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NEMMER 75
Donnerst., 16. März 1944
Das Protektorat
Der Führer beglückwünscht Dr. Hacha
Führerhauptquartier, 15. März. Aus Anlaß des fünften Jahrestages der Wiedervereinigung der Länder Böhmen und Mähren mit dem Reich hat der Reichsprotektor in Böhmen und Mähren, Reichsminister Dr. Frick, Staatspräsident Dr. Hacha aufgesucht und ihm ein herzlich gehaltenes Handschreiben des Führers überreicht. In dem Schreiben heißt es;
„Herr Staatspräsident!
Am 14. März 1944 jährt sich zum fünften Male der Tag, an dem die tausendjähfige Verbindung zwischen dem Reich und den Ländern Böhmen und Mähren dank Ihres staatsmännischen Weitblicks in friedlicher Verständigung wiederhergestellt werden konnte. Die ersten fünf Jähre des Protektorats haben nahezu ganz im Zeichen des eufopäischen Schicksalskampfes gestanden und bedeuten daher eine geschichtliche Erprobung der neuen staatsrechtlichen“ Verhältnisse, im Böhmen und Mähren, die beweiskräftiger ist als die Erfahrungen von vielen Jahrzehnten in Zeiten des Friedens. Am Schlusse dieses Zeitabschnitts feststellen zu können, daß sich diese neue staatsrechtliche Ordnung für das Reich wie besonders auch für die Länder Böhmen und Mähren bewährt hat, gereicht mir zu aufrichtiger Genugtuung.
Während andere europäische Völker, die sich von unseren Feinden in den von ihnen gegen das Reich entfesselten Krieg hetzen ließen, empfindlichste Blutopfer bringen mußten und sich heute von ihren einstigen Freunden gewissenlos dem Bolschewismus ausgeliefert sehen, hat das tschechische Volk unter dem Schutz der kämpfenden deutschen Wehrmacht seinen Bestand und seine Lebenswerte unversehrt erhalten können. Durch ihre in fünf Kriegsjahren an den Tag gelegte Loyalität und durch ihre Arbeitsleistung im Rahmen der neuen Ordnung hat die Bevölkerung des Protektorats erkennen lassen, daß sie sich dieser Lage bewußt ist. Sie hat damit am besten alle im Ausland verleumderisch verbreiteten gegenteiligen Gerüchte widerlegt. Möge sich im tschechischen Volk auch in Zukunft die Uberzeugung immer mehr vertiefen, daß die Abwendung der bolschewistischen Bedrohung, daß die Erhaltung seiner überkommenen Lebensformen und seines mitteleuropäischen Lebensniveaus allein abhängig sind vom Sieg des Reiches! Wenn das tschechische Volk in diesem Sinne seine Pflicht erfüllt für Heimat, Reich und für Europa, dann wird es auch an den Errungenschaften unseres Sieges teilhaben.
Ihnen, Herr Staatspräsident, danke ich für Ihre verantwortungsvolle Amtsführung und wünsche Ihnen Gesundheit und Kraft, auch weiterhin an der Spitze Ihres Volkes Ihr hohes Amt zum Wohl des Protektorats ausüben zu können.
Mit den besten Grüßen Ihr Adolf Hitler.“
Aus dem gleichen Anlaß empfing der Führer in seinem Hauptquartier im Beisein des Reichsministers und Chefs der Reichskanzlei, Dr. Lammers, des Leiters der Parteikanzlei, Reichsleiters Martin Bormann, und des deutschen Staatsministers für Böhmen und Mähren, 1/-Obergruppenführers K. H. Frank, den Vorsitzenden der Protektoratsregierung, Minister Dr. K. Krejci.
Staatspräsident Hacha an den Führer
Staatspräsident Dr. Hacha hat auf das Handschreiben des Führers mit einem Schreiben geantwortet, in dem es u. a. heißt:
„Ihre Worte bringen neuerlich jene tiefverwurzelten Gesetze des böhmisch-mährischen Raumes in Erinnerung, auf deren Erkenntnis die Entscheidung fußte, die Sie in jener denkwürdigen Nacht getroffen haben und durch welche Sie— meiner Bitte folgend.— die Länder Böhmen und Mähren und das tschechische Volk unter den Schutz des Reiches nahmen. Mit besonderer Freude erfüllt mich Ihre Feststellung, daß sich das Protektorat Böhmen und Mähren in den seit seiner Errichtung verflossenen fünf Jahren bewährt hat. Wir erblicken darin zugleich die Verpflichtung, auch weiterhin im Schutze der deutschen Waffen unbeirrbar alles zu tun, was dem Reich in seinem historischen Kampf gegen die bolschewistischen und englisch-amerikanischen Feinde von Nutzen ist. Wir sind uns bewußt, daß wir nur auf diesem Wege einer echten sozialen und nationalen Ordnung Europas dienen können, An dieser unserer unbedingten Entschlossenheit werden auch in Zukunft alle entgegengesetzten feindlichen Bestrebungen scheitern.
Zu aufrichtigster Dankbarkeeit verpflichtet mich und das gesemte tschechische Volk die großzügige Versicherung, die Sie meinen heimattreuen Mitbürgern für die Zeit des siegreichen Friedens geben, ich gebe hierbei neuerlich der Uberzeugung Ausdruck, daß den heldenhaft geführten deutschen Waffen der Enderfolg nicht versagt bleiben wird und daß eine lange. Friedenszeit den Ländern Böhmen und Mähren wirtschaftlichen Wohlstand und kulturelle Blüte verbürgen wird.
ich bin mir bewußt, daß ohne Ihre Unterstützung und Ihr überragendes staatsmännisches Verständnis die Entwicklung des Protektorats in den verflossenen fünf Jahren nicht die Fortschritte hätte zeitigen können, wie sie nunmehr auf allen Gebieten vorliegt, Ich bitte Euer Exzellenz um Entgegennahme des aufrtchtigen Dankes nicht nur von mir, sondern auch von der Regierung des Protektorats und von meinem Volke, für das ich auch für die Zukunft Schutz und Förderung erbitte.“
sUnlösbar mit dem Reich verbunden“
Prag. 14. März.(dnb) Zum fünften Jahrestag der Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren erließ die Protektoratsteglerung einen Aufruf an das tschechische Volk, in dem es u. a. heißt:
„In diesen fünf Jahren habt ihr klar erkannt, welche unschätzhare,„Vorteile auf allen Lebensgebieten uns die Zugehörigkeit zu einem mächtigen politischen und wirtschaftlichen Ganzen, wie es das Reich ist, bringt. Bleibt stets eingedenk dessen, dab das Wohl unserer Länder unlösbar mit dem Wohl des Reiches verbunden ist. Arbeitet alle in diesem Bewußtsein mit der äubersten Anspannung eurer Kräfte, damit ihr auf diese Weise eure Schuld dem deutschen Soldaten und damit dem Führer gegenüber wenigstens zum Teil abstattet. Auch denen, die länge Zeit das Gebot der Zeit nicht begriffen haben, muß es angesichts der bolschewistischen Gefahr klar geworden sein, dab der Kampf des deutschen Soldaten ein Kampf für die gesamte europäische Kultur und Ordnung ist. Für die jüdischbolschewistischen Despoten und für die jüdischen Plutokraten ist unser Volk nur ein Spielball in dem skrupellosen Béstreben, um der Errichtung der Weltherrschaft willen euch zu vercklaven und auszubeuten.“
Aufruf der Tschechischen Liga Prag, 19: März. Die Tschechische Liga gegen den Bolschewismus erließ zum fünften Jahrestag der Errichtung des Protektorats Böhmeh, und Mähren einen Aufruf an alle Schichten des tschechischen Volkes, das durch die höchsten Repräsentanten seiner Organisation und Korporationen in der Liga vertreten ist. In dem Aufruf heißt es, daß sich die sozialen Verhältnisse trotz der durch den Krieg bedingten Schwierigkeiten in diesem Raum gegenüber der Zeit vor 1939 grundlegend gebessert hatten. Die Feinde des sozialistischen Europas fürchteten jedoch diese Erkennnis und bemühten sich nach Kräften, einen weiteren Fortschritt zu verhindern. Vor allem der Bolschewismus rede auf jede nur mögliche Art und Weise duf Europa ein, um den Volkern zu sagen, er sei der beste Freund aller Schalfenden auf der Welt. Der tschechische Mensch aber wisse, wie das von den Bolschewisten versprochene Paradies aussehen würde, von dem bereits Millionen in Friedenszeiten ermordeter
hat sich bewährt
und verschleppter Menschen kündeten.„Er weiß, daß der Bolschewismus die zersetzende Idee jüdischer Hirne ist, die Staaten und Nationen zerstören. Er weiß, daß er in der Hingabe an den Bolschewismus alles verlieren würde, was den Menschen macht. Gehorsam den Stimmen, des tschechischen Blutes, das schon vor vielen Jahren durch die Bolschewisten vergossen wurde, stehen wir deshalb einmütig gegen den Bolschewismus und rufen zum nimmer ermüdendem Kampf gegen ihn.“
Die Feier in Preßburg
Preßburg, 15. März.(dnb) Den Abschluß der eindrucksvollen Feiern zum fünfjährigen Bestehen der selbständigen Slowakei bildete am Dienstagnachmittag ein Vorbeimarsch der Truppen vor dem Staatspräsidenten Dr. Tiso.
Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand eine Großkundgebung der Bevölkerung vor dem Nationaltheater, wo der Abgeördnete Hauschoysky die Festrede hielt, der unter dem Beifall der Menge ein glühendes Bekenntnis zum selbständigen slowakischen Staat ablegte. Der Weg, der am 14. März 1939 eingeschlagen wurde, müsse fortgesetzt werden. Zum Schluß erinnerte der Führer der deutschen Volksgruppe, Ingenieur Karmasin, an die treue“ Kampfgemeinschaft der Slowaken und der Deutschen unter der Tschechenherrschaft.
Die gesamte Presse stand im Zeichen der slowakischen Selbständigkeit und gedachte in Wort und Bild der Ereignisse, die sich vor fünf Jahren abgespielt haben.
Eine Feierstunde in Berlin
Berlin, 15. März.(dub) Die Deutsch-Slowakische Gesellschaft veranstaltete eine Feierstunde, bei der Universitätsprofessor Dr. Hoppe ein eindrucksvolles Bild der er
Neuer deutscher Luftangriff auf London
Aus dem Führerhauptquartier, 15. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Im Süden der Ostfront versuchten stärkere feindliche Kräfte vergeblich, in mehreren Abschnitten unsere Absetzbewegungen zu durchstoßen. Am Ingul, am mittleren ukrainischen Bug, südwestlich Pogrebischtsche und im Raum östlich Tarnopol sind schwere Abwehrkämpfe, in deren Verlauf unsere Truppen immer wieder erfolgreiche Gegenangriffe führten, im Gange.
Bei den Kämpfen im Raum von Tarnopol haben sich ein Füsilierbataillon unter Major Balzer und ein Eisenbahnpanzerzug unter Oberleutnant Lorscheid besonders ausgezeichnet.
Nordwestlich Newel ließ die Wucht der bolschewistischen Angriffe, die wiederum unter hohen feindlichen Verlusten scheiterten, nach.
In den Kämpfen der letzten Tage hat sich im Nordabschnitt der Ostfront das niederländische-Freiwilligen-Panzergrenadierregiment„General Seyffart“ unter Führung des-Obersturmbannführers Jörchel besonders ausgezeichnet.
Im Landekopf von Nettuno führte der Feind nach starker Artillerievorbereitung mehrere von Panzern unterstützte Vorstöße, die unter starken feindlichen Verlusten scheiterten. Zahlreiche Gefangene wurden eingebracht.
Fernkampfartillerie bekämpfte den feindlichen Schiffsverkehr von Anzio und Nettuno, traf einen Transporter und zwang mehrere Schiffe zum Abdrehen.
Nordamerikanische Bomberverbände führten erneut einen Terrorangriff gegen die Stadt Rom. In mehreren Stadtteilen entstanden schwere Zerstörungen und Verluste unter der Bevölkerung.
In der vergangenen Nacht griffen deutsche Kampfgeschwader mit guter Wirkung die Hafenanlagen von Neapel sowie feindliche Schiffsziele vor Neapel an. Vier Transporter mit 18 000 BRT wurden schwer getroffen. In Nachschublagern entstanden Zerstörungen und ausgedehnte Brände.
Einige britische Störflugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf Orte in Westdeutschland.
Starke Verbände unserer Luftwaffe griffen in der Nacht zum 15. März erneut London an. Der Massenabwurf von Spreng- und Brandbomben rief umfangreiche Zerstörungen und zahlreiche Großbrände im Stadtgebiet hervor.
Im Verlaufe harter Nachtgefechte versenkten deutsche Sicherungstreitkräfte im Kanal zwei britische Schnellboote und beschädigten ein weiteres so schwer, daß mit seinem Untergang zu rechnen ist. Außerdem wurden zwei Boote in
Das Eichenlaub mit Schwertern
Berlin, 15. März. Der Führer verlich am 11. März 1944 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Major Werner Streib, Kommodore eines Nachtjagdgeschwaders, als 54. Soldaten der deutschen Wehrmacht.
In Major Werner Streib, der als Sohn eines Kaufmanns am 13. Juni 1911 in Pforzheim geboren ist und ursprünglich selbst Kaufmann war, zeichnete der Führer einen der ältesten, erfahrensten und erfolgreichsten Nachtjäger erneut aus. Er war bereits 23½ Jahre alt, als er als Fahnenjunker in einem Infanterieregiment seine militärische Laufbahn begann. Zur Luftwaffe versetzt, war er zunächst Aufklärer, gehörte dann dem Jagdgeschwader Richthofen an und wurde im Sommer 1940 Staffelkapitän in einem Nachtjagdgeschwader. Er war der erste deutsche Flieger, der einen Nachtjagdsieg erringen konnte.
Das Eichenlaub verliehen
Führerhauptquartier, 15. März. Der Führer verlieh dem Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-+ Fritz von Scholz, Kommandeur einer-Freiwilligen-Panzergrenadierdivision, als 423. Soldaten des Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.-Brigadeführer von Scholz hat sich während der Großkampftage im Nordabschnitt der Ostfront fortgesetzt hervorragend bewährt. Er wurde am 9. Februar 1896 in Pilsen geboren.
folgreichen Aufbauarbeit zeichnete, die der unabhängige slowakische Staat unter einer zielbewußten autoritativen Führung zu leisten vermocht habe. Der slowakische Gesandte Cermak sprach vom vitalen Drang nach Selbständigkeit, den das slowakische Volk schon immer empfunden habe. Deutschlands positive Unterstützung und sein Verständnis für die slowakischen Lebensbelange seien die Elemente der tiefen freundschaftlichen Verbundenheit, die die Slowakei mit Deutschland empfinde.
Brand geschossen. Ein eigenes Fahrzeug erhielt einen Torpedotreffer und sank.
*
Am Mittellauf des Bugs nahm die Heftigkeit der Kämpfe mit vorgedrungenen Kräften des Feindes am Montag südwestlich Uman zu. Weiter nordwestlich, im Raum südwestlich Pogrebischtsche, gelang den Bolschewisten ein tiefer örtlicher Einbruch um den nach seiner Abrieglung harte Kämpfe entbrannten. Am linken Flügel der deutschen Abwehrfront machten sich die im gestrigen Wehrmachtbericht erwähnten Gegenangriffe bemerkbar. Am rechten Rlügel erfolgte die Aufgabe der Stadt Cherson im Zuge vorgesehener Bewegungen, die schon seit einiger, Zeit zur Zurücknahme der deutschen Linien im Raum zwischen den parallel zu einander von Norden nach Süden fließenden Flüssen des Inguleg und des Ingul führten. Der Ingul, der aus dem Raum um Kirowograd kommt und bei Nikolaijew zusammen mit dem Bug in das Schwarze Meer mündet, bildet die Sehne des Djnepr-Bogens, in dem unsere Truppen die Sowjets seit Ende September aufgehalten haben.
„Ein Regen von Brandbomben“
HR Bern, 15. März.
Die Engländer geben zu, daß der deutsche Luftangriff auf London in der Nacht zum Mittwoch besonders heftig und konzentrisch war. Die deutschen Bomberformationen hätten die neue Taktik angewandt und in aufgelösten Formationen gleichzeitig von mehreren Himmelsrichtungen aus angegriffen. Eine Reihe von Bomben sei in der Nähe eines bekannten Regierungsgebäudes eingeschlagen, und ein Regen von Brandbomben sel auf ein vornehmes Wohnviertel niedergegangen. Die amerikanische Heerespolizei habe die Zivilbehörden' bei ihren Hilfsmaßnahmen unterstützt, ein Beweis für die Schwere des Angriffes. Die Rettungsmannschaften seien die ganze Nacht hindurch tätig gewesen. Die Londoner Feuerwehr habe zum erstenmal das neue System der telefonischen Kurzmeldungen benutzt, das bei den Verteidigungsmaßnahmen jetzt eine wichtige Rolle spiele.
Engländer bombardieren spanisches Handelsschiff
Marseille, 15. März.(dnb) Die Engländer ließen sich eine neue Verletzung der spanischen Neutralität zuschulden kommen. Am Sonntagnachmittag wurde der spanische Dampfer „Cabo San Sebastian“(4000 BRT) auf der Fahrt von Barcelona nach Valencia in der Nähe von Tarragona von einem britischen Flugzeug überfallen und durch zwei Bombentreffer so schwer getroffen, daß er in Brand geriet und Schlagseite bekam.
Im Zeichen des Zuviel
Mx Lissabon, im März.
Vor kurzem hat der Nationalverband der nordamerikanischen Industriellen in Neuyork seine Jahresversammlung abgehalten. Der Verband(National association of manufacturers, abgekürzt NAM) umfaßt etwa vier Fünftel der nordamerikanischen Industrie. Seine Meinungen dürfen als Ausdruck der nordamerikanischen Industriellenschaft um so sicherer gelten, als einige Wochen vorher die Amerikanische Handelskammer, die zweitgrößte Industriellenvereinigung des Landes, sich ähnlich geäußert hatte.
Zwei Hauptthemen beherrschten die Aussprache: das Bekenntnis zur privatwirtschaftlichen Souveränität und der Wille zur Ausweitung der Ausfuhr, beides im Hinblick auf eine Zukunft gedacht, die mit Kriegsende für dieses Jahr rechnet. Im Bekenntnis zur privatwirtschaftlichen Souveränität befinden sich die Industriellen im Einklang mit einem sehr großen Teil der Gesamtbevölkerung, aber im Gegensatz zu Roosevelt und seinem Regime. Der gegenwärtige Zustand bedeutet, daß„der Staat“ für einen seit zehn Jahren ständig zunehmenden Teil der Wirtschaft nacheinander Kreditgeber, Unterstützer, Auftraggeber, Kunde und— seitdem Lohnerhöhungen an die Zustimmung des Washingtoner Lohnamts gebunden sind— Treuhänder geworden ist. Der New Deal, der auf planistische Weise die Krise von Uberproduktion und Arbeitslosigkeit zum Besseren wenden sollte, war das erste Argument, mit dem Roosevelt sich den Berechtigungsschein zum Eingreifen in die alte liberalistische Wirtschaft verschaffte; als der New Deal in die Sackgasse gekommen war, leisteten Kriegsdrohung, Kriegsbeginn in Europa und schließlich Kriegseintritt der Vereinigten Staaten selber diesem Kurs Nachschub.
Es ist kaum möglich, von hieraus zu erkennen, wer, zurzeit tatsächlich hinter, Roosevelts Wirtschaftspolitik steht. Während mit der Industrie anscheinend der gröBere Teil des gewerblichen Mittelstandes und der Intellektuellen, obwohl nicht unmittelbar bereits betroffen, solidarisch ist, hat es den Anschein, daß dieses nicht im gleichen Umfang für die Landwirtschaft gilt. Offenbar fühlen sich die Farmer, wenn sie auch auf ihrer üblichen Unzufriedenheit bestehen, durch Roosevelts Wirtschaftsund Staatsführung nicht grundsätzlich geschädigt. Was ihnen mißfällt, ist die sozialpolitische Note, die Roosevelt ursprünglich seinem Tun und Lassen eingefügt hatte; auch die Aussicht auf Erhöhung der Steuern stört sie. Aber wie könnten sie samt und sonders gegen eine Regierungspolitik sein, die seit Jahren beachtliche Zuschüsse aus der Staatskasse an die Landwirtschaft überweist und dabei, wie im vergangenen Jahr, so vielleicht auch diesmal wieder, dank der Autorität des präsidentiellen Vetos die ablehnenden Mehrheitsbeschlüsse des Kongresses überwindet? Die Landwirte fühlen sich augenscheinlich weniger in Opposition zur Regierung als zur Arbeiterschaft, zumal deren politisches Gewicht zusehends gewachsen ist.
Was die Arbeiterschaft selbst angeht, so ist die American Federation of Labour programmatisch antisozialistisch und im Bekenntnis zur privatwirtschaftlichen Souveränität einig mit den Industriellen. Sie ist nach Zahl, Ansehen, innerer Disziplin und finanzieller Widerstandsfähigkeit die bedeutendste Arbeiterfront der Vereinigten Staaten. Neben ihr hat in den letzten Jahren indessen ein Wettbewerber bemerkenswerte Fortschritte gemacht, der Congress of Industrial Organisations. Er beruft sich auf vier Millionen Mitglieder, ist sozialistisch mit Indizien zu kommunistischem Nachbarschaftsverhältnis gerichtet, und seine Stärke liegt in der Gefolgschaft der, wie es heißt, Hälfte der Massenarbeiterschäft aus Stahl-, Automobil- und Kautschukindustrie. Vielleicht ist der CIO ein Kriegskonjunkturgebilde ohne zuverlässige gewerkschaftliche Form. Immerhin, daß ein großer Teil der nordamerikanischen Arbeiterschaft gegebenenfalls eher zu sozialistischen als liberalistischen Experimenten geneigt wäre, kann niemand in unserem Jahrhundert bezweifeln. Dazu würde es doch wohl nicht einmal einer Ubergangskrise bedürfen, bei der für Millionen die Alternative hieße: entweder Staatssozialismus mit Beschäftigungsmöglichkeit für sofort oder Liberalismus mit Arbeitslosigkeit und vager Hoffnung auf demnächstige Beschäftigung.
Es hat zurzeit den Anschein, daß der Grundsatz der privatwirtschaftlichen Souveränität eine gewichtige Rolle im Wahlkampf spielen wird! Willkie und Bricker, die (mit Dewey- und General Mac Arthur im Hintergrund) zurzeit aktivsten Bewerber um die Ernennung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten, haben sich eindeutig und mit polemistischer Spitze gegen Roosevelt in diesem Sinne ausgesprochen. Kein Zweifel, daß große Teile, wenn nicht die absolute Mehrheit, der Demokraten im Grunde damit übereinstimmen, obwohl man es aus ihren Reihen mit Rücksicht auf Roosevelt, ohne dessen vierte Kandidatur die Demokraten diesmal im voraus für geschlagen gelten müßten, nicht so förmlich vernimmt. Roosevelt selbst verwahrt sich gegen sozialistische Absichten. Er möchte zwischen diesem Extrem und dem Liberalismus eine Mittlerstellung einnehmen. Es sei, so versichern mit ihm seine national- und sozialökonomischen Berater, unmöglich geworden, ohne die oberleitende, autoritative und ständige Einschaltung des Staates die modernen Produktions-, Handels- und Konsumtionsfragen so zu lösen, daß Krisen verhindert würden, die ihrerseits aus der ungeregelten Volkswirtschaft revolutionär übergreifen müßten in politische Anarchie, in den Verlust zunächst der inländischen, dann der internationälen Grundrechte des amerikanischen Bürgers. Mehrere Einwände antworten darauf. Sie kamen auf der Jahresversammlung des nordamerikanischen Industriellenverbandes ähnlich zum Ausdruck wie seit Monaten in der Presse und im Kongreß. Drei davon mögen hier genannt sein, da sie mehr an Gewicht haben, als es bloßen Streitargumenten dann eigen ist, wenn zur Debatte Fragen stehen, bei deren Entscheidung die Menschen nicht nach Logik: Recht, Uberlieferung oder objektiver Richtigkeit, Sondern nach materiellem, sozialem Sein oder Nichtsein des einzelnen Partei zu ergreifen pflegen.
Der erste Gesichtspunkt besagt, Roosevelt und erst recht die Vieltausendschaft seiner bestallten, wohlsituierten und beamteten Mitarbeiter hätten weniger das -Gedeihen der Wirtschaft als ihr eigenes im Sinne. Nachdem es in anderthalb Jahrhunderten ohne Staat gegangen sei, habe man in dem Jahrzehnt, das Roosevelt nun bereits diktatorisch regiert, die Dinge und Geister geflisgantlich so gedreht und gewendet, daß es den naiven Zeitgenossen scheinen könnte, als habe er in der Tat einen Staat und eine Bürokratie nötig. Während früher die Vereinigten Staaten ohne Beamtenschaft gut auskamen, seien sie nun ein Land, das immerzu mehr an Beamten brauche; keiner davon denke ans Platzwechseln, vielmehr seien sie kastenmäßig solidarisch, ein Regime zu bilden, etwas Ahnliches wie es dié mittelalterliche Feudalität von Rittern und Klerikern, die eigentlich ja gar nicht nötig gewesen sei, aber sich von den Wirtschaften
Britisch-nordamerikanische Herostraten
Monte Cassino und Rom
(PK) Churchill hat die Front in Italien plötzlich für einen Nebenkriegsschauplatz erklärt. Diese Herabsetzung eines Operationsraumes, in dem man bislang hohe Ziele verfolgte, gleicht dem Trick der Volte, durch den der Taschenspieler eine Karte vor den Augen der verblüfften Offentlichkeit wegzaubert. Gilt also die ursprüngliche Absicht, die Deutschen in Italien zu vernichten, nicht mehr? War Montgomerys für Weihnachtén gemeinte Aufforderung, die Deutschen über Rom hinauszujagen, in den Wind gesprochen? Und(waren für ihn auch die Flugblätter bestimmt, nach denen Nettuno zur Einkesselung der deutschen Südarfnee, zum mindesten aber zur Vereinigung mit den über Cassino siegreich vordringenden Kräften der fünften Armee führen sollte? So müßten sich jetzt die englische Gardebrigade fragen, die vor Aprilia verblutet, die Truscotts-Division, die amerikanische dritte, die Inder, die bei Massa Albanet(Cassinofront) an einem einzigen Angriffstag, dem 16. Februar, 500 Tôte verloren, die Marokkaner und Algerier de Gaulles, die am Heldentum, der Hoch- und Deutschmeister zuschanden wurden, und die Neuseeländer, die unter blutigen Verlusten vergebens um den Bahnhof Cassino ringen.
In Wirklichkeit hat der Gegner unter höchstem Einsatz von Menschenleben, enormem Aufgebot schwerer Waffen und sagenhaftem Munitionsaufwand gespielt. Doch aus dem Zangenangriff, der von Cassino und Nettuno aus den entscheidenden Erfolg herbeiführen sollte, ist nur eine Doppelschlacht geworden, die an der Hauptfront nicht einmal das Zentimetertempo des Vorrückens einhielt, während Nettuno, der Ausgangspunkt des Stoßes in die tiefe Flanke der Deutschen, sich in einen gefahrvollen Verteidigungskampf mit dem Meer im Rücken verwandelte.
Churchill hat auch die Behauptung aufgestellt, die Deutschen wollten sich in Rom zur Verteidigung einrichten und damit die Stadt der Verwüstung preisgeben. Da in Wirklichkeit die Front immer noch recht weit im Süden von Rom verläuft, so muß man hinter dieser haltlosen Behauptung viel eher eine gefährliche eigene Absicht der Alliierten vermuten, die nicht gesonnen sind, ihrem Luftterror über der Ewigen Stadt Beschränkungen aufzuerlegen. Im Gegenteil, je geringer der militärische
Erfolg, desto größer die Erbitterung und desto lockerer sitzen die Bomben der Viermotorigen. Das haben Monte Cassino und auch schon Rom bewiesen. Der verantwortliche britische Staatsmann sucht aber schon heute ein moralisches Alibi für die Herostratentat seiner Zerstörung Roms aus der Luft. Am selben Tage wie er sprach Pius XII. vor Priestern und richtete aus diesem Anlaß beschwörende Worte an die Kriegführenden, Rom in Würdigung seines besonderen Ranges und Wertes von der Verwüstung auszunehmen. Dabei gedachte er des Klosters auf dem Monte Cassino.
Die traurigen Ruinen dieser Gralsburg sind das einzige weithin sichtbare Ergebnis alliierter Kriegshandlungen während der vergangenen sechs Wochen. Daß das Kloster von keinem deutschen Soldaten betreten wurde, hat der greise Erzbischof Diamare feierlich bestätigt. Wir Deutsche sind nun einmal mit kulturellem Verantwortungsbewußtsein belastet und tragen diese moralische Bürde auch mitten im Kampf. So ließ die deutsche Führung von der Heeresgruppe herab bis zum Divisionskommandeur sich die Erhaltung des Klosters neben und und trotz der Durchführung des Kampfes als heilige Aufgabe angelegen sein. Sie sieht mit tiefem Schmerz ihre Bemühungen durch den barbarischen Luftangriff der Amerikaner vereitelt. Stellt man aber unter vorübergehender Ausschaltung des moralischen Gesichtspunktes nüchtern die militärische Frage, warum der Gegner diese Zerstörung beging, so. fällt die Antwort erst recht zu seinen Ungunsten aus. Einen Gewinn hat die verantwortliche S. amerikanische Armee nicht erzielt, uns vielmehr die Möglichkeit gegeben, die Front auf dem Gipfel des Berges über den Ruinen zu schließen, nachdem bislang das Kloster ausgesperrt worden war. So bleibt nur die einzige Erklärung übrig: Aus Zorn darüber, daß es nicht gelang, sich des Klosterberges zu bemächtigen, hat der Amerikaner das unerreichbare Ziel seiner Anstrengungen in Schutt und Asche gelegt. Die amerikanische Diplomatie sucht ihr schlechtes Gewissen dem Vatikan gegenüber durch den Hinweis zu erleichtern, man wolle diese wie andere kirchliche Ruinen nach dem Kriege, wieder aufbauen. So spricht ein Land, in dem alles„viel reiche! schöner und schneller“ gebaut wird! Die Antwort, die von einer sehr hochgestellten Persönlichkeit des Vätl: kans erteilt worden sein soll, lautet:„Nicht in Gold und
Fortsetzung auf der zweiten Seite
Schwere Abwehrkämpfe am Ingul und Bug