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Zur Unterhaltung und Erleichterung des Zeschästs=Verkehrs.
N6 23.
Einladung zum Abonnement
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Verkündiger für Stadt und Land.
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Mit dem Beginn des 2. Quartals(1. April) laden wir zu geneigtem Abonnement ergebenst ein.
Wie wir uns bis jetzt bestrebten, die Zufriedenheit unserer geehrten Leser zu erwerben, so werden auch für die Zukunft unsere Bemühungen dahin gerichtet sein, uns dieselbe stets zu erhalten. Namentlich werden wir fortfahren, durch selbstständige Leitartikel und eine Wochen=Rundschau einen klaren Ueberblick über die politischen und socialen Er
eignisse zu geben und dirselben eingehend zu besprechen. Den Vorkommnissen unserer Stadt insbesondere, wie auch in den benachbarten Orten wird' genaue Berücksichtigung geschenkt und machen wir noch darauf aufmerksam, daß unsere-bisherigen tüchtigen Mitarbeiter auch ferner ihre Mitwirkung zugesagt haben.
Der Abonnementspreis beträgt bei der Expedition)11 Sgr. 3 Pf., bei allen Postanstalten und Boten 13 Sgr. 9 Pf. vierteljährlich.
Insertionen finden bei der großen Auflage des„Verkündiger“ sowohl hier wie in den umliegenden Ortschaften die lohnendste Verbreitüng und werden mit 1 Szr. die Petit=Zeile oder deren Raum berechuet.
Die Redaktion und Expedition des„Verkündiger für Stadt und Land“
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Geburtstage des Kaisers.
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Nie möge dieser Tag vergeh'n,
Daß wir nicht dankbar rückwärts seh'n Auf Alles, was der Kaiser schuf
Für Deutschlands Ehr' und Größe.
Wie machtlos lag das Vaterland,
Als Wilhelm nahm das Schwert zur Hand Und schlug den Feind in Nord und Ost,
In Süd und West zu Boden!
Nun steht es da im vollen Glanz Wie nie, geeinigt, stark und ganz,
Und seinem Kaiser hoch und hehr Verdankt es Sieg und Frieden.
Des bleibt das Volk sich tief bewußt Und singt ihm heut aus froher Brust Ein Lied und fleht zum Herrn der Welt:
Gott, schütze Kaiser Wilhelm!
Die rothe Schleife.
Kriminal=Novelle
von
Ernst Grosse.
(Fortsetzung.)
Der Nath hatte aufmerksam zugehört. Auf einen bezeichnenden Wink zog einer der andern beiden Herren Pa pier aus der Brusttasche seines Rockes und begann eifrig zu schreiben.
„Ist es nie zu Unannehmlichkeiten zwischen den beiden Brüdern gekommen, wegen des jungen Mädchens?“
„Nein, dis glaube ich kaum. In der Weise verstand der Anton keinen Spaß und Fritz war auch viel zu klug, um wegen der Grete mit ihm in's Geschirr zu gehen. Die beträchtete er einmal als seine Braut, mochte auch die ganze Welt dagegen sein, er hätte doch nicht von ihr gelassen.“
„Aber wegen anderer Dinge ist es zwischen den Brüdern öfter zu Zänkereien gekommen?" fragte der Rath weiter „Ach ja, wegen dies und das, wie das so bei Brüdern al immer der Fall ist. Lieb haben sie sich wohl nicht gehabt, aber den Fritz mag auch kein Mensch leiden, wenn einer den Dienst auf dem Schulzenhofe verläßt, so ist es immer seinetwegen. Der Schulze kann selbst nichts mit ihm werden. Es hat uns Alle gewundert, daß er sich noch so an
gestellt hat, als der Anton todt in's Haus gebracht wurde
eist Telt vorhin schien er ganz damit einverstanden, daß er das Re giment hatte.“
„So?! Er hat also den Tod seines Bruders sehr betrauert?“
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Tages=Neuigkeiten.
Deutschland.
Berlin. Der Kölner Kourierzug über Minden und Magdeburg traf am Freitag den 15. d. Mts. eine Stunde zu spät hier ein, indem der Brand einer Spiritusfabrik; welche unmittelbar an der Bahn liegt, die passirenden Züge so gejährdete, daß die Ausfahrt des Kourierzuges aus Hannover längere Zeit inhibirt werden mußte.
— Am Geburtstage des Kaisers werden, wie die Mont.= Ztg. mittheilt, jedem deutschen Regiment, das an den Kämpfen 1870—71 Theil genommen, noch 20 eiserne Kreuze 2ter Klasse überwiesen werden und sollen diese Ehrenzeichen, der Bestimmung des Kaisers zufolge, nicht an Offiziere, sondern an Unteroffiziere und Gemeine zur Vertheilung kommen.
— Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers werden sich die Mitglieder des Abgeorduetenhauses aller Fraktionen zu einem Festmahle in Arnim's Hotel versammeln, bei welchem nur ein Trinkspruch auf das Wohl des Kaisers durch den Präsidenten v. Forckenbeck ausgebracht wird.
— Die Einberufung des Reichstages auf den 8. April, wie dies in Aussicht genommen war, steht nun definitiv fest Die bezügliche Verordnung Sr. Majestät des Kaisers wird durch den Reichsanzeiger veröffentlicht werden.
— Das Schicksal der Kreisordnungsvorlage erscheint wider alles Erwarten mehr in Frage gestellt als man es nach den umfangreichen Vorverhandlungen irgendwie anzunehmen berechtigt war. Gerade in den prinzipiellen Punkten beharren im Augenblicke noch die Rechte wie die Linke auf ihren Anschauungen, und es bleibt abzuwarten, ob es den vermittelnden Elementen, namentlich dem oft nach dieser Richtung hin bewährten Einfluß des Präsidenten v. Forckenbeck, der mit der Regierung das größte Gewicht auf das Zustandekommen des Gesetzes legt, gelingen wird, im Abgeorductenhause die Verständigung herbeizuführen. Die 4= tung und Erklärung des Ministers des Innern in der Sitzung haben im Abgeordnetenhause seltsam berührt. Man erwartete ein wärmeres Erfassen der Sache und bestimmte Erklärungen der Regierung über ihre Stellung zu den Kom missions=Anträgen.
— Die„Pest“ schreibt: Die Bundes=Schulkommission hatte bekanntlich ihr Gutachten dahin abgegeben, daß sie unter Berücksichtigung aller einschlägigen Verhältnisse, die Anträge der Ackerbauschulen, um Verleihung des Reechtes zum einjährigen Militärdienst, nicht zu befürworten vermöge, weil nach§ 155 der Militär=Ersatzinstruktion für diese Berechtigung zwar nicht durchaus die Kenntniß der alten) doch aber der fremden Sprachen erforderlich sei. Die Ackerbauschule zu Cleve hat nun unter Ueberreichung ihres Lehrplans nachgewiesen, daß an ihr die französische Sprache stark grübt wird und auf Grund dessen den Reichskanzler wiederholt um Gewährung jener Berechtigung ersucht. Wie die„Rhein. Ztg.“ erfährt, hat der Reichskanzler daraufhin
noch einmal die Bundes=Schulkommission mit der Berathung dieser wichtigen Angelegenheit betraut und soll nunmehr Aussicht vorhanden sein, daß den Ackerbauschulen zu Cleve und Hildesheim jenes Recht verliehen werden wird.
— Der Bau des Nordostsee=Kanals, welchen der Haudelsminister wiederholt dem Projekte des Sucz=Kanals an die Seite gestellt und dessen Ausführung er als ein europäisches Ereigniß bezeichnet hat, ist jetzt von einer beträchtlichen Anzahl von Kapitalisten als eine erfolgreiche Unternehmung in das Auge gefaßt worden. Dieselben haben sich so eben in einer Eingabe an das Handels=Ministerium gewendet und ihren Plan vollständig entwickelt; das Weilere häugt von der Rückäußerung des Ministeriums ab.
— Bei der Revision des durch die vorjährige Volkszählung erlangten Materials hat es sich ergeben, daß der Begriff„Wohnhaus“ nicht überall gleichmäßig und richtig aufgefaßt worden ist, weil als solches der zu dem Grundstücke gehörige Gebäude=Komplex, und nicht jedes einzelne zu einem und demselben Grundstücke gehörige, etwa getrennt liegende Gebäude, zu rechnen ist. In dieser Beziehung sollen nun, wo es erforderlich ist, die berreffenden Zählmaterialten verbessert, eventuell eberichtigt, werden. Das statistische Bureau hat den Regierungen deshalb einen Termin gestellt, welcher schon in nächster Zeit abläuft.
— Es sollen bereits Schritte zur Einberufung einer Konferenz der preußischen Bischöfe erfolgt sein, welche, wie der„Bresl. Ztg.“ gemeldet wird, Mitte künftigen Monats in einer der rheinischen Städte zusammentreten dürfte. Die Konferenz wird sich mit dem Schulaufsichtsgesetze, d. h. damit beschäftigen, welche Haltung der Klerus gegenüber den Maßnahmen der Regierung einzunehmen hal. Ferner hört man, daß die Konferenz mit Rath und That dem Bischof von Ermland im Kampfe gegen die Rezierungsgewalt beistehen will, der, wie bekannt, gezwungen werden soll, die hm vom Papste verliehene Macht der Exkommunikation mit den Gesetzen der irdischen Gewalt zu vereinbaren. Oesterreich.
Die Amtszeitung veröffentlicht ein kaiserliches Patent vom 13. ds. Mts., wodurch der böhmische Landtag aufgelöst, die sofortige Einleitung von Neuwahlen angeordnet und der neugewählte Landtag auf den 24. April einberufen wird.
— Das Wochenblatt Heti Kronika berichtet, daß im Handels=Ministerium Konzessions=Gesuche für 32 Banken und 47 Provinz=Sparkassen vorliegen, deren Gesammt=Kapital die Summe von 200 Mill. Gulden erreicht.
Frankreich.
Unter den Mitgliedern der Majorität in der NationalVersammlung herrscht eine gewisse Erregung wegen der bevorstehenden Diskussion über das Gesetz gegen die Presse. Es scheint, daß dieselbe die Eventualität ernstlich ins Auge saßt, daß es bei dieser Gelegenheit zu einer Krisis kommen könnte.
— Die Kommission, welche die während des Krieges
schon dafür sorgen. Nachher meinte er freilich, er würde doch wohl aus Unvorsichtigkeit hinabgestürzt sein und das meinen wir auch. Der Anton that ja keiner Fliege ein Leid. Wer hätte dem wohl was thun wollen?"
„Allerdings, es ist ja so leicht in der Dunkelheit da hinabzustürzen,“ sagte der Rath beistimmend.„Wer wird auch gleich an so etwas denken?! Nun, es ist gut, Sie kön nen gehen.— ich danke Ihnen.“
Das Mädchen athmeie erleichtert auf, als sie das Zimmer verließ.
„Ein Weiteres als das Mitgetheilte läßt sich bei dem Todten also nicht feststellen?" fragte der Rath.
„Nein,“ entgegnete der Kreis=Physikus.„Ichbitte Sie, lieber Kollege," wandte er sich an einen seiner Begleiter, „sich zu überzeugen.“
Der junge Arzt trat noch einmal an das Bett des Todten, nahm das Tuch fort und untersuchte ihn.
Dann trat er wieder von der Leiche zurück.
„Wenn ich meige Meinung jetzt noch aussprechen darf, verehrter Herr Kreis=Physikus, so möchte auch ich behaup ten, daß der Verstorbene erst erdrosselt und dann in die Schlucht gestoßen wurde," sagte der junge Arzt.
Der Bestattung der Leiche stände somit nichts mehr im Wege, ja ich möchte fast rathen, dieselbe baldigst zu bewerkstelligen. Sie sind also Ihrer Pflichten entledigt, meine Herren. Sorgen Sie dafür, daß die Gensdarmen pünktlich am Platze sind.“
„Ihre Befehle sollen genau vollzogen werden, Herr Rath," entgegnete der Kreis=Physikus.„Ihnen bleibt noch eine schwierige Aufgabe, ich will hoffen, daß sie vom besten Er folge gekrönt wird.“
Die Aerzte entfernten sich und ließen den Polizeirath und den Schreiber allein zurück.
Der erfahrene Kriminal=Beamte konnte sich nicht verhe
len, daß er hier in eine äußerst dunkle Angelg
bringen sollte. Sein Verdacht hatte durch##
des Dienstmädchens allerdings einen Anhaltspunkt gefaßt, aber einestheils war nachgerade nicht anzunehmen, daß der Bruder der Mötder war, anderntheils würde es kaum möglich sein, irgend welche Beweismittel herbeizuschaffen.
„Merken Sie auf alle Vorgänge, wenn ich mich mit irgend einem Mitgliede des Hauses unterhalte,“ sagte der Rath zu seinem Begleiter.
Dieser verbeugte sich stumm und folgte dann dem Rath auf die Hausflur hinaus.
Der Besuch aus der Stadt hatte wohl jetzt schon alle Bewohner des Schulzenhofes in Aufregung versetzt. Die erste Person, welche dem Rath auf der Flur entgegentrat, war ein junger Mann von vielleicht zwanzig Jahren und der Rath täuschte sich auch nicht, wenn er in ihm den zweiten Sohn des Schulzen, den Fritz, vermuthete.
Der junge Mann schien beim Anblick des ungewohnten Besuches auch nicht im Mindesten überrascht oder betroffen. Im Gegentheil, die Fragc, mit welchem Rechte man hier so eindringe, schwebte ihm sichtbar auf der Zunge, aber dem strengen, ernsten Gesichte des Rathes gegenüber, mochte er es doch wohl für rathsamer halten, zu schweigen— der Herr schien gerade nicht geneigt, sich Grobheiten sagen zu lassen.
Mit wenigen Schritten stand der Rath dem jungen Manne gegenüber Prüfend durchflog sein Auge dessen Gesicht, die ganze Gestalt.
„Sind Sie der Sohn des Hauses?“ fragte der Rath. Fritz brummte ein kaum verständliches Ja.
„Dann möchte ich mir eine Unterredung mit Ihnen ausbitten. Ich bin der Kriminal=Beamte Rothert.“
Kein Zug veränderte sich in dem Gesichte des jungen Mannes, aber die Lippen zitterten— dem Rathe war die einzige kleine Veränderung nicht entgangen.
„Sprechen Sie, Herr,“ sagte Fritz kalt und auch dem ehe Anscheine nach ruhig.
ch:!„Ich denke, die Sache läßt sich hier auf der Flur schlecht
ussagen erledigen, sag
der Rath mit einem feinen