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Erscheint täglich Morgens.

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3.

Haupt=Expedition: Grabenstr Fernsprech=(Expedition: 1724 u. 1725 Anschlusse: Redaction: 1916.

Nr. 288.

den zwei GratisbeilagenIllustrirtes Sonntagsblatt undBunte Klappe.

Verantwortlich für den politischen und allgemeinen Theil: Chefredacteur Audolph Westphal, für den lokalen Theil: Redacteur Hermann Karthaus, für den Inseratentheil: Ludwig Niederleitner, sämmtlich in Düsseldorf.

Verlag und Druck von Gustav Jockwer in Düsseldorf.

Schluß der Anzeigen=Annahme für die nächste Nummer Nachmittags 5 Uhr in der Haupt=Expedition, Nach­mittags 4 Uhr in den Filialen der Stadt.

Insertions=Preis für die Zeile:

10 Pfg. bei lokalen Anzeigen,

20 Pfg. bei auswärtigen Anzeigen.

üsseldorf, Donnerstag, den 18. October 1900.

25.

Neueste Nachrichten.

Berlin, 17. Oct.[Botschaft des Kaisers.] nie derBörsen=Courier hört, wird der Reichstag mit ier besonderen Botschaft des Kaisers über die China­eröffnet werden.

0 Bertin, 17. Oct.[Befinden der Kaiserin briedrich.] Die Stimmung auf Schloß Friedrichshof,

dem die Kaiserin Friedrich krank darniederliegt, ist hr gedrückte, wenngleich die nach außen dringen­zn von einem gewissen Optimismus nicht freien sachrichten einige erfreuliche Hoffnungen bieten. Um Wünschen der Kaiserin gerecht zu werden, wurden ber die Erkrankungen nur die Mitglieder des Kaiser­sowie der englischen Königsfamilie genau in­wmirt. Selbst der englische Arzt Dr. Freeman, der as unter dem Protectorate der Kaiserin Friedrich stehende zem für kranke Damen in Sau Remo leitet, und am September hier eintraf, wurde trotz seiner vielen bemüdungen nicht zur Kaiserin zugelassen. Auf des Ronarchen Geheiß wurde gestern eine directe telephonische kerbudung zwischen Schloß Friedrichshof und dem aserlichen Schloß in Homburg hergestellt. Außer einer mwalligen Athemnoth sind, es namentlich Nieren­tmerzen, die die Leiden der Kaiserin erhöhen. Eine nünstige Wendung im Befinden der Kaiserin ist nicht mgetreten. Prinz und Prinzessin Heinrich weilten gestern

Rutag auf Schloß Friedrichshof.

Berlin, 17. Oct.[Zeugenaussagen im Prozeß sarden. Ueber Zeugenaussagen in dem Majestäts= eleidigungsprozeß Maximiliam Harden winl ein Einge­seihter Mancherlei erfahren haben, was er in österreichischen slättern niederlegt, insbesondere über die Zeugenaus­gen Dr. Schweninger's, des Leibarztes Bismarck's. sage:Ist es wahr, daß ein Mitglied des Kaiser­mies dem Geheimrath Schweninger gegenüber seine nerkennung über den unter Anklage gestellten Artikel arden's in derZukunft ausgesprochen und daß dieses luglied des Kaiserhauses gesagt hat, es sei wünschens­end, daß der Kaiser den Artikel zu lesen bekomme? chweninger:Ja. Frage:Ist es wahr, daß dieses Mit­lied des Kuserbauses, dessen Name nicht genannt werden fll, denselben Vater und dieselbe Mutter hat, wie der aiser? Schweninger:Ja. Frage:Ist es wahr, 5 Fürst Bismarck den Angeklagten Harden einen guten oyalisten genannt hat? Schweninger:Ja. Er fügt mzu, daß Fürst Bismarck die freimüthige Kritik, die der ngeklagte zu üben pflege, grade vom Standpunkt eines men Royalismus gebilligt habe. Frage:Ist es wahr, Fürst##ismarck die Flasche Steinberger Cabinet, k ihm der Kaiser geschickt hatte, mit dem Angeklagten üsgeirunken hat? Schweninger:Ja. Frage: Zi es wahr, daß Fürst Bismarck bei dieser Ge­inhen zu dem Angeklagten gesagt habe:Ich weiß, Ei memnen es mit dem Kaiser ebenso gut, wie ich. peuinger:Ja. Frage:Ist es wahr, daß sich * Vorgang in folgender Weise zugetragen hat: Fürn Pinarck, Herbert Bismarck, Schweninger und Harden Einmn der Tafel des Fürsten. Der Fürst sagte zu ist eigentlich das erste Mal, daß Sie hier mit peaen zusammen sind. Das sollte doch besonders ge­nnen weirden. Darauf wandte sich der Fürst zum Diener *0 gad Befehl, die Flasche Steinberger Cabinet herein­beingen. War dies der Hergang? Schweninger:Ja. :Zs es wahr, daß Harden einige Tage, nachdem eigen Najestätsbeleidigung in Anklage gesetzt und vom Emer Landgericht unter Vorsitz des Landgerichts­hors Schmidt freigesprochen, beim Fürsten Bismarck nie und der Fürst bei der Tafel Harden zutrank, und auf das Wohl des Landgerichtsdirectors Schmidt? eweninger:Ja. Frage:Der Angeklagte behauptet, nasser sei manchmal nicht richtig informirt worden. S beispielsweise wahr, daß der Kaiser dem Geheimrath woiniiger gegenüber die Aeußerung gethan, Fürst maick sei nicht mehr im Stande, die Amtsgeschäfte ertschen, weil er dem Morphmismus verfallen sei? eneimtath Schweninger erwiederte, er möchte auf diese # keimne Amtwort geben, weil sie den Kreis der ärzt­Berufspflichten berühre.

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Heinrich von rg= Schwerin.] Der Verlobte der Wilhelmine der Niederlande, Herzog Heinrich mir Albrecht Ernst von Mecklenburg= Schwerin, 15. April 1876 zu Schwerin geboren, .. Jahre älter als die Königin, die am

ag 2 1880 im Haag das Licht der Weit erblickte.

3. Heinrich ist ein Halbbruder des jetzigen

von Mecklenburg= Schwerin, des Herzogs Klorecht, Vorsitzenden der deutschen Colonial=

##### und der jüngste Sohn ihres Vaters, des Groß­* Friedrich Franz II., aus dessen Ehe mit der . 4%hin Marie, geborener Prinzessin von Schwarz=

dein altester Bruder war der Leutnant zur See Wilhelm von Mecklenburg, der am rimder 1897 als Commandant des Torpedoboots

S 26 beim Untergang dieses Bootes auf der Elbe bei Cuxhaven seinen Tod fand. Herzog Heinrich ist preußischer Oberleutnant à la suite des Garde=Jäger­ataillons und des großherzoglich=mecklenburgischen Füsilier=Regiments Nr. 90.

London, 17. Oct.[Zur Verlobung der Königin von Holland.] Sämmtliche Blätter be­grüßen die Verlobung der Königin von Holland mit herzlichen Glückwünschen. DieTimes bemerken am Schlusse, die tunigen Beziehungen zwischen der Familie des Bräutigams und einer Macht, gegen die Holland oft Eifer­sucht bekundet habe, die vielleicht unvernünftig sei, könnten die Volksthümlichkeit dieser Verlobung in Holland einigermaßen beeinträchtigen; im Uebrigen sei die Wahl vortrefflich, und diejenigen Unterthanen der Königin, die der deutschen Verwandischaft abgeneigt seien, könnten sich mit der Erwägung trösten, daß heutzutage Familien= bande einen nur sehr mittelbaren Einfluß auf die Ge­schicke der Völker ausübten.

&amp Bloemfontein, 17. Oct. Zwölf Buren plün­derten gestern 18 Meilen von hier eine auf dem Wege nach Kimberley belegene Farm; sie erzählten dabei, sie bildeten den Vortrab einer starken Truppe.

Eigene Drahtberichte

8 Berlin, 17. Oct. DieKöln. Ztg. meldet in ihrer heutigen Abendausgabe: Der Reichs­kanzler Fürst Hohenlohe ist vom Reichskanzleramt, sowie vom preußischen Ministerpräsidium und Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten zurückgetreten. Der Nachfolger ist noch nicht bekannt, jedoch glaubt man, daß der Staats­secretär Graf von Bülow, der gegenwärtig In Homburg v. d. Höhe beim Kaiser weilt, für diese Aemter ausersehen sei.(Eine Bestätigung der vorstehenden Meldung war bis zum Redactionsschluß nicht zu erlangen. Die Red.)

2 Berlin, 17. Oct. Zu der Meldung eines hiesigen Blatkes, die Regierung habe sich entschlossen, bei weiterer Steigerung der Kohlenpreise ein Kohlenausfuhrverbot bis auf Weiteres zu erlassen, bemerkt dieNordd. Allg. Ztg.: An zuständiger Stelle ist von einem solchen Entschluß nicht das Geringste bekannt.

e. Meiderich, 17. Oct. Auf der hiesigen Station fuhr heute Abend der Zug, der 6,14 Uhr von Mülheim an der Ruhr kommt, auf den Zug, der 6,06 Uhr von Oberhausen einläuft. Ein Todter und mehrere Ver­wundete vom Zugpersonal konnten bis jetzt festgestellt werden. Drei Personenwagen und eine Locomotive wurden aus dem Geleise geworfen und total zertrümmert. Die Feuerwehr wurde zu den Rettungsarbeiten allarmirt. Die Ursache des Unglücksfalles wird in dem Umstand erblickt, daß die Bremse an dem von Oberhausen kommenden Zuge versagte.

2 Köln, 17. Oct. Amtlich wird gemeldet: Der heute Mittag um 12¼ Uhr von Baal abgehende Per­sonenzug Nr. 406 überfuhr zwischen Baal und Lindern vier Rottenarbeiter eines Unternehmers. Drei blieben sofort todt, der vierte ist schwer verletzt. Die Unter suchung ist eingeleitet.

Homburg v. d. Höhe, 17. Oct. Der Reichstag ist zum 14. November einberufen worden.

a Homburg v. d. H., 17. Oct. Die kaiserlichen Prinzen Euel Friedrich, Adalbert, August, Wilhelm und Oskar sind hier eingetroffen.

# Dresden, 17. Oct. Ueber das Befinden des Königs meldet ei Hofbericht: Die Nachtruhe war be sonders durch Schmerzen in der linken unteren Extremität gestört. Gegen Morgen hatte der König einige Stunden ruhig geschlafen. Die Kräfte heben sich langsam. Der König konnte gestern einige Stunden des Tages außer Bett zubringen.

a Haag, 17. Oct. Die Zweite Kammer empfing die Mitthellung von der Verlobung der Königin und beauftragte den Präsidenten, der Königin die Glück wünsche des Hauseo, sowie den Dank für die Mit­theilung des freudigen Ereignisses zu übermitteln, welches

sowohl für die Dynastie, wie für das Vaterland von der höchsten Bedeutung sei.

&am Washington, 17. Oct. Auf einem von dem deutschen Centralverein veranstalteten Feste zur Er­innerung an den Jahrestag der Ankunft der ersten deutschen Colonisten in Amerika wurde ein Brief des Botschaftssecretärs Freiherrn Speck von Sternburg verlesen, worin es heißt, die Bande der Freundschaft, welche Deutschland und die Vereinigten taaten vereinen, seien durch die Regelung der Dinge auf Samoa und den Karolinen noch befestigt worden. Beide Mächte seien überall Bannerträger der Civilisation und gingen auch in China zu­sammen. Die Staatssecretäre Hay und von Bülow seien die ersten weitsehenden Staatsmänner, welche in klaren Worten die zu befolgende Politik ihren Botschaften gleich­lautend anzeigten. Deutschland und die Vereinigten taaten zusammen scien für die Welt eine Garantie des Friedens und eine solche für die Wahrung des Handels und der Civilisation.

Die Vorgänge in China.

Betreffs der Vorgänge in China gingen noch folgende Drahtnachrichten ein:

a London, 17. Oct. DieTimes melden aus Peking vom 12. October: In einer Versammlung der noch hier befindlichen Vertreter der fremden Mächte am Mittwoch wurde die Grundlage der Verhandlungen be­sprochen, und man kam, ohne einen formellen Beschluß zu sassen, überein, daß die Forderungen, auf deren Er­füllung zu dringen sei, umfassen müßten: die Bestrafung der schuldigen Beamten, die Zahlung einer Entschädigung, die Schleifung der Befestigungswerke von Taku und der anderen Forts zwischen Tientsin und dem Meere, das Verbot der Einfuhr von Feuerwaffen, die Errichtung einer ständigen Schutzwache für die Gesandtschaften, die Abschaffung des Tsungli=Yamens, die Ernennung eines Ministers des Auswärtigen, die Suspendirung der staat­lichen Prüfungen auf fünf Jahre in allen Provinzen, wo Ausländer ermordet wurden, und schließlich die Be­stimmung, daß ein geregelter Verkehr mit dem Kaiser ermöglicht werde. Es wurde eine Uebereinstimmung darüber erzielt, daß alle diese Forderungen in der Form kaiserlicher Decrete bekannt zu geben seien.

a London. 17. Oct. Ein Telegramm derMorning Post aus Shanghai besagt: Nach Berichten aus Nanking eroberten die Aufständischen aus Kwangsi die Grenzstadt Kwangning; sie werden sich alsbald mit den Sauhohwei­Leuten und den Rebellen aus Kwangtung vereinigen. Marschall Su verlangte vom stellvertretenden Vicekönig von Canton Truppen=Verstärkungen. Er legte, da sein Gesuch abgeschlagen wurde, sein Commando nieder. Der bisherige Gouverneur von Honan,, wurde nach Hupeh versetzt. Dies bedeutet für den fremdenfreundlichen Einfluß des Vicekönigs Tschangtschihtung einen schweren Schlag. Die Ernennung's zum Gouverneur einer Yangise=Provinz bekundet den wohlüberlegten Plan des Prinzen Tuan, das Boxerthum auch in das Yangtse­Gebiet hineinzutragen.

2 London, 17. Oct. DerDaily Chronicle berichtet aus Hongkong, die chinesischen Behörden ließen die Garnison von Samtschun an der Grenze des britischen Territoriums durch weitere 1000 Mann verstärken. Es scheint serner, als ob die chmesischen Behörden die Er­laubniß erbeten hätten, chinesische Truppen durch das neue britische Gebiet hindurchziehen lassen zu dürfen. Diese Erlaubniß ist nicht ertheilt worden, und dies ist wahrscheinlich der Grund, daß 500 Engländer nach dem neuen Territorium gesandt wurden, um als Schutzwache gegen etwaige Verwickelungen zu dienen. In Macao herrsche Ruhe. DieTimes melden aus Shanghai: Es verlautet aus guter Quelle, Linkunst bat telegraphisch Sir Robert Hart, nach Kräften auf eine friedliche Beilegung der Streitigkeiten hinzuarbeiten. Hieraus gehe hervor, daß Linkunsi eine Ausdehnung der Unruhen fürchte, wenn man den derzeitigen Zustand fortdauern lasse. Die

Die heutige Nummer umfaßt 38 Seiten.