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Aevigeser Volkszeitung

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Nr. 290

Montag=Morgen,

Heiligenhauser zeitung

Hauptschriftleiter: Peter Ruß, Felbert.- Verantwortlich für Anseigen: Bud. Beich,

Druck und Verlag: Karl Hothmana, Velbert, Frtedrichstr. 114. Bezugspreis wöchentl. 45 Pig. einschl. 10 Plg. Trägeniohn.(Gültig ist s. St. Anseigenliste Nr. 8 vom 1.

26. Juli 1943

61. Jahrgang

Geldenned der 1o. Theinisch Westunschen=Panzerbiriston

Das Bild der Kämpfe an der gesamten Ostfront

Berlin, 25. Juli.(Eig. Funkdienst) Das Bild der Kämpfe an der gesamten Ostfront hat sich, verglichen mit den Vortagen, wenig ge­ändert. Immer noch wirft der Gegner rück­sichtslos neue Massen von Menschen und Mate­rial in den Kampf in dem Bestreben, einen Durchbruch durch die deutschen Stellungen zu erzielen, und immer wieder wird er an allen Punkten der Front mit hohen blutigen Ver­lusten zurückgeschlagen.

Im Südosten des Kuban=Brückenkopfes tra­ten die Bolschewisten nach starker Vorbereitung durch Artillerie und Kampffliegern erneut zum Angriff gegen die deutschen Linien an. Sie wur­den aber unter schweren Verlusten, teilweise im Gegenstoß, zurückgeworfen. Auch im östlichen Teil des Kuban=Brückenkopfes, wo der Feind ebenfalls mit Panzerunterstützung angriff, er­litt er dasselbe Schicksal. Gegenangriffe unse­rer Grenadiere kostete die Sowjets mehrere Panzer und hohe Verluste an Toten und Ver­wundeten.

An der Miusfrout erneuerte der Feind seine von Panzern unterstützten Angriffe bis zu Regimentsstärke. Bei den wechselvollen Kämpfen, in die unsere Kampf= und Sturz­kampfflugzeuge, sowie rumänische Kampfflug­zeuge durch Bekämpfung sowjetischer Batterie­stellungen, Truppen= und Panzeransammlungen besonders im Raum südlich Kuibyschow erfolg­reich eingriffen, wurde der Feind ebenfalls in verlustreichen Kämpfen, bei denen er mehrere Panzer verlor, abgewiesen. Bei diesen Kämpfen trotzte die im Wehrmachtbericht erwähnte rheinisch=westfälische 18. Panzer=Grenadier=Di­vision stark überlegenen Feindkräften und trug entscheidend dazu bei, den von den Sowjets be­absichtigten Einbruch in die deutschen Stellun­gen zu vereiteln. Die Division vernichtete in heldenmütigem Einsatz in den letzten Tagen allein 206 sowjetische Panzer.

Am mittleren Donez verhielt sich der Feind bis auf geringfügige örtliche Angriffe ruhig. Deutsche Schlachtflugzeuge griffen im Raum von Isium erfolgreich in die Erdkämpfe ein, in dem sie in Tiefflügen feindliche Stellungen und Truppenansammlungen mit Bomben und Bord­waffen angriffen.

Im Raum von Bjelgorod erneuerte der Feind mit starken Infanterie= und Panzerkräf­ten, unterstützt von Schlachtfliegern, seine An­griffe auf die deutschen Stellungen. Es ent­spannen sich harte Abwehrkämpfe, in deren Verlauf wieder 49 Sowjetpanzer abgeschossen wurden. Ein starker Verband deutscher Kampf­flugzeuge griff in die Kampfhandlungen ein und vernichtete Truppen= und Panzerbereitstel­lungen des Feindes im Raum 40 km nördlich von Bielgorod.

Beim Angriff einer verstärkten Regiments­gruppe im Raume von Orel, die eine verloren gegangene Verbindung mit den Nachbartrup­pen wieder herzustellen suchte, wurden acht sowjetische Panzer vernichtet. In dem Wald­und Flußgelände nordwestlich Orel entspannen sich besonders harte Kämpfe. Durch Vernich­

tung starker feindlicher Kräfte brachte die Luft­waffe in diesem Raum. in unermüdlichen Ein­sätzen den Verbänden des Heeres große Ent­lastung. Sie zerstörten eine große Anzahl bol­schewistischer Panzer und vernichtete mehr als 150 feindliche Kraftfahrzeuge, zahlreiche Ge­schütze, Munitions= und Treibstofflager. Deut­sche Jägerverbände schwächten wirksam den Einsatz der sowjetischen Luftstreitkräfte über dem Kampfraum.

Bei trübem Wetter setzten die Bolschewisten südlich des Ladoga=Sees nach heftiger Feuervor­bereitung durch Artillerie Granatwerfer und Salvengeschützen, die Angriffe der Vortage unter dem Einsatz stärkster Kräfte und zahlrei­cher Panzer fort. In harten Kämpfen wurden die Angriffe zum Stehen gebracht. Hierbei kam es zu erbitterten, für den Feind sehr ver­lustreichen Nahkämpfen.

Der Erfolg, den uns diese tägliche wiederhol­ten starken Angriffe der Bolschewisten bringen, liegt in den auf die Dauer unersetzlich hohen Verlusten an Menschen und Material, die der Feind täglich hinnehmen muß und die ihn zwingen, immer neue Neserven in das deutsche Abwehrfeuer zu schicken.

Im Zuge ihrer Angriffstätigkeit versuchten die Sowjets auch in unsere Stellungen nördlich Dorogobusch einzudringen und die Haupt­kampflinie aufzurollen. Batterien aller Kali­ber, Salvengeschütze, Pak und Granatwerfer be­reiteten in einem 20 Minuten anhaltenden Trommelfeuer den Angriff vor. Nachdem die Sowjets' Minensperren und Drahthindernisse beseitigt hatten, traten sie unter dem Schutz des Morgennebels mit drei Kompanien und zwei starken Stoßtrupps als Angriffsspitze gegen die Stellungen einer sächsischen Einheit an. Wäh­rend der Feind im zusammengefaßten Abwehr­feuer der Infanteriewaffen schon vor der Hauptkampflinie überall blutig abgewiesen wurde, wobei er über hundert Tote und viele Verwundete verlor, gelang es einer feindlichen Panzergruppe. in einen unserer vorgeschobenen Stützpunkte einzudringen.

Da warf sich der Stützpunktkommandant, ein deutscher Unteroffizier, mit nur vier Grenadie­ren der Uebermacht von 50 Bolschewisten ent­gegen. In dem sich nun entspinnenden Kampf gelang es der kleinen, tapferen Schar, die Vol­schewisten mit über hundert Handgranaten und ununterbrochenem Maschinengewehrfeuer in wenigen Minuten restlos zu vernichten und so ein Aufrollen unserer Stellung zu verhindern.

Rumänisch=kroatisches Kulturabkommen unter­zeichnet.

Bukarest, 25. Juli. Am Sonnabend wurde hier durch den rumänischen Unterrichtsminister Petrovics und den kroatischen Staatsminister Tortitsch ein kroatisch=rumänisches Kulturab­kommen unterzeichnet.

Der Terrorangriff der anglo=amerikanischen Luftgangster auf Rom

Unser Bild zeigt links eine Außenansicht der beschädigten Kirche vor dem Angriff. Rech: ein Blick in das Innere der San=Lorenzo=Basilika vor den schweren Beschädigungen.

Scherl=Bildarchiv=Autofler

Einbruch in die feindliche Stellung

Nachdem der Einbruch in den bolschewistischen Graben vollzogen, werden die Bolsche­wisten von den ½-Grenadieren einzeln aus ihren Löchern herausgeholt.

H=PK=Kriegsberichter Grönert(Sch)

12s Sowzer=Panzer Vernichtel

Hertlich begrenzte Kampfhandlungen auf Sizilien Terrorangriff auf Hamburg

Aus dem Führerhauptquartier, 25. Juli. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Am Kuban=Brückenkopf und an der Mius=Front scheiterten mehrere ört­liche Angriffe des Feindes, die zum Teil im Gegenstoß abgewehrt wurden. Am mittleren Donez ließ die Angriffstätigkeit der Sowjets merklich nach. Starke sowjetische Infan­terie= und Panzerkräfte versuchten wiederum vergeblich den Durchbruch im Raum von Bjelgorod. Im Kampfgebiet von Orel hielten die wechselvollen Kämpfe an. Die Sowzets wurden an mehreren Stellen in erfolgreichem Gegenangriff zurückgeworfen. Oertliche Einbrüche wurden abgeriegelt. Südlich des Ladogasees brachen auch gestern wieder sämtliche mit stärkeren Kräften geführte Angriffe unter besonders hohen Verlusten des Feindes zusammen. Die Sowjets verloren in den Kämpfen des gestrigen Tages 125 Panzer.

Bei den letzten Kämpfen an der Mius=Front zeichnete sich die rheinisch=west­fälische 16. Panzergrenadier=Division besonders aus.

Auf Sizilien fanden gestern nur örtlich begrenzte Kampfhandlungen statt, ohne daß der Feind Erfolge erzielen konnte. Jagd= und Zerstörerverbände der Luftwafse grif­fen in die Erdkämpfe ein. Flakartillerie schoß in der Straße von Messina ein feindliches Schnellboot in Brand.

Vor der niederländischen Küste kam es in der vergangenen Nacht erneut zu mehreren Gefechten zwischen den Sicherungsstreitkräften eines deutschen Geleits und britischen Schnellbooten. Ein Schnellboot wurde versenkt, fünf andere in Brand geschossen und meh­rere beschädigt. Ein eigenes Fahrzeug ging verloren. Teile der Besatzung konnten ge­rettet werden.

In den Gewässern des hohen Nordens schlugen deutsche Jäger in den heutigen Vormittagsstunden einen Angriff feindlicher Fliegerkrafte auf ein eigenes Geleit ab. Von den angreifenden 35 feindlichen Flugzeugen wurden 17, darunter elf Bomber, abgeschossen.

Durch Tages=Angriffe nordamerikanischer Bomber auf norwegisches Gebiet hatte die Bevölkerung erhebliche Verluste an Toten und Verwundeten. Besonders in Drontheim wurden starke Gebäudeschäden in Wohngebieten verursacht.

Ein starker Verband britischer Bomber führte in der vergangenen Nacht einen Ter­rorangriff gegen die Stadt Hamburg, durch den schwere Verluste unter der Bevöl­kerung und starke Zerstörungen an Wohnvierteln, Kulturstätten und öffentlichen Gebäu­den entstanden Luftverteidigungskräfte schossen im nordwestdeutschen Küstengebiet und im norwegischen Raum nach bisherigen Feststellungen 17 der angreifenden Bomber ab.

Bei den schon gestern gemeldeten erfolglosen Angriffsversuchen feindlicher Fliegerkräfte auf Kreta wurden insgesamt 21 feindliche Flugzeuge über der Insel abgeschossen.

Die Schlagkraft unserer Schnellboote

Das erfolgreiche Gesecht am Kanal

Berlin, 25. Juli. Nachdem soeben deut­sche Schnellboote im Seegebiet von Sizilien durch einen erfolgreichen Angriff auf ein feind­liches Geleit, aus dem zwei Zerstörer und zwei Dampfer herausgeschossen wurden, die Schlag­kraft dieser Waffe und den Kampfgeist der Schnellbootbesatzungen auf eindrucksvolle Weise erneut sichtbar gemacht hatten, erbrachten die

deutschen Sicherungsstreitkräfte im Kanal

jetzt wieder den Beweis, daß sie sich im Kampf mit britischen Schnellbooten nicht nur zu be­haupten wissen, sondern den Feind schwer zu treffen vermögen. Eine neue Niederlage star­ken Ausmaßes wurde dem Feind in der Nacht zum 23. Juli in einer Reihe zusammenhängen­der Einzelgefechte beigebracht, die sich im See­gebiet zwischen Omuiden und den Helder ab­spielten.

Kennzeichnend für diesen Kampf. der in der ersten Stunde nach Mitternacht begann und mit Unterbrechungen bis zum Beginn der vier­ten Morgenstunde durchgeführt wurde, ist die Tatsache, daß es den britischen Schnellbooten in keinem Falle gelang, ihre Angriffe bis an den Kern des Geleits heranzutragen. Der feu­rige Sperr=Riegel, den die leichten Seestreit­kräfte um das Geleit zogen, sobald Artillerie­oder Torpedoschnellboote des Feindes sichtbar wurden, ließ alle Vorstöbe scheitern.

Von dem Ueberraschungsmoment konnte der Feind keinen Gebrauch machen, da unsere Be­satzungen ihn stets zuerst ausmachten. Das war vor allen Dingen gleich bei der ersten Be­

gegnung der Fall. Das Geleit wurde durch verabredetes Signal alarmiert, und im gleichen Moment eröffneten die an der Spitze marschie­renden Sicherungsstreitkräfte das Feuer. Bei diesem ersten Gefecht unternahm eine Gruppe von feindlichen Schnellbooten einen in den späteren Gefechten nicht mehr versuchten Durch­bruch, der unseren Booten Gelegenheit gab. die Feindboote auf kürzeste Entfernung unter Beschuß zu nehmen. Vereinzelt war der Ab­stand so kurz, daß unsere Besatzungen auch mit Handaranaten kämpfen konnten. Die Beschießung, aus allen Rohren und teils auch mit schwerem Kaliber hatte zahlreiche beobach­tete Treffer zur Folge. Auf einem der feind­lichen Boote schoß nach einem solchen Voll­treffer eine hohe Stichflamme zum nächtlichen Himmel.

Schließlich löste sich der Kampf mit dem bri­tischen Schnellbootverband in gruppenweise ge­führte Einzelgefechte auf. die jedesmal damit endeten, daß der Feind nach einer ganzen An­zahl von Treffern sich einnebelte und außer Sicht kam. Mehrfach wurde dabei beobachtet. daß Feidboote mit dem Bug oder Heck bereits tiefer im Wasser lagen. Die Ausfälle machten sich auch dadurch bemerkbar, daß spätere Vor­stöße jedesmal weniger feindliche Boote im Angriff sahen. Das deutsche Geleit traf voll­zählig in seinem Bestimmungshafen ein. Die Beschädigungen und Ausfälle auf deutscher Seite find, an den Verlusten des Gegners ge­messen, gering.