Anzeigenpreise:. Beueler Bürgerzeitung Beueler Geschäfts=Anzeiger

Das einspaltige mm 10 Pfg.(37 mm breit)mer grg

Reklamen: mm 70(30 mm), Amtl. Publikations=Organ der Bürgermeisterei Beuel

Erscheint Mittwochs und Samstags Bezugspreis monatl. 60 Pfennig frei Haus Geschäftsstelle: Beuel, Wilhelmstr. 108.

Erscheint Samstags mit einer illustrierten Beilage.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Jos. Lucas in Beuel Druck und Verlag: Jos. Lucas in Beuel.

Nr. 53 Telephon=Nr. 4736 Amt Vonn Beuel a. Rh., 4. Juli 1931 27. Jahrgang

Beueler Zeitung komr in folgenden Ortschaften zur Ausgabe: Beuel, Schwarz=Rheindorf, Vilich=Rheindorf, Vilich, Geislar,

Gechlinghoven, Vilich=Müldorf, Limperich, Küdinghoven Ramersdorf, Nieder= u. Oberholtorf, mit einer Gesamteinwohnerzahl von 18000.

Nachrichten aus Beuel und Amgebung

Die Sammlung des Rotekreuztages, die am vergange­nen Samstag und Sonntag vom Wohlfahrtsamt in Ver­bindung mit der Sanitätskolone und dem Vaterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz durchgeführt wurde, war dank der guten Organisation und der eifrigen Sammel­tätigkeit ein voller Erfolg. Es wurden 827.05 M ge­sammelt, gegen 748.67 i im Vorjahre.

Feuer brach in der Nacht von gestern auf heute in dem Wohnhause Combahnstraße 12 aus. Die von den Nachbarn benachrichtigte Feuerwehr bez. Polizeiwachs vermochte die Sirene nicht in Tätigkeit zu setzen. Infolge elektr Ent­ladungen beim Gewitter diese Nacht waren elektr. Siche­rungen der Transformatorenstation des Berggeist in der Combbahnstraße durchgeschlagen und der zur Betätigung der Sirene erforderliche Drehstrom unterbunden. Die Feuerwache mußte sich zunächst darauf beschränken, die Motorspritze zu alarmieren, die mit der Besatzungsmann­schaft auch bald vom Gaswerk zur Stelle war. Leider war durch den obigen Amstand die rechtzeitige Alarmierung der der vollen Wehr unterbunden und mußte die Bonner Wehr zu Hilfe gerufen werden. In der Nacht selbst hat die Polizeiwache wie uns von dem Rathaus mitgeteilt wiro als die elektrischen Lichtleitungen nicht sunktio­nierten, einen Elektrotechniker herbeigerufen, der im, Rat­hause keinen Defekt an der Leitung feststellen konnte. (Und doch muß festgestellt werden, daß bezl. des Melde­dienstes etwas hapert. Es it eimn Anding, daß bezl. der Alarmierung der Wehr man allein auf die Sirene auf dem Rathaus angewiesen ist. Es braucht nur eine Siche­rung durchzubrennen und kostbare Zeit geht verloren, in denen Sachwerte oder sogar Menschenleben auf dem Spiele stehen. Der jetzige Vorfall muß eine Lehre dafür sein, daß der Alarmierungsdienst dergestalt organisiert wird, daß er auch im Falle Versagens der Sirene, unbe­dingt funktioniert. And das wird ohne weiteres zu er­reichen sein, indem man den Wachdienst von früher, als noch keine Sirene sich auf dem Rathaus befand, im Falle eines Versagens der letzteren, in Tätigkeit treten läßt. Da­mit wird der Bevölkerung ohne Zweifel ein Moment der Beunruhigung entzogen. Die Red.)

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Bluse. Angaben werden an die hiesige Polizeierwaltung erbeten.

Heil Betri! Am vergangenen Mittwoch beteiligten sich zwei Mitglieder des Sportschützen=Vereins Vilich auf einem Ausfluge nach Herrenteich bei Much dort an einem Fischfange und erzielten eine derartige Beute, daß der Vilicher Sportschützen=Verein am Samstag, den 4. Juli ein großes Fischessen veranstalten kann. Alle Mitglieder sind eingeladen. Nachahmung wird empfohlen.

Pützchen. Der älteste Verein der Bürgermeisterei Beuel, der St. Adelheidis=Kirchenchor der Pfarre Pütz­chen begeht morgen sein 85jähriges Stiftungsfest. Der Chor singt morgen im Festbochamt die Missa stella maris von Griesbacher. Anschließend ist musikalischer Frühschop­pen und am nachmittag eine Festfeier im Vereinshaus. Auch auswärtige Vereine werden erwartet. Pater Anno aus Siegburg hält die Festrede.

Gottesdienstordnung

Katholische Pfarrgemeinde Beuel.

Sonntag, den 5. Juli 1931. 6 Uhr hl. Messe, 7,15 Uhr Kommunionmesse der Männer mit Predigt, 8,30 Uhr Kin­dermesse mit Predigt, 9.30 Uhr Hochamt, 11 Uhr hl. Messe mit Predigt. 8,30 Uhr hl. Messe in der Fabrikstraße mit Predigt. 2,15 Uhr und 6 Uhr Andacht.

Wochentags: hl. Messen 6 7 und 8 Uhr. Jungsrau.).kongregation: Sonntag 5. 7. Ausflug, Abf. 2,35 Uhr ab Bahnhof Beuel. Sonntagskarte bis Rhön dors. Mittwoch Bibelabend

Füngliegskongr. und Jungmännerverein: Donnerstag ab.

8 Uhr religiöser Vortrag im Vereinshause, Sonntag ge­meinschaftliche hl. Kommunion.

St. Anna=Verein und Verein christl. Frauen und Mütter: Ausflug am Dienstag 7. 7. zum Paulshof auf dem Ve­nusberg, dort Kaffee mit Essen für 90 Pfg. Anmeld. bis 4. 7. bei den Vorstandsmitgliedern. Treffpunkt 3,30 Uhr aufdem Paulshof. Diejenigen, die gemeinsam wan­dern wollen, versammeln sich um 2,30 Uhr am Vereins­haus, Fahrt mit der Elektrischen bis zum Fuße des Ve­nusberg.

Evangelische Pfarrgemeinde Beuel.

9,30 Uhr Gottesdienst, 11 Uhr Kindergottesdienst.

Reform der

Von unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter.

Reichskanzler Dr. Brüning hat vor einigen Tagen auf dem in Berlin abgehaltenen Bankiertag Andeutungen über eine bevorstehende Reformarbeit gemacht, die in ihrem Ausmaß und in ihrer Bedeutung nicht leicht überschätzt werden kann. Brüning hat sich dagegen gewandt, daß die öffentliche Wirtschaft allein für gewisse unerfreuliche Erscheinungen verantwortlich gemacht wird. Er hat die Vertreter der Bankwelt zur Mitarbeit an einer Reform der Privatwirtschaft aufgerufen. Er glaubte bei den Bankleuten, die während der ersten drei Juniwochen die unmittelbarsten Eindrücke von der Flucht des Auslandes aus dem deutschen Risiko erhalten haben, am ehesten Ver­ständnis für eine Politik zu finden, die sich gegen die inneren Gründe unserer Sonderkrise wendet.

Man hat den deutschen Banken vorgeworfen, sie hätten leichtfertigerweise die ihnen kurzfristig geliehenen Aus­landsgelder langfristig weitergegeben und dadurch die Gefahr heraufbeschworen, daß bei einer Rückberufung der Kredite Stockungen in der Erfüllung deutscher Verbind­lichkeiten gegenüber dem Auslande mit allen möglichen psychologischen und wirtschaftlichen Folgen entstehen. Dieser Vorwurf ist nicht unberechtigt. Man muß aber zugeben, daß die Banken bis zu einem gewissen Grade in einer Zwangslage gewesen sind. Die deutsche Wirtschaft be­nötigte langfristige Kredite, konnte sie aber nicht erhalten; da haben sich die Banken dazwischengeschaltet und kurz­fristige Auslandsgelder für langfristige Kredite bereit­gestellt. Wenn es nicht zu einer schweren Krise in den Reichsfinanzen und in der Reichskassenlage gekommen wäre, und wenn dadurch nicht wachsende Ansprüche des Reichs an den Geldmarkt entstanden wären, hätte sich eine akute Krise vielleicht vermeiden lassen, wenn die Banken allmählich, aber beharrlich die Umwandlung der kurz­fristigen Kredite in langfristige Obligationenschulden vor­genommen hätten.

Die wirtschaftlichen Unternehmungen tragen natürlich eine Mitschuld daran, daß die Auslandskredite in Deutsch­land immer mehreinfroren. Aber diese Leichtherzigkeit in der Behandlung fremder Gelder war durchaus nicht das eineige Uebel. Dazu kamen eine fortschreitende Verfilzung vo. Unternehmungen aus rein finanziellen und konzern­politischen Gründen, eine Abneigung gegen die Ueber­nahme wirklicher privatwirtschaftlicher Risiken, eine Sucht, der öffentlichen Hand alle Verlustmöglichkeiten aufzubür­den, aber für sich selbst jede Gewinnmöglichkeit hundert­prozentig zu sichern, und schließlich eine wachsende Scheu gegen die Uebernahme von Verantwortlichkeit. wieder wurde in bedenklichenAffären. die in nichts hinter den peinlichen Vorfällen bei öffentlichen und halb­öffentlichen Unternehmungen zurückstehen, festgestellt, daß einflußreiche Gruppen von Aktionären sich Sondervorteile gegenüber dem meist zersplitterten Aktienkleinbesitz ver­schafft haben, und daß das Wesen der freien kapitalistischen Wirtschaft gröblich verletzt worden war.

Die Reinigung der Wirtschaft von solchen Entartungen kann nicht durch Gesetze und Verordnungen geschehen; sie muß das Werk der Wirtschaft selber sein. Viel berechtigter Protest gegen den Mißbrauch von Machtbefugnissen durch Kreise, die sich durch nichts anderes als durch Geldbesitz von ihren Mitmenschen unterscheiden, wird verstummen, wenn der privatwirtschaftliche Unternehmer wieder wie früher in den besten Zeiten Wegbereiter neuer Erzeu­gungs= und Absatzmöglichkeiten und im besten Sinne des Wortes ein mutiger Risikoträger wird. Der Sinn der Aus­führungen, die der Reichskanzler auf dem Bankiertag über die Reform der Privatwirtschaft gemacht hat, kann nur der sein, daß die Reichsregierung Anregerin und Förderin einer solchen Eigenreform der Wirtschaft sein will.

uns nicht

Das heißt, eigentlich sollten wir uns doch wundern. Nämlich: wo so manch ein sonderbares Wort in unserer Muttersprache wohl herkommen, wie es entstanden sein mag. Nun sind wir aber meistens so sehr gewohnt, das Wort zu gebrauchen, daß wir gar nicht mehr über seine Sonderbarkeit nachdenken. Immerhin ist es ganz inter­essant, ab und zu der Entstehung solcher Worte nachzu­spüren. Sind wir dann auf dem rechten Wege und gehen diesen bis ans Ziel, so wundern wir uns wieder nicht mehr, denn wir finden, daß ein Sinn darin liegt, welchen wir anfangs gar nicht entdeckten. Auch bei jenen Wor­ten, die einfach so im Gebrauch, im Volksmunde wie man

sagt, ihre Bedeutung geändert oder ganz umgekehrt haben, können wir uns der Tatsache nicht verschließen, daß selbst in diesen Veränderungen ein Sinn liegt. Und wir geben wieder das Sich=Wundern auf.

Da haben wir um gleich irgendein beliebiges Bei­spiel herauszugreifen das WortSchlittschuh. Das beliebte Wintersportgerät hieß aber anfangs, als es in fluß= und seenreichen Gegenden(wie etwa der Spreewald) im Winter fast die einzige Möglichkeit zum raschen Vor­wärtsschreiten war einfachSchrittschuh" oder auch in älterer FormSchrittelschuh. Der Volksmund machte darausSchlittschuh, weil der Mensch nun wie ein Schlitten auf zwei Kufen dahinfuhr. Oder das be­kannte WortArmbrust; entstand aus dem Lateinischen, arma ballista, d. i. Schleuderwaffe oder Wurfwaffe. Der Gebrauch dieses Geräts im Mittelalter, wo es häufig die Schulter(also an die Grenze zwischen Arm und Brust gestemmt wurde, um abgeschossen zu werden, veranlaßte den Volksmund, den Gleichklang zu benutzen undArm­brust daraus zu machen. Das bekannteste Beispiel einer solchen Umdeutung durch den Volksmund ist die häufig auch in der Schriftsprache noch anzutreffende Be­

zeichnungSündflut, eine Form, welche ganz offenbar aus der bekannten Darstellung der biblischen Geschichte hergeleitet ist, während das Wort eigentlichSintflut heißt, d. i. große oder lang dauernde Flut. In dieser Form und Bedeutung kommt es schon sehr früh vor, ganz unabhängig vom biblischen Bericht und seiner Erklärung

der Ursache. Es ist natürlich leicht zu verstehen, daß das Volk hier den Sinn umdeutete und danach das Wort formte; dies um so mehr, als ja auch der Klang so nahe beieinander liegt. Diese Klanggleichheit ist noch stärker in einem anderen Wort, das das Volk sich aus seinen Vorstellungen vombösen Blick und vomVerhexen heraus zurechtformte. Es ist dies das WortHexenschuß für jenes bekannte schmerzhafte Stechen und Ziehen in der Kreuz= und Hüftgelenkgegend. Mit der Hüfte hat die ur­sprüngliche Bedeutung des Wortes auch allein zu tun, denn die eigentliche Form dieses Wortes istHechsen­schuß". Hechse bedeutet Hüfte, Hüftgelenk, wird manchmal auch für die Kreuzgegend gebraucht. Das zweite Wort, Schuß hat wohl seinen Ursprung in der Art des Schmer­zes, der oft so plötzlich und stark den Leidenden durchfährt, als sei er von einem Schusse getroffen. Was lag nun näher, als daß sich im Volke besonders als der berüch­tigte Hexenglaube in voller Blüte stand die Anschau­ung herausgestaltete, der unerwartete, heftige Schmerz sei durch den bösen Blick oder Wunsch einer Hexe gekommen, welchen diese auf den armen Leidendengeschossen.

Auf einer ganz ähnlichen Linie, wenn auch nach einer anderen Seite dem Humor hin, liegen Wort­bildungen, die aus einem gleichen oder doch ähnlichen Lautklang heraus die Einstellung zu irgendeinem Geschehen oder einem Beruf, einer Gruppe von Menschen usw. gestalten und absichtlich umdeuten. Es sei als Beispiel derGendarm gewählt, aus dem der Volks­humor einenSchand=arm macht. Oder auch, besonders im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts, aus der

Influenza eineFaulenzia.

Es sind dies natürlich nur einige wenige Beispiele Ein jeder kann, wenn er ein wenig nur aufmerkt, leicht eine ganze Menge selbst hinzufinden. Es ist dies scheint os mit keine müssige Beschäftigung, denn wir lernen so, manche Volksanschauung versteven und haben zudem auch manchen Spaß.

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Der Konsum von Apfelsinen MTin kuropa.

Es hommen an Aofelsinen pro Kopf der berökerung in:

Eriend 2187 Beigien 1629 Holland, 1557 Horungen 1353

Spanion, 1210 Ueurschend, Schreten 9.10 Sichen##4

F####ech 72 Schwoit 60 Mnemart 45 Oebrreich###

Statistik: Der Konsum von Apfelsinen in Europa.

In den Nachkriegsjahren ist eine ständig steigende Einfuhr von Apfelsinen in Deutschland zu konstatieren. Diese steigende Einfuhr bildet eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den ein­heimischen Obstbau. Auch in anderen Ländern ist die Lage ähnlich. Unsere Darstellung gibt ein Bild von dem Konsum der Apfelsinen in den verschiedenen Ländern Europas. Dabei ist eine merkwürdige Tatsache zu konstruieren. In den Ur­sprungsländern, wo doch naturgemäß die Apfelsinen am billig­sten sind, werden weniger Apfelfinen konsumiert, wie in anderen Ländern.