51. Fernsprecher Nr. 1486

Wechselweise Beilagen:Aus unserer Heimat"Die

n Zagan Rus

Amtliche und weitaus meistverbreitete Zeitung in Viersen Süchtelner Volkszeitung

Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Gladbach-Fernruf Nr. 1 und 2 Geschäftsstelle: Süchteln, Hochstrahe 131-Fernsprochen Nr.427

" Sportblatt Frauenbeilage Unterhaltungsbeilage

und Fabrik Illustrierte Beilage 4

Nr. 149

Freitag, den 1. Juli

1927

Aureze Nachrichten vom Tage.

die Verlängerung des

Die Reichsregierung än­

aur öffentlichen Diskussion über die Gfrage, die aus der Debatte

De

tritt also ein unmöglich, daß die

wird bereits wieder ein Tobesurteil

über

nns vonaun veenvet.

nicht verlangert. Es ein. Es ist nicht

Dr. Eckner ist nach

Flieger Chambertin nns Berine nno in Paris

Die Amerika ist ins Meer abgestürzt.

WTB. Paris, 1. Juli.(Eigener Drahtbericht). Bei der Hafendirektion Le Bourget ein onizielles Telegramm eingetrossen, das mitteilt, daß die Amerika heute vormittag 5.45 Uhr etwa 289 Meter von der Küste bei Vers=sur=mer nordöstlich von Bayeur, Departement Calravos, ins Meer gestürzt ist, nachdein sie gegen 3 Uhr die Gegend von Paris überflogen

Was vor dem

Byrd meldet sich aus dem

AAI

D. Etresemann woynte vorgesern einem Banrett des Nobel=Komitees bei. In einer Ansprache be­tonte er die Gemeinsamkeit zwischen Deutschland und Norwegen.

Entschließungen der Internationalen

Handelskammer.

WTB. Stockholm, 30. Juni. Die Kongreßteilneh­mer wohnten heute nachmittag der Sitzung des Schiedsgerichts der Internationalen Handelskammer bei. Es wurden drei Entschließungen vorgelesen, die von dem Schiedsgericht angenommen wurden. Die erste Entschließung schlägt vor, daß alle Industrielle, Kaufleute und Bankière in ihren Kontrakten bestim­men sollen, daß alle Meinungsverschiedenheiten, die durch die Konträkte verursacht werden, nach dem Re­glement des Schiedsgerichts der Internationalen Handelskammer beigelegt werden sollen. Die eite Entschließung gibt der Befriedigung des iedsgerichts Ausdruck, daß der 4. Kongreß der tternationalen Handelskammer einen redigierten

Lext des Reglements des Schiedsgerichts billigt. Die dritte Entschließung besagt, daß das Schiedsge­richt die Mandate des Exekutivkomitees von 1923 er­neuert.

Die Schlutzabstimmung zum

.2

ßnerrgesetz?

L8

Im Reichstag kam es gestern zur 3. Lesu

Sperrgesetzes zum Fürstenabfindungsprozeß. In der Schlußabstimmung werden für den sozialistisch-demo­kratischen Gesetzentwurf zur Verlängerung des Sperr­gesetzes bis zum 31. Dezember 1927 233 Stimmen abgegeben. Dagegen stimmten 167 Abgeordnete, 2 enthielten sich der Abstimmung. Mit der Opposition stimmte auch das Zentrum für den Gesetzentwurf. Reichskanzler Marx und Reichsarbeitsminister Dr. Brauns beteiligten sich nicht an der Abstimmung. Präsident Loebe stellte fest, daß der Gesetzentwurf die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreicht habe. Da in der Einleitung ausdrücklich festgestellt sei, daß das Gesetz versassungsändernd sei, müßte es also als abgelehnt gelten.

Das Haus vertagt sich auf Freitag 16 Uhr. Weiter­beratung der Aufwertungsnovelle.

Die gestrige Spaltung der Regierungskoalition.

Berlin, 1. Juli. Zu dem gestrigen Auseinander­fallen der Regierungskoalition bei der Abstimmung in Reichstagsplenum über die Verlängerung des Sperrgesetzes, wobei das Zentrum für den demokra­tisch-sozialdemokratischen Antrag stimmte, bemerkt die Germania, daß der Vorfall politische Folgen nicht haben werde. Regierungskoalitionen haben keine Gesinnungsgemeinschaft auf Tot und Leben. Auch in den früheren Koalitionen hätten die Parteien häu­fig gegeneinander gestimmt. Aber der Vorfall bleibe dennoch bedauerlich. In den letzten Wochen sei die Regierungskoalition bei Abstimmungen wiederholt in der Minderheit geblieben. Käme dazu jetzt noch bei der Abstimmung in einer immerhin nicht unwe­sentlichen Einzelfrage das Auseinanderfallen der Koalition hinzu, könne man sich nicht wundern, wenn Zweifel laut werden, ob die Regierung sich nicht bes­ser auf eine solche Minderheit stütze, die eine kon­stante Politik gewährleiste.

Zur Rückzahlung der

Mittelstandskredite.

Berlin, 1. Juli. Im Volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichstages wurde bei der Behandlung eines Antrages der Deutschen Volksportei über die Rückzahlungstermine für die vom Reich gegebenen Mittelstandskredite eine Erklärung der Nüchsregierung abgegeben, in der es u. a. heißt:

Die erste Tilgungsrate ist im März und die zweite im Junl 1927 fällig geworven. Der Reichsregierung sind keinerlei Klagen darüber zur Kenninis gekommen, daß irgendwelche nennenswerken Schwierigkeiten enkstanden sind. Angesichts der bei den Sparkassen und Kreditgenof­senschaften bestehenden Geldflüssigkeit und der Besserung der Wirtschaftslage stehe auch nicht zu erwarten, daß sich

noch Schwierigkeiten ergeben würden. Die Ret

rung ist daher der Auffassung, duß nach dieser nichts zu einer Aenderung der

wingl.

Durch diese Erklärung hielt der Ausschuß den Antrag für

A.

Alurz

Mohefibere

Reder. Sia

Byrd und seine Mannschaft sind gerettet

berichtet wurde.

BB. Paris, 80. Juni. Der Dampfer Paris der

Compagnie Generale Transatlantique hat um 18.20 Uhr Greenwicher Zeit folgenden Funkspruch von Byrd erhalten:Wir befinden uns in 10 000 Huß höhe in dichtem und kaltem Nebel. Um 11 Uhr. be­anden wir uns auf 49 Grad 33 Minuten nördlicher Breite und 18 Grad 10 Minnten westlicher Breite

Byrd vor der englischen Küste.

30. Juni. Um 15 Uhr Greenwicher Zeit befand sich der Flieger Byrd auf 50 Grad 6 Minnten nördlicher Breite und 5 Grad 57 Minuten westlicher Länge. Das Flugzeug befindet sich also in un telbarer Rähe der Südwestspitze von Cornwall westengland).

Mindestens in einer Stunde Land

Paris, 30. Juni. Die Radiostation von Quessani hat um 7.05 Uhr einen Funkspruch Byrds aufgefan­en, der besagt:Wir werden mindestens in einer Stunde Land zu Gesicht bekommen. An Bord ist alles wohl." Nach einer Havasmeldung aus Brest sibt die Marinestation bekannt, daß die Radtosta­ion Megant ein Rufzeichen des Flugzeuges Byrd erhalten habe.

Er hat die französische Küste Die Amerika

a über Brest. Nach einem efangenen Funkspruch rechnet Byrd mit seiner nft auf dem Pariser Flugplatz Le Bourget um etwa 10 Uhr.

Paris, 30. Juni. Die America hat um 9,19 Uhr die Stadt St. Brieuc in der Bretagne(in der Luftlinie 370 Kilometer von Paris) überflogen.

Keine Antwort mehr! Sucht Byrd den Weg nach Le Bourget?

WTB. Paris, 30. Juni. Die Flugwarten Cher­bourgh. Vitry=Chatillon und Le Bourget hatten seit zehn Uhr alle zehn Minuten dieAmerice funken­telegraphisch zu erreichen versucht, aber keine Ant­wort erhalten. Erst um 12 Uhr wurden Signale der Americe aufgenommen, und um 12.55 Uhr meldete Vitry=Chatillon, daß das Flugzeug den Ort über­fliege. Es schien den Wea nach Le Bourget zu suchen.

Notsignale.

WTB. Paris. 1. Juli. DieAmerice ist zur­zeit noch nicht gelandet. Offenbar fliegt sie in grö­

ßerer Entfernung von Le Bourget, als es nach den Signalen zuerst den Anschein hatte. Das Flugzeng gab gegen 1 Uhr Notsignale.

Rareten un. Eichter.

WB. Paris, 30. Juni. Gegen 11 Uhr ist Hau­delsminister Bokanowski auf dem Flugplatz einge­troffen. Der Landungsplatz selbst ist durch rote und weiße Lichter gekennzeichnet. Außerdem werden seit 11 Uhr in kurzen Zwischenräumen Raketen abge­schossen. Der zur Informierung des Publikums auf dem Flugplatz aufgestellte Lautsprecher meldete jetzt, daß dieAmerica" um 10 Uhr die Stadt Ren­nes überflogen bat.

Der Kompaß versagt! Noch Betriebsstoff für drei Stunden.

WTB. Paris, 1. Juli. Um 1.40 Uhr wird gemel­det, daß sich das Flugzeug infolge Versagens des Kompasses in die Gegend südlich von Paris verirrt hat. Der Führer bittet radiotelegraphisch um An­gabe eines Landungsplatzes außerhalb von Paris und teilt mit, daß er noch Betriebsstoff für drei Stunden hat.

Byrd in Issy=les=Monlineaux gelandet?

WTB. Paris, 1. Juli. Um 2 Uhr wird gemeldet, daß Byrd auf dem Flugplatz von Issy=les=Mouline­aux, etwa 1 km füdwestlich von Paris gelandet ist.

Die Landung Byrds noch unbestätigt.

WB. Paris, 1. Juli.(Gigener Drahtbericht.) Havas teilt um 2,90 Uhr aus Le Bourget mit, daß die Nachricht von der Landung Byrds in Issy=les­Mouktneaux unbestätigt ist und daß weitere Nach­forschungen im Gange sind.

WTB. Berlin, 1. Juli.(Eigener Drahtbericht.) Uhr vormittags liegen von Havas über den Flug derAmerice keine zuverlässigen Nachrichten vor. Seitdem die Meldung, daß Byrd auf dem Flugplatz gelandet ist, dementiert wurde, ist nichts zuverlässiges mehr bekannt geworden. Einige klei­nere Radiostationen wollen bis 8 Uhr SORufe von derAmericar vernommen haben. Um 3,80 Uhr versuchte die Funkstation von Le Bourget mit dem Flugzeng in Verbindung zu treten. Sie erhielten aber keine Antwort. Ingwischen hat der Regen die ganze Nacht hindurch mit ziemlicher Gef­tigkeit angehalten. Gegen 4 Uhr verließen die offi­ziellen Behörden sowie das Publikum den Fluaplatz von Le Bourget.

Gesetzgebung anfrechterhalten und daß der Real­kredit und die Sicherheit des Grundbuchs unter allen Umständen gewährleistet bleiben mußte. Es war ferner Rücksicht auf die Tätigkeit der Aufwertungs­stellen und Grundbuchämter zu neymen, deren er­neute Ueberlastung nicht vertreten werden konnte, nachdem durch hingebungsvolle Arbeit der weitaus größte Teil der durch die Aufwertungsgesetze aus­gelösten Aufwertungsfälle erlediat ist.

Hiernach war grundsätzlich daran festzuhalten, daß die nochmalige Aufrollung bereits abgeschlossener Reichsverhältnisse vermieden werden mußte. Aen­derungen an den Grundsätzen des Gesetzes hatten einmal durch ihre unmittelbare Auswirkung, vor allem aber durch die dadurch ausgelöste Erwartung aller Beteiligten auf weitere, künftig mögliche Aen­derungen zu einer Unsicherheit geführt, die jede wirt­schaftliche Entwicklung aufs ernsteste gefährden müßte. Sie hätten damit eine Schädigung nicht nur der Schuldner, sondern auch der Gläubiger herbei­geführt. Daher mußten sich die Regierungsparteien darauf beschränken, dem Gesetzentwurf der Reichs­regierung mit geringen Aenderungen zuzustimmen.

Die Frage der Inflationsverkäufe und der Werk­pensionskassen ist noch nicht abschließend behandelt. Alles in allem ließen sich wesentliche Erleichterungen ür die notleidenden Gläubiger durchführen und be­onders auf dem Gebiete der Sparkassenaufwertung und der Anleiheablösung weitere Verbesserungen anbahnen. Immerhin verkennen wir nicht, daß eine wirksame Abhilfe der in den Kreisen der Gläubiger vielfach herrschenden Not leider nur in beschränktem Umfang möglich war. Es wird deshalb auch wei­terhin selbstverständliche Pflicht der Regierungspar­teien sein, gemeinsam mit der Reichsregierung Mit­tel und Wege zur Milderung dieser Not und zum Ausgleich bestehender Härten zu suchen. Hierzu werden in erster Linie die für diesen Zweck bereit­gestellten 25 Millionen Mark mit möglichster Be­chleunigung für die Kleinrentner nutzbar zu machen ein, nachdem leider bisher die Durchführung dieser Naßnahme durch den Widerstand einzelner Gemein­den verhindert worden ist.

Ein neues Todesurteil in Moskan.

WTB. Moskan, 80. Juni. Die Telegraphenagen­tur der Sowjetunion meldet: die Studentin Helene ischnewskaja, die sich mit wirtschaftlicher und mili­tärischer Spionage befaßt und die Beförderung gegenrevolutionärer Emigranten nach Polen unter Mitwirkung der volnischen Grenzbehörden organi­stert hat, wurde vom Charkower Bezirksgericht in einer außerordentlichen Sitzung zum Tode durch Erschießen verurteilt. Das Urteil wurde vollstreckt.

Kommunistenverhaftungen in Oslo.

Die Grundsätze des Aufwertungsgesetzes unverändert.

Die Reichsregierung hält die Einstellung der öffentlichen Diskussion über die

Aufwertung für notwendig.

bessern geeignet sind. Die Reichsregierung hat die­sem Kompromiß zugestimmt. Darüber hinaus ist es durch Verhandlungen der Reichsregierung mit den Ländern gelungen, auf dem Gebiet der Sparkassen­aufwertung durch Festlegung bestimmter Grund sätze eine für die Gläubiger günstigere Regelung sicherzustellen.

Weiter hat der Reichsminister der Finanzen zu gesagt, daß die Frist für die Einreichung von An­trägen im Anleiheablösungsverfahren noch einmal verlängert werden soll.

Die Reichsregierung ist der Ansicht, daß unnmehr die Grenze des im Interesse der Allgemeinheit noch Tragbaren erreicht ist. Sie hält es für eine Lebens­notwendigkeit des deutschen Volkes, daß nach An­nahme dieser Verbesserung des geltenden Rechts die Aufwertungsfrage nunmehr endgültig aus der öf­fentlichen Diskussion ausscheidet.

(Hört, hört! bei den Oppositionsparteien und Zu rufe: Das könnte Ihnen so passen!)

v. Guérard(Ztr.) erklärte im Namen der Re­gierungsparteien: Die Regierungsparteien haben sich der Kenntnis nicht entzogen, daß die Durchfüh­rung der Auswertungsgesetze für zahlreiche Gläu­biger zu schweren Härten geführt hat. Sie sind aufs ernsteste bestrebt gewesen, diese Härten abzumildern und der in weiten Kreisen bestehenden, tief zu be­klagenden Not im Rahmen des irgendwie Mög­lichen abzuhefen Es mußte jedoch hierbei ent­sprechend dem Standpunkt der Reichsregierung davon ausgegangen werden, daß die Kontinuität der

Deutscher Reichstag.

Berlin, 30. Juni. Im Reichstag wurden in zwei­ter Beratung die Vorlagen zur Aenderung der Auf­wertungsgesetze besprochen. Reichsjustizminister Dr. Hergt gab im Namen der Reichsregierung folgende Erklärung ab:

Einmütig in der Ueberzeugung, daß an den Grundlagen der Aufmertungsgesetzgebung zur Ver­meidung schwerster Bennruhigung der Bevölkerung und im Interesse der Wirtschaft des gesamten Vol­kes, der Bedürfnisse des Realkredits, der Immunität der Gesetzgebung und ferner mit Rücksicht auf die Lage der öifentlichen Finanzen nicht gerüttelt wer­ven darf

hat die Reichsregierung sich darauf beschränken müssen. Ihnen auf dem Gebiet der Hypothekenauf­wertung einige Vorschläge zu machen, die, gestützt auf die Erfahrungen einer praktischen Anwendung des geltenden Rechts, dazu bestimmt sind, gewisse Zweifel zu kären. Mißbräuchen des Wortlauts des Gesetzes entgegenzutreten und zur Vereinfachung und beschleunigten Abwicklung der Aufwertung bei­zutragen. Die Vorlage hat dem Rechtsausschuß Anlaß gegeben, das gesamte Aufwertungsrecht in allen seinen Ausstrahlungen nochmals eingehend durchzuprüfen.

Die Beratungen haben schließlich zu Kompromiß­anträgen geführt, die in besonders wichtigen Einzel­fragen die Lage der Gläubiger wesentlich au ver­

Oslo. 80. Juni. Die Polizei nahm heut. in dem Gebäude, in dem sich das Hauptorgan der kommunistischen Partei, dasNorge Kommunist­blad" und verschiedene kommunistische Organisa­tionen untergebracht sind, eine Razzia vor. Die Polizei hat disher noch keine Aufklärung geben wollen, doch glaubt man, daß die Razzia u. a. eine Folge der Veröffentlichung eines Aufrufes auf dem englischen Kreuzergeschwader, das Oslo besuchte, und worin die Matrosen aufgefordert wurden, nicht en Rußland zu kämpfen, wenn sie Befehl dazu erhalten, sondern lieber ihre Kanonen auf ihre ei­genen Kapitalisten zu richten. Der Vorsitzende der kommunistischen Partei, der Redakteur desNorge Kommunistblad" und der Sekretär des gleichen Blat­tes wurden in Haft genommen. Gegen den Sekre­tär der sogenannten Roten Hilfe und den Sekretär des kommunistischen Jugendvervandes wurde ein Haftbefehl erlassen.

WB. Oslo. 30. Juni. In der heutigen Sitzung des Storthing brachte der Führer der Kommunisten, Aase, den Vorschlag ein, das Storthing wolle ver­langen, daß die festgenommenen Kommunisten auf freien Fuß gesetzt würden. Der Präsident des Storthing, Mowinckel, beantragte Schluß der De­batte, bezw. Ablehnung des Vorschlages. Nach scharfem Wortwechsel wurde der Vorschlag auf Schluß der Gebatte angenommen. Der Ablehnungs­antrag wurde gleichfalls angenommen.

Die Errichtung des

Reichsarbeitsgerichts.

WB. Leipzig, 1. Juli. In seiner Sitzung vom 30. Juni hat das Präsidium des Reichsgerichts über die Besetzung des

Reichsarbeitsgerichts Beschluß gefaßt. Zum Vorsitzenden dieses Gerichtes wurde der Präsident des 3. Zivilsenats, Oegg, zum stellvertretenden Vorsitzenden Nchogerichtsrat Dr. Staffell vom 3. Zivilsenat bestimmt. Zn richterlichen Mitgliedern ernannte das Präsidium die Reichegerichtsräte Czolbe, Linz und Teichmann vom 3. Zivilsenat sowie die neuernannten Mitglieder des Reichsgerichto, Dr. ger(bisher beim Reichswirtschaftsgericht), Pick und (bisher beim Kammergericht).

Die Zuteilung von Mitgliedern des 3. Zioikfenats Reichsarbeitsgericht bezweckt, den Zusammenhang der sprechung des Reichsarbeitsgerichts mit der allgemein kannten Handhabung des neueren Arbeitsrechts durch den 3. Zivilsenat des Reichsgerichtes zu sichern, während die Zuteilung der neuen Mitglieder auf dem die besondere Sachkenntnis dieser Richter in der lichen Praxis für die neue Behörde alsbold fruchtbar zu machen. Die Geschäftsstelle des Retchearl mit der Gerichtsschreiberei des 3. Zivilft Sie befindet sich im Reichsgerichtsgebäude. Die Feier zur Einführung des Reichearbeitsgerichts ist für den 1. Oktober ds. Js. in Aussicht genommen.