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Ausgabe B

Hauptschriftleiter: Dr. Rudolf Hundt(Wehrm.) Stellvertreter.

Hans Hollender. Für unver­

langt eingehende Manustripte wird keine Ge­

währ geleistet. Rücksendungen nur mit beige­legtem Rückporto. Verlag: C. Hundt sel. Wwe. Langenberg=Rhld., Hauptstraße 49, Ruf 120

mn fins G.

78. Johegang

Die Heimatzeitung für Langenberg und Umgegend

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Langenberg Rhld., Hauptstraße 49 f Ruj 170

Zur Zett sind die Preiolien Nr. 5 vom 1. 7. 1900 und Nr. 2 vom 1. 7. 1940(Sommel­Thgstihg Erhillumnggent- SungenbergsPchl. Bezugspreis duch die Post bezogen de Monat .90 Reichsmark zuzüglich Bestellgeld, duch Boten bezogen 2 Neichomark einschl. Botenlohn.

Rummer 183

Raunund due. Gurndien d Wuet

1943

Rarmpfher derHottatfungsjasracht Srrbiat

Der ungeheure Aderlaß an der son jetischen Kampfkraft Gewaltige deutsche Erfolge in der Abwehrschlacht von Orel Die Kämpfe am Mius

Berlin, 7. August. Der Schwerpunkt der Kämpfe an der Ostfront lag in den letzten Tagen südlich Orel. Starke feindliche Angriffe hatten das Ziel, in die Südflanke unserer, sich aus dem Orel=Bogen absetzenden Truppen einzu­brechen. Zu diesem Zweck griff der Feind an einerStelle allein 15mal hintereinander an, wobei die jeweils in Regimentsstärke vorsto­kende Infanterie von starken Artillerie= und Panzerkräften unterstützt wurde. Jedesmal ge­lang es aber unseren Grenadieren, die sich zu­nächst von den Sowjetpanzern überrollen ließen, die feindlichen Schützenwellen niederzuwer­fen und im Verein mit schweren Waffen und starken Fliegerverbänden die eingebrochenen Panzer im Gegenstoß zu vernichten oder zurückzutreiben. Dabei wurden allein westlich Kromy beim Kampf gegen feindliche Kräfte die vorübergehend über einen der Quell­flüsse der Ola vorgedrungen waren, 27 Sowjet­panzer rernichtet, Weitere Panzer sowie Ge­schütze und Kraftfahrzeuge wurden von Kampf­und Sturzlampfverbänden außer Gefecht gesetzt. Auch auf Brücken, Bahnen und Transporten erzielten unsere Flieger zahlreiche Treffer. Nordwestlich Orel entwickelten sich nur örtliche Kämpfe, bei denen eine vor Togen ein­gesickerte feindliche Gruppe beim Versuich, sich wieder nach Osten durchzuschlagen, durch zusam­mengefaßtes Feuer aufgerieben wurde.

Die Bedeutung des Abwehrerfolges

Der erfolgreiche Verlauf dieser Kämpfe unter­streicht von neuem die Bedeutung des großen, von unseren Truppen in den letzten vier Wo­chen errungenen Abwehrerfolges. Drei Faktoren sind es vor allem, die für seine Be­urteilung entscheidend sind, nämlich, daß unsere Verbände den Feind in beweglicher Ver­teidigung immer wieder hart zu treffen verstehen, daß unsere schweren Waffen auf der verkürzten Frontlinie wirk­samer eingreifen können als zuvor, und schließlich, daß die Sowjets nahezu 600 000 Mann an Gefangenen, Toten und Verwundeten verloren haben, ein Aderlaß, dessen Auswirkun­gen nicht ausbleiben können.

Der Ablauf der nunmehr vierwöchigen Kämpfe zeigt zwei große Abschnitte. Der erste begann am 5. 7. als sich die deutsche Führung entschloß, in die erkannten Offensivvorbereitun­gen des Feindes hineinzustoßen, bevor diese Kräfte noch ihren Aufmarsch vollendet hatten. Der Stoß schwächte den Feind um rund 40.000 Gefangene und etwa das Sechs= bis Siebenfache dieser Zahl an Toten und Verwundeten. Der Angriff löste aber auch, wie erwartet, die feindliche Offensive zu einem uns geneh­men Zeitpunkt und in einem Gelände aus, das durch mehrmonatige, rastlose Arbeit für den be­weglich geführten Abwehrkampf vorbereitet worden war. Am 21. 7. folgte dann der bol­schewistische Hauptangriff. Fortgesetzt berannte der Feind seither unsere Linien, doch ungezählte Divisionen und Panzer=Brigaden verbluteten sich und zerbrachen am unerschütter­lichen Widerstand unserer Truppen. Die Ver­luste des Feindes waren Tag für Tag äußerst schwer. An einigen besonders hart umkämpften Stellungen betrug die Zahl der gefallenen Volschewisten das 20. bis 30fache der Gefange­nenziffer.

Allein im Raum Orel kann man mit min­

destens 300 000 gefallenen Sowjets rechnen.

Dazu treten noch die schweren Verluste des Feindes bei seinen Entlastungsoffen­siven am Kuban=Brückenkopf, am Mius, am mittleren Donez und südlich des Ladogasees, bei denen die anstürmenden Schützen= und Panzer­verbände bis zu 60 Prozent ihrer Koppfstärke und Waffenausrüstung verloren.

Wenn es außerdem im Wehrmachtbericht vom 6. 8. heißt, daß Truppen des Heeres und der Waffen=4 in den letzten vier Wochen allein über 7800 Panzer außer Gefecht gesetzt haben, wobei also die Hunderte der von Fliegerbom­ben vernichteten unberücksichtigt blieben, so bedeutete diese Zahl,

daß mindestens 130 sowjetische Panzer­

Brigaden aufgehört haben zu existieren,

auch wenn die Bolschewisten die Rummern

dieser zusammengeschlagenen Verbände noch auf dem Papier weiter bestehen lassen.

tendes Feuer. Noch in der Nacht zum 6. 8. bombardierten sie Bahnstrecken, auf denen der Feind zahlreiche Transporte einbüßte, und mehrere Flugplätze, in deren Gebäude die ein­schlagenden Bomben starke Brände hervorriefen.

Erfolgreiches Stoßtruppunternehmen einer Luftwaffenfeldeinheit

Berlin, 7. August. An der Wolchow­Fraut, führten Jäger einer Luftwassenfeld­einheit in der Nacht zum 1. August ein er­

Berlin, 7. August. Der Führer verlieh, wie bereits kurz gemeldet, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Haupt­mann Werner Schöer, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader als 268. und Major Haso Herrmann. Kommandeur eines Jagdverbandes als 269. Soldaten der deut­schen Wehrmacht.

Hauptmann Werner Schöer stammt aus Mülheim a. d. Ruhr, wo er am 12. Februar 1918 geboren ist. Der kühne, vorbild­liche Jagdflieger kämpfte zuerst auf dem nord­afrikanischen Kriegsschauplatz, wo er, den zah­lenmäßig meist überlegenen britischen Geg­ner rücksichtslos angehend, in schweren Luft­kämpfen 43 Flugzeuge abschoß. Im Oktober 1942 verlieh ihm der Führer das Ritterkreuz

Aus dem Führerhauptquartier, 6. August.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am Mius setzte der Feind den Versuch fort, das ihm in den Vortagen entrissene Ge­lände unter Einsatz von Panzern und zahl­reichen Schlachtfliegern wieder zu gewinnen. Er wurde wieder unter hohen Verlusten ab­gewiesen.

Am Donez scheiterten örtliche Angriffe unter hohen Verlusten der Sowjets an Men­schen und Panzern.

Im Raum von Bselgorod dauern die Kämpfe mit steigender Heftigkeit an.

Auch südwestlich Orel setzte der Gegner die Versuche erfolglos fort, unsere Front zu durchbrechen. Bis auf einen örtlichen ebenfalls abgeriegelten Einbruch wurden alle Angriffe in erbitterten Kämpfen abgeschlagen. Eine durchgestoßene feindliche Kampfgruppe wurde unter Abschuß zahlreicher Panzer vernichtet, die Reste zurückgeworfen.

Rom, 7. August. Der italienische Wehr­machtbericht vom Freitag lautet:

Am Mittelabschnitt der sizilianischen Front liefern die italienischen und deutschen Truppenverbände hartnäckige Verteidigungs­kämpfe. Die Stadt Catania, die seit drei Wochen von weit überlegenen Kräften ange­griffen wird und täglich den heftigsten Luft­bombardierungen und Beschießungen der Ma­rineeinheiten ausgesetzt war, wurde eva­kuiert. Die Bevölkerung hat in beispiel­hafter Weise die Angriffe des Feindes und die harten Entbehrungen auf sich genommen, die durch die Umstände bedingt waren und dabei eine stolze Haltung an den Tag gelegt.

Italienische und deutsche Kampfflugzeuge griffen von neuem die Häfen von Palermo

folgreiches Spähtruppunterneh­men durch. Nach Ueberschreiten eines 30 m breiten Flusses drangen sie über die feind­liche Hauptkampflinie hinaus etwa drei Kilo­meter tief in unbekanntes, zum Teil minen­verseuchtes Gelände ein. Sie vernichteten dort eine Wohnbaracke mit zehn Mann Besatzung mit Handgranaten und Sprengladungen und erreichten nach Erfüllung ihres Auftrages mit wertvollen Erkundungsergebnissen ohne Verluste wieder die eigenen Stellungen.

des Eisernen Kreuzes. Desgleichen bewährte sich Hauptmann Schöer als umsichtiger Staf­felkapitän, der beispielhaft auf seine Besat­zungen einzuwirken und sie zu besonderen Leistungen mitzureißen versteht.

Major Hajo Herrmann ist als Sohn eines Ingenieurs am 1. August 1913 in Kiel geboren, war ursprünglich Polizeioffizier und kam 1935 zur Lustwaffe. Als Freiwilliger der Legion Condor kämpfte er in Spanien. In Polen, Norwegen und Frankreich gleich be­währt, zeichnete er sich als Staffelkapitän im Einsatz gegen England immer wieder aus. Bereits am 13. Oktober 1940 erhielt der flie­gertsch hoch begabte damalige Oberleutnant, bei dem sich kühnes Draufgängertum mit klu­ger Ueberlegung paart, das Ritterkreuz des

Südlich des Ladoga=Sees wiesen un­sere Truppen ebenfalls starke Angriffe der Sowjets ab.

Die Luftwaffe griff mit starken Kampf­und Nahkampfgeschwadern in die Erd­kämpfe ein und fügte dem Feind schwere Verluste an Menschen, Panzern, Geschützen und Fahrzeugen zu.

Am gestrigen Tage wurden an der Ostfront 209 Panzer und 84 Flugzeuge abgeschossen.

Seit Beginn der Großkämpfe im Osten wur­den im Verlaufe eines Monats von Truppen des Heeres und der Waffen=t1 69 164 Gefangene eingebracht, 7847 Panzer, 3083 Ge­schütze und 1620 Granatwerfer wernichtet oder erbeutet, von der Luftwaffe81 Flugzeuge abgeschossen. Die blutigen Verluste der Bol­schewisten sind außerordentlich hoch.

In den Abwehrkämpfen bei Orel in der Zeit vom 5. bis 27. Juli schoß allein das Schwere Panzerjägerregiment 656 502

und Augusta an. In den Häfen liegende Schiffe wurden getroffen und beschädigt. Fünf seindliche Flugzeuge wurden von Achsenjä­gern vernichtet.

In der Nacht zum 5. August sind Sturm­boote der königlichen Marine, die auf einem unserer=Boote befördert wurden, in den Hafen von Gibraltar eingedrungen und ha­ben zwei Liberty=Schiffe mit je 7500 BRT. und einen 10 000=BRT.=Tanker versenkt. In der Nacht zum 8. Mai hatte das gleiche =Boot eine ähnliche Aufgabe durchzuführen, bei der im Hafen von Gibraltar ebenfalls durch Sturmboote zwei britische Dampfer mit insgesamt 17 500 BRT. und ein nordameri­kanischer Dampfer von 7500 BRT. versenkt wurden.

Eisernen Kreuzes. Nachdem er, zum Major befördert, als angriffsfreudiger Führer seines Verbandes neue große Erfolge errang, wurde er jetzt durch Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausge­zeichnet.

Zwei neue Ritterkrenzträger der Aus dem Führerhauptquartier, 6. August. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Ei­sernen Kreuzes an zwei Angehörige der 4t­Panzergrenadier=DivisionWiking: t1­Hauptsturmführer Walter Schmidt, Ba­taillonsführer in einem tt=Panzergrenadier­Regiment; 4t=Hauptscharführer Albert Mül­ler, Zugführer in einer Panzerjäger=Kom­panie.

Reichsmarschall Göring in Hamburg und Berlin

Berlin, 7. Aug. Reichsmarschall Gö­ring traf am Donnerstag, aus dem Führer­hauptquartier kommend, in Berlin ein. Er führte hier Besprechungen über Rüstungsfra­gen mit Reichsminister Speer. Im Anschluß daran begab sich der Reichsmarschall im Flug­zeug nach Hamburg, wo er nach einer eingehenden Besichtigung der Fliegerschäden der Stadt die weiterhin erforderlichen Maß­nahmen mit Reichsstatthalter Gauleiter Kauf­mann besprach.

sowjetische Panzer ab und vernichtete mehr als 200 Pak und 100 Geschütze.

Auf Sizilien setzte der Feind im mitt­leren Abschnitt seine Durchbruchsversuche mit unverminderter Heftigkeit fort. In schweren, für den Feind besonders verlustreichen Kämp­fen wurden alle Angriffe abgewiesen. Die Stadt Catania, schon seit Tagen nur mehr durch schwache deutsche Gefechtsposten gesi­chert, wurde, ohne daß der Feind nachdrängte, geräumt. Deutsche und italienische Kampf­flunzeuge griffen von neuem die Häfen von Palermo und Augusta an und beschä­digten dort vor Anker liegende Schiffe, dar­unter ein großes Handelsschiff.

Eine geringe Zahl feindlicher Flugzeuge warf in der vergangenen Nacht über West­deutschland planlos einige Sprengbom­ben. An der holländischen Küste wurde ein Flugzeug zum Absturz gebracht.

Deutsche-Boote versenkten in zä­hen Kämpfen gegen den feindlichen Nachschub aus stark gesicherten Geleitzügen und an Ein­zelfahrern sechs Schiffe mit 43.500 BRT. und beschädigten zwei weitere durch Torpedotreffer.

Bolschewistische Banditen unschädlich genacht

Berlin, 7. August. In den ersten Tagen des Augusts unternahmen westlich von Kurst bolschewistische Banden unter dem Schutz der Wälder wiederholt Ueberfälle auf einzelne Po­sten und Fahrzeuge. Zwei Züge der zur Säu­berung eingesetzten Kompanie einer pomme­risch=mecklenburgischen Insanteriedivision stell­ten beim Dutchkämmen eines kleinen ver­sumpften Waldstückes zunächst eine Gruppe von 14 Banditen, zu der auch zwei Frauen gehörten, und machten sie unschädlich. Im weiteren Verlauf des Unternehmens wur­de ein kampfstarker Bandentrupp aufgestö­bert, zu dem gleichfalls Frauen zählten. Nach heftigem Feuergefecht wurde auch dieser Trupp vernichtet.

Frische Sowjetdivisionen scheiterten am Ladogasee

Zwei Eichenlaubträger der kustwaffe

Ueber 69000 Gefangene bei den Großkämpfen im Osten

7847 Panzer, mehr als 3000 Geschütze und 3731 Flugzeuge vernichtet oder erbeutet Hervorragende Taten des Panzerjägerregiments 656 Am Donnerstag 209 Panzer und 84 Flugzeuge abgeschossen

Italienische Sturmboote in Gibraltar

Catania evakniert Der italienische Wehrmachtbericht

Mit diesen ungeheuren Verlusten hat der Feind wohl ein vollständig zerschlagenes, mili­tärisch und wirtschaftlich bedeutungsloses Stück Erde erkaufen können, aber es gelang ihm nicht, die deutsche Front zu durchbrechen oder gar aus den Angeln zu heben. Unsere Truppen haben dagegen das ihnen in der die Kräfte des Feindes zermürbenden Abnutzungs­schlacht gesteckte Ziel erreicht. Sie haben die Sowjets in einem vorher bestimmten Raum zum Kampf gestellt und sind der feindlichen Massen Herr geworden.

An keiner Stelle etwas erreicht

An dieser Lage ändert auch nichts, wenn die Bolschewisten an anderen Stellen der Südfront von neuem zu schweren Angriffen übergegangen sind. Weder am Mius, wo unsere Truppen am 5. 8, wiederholte Vorstöße unter Abschuß von 32 Panzer abwiesen, noch am mittleren Donez, wo in den letzten drei Tagen der Ansturm von vier bis fünf feindlichen Divisionen zusam­menbrach, konnten die Sowjets ihr Kampfziel erreichen. Heeres= und Luftwaffenverbände sind im Raum von Bielgorod ebenfalls ununter­brochen am Feind. Starke Kampf=, Sturz­kampf= und Schlachtfliegerkräfte nahmen im Raum östlich und nördlich Bielogrod feindliche Reserven. Panzeransämmlungen und Kolon­nen mit Bomben und Bordwaffen unter vernich­

Gebirgsjäger, Panzerjäger, Stabsoffiziere und Schreiber helfen einander Waffenkameradschaft verbürgt Erfolg

Berlin, 7. August. Südlich des Ladogasees setzten die Bolschewisten am 5. 8. ihre Angriffe hauptsächlich im Abschnitt der Siniawino­Höhen und östlich der Newa fort. Trotz Unterstützung der anstürmenden Infanterie durch fortgesetztes starkes Artilleriefeuer und zahl­reiche Schlachtfliegerstaffeln schlugen unsere Truppen den Feind in harten Nahkämpfen oder energischen Gegenstößen zurück. Seit drei Tagen haben die Kämpfe an Heftigkeit zugenommen, nachdem die Bolschewisten seit Beginn der Schlacht zum zweiten Male ihre Angriffsver­bände abgelöst und durch frische Trup­pen ersetzt hatten. Doch weder der verstärkte Einsatz von Schlachtfliegern noch das jeden An­griff begleitende schwere Trommelfeuer konnte den Widerstand unserer Soldaten zer­mürben. Allein am 2. 8, wurden die Stellungen bayerisch=ostmärkischer Gebirgsjäger 18mal meist in Bataillonsstärke angegriffen. Alle Vorstöße brachen aber zusammen und zahlreiche weitere Angriffsversuche wurden schon in der Bereit­stellung durch das Feuer unserer Artillerie und Werfer zunichte gemacht. Die Verluste des Fein­des waren verhältnismäßig hoch. Ueber 2000 gefallene Bolschewisten blieben al­lein an diesem Tage im Gefechtsstreifen eines einzigen deutschen Regiments in dem von

Granateinschlägen völlig zerwühlten Kampfge­lände liegen.

Im Verlauf der jüngsten Kämpfe gelang es den Bolschewisten durch Zusammenfassung ihrer Massen auf schmalem Raum, bald an dieser, bald an jener Stelle ihre Uebermacht zur Gel­tung zu bringen und vorübergehend in unsere Linien einzubrechen. Jedesmal wurden sie jedoch im Gegenstoß wieder zurückgewor­fen. Einer der drohenden Einbrüche wurde durch Panzerjäger verhindert. Der bolschewistische Panzerkeil stieß, nachdem er den vordersten Graben überrollt hatte, auf zwei Pakgeschütze. Nach kurzem Feuerkampf war der vorderste Panzer vernichtet. Dagegen hatten feindliche Treffer die Geschützbedienung der einen Pak verwundet und außer Gefecht gesetzt. Die weiteren Panzer mit aufgesessenen Schützen waren inzwischen so dicht an die andere Panzer­abwehrkanone herangekommen, daß es zum Handgemenge kam. Trotz tapferster Gegenwehr wurden die Panzerjäger von der Uebermacht zurückgedrängt und mußten das Geschütz spren­gen. Sie schlugen sich im Nahkampf zu der weite­ren bedienungslos gewordenen Panzerabwehr­kanone durch und nahmen auf kürzeste Entfer­nung das Gefecht mit den Panzern von neuem auf. Bald hatten sie drei weitere Panzer in

Brand geschossen, während sie gleichzeitig mit Maschinenpistelen die Begleitinfanterie nieder­hielten, bis ihre Kameraden zu Hilfe kamen und die Stellung wieder besetzten. Die restlichen Panzer wagten es nicht mehr, an den vier bren­nenden Wracks vorbeizustoßen und zogen sich wieder zurück.

Bei einem weiteren Kampf hatten die Bol­schewisten ebenfalls die vordersten Gräben be­reits überannt und schob sich gegen die zweite Linie vor. Ein Jägerzug eilte durch den gewun­denen Laufgraben an die bedrohte Stelle, je­doch nahm ein Oberjäger den kürzeren Weg über das offene Gelände und arbeitete sich über die zerschossenen Baumstümpfe vorwärts. Obwohl verwundet, hielt er an seinem Platz aus, bis der Zug die Linie besetzt und die Einbruchstelle abgeriegelt hatte.

Als wichtigster Helfer für unsere Jäger und Grenadiere erwies sich immer wieder die Artillerie. Um ihre Aufgabe zu er­füllen, brauchte sie aber große Mengen von Munition. Wieder einmal waren die Bestände in den Feuerstellungen stark zusammengeschmal­zen und überdies stand für den nächsten Tag ein neuer Großangeiff bevor. Endlich traf um (Fortsetzung siehe nächste Seite.)

Wunderlich-Wunderbares

Am 25. Juli erfährt die Welt den Rück­tritt Mussolinis. Aber die deutschen Solda­ten rings um das gewaltige Aetna=Massiv kämpfen. Die einzige Wirklichkeit, die sie sehen, ist der Feind. Und sie halten ihre Stel­lungen. Auch dort leistet sich die deutsche Heer­führung jene bewegliche Kampftaktik, die nur aufgibt, um zu bewahren, die eigene Verluste spart und den Feind zur vollen Entfaltung seiner Kräfte zwingt. Ein alter viel berufener Spruch lautet:Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Dieser Spruch ist in dem Sinne wahr, daß es zu allen Zeiten Heldentum ge­geben hat. Aber eine so märchenhafte, schlecht­hin phantastische Sache wie dieser glorreiche Widerstand rings um das Aetna=Massiv ragt durch mehrere eindrucksvolle Besonderheiten bervor: durch die Größenverhältnisse des Ganzen, durch seine Ferne, durch den Wider­spruch zwischen dem politischen Geschehen und dem heldischen Beharren.

Im Osten ist es nicht anders. Orel und das Gebiet südlich des Ladogasees, auch der Ku­ban=Brückenkopf sind Heldengedichte, die alle Heldengedichte der Welt hinter sich lassen. Jetzt hören wir Einzelheiten von den Kämpfen am Mius und am Donez. In einem ausführlichen Bericht lesen wir:Schließlich standen am Mius wenigen deutschen Insanterie=Divisio­nen zwei Panzerkorps, zwei Panzerbrigaden und insgesamt 17 Schützendivisionen ge­genüber.: Es ist wahr, die Sowjets haben am Donez und Mius, wie wir demselben Bericht entnehmen,zwei flache, einige 20 Kilometer breite Brückenköpfe gewinnen können, in denen sich ihre Truppen unter dem konzentrischen Feuer unserer schweren Waffen und Flieger­bomben zusammenballen. Aber das Ergebnis ist doch ein großer Abwehrerfolg der Deut­schen, und die feindliche Absicht, das Donez­gebiet von Kuibyschewo am oberen Mius und von Issum am mittleren Donez zu umfassen, blieb in den verlustreichen Anfängen siecken. Und das alles im unbarmherzigen Sonnen­brand der kontinentalen Steppe, die selten schön, im tiefen Winter und im hohen Som­mer aber gleich furchtbar ist.

Und die Heimat? Ist es gut, nur die Men­schen zu sehen, die klagen oder meckern:? Gibt es nicht Menschen, die sich dann und wann Luft machen müssen, um die Wucht viel­fältiger Eindrücke abzuschwächen und sich ihre Lasten und Sorgen vom Herzen zu reden? Es gibt Klagen der lässigen Schwäche und Meckerei der Angst. Kennen wir nicht alle jenen Menschentyp, der sich gern in die Brust wirft, dem wir aber keine Kraftmeierei glau­ben? Es gibt auch eine Kraftmeierei des Pes­simismus. Wer Lust hat, kann ein ganzes Buch darauf verwenden, solche Menschentppen nachzuzeichnen. Es ist ein unnötiges Vergnü­gen. Besser ist es, die Menschen zu nehmen, wie sie sind und sich die kleine Mühe zu machen, zwischen Schwäche(in allen Erschei­nungsformen) und der echten Böswilligkeit zu unterscheiden! Aber im Grunde sind das nur alles.. Sommersprossen. Keine schöne Frau liebt Sommersprossen. Das ist nachzu­fühlen. Eine ganz weiße, zarte Hautfarbe ist sehr viel delikater. Aber sind Sommersprossen ein Lebensproblem? Sind jene Klagen lässi­ger Schwäche oder jene Meckerei der Angst wirklich so furchtbar tragisch zu nehmen? Ge­rade weil wir so große Beispiele des Helden­mutes wie rings um das Aetna=Massiv oder an den Kampfecken der Ostfront bewundern, haben wir für kleine Schwächen einen Maß­stab, der das Kleine klein und das Große groß erscheinen läßt.

Auch unsere Heimat hat ihre Größe. Man hört nur die, die laut sind, man hört nicht jene, die still sind und sich selbst und anderen das Schicksal erleichtern. Und vor allem: Ar­beitet die Heimat nicht wie besessen? Wo ist ein ernstes Zeichen des Erlahmens ihrer Spannkraft? Wer heute in unserer Groß­städte kommt, fährt kilometerlang durch Schrebergärten. Wie blitzblank sind sie gehal­ten! Wo ist die geringste Unordnung? und wird nicht eben eine Ernte geborgen, die uns allen das Herz höher schlagen läßt? Wie sahen die Felder aus? Waren sie verunkrau­tet? Zeigten sie Lücken im Bestand! Jeder von uns weiß, wie knapp das Fleisch ist. Aber: wenn auch leider sehr viele Schweine daran glauben mußten, unser Rindviehbestand ist so gut erhalten worden, daß die Milch­anlieferungen im ersten Halbjahr 1943 um 7 v. H. höher waren als je zuvor. Eine Schat­tenseite hat die gute Erhaltung unseres Rind­viehbestandes: Kalbs= und Rindsleder ist recht knapp und mit Schuhwaren muß noch mehr hausgehalten werden als sonst. Aber ist diese Knappheit an Kalbs= und Rindsleder nicht Beweis dieser ungeheuren Leistung, daß wir unseren Rindviehbestand glorreich durch die klimatisch so tückischen ersten drei Kriegsjahre hindurchgebracht haben?

Und nun wollen wir nicht politibastern! Und nicht große Worte machen oder von dem einen in das andere kommen! Steht das deutsche Volk nicht an der Front und in der Heimat einfach glorreich da? Hat es nicht auf einem lausig engen Raum Wunderwerke geschaffen? Ist seine moralische Leistung nicht so ein­drucksvoll gewesen, um mehr als 12 Millio­nen Ausländer zu beeindrucken, die in Deutschland arbeiten?

Das sind wunderlich=wnderbare Dinge. So etwas hat die Welt noch nicht gesehen. Das war nicht da unter der Sonne: Weder in den Größenverhältnissen noch in der Intensität der Kraft. Mit Absicht haben wir die großen und die kleinen Dinge unserer Zeit abgeschritten, weil das Wunderlich=Wun­derbare aus beiden spricht.