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Rheinische
Das sehönste Wappen auf der Welt
auern
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Nr. 108
Krefeld, Dienstag, den 11. Mai 1926
7. Jahrgang
Neues in Kürze
Im Haushaltsausschuß des Reichstages wurde der Antrag der Reichsregierung auf Uebernahme einer Ausfall= und Liquiditätsbürgschaft für die deutsche Flachswirtschaft in Höhe von neun Millionen Mark und einen Antrag betreffend eine Garantie zur Erhaltung des deutschen Traktorenbaues in Höhe von 21 Millionen angenommen.
Der Reichsausschuß für Soziale Angelegenheiten nahm den Gesetzentwurf zur Abänderung der Reichsverordnung über die Fürsorgepflicht, der einen Konflikt zwischen Reichsrat und Reichstag aufräumen soll, gemäß der Regierungsvorlage mit einigen Abänderungen an.
Der Schweriner Landtaa hat einen Antrag angenommen, wonach bei Wahlen die Verteilungszahl auf 6000 festgesetzt wird und mindstens 30 Abgeordnete zu wählen sind. Bisher beträgt die Zahl 64. Weiter bewilligte der Landtag die Bürgschaft des Staates für fünf Millionen Kredite der mecklenburgischen Domänenpächter bei der Preußischen Zentralgenossenschaft.
Der König von Belgien hat den Kammerpräsidenten Brunet mit der Bildung des Kabinetts beauftragt. Brunet hat sich mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand die Antwort vorbehalten. Der bisherige Ministerpräsident Poullet wird seine Demission erst einreichen, wenn Brunet oder irgend eine andere Persönlichkeit den Auftrag zur Regierungsbildung angenommen hat.
Wie die Morgenblätter berichten, hat nach einer Meldung der Newyork Times aus Washington das Mitglied des Repräsentantenhauses Fish gegen den Beschluß, wonach alle Vorlagen über die Rückgabe des deutschen Protest erhoben.
Eigentums zurückgestellt werden,
Wirtschaftspolitische Streifzüge
„Der entscheidende Punkt"— Reichsmilchgesetz— Reichsfuttermittelgesetz
ja
jetzt
Mit
„Für Produktionsförderung in der Landwirtschaft trilt man heutzutage allgemein ein; auch die städtischen Liberalen sind t dafür, beteuern es jedenfalls. Und es fehlt auch nicht an Mitteln, die man zur Erreichung des Zieles einer vergrößerten und rationelleren Erzeugung emepfiehlt. Nur eben, daß alle diese noch so gut gemeinten Vorschlän
lichkeit fehlt, gewin
Agrarprodukte zu erreichen. Man vergegenwärtige sich, daß nach den Miteilungen des Ministers(Haslinde) die Großhandelsindexziffer für Agrarerzeugnisse vom August 1925 bis Anfang März 1926 von 130 auf 111,3 gefallen ist, während der Großhandelsindex für Industriestoffe in der gleichen Zeit nur von 139,9 auf 138,5 zurückging. Es geht doch nicht an, daß nahe
für agrarische Produktemehr
nicht
Nach langen Besprechungen, die beim Präsidenten der polni
schen Republik stattfanden, hat dieser nunmehr den früheren Finanzminister Stanislaus Grabski mit der Neubildung des Kabinetts, das aus Fachministern bestehen soll, beauftragt.
Der italienische Kriegsminister hat angeordnet, daß das Divisionskommando, das bisher in Trient seinen Sitz hatte, nach Bozen verlegt wird. Auch das Kommando der Legion Oberetsch der nationalen Miliz wird in Zukunft in Bozen seinen Sitz haben.
Entgegen anderslautenden Meldungen wurde dem Vertreter der Telegraphen=Union von Außenminister Buroff ausdrücklich erklärt, daß die jugoslawische Regierung wegen des Bombenattentates in Strumiza keinerlei Schritte in Sofia unternommen hat.
Klärung der Agrarpolitik?
Die Darmstädter Tagung des Deutschen Landwirtschaftsrates.
Die Darmstädter Tagung des Deutschen Landwirtschaftstates als der Spitzenorganisation der landwirtschaftlichen Berufsvertretungen ist zu Ende gegangen. Sie hat überall in der Oeffentlichkeit weitgehende Beachtung gefunden. Der Reichskanzler, der Reichsernährungsminister, die Vertreter der anderen Reichsministerien und der Länder. der Reichsbankpräsident und der Rentenbankpräsident, die Präsidenten der preußischen Staatsbank und der Preußenkasse, sowie die Vertreter der anderen großen Berufsstände haben es für erforderlich gehalten, an dieser großen Jahrestagung der führenden landwirtschaftlichen Fachorganisation teilzunehmen und vor den verantwortlichen Vertretern der landwirtschaftlichen Praxis zu den aktuellen Agrarproblemen Stellung zu nehmen. Die Tagesordnung und die Wahl der Referenten war dazu angetan, ein klares Bild von der Lage der Landwirtschaft insgesamt und in ihren einzelnen Betriebszweigen zu entrollen, auf die Ursachen für die Zuspitzung der Lage der Landwirtschaft hinzuweisen und daraus auch die notwendigen Schlußfolgerungen für die künftige Agrarpolitik und für die künftige Produktionseinstellung der Landwirtschaft zu ziehen.
Ist dadurch nun wirklich eine vindeutige Klärung der Agrarpolitik erreicht worden? Kann nun wirklich die Landwirtschaft mit ganz bestimmten Faktoren bei ihrer weiteren Produktion rechnen? Besteht die gewisse Aussicht, daß die drohende Katastrophe der Landwirtschaft als Abschluß der Agrarkrisis vermieden werden kann, daß nach dem mengenmäßigen und finanziellen Ertrag der laufenden Jahresproduktion mit dem Herbst wieder ein langsamer Aufstieg des landwirtschaftlichen Berufsstandes bevorsteht? Wollte man sich nur nach dem Wortlaut der Regierungserklärungen richten, so müßte man allerdings diese Ueberzeugung von Darmstadt mit nach Hause nehmen. Erklärungen derart, wie sie in Darmstadt zu hören waren, sind aber auch früher oft genug abgegeben worden. Und doch ist als Ergebnis der Wirtschafts= und Handelspolitik des Reiches die Lage der Landwirtschaft in fortschreitendem Maße schwieriger geworden. Das ist auch der Grund dafür, daß diesmal auf der Tagung des Landwirtschaftsrates wiederholt ein deutlicher Ton angeschlagen wurde, wie er sonst in den Beratungen dieser Körperschaft nur selten zu hören war. Es ist der Gegensatz zwischen den Worten und den Taten, den die Landwirtschaft nun nicht länger mehr ertragen kann, wenn sie nicht sich selbst und damit die Zukunft einer gesunden Volkswirtschaft aufgeben will. Das ist aber eine Stimmung im landwirtschaftlichen Berufsstand, mit der jeder Teilnehmer von vornherein zu rechnen hatte, über die sich auch der Reichskanzler und der Reichsbankpräsident von vornherein hätte klar sein müssen. Darum war nicht der geringste Grund dazu gegeben, etwa die Möglichkeit der vertrauensvollen Zusammenarbeit anzuzweifeln. Es muß deutlich betont werden, daß sich die Mitglieder des Landwirtschaftsrats, insbesondere der Prä sident Dr. Brandes eine Mäßigung und Zurückhaltung auferlegt haben, die ihre Begründung nur in der Notwendigkeit der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Regierungsstellen findet und die, trotz anfänglicher Verärgerung des immer noch unter der Ueberfülle der Arbeit leidenden Kanzlers und trotz des nervösen Temperamentes des Richsbankpräsidenten, auch von diesen schließlich anerkannt wurde.
Als einweiliges Ergebnis der Tagung stellen wir fest, daß der Reichskanzler trotz mancher beschwörenden Worte an die Landwirtschaft seine grundsätzlichen Erklärungen vor dem Industrie= und Handelstag nochmals unterstrichen(?) und die notwendige Berücksichtigung der Landwirtschaft als der Grund
Reichsmilchgesetzes nicht besteht. Ein solches Sondergesetz würde namentlich nach Erlaß des in Vorbereitung befindlichen neuen Lebensmittelgesetzes überflüssig sein, da nach dem vorliegenden Entwurf des letzteren den Behörden weitestgehende und ale diese vollig ausreichende Befugnisse zur gesundheitlichen Ueberwachung
noch so gut gemeinten Vorschläge wenig nützen, solange die Mög= der Erzeugung und des Vertriebes von Nahrungsmitteln aller innbringende Preise für die Art(also auch von Milch und Milcherzeugnissen) eingeräumt sind.
Allerdings hält man eine Revision der im Jahre 1912 erlassenen ministeriellen„Grundsätze zur Regelung des Verkehrs mit Milch“ unter Zuziehung der landwirtschaftlichen Berufsvertretungen für erforderlich, wobei eine Konzessionierung des Milchhandels unter Verstärkung der landwirtschaftlichen Sachverständigen geboten erscheint.
Der Entwurf eines Reichsfuttermittelgesetzes wird in der Form, wie er gegenwärtig im Reichsernährungsministerium vorliegt, von deen landwirtschaftlichen Berufsvertretungen im allgemeinen als eine zwecmäßige Grundlage für die gesetzliche Regelung des Futtermittelverkehrs angesehen. Allerdings hält man die folgenden Aenderungen für notwendig: sämtliche auf den Markt gebrachten Futtermittel sind unter Angabe ihrer Herkunft, Zusammensetzung und ihres Gehaltes an wertbestimmenden Bestandteilen anmelde= und genehmigungspflichtig. Die Anmeldung hat bei einer einzurichtenden Ueberwachungsstelle, die Genehmigug vom Ernährungsministerium nach Anhörung des Futtermittelbeirates zu erfolgen. Die Benennung der Futtermittel nach Herkunft, Art und Gewinnung und Zusammensetzung hat unter Vermeidung von Sammelbezeichnungen zweifelsfrei zu erfolgen. Die Angabe der wertbestimmenden Bestandteile darf nur bei den Futtermitteln unterbleiben, bei denen dies vom Reichsernährungsministerium ausdrücklich zugelassen ist. Bei Mischfuttermitteln sind neben den einzelnen Gemengteilen auch die Prozentsätze der wertbestimmenden Bestandteile anzugeben. Bei Kleie ist von einer Garantie von Eiweiß und Fett abzusehen; dafür ist im Futtermittelbuch eine die landwirtschaftlichen Interessen voll berücksichtigende Kennzeichnung des Begriffs„Kleie“ einzufügen. Zur Herausgabe des Futtermittelbuches ist ein Ausschuß zu bestimmen, in dem der Verband landwirtschaftlicher Versuchsstationen maßgebend beteiligt ist. Der Begriff„handelsüblich" soll in dem Gesetz grundsätzlich vermieden werden. Schließlich ist dafür Sorge zu tragen, daß die landwirtschaftlichen Versuchs= und Kontrollstationen vom Futtermittelhandel grundsätzlich als Untersuchungsstellen voll anerkannt werden.
wenn der Konsument
als früher zahlen muß, die Erhöhung aver nich den landwirtwirtschaftlichen Produzenten zugute kommt, sondern in andere Taschen fließt. Man hört indessen wenig davon, daß die Energie unserer Parteien sich in der gleichen Weise hiergegen wendet, wie gegen die„agrarische Begehrlichkeit!“
Mit diesen Worten wendet sich der sozialdemokratische Wirtschaftspolitiker und Vorsitzende des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates, Max Cohen. in den sozialistischen Monatsheften an seine Partei. Er berührt damit den entscheidenden Punkt der landwirtschaftlichen Notlage: denn alle Hilfsmittel sind oberflächliche Quacksalberei, wenn das Urübel, die Unrentabilität der Landwirtschaft, nicht gehoben wird. Auf diese Wunde den Finger zu legen, hat die presse bisher nicht den Mut aufgebraihre bequemsten Agitationsmethoden Cohens wird daher ebenso verhallen wie andere seltene Stimmen der Vernunft.
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Jonn sie mo
ändern. Die Mahnung
Der Entwurf eines Reichsmilchgesetzes ist vor einiger Zeit vom Deutschen Städtetag eingereicht worden; und der Reichsernährungsminister Dr. Haslinde hat gelegentlich der Gründung des Reichsmilchausschusses auch davon gesprochen, daß er es für zweckmäßig halten würde, wenn man zur„subsidiären Förderung" des wobei er Vertretungen
ein Bedürfnis für den Erlaß eines besonderen
lage der Wirtschaft noch stärker betont hat. Er hat allerdings im einzelnen keinerlei konkrete Zusagen gegeben, er hat aber doch allgemeine Feststellungen gebraucht, auf die die Landwirtschaft sich mit Fug und Recht für die weitere Regierungstätigkeit Dr. Luthers berufen kann. Die verschiedenen Erklärungen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft hatten allerdings, entgegen jeder Erwartung und entgegen den Ankündigungen; das Eingehen auf konkrete Einzelheiten vollkommen vermissen lassen; er hat sich damit vielleicht manche Sympathien verscherzt, die ihm bisher besonders von der westdeutschen Landwirtschaft entgegengebracht wurden. Der Reichsbankpräsident Dr. Schacht hat über die Allgemeinheiten hinaus ganz bestimmte und genau faßliche Zusagen über die künftige Kreditpolitik der Reichsbank gegeben und hat in der Diskussion gegenüber dem alten Herold der Landwirtschaft, dem Freiherrn von Wangenheim, auch zugeben müssen, daß die Reichsbank viel Schuld daran trage, daß es mit dem Agrarkredit nicht zum besten bestellt ist. Er hat von sich aus unter Nennung eines Beschlusses des Reichsbankpräsidiums zugesagt, in welcher Richtung die Kreditorganisation der Reichsbank eine Aenderung erfahren soll. Das sind aber einstweilen doch nur theoretische Ergebnisse, deren psychologischer Wert gewiß nicht verkannt werden soll. Die Landwirtschaft draußen im Lande wartet jetzt aber auf die praktischen Ergebnisse, auf die Erfüllung der deutlich gemachten Zusagen. Wenn Präsident Brandes das anfänglich mißverstandene Wort:„Kanzler, werde hart!" braumte, so meinte er damit, nicht nur gegenüber der Regierung, sondern in viel stärkerem Maße noch gegenüber den Parlamenten, daß wirtschaftspolitische Entscheidungen nicht von taktischen Rücksichten bestimmt werden könnten, daß eine Opportunitätspolitik den Zusammenbruch der Volkswirtschaft besiegeln müsse.
Frithjof Melzer.
Der Krieg in Marokko
Der alliierte Vormarsch. tu. Paris, 10. Mai.(Drahtb.) Nach einem amtlichen Havasbericht aus Madrid besetzten die spanischen Truppen nach heftigem Kampf einige Höhen südöstlich von Ajdir und schoben gleichzeitig ihre Front an der Meeresküste vor. Im Tgle Kert fanden ebenfalls erbitterte Kämpfe zwischen den hier vereint operierenden französischen und spanischen Truppen und den Rifleuten statt. Die Riftruppen mußten schließlich unter Hinterlassung einigen Kriegsmaterials und Munition zurückweichen.
Ein spanisches Flugzeug in den Händen der Rifleute.
tu. Berlin, 10. Mai.(Drahtb.) Wie den Morgenblättern aus Sevilla gemeldet wird, ist ein spanisches Flugzeug infolge eines Motordefektes bei Targuist niedergegangen. Der Führer des Flugzeuges und zwei Beobachter wurden von den Rifleuten gefangen genommen.
Der Generalstreik in England
Noch keine Friedensverhandlungen. tu. London, 10. Mai.(Drahtb.) Amtlich wird festgestellt, daß weder am Samstag noch am Sonntag irgendwelche Versuche zur Anknüpfung von Verhandlungen auf der Basis der Regierungserklärung gemacht wurden. Zweifellos sind aber in steigendem Maße Bestrebungen im Gange, die zur Verständigung drängen. Eine Entscheidung ist jedoch schwerlich zu erwarten, ehe nicht am Montag oder Dienstag in Brüssel bezw. in Ostende die dort stattfindenden internationalen Gewerkschaftsverhandlungen beendet sind. Der Arbeiterführer Thomas erklärte in einer Rede, der Generalstreik sei keine Bedrohung der verfassungsmäßigen Einrichtungen. Es komme jetzt darauf an, den richtigen Moment für den Friedensschluß nicht zu verpassen.
Der Prinz von Wales als Vermittler. tu. London, 10. Mai.(Drahtb.) In politischen Kreisen verfolgt man mit gespanntem Interesse die Bemühungen des Prinzen von Wales, der bei verschiedenen Arbeiterführern große Sympa thien genießt, die Arbeiterführer und den Ministerpräsidenten zu einem Kompromiß zu bewegen, das dem Generalstreit ein baldiges Ende bereiten würde. Der Gewerkschaftsführer Thomas hat auf die Initiative des Prinzen bereits mit Baldwin verhandelt. Das Resultat der Verhandlungen ist nicht bekannt.
Die Regierung beordert Tanks nach London.
tu. Berlin, 10 Mai.(Drahtb.) Wie das Achtuhrabendblatt aus London meldet, hat die Regierung 8 gefechtsbereite Tanks nach London beordert. Man nimmt an, daß die Tanks bei den beabsichtigten Bemühungen, den Straßen¬1 nibusverkehr wieder aufzunehmen, als Vorpatrouillen dienen sollen, oder daß sie an Stellen, an denen die meisten Möglichkeiten für Krawalle bestehen, dauernd stationiert werden sollen. Ein Detachement von Grenadieren ist auf den Fleischmärkten von Smithfield postiert, um die Aufrechterhaltung der Ruhe zu sichern, da man eine Wiederholung dort gestern zugetragen und sehr hatten.
Aufruf der englischen Seeleute=Gewerkschaft.— Vorläufig streiken!
tu. London, 10. Mai.(Drahtb.) Der Vorsitzende der Gewerkchaft der Seeleute, Wilson, hat folgenden Aufruf an die Beatzungen der englischen Handelsschiffe gefunkt: Von unbefuger Seite ist die Aufforderung an die englischen Seeleut gangen, in den Sumpathiestreik zu treten. Die Aufforderung wurde als Anweisung des Gewerkschaftskongresses gekennzeichnet. Die Gewerkschaft der Seeleute allein hat das Recht, ihre Mitglieder für oder gegen Streik anzuweisen. Eine Abstimmung unsererseits kann vor Donnerstag oder Freitag kommender Woche nicht abgeschlossen werden. Ergibt sich eine Mehrheit für Streik so kann ich heute schon darauf hinweisen, daß
ig der Ru
der Krawalle fürchtet, die sich ernste Formen angenommen