Nr. 3.— 1. Flatt.
Freitag, den 4. Jannar 1907.
IV. Jahrgang
für Oberhausen, Sterkrade. Osterfeld, Bottrop und Amgegend.
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Expedition und Redaktion Nr. 49 Amt Oberhausen.
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Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten
sowie das 8 seitige illustrierte Unterhaltun sblatt
Die„Herren“ Königsmörder.
Man schreibt uns aus Belgrad: In Berlin hat man bekanntlich den„Bassilisken“, den der„frumbe“ König Peter der Reichsregierung ins saubere Rest legen wollte, nicht „passieren“ lassen, weil er stark nach„Konak" duftete. So was war betrüblich für den Epigonen des Schweinehirten Karageorgiewitsch, der Serbien besreit hat; er hatte gebacht, wenn er sich dem prüden Londoner Höfe gestellt habe, würde man allenthalben ein oder beide Augen zudrücken, aber— es war wieder einmal eine Enttäuschung. Und wohin mit den Königsmördern, die ja so nahe am Throne ein ständiges Menetekel sind, die alle Tage ihre blutigen fände auch gegen den geistigen Vater ihrer schwarzen Tat ereben können! Sie sind am besten im Auslande,„fern von
Madrid“, untergebracht, in gutbezahlter und geachteter Position, damit sie sich zufrieden geben. Mit den fünf, die Paschitsch zum freiwilligen Verzicht bewogen,„überredet“, hat — zum Ueberreden gehören in Serbien str.s blanke Dinare— ist es nicht getan, noch sind viele„Stützen des Thrones“ vorhanden, deren Anblick bleiche Schatten hervorruft, und „post equitem sedet atra cura“, sagt der treffliche Flaccus, die Sorge drängt sich sogar hinter dem Reiter in den Sattel Also weg mit Schaden mit den Plagegeistern! Geht's nicht in Deutschland, dann probieren wir's in Frankreich, das fortwährend die Laterne der Balkan=Freundschaft heraushängt. „Der„Schwarze Peter“ ist selbst in französischen„Diensten“ gewesen, die„Ber"dienste sind allerdings erst jetzt herausgekommen: und da hat die Republik, die einen Teil der Ge
schütze Serbiens durch Schneider=Creuzot geliefert hat, sich ut wie Susanne immer“ gezeigt und sich erboten, von den Söhnen der Bojaren vier in seine Armee aufzunehmen, zur Erlernung der Wissenschaften der Reiterwaffe, zur Aufnahme in Saumur, was ein kleines französisches Hannover und auch recht„amüsant“ ist. Das war etwas für die„Bemakelten“, das war keine diplomatische Stellung, und sofort wurden ausgewählt: Der Hauptmann Sotyr Raditschitsch, der eigentlich kein„Kavalleriste“ ist, sondern„Genie“, und der das„Bißchen Dynamit“, mit dem man die ehelichen Pforten des Palastes sprengte,„verfertigt“ hat; die Leutnants Wemitsch und Gawrowitsch, die sich beide um die„Ehre“ streiten, wer den ersten Säbelhieb in die Leiche der Draga getan hat, und die es gewesen sind, welche den König Alexander aus dem Fenster geworfen haben: endlich Leutnant Datritsch, dessen Vater der Erzieher des Königs gewesen war, und der das Kommando, will heißen die Verantwortung, für die Thorwache gehabt hal. Diese vier„interessanten" Leute kommen nach Saumur auf die „höhere Reitkunst",— in Frankreich ist ja Königsmord„auch schon dagewesen".“
Politik.
Zur Reichstagswahlbewegung.
Es ist jetzt eine ausgemachte Sache, daß die Polen bei der bevorstehenden Reichstagswahl in den großen Industrie wahlkreisen des Westens selbständig vorgehen werden. Allge mein soll, wie uns aus Bochum berichtet wird, als Zähl kandidat in diesen Kreisen der polnische Schriftsteller Cho ciszewski aus Gnesen aufgestellt werden.— Im Wahl kreise Recklinghausen=Borken ist seitens des Zentrums ein Beschlug in der Kandidatenfrage noch nicht gefaßt; er ist erst gegen Ende der Woche zu erwarten. Die sozialdemokratische Partei hat als Kandidaten für diesen Wahlkreis den Redakteur der„Bergarbeiterzeitung", Pokorny, aufgestellt.— Das Zentrum stellt für KölnLand den Vorsitzenden des deutschen Postassistenten=Verbandes, den Post=Assistenten Hamecher in Berlin als Kandi
daten auf.
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Aus dem Bundesrat.
Berlin, 3. Januar.(W. T.=B.) Der Bundesrat übernies in der heutigen Sitzung die Vorlagen betr. Abänderung der Ausführungsbestimmungen zur Bekämpfung der Cholera und die Entwürfe von Desinfektionsanweisungen für gemeingefährliche Krankheiten den Ausschüssen.
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Der Preuß. Landes=Kriegerverband.
Berlin, 3. Januar.(W. T.=B.) Die„Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt. Mehrere Zeitungen bringen die Nachricht, daß den vom Ureuß. Landes=Kriegerverband wegen Nicht=Annahme der sogenannten Kieler Beschlüsse ausgeschlossenen, über 150 westfälischen Kriegervereinen vom Minister des Innern das Recht der Fahnenführung entzogen sei, falls nicht die nachträgliche Annahme der Beschlüsse erfolge. Diese Nachricht ist unzutreffend. Ausgeschlossen sind von dem preußischen BundesKriegerverbande wegen Nicht=Annahme der Beschlüsse des Kieler Abgeordnetentages und Erhöhung der Beiträge auf dreißig Pfennig pro Jahr und Kopf überhaupt keine Kriegervereine. Es wurden nur einige wenige Vereine, die keinen Zweifel ließen, daß sie dem Landes=Kriegerverbande nicht mehr angehören wollten, im vorigen Sommer aus den Listen gestrichen. Von rund 150 westsälischen Vereinen, welche sich ur
sprünglich den Kieler Beschlüssen nicht fügten, taten dies nachträglich bereits über hundert. Der Minister des Innera wies im September die zuständigen Behörden an, die Kriegervereine auf die ihnen aus den Kieler Beschlüssen erwachsenden wirtschaftlichen Vorteile und auf die Folgen aufmerksam zu machen, die mit dem Austritt aus dem Landeskriegerverband verbunden sind. Das Recht der Fahnenführung haben nur Kriegervereine, welche Mitglieder des Preuß. Landes=Kriegerverbandes sind; aus diesem scheiden aber alle Vereine satzungsgemäß aus, die sich den Beschlüssen des Abgeordnetentages nicht fügen wollen. Eine unmittelbare Entscheidung in der Sache ist vom Minister überhaupt noch nicht erfolgt.
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Die Bewegung unter den Offizieren der deutschen Handelsmarine.
Bremen, 3. Januar.(W. T.=B.) Der Austritt der Offiziere der Bremischen Reedereien aus dem Verein deutscher Kapiläne und Offiziere dir Hand lsmar ne hat sich, wie„Boesmanns Bureau“ erfahrt, ohne Zwischenfall vollzogen. Bei dem„Nordd. Lloyd“ ist dem Verlangen der Direktion durch eine schriftliche Erllärung die Zugehörigkeit zu dem Verein bezw. den Austritt aus ihm schriftlich zu bestätigen, von sämtlichen Offizieren ohne weiteres entsprochen worden, ebenso bei der„Deutschen Schif ahr sgesellschaft“ bei der„Hansa“ und„Argo“, beim„Neptun" und bei der„Roland Linie“, sowie den übrigen Reedertien mit Ausnahme von drei Fällen in denen Entlassung verfügt wurde. Auch die in Hongkong anwesenden Kapitäne und Off ziere der Küstendampfer des„Nordd. Lloyd“ erklärten durch tlegraphische Meldung ihren Austritt aus dem Verein. Eine Reihe von Offizieren erklärte ausdrücklich, daß die bei den letzten Beschlußfassungen des Vreins hervorge#reenen Tendenzen die Zugehörigkeit zu dem Verein unmöglich machten.
Die Reichskontrolle der Reichserbschaftssteuer.
Die Durchführung der neuen Reichserbschaftssteuer machte die Einführung einer besorderen Reichskontrolle für diese Steuer erforderlich. Wie dieses ansch inend nicht ganz einfache Problem gelöst werden kann, erfährt man aus der nachstehenden offiziösen Auslassung:
„Dar die Ueberwachung des gesetzlichen Verfahrens bei Erhebung und Verwaltung der Erbschaftssteuer(§ 35 des Erbschaftssteuergesetzes) ausschließlich den jetzigen Reichsbevollmächtigten für Zölle und Steuern zu ihren bisherigen Dienstgeschaften übertragen wird, ist bei dem Umfange dieser Geschäfte nicht angängig Andererseits ist es nicht erforderlich, für jeden der bestehenden Geschäftsbezirke einen besonde en Reichsbevollmächtigten für die Erbschaftssteuer zu bestellen. Das Reich in einige wenige Kontrollbereiche mit besonderen Reichsbevollmächtgten einzuteilen, verbietet sich aber mit Rücksicht auf die Unzuträglichkeiten einer ausschließlichen Reisetätigkeit und wegen der unverhältnismäßigen Höhe des dadurch erwachsenden Reiseaufwandes. Bei der Verschiedenartigkeit der Organisation der Erbschaftsbehörden in den einzelnen Bundesstaaten empfiehlt es sich überhaupt, der Reichskontrolle in Ansehung der Erbschaftssteuer nicht sofort eine festbestimmte Gestaltung zu geben, sondern zunächst versuchsweise die hierbei in Betracht kommenden einzelnen Fermen während eines ein= oder mehrjährigen Ze traumes nebeneinander zu erproben. Außer der kommissarischen Berufung von einigen höheren Landesbeamten in die Stellung von Rkeichsbevollmächtigten für die Erbschaftssteuer für einzelne Verwatungsgebiete könnie hierbei in Aussicht genommen werden, für andere Verwaltungsgehiete den bisherigen Riise#o lmäcktigten jüngere Landesbeamte mit juristischer Vorbildung oder aus der Landeserbschaftssteuervern# tung hervorgegangene erfahrene Bureaubeamte zur Unterstützung kommissarisch beizuordnen und serner Beamte des Landesdienstes zum Reichsschatzamte kommissarisch einzuberusen, welche von da aus nach einem aufzustellenden Geschäftsplane zur Kontrollierung de Erbschaftssteuer entsendet werden.“
Die Schwierigkeiten, die hier angedeutet werden, hätter nur etwas früher bedacht und geordnet werden soller.
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Neue französische Schiffs=Typen.
Wie der„Matin“ meldet, hat der Marineminister den Bau von vier Angriffs=Tauchbooten angeordnet, für die eine Wasserverdrängung von 800 Tonnen, eine Geschwindigkeit an der Oberfläche von 15 Knoten und eine Tauchgeschwindigkeit von 10 Knoten vorgesehen ist: sie werden etwa 2500 Seemeilen zurücklegen können, ohne irgendwo anzulaufen.
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Der Kampf gegen Raisuli
Der Sultan von Marokko hat, wie bereits gemeldet, auf Drängen des diplomatischen Korps hin Raisuli abgesetzt und der marokkanische Kriegsminister Gebbas ihn und seinen Anhang aus der Hafenstadt Tanger vertrieben. Die Regierungstruppen halten nun Tanger besetzt, während Raisuli, 30 Kilometer von diesem Ort entfernt, seinen mächtigen Anhang sammelt. Anderseits hat der neue Pascha von Tanger eine Anzahl Personen, die auf Befehl Raisulis gefangen gehalten wurden, in Freiheit setzen lassen. Auch Ben Mansur, der frühere Vertreter Raisulis, ist wieder in Freiheit gesetzt wor den. Der Kriegsminister Gebbas beabsichtigt, die Benl Aros, die letzten Getreuen Raisulis, durch Ben Mansur für eine friedliche Unterwerfung zu gewinnen. Der Setretär Raisulis wurde in dem Augenblick, als er sich anschickte, die lucht zu seinem Chef in das Zinat zu ergreisen, von Ben kansur und einigen Bewaifneten festgenommen und als
Gefangener nach Tanger abgeführt. Raisuli selbst scheint noch nicht an eine Unterwerfung zu denten. Er. sandte. wie uns ein Telegramm aus Tanger meldet, die Gefange nen, die er bisher im Zinat untergebracht hatte, nach Arzila und erteilte den Befehl, die Tore der Stadt für die Truppen des Machsen zu schließen. Daraufhin beschloß Gebbas, 600 Mann mit drei Gebirgsgeschützen gegen Arzila zu sen den. Es heißt, daß sie schleunigst abgehen sollen.
Tanger, 3. Januar.(W. T.=B.) Parteigänger Raisulis in Bahrim, 4 Kilometer von Tanger, sind bei einem ehemaligen Anführer der Leute Raisulis, der portugiesische: Schutzbefohlener ist, eingebrochen und haben diesen mit drei seiner Verwandten gefangen genommen. Eine andere Ab teilung von Raisulis Bande soll in der vergangenen Nacht Leuten vom Stamme Beni Msuar, die zum Markte nach Tanger zogen, einen Hinterhalt gelegt haben und mehrere Leute getötet haben.
Tanger, 3. Januar.(W. T.=B.) Die Armie des Sultans hat ihr Lager abgebrochen, ist in guter Haltung durch Tanger marschiert und wandte sich alsdann zu der Stelle, wo die Anhänger Raisulis jüngst die vorrugiesischen Schutzbefohlenen angegrifsen haben. Man glaubt, daß der Kriegsminister Gibbas in der Nähe von Guarez, eine Stunde von Zinat, Raisulis Wohnort, lagert und daß er morgen früh vor Zinat eintrefffen wird.
Kurze politische Meldungen.
Ins Herrenhaus berufen wurde der Oberburgermeister Dr. Lentze von Magdeburg.
Ein großer Beamtenwechsel im Kolonialamt hat in aller Stille stattgesunden, und zwar sind aus verschiedenen Ministerien Beamte in das Kolonialamt versetzt worden, während die bisherigen Inhaber der betreffenden Posten andern Ministerien Überwiesen wurden. Die geheime Kalkulatur ist vollständig aufgehoben worden. Versetzt sind: Hofrat Hentschel in das Auswärtige Amt: Geheimer Registrator Liebahn in das Reichsamt des Innern:
Gel eimer Registrator Otto Schmidt ebenfalls in das Reichsamt des
Innern usw
Ein polnischer Geneimbundprozeß. Unter grohem Andrange des Pub.ilums begann am Donnerstag vor der zweiten Straflammer des Landgerichts in Gnesen der Prozeß gegen das Herrenhausmitglied, Rittergutsbesitzer v. Koscielski, den Landtagsabgeordneten Rechtsanwalt v. Chrzanowski und 21 Genossen. Der Gerichtssof beschloß, die Verhandlung gegen Koscielsti, der laut ärztlichem Attest am Erscheinen verhindert ist, auszusetzen und gegen die anderen 22 Angeklagten zu verhandeln. Ueber die Vorgeschichte des Prozesses haben wir berichtet. Die Angeklagten geben den Tatbestand zu, bestreiten jedoch, daß es eine öffentliche politische Versammlung gewesen sei.
Zum Eisenbahnerstreik in Bulgarien. Nachrichten
aus Sosia zufolge schlossen sich sämtliche Bahnbeamte in der Prooinz dem Ausstand der Eisenbahnangestellten an. Es wurden militärische Maßnahmen zur Verhütung von Exzessen verfügt. Der Bahnverkehr wird teilweise durch Pioniere aufrecht erhalten. Eisenbahnbeamte, welche Reservisten sind, werden zu Waffenübungen einberufen und sollen auf diese Weise zur Dienstleistung gezwungen werden. Ein großer Teil der Studenten in Sofia, meist Sozialisten, schlossen sich den Ausständigen an und veranstalteten Kundgebungen, wobei es zu Ausschreitungen kam.
Ein Spionagemärchen tischen dänische Blätter ihren Lesern auf. Ein deutsches Torpedoboot soll in der Nacht zum 28 Tezember im kleinen Belt bei abgeblendeten Lichtern Vermessungen ausgeführt haben. Die„Kiel. R. N.“ stellen fest, daß ein deutsches Torvedrboot in dem genannten Fahrwasser sich nicht besunden hat.
Der Vertrag zwischen Serbien und den Cr#u##werlen auf Lieferung von 70 Batterien für die serbische Armee ist perfelt geworden.
Die Türkei rustet sich. Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ aus Konstantinopel herrscht in den türkischen Arsenalen ganz ungewöhnliche Tätigkeit. Die deutschen Offiziere, die bereits aus dem türkischen Dienst ausgeschieden waren, sind wieder ngagiert worden. Graße Quantitäten Munition werden angesammelt Die Ursache dieser Tätigkeit ist die Reldung, daß Bulgarien große Einkäufe von Wassen und Munition bei verschiedenen europäischen Firmen gemacht hat.
automatische Inkanteriegewehr
ährend die Frage des automatischen Infanteriegewehrs in Deutschkand und Frankreich noch nicht ganz gelöst erscheint, kommt aus Italien die Nachricht, daß es dem Maior Cei=Rigorti gelungen sei, zu einem befriedigenden Abschluß zu kommen. Begonnen hat Major Cei die Versuche mit seinem automatischen Gewehr schon im Jahre 1897, und es hieß bereits damals, die Ergebnise seien im allgemeinen günstig ausgefallen, wenn auch wegen zu großer Erhitzung des Laufmantels von verschiedenen Seiten Bedenken geltend gemacht wurden. Major Cei har seitdem mehrere Verbesserungen an seiner Waffe vorgenommen und glaubt, wie gesagt, eine glückliche Lösung gefunden zu haben. Ohne in die technischen Einzelheiten seines Modells einzugehen, wol len wir— nach der„Köln. Ztg.“— als besonders kennzeichnend hervorheben, daß die Erfindung des italienischen Offiziers nicht etwa in einer ganz neuen Waffe besteht, sondern nur in einer verhältnismaßig einfachen Aenderung des Lademechanismus, die sich an jedem neuern Dienstgewehr vornehmen läßt. Hierüber sowie über die Vorteile, die mit seiner verbesserten Waffe verbunden sind, ha: Major Cei in vielen militärischen Kreisen, u. a. in Ron uns in Brescia, einen sehr interessunten und allgemein verständlichen Voring gehalter. Gei weist zunachst auf den