im Interesse des Wirtschaftsleben des Reiches liege, einzelne Wirtschaftsgebiete und insbesondere die Hauptstadt in dem Maß zu bevorzugen, wie dies während des Krieges geschehen. Die füd­westdeutschen Handelskammern stehen, nach den Erklärungen der Versammlung vom vergangenen Samstag, durchaus auf dem Boden des Ge­dankens einer wirtschaftspolitischen Auswertung des Reichsgedankens. Was sie aber fordern und zu fordern ein Recht haben, ist die wirt­schaftliche Gleichberechtigung der verschiedenen deutschen Wirtschaftsgebiete. Es handelt sich also nicht um Eigenbrödelei sondern um ein zielbewußtes Vorgehen, dessen Erfolge Südwest­deutschland in nicht höherem Maß als dem ganzen Reich zugute kommen sollen.

Wo bleibt die Hochkonjunktur für die engtische Ausfuhr?

Unmittelbar nach Kriegsausbruch richtete

der damalige Vorsitzende des englischen Handels­amtes Runciman an die englischen Handels­kammern ein Rundschreiben, worin er sie auf­forderte, doch ja die glänzende Konjunktur aus­zunutzen, die sich biete, wo Deutschland vom Weltmarkt abgeschnitten sei. Es sei Aufgabe des englischen Ausfuhrhandels, diese deutschen Märkte zu erobern. Sein Nachfolger, der jetzige Präsident desBoard of Trade", Sir Albert Stanley, mußte demgegenüber kürzlich auf der Tagung des britischen Handelskammerverbandes feststellen:Es liegt mir eine Aufzeichnung vor über die Ausfuhr britischer Erzeugnisse und Fa­brikate in den Jahren 1915, 1916 und 1917, die beweist, daß in einigen Fällen unser Aus­fuhrhandel so gut wie völlig verschwunden ist; in anderen haben mehr als 50 v. H. im In­teresse des Krieges geopfert werden müssen. Was Sir Albert Stanley erklärt, ist noch recht schonend ausgedrückt, wie sich aus den englischen Außenhandelsziffern ergibt. Danach betrug näm­lich die englische Gesamtausfuhr einschließlich Wiederausfuhr:

März 1916.. 46,41 Mill. Pfd. Sterling

1917.. 53,71

1918" 39,19

Diese Entwicklung würde schon an und für sich zeigen, wie es mit der Eroberung der Welt­märkte geworden ist. Indessen sind ja die Wert­angaben des Außenhandels auch nicht annähernd in der Lage, die tatsächlich eingetretene Entwick­lung in ihrer ganzen schweren Tragweite für England klarzulegen, denn man muß berücksich­tigen, daß die Entwertung aller Waren, die rück­läufige Kaufkraft des Geldes auch in England heute den Waren kaum mehr die Hälfte des Wertes vor etwa 23 Jahren gelassen haben. Diese Erscheinung ist für England an und für sich sehr betrübend, denn gerade aus jenen Worten Runcimans kann man ersehen, was England vom Kriege erhofft hat. Die Ent­täuschung ist aber doppelt schmerzhaft, weil gleich­zeitig mit der rückläusigen Bewegung der Aus­fuhr eine sehr erhebliche Verteuerung der Einfuhr Hand in Hand geht. Infolgedessen muß England beispielsweise im März 1918 einen Passivsaldo von nicht weniger als 68 Millionen Pfund Sterling in seiner Handelsbilanz buchen gegen rund 29 Millionen Pfund Sterling im März vorigen Jahres. Das find Ziffern, von deren Gewicht auch die schönsten und wortreichsten Tendenznachrichten und Lügenmeldungen nichts wegdisputieren können.

Bis zum letzten Mann

wollen die Verbündeten im Westen standhalten. Ein inhaltschweres Wort, das die Verbändler da wieder in die Welt geschleudert haben, sehr wahrscheinlich, ohne es bis in seiner tieften Be­deutung durchgedacht zu haben. Wie wollen sie die Streiter zwingen, sich allesamt zu opfern für eine Sache, die nicht mehr zu halten ist? Sie schwindeln dem armen Volke sortwährend vor, Amerika sei gesonnen und auch imstande, sie zu retten und zu rächen; Amerika werde den Krieg zu ihren Gunsten entscheiden. Wie oft schon haben sie dem armen Volke ähnliches vor­geschwindelt, wenn es ihnen wieder einmal ge­lungen war, ein Volk in den Kampf zu treiben? Wie wurden die Italiener, wie wurden die Rumänen begrüßt? Immer wieder hieß es, jetzt sei der Krieg für sie gewonnen, die Mittel­mächte unmittelbar vor dem Zusammenbruch! Und immer wieder dieselbe Enttäuschung. Und dabei hatten Italien und Rumänien noch liche Streiter, wirkliche Macht ins Feld zu stellen. Drüben soll noch erst die Macht geschaffen wer­den, die uns niederwerfen soll. Und dann muß sie noch erst herübergebracht werden. Jeder, der noch über seine gesunden fünf Sinne verfügt, muß sich sagen, daß der amerikanische der größte Schwindel, echt amerikanischer Humbug, ist. Die Zertrümmerung der Verbändlerheere ist das Ende des Widerstandes. Wilson wird, wenn seine Millionenheere erst einmal ausgerüstet sind, keine Möglichkeit mehr finden, sie in Europa zu landen. Die Zinnsoldaten, die jetzt an ein­zelnen Stellen auftauchen, können nicht als ernst­liche Streitmacht bezeichnet werden. Was später kommen könnte, findet ein anderes Europa. Die Völker Europas sind im Begriff, aus dem Taumel zu erwachen, in die gewissenlose Hetze sie hineingetrieben hat. Auch in den Verbands­staaten. Die Wortführer des Krieges, die jetzigen Gewalthaber, finden immer mehr Widerspruch im eigenen Lande. Sie werden den Blutmenschen schon klar machen, was es heißt, bis zum letzten Mann sich fremdem Vorteil zu opfern. Nur mit rücksichtslosefter Gewalt können sie sich be­haupten. Die Leute im Felde, die Not und

Tod in der entsetzlichsten Art zu tragen, werdens bald müde sein. Sie werden mit ihren Ver­derbern noch abrechnen. Richt die Maulhelden, die nur hetzen, sondern die Kämpfer, die ihre eigene Gesundheit, ihr Leben daransetzen, werden entscheiden, wann Schluß gemacht wird. Die Künder des Widerstandesbis zum letzten Mann werden auch noch ersehen, daß in dem gewaltigen Völkerkampfe auch die schönste Phrase keine Entscheidung bringen kann. Wir haben bisher die Uebermacht bezwungen. Unsere Heeres­leitung weiß auch jetzt die Antwort zu finden auf die Prahlereien, die nur ohnmächtige Ver­zweiflung verrät. Frankreich ist verloren, wenn nicht jetzt noch die Vernunft siegt über den Wahnwitz seiner Machthaber. Wir kämpfen für Europa gegen die englisch=amerika­nische Vergewaltigung, unter der Frank­reich schon so unendlich gelitten hat. Das muß und wird auch in Frankreich erkannt wer­den, bevor es zu spät ist. Sonst opfert es sich umsonst. Denn siegen müssen und werden wir zum Heile Europas und damit auch Frank­reichs. Die nächsten Wochen schon werden uns zeigen, welche Bedeutung der alten und ver­brauchten Phrase vom Widerstandbis zum letzten Mann noch beizumessen ist.

Herr von Oldenburg=Januschau

hat wieder geredet, Das muß ihm der Gegner lassen: jedesmal, wenn er spricht, gibt er der Oeffentlichkeit Veranlassung, sich mit dem Ge­sagten zu beschäftigen. Denn regelmäßig setzt er sich in Widerspruch mit der überwältigenden Mehrheit seiner Volksgenossen, die er nach wie vorregiert", von jeder Teilnahme an der Ge­setzgebung ausgeschlossen wissen will. Er ist das Urbild des ostelbischen,echtpreußischen" Junkers, der durch seinen Hochmut, seinen Standesdünkel, seine grenzenlose Schnoddrigkeit viel zu der Ab­neigung beigetragen hat, die uns in der ganzen Welt entgegengebracht wird. Das maßlos eitle und beschränkte Preußentum dieses Herrn kann den Gedanken nicht ertragen, daß an der Spitze der Regierung jetzt ein Nichtpreuße steht, der nicht einmal protestantisch ist.Wir Preußen, sagte er u. a. nach der Täglichen Rundschau, sind jetzt katholisch und blauweiß angestrichen, und wenn wir uns nicht auf unser altes Preußen­tum besinnen, geht Deutschland mit in die Knie. Die Kölnische Volkszeitung macht diesen Nur­preußen darauf aufmerksam, daß diejenigen Männer, die 1813.14 Preußen gerettet haben, die Stein, Hardenberg, Blücher, Scharnhorft und Gneisenau keine Preußen waren. Das Blatt hätte hinzusetzen können, daß das Herrenhaus, das den echten Preußen vom Schlage des Januschauers gerne als Schutzwehr vorgeschoben wird, auch nicht aus Preußen stammt und sich nur im Gegensatz zu dem damaligen Standes­und Gesinnungsgenossen der heutigen Konser­vativen sich durchsetzen und behaupten konnte, wobei auch sehr kräftige Mittel angewendet wurden, die verschiedenenUnentwegten das Leben kostete. Ja, nicht einmal das Bekenntnis, das dem Januschauer als das Hauptmerkmal echtpreußischer Gefinnung erscheint, stammt aus Preußen. Die preußische Landeskirche stützt sich bekanntlich in ihrer Lehrehauf die Bekenntnisse eines gewissen Martin Luther, der ein Sachse, und eines gewissen Johannes Calvin, der gar ein Franzose war. Der Auf= und innere Aus­bau Preußens ist also keineswegs das ausschließ­liche Werk seiner Junker, wie Herr von Olden­burg=Januschau zu glauben scheint. Doch sei ihm zugestanden, daß diese Junker von jeher bestrebt gewesen, diesem Staatswesen ihren Geist aufzudrücken, was ihnen auch nur zu oft gelang. Der Friede im Osten ist natürlich auch nicht nach dem Sinne diesesechtpreußischen Herrn. Das dort geprägte Wort vom Selbstbestimmungs­recht der Völker nannte erSchwindel, was nicht weiter wunder nimmt. Wundern aber muß man sich, daß dieser Herr noch immer un­gehindert reden kann zum Schaden unseres An­sehens drinnen und draußen. Und daß es auch bei uns im Westen noch Leute gibt, die für die Aufrechterhaltung der Herrschaft dieser selbstge­rechten Stützen einer glücklich überwundenen Vergangenheit eintreten.

Eisen und Erz

im deutschen Wirtschaftsleben

In steigendem Maße beschäftigt sich die deutsche Oeffentlichkeit unter Führung ihrer her­vorragendsten Volkswirte mit der Frage der Zu­kunft des deutschen Wirtschaftslebens. Von aus­schlaggebener Wirkung für deren Gestaltung wird, wie man die Dinge auch immer betrachten mag,

die Frage der Beschaffung der Rohstoffe für die Eisen= Industrie sein. Ohne eine genügende Erz­versorgung der deutschen Industrie wird eine aus­reichende Eisenherstellung nicht möglich sein. Eisen aber ist für Deutschland das Element nicht nur seines Wohlstandes, sondern auch seiner ganzen wirtschaftlichen Weltmachtstellung. Deutschland hat im Laufe der Jahre in der Eisenerzeugung alle anderen bis dahin vor ihm rangierenden Länder abgelöst. Seit dem Kriege 1870/71 ist Deutschlands Eisen- und Stahlerzeugung sprung­haft in die Höhe gegangen. Während im Jahre 1870 erst 1,35 Millionen Tonnen an Roheisen und 0,17 Millionen an Stahl erzeugt wurden belief sich diese Zahl im Jahre 1913 an Roh­eisen auf 19,70 und an Stahl auf 19 Millionen Tonnen. Im gleichen Jahre erzeugte Großbri­tannien nur 10,65 Millionen Tonnen Roheisen an 7,79 Millionen Tonnen an Rohstahl.

In einer interessanten Arbeit von Dr. ing. Claser über die Eisen= und Manganerz=Versor­gung Deutschlands(in ClasersAnnalen für Ge­werbe und Bauwesen", Jahrgang 1918, Band 82, Nr. 976) bemerkt der Versasser zu diesen den Vorsprung Deutschland vor Großbritannien erweisenden Zahlen, daß die 11,2 Millionen Tonnen, welche Deutschland im Jahre 1913 gegen über England an Stahl mehr erzeugte die Gesamterzeugung der gesamten übrigen Eisen erzeugenden Länder der Welt außer den Verei­nigten Staaten von Nordamerika und dem uns verbündeten Oesterreich=Ungarn bedeuten, wenn man Frankreich mit 4,4 Millionen Tonnen, Ruß­land mit 4,5 Millionen Tonnen und Belgien mit 2,4 Millionen Tonnen Stahlerzeugung an­nimmt. Deutschland erzeugte also 1913 soviel Rohstahl wie England, Frankreich, Ruß­land und Belgien zusammen herstellen. Um solche gewaltigen Eisenmassen herstellen zu können, bedarf es einer riesigen Menge von Erzen. Der Krieg hat nicht allein für den Heeresbedarf ungeheure Anforderungen an Eisen gestellt, son­dern Eisen ist auch in zunehmenden Maße im sonstigen Wirtschaftsleben ersetzt im privaten Haushalle in einer ganz enormen Steigerung benötigt worden. Eine ganze Menge von Ge­genständen, die aus beschlagnahmtem Metall her­gestellt waren, wurden durch Eisen ersetzt.

Schon vor dem Kriege waren wir nicht in der Lage, die für die Herstellung von Eisen und und Stahl erforderlichen Erzmengen im eigenen Lande zu gewinnen. Wir mußten in sehr erheb­lichen Umfange Erze aus Schweden, Frankreich und Spanien beziehen. Dazu kamen noch Erze aus Rußland, Algier, Oesterreich=Ungarn, Griechen­land und Norwegen. Es muß eine Hauptsorge sein, die Erzversorgung der Zukunft nicht mehr auf so vage Faktoren zu stellen, wie das bis zum Ausbruch des Krieges der Fall war. Wir müssen uns vor allen Dingen von der Abhängigkeit des Auslandes loslösen andererseits aber auch dafür Sorge tragen, daß die Erzlieferungen die wir auch nach dem Krieg uns von dem Aus­lande beschaffen müssen. uns zweifelhaft sicherge­stellt. Der Haupterzvorrat Deutschlands befindet sich in lothringischem und luxemburgischem Boden. Die Erfahrungen des Krieges haben uns gezeigt welch großer Gefährdung Grenzstriche ausgesetzt sind. Bei der Vervollkommung der Kriegstech­nik würde es späterhin geradezu eine Unmöglich­keit sein, solche Grenzgebiete vor feindlicher Zer­störung zu schützen. Es ist daher für unsere In­dustrie und für das ganze Volk, das in allen seinen Schichten mehr oder minder mit dem Ge­deihen dieses wirtschaftlichen Zweiges verknüpft ist, geradezu eine Lebensfrage, daß die Eisenerz­lager, über die wir jetzt dank deutscher Waffen­siege zu verfügen imstande sind der deutschen Volkswirtschaft erhalten bleiben. Im Gebiete von LongwyBriey das unsere Heere schon in den ersten Kriegstagen in deutschen Besitz gebracht haben, machen wir uns die Vorräte an Erz zu­nutze, die jetzt unsere Heere mit Waffen und Munition versorgen. Hätten wir LongwyBriey nicht, dann hätten wir dem riesigen Aufgebot von seindlichem Material nicht widerstehen können. Die Grenzsicherung, die wir gegen einen so übelwollenden Nachbar, wie Frankreich es ist, nötig haben darf nicht allein von politischen, sondern sie muß mit in erster Linie gerade mit Rücksicht auf die Zukunft des deutschen Wirt­schaftslebens von wirtschaftlichen Gesichtsptunken geleitet sein.

Die Reichsgetreideordnung für die Ernte 1918.

Die am Freitag ausgegebene Nummer 73 des Reichs=Gesetzblattes enthält die am 29. Mai vom Bundesrat erlassene Reichsgetreideordnung für die Ernte 1918. Die neue Reichsgetreide­