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Nevigeser Volkszeitung

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Heiligenhauser Zeitung

Hauptschriftleiter: Peter Ruß, Velbert.-Verantwertlich für Anzeigen: Bud. Reich, Velbert. Druck und Verlag: Karl Flothmann, Velbert, Triedrichstr. 114. Bezugspreis wöchentl. 45 Phr. einschl. 19 Pig. Trägerlohn.(Gültig int a. Rt. Anneigenliste Nr. 8 vom 1. Beptember 19455

Sowjets verloren 20000 Tote

Der Ersolg unseres Gegenangriffs im Gebiet von Kiew 7 Schwere Kämpfe im Sanaro-Tal 33 Terrorbomder bei Bremen abgeschossen

Aus dem Führerhauptquartier. 30. November.(Eig. Funkdienst.) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Feindliche Vorstöße gegen unsere Stellungen auf der Landenge von Perekop blieben er­folglos. Am Brückenkopf Nikopol und im großen Dujepr=Bogen war die feindliche An­griffstätigkeit gestern im ganzen etwas schwächer. Stärkere Angriffe führten die Sowjets nordwestlich und nördlich Kriwoi Nog sowie an der Einbruchsstelle südlich Krementschug.

Bei einem erfolgreichen Gegenangriff wurden 39 Geschütze vernichtet oder erbeutet. Im Raum im Tcherkassy nahmen die erbitterten und wechselvollen. Kämpfe an Hestigkeit zu. Das eigene Angriffsunternehmen westlich Kiew brachte weitere örtliche Erfolge.

In den Angriffs= und Abwehrkämpfen im Gebiet von Kiew und Shitomir haben Truppen des Heeres und der Waffen= unter Führung des Generalobersten Hoth die zum Durchbruchsangriff angesetzten feindlichen Armeen in beweglicher Kampfführung aufge­

fangen und im Gegenangriff nach Osten zurückgeworfen. Die Sowjets verloren dort in der Zeit vom 9. bis 28. November über 20 000 Tote, 4800 Gefangene, 603 Panzer, 1505 Geschütze, 1042 Maschinengewehre, 275 Granatwerfer und 554 Panzerbüchsen. Im Kampf­raum von Gomel hält das schwere Ringen weiter an. Südwestlich und westlich der Stadt wurden vorstoßende starke feindliche Kampfgruppen durch unsere Truppen in harten Kämpfen aufgefangen.

Zahlreiche Angriffe nördlich Gomel scheiterten. Dabei erlitt der Feind durch wir­kungsvolles Abwehrfeuer und wuchtige Gegenstöße empfindliche Verluste. Südwestlich Newel brachen unsere Truppen im Angriff zähen feindlichen Widerstand und eroberten

Gelände und Ortschaften zurück. An der Murman=Front wies die Besatzung eines deut­schen Stützpunktes einen feindlichen Angriff im Nahkampf ab. In Luftkämpfen wurden am gestrigen Tage bei zwei eigenen Verlusten 49 Sowjetflugzeuge vernichtet. Majo Rall, Gruppenkommandeur in einem Jagdgeschwader, errang am 28. November an der Ostfront seinen 250. Luftsieg.

In Süditalien trat der Feind gestern nach heftiger Artillerievorbereitung, von sehr starken Fliegerkräften unterstützt, gegen unseren Ostflügel im Sangro=Tal zu dem erwar­teten Angriff an. Schwere Kämpfe sind noch in vollem Gange. An den übrigen Front­abschnitten wurden örtliche Angriffe schwächerer feindlicher Kräfte abgewiesen. Nach end­gültigen Feststellungen wurde bei dem Angriff deutscher Torpedoflugzeuge auf ein seind­liches Truppengeleit am 26. November vor der algerischen Küste noch ein viertes großes Schiff versenkt, so daß sich die Gesamtverluste des Feindes bei diesem Angriff auf vier Transporter mit 50 000 Brt. erhöhen.

Nordamerikanische Fliegerverbände drangen am vergangenen Tage unter Wolkenschutz in die Deutsche Bucht ein und griffen die Stadt Bremen an. Es entstanden Gebäude­schäden und geringe Personenverluste. In erbitterten Luftkämpfen sow'e durch Flakartil­lerie wurden 33 feindliche Flugzeuge, davon eine große Anzahl viermotoriger Bomber zum Absturz gebracht. Sechs weitere Flugzeuge verlor der Feind über den besetzten Westgebieten.

Ein Großflugboot wurde gestern von deutschen Fernjägern über dem Atlantik abge­schossen. In der vergangenen Nacht warfen feindliche Störflugzeuge planlos einige Bom­ben auf westdeutsches Gebiet. Deutsche Unterseeboote versenkten in harten Kämpfen im Atlantik, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer acht Schiffe mit 36 000 Brt., zwei Zer­störer, eine Fregatte und ein Unterseeboot. Ein leichter Kreuzer wurde durch treffer beschädigt. Ferner schossen unsere Unterseeboote fünf feindliche Fluzgeuge ab, die zum Schutze der Geleitzüge eingesetzt waren.

Nebelwerfer rollen zur Fronr

Nur wenige Stücke der schweren Wurfkörper finden

auf einem großen Lastwagen Platz. Kriegsberichter Umbach(Sch)

Wir gehen rauhen Zeiten entgegen

Eine Warnung des Kriegsrüstungsamtes der USA.

Genf, 30. Nov.(Eigener Funkdienst.) Wie Daily Expreß meldet, erließ das Kriegs­rüstungsamt der Vereinigten Staaten eine Warnung an die Bevölkerung, wonach man rauheren Zeiten entgegengehe. Zu Beginn des dritten Kriegswinters schwimme die USA­Bevölkerung kleidungsmäßig nochimmer im Fett. die Regierung sei aber nicht in der Lage, dieses Fett zu erneuern.

Nach einem weiteren Bericht desDaily Expreß" wächst die soziale Unruhe in den Massen der USA=Arbeiterschaft ständig. Es lasse sich nicht länger verkennen, so schreibt der Washingtoner Korrespondent des Blattes, daß die amerikanischen Arbeiter nicht nur gegen­über der Regierung, sondern auch gegenüber ihrer Führerschaft aufsässig werde. Die Ar­beiterschaft sage, sie habe sich zur Zurückhaltung angesichts der Kriegsanstrengungen lange

genug bereitgefunden; inzwischen sei jedoch nichts geschehen, um die Löhne der ständig er­höhten Preislage anzupassen.

Der 2. Jährestag des

großostasiatischen Krieges

Tokio, 30. Nov.(Ostasiendienst des DRB.) Die zweite Wiederkehr des Jahrestages, an dem der USA=Staatssekretär Hull dem japani­schen Botschater Nomura und dem Sonderbot­schafter Kurusu eine Note überreichte, die einem Ultimatum gleich kam, wurde von der gesamten japanischen Presse benutzt, um noch einmal dar­auf hinzuweisen, daß an diesem Tage eigentlich bereits der Krieg mit den USA begann.

In einer längeren Erklärung vor der Presse legte der damalige Sonderbotschafter Kurusu die lange Geschichte der seinerzeitigen Verhand­lungen dar. Der Sprecher der Regierung, Iguchi, der 1941 Botschaftsrat in Washington war, sprach über den japanischen Rundfunk zu dem gleichen Thema.

Neue japanische Erfolge

im Gebiet der Gilbert=Inseln.

Tokio, 30. Nov.(Ostasiendienst des DR3). Im Gebiet der Gilbert=Insel konnte die japa­nische Marineluftwaffe einen neuen Erfolg erringen. Wie das kaiserliche Hauptquartier am Dienstag bekanntgab, griffen Einheiten der Marineluftwasse am Sonntagabend einen in der Bucht der Makin=Insel vor Anker liegen­de feindliche Konvoi an. Ein großer Kreuzer wurde getroffen und sank sofort. Ein zweiter Kreuzer und ein Transvorter erhielten eben­falls schwerste Treffer und gerieten in Brand. Bei diesem Angriss erlitten die japanischen Flieger keine Verluste.

Auf der Insel Tawara(Gilbertgruppe) sind weiterhin heftige Kämpfe im Gange. Nach Feindmeldungen sollte die Insel Makin von den Amerikanessrn besetzt sein. Doch liegt hier eine Bestätigung noch nicht vor. In dem Ge­biet der Insel Bougainville sind die Kämpfe noch nicht abgeschlossen. Der Sprecher vertrat die Auffassung, daß die feindlichen Verluste in den dortigen Gewässern so groß seien, daß zweifellos auch Rückwirkungen auf die geplante Offensive des Gegners gegen Burma zu erwar­ten sind. Man dürfte annehmen, heißt es daß heide Operationen im Zusammenhang stehen. Die Gegenseite habe jedoch kaum mit den er­littenen schweren Niederlagen im Gebiet von Bougainville gerechnet. Außerdem fehle ihr anscheinend das Vertrauen in den Erfolg der Burma=Offensive.

Deutsche Ehrung gefallener Japaner

Tokio, 30. Nov.(Ostasiendienst des Unter Führung des Landesgruppenleiters der Auslandsorganisation der NSDAP begab sich am Dienstag eine aus dreißig Deutschen be­stehende Gruppe zum Yasukumischrein, dem japanischen Nationalheiligtum in Tokio. um

hier die im gemeinsamen gewaltigen Ringen der beiden Völker gefallenen japanischen Hel­den zu ehren und ihrer Bewunderung für die großen Siege in den Gewässern bei Bougain­ville und den Gilbert=Inseln Ausdruck zu verleihen.

Taaesbesehl Antonescus

Auszeichnung der 10. rumänischen Infanterie­Division.

Bukarest 30. Nov.(Eigener Funkdienst.) Marschall Antonescu zeichnete durch einen Tagesbefehl an die Nation die 110. Infanterie­division aus, die von Beginn des Krieges bis heute an den Operationen der rumänischen Ar­mee im Osten teilnahm und bei Odessa, am Donez. am Kuban=Brückenkopf und auf der Krim kämpfte.Ständig im Kampf gegen überlegene Kräfte, so heißt es in diesem Ta­gesbefehl,in schweren und wechselvollen Kämpfen haben Offiziere und Mannschaften dieser tapferen Division ruhmvolle Waffentaten vollbracht, die über die Grenzen unseres Lan­des ihr Echo gefunden haben.

Verängstigte Imperialisten

Von unserer Berliner Schriftleitung

Drüben liegt der Bolschewist

Blick von der Stellung der nördlichsten deutschen Batterie der Ostfront auf die in die Felsen eingebauten bolschewistischen Batterien auf der Fischerhalbinsel, die unter dem beherrschenden Feuer der deutschen Geschütze liegen. Kriegsberichter Bittger(Sch)

Militärisch ist in Moskau nicht viel heraus­gesprungen! Das ist ungefähr der Extrakt einer längeren Betrachtung in der Dubliner ZeitschriftLeader", in der u. a. festgestellt wird:Was heißt es schon, die militärischen Gespräche seien erfolgreich gewesen, wenn selbst die größten militärischen Entscheidungen nicht mehr darstellten, als die Fortsetzung dessen, was man schon vorher bereit hielt. Noch deutlicher ist das mit Informationen aus der Londoner Sowjetbotschaft stets gut versorgte englische KommunistenblattDaily Worker" geworden. Dieses Blatt fordert, wie so oft, die sofortige Errichtung der Zweiten Front. Es muß über­raschen, daß dieses Thema in letzter Zeit wieder stärker in den Vordergrund tritt. obwohl eben erst in Moskau über alles, was unsere Gegner auf dem Herzen haben. Einigung erzielt sein soll. DerDaily Worker meint jedoch, in Moskau sei man sich nur soweit klar geworden, daß die Zweite Front eine Notwendigkeit dar­stelle. Jetzt müsse man auf die Errichtung hin­arbeiten! Das gleiche Blatt wendet sich noch gegen diejenigen Engländer und das dürften wohl die meisten sein, die sich auf die Sow­jetarmee verlassen. Jede selbstzufriedene Stim­mung, ruft es aus, ist nicht nur falsch, sondern gefährlich! Der Krieg ist noch lange nicht ge­wonnen! ImSunday Expreß muß dem Kom­munistenblatt, sicherlich widerwillig, beigepflich­tet werden. Die Verkürzung des Krieges be­deute keinen leichten Sieg. Außerdem sei Deutschland heute einiger denn je Für England und Amerika beginne jedoch die schwerste und tödlichste Phase des Krieges erst,

wenn einmal die Zweite Front geschaffen würde. 4

Aus der letzten Bemerkung geht das anhal­tende angloamerikanische Unbehagen wegen der Sowjetforderung nach einer Zweiten Front hervor. Die Bolschewisten waren den Englän­dern und Amerikanern solange angenehm, als sie selbst die Kriegslasten trugen. Von einer fühlbaren Beteiligung an diesen Lasten in Form sehr hoher Blutopfer will weder die bri­tische noch die amerikanische Oeffentlichkeit etwas wissen. Wenn man sich einen Reisebericht des Engländers Cecil Brooks zur Hand nimmt, der in der Londoner ZeitschriftWorld Preß News. erschienen ist, dann wird deutlich, wie unruhig. wenn nicht gar verängstigt die amerikanischen Imperialisten sind. Sie wissen nicht, was sie alles noch von den Bolschewisten zu erwarten haben, die natürlich mit dem europäischen Beutestück das niemals Gestalt annehmen wird nicht zufrieden gestellt werden können.

Brooks hat auf einer Rundfahrt durch die USA festgestellt, wie nervös die amerikanische Geschäftswelt sei, weil sie Angst vor dem Bol­schewismus habe, der alle Prinzivien des Kapi­talismus über den Haufen rennen wolle. Genau so geht es auch den britischen Kapitalisten, die wohl Churchill und dessen Zusammenwirken mit den Sowjets billigen, jedoch die Bolschewisten wie die Pest betrachten und doch nicht verhin­dern können, daß gerade wegen des Paktierens mit Moskau die bolschewistische Seuche in England immer weiter um sich greift. Daß die amerikanischen ebenso wie die englischen Imperialisten noch immer Ze finden, um sich

bis aufs Messer zu