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Nevigeser Volkszeitung

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Nr. 195

Heiligenhauser Zeitung

Gauptschriftleiter: Peter Ruß, Velbert.- Verantwortlich für Anseigen: Rud. Reich, Velbert Druck und Verlag: Karl Hochmann, Velbert, Friedrichstr. 114. Bezugepreis wöchentl. mp Pig

etnscht. 20 Pig, Trägeriohm.(Gultig int a. 2l. Anseigenliste Nr. 6 vom 1. September 2940.

Montag=Abend,

18. Julli 1940

61. Jahrgang

Neue Beispien unserer Mberteßenhei.

Die Bewährung desTiger" im Kampf mit sowietischen Stahlkolossen Durch Kaltblätigkeit und Entschluß­

kraft gewannen unsere Panzermänner die Oberhand

Berlin, 19. Juli.(Eig. Funkdienst.) Die Schlacht in der Mitte der Ostfront, in der die Bolschewisten seit dem 5. Juli fast 4000 Panzerkampfwagen verloren, bringt täglich neue Beispiele für die Ueberlegenheit unserer Waffen und Soldaten gegenüber dem Massenaufgebot der Sowjets. Als sich feindliche Panzer zum Stoß gegen die Flanke eines weit vorgedrunge­nen ½=Panzer=Grenadierbataillons bereitstell­ten, griff kurzentschlossen einTiger die auf­zefahrenen Sowjetpanzer an. Rasendes Feuer

überschüttete den vorrollenden, einzelnen Pan­zer, aber wirkungslos prallten die Geschosse an seinen dicken Stahlplatten ab. Unentwegt stieß der Tiger weiter vor, brachte sich in günstige Schußposition und schoß sechs feindliche Panzer­kampfwagen verschiedener Typen ab. Die rest­lichen Panzer entzogen sich durch schleunigen Rückzug der Vernichtung. Nach diesem Erfolg fuhr derTiger" in seine Ausgangsstellung zurück. Dort hatten die Bolschewisten aber in­zwischen mit starken Infanterie= und Panzer­kräften frontal anzugreifen begonnen. Sofort schaltete sich der schwere deutsche Panzer ins Gefecht ein und schoß kurz hintereinander 16 Panzer, darunter mehrereT 34, ab. Damit brach auch dieser bolschewistische Angriff zu­sammen.

Nicht weniger eindrucksvoll war der Kampf eines Pakgeschützes gegen neun Sojwetpanzer, die bei einem Gegenangriff unsere Infanterie­stellung bereits durchstoßen hatte. Schon mit dem ersten Schuß erledigte die sofort zur Ein­bruchsstelle vorgezogene Pak auf Selbstfahr­lafetten den vordersten Panzer aus etwa 200 Meter Entfernung. Daraufhin nahmen die so­wietischen Panzerkampfwagen die Geschützbedie­nung unker heftiges Feuer aus Kanonen und Maschinengewehren. Die Panzerjäger verloren bei diesem ungleichen Kampf aber nicht eine Sekunde ihre Nerven. Ruhig wie auf dem Exerzierplatz richteten sie ihr Geschütz und jagten demT 34 Schuß auf Schuß entgegen. Panzer umPanzer wurde getroffen und in wenigen Minuten standen die neun Stahlkolosse in hellen Flammen.

Daß es im Kampf aber nicht nur auf die besten Waffen, sondern vor allem auf die Sol­daten, die sie bedienen, ankommt, zeigte das Beispiel eines Panzerfahrers. Einige Tiger­panzer waren im Angriff tief in feindliche Stellungen eingedrungen, als bei einem von ihnen der Kühler schadhaft wurde und Wasser verlor. Rasch war die Reparatur durchgeführt, doch ohne Ergänzung des Wasservorrats war an die Fortführung des Angriffs nicht zu denken. Kurz entschlossen stieg der Fahrer aus, um beim Nachbarpanzer einen Kanister Wasser zu holen. Als die Bolschewisten dies beobachteten, kon­zentrierten sie ihr Feuer auf den feindlichen Mann, der von den Geschossen verfolgt, in großen Sprüngen zu dem nächststehenden Kampf­

wagen hinüberlief. Kaum hundert Meter moch­ten es sein, doch sie waren bedeckt von Ma­schinengewehrgarben und einschlagenden Gra­naten. Dennoch überwand der Fahrer die Strecke und blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Ganz aussichtslos erschien der Rückzugsweg, da sich die Sowjets jetzt eingeschossen, hatten, aber der Fahrer versuchte es. Im Zickzack sprang er von Trichter zu Trichter und, jede Deckungsmög­lichkeit ausnützend, näherte er sich immer mehr seinem Panzer. Doch kurz vor dem Ziel traf ihn ein Granatsplitter. Er stürzte, raffte sich aber noch einmal auf und lief weiter. Er er­reichte den Panzer, reichte das kostbare Wasser zum Turmluk hinauf und brach dann zusammen. Seine Kameraden zogen ihn in den schützenden Panzer und verbanden ihn. DerTiger aber konnte weiterfahren und den Angriff fortsetzen, der zur Wegnahme der feindlichen Stellung führte.

Kaltblütigkeit und Entschlußkraft bewies auch der Kommandant eines leichten Panzers. Beim Vorstoß gegen stark ausgebaute

seindliche Stellungen sah er, wie zwei schwere Pakgeschütze ihre langen Nohre gegen seinen Panzer richteten. Im nächsten Augenblick pfiff auch schon die erste Granate über seinen Turm hinweg. Nur Bruchteile von Sekunden lagen zwischen dem Richt= und Feuerbefehl des Kom­mandanten. Der Schuß seiner Panzerkanone traf die eine Pak im gleichen Augenblick, als der bolschewistische Geschützführer den Feuer­befehl gab. In höchster Fahrt rollte dann der Panzer weiter vor und walzte das andere Ge­schütz nieder, bevor es zum Schuß kam. Plötzlich aber stand er vor einer Deckung, aus der ihm eine geballte Ladung entgegenflog. Nur um einen Meter verfehlte sie ihr Ziel. Dieser

eine Meter aber entschied den Kampf. Noch im Rauch und Feuer der Er­plosion riß der Panzerkommandant das Turm­luk auf, schwang sich auf seinen=Rand und warf Handgranaten zwischen die Bolschewisten. Sie trafen so glücklich, daß ihre Splitter die ganze Besatzung des feindlichen Kampfstabes außer Gefecht setzten.

Wieder 337 Feindpanzer vernichtet

Sowjets rannten vergeblich an und erlitten wiederum höchste blutige Verluste

Erbitterter Widerstand auf Sizilien

Aus dem Führerhauptquartier, 19. Juli.(Eig. Funkdienst.) Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Sowjets rannten auch gestern gegen die Mitte und den Südteil der Ost­sront vergeblich an. Sie erlitten dabei erneut hohe blutige Verluste und verloren 337 Panzer. Am Kuban=Brückenkopf stellte der Feind infolge seiner schweren Verluste im Laufe des Nachmittags seine Angriffe ein. Am Mius und am mittleren Donez setzten die Sowiets ihre Durchbruchsversuche fort, die an der zühen Abwehr oder durch den ent­schlossenen Gegenangriff unserer Truppen scheiterten. Nördlich Bielgorod wurden die in mehreren Wellen angreifenden Infanterie= und Panzerverbände der Sowjets bereits vor der Hauptkampflinie zerschlagen. Im gesamten Raum von Orel wehrten unsere, Trup­pen in wechselvollen Kämpfen die an zahlreichen Stellen der Front vorgetragenen An­griffe unter besonders hohen Verlusten für den Feind ab. An der übrigen Ostfront führten die Sowjets nur örtliche erfolglose Angriffe Die Luftwaffe griff mit starken Verbänden wiederholt in die Kämpfe an den Schwerpunkten der Abwehrschlacht ein und war in zahl­reichen Luftkämpfen erfolgreich. Rumänische Jäger schossen hierbei 17 Sowjetflugzeuge ab.

Auf Sizilien leisten deutsche und italienische Truppen teilweise in beweglicher Kampfführung dem Feind weiterhin erbitterten Widerstand. Im Küstenabschnitt südlich Catania wurden von schwerer Schiffsartillerie und starken Fliegerkräften unterstützte Durchbruchsangriffe britischer Infanterie= und Panzerverbände abgewiesen. Deutsche und italienische Fliegerverbände bekämpften bei Tag und Nacht die Transportflotte des Fein­des in den Gewässern Siziliens mit großem Erfolg.

Bei der Abwehr von Angriffen gegen deutsche Geleite an der norwegischen und hollän­dischen Küste wurden ein seindliches Unterseeboot versenkt und durch Sicherungsfahrzeuge und deutsche Jäger fünf Flugzeuge abgeschossen. Vier weitere feindliche Flugzeuge, dar­unter ein Großflugboot wurden über dem Kanal sowie über dem Atlantik vernichtet. Ein eigenes Jagdflugzeug ging verloren.

In der vergangenen Nacht überflogen nur einzelne Störflugzeuge das Reichsgebiet.

Deutsche Unterseeboote versenkten im Kampf gegen feindlichen Nachschub erneut zehn Schiffe mit 82.000 BRT.

12000 Brl.-Munitionsdampfer flog in die Lust

Schwerer Jeind-Kreuzer vor Sizilien vorpediert

Rom, 19. Juli.(Eig. Funkdienst). Der ita­lienische Wehrmachtbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut:

Auf Sizilien wurden wiederholt feindliche Angriffe zurückgeschlagen. Im Verlauf der Kämpfe der letzten Tage hat sich dieLivorno­

Division" durch ihre tapfere Haltung besonders hervorgetan. Bombengeschwader und Kampf­flugzeuge der Achse, die die Streitkräfte des Heeres unterstützten, griffen feindliche Truppen­

Anzufriedenheit der Neger mit Roosevelt

Die schwarze Gefahr in ASA ein Weliproblem

di. Lissabon, 19. Juli.(Telegramm.) Der Krieg hat aus der amerikanischen Negerfrage ein Weltproblem gemacht, erklärt die englische ZeitschriftNew Statesman and Nation" im Zusammenhang mit den täglichen Schwierig­keiten zwischen Weißen und Negern in der (emsrrilanischer Rüstungsindustrie. Die Reger hätten zwar nach der amerikanischen Verfassung auf dem Papier die gleichen Rechte wie die an­eren amerikanischen Bürger, aber in Wirklich­tit wären sie die Leibeigenen ihrer Arbeit­her: Ein vertraulicher Bericht über ihr Ver­ss zum Kriege, den die Washingtoner Re­gieung kürzlich nach Befragung einiger hundert­taund Neger angefertigt habe, ergebe, daß sie von dem Feldzug gegen Deutschland roch von dem Kriege gegen Japan etwas wisse wollten.

2aie Neger mit 13 Millionen zehn Pro­zent deamerikanischen Bevölkerung ausmachen,

ist diese Feststellung nicht uninteressant. 38 Pro­zent der befragten Neger forderten, daß zunächst einmal die Demokratie in USA wirklich ein­geführt würde, 47 Prozent, daß ihnen die ver­schlossenen Industriezweige geöffnet und 10 Pro­zent, daß die Unterschiede in der Bezahlung zwischen Weißen und Negern beseitigt würden. bevor für sie der Krieg gegen die Achsenmächte einen Sinn hätte.

Es ist verständlich, sagt die englische Zeit­schrift, daß die Neger das Märchen von der deutschen Herrenrasse nicht glauben, sondern zu­nächst die Beseitigung ihrer eigenen politischen Sklaverei verlangen. Im Hinblick auf die kom­menden Wahlen sei diese Stimmung unter den Negern sehr wichtig, denn in einigen Staaten des Nordens, wie New York, könnten sie sehr wohl die Entscheidung bringen. Im ganzen be­trachtet, seien die Neger mit Roosevelt unzu­frieden, weil er die ihnen früher gemachten Versprechungen nicht eingelöst habe.

und Fahrzeugansammlungen wirksam an. Wäh­rend dieser Kämpfe wurden vier feindliche Flug­zeuge zum Absturz gebracht. Im Verlauf von Tages= und Nachtflügen der italienischen und deutschen Luftstreitkräfte wurden der feindlichen Schiffahrt neue Verkuste beigefügt. Ein 12 000 Brt.=Dampfer, der mit Munition beladen war, wurde von einem unserer Torpedo=Flugzeuge getroffen und in die Luft gesprengt. Ein schwe­rer Kreuzer und ein Dampfer mittlerer Größe wurden ebenfalls von Torpedos unserer Flug­zeuge getroffen. Eines unserer Aufklärungs­flugzeuge zerstörte einen Bomber über Sardi­nien.

Am Montag=Vormittag warfen zahlreiche feindliche Fliegerverbände zahlreiche Vomben über Nom ab. Der entstandene Schaden wird zur Zeit festgestellt.

Toso vor den Gouverneuren

Alle Kräfte für die Sicherung des Endsieges

Tokio, 19. Juli.(Ostasiendienst des DRB.) Vor den Provinzgouverneuren Japans, die zu einer außerordentlichen Tagung in Tokio ver­sammelt sind, sprach am Montag Ministerpräsi­dent Tojo über die Aufgaben, denen die Heimat heute gegenüberstehe. Es gelte, so erklärte Tojo, alle Kräfte für die Sicherung des Endsieges einzusetzen. Die zahlreichen neuen Regierungs­maßnahmen zielten darauf ab, die nationale Struktur des Landes zu sichern und die Kriegs­produktion immer weiter zu steigern. In den Rahmen der Bestrebungen sielen auch die Maß­nahmen zur Sicherstellung der Selbstversorgung des Landes mit den wichtigsten Lebensmitteln.

Schlachtfelder auf Sizilien

Von Oberstleutnant a. D. Benaro

Sizilien, die Insel am Angelpunkt des Mitter­meeres, an der Grenzscheide zweier Erdteile, ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder der Kampfboden gewesen, auf dem die Arianer ihren Streit um die Herrschaft im Mittelmeer­raum austrugen. Europäische und afrikanische, griechische, römische und karthagische, germa­nische und arabische Kulturwelten stießen hier in blutigen Schlachten zusammen. Gegen fran­zösische und spanische Gewaltherrschaft bäumte sich die Bevölkerung in trotzigen Aufständen auf. bis am Ende die Insel durch die kühne Tat eines begeisterten Freiheitskämpfers Ruhe in dem geeinten jungen Italien fand.

In Himera, einer Ortschaft unweit Pa­lermo. im Jahre 480 v. d. Z. hob es an. Gelon von Syrakus und Theron von Agrigent schlugen dort die Karthager am gleichen Tage. Daß die Athener bei Salamis der persischen Flotte eine vernichtende Niederlage bereiteten, ist ein Zu­fall, der an innerem Gehalt gewinnt. wenn man sich vergegenwärtigt, wie das Weltbild sich geändert hätte, falls die Würfel des Schick­sals umgekehrt gefallen, falls gleichzeitig von Osten und Westen afrikanische und asiatische Barbarenvölker in den Mittelmeerraum ein­gedrungen wären und die abendländische Kul­tur hinweggeschwemmt hätten.

In den nächsten Jahrhunderten verlagerte sich der politische und damit auch der mili­tärische Schwerpunkt Siziliens nach dem Osten der Insel, Syrakus, die reiche Handels­metropole in diesen Gewässern mit der Ein­wohnerschaft von fast einer Million, wurde von ihren Beherrschern, den Tyrannen, zu der gewaltigsten Festung jener Zeit ausgebaut. 30 Stunden brauchte ein rüstiger Fußgänger, wollte er ihre sturmbewährten Mauern um­schreiten. Als Zitadelle überragte die Befesti­gungsanlagen die 10 Kilometer vom Stadtkern entfernt liegende Burg auf dem Felsen des Euryalus, die mit ihren unterirdischen Wohn­und Vorratsräumen einem ganzen Heer Unter­schlupf gewähren konnte. Vor ihren Mauern wurde so manche Schlacht in den Bruderkämpfen der Kolonistenstädte sowohl als auch in ihrem gemeinsamen Kampf gegen die Karthager ge­schlagen. Zwei Sommer 414/13 v. d. 3. wider­stand sie allein dem Heer, das Athen auf Betreiben des Alcibigdes den ionischen Städten der Insel in ihrem Kampf gegen die dorischen Städte, deren Vorort Syrakus war, zu Hilfe geschickt hatte. Nichts nutzte es dem athenischen Heer, daß es manchen taktischen Sieg über die Ausfalltruppen der Verteidiger errang. Die Mauern widerstanden. die Hafeneinfahrt war nicht zu sperren. Seuchen und Hunger lichteten die Reihen der Angreifer. Als die Athener sich endlich zur Aufhebung der Belagerung und zur Rückkehr auf ihre Schiffe entschlossen, wurden sie von den nachstoßenden Sizilianern und den zu ihrem Beistand über das Meer herbeigeeilten Karthagern am Flusse Assinarus zur Entschei­dungsschlacht gestellt und vernichtend geschlagen. Was nicht im Nahkampf fiel, wurde, soweit es athenische Stadtbürger waren, als Gefangene

in die Steinbrüche von Syrakus geschleppt; so­weit es athenische Bundesgenossen waren, als Sklaven verkauft. Um ein Haar hätten 100 Jahre später die Karthager die Mauern be­zwungen, wenn nicht der damalige Stadt­

gewaltige Agathokles durch Landung einer

Streitmacht auf afrikanischem Boden kurz vor dem Generalsturm der die karthagischen Poli­tiker zu einer Verständigung bewogen hätte.

Acht Tagemärsche westlich von Syrakus liegt ein Angriffsschlachtfeld, das in der Geschichte Siziliens einen wichtigen Platz einnimmt. Hier nahm Timoleon, den Korinth seiner Tochter­stadt Syrakus als Feldherrn zur Verfügung gestellt hatte, mit 5000 Fußkämpfern und 1000 Reitern den Kampf gegen 50000 Karthager auf. Ungünstige Vorzeichen: ein Maultier mit der Totenblume, mit Essigfässern beladen, kam dem Heere entgegen. Adler kämpften um eine Schlange über der Marschstraße, dies drückte auf die Stimmung der Mannschaft. Aber Timoleon wußte ihnen mit klugen Worten eine glückliche Deutung zu geben. Er packte in kühnem Zuge die karthagische Vorhut, ehe noch ihr Gros den Fluß überschritten hatte.

Während die Reiter die Flügel umringten. stürmte Timoleon selber mit dem Fußvolk gegen die Mitte an. Da zudem der Wettergott ihm zu Hilfe kam und unter Donner und Blitz den Karthagern Regen und Hagel entgegenpeitschte, ergriff die Karthager panischer Schrecken. Sie stürmten zum Fluß zurück. Es kam zu Szenen, wie sie uns Deutschen aus der Schlacht an der Katzbach geläufig sind. Mehr als 10000 sollen erschlagen oder von ihren schweren Rüstungen in die Tiefe gezogen. im Uferschlamm erstickt oder von wildschäumenden Wogen hinweg­gerissen worden sein. Die 200 Streitwagen der Karthager vermochten die Lage auch nicht zu retten. Ihre Pferde wurden in dem Un­wetter scheu und kiefen im Durchgehen sich