KKGahraana
— 1902.
der Sonn= u. Festtage.
spreis:
Boten oder die Post 1.80 M. vierteljährlich.
ausgabe
Pfa
Samstag, den 24. Mai.
55. Jahrgang.
Preise der
Die 47 mm breite Petitzeile 10 für auswärtige Anzeigen 15 Pfg.
Reklamen
97 mm breite Petitzeile 40 Pfg. Auskunft= und Offerten=Gebühr 25 Pfa
und Hauptanzeigenblatt für die Stadt Viersen und Amgegend.
Telephon=Nr. 35.
und Verlag von J. H. Meyer in Biersen.
Mit der achtseitigen Sonntagsbeilage: Illustriertes Unterhaltungsblatt.
inntags-Nusgabe.
hochwürdiger Herr Erzbischof hubertus Simar ist diese Nacht um an den Folgen einer Erkältung, eine Lungenentzündung folgte, nach kurzem Krankenlager gestorben. arhene stand im 67. Lebensund hatte zwei Jahre den erz Stuhl innegehabt. Am Sterbeweilten seine Schwester Fräulein inette Simar, seine Cousine, General= Dr. Kreutzwald, der behandelnde Dr. Vogel, der Hauskaplan Ge sekretär Dr. Schmitz und das Haus il des verstorbenen Kirchenfürsten.
haben diese erschütternde Trauerkunde bereits heute Morh Extrablatt im Stadtbezirk bekannt gemacht.
Der Köln. Volksztg, entnehmen wir: Auf sein leider so kurzes Wirken als Erzbischof von Köln eingehen, ist die erste Stunde nach dem so erschüttternd rasch en Ereignis wahrlich nicht geeignet, und es dürfte gere Zeit dauern, bevor diese beiden Jahre wirklich ge# werden können. Einfach in seiner Lebenshaltung, deter Liebenswürdigkeit im Umgana, bei den seines hohen Amtes die höchste Würde entsaltend, In der Erfüllung aller bischöflichen Pflichten, bei patrioFesten wie bei kirchlichen und sonstigen öffentlichen Verltungen, so noch kürzlich bei der Kölner Jubelfeier des hl und bei der Eröffnung der Düsseldorfer Ausstellung, ein 1.voll Schibung und Anmut, hat er es verstanden, nach ner Inthronisierung im Kölner Dom(20. Februar 1900) in
eter Frist Autorität und tiefe Achtung sich zu erwerben und ren, nach allen Seiten, bei seinem Klerus und den KölKatholiken überhaupt, wie bei Andersgläubigen, bei den Beund bei Kaiser Wilhelm, der ihn persönlich hochschätzte siederholt auszeichnete. Schwerlich würde es noch lange haben, bis Leo XIII. ihn wie seine Vorgänger zum Kar
hob, da trat der Tod dazwischen.
sischof Simar war ein stattlicher, schöner Mann von beverter Gesundheit; er soll in seinem ganzen Leben nicht krank gewesen sein, und eine Erkältung, die er von ttzten Firmungsreise mitbrachte, achtete er nicht. Noch singstsonntag celebrierte er das Pontifikalamt im Dom, am folgenden Tage nahm er Teil an der Prozession der re St. Gereon, in der das erzbischöfliche Palais liegt, aber traten die Anzeichen einer Lungenentzündung auf, deren iklicher Charakter sofort erkannt wurde. Schon am Mitemnpfing er bei vollem Bewußtsein die hl. Sterbesakramente, # ein paar Tage vergingen zwischen Furcht und Hoffnung, lam Freitag die Nachrichten immer schlimmer lauteten. Er #ene Zierde des deutschen Episkopates; in einem langen selegneten Leben hat er Unzählige getröstet, gehalten, auf#t, erbaut, erleuchtet, errettet, und mit tiefer Wehmut en alle, denen er so viel gewesen ist, am Grabe dieses an, frommen, edeln, stets sich selbst, seiner Kirche und seinem ler treugebliebenen Erzbischofs stehen.
Der Krieg zwischen England und
Transvaal.
Die Engländer werden gut thun, ihren Optimismus einst # noch kaltzustellen, so urteilt die Tägl. Rundsch. über die senkaussichten in Südafrika auf Grund einer ihr zugegangeAmsterdamer Drahtung, der zufolge Präsident Krüger eres sei ganz ausgeschlossen, daß ohne seine Mitwirkung der in Südafrika zustande komme. In dieser Beziehung seien ihm und den Burenführern auf dem Kriegsschauplatze ge Abmachungen getroffen worden.—Solange also die des Kabels nicht erfolge, könne auch von einer definitiven dung in der Friedensfrage keine Rede sein. In Brüsseler keisen glaubt man, daß die Unterhandlungen bereits vor Tagen abgebrochen worden sind und ein erneuter hartKampf alsbald nach Rückkehr der Führer zu ihren Komerfolgen werde. Die Reise nach Pretoria habe nur pro stattgefunden.
m diesen. Ausführungen wird man unbefangener Prüfung allen Umständen als zutreffend anerkennen, daß daß die egnischen Burenvertreter ohne die Zustimmung des PräsiKrüger keine Entscheldung in der Friedensfrage treffen mue Lehnt es Lord Kitchener aber ab, wie er es bisher geEven Buren das Kabel zwecks Verständigung mit Krüger zur lung zu stellen, dann ist da eben allein schon der Abbruch Unterhandlungen und das Zeichen zur Fortsetzung des
Kreisen ist man dem Berl. L.=A.
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Berliner
Uüberzeugt, daß der Friedensschluß nahe bevorsteht, spätebis zum 15. Juni erfolgt sein wird. Ist die englische Ung mit den bisherigen Vereinbarungen in Südafrika standen, so ist zunächst der Abschluß eines Waffenstillstande
Für die Redaktion verantwortlich Wilhelm Meyer in Biersen.
wahrscheinlich, der unter den obwaltenden Unständen gleichbedeutend wäre mit der Einstellung der Feindseligkeiten überhaupt. Während der Dauer des Wafffenstillstandes werde die Notifizierung des eigentlichen Friedens erfolgen, dessen Vollziehung in den ersten Tagen des Juni, wenn nicht schon Ende Mai erwartet werden dürfe.
Nach dem Berl. Tagebl. sind die Erwartungen Berliner informierter Kreise weniger glaubwürdig. Man glaubt nicht an einen sofortigen Friedensschluß, meint aber, daß möglicherweise in nächster=Zeit eine völlige Einstellung der Feindseligkeiten erfolgen könne. Daß Präsident Krüger und seine Umgebung mit den Burenführern in Südafrika noch in unmittelbarer Verbindung stehe, wird bezweifelt.
Tages=Neuigkeiten.
Berlin, 24. Mai 1902.
— Ueber die Gefechtsausbildung der Infanterie hat der Kaiser nach der Berliner„Post“ der preußischen Armee einen Befehl zugehen las#ch, mit dem bestimmten Bemerken, daß die Anordnungen desselben nicht wörtlich befolgt, sondern ganz nach jeweiliger Lage der Verhältnisse angewendet werden sollen
— Das Befinden der Königin Wilhelmine ist andauernd sehr zufriedenstellend. Die Fürstin nimmt jetzt nicht mehr ausschließig flüssige, sondern feste Nahrung zu sich: Weil man mit der Desinfektion des Krankenzimmers begann, siedelte die Königin nach dem anderen Flügel des Schlosses Loo über.
— Die Neu=Uniformierung des Sanitätspersonals ist in preußischen Heere nun durchgeführt. Sie entspricht im All gemeinen den Probemustern; nur hat man von der Einführung desenglischen Käppis abgesehen und dieses durch Schirmmüpten nach der Art der Radfahrermützen ersetzt.
Rußland.
— In den russischen Notstandsgegenden greift der Skorbut immer weiter um sich. Im Gouvernement Tambow ist eine ärztliche Expedition ausgerüstet worden, um den schlimmen Folgen des Notstandes vorzubeugen. Im westlichen Sibirien, in den Gouvernements Perm und Ufa, sind die Verhältnisse noch ärger. Ein großer Teil der dortigen Bevölkerung ernährt sich seit Monaten von Nahrungsmitteln, die nur bittere Not genießbar macht. Die Zahl der aufrührerischer Dauern soll noch immer zaocy betragen. Ein Regiment Inratterie wurde von Mostau in die Provinz verlegt, weil von den Offizieren verheimlicht wurde, daß an einen großen Teil der Mannschaften aufrührerische Proklamationen verteilt worden sind. Im Moskauer Gefäugnis be finden sich 300 Soldaten und 18 Offiziere.
— Präsident Loubet wird am Sonntag einer Einladung de Königs Christian von Dänemark Folge leisten und auf dem Schlosse Amalienborg das Frühstück im Kreise der königlichen Familie einnehmen. Am Hafen findet großer Empfang statt bei dem die Minister und die höchsten Civil= und Militärbeamten zugegen sein werden. Um 3 Uhr setzt Herr Loubet seine Heimreise fort. Der Abschied in Rußland war selbstverständlich sehr herz lich, wenngleich es der unbefangene Beobachter nur allzudentlich empfand, daß sich, wie Alles, was öffentlich zwischen den beiden Staatsoberhäuptern geschah, so auch der Abschied, streng in dem vom Programm vorgeschriebenen Ceremoniell abspielte. Gleich wohl hat Herr Loubet persönlich einen weit günstigeren Eindruck am Zarenhofe hinterlassen, als seiner Zeit sein Vorgänger. Heri Felix Faure. Dieser hatte es bei seinem russischen Besuche von vornherein dadurch verdorben, daß er bei der Landung zum Ent setzen des russischen Gefolges den Zaren in die Arme schloß und ihn fest an sich drückte: Das war gegen das Hofceremoniell und ist dem stürmischen Franzosen schwer vordacht worden. Herr Loubet zeigte sich zurückhaltender und begnügte sich damit, mit dem Herr scher aller Reußen den vorgeschriebenen dreinialigen Händedruck auszutauschen.— Daß die ganze Geschichte in Rußland so ganz und gar auf eine tädellose Friedenskundgebung hinausgelaufen ist, berührt in Frankreich begreiflicherweise nicht sonderlich an genehm. Thatsächlich hat sich das Kriegerische bei den Festen aber darauf beschränkt, daß Loubet einen Degen am Grabe Kaiser Alexander III. niederlegte und daß eine Abordnung französischer Veteranen dem regierenden Zaren einen Ehrendegen überreichte Der Zar hütete sich dagegen wohl, ähnliche Mißdeutungen aus. gesetzte Geschenke an die Vertreter Frankreichs zu verteilen. In zwei bis drei Jahren stattet Kaiser Nikolaus unn wieder einen Besuch in Frankresch ab, und man fragt sich dort setzt schon, ob er dann auch Paris besuchen werde.
Lokales.
(.) Viersen 24. Mai. Das kalte Maiwetter hat bis Mitte dieser Woche bei Wind und Regen angehalten. Eine kleine Aenderung trat am Donnerstag mit Eintritt des Vollmondes ein; die Regengüsse ließen nach und die Temperatur stieg gestern bis auf 12 Gr. R. Heute Vormittag haben wir bei leichtem Regen 10 Gr. R. Eine Aufklärung des Wetters ist aber wahrscheinlich. Die kleinen Gartengewächse haben bei dem naßkalten Wetter nur geringe Fortschritte gemacht, die bisher gesetzten Schnittbohnen sind ganz verdorben. Kohlgemüse und Kartoffeln haben einen befriedigenden Stand. Die Feldfrschte befriedigen auch und ist es gar kein Unglück, wenn sie vorläufig nicht zu sehr in die Löhe schießen. Die Halme bestocken sich und werden widerstandsfähig.. Der diesjährige Mai erinnert an den des Jahres 1847, der auch so sehr kalt und naß war, wie der heutige. Damals herrschten große Besorgnisse betreffs der kommenden Ernte. Der Winter 19/16 war so milde gewesen, daß um Fastnacht bereits der Raps in voller Blüte stand. Im Spätfrühjahr kam dann ein Rückschlag in der Witterung und in der Nacht auf St. Johannes, 24. Juni, trat Frost ein. Die Aehren des Roggens und des Weizens waren zum größten Teilé erfroren und die Fruchtansätze der Olstbäume fielen dlle ab. Infolge der Mißernte trat eine Theuerung ein; der Preis des Brodes stieg auf 24 Sgr. die 15 Pfund Der Umstand, daß die bis dahin nie gekannte Kartoffelfäule eintrat, vermehrte den Notstand noch erheblich. Die Fäule griff so stark um sich, daß aus manchen Kellern die faulen Kartoffelhaufen nur mit Kübeln herausgeschafft werden konnten. Als dann, wie gesagt, der Mai 1847 sich so ungünstig anließ, herrschte große Besorgnis. Aber es kam anders; die Ernte wurde eine so
reiche, daß im Herbst der Brodpreis auf 6 Sgr. die 15 Pfund, also auf ¼ des Preises von 6 Monaten vorher, gefallen war. Grund zu Befürchtungen in Bezug auf die bevorstehende Ernte ist alse durchaus nicht vorhanden, im Gegenteil darf man eine gute Ernte erhoffen.
— Die St. Josefs=Pfarre hat nun ihrer Ehreupflicht genügt und ihrem ersten Pfarrer, dem Herrn Heinr. Körfer sein Grabdenkmal vollständig fertig stellen lassen, indem die Grabstätte durch ein prachtvolles Gitter eingefaßt worden ist. Bekanntlich hat Herr Eichholz diese Arbeit ausgeführt. An, bezw. in der St. Josefskirche sind in jüngster Zeit auch wieder verschiedene zweckmäßige Einrichtungen getroffen worden. Zur Sicherung der Thüren sind alle von innen mit Schiebern, sogen. Schallen, versehen worden, sodaß sie nicht mittelst Nachschlüssels geöffnet werden können. Die Fenster der Sakristei an der Evangelienseite, in welcher die dem täglichen Gebrauch dienenden Paramenten, Wäsche und hl. Gefäße aufbewahrt werden, sind mit Gittern versehen worden, welche nicht nur eine beruhigende Sicherheit vor Einbruch gewähren, sondern in ihrer stilvollen Ausführung auch einen Schmuck des Aeußeren der Kirche bilden. Diese Arbeiten sind von Herrn M. Abels ausgeführt worden. Endlich sind in den Bänken an der Männerseite Haken zum Aufhängen der Hüte angebracht worden, was eine Beqnemlichkeit für die Insassen der Bätike ist.
Privatklage der Viersener Zeitung gegen die Viersener
Volkszeitung wegen unlauteren Wettbewerbe und Privatklage der letzteren gegen die Viersener Ztg. wegen Beleidigung.
In der folgenden Darstellung der Gerichtsverhandlung werden wir uns größter Sachlichkeit befleißigen. Das schließt aber nicht aus, ihr das Colorit zu geben, welches die Gegenseite durch ihr Bemühen, unserer Klage eine andere Richtung zu geben, der Verhandlung aufdrückte. Nach Feststellung der Personalien,
woraus hervorgeht, daß der Geschäftsführer Brandts vorbestraft ist, wird zur Beweisaufnahme geschritten. Der Vorsitzende stellte die Frage an die klägerische Partei, auf welche Weise die Viersener Zeitung erfahren habe, daß die Anzeigen abgedruckt seien. Verleger August Meyer teilt mit, daß die Erhebungen teils auf schriftlichem Wege, teils durch direktes Befragen der betr. Inserenten seitens des Angestellten Scharn, der diese aufgeitcht habegemacht seien.(Die Feststellungen sind auf geradem, ordnungsmäßigem Wege erfolgt und nicht, wie der Bericht der Volkszeitung ihre Leser glauben zu machen suicht, durch zweiselhafte Unwege. Die Behauptung, daß Schorn die Inserenten ausgefragt habe. ob sie mit dem Nachdruck einverstanden gewesen seien, ist weder ans der Verhandlung hervorgegangen, noch entspricht sie der Wahrheit. Wahr dagegen ist, daß bei seinen Feststellungen zwei Inserenten aus freien Stücken bekundeten, daß ihnen durch die unbesngte Aufnahme ihrer Anzeigen unangenehme Belästigungen erwachsen seien. Einer von ihnen(ein Inserent aus Erkelenz= bot sich unbefragt an, dieses eidlich vor Gericht zu erhärten.) Rechtsanwalt Dr. Körser erläuterte nun an der Hand des Materials die einzelnen Anzeigen, welche als ohne Auftrag nachgedruckte. sest gestellt waren. Eo sind 33 Fälle, wbelche ra tcn Rufnahmen darstellen. Diese bildeten aber nur einen kleinen Bruchteil der Uebertretungen der Viersener Volkszeitung.„Ganz ist es uns nicht gelungen, hinter ihre Schliche zu komnen“. Rechtsanwalt Dr. Schmitz, der Vertreter der gegnerischen Partei per wahrt sich im Namen derselben gegen derartige Bemerkungen. Auch der Vorsitzende bittet, bei der Beweisaufnahme sachlich zu bleiben. Rechtsanwalt Dr. Körfer: Ich habe nur das Kind mit dem richtigen Namen genannt. Er legt dann weiter den Anhalt des Cirkulars auseinander, welches geeignet und darduf berechnet sei, das inserierende Publikum irre zu führen. Rechtsanwalt Dr. Schmit protestiert gegen das gesantte Beweismaterial. Nur 7 Fälle seien in der Anklageschrift aufgeführt, über die anderen sei er nicht informiert. Dr. Körfer:= In der Auklageschrift steht: Diese Fälle mögen genügen; es sind also auch nioch andere vorhanden.
Die Gegeuseite bemüht sich unn, die Klage in ein anderes Licht in stellen. Sie behauptet nämlich, die abgedruckten Anzeigen seien sämtlich aus der Neußer und Erkelenzer Zeitung entnommen. deren Verleger ihr den Abdruck gestattet hätten. Aue diesem Zusammenhang sollte dann die Berechtigung der Behauptung. die in Punkt 4 der bekannten Berichtigung aufgestelll worden, sie, die Volkszeitung, habe die Anzeigen nur nach getroffener Uebereinkunft abgedruckt, hergeleitet werden. War aber die Aufsassung richtig, welche die Gegenpartei glauben zu machen versuichte, daß der Sinn diesos Satzes besage, die getroffene Uebereinkunft besiehe sich auf die beiden befreundeten Zeitungen, so mußte die hann fickes(der gute Glaube) bei der Volkszeitung angenommen werden und der schwere Vorwurf der Viersener Zeitung, die Volkszeitung habe wider besseres Wissen die Unwahrheit gesagt, wäre unberechtigt=gewesen. Damit würde folgrrichtig dieser Vorwurf zur schweren Ehrenkränkung, deren Sühne selbst der§ 193(Wahrung berechtigter Zuteressen) nicht hätte vereiteln können. Darauf schien die Darstellung des Sachverhaltd sestens der Gegenseite abzuzielen. Abgesehen davon, daß ein Zeitungs= verleger kein Recht hat, einem anderen die Erlaubnis zu geben, Anzeigen nachzudrucken, weil nur der Einsender darüber zu bestimmen hat. u. demgemäß auch nach jeder Logik die getroffene Uebereinkunft sich nicht auf die Verleger, sondern auf die Inserenten beziehen mußte, abgesehen hiervon, hatte die Viersoner Ztg. ein solch überzeugendes Beweismaterlal in Händen(z. B. eine schriftliche Bescheinigung der Annoncen=Erpedition von Haasenstein& Vogler), daß der Gegenseite der Versuch, der Klage eine andere Richtung zu geben, um darans vielleicht eine Waffe gegen die Viersener Zeitung zu schmieden, vollständig mißlang. Der Veklagte, Geschäftsführer Arandts, leugnete hartnäckig ab, andere Zeitungen als die beiden. Neußer und Erkelenzer, zum Abdruck benutzt zu haben, obwohl die Viersener-Zig. gegenteilige Beweise in Händen hatte. Eine dem Geschäftsführer Brandts vom Vorsitzenden vorgelegte Anzeige, die nach der Feststellung der Viersener Zeitung abs einem Krefelder Blatt stammte, will er auch aus einem der oben bezeichneten Blätter entnommen haben. Das war aber nur in dem Falle möglich, wenn die