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Nevigeser Volkszeitung

gracheint wöchentl. 7 mal. Hauptgeschäftestelle u. Schriftleitung: Velbert, Friedrichstr. 114 Vernruf 2154, 2155, 2156. Geschäftsst. Beillgenhaus: Hauptstr. 140, Fernruf 3582; Geschäftest

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Nr. 321

Heiligenhauser zeitung

Gauptschriftleiter: Peter Ruß, Velbert. Verantwortlich für Anzeigen: Rud. Reich, Velbert. Druck und Verlag: Karl Flothmann, Velbert. Friedrichstr. 114. Bezugspreis wöchentl. 45 Pig.

einschl. 19 Plg. Trägerlohn.(Gültig ist a Tt. Anseigenliste Nr. 8 vom 1. Geptember 1840.)

Montag=Abend,

RX. Nonember 1943

61. Jahrgang

Beilischer General warnt vor Annsionen

England von der Wiedereroberung Schitomirs völlig überrascht

Stockholm, 22. Nov.(Eig. Funkdienst.) Die Wiedereroberung von Schitomir durch die deut­schen Truppen hat in England völlig über­raschend gewirkt und der Oeffentlichkeit gezeigt, daß sie sich ein falsches Bild von der Lage an der Ostfront gemacht hat. Generalmajor De­wing, der Stabschef der britischen Armee in Australien, warnte in einer Ansprache vor der Illusion, die Sowjetunion werde Deutschland innerhalb der nächsten Zeitsozusagen überren­nen". Diese Auffassung sei nicht gerechtfertigt. Die deutsche Front verkürze sich zurzeit, und die sowjetischen Verbindungslinien würden immer länger. Die deutsche Wehrmacht zeige keinerlei Zeichen von Auf­lösung oder Schwächung. Natürlich habe die Kapitulation Badoglios eine zeitlang eine schwierige Lage für Deutschland geschaffen, aber man dürfe nicht vergessen, daß für England der Zusammenbruch Frankreichs im Jahre 1949 viel schlimmer war und daß ihn England doch über­wunden habe. Die britischen und amerikani­schen Luftangriffe richteten zwar viel Schaden an, aber es gebe nur wenig Leute, die tatsäch­lich glauben, daß der Luftkrieg Deutschland zur Kapitulation zwingen könne. Zwar habe Chur­chill erst kürzlich wieder einen Angriff anglo­amerikanischer Streitkräfte von Westen her an­gekündigt, aber man dürfe die Schwierigkeiten dieser Aufgabe keineswegs unterschätzen. Man dürfe, wenn man Vergleiche heranziehe, nicht an die Landung in Nordafrika oder Sizilien denken, sondern weit eher an die Erfahrungen von Dieppe.

*

Die Schlacht, die der Gegner am 3. Novem­ber im Raume von Kiew begonnen hatte, hat eine bemerkenswerte und für ihn gefähr­liche Wendung genommen. Diese Entwick­lung ist auf die deutschen Gegenmaßnahmen zurückzuführen, die nach dem Einbruch in den Westen von Kiew beschlossen, eingeleitet und durchgeführt wurden. Im Süden der sowjeti­schen Einbruchsfront ergab sich schon nach weni­gen Tagen, daß der feindliche Einbruch zwar bis in den Westen von Shitomir gegangen war, aber nur auf sehr schmalem Raum erfolgen konnte. Im Streben nach Westen hatte der Feind die Ausbreitung des Einbruches nach Süden vernachlässigt. Es ergab sich dadurch ein zwar langer, aber sehr schmaler Korridor, der zu einem Gegenschlag förmlich herausfor­derte.

Nachdem die deutsche Führung diese Lage und damit die Schwäche der gegnerischen Ope­rationen erkannt hatte, stellte sie die Masse ihrer Reserven, die in der Hauptsache von Pan­zerkräften dargestellt wurden, im Süden des Einbruchsraumes auf. Sie arbeitete sich nach

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wiets, die die Aeltesten zum Wehrdienst ein­ziehen, mehr und mehr auf Angehörige der mongolischen Rasse zurückgreifen. Die Sowjets haben in den letzten Monaten ihre industriellen Stützpunkte in der äußeren Mon­golei und in der chinesischen Provinz Sinkiang aufgelöst und die Maschinen zurückgeholt, die man in den sowjetischen Fabriken wieder auf­montieren will. Gleichzeitig haben die Bol­schewisten zahllose Angehörige der östlichen Ras­sen mitgenommen und diese an die Front ge­schickt. Richtig ist allerdings auch, daß die sowjetische Rüstungsfabrik in immer größerem Umfange nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Chinesen zurückgreift. Die Lücken in den Beständen der Sowjetarmee haben ebenfalls einen Rückgriff auf die männliche Bevölkerung in den die Bolschewisten zurückgefallenen Ge­bieten ausgelöst. Alles in allem hat die Blut­offensive Stalins unter den sowjetischen Solda­ten so fürchterlich aufgeräumt, daß man bereits eine allmähliche Amschichtung auf öst­liche Hilfsvölker verspüren kann.

Nebeneinnahmen

Lissabon. 22. Nov(Eig. Dienst). Mit den paar tausend Pfund, die er als englischer Ministerpräsident erhält, kann ein Mann Churchill natürlich nicht auskommen. Er ist es immer gewöhnt gewesen, auf großem Fuße zu leben und da die jüngeren Söhne des Hauses Marlborough keine Millionen mit in die Wie­ge gelegt bekamen ist er ein tüchtiger Ge­schäftsmann geworden, der es verstand, seine amtliche Stellung mittelbar und unmittelbar in klingende Münze umzusetzen. Er ist darin nicht wählerisch und auch nicht bescheiden. Die meisten Verdienste, die er so nebenbei in die Tasche steckt, entziehen sich naturgemäß der Kon­trolle der Oeffentlichkeit. Darüber wissen nur die Bankdirektoren und Börsenmakler bescheid. Aber gelegentlich erfährt der erstaunte Eng­länder doch etwas davon, wie der smarte Mr. Churchill sich gesund zu machen versteht. Er hat ein Buch über seinen großen Ahnherrn ge­schrieben,Das Leben Marlboroughs, Das hat ihm bisher 35000 Pfund eingebracht. Jetzt hat er die weiteren Buchrechte für 14000 Pfund verkauft, außerdem soll ein Film daraus ge­dreht werden, wofür er noch einmal 55 000 Pfund einstreicht. Das sind insgesamt über 100 000 Pfund, also fast Million Mark. Immerhin ein Betrag, mit dem auch Churchill für einige Zeit seinen Bedarf an Zigarren und Whisky decken kann.

Norden vor. Auch der Gegner mußte die plötz­liche Veränderung der Lage erkennen. Er reagierte mit der Verschiebung seiner Kräfte, stemmte sich dem deutschen Vormarsch nach Norden mit aller Kraft entgegen, weil er in ihm ein Mittel sehen mußte, seinen Korridor von allen rückwärtigen Verbindungen abzu­schneiden und damit auch alle starken Offensiv­kräfte, die darin versammelt waren. Sobald die deutschen Gegenmaßnahmen ins Rollen gekommen waren, erwies sich der Gegner jedoch als unfähig, die einmal in Gang gebrachte deutsche Panzerlawine aufzuhalten.

Der Gegner ist durch den deutschen Druck auf seine Südfront im Schlachtfeld von Kiew in eine operativ gefährdete Lage geraten. In ge­wisser Weise hat diese Entwicklung große Aehn­lichkeit mit den Vorgängen während, des so­wjetischen Einbruchs in den Dnjepr=Bogen, der durch die Panzerschlacht bei Kriwoi Rog end­gültiges Halt erfuhr. Obwohl der Feind diese Erfahrung erst kürzlich gemacht hatte, war er nicht fähig, eine ähnliche Entwicklung im We­sten von Kiew zu verhindern. Er mußte sich der besseren deutschen Führung beugen. Es wird sich zeigen, daß die Wende im Kiewer Raume von weittragender Bedeutung ist.

Stalins Großoffensive, die nunmehr ein hal­bes Jahr läuft, muß für die Sowjetarmee sehr viel schwerere Verluste ausgelöst haben, als wir zu ahnen vermögen. Wir können uns immer nur an der untersten Grenze der Ver­mutungen über die Feindverluste bewegen. Un­sere Männer an der Front machen jedoch in steigendem Maße die Beobachtung, daß die So­

Roosevelts Gegenkandidat

MacArthur muß nach Bougainville seine Offensivpläne aufgeben

Madrid. 22. Nov.(ev). Mac Arthur ist nach den Ereignissen von Bougainville gezwun­gen seine Offensivpläne aufzugeben. schreibt der Militärkritiker der MadriderArriba" um Freitagmorgen. Die Offensivvläne Mac Arthurs. die durch die großen Trupvenlandungen vom 27. Oktober bei Bougainville sichtbar geworden wären, seien an den japanischen Angriffen ge­scheitert. Die nordamerikanische Infanterie sei ohne Nachschub, da nur eine Flotte die Ver­bindungen aufrecht erhalten könne. Der Kampf um die zahllosen Inseln, der für die USA lang­sam und unter größten Schwierigkeiten durchge­führt werden müsse, sei nunmehr gestoppt. Ja­ran habe sich die Schutzkette der Inseln ge­sichert und damit die Versorgung seiner Kriegs­industrie mit Rohstoffen.

Offenbar um von den harten Tatsachen im Pazifik nach den schweren Schlägen bei Bou­gainville abzulenken läßt Marschall Mac Arthur jetzt in der USA=Presse die Lesart ver­breiten, daß er den Krieg gegen die Javaner viel wirksamer als Oberkommandierender sämt­licher USA=Streitkräfte, also als künftiger Präsident der USA führen könne als auf dem jetzigen isolierten Posten. Jedenfalls unter­streicht nach Berichten aus Washington Senator Vandenberg, der damit für eine Kandida­tur Max Arthurs hervortritt. dieses Argument in auffälliger Weise In diesem Zusammen­bang, meldet der Korrespondent derDaily Mail. Don Iddon. vom 17. November, sei es aufschlußreich, daß der frühere Gouverneur von Wisconsin, Philippe Lafollette. als Oberstleut­nant im Gefolge Mac Arthurs derChikago Tribune" zu ihrem Werbefeldzug für Mac Arthur gratuliert und versprochen hat,#enn es mit dem Wahlfeldzug soweit sei, würden

einige Offiziere aus dem Gefolge des Generals als Werberedner abkommandiert werden.

An Moskau verraten und verkaust

Die englische Außenpolitik soll Moskau nicht verärgern.

Stockholm, 22. Nov.(ep) Eine besorgte Mahnung an alle an der britischen Außenpoli­tik beteiligten Engländer, sich streng an die Beschlüsse der Moskauer Konferenz zu halten, erläßt dieTimes am Sonnabend. Das Blatt betont, die gesamte britische Außenpolitik müsse künftig im Lichte der Moskauer Konferenz ge­sehen werden. Wenn Großbritannien überhaupt noch eine Rolle in der Weltpolitik der Zukunft spielen wolle, könne es das nur, wenn es eine Außenpolitik verfolge, die sich strikt an die Moskauer Richtlinien hält. In dem Bündnis mit den USA und der Sowjet­union finde England einweites Feld für seine Außenpolitik. Auch diese Meldung zeigt, wie sich England an Moskau verkauft und aus­geliefert hat.

Sowjets verloren 413 Panzer

Zahlreiche Sowjetangriffe abgeschlagen] Geländeabschnitte westlich Kiew zurückerobert 1 18000 Brt. im Atlantik vernichtet

Aus dem Führerhauptquartier, 22. November.(Eig. Funkdienst.) Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Nordöstlich Kertsch blieben schwächere feindliche Vorstöße erfolglos. Versuche der So­wiets, ihren Landeköpsen auf der Krim Verstärkungen und Nachschubgut über die Straße von Kertsch zuzuführen, wurden von der Kriegsmarine und Luftwaffe wirkungsvoll be­kämpft. Fünf vollbeladene Fahrzeuge wurden versenkt. Am Brückenkopf Nikopol und im großen Dujepr=Bogen griffen die Sowjets mit schwächeren Kräften als am Vortage an. Alle Angriffe wurden wiederum unter erheblichen feindlichen Verlusten zurückgewiesen. Bei erfolgreichen Gegenangriffen wurden mehrere Angriffsgruppen des Gegners vernichtet oder zerschlagen. Bei Tscherkassy scheiterten wiederholte Angriffe der Sowjets in harten Kämpfen. Eine örtliche Einbruchsstelle wurde bereinigt und die eingedrungene feindliche Abteilung aufgerieben.

Im Kampfgebiet westlich Kiew durchbrachen unsere Truppen nach Abwehr mehrerer feindlicher Gegenangriffe zäh verteidigte Feldstellungen der Sowjets, überwanden zahl­reiche Minensperren und eroberten im weiteren Angriff wichtige Geländeabschnitte zurück. Im Kampfgebiet von Gomel hielt der starke feindliche Druck besonders im Einbruchs­raum südwestlich der Stadt gestern unvermindert an. Nördlich Gomel wurden wiederholte Angriffe unter Abriegelung örtlicher Einbrüche abgeschlagen. Westlich Smolensk hat der Feind seine Angriffe infolge der im bisherigen Verlauf der Abwehrschlacht erlittenen außerordentlich schweren Verluste gestern nicht fortgesetzt. Oestlich Witebst wurden zahl­reiche starke Angrisse der Sowjets abgewehrt. Auch im Einbruchsraum von Newel herrscht lebhafte Kampftätigkeit. Vordringende feindliche Verbände wurden dort durch eigene Gegenangriffe wieder zurückgeworfen und dabei eine Anzahl Panzer abgeschossen.

An der Ostfront verloren die Sowjets in den Kämpfen der letzten beiden Tage 413 Panzer.

Von der süditalienischen Front wird nur stellenweise lebhaftere Artillerie=, Späh­und Stoßtrupptätigkeit gemeldet. Im Atlantik griff ein Kampffliegerverband bei schwie­riger Wetterlage ein feindliches Geleit an und beschädigte zwei Handelsschiffe mit zu­sammen 18 000 Brt. so schwer, daß mit ihrer Vernichtung gerechnet werden kann.

Gefangenenrevolte auf San Stefano

Stockholm, 22. Nov.(Eig. Funkdienst.) Dagens Nyheter gibt eine United=Preß=Mel­dung aus Neapel wieder, wonach vor zehn Ta­gen auf der Insel San Stefano(Sardinien) eine Gefangenenrevolte erfolgte. 257 Gefan­gene konnten fliehen, ehe es gelang, die Re­volte niederzuschlagen. Die Gefangenenwärter wurden von den meuternden Cefangenen in die Gefängniszellen eingesperrt.

Teures Bougainville

Was die Schlachten bei Bougainville die USA

an Menschen und Dollars gekostet haben".

Tokio, 22. Nov.(Ostasiendienst des DRB.) Ein kürzlich in derNew York Times erschiene. ner Leitartikel, in demiehr Wahrheit und weniger Bemäntelung, der eigenen Verluste durch die USA=Zensur verlangt wird, wurde am Montag vom Sprecher des Informations­amtes zum Anlaß genommen, darauf hinzuwei­sen, daß Washington sich immer noch nicht zu einem Eingeständnis des durchschlagenden japa­nischen Erfolges in den fünf Schlachten bei Bougainville habe entschließen können.New Dork Times, zitierte der Sprecher einleitend, schreibe:Der Zustand muß aufhören, daß dem Publikum immer nur eine Art vonTraum­krieg vorgesetzt wird, in dem nur der Feind Schläge erleidet. Die Wahrheit würde am besten dazu dienen, die breiten Massen aus ihrer Lethargie zu erwecken. Washington wei­gert sich, sein Versprechen einzulösen und ein wahres Bild der Lage zu geben, weil befürchtet wird, daß der Eindruck zu niederschmetternd sein würde.

An Hand ausführlicher Tabellen gab der ja­panische Sprecher diebrutale Wahrheit" be­kannt. Aus der ersten Aufstellung, die dem merkantilen Denken der Nordamerikaner viel­leicht am besten entspricht, haben die Vereinig­ten Staaten in der Zeit vom 27. Oktober bis zum 17. November einen Verlust an Kriegs­schiffen erlitten, dessen Herstellung die Summe von 626 Millionen Dollars gekostet hat. Diese Summe umfasse nor die sicher versenkbon Ein­

heiten und deren Herstellungskosten nach vor­sichtiger Schätzung Tatsächlich dürfte der Feind so viel Schiffsraum verloren haben, daß die Summe von einer Milliarde Dollar den Wie­deraufbau kaum decken dürfte.

Ebenso durchschlagend wie die Versenkung von Kriegsschiffsraum sind die Verluste der ausgebildeten Mannschaften, die da­bei ums Leben kamen. Nach einer weiteren ausführlichen Aufstellung haben die Nordameri­kaner in dem gleichen Zeitraum bei der Ver­senkung oder Beschädigung von 80 Kriegsschif­fen einen Maximalverlust von 24 045 Mann an Besatzungen erlitten. Wie der Sprecher abschlie­ßend noch einmal darlegte, seien die feindlichen Verluste nach den vorsichtigen Schätzungen zu­sammengestellt und dürften sich tatsächlich auf weit höhere Ziffern belaufen.

Aerainer flüchten vor Bolschewisten

Budapest, 22. Nov.(Eig. Funkdienst.) Flüchtende Städte in der Ukraine veröffent­licht ein ungarischer Kriegsberichterstatter im Pester Lloyd einen Bericht über die Flucht der ukrainischen Bevölkerung vor derBe­freiung" durch die Bolschewisten. Das Schicksal der von den Deutschen geräumten Stadt Tscher­nigow, wo die sowjetischen Truppen die Bevöl­kerung zu Haufen auf den Hauptplatz getrieben und sie mit Ausnahme einiger GPU=Agen­ten niedergemetzelt hatte, sei, wie der unga­rische Kriegsberichterstatter schreibt, überall in der Akraine rasch bekannt geworden. Zu Tau­senden flüchtete die Bevölkerung der Ekraine um dem bolschewistischen Massengemetzel zu ent gehen.