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Aas Westdeutsählen debieten

28. Juni 1938

Arbeitsgemeinschaft der Mundardschter gegrlindet

Wuppertal. Die lebhaften Bemühungen der deutschen Mundartdichter um eine lebendige Pfle­ge der verschiedenen Mundarten deutscher Zungen, wie sie im Verlaufe des Wettkampfes um den Goldenen Spatzen von Wuxpertal zutage truten, haben eine lobende Anerkennung von höchster Stelle gefunden. Die Reichsschrifttumskammer hat den Auftrag erteilt. eine Arbeitsgemeinschaft der mundartlichen Dichter zu gründen. Die Bil­dung dieser Arbeitsgemeinschaft wurde anläßlich einer zum Abschluß des Wettstreites stattgefun­denen Arbeitstagung vollzogen. Zum Vorsitzenden wurde Wilhelm Grobben bestellt. Eine Reihe be­deutsamer Fragen mundartlichen Schaffens stan­den auf der Arbeitstagung im Mittelpunkt der Erörterungen. Wilhelm Grobben behandelte das Wesen mundartlicher Dichtung Dr. Koevel vom Sprachpflegeamt sprach über das überaus wichtige ThemaMundart zur Rechtschreibung. Sein Vortrag ließ die besonderen Schwierigkeiten auf diesem Gebiet erkennen. Dos zu rasche Festlegen der Rechtschreibung sei falsch das klangliche Prinzip in der Rechtschreibung finde in der Ab­stammung der Wörter seine Grenzen. Weiterhin wurde noch das Verhältnis der Mundart zur Bühne, zum Rundfunk, die Notwendigkeit ihrer Förderung in der Schule in einer Reihe interes­santer Ausführungen beleuchtet. Die neugegrün­dete Arbeitsgemeinschaft wird sich, wie der Lan­desleiter der Reichsschrifttumskammer Pistor be­merkte mit dem ernsten Bestreben ihrer Mitglie­der schon dafür einsetzen, daß die wortgewordene Seele der deutschen Landschaft als reinster Spre­gel deutschen Wesens erhalten bliebe.

Zuchthausstrafen für ungetreue Beamte

Paderborn. Die große Strafkammer Pader­born hatte sich mit drei Angeklagten wegen schwe­rer Amtsverfehlungen zu befassen. Angeklagt waren der 41 Jahre alte frühere Kreisausschuß­inspektor Heinrich Wiewel. der 31 Jahre alte Fer­dinand Steinkemper und der 29 Jahre alte Josef Schwarze, sämtlich aus Büren. Die Angeklagten waren bei der Kreiskommunalkasse in Büren tätig und zwar Wiewel als Inspektor und die beiden anderen als Kassengehilfen. Im Herbst des ver­gangenen Jahres wurde gelegentlich einer gründ­lichen Revision festgestellt, daß Jahre hindurch und zwar von 1928 ab, schwere Unterschlagungen. Ur­kundenfälschungen und Untreuehandlungen seitens dieser drei vorgekommen waren. Die Angeklagten wurden in Haft genommen und die weiteren Er­mittlungen ergaben auch umfangreiche Amtsver­brechen. Der Angeklagte Wiewel mußte nach vier Wochen Haft wieder entlassen werden, weil er ein schweres Kopfleiden hatte.

Die Hauptverhandlung ergab in außerordent­lich verwerflicherWeise das Bild ungetreuer Dienstführung, wie man sie wohl selten in solchem Ausmaß bei einer Dienststelle vorfindet. Dabei muß betont werden, daß der Beginn der Straf­taten lange Zeit vor der Bereinigung der Behör­denstellen von unehrlichen Elementen liegt. Die schwerste Schuld an den Unterschlagungen trifft Wiewel, der als vorgesetzter und gehobener Beam­ter den beiden anderen Angeklagten das schlechte­ste Reispiel gab. Er verstand es, mit den beiden die Verfehlungen jahrelang zu verschleiern, die Angeklagten halfen sich gegenseitig aus bei Fäl­schungen. Falschbuchungen und sogar bei Urkun­dennernichtung.

Die Straffammer erkannte gegen sämtliche An­geklagten auf schwere Zuchthausstrafen. Das Ur­teil lautete gegen Wiewel auf zwei Jahre Zucht­haus. 500 RM. Geldstrafe und drei Jahre Ehr­verlust. Ferner wurde wieder Haftbefehl gegen ihn erlassen, weil es nach der Ansicht des Gerichts dem Volksempfinden widerspreche.daß ein mit Zuchthaus bestrafter Mann weiter auf freiem Fuß bleibe, es sei denn, daß die amtsärztliche Unter­suchung Haftunfähigkeit feststelle. Gegen Stein­kemper lautete die Strafe auf ein Jahr sechs Mo­nate Zuchthaus und 300 RM. Geldstrafe. gegen Schwarze auf ein Jahr drei Monate Zuchthaus und 200 RM. Geldstrafe.

und Volrsgesundheil

Eine Reichstagung in Bochum

Bochum. In diesen Tagen sind in Bochum die Leiter der Abteilungen Volksgesundheit der Aemter für Volkswohlfahrt aus dem Reich, der Ostmark und Danzig zu einer Arbeitstagung ver­sammelt. Der Dirigent des Amtes für Volkswohl­fahrt. Dr. med. Walter wies im ersten Vortrag der Tagung auf die große Bedeutung des Amtes für Volksgesundheit für eine gesunde Bevölke­rungspolitik hin. Seine Aufgabe für die Zukunft liege vor allem in Verhütungs= und Vorbeu­gungsmaßnahmen, um das Volk vor gesundheit­liche Schäden zu bewahren und es in allen seinen Gliedern gesund zu erhalten. Eine der wichtigsten Sonderaufgaben des Amtes sei die Bekäm­pfung der Tuberkulose. Eine weitere bedeutsame volksaufbauende Aufgabe liege in der Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit. Der zielbewußten Aufklärungsarbeit des Amtes für Volksgesundheit sei es gelungen, die Säug­lingssterblichkeit in Deutschland von 7.9 v. H. auf 6,8 v. H. herabzudrücken; das bedeute, daß in einem Jahr 300000 Kinder mehr am Leben er­halten bleiben. Die Betreuung des Menschen durch die NSV setzte schon an der Wiege ein. So habe die NSV bisher rd. 23 Millionen RM für Kinderwagen, Säuglingskörbe, Säuglingsausstat­tungen ausgegeben. Deutschland besitze heute

Wenn Kinder mit Waffen spielen. Wieder ein Todesopfer.

Kleve. Auf dem Speicher eines Hauses in Zyfflich fanden Kinder einen Teschina. Sie nah­men die Waffe an sich und hantierten damit beim späteren Spiel auf dem Hofe. Plötzlich entlud sich die Waffe und ein siebenjähriger Junge wurde so unglücklich getroffen, daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. Trotz sofortiger Ope­ration ist das Kind gestorben.

150000 Kindergärten und 120000, Erntekinder­gärten, die von der NSV betreut werden. Der Reichsmütterdienst sei in den letzten Jah­ren fortgesetzt ausgebaut worden. So wurden allein in dem Zeitabschnitt von 1933 bis 1937 1 245000 Mütter in 63000 Kursen geschult. Diese wirksame Schulung für die Volksgesundheit er­folgte in 194 Mütterschulen von 1750 Wander­lehrerinnen. Dazu komme, daß in 1275330 Be­ratungsstunden und 7200 Hausbesuchen durch die NS.=Schwesternschaft 2407 948 Personen betreut worden sind. Der Redner teilte mit, daß die Ar­beitsleistung der in der NSV tätigen ständigen Mitarbeiter in der Zeit von Januar 1935 bis Oktober 1937 einer Gesamtleistung von 232,5 Mil­lionen Tagewerke gleichkomme.

Eine Besichtigungsfahrt nach Hagen=Vorhalle führte die Tagungsteilnehmer in das Arbeitsge­biet der NSV.=Gauschule ein. Hauptamtsleiter Hilgenfeld würdigte hier die segensreiche Mit­arbeit des Amtes für Volksgesundheit an den Ge­samtaufgaben der NSV. In Erfüllung der hohen Pflicht gegenüber Mutter und Kind müsse der Kampf für Erhaltung und Stärkung der deutschen Volkskraft opferbereit durchgeführt werden, um das große Ziel der völligen Gesundung des deut­schen Volkes zu verwirklichen.

Die gefährliche Schleifererankheit

Der Kampf gegen die Sillidose

Remscheid. Am Sonntagabend begann hier eine Tagung des Verbandes der deutschen Eisen­und Stahlberufsgenossenschaften mit den Feilen­schleiferei=Inhabern aus dem ganzen Reich, die unter dem LeitgedankenBekämpfung der Sili­kose stand. Während der Sonntag verschiedene Fachvorträge brachte, führte am Montag eine Rundfahrt ins Solinger und Remscheider Gebiet, wobei man sich von der in den letzten Jahren er­folgreich durchgeführten Umstellung in den Betrie­ben überzeugen konnte. Mit Absicht hatte man die Tagung in dieHeimat des Schleifens" ver­legt, wie es der Verbandsleiter Beck sagte, um hier jede Aufklärung darüber zu erhalten, daß als einzig wirksames Mittel im Kampf gegen die ge­fährliche Schleiferkrankheit der Kunststein als Er­satz des Natursteins eingesetzt werden kann. Im Bergischen Lande sei die Krankheit bereits erfolg­reich bekämpft worden, und diese Tagung sollte einen letzten Avvell darstellen an alle, das Schreck­gespenst der Silikose zu verscheuchen, die Tagung werde darum einen Markstein in der Geschichte der Sozialversicherung bedeuten.

Der Leiter der Maschinenbau= und Kleineisen­industrie=Berufsgenossenschaft. Oberingenieur Greve, wies darauf hin, daß im bergischen Wirtschafts­gebiet, in dem die meisten Schleifereien Deutsch­lands bestehen, die Notwendigkeit der Auswechse­lung zuerst erkannt worden ist, um der Krankheit zu begegnen. In den letzten Jahren habe es das Eingreifen des Reichsarbeitsministers und des

Reichsversicherngsamtes erreicht, daß die Umstel­lung in den Betrieben immer lebhafter wurde. Es stellte sich auch bald heraus, daß alle Bedenken und Einwendungen gegen den Kunststein hinfällig wurden. Der Kunststein habe sogar in mancher anderer Hinsicht gegenüber dem Naturstein Vor­teile und sei auch wirtschaftlicher. Die Parole für die Industrie müsse heißen: Fort mit dem gefähr­lichen Naturstein und sein Ersatz durch Kunststein. Der Röntgenfachmann Dr. Bergerhoff=Remscheid, der sich seit einiger Zeit besonders mit der Schlei­ferkrankheit beschäftigt hat, sprach zum Thema Silikosebekämpfung ist Kampf gegen Tuberkulose. Er stellte darin heraus, daß die in den Natur­steinen befindliche freie Kieselsäure der Verursa­cher der Silikose ist, die den besten Nährboden für die Tuberkulose darstelle. 55. v. H. der Todesfälle hätten so auch die Tuberkulose als unmittelbare Ursache: so sei der Kampf gegen die Silikose gleichzeitig ein Kampf gegen die Tuberkulose. Die Silikose könne nur dadurch ausgerottet werden, wenn überall an die Stelle von Naturschleifsteinen die Kunststeine treten würden. Sei der Ersatz überall durchgeführt. dann gehöre in wenigen Jahrzehnten die Silikose, die gefährliche Schlei­ferkrankheit, der Vergangenheit an.

Der Verbandsgeschäftsführer Kleditz wies noch darauf hin, daß demnächst Richtlinien für den Kampf gegen die Silikose herauskommen. nach denen zum Schleifen überhaupt nur noch Kunst­steine verwandt werden dürfen.

21. Provinzial-Pferde-Ausstellung der Landesbautenschaft Eiheinland

vzk. Die Anmeldungen für die diesjährige Pro­vinzial=Pferde=Ausstellung, die nunmehr zum 21. Male in Köln stattfindet, sind abgeschlossen. Mit 668 Nennungen sind alle früheren Ausstellungen weit übertroffen; die rheinische Provinzial=Pferde­Schau ist die größte Pferdeschau Deutschlands. Ge­genüber dem Vorjahre bedeutet die Anmeldeziffer ein Mehr von 138 Pferden. Die Bedeutung und der Zweck dieser Schau hat selbst in den Kreisen der kleineren rheinischen Züchter stärksten Anklang gefunden. Das beweist auch die Zahl der Ausstel­ler, die gegenüber dem Vorjahre ebenfalls um 60 gestiegen ist. Alle Einzelklassen weisen eine stär­kere Beschickung auf. Interessant wird der Wett­bewerb in der Klasse der zweijährigen Hengste, da in diesem Jahre, besonders wegen Ausfallens der Reichsnährstandsschau, die jungen Hengste bisher noch nicht gezeigt wurden.

Züchterisch besonders wertvoll sind die Klassen der Stuten mit Nachkommen die eine Beschickungs­ziffer aufweisen, wie sie bisher noch nicht erreicht wurde. Allein für Klasse VIIaStuten mit drei Nachkommen, sind 25 Stutenfamilien und für Klasse VIlb Stuten mit zwei Nachkommen in Generationsfolge, sind 30 Stutenfamilien ange­meldet.

Um den Staatswanderehrenpreis. die höchste Auszeichnung, treten 18 Züchtersammlungen in Wettbewerb.

Die Ausstellung wird erneut die große Leistungs­fähigkeit und die breite, bodenständige Grundlage der rheinischen Kaltblutzucht unter Beweis, stel­len.

Während am Freitag, dem 1. Juli, das Richten der Pferde in den Einzelklassen und das Richten der KlasseStuten mit Nachkommen stattfindet, werden am Sonnabendvormittag die Sammel­klassen, und zwar Hengste mit Nachkommen, Zucht­leistungen. Koppeln und Sammlungen der Kreis­abteilungen gerichtet. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung erfolgt am Sonnabend, dem 2. Juli, um 15 Uhr durch den Landeshauptabteilungs­leiter II, Bauer Hetzel. Zu Beginn der Nach­mittagsvorführungen werden dann der Stuten­und Hengst=Siegerpreis vergeben. Anschließend finden große Vorführungen mit vielen Schaunum­

33 445 neue Wohnungen in der Rheinprovinz

Die Bautätigkeit im Jahre 1937

Köln. Nach den jetzt vorliegenden endgültigen amtlichen Ergebnissen der Bautätigkeit im Jahre 1937 weisen sowohl der Wohnungsbau als auch der übrige Hochbau im Jahre 1937 Höchstleistungen auf. Der Zugang an Neuwohnungen war im Reich mit 308 945 um 9,.4 Proz. größer als im Vorjahre.

In der Rheinprovinz wurden im Jahre 1937 16,137 Wohngebäude errichtet, davon 4290 mit Unterstützung aus öffentlichen Mitteln. Die Zahl der durch Neubau und Umbau geschaffenen Woh­nungen betrug insgesamt 33 445. Von ihnen waren 31 340 durch Neubau und 2 105 durch Um­bau gewonnen. Da die Errichtung von Arbeiter= wohnstätten in steigendem Maße gefördert wurde, hat der Kleinwohnungsbau am stärksten zugenom­men. Dementsprechend ist der Anteil der neuer­stellten Kleinwohnungen(mit 13 Räumen] von 11 864 auf 15.032 in der Rheinprovinz gestiegen. Die staatliche und gemeindliche Fürsorge im Woh­nungsbau drückt sich in der hohen Zahl von mit Unterstützung aus öffentlichen Mitteln errich­keten Wohnungen aus. Davon warden mit Mit­

teln von Reichsbürgschaften für Kleinsiedlungen 2080 Kleinwohnungen geschaffen. Der Reinzugang an Wohnungen(d. h. der Wohnungszugang ab­züglich des Wohnungsabganges durch Umbauten, Abbrüche. Brände usw.) betrug im letzten Jahre in der Rheinprovinz 31199. Das entspricht 4,1 Wohnungen auf 1000 Einwohner.

Der Bau von Nichtwohngebäuden, dessen Gesamt­umfang schon im Jahre 1936 im Reiche doppelt so hoch war als 1932. hat 1937 weiter zugenommen. In der Rheinprovinz wurden 4344 Nichtwohnge­bäude im letzten Jahre errichtet mit 4784000 chm umbauten Raums gegenüber 3847 Gebäuden im Vorjahr.

Obwohl derUeberhang an im Bau befind­lichen Wohnungen Ende 1937 um etwa 20.000 ge­ringer waren als Ende 1936, werden die Aussich­ten für den Wohnungsbau im Jahre 1936 vom Statistischen Reichsamt günstig beurteilt, da in den ersten Monaten des laufenden Jahres die Wohnungsbautätigkeit lebhaft eingesetzt hat.

8.00 J 0.80 MA 8 Prg. 8.40 K 0.84 MA 8 Pfg.

8.80 M 0.88 MK 9 Pfg.

ka=Verkauf Bruchteile

mern statt. Von den Schaunummern seien nur erwähnt; eine Kaltbluthengst=Quadrille, gefahren von Hengsten des Preußischen Landgestütts Wick­rath. Rheinische Elitestutenschau mit über 500 Zuchtstuten im Ring, ein vollständiges Gestüt in freier Bahn, Pferde in Anspannung, Koppeln und das wuchtige Bild der Sammlungen der Kreisab­teilungen. Angeführt durch das Trompeterkorps zu Pferde wird dann eine Abteilung der schweren Artillerie des Fußartillerieregiments 62 vorge­fahren, um einerseits den Züchtern Anregung und Belehrung zu bieten, und andererseits die große Bedeutung des Pferdes auch in der heutigen Zeit der Motorisierung unter Beweis zu stellen.

Sonnabend=Abend ist dann das übliche Züchter­treffen mit Damen im Rheinterrassen=Restaurant.

Am Sonntag, dem 3. Juli, findet vormittags das Potografieren der Pferde und das Richten der Gespanne statt, während am Sonntagnachmittag ebenfalls die großen Vorführungen mit sämtlichen Schaunummern, verstärkt durch eine Gruppe von Brauereigespannen in Galaaufma­chung des Kölner Brauereigewerbes vonstatten gehen.

Verbraucherhöchstpreise für Speisefruhkarlossein

und höchstzulässige Handelsspannen beim Handel

mit Speisefrühkartoffeln in der Rheinprovinz.

Die Verbraucherhöchstpreise für Sveisefrühkar­toffeln dürfen höchstens um 2.30 RM. je 50 kg über den von der Hauptvereingung der deutschen Kartoffelwirtschaft in Berlin festgesetzten und in der Fach= und Tagespresse von Woche zu Woche veröffenlichten Erzeugerfestpreisen für Speisefrüh­kartoffeln liegen. Für die Woche vom 27. Juni bis 2. Juli 1938 stellen sich die Verbraucherhöchst­preise in der Rheinprovinz hiernach wie folgt:

je5o#g jeö#g###0 weiße, rote, blaue Sorten 8.0 cf 0.80.N runde, gelbe Sorten lange, gelbe Sorten

Ergeben sich beim ½ eines Pfennigs, so ist bis 0.4 Pfa. nach unten, über 0.4 Pfennig nach oben abzurunden.

Die höchstzulässige Handelsspanne des Verladers wird auf 0,10 Pfg., des Empfanasverteilers auf 0.45 Pfg., des Kleinverteilers auf 1.10 RM. je 50 kg festgesetzt.

Der Erzeuger, die Bezirksabgabestellen und der Handel sind verpflichtet, über alle Verkäufe Kon­trollscheine oder Schlußscheine oder Rechnungen mit Durchschrift auszustellen, aus denen Käufer und Verkäufer. Art und Güte der Sveisefrühkar­toffeln. Preis und Tag des Verkaufs ersichtlich sind. Diese Unterlagen müssen beim Transport und Verkauf der Ware mitgeführt werden.

Wer den Bestimmungen dieser Anordnung vor sätzlich oder fahrlässig zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis oder Geldstrafen. letztere in unbegrenz­ter Höhe, oder mit einer dieser Strafen oder mit Ordnungsstrafen in unbegrenzter Höhe. bestraft, außerdem kann die Schließung des Betriebes. in dem die Zuwiderhandlung begangen wurde, auf Zeit oder Dauer verfügt und die Weiterführung des Betriebes von Auflagen abhängig gemacht werden. Ebenso kann die Einziehung des erziel­ten Entgelts und der Gegenstände. auf die sich die strafbare Handlung bezieht, sowie die öffentliche Bekanntmachung des Urteils verfügt werden.

Als Verstoß gelten auch Handlungen. durch die unmittelbar oder mittelbar die Vorschriften dieser Anordnung umgangen werden oder umgangen werden sollen.

Diese Anordnung tritt am 27. Juni 1938 in Kraft.

Die Fahrt in den Tod

Nur für eine Sekunde den Blick von der Fahrbahn gelenkt.

Radevormwald. Ein nur Sekunden wäh­rendes Außerachtlassen der Fahrbahn brachte einem jungen Radevormwalder Motorradfahrer den Tod. Er befuhr in Richtung Bergerhof die Elber­felder Straße. In der Höhe der Gaststätte K. am Kreutz bemerkte er seinen Bruder, der sein Motor­rad vor der Wirtschaft abstellte. Der Augenblick in dem er ihm anscheinend zuwinken wollte, wurde ihm zum Verhängnis. Er rannte im selben Au­genblick gegen einen in gleicher Richtung gehenden Fußgänger. Beide kamen zu Fall. Der Fußgän­ger mußte mit einem schweren Beinbruch. der Mo­torradfahrer mit lebensgefährlichen Kovfverletzun­gen dem Rader Krankenhaus zugeführt werden. Hier starb der verunglückte Motorradfahrer, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben.