end.

die Presse hat er n notleidenden Zei­die Arme gegriffen, isschraube an­Zeitungen von der nfang einschränken. ftigsten und infolge hr gut fundierten. inschränkungen ge­stungen und per#chen Postzeitungs­n Jahre 1609 ge­ng, die älteste uch der Bayerische om täglich zwei­hen. Die Geisen­=Anzeiger wurden irchener Anzeiger, Zeitung erschienen andere Hände die ssen übemnommen tellen. Das Blatt den gewaltig ge­r gleichen Schritt die demokratische under Tageblatt) von ihren Lesern: tfälische Morgen­riesenhaft gestie­Betrieb aufrecht­ter den heutigen gaben auch nur ringen. Sobald rden wir erneut

gestalten! Wir n einstweilen ist gerung nicht ab­hier über den erleger für den g von höchstens er Druckpapier= m acht Mark Preise einfach. lung:

140 fach

Nr. 100. 45. Jahrgang

Zür Wahrheit, Freiheit und Recht.

Donnerstag, den 24. August 1922

Erscheint Dienstags, Donnerstags und Samstags. Bezugspreis mit den Gratis=BeilagenSonntagsglocken",Frohe Jugend, Die Heimat für den Monat durch Boten 26, Mark: durch die Post(einschließlich Bestellgeld) pro Quartal 82,0 Mark. 2 3 Fernsprecher Nr. 6. Telegr.=Adresse: Volkszeitung Heinsberg.

einsberg

nzeigenpreis: Für 1 mm Höhe und 33 im Breite 1 M. nzeigen von Auftraggebern außerhalb des Kreises 1.20 M.

Anzeigen von uuftraggevern außernalb des Kreises 1.20 M. Reklamen werden mit 2,50 Mk. pro mm Höhe und 81 mm Breite

berechnet. Zeit= und mardnach Möglich

berückst

kümen werden Hill 2.50 Mr. bro Him Hohe und WrininPen

berechnet. Zeit= und Raumvorschrift werden nach Möglichkeit ücksichtigt, ohne Verbindlichkeit. Postscheckkonto Köln Nr. 43133.

August 1922 1 kg

M. 28.

1000 M.

ul­

erei

rieb.

eutgens,

presse

son

s Schlüs­in meinem Lebergasse ten hat ses sofort g zurück­

rchner,

Ryld

en

chen am lerUn­

ugnai

#iler 135.

in Was­Ulenbusch ken eine tte und Gegen zugeben r. 79.

Verantw. für den redaktionellen Teil H. Wagner.

Organ für amtliche Bekanntmachungen.

Rotationsdruck und Verlag von P. W. Joppen.

Nachrichten vom Tage.

Einigung mit Bayern.

Die Berliner Vereinbarungen zwischen der Reichs­eegierung und Bayern treten nunmehr in Kraft. Der baverische Gesandte Dr. von Preger teilte dem Reichs­kanzler mit, das sowohl der bayerische Ministerrat als auch die Parteien des bayrischen Landtages den Vereinbarungen zugestimmt haben. Der Konflikt wegen des Schutzgesetzes ist damit enda ül­ig beigelegt. Die Aufhebung der baverischen Ver­uodnung, die das Inkrafttreten des Reichsgesetzes zum Bedutze der Republik in Bayern aufbielt, steht un­#####elbar bevor.

Hindenburg in München

Ehren Hindenburgs, der am 21. August dort ankom, war München in den bayerischen Landesfarben und mit schwarz=weiß=roten Fahnen reich geschmückt. Vormittaggs 9.30 Uhr nahm der Generalfeldmarschall im Großn Saale des Künstlerbauses eine Huldigung den in Wichs erschienenen Studentenkorvorationen ent­gegen. Hierauf besichtigte er beim Siegestor die dem Standort München angebörigen Reichswehrtruppen und nahm einen Vorbeimarsch ab. Die Generale Moehl und Epp rich eten dann Ansprachen an den General= keldmurschall, der von General Ludendorff begleitet war. Hindenburg dankte kurz für die Ebrung Inzwischen hatte sich das ganze Gelände des Hof gartens mit vieren Tausenden von Mitgliedern militä­rischer und vaterländischer Vereine mit Fahnen An­gebörigen der Genaralität, der Studentenschaft, der Jugendvereine usw. gefüllt. Gegen 12 Uhr traf Hin­denburz, der inzwischen eine Reihe von Besu den ge macht hatte, am Hofgartentor ein, wo er vom Re­gierungspräsidenten Dr. von Kahr, von Generaloberst Graf von Bothmer und dern früberen dayeri­chen Kronprinzen Rupprecht empfangen wur­Hindenburg schritt die ganze vielgliedrige Front er aufgestellten Vereine unter jubelnder Huldigung er Menge ab, die auch dem anwesenden baverischen Prinzen stürmische Huldigungen darbrachte. Auf den Stufen des Armeemuseums wurde Hindenburg von den Mitgliedern der hayerischen Staatsregierung be grüßt.

Kronprinz Rupprecht begleitete den Generalseid­marschall sodann ins Armeemuseum, wo er in einer kurzen Ansprache als Oberbefehlshaber der alten bay­rischen Armee den Generalfeldmarschall begrüßte. Er

pab dem Gefühl der Dankbarkeit für Hindenburg Aus­

uck und schloß mit einem stürmisch ausgenommenen soch. Nachdem das Deutschlandlied verklungen war, olgte eine Ansprache des Generalobersteng von Botb­mer, der betonte, Hindenburg könne die Ueberzeugung mit sich nehmen, daß der Bayer heute noch ebenso in Freue zum Reiche stehe, wie ehemals. Hindenburz er­###iderte, er werde auch den Rest seines Lebens un­ede uffür die Ehre des Vaterlandes. Er werde nie vergessen, was die baverischen Truppen im Weltfriege geleistet hätten. Er hoffe, daß die gebrachten Ovser nicht vergebens gewesen seien und daß wieder bessere Tage für Deutschland kommen würden in Einstimmig­kelt und Treue und Ehrbarkeit. Hindenburg schloß mit einem Hoch aus die alte bayerische Armee und ihre Führer. Beim Verlassen des Armeemuseums wur­den Hindenburg. Ludendorff und dem Prinzen neuer­ding große Huldigungen dargebracht. Um 1 Uhr war die Begrüßungsfeier beendet.

Die Verhandlungen in Berlin.

Am Montagnachmittag 4 Uhr sand die erste Si­tzung mit den Vertretern des Wiederherstellungsaus­schusses in Berlin statt. Mauclere, Bradbury, Dr. Hermes verbandelten im Reichsfinanzamt über die Fra­ge des Moratoriums. Die Verhandlungen dauerten ungefähr eine Stunde. Die beiden Vertreter des Wiederberstellungsausschusses entwickelten den französt­hen und englischen Standpunkt. Reichsfinanzminister Hermes dürfte erklärt haben, daß Deutschland nun schon seit fast anderthalb Jahren eine konsequente Ersüllungspolitik zu treiben versuche, und daß es nicht die Absicht habe. von dieser Linie abzuweichen Deutsch­land könne aber bei dem katastrophalen Sture der Mark beim besten Witlen nicht meor., die ihm auserlegten Zahlungen ausführen. Desbalb sei es auf eine Atempause angewiesen. Die Verhand­lungen führten noch zu keinen Beschlüssen und dien­ten hauptsächlich der gegenseitigen Insormation. Wie verlautet, hat der Reichsfinanzminister im Laufe der Unterbaltung darüber keinen Zweifel gelassen, daß eine Verpsändung der Staatsforsten auf dem linken Rbeinufer und der staatlichen Bergwerke im Ruhrgebiet als Garantie nicht in Betracht kom­men können.

Im Lause des Dienstag Nachmittags haben nach Abschluß der verbereitenden Verhandlungen die sach­lichen Beratungen zwischen den Abgesandten der Reparationskommission und den zuständigen Stellen der Reichsregierung dem Reichsfiganzminister Dr. Her­mes und dem Staatssekretär Dr. Bergmann begonnen. Wie nach jeder derartigen Besprechung im engen Kreise ist dann dem Reichskanzler darüber be­richtet worden und die einzeinen Ressorts bave sich misderum mit don aufoeworfenen Fragen beschäftigt. Welchen Zeitraum die Verbandlungen mit den Vertretern der Reparationskommission beansoruchen werden, ist zurzeit noch nicht zu sagen. Man nimmt an, daß wenn keine Zwischenfälle eintreten, es immer­bin noch mebrere Tage dauern wird, ebe trgend

eine genauere Angabe über die zahlreichen erörterten Einzelbeiten gemacht werden kann. Es muß beton: werden, daß die Besprechungen in ihrer jetzigen Form nicht als Konserenz im eigentlichen Sinne anzuseben sind. Die Vertreter der Reparationskommission ver­handeln vor der Hand lediglich mit den einzelnen Ressorts. Außerdem werden die Beratungen inner­halb der Ministerien, die an der Bearbeitung der Re­parationsfragen beteiligt sind, fortgesetzt.

Trotzdem man in diesem Augenblick noch nicht weiß. welche Bürgschaften es sind, die von den Ver­tretern der Reparationskommission verlangt werden, muß bereits darauf bingewiesen werden, daß, ebenso wenig wie die Ueberführung der deutschen Goldreserve in das besetzte Gebiet, die von Poincarde geforderte Veipfändung der Staatsbergwerke und Forsten eine diskutabse Grundlage für eine Einigung darstellt. Ab­gesehen von allem anderen muß Poincare daran er­innert werden, daß es sich bei den Gruben und Wäldern im Ruhrgebiet nicht um ein Eigentum des Reiches sondern Preußens handelt, an dem dem Reich gar kein Verfügungsrecht zusteht Die Er­trägnisse der Unternehmungen fließen auch nicht in die Reichskasse, sondern bijden einen wesentli­che n Teil der preußischen Einnahmen, auf die Preußen nicht verzichten kann, obne in die schwer sten finanziellen Gefahren zu geraten. Wenn das Reich gezwungen würde, die Gruben zu verpfän­den, dann müßte zunächst aus dem Wege eines Staats­vertrages zwischen Preußen und dem Reich das Aus­beutungsrecht auf das Reich übertragen werden, selbst verständlich gegen eine angemessene Entschädigung an Preußen, die naturgemäß nur in Papiermark ausgs­bracht werden könnte. Die letzte Auswirkung diese: von Poincare vorgeschlagenen produktiven Pfandee würde also nur die wetter Erhöbung des Roten­umlauses im Reiche sein, den man gerade abzu­dämmen wünscht.

Aus dem politischen Leben.

Eine amerikanische Meinung.

Auf dem Hamburger Weltwirtschaftskongreß hat der amerikanische Professor John Forman Coar eine Rede gehalten, die deutlich von der amerikanischen Aufsassung der europäischen Wirtschaftslage zeugt. Wir geben nachfolgend daraus einen kurzen Auszug.

Gar mancher Amerikaner hat sich in jüngster Zeit die Frage stellen müssen, ob sein Volk wohl zu nichts besserem tauge, als den Goldonkel eines Verarmten zu spielen. Man merkt die Absicht und man ist verstimmt. Aber mag es nun in dem Wesen eines aus aller Herrgottswelt zu­sammengesetzten Volkes liegen oder nicht: der Amerikaner läßt sich keine Pflicht aufzwingen noch einimpfen, noch viel weniger vorrechnen. Es gab einmal 14 berühmte Punkte, die sich die Sieger­völker zurzeit als Ganzes nicht wollten aufdrän­gen lassen. Es gab einmal, und leider g'bt es das noch immer, einen sogenannten Friedens­vertrag. Es gibt einen Völkerbund, den wir nicht anerkennen wollen. Es gab und gibt noch immer interallierten Schulden, die wir streichen sollten, weil gewisse europäische Staats­manner den von ihnen beschworenen Geist der Eintracht nur au unsere Rechnung beschwickti­gen zu können vermögen. Es gibt eine furchtbare, drohmde Zerrüttung Europas, wo wir den Retter in der Not abgeben sollen.

Alle Opfer, die das ometikeni'sche Volk gebracht hat, brachte es um des Friedens willen. Und welch ein Friede ist es geworden! Obne ine Verständigung zwischen Deutschland und Frank­

eish bommen wr nicht weiter Es st eine Woihr. die dem Deutschdenkenden den Lebeusmut ten muk, wenn die Vernunft wieder ein Wor

mitzusprechen hat: Allen Ernstes und im vollen Bewuß sein der furchtbaren Worte muß ich Ihnen erklären, daß das deutsche Volk dem Un­tergange zueilt. Schlimm ist es, wenn ein Staat sih im Bankerott b findet. Viel schlimmer aber ist es, wenn ein Volk rerarmt! Da können die Staatsfinanzen saniert werden, wie sie wollen, es hilft nicht. Das Volk vrraimt trotzdem. Ein Volk. das täglich Millionen Arbeits­stunden einfach zu vergeuden gezwungen wird, muß untergehn. Dis deutschen Volkes Hindels­b lanz ist auf fast unberechenbare Weise pissiv ge­worden, und zvar j; mehr es arbeitet, umso mehr verarmt es. Nur um sein L ben zu fristen, muß dieses Volk die Leistungen von drei Arbeit stunden umtauschen für die Listung etwa einer Arbeits­stunde in anderen Ländern. Da hilft keine Stabi­lisierung der Balu'a, keine Anleihe, kein Mora. torium, kein zehn-, kein zrölf=, kein vierzehnstün­diger Arbeitsrag da hilft nur die wirtschaftliche, gleichweitige Mitarbeit mit anderen Völkern. Be diese zustande kommt, ist Deutschland zahlun s. unfähig, und dagegen hilft auch nicht der beste Wille. Ein deutsches Fronvolk bedeutet für Cuopa den Anfang vom Cnde. Was ich Ihnen da in liefernster Ueberzeugung klage, ist leider noch lange nicht die Ueb rzeugung des Durchschnittssranzosen, oder des Durchschnittsamerikaners. Nehmen wir das Unmögliche do, nämlich, daß Frankreich in dem wirtschaftlichen Aufbau Deutschlands besen ders widersprechende politische Hemmnisse wegräumt, welches soviel heißt wie die Entsernung dersatzungen aus deutschen Gebieten, die Freigabe des Saarbeckens, die Aufhebung aller Sink­tionen wirtschaftlicher wie militärischer Natur usw. Noch immer wäre auch dann eine wirtschaftliche Verständigung der sührenden Völker nötig. Meines Wissens gibt es in Fionkreich und Deutschland nur eine Macht, die immer gegerständlich denk Industrie. Es müßte möglich sein, die deutsche französische und beloische Industrie zur gemein­samen Beratung an einen Tisch zu bringen mit Vertretern der amerikanischen Industrie. Jene Wirtschaftskonserenz könnte dann sofort zu einer finanzwirtschaftlichen und Handelskonferenz aller in Mitleidenschaft gezogenen Völker ausgebaut werden. Hat Emopa den Frieden, dann mird u ter Umständen Amerika die Schulden st#n können.

kw. Der Zeind der Welt.

Unsere Welt geht unsehlbar zugrunde, wenn en nicht gelingt, jener gewaltigen internotionalen Macht Herr zu werden, die hinter allen Tieibereien Frank­reichs steckt: des internationalen Großkapitals. In dessen Netze sind heute die Regierungen aller Staa­ten der Erde so verstrickt, daß kein Ausweg mihr gesunden werden kann außer dem einen des Verzichtens und der Nächstenliebe.

DieTimes gibt eine Zusammenstellung aller Schulden der verschiedenen Staaten gegenüber Amerika. Danach schuldeten am 21. März 1922 Amercka folgende Staaten:

Großbritannien F ankreich

Fsalien Aien Nußland Tschechoslowok­Serbien Rumänien Griechenland Caba

Weiter schulden die Alllierten:

Gethaben aus Verkauf von Klezs­vo äten

United States Grain corperation Relief Administration

Dollars

4 166,330.000 2 950.800,000 1.648.000 000 347 700,000 187 700.000 61.300 000 26 200.000 23,200,000 15000,000 8100 000

575,000.000 57,000 000 81000000

Schulden der Verbündeten ins gesamt 10 150 300 000 Dollars. An Zinsen für diese Riesnsumme sind die genani ten Staaten Amerika allein 1,272 000 000 Pollars sbhuldig geblieben. Der Betrag steigt von Tia zu Tag. Wer glaubt, daß Amerika auf diese Riesenbeträge verzichten wird?

Aber auch die europäischen Staaten sind gegen­seitig riesig onschuldet. So betrugen die Säulden der alliierten Regierungen gegenüber Großbritan­nien am 31. März 1922: 1.834,000,000 Pfund Sterling, die Schulden Großbritanniens gegenüber nderen Regierungen hingegen 1020647,000 Pid Sterling.

Die olliierten Regierungen sind wiederum an Frankreich folgende ungeheuren Summen schuldig:

franz

Franken do. ko. do. do. do. do. do. do.

939,000 000 3684000 000 1 795,000 000 1,181,000 000 861000 000 1.056 000 000 574000 000 49.000,000 42 000 000

Rißland Belgien Serb'en

Rumätien Griechenland Polen

Tchechoslowakei Italien

Verschiedene Staaten.

Insgesamt französische Franken 15.181,000.000 Fronkreich schuldet den alltierten Regierungen: Großbritannien Pfund Sterling 584000,000 Vereinigte Staaten Dollars 2.950000000 Japan. Yin 133,000,000

Dazu kommen noch große Summen, die die all:­ierten Regierungen an Japan schulden, so Ruß land 240000,000 Y n und China 85 000000 Y.n Weiter ist des italienische Schuldenkonto ungeheuer. Die Gesamtsumme dieser italienischen Schulden be­lief sich nach italienischen Angaben vom 31. Dez. 1921 auf 21,245,000,000 Lire, wovon 12,30 Mil­liarden auf Großbritannien und 8 38 Milliarden auf die Verein. Staaten entfollen. Dazu schuld: Italien noch erhebliche Beträge an andere Staaten.

Für die Alliierten, vorwiegend für Frankreich ist Deutschland die melkende Kub, die sie mit Butter versorzen soll. Deutschland soll den Großteil dieser Schulden tragen. I7 das nickt Wahnsinn? Frank­reich glaubt an dieren Wahnsinn und wird schließ lich, wenn das große Besinnen nicht noch in letzter Minute kommt, daran zugrunde gehen. Und die ganze Welt mit ihm.

R. B. Die Zurücksetzung der Landgemeinden.

In der Vorkriegszeit bereits sind die Land­meinden gegenüver den Städten recht stiefmüt­terlich vehandelt worden. In den letzten Jayr­zehnten war in Deutschland alles einseitig auf die Verstädterung und Großstadtbildung eingestellt, während der Pflege der Landkultur und des Landlebens taum eine Beachtung ge­schentt wurde. Alles wurde in den Städten zur Be­quemlichteit vad Annehmlichkeit der Bewohner aufs beste hergerichtet, uno zu einem erheblichen Teile war es gerade das Land, welches zur Ermöglichung dieser städtischen Wohlfahrt== und Kultureinrichtun­gen sowoh! Mittel wie Menschen bereitstellte. Die erwerbskräfttigsten u. gesundesten Menschen wander­ten vom Lande zur Stadt und später folgten auch die Wohlhabenden nach, da die Stadt ihnen in allem mehr bot, wie dies dem Lande möglich war.

Nach dem Kriege kam man zwar vielsach zu der Erkenntnis, daß die Stadtkultur in Deutsch­land bisher eine zu einseitige und übertriebene För­derung erfahren hatte, und man sprach jetzt häufiger von der Notwendigleit derDezentralisation, der Entstädterung sowie von einer erhöhten Pflege des Landlebens und der Landkultur. Auch hörte man nun öfter das Eingeständnis, daß im demo­kratischen Volksstaate jedem das gleiche Maß an Recht und staatlicher Förderung zustehe, möge es sich nun um die Stadt oder um oas Land han­deln. In der Praxis läßt jedoch die Verwirklichung

dieses Grundsatzes noch manches zu wünschen übrig, und zwar gilt dies sowohl von der Gesetzgevung wie auch von der Verwaltung. Einize Beispiele werden dies ohne weiteres erkennen lassen.

Zunächst muß man sagen, daß auf dem Geviete der Steuergesetzgedung die Rechte zwischen Stadt und Land nach wie vor sehr ungleichnäßig verteilt sind. Allerdings sind auch die städtischen Gemeinden, durch die große Reichssinanzreform vom Jahre 1919, die den Gemeinden fast alle steuer­lichen Einkünfte, insoesondere die Einkommensteuer zugunsten des Reichs entzog, in eine recht schwierige sinanztelle Lage gekommen. Aber für die Lanoge­meinden wurden die Verhältnisse dadurch noh schwie­riger. Die Kommunen wurden vom Reich zum Er­itz für die verlorenen Einnahmequellen auf indere Möglchkeiten, z. B. auf die Einführung von Ver­gnugungssteuern usw. verwiesen. Wenn auch dieser Ersatz für die Städte nur einen unvolltomme­nen Behelf bedeutet, so sind derartige Quelien in auch nur einigermaßen ergiebiger Form auf dem Lande überhaupt nicht vorhanden.

Eltie weitere Benachteiligung der Landgemeinden liegt in§ 43 des Landessteuergesetzes, der die Be­teiligung der einzelnen Gemeinden am Aufkommen der Umsatzsteuer umgrenzt. Die dort vorge­sehene Regelung, wonach an den Erträgen der Um­satzsteuer eines in mehreren Gemeinden betriebenen Unternehmens nur diejenige Gemeinde kann, in der sich die Leitung des Unternehmens befindet, bedeutet für die Landgemeinden gegenüber den Städten, in nenen vielfach d. Lei ungen ausgedehnter Betriebe auf dem Lande ihren Sitz haben, zweifellos eine mertliche Benachtezigung. Hat doch die Landgemeinde in solchen Fälten die ganzen Wege=, Schul=, Poti ci= und Armenlasten zu tragen, die durch den Betrieb und eisen Angestellte und Arbeitei verurjacht werden, während die Stadt, wo sich die Leitng des Unter­nehmens befindet, den ganzen Steueranteil erhält.

Die Art der Steuerveranlagung be deutet für das Land evenfalls oft eine au sallende Zurücksetzung gegenöoer den städtischen Bezirken. Beisptelsweise vestimmt das preußische Ausführungs gesetz zm Zuwachsstener, daß diese Steuer in allen Stadtgemernden durch die Stadt selbst, in den Land­gemeinden dagegen durch eine übergeordnete Inll####3.

Landes geschehen soll. Wenn aber irgendwo Ein schränkungen in den Ausgaben für di: Förderung der allgeemeinen Wohlfahrt und Kultur stattfinden, so werden solche Einschränkungen immer in erner 1 auf dem Lande vorgenommen, obschon die 33 fahrts= und Kulturpflege auf dem Lande vieljach mindestenseoenso notwendla ist als in der Stadt. Zu einem großen Teile ruhrt diese Art der Behondlung auch daher, dan in den maßgabenden Jostanzen das platte Land nur eine recht dürf­