Nr. 67.— Drittes Platt.
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Die Wunder von Marpingen.
&a Saarbrücken, 6. März.
Der Vorsitzende, Kammerpräsident Cormann, erklärt bei Eröffnung der Sitzung, es sei Gegenstand einer Beschwerde geworden, daß während der Verhandlung störende Bemerkungen Seitens der Vertheidigung gemacht worden seien, besonders durch Correspondiren mit den hinter ihr sitzenden Ver(retern der Presse; es sei dies unzulässig, und er ersuche, das zu unterlassen.
— Der Vertheidiger Simons erklärt, daß dies seinerseits nicht vorgekommen.
— Präsident erwidert, er habe Niemanden genannt, da das eine Sache der
Delieatesse gewesen sei.„.6 fährt in Faingn Mittheibengen fort: 94
Zeuge Referendar Dr. Strauß sührt in seinen Mirkhellungen forl: Ich bin mit meinen Aussagen da stehen geblieben, als Greichen mir sagte, daß die Autworten, die sie auf meine Frage von der Mutter Gottes bekommen haben wolle, erlogen seien; ich fragte sie damals auch noch, sie solle mir über die Erscheinungen und die Fragen in Marpingen selber Auskunft geben. Darauf wiederholte sie wiederum:„Ja, was ich Ihnen früher von dem Mädchen aus dem Eulenwalde gesagt habe, ist doch wahr.“ Nachdem ich diese Eüge wieder hörte, ging ich auf andere Fragen nicht ein. Eine andere
Samstag, 8. März 1879.
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Lüge wieder horte, ging ich auf andere Fragen nicht Belegenheit wurde mir, noch in energischerer Weise Fragen an das Kind zu stellen, und ich hoffte, diesmal zu einem wirklich wahren Resultate zu kommen.
war dies am Tage seiner Entlassung aus dem Institut. Ich sagte ihm: „Gretchen, heute wirst du entlassen; du kannst also sagen, was du willst, du brauchst dich durch nichts beeinflussen zu lassen; du kommst jetzt nach Hause. Was soll ich denn nun von der Geschichte glauben?“ Ich suchte ihm das Alles so klar wie möglich zu machen, und da begann es denn eine längere Erzählung. Diese war mir, weil sie ohne jeden Einfluß, ohne Furcht und ohne Hoffnung entstanden, sehr interessant. Es erzählte:„Wahr ist es, daß ich am 3. Juli etwas gesehen habe; ich sah einen weißen Schein, dieser weiße Schein hatte die Gestalt einer sitzenden Frau.“ Weiter berichtete es hierüber, wie ich vorhin angegeben.„Am zweiten Tage war ich gegen 5 Uhr da; da sah ich zuerst nichts. Gegen 7 oder 8 Uhr sah ich wieder einen weißen Auf meine Frage erwiderte sie, derselbe sei etwa so groß gewesen, wie der Holzstuhl, auf dem ich saß; eine menschliche Gestalt hatte er nicht. Ich fragte:„Sprach der Schein etwas?“„Ja,“ sagte es,„ich stellte Fragen an den Schein und da hörte ich auch etwas.“„Wie konntest du aber erwarten, daß der Schein dir Antwort ertheilen könnte?“ fragte ich. Da sagte das Kind:„Ja, ich glaubte, wenn ich fragte, dann
würde sich die Gestalt zeigen, wie am Tage vorher.“ Gleich darauf sagte es:
„Ich wollte fragen, damit die Leute es hörten.“„Ist das wahr, Gretchen,“ fragte ich,„wolltest du fragen, damit die Leute es hörten?“„Nein“, sagte es da,„ich wollte fragen, weil ich glaubte, daß unter dem Schein die Mutter Gottes verborgen sei.“ Diese drei Versionen machte das Kind gleich hintereinander; ich sagte nun weiter:„Was hast du denn gefragt?“ Da sagte es, was es aus dem Publicum gehört:„Wäschen, wer bin bix3),(Frau, weghift du?]" Da habe es als Antwort das eine Wort gehört:„Unvefleckt.“„Tour fragtest du nun weiter?“„Was ist ihr Begehr? und als Autwort hörte ich die zwei Worte#beteng und ofromme“.„Was weiter?“„Ob man eine Ca
bele bauen sole, da hieß es: Ja“. Dann hobe be, grietucz.g anfe ohonteg rung von Jemand aus dem Publicum gesagt, ob auch Kranke kommen sollten? Da hieß es„Ja“. Endlich, aus welcher Quelle getrunken werden
olle; da hieß es aus dem Schein bloß:„Obe“. Sie habe sich nun gedacht,
es sei die obere Quelle gemeint, und habe dies den Leuten gesagt. Am dritten Tage seien Kranke gekommen, da habe sie die Hand der Kranken genommen und auf eine Stelle gelegt und gesagt:„jetzt liegt deine Hand auf dem Fuße der Erscheinung; es war aber gar keine Erscheinung da; ich sagte das bloß, weil ich glaubte, es müsse so sein, ich habe keinen Fuß gesehen. Dann kamen die Soldaten, und ich habe lange nichts mehr gesehen, später habe ich die Mutter Gottes noch sieben= oder achtmal auf dem Felde gesehen, sie hat aber nicht mit mir gesprochen, später habe ich sie noch zweimal im Institut gesehen.“ Nun fragte ich weiter nach den Rosenkränzen, welche die Erscheinung angerührt haben solle. Da sagte sie:„Ja, ich habe die Rosenkränze von den
Leuten genommen, habe sie eine Weile in der Tasche mit mir herumgetragen, ud He waren dach niche angerühet.“ Danik
und sie sagte, das sei alles so wahr. Auf
en, voehy, Vog,param se nich in Schsftpeler auf meine ernsten
und dringenden Ermahnungen hin die Wahrheit zu sagen, so belgen abe, sagte sie:„Ja, ich wäre gern heim gekommmen.“ Seitdem
vo.. bis zu den heutigen Verhandlungen das Kind nicht wiedergesehen.
Nachdem dies alles an mir vorüber gegangen, da fragte ich mich, was ich uv halten sole, von den offenbaren Lügen des Kindes in Bezug aus. hele
Erscheinungen und auf das Aussehen, das die Sache im Puhigurm, machte; was ich speciel als Katholik dazu sagen solle. Ich sagte mir, diese gunze scheinung, diese ganze Wunderaffaire ist nichts, mit einem Worte, als eine fortgesetzte Lüge, eine fortgesetzte Flunkerei eines Kindes. Namentlich sagte ich mir als Katholik, wenn ich auch die That, die Möglichkeit zugebe, wie ich es thue, daß ein Eingriff der Gottheit oder mit deren Zulassung ein Eingriff irgend eines Heiligen Statt finden könne zu einem außerordentlichen Zwecke, würde sich doch die Gottheit mindestens nicht einer so überführten Lügnerin als Mediums bedienen. Das Kind, das ich für sehr überlegungsfähig halte und dem ich für sein Alter ein so scharfes Verständniß zugestehen muß, beging sud den 19.: Eünde im Sinne der Meoraltgeologte.
#thun, ich habe etwas Weißes gesehen, wie ein Klafter Holz, ein Mädchen aus
Bliesen hat mir gesagt, das wäre die unbefleckt Empfangene.“ Ich habe das dem Mädchen vorgehalten und da hat es gesagt, es habe den Brief nie geschrieben.
Präs.: Sie haben gehört, wie das Mädchen einen Brief mit der Ueberschrift „Lieber Herr Baron“ oder„Hochgeehrter Herr Baron“ überhaupt abgeleugnet hat; dem gegenüber steht die Aussage einer Zeugin, die nicht eidlich, und einer andern, so wie die eidliche Erklärung der Eheleute Riemer. Eine Unzahl von Lügen des Kindes ist aus den Aussagen der Zeugen constatirt; unter Anrufung Gottes hat das Kind der Frau Riemer gegenüber gelogen.
Auf Befragen des Präsidenten erklärte die Zeugin Riemer nochmals, das Kind habe am 29. October erklärt:„So wahr wie ein Gott im Himmel ist, habe ich gar nichts gesehen.“ Wit eschem au#.
Präs.: Herr Pastor Neureuter, Sie sehen, mir welchem Kinde wir es zu thun haben.— Besch. Neureuter: Ich kann das nicht sehen, da die Kinder
Präs.: Die Kinder würden vielleicht neue Lügen vorbringen; es handelt sich auch heute nicht um Ihre damalige Ueberzeugung, sondern, nachdem Sie diese Nichtsnutzigkeit des Kindes gesehen und erfahren, daß Alles nur Lug und Trug von dem Kinde gewesen, was Sie jetzt für eine Ansicht von der Sache haben.
Auf Befragen des Staatsprocurators erklärt Zeuge Strauß, daß Herr v. Hüllessem schon abgereist gewesen, als er aufs Untersuchungsamt gekommen, daß er denselben gestern zum ersten Male hier gesehen. Zeuge bemerkt dann, daß er jetzt durch die Aussage Neureuter's daran erinnert werde, daß er noch einen Brief in Händen habe von der Kunz, den er früher vergessen zu den Acten zu geben. Er gibt den Brief dem Präsidenten; derselbe wird durch den Secretär verlesen. Es heißt darin:„Hochgeöhrter Herr Barron! ich will die Feder ergreifen, um Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben; ich habe Ihnen die ganze Wahrheit nicht geschrieben; jetzt will ich Ihnen aber schreiben, wie's gekommen. Am 3. Juli sah ich eine weiße Frau mit etwas auf dem Arme wie ein Kind; da lief ich zuerst nach dem Leistens Haus und erzählte dort was vorgekommen, da sagte der Vater, das wäre vielleicht eine Frau, die Laub geholt und ein weißes Tuch um den Kopf hatte; da ging ich nach Haus und erzählte es meiner Mutter, da sagte die, es wäre vielleicht ein Hausen Klafterholz; da ging ich hinter das Haus, da kam das Mädchen und sagte: Geht morgen wieder hin und sagt zu den Leuten, sie hätte gesagt, sie wäre die unbefleckt Empfangene. Ihr sollt beten und es solle eine Capelle gebaut werden. Am Donnerstag war ich in Marpingen und habe zwei
Näcte in Schfweiter geschafeg,...u heute Morgen übergebenen Naz,
Präsident bemerkt, er habe die ihm heute Morgen übergebenen Acten betreffs der Kartenschlägerin, die bei der Lina Schmidt gewesen, durchgelesen, die Hausfrau der Lina Schmidt sei auch vernommen worden. Die Frau solle eine übelberüchtigte, schlecht beleumundete Kartenschlägerin sein. Wenn es auch von Interesse sein würde, das Motiv zu erfahren, welches die Frau zu diesem Gebahren veranlaßt, so lege er doch bei dem schlechten Ruf, in welchem die Frau stehe, keinen Werth darauf, dieselbe hier zu vernehmen.
Der Oberprocurator bemerkt, er habe das Schriftstück heute Morgen in der Absicht vorgelegt, um nichts zurückzuhalten, was bezüglich dieses Processes durch seine Hände gehe, damit dem Oeffentlichen Ministerium, das sowohl Schuld wie Unschuld der Betheiligten zu vertreten habe, nicht nachgesagt werden könne, es halte irgend ein wichtiges Schriftstück zurück. Da von keiner Seite ein Antrag auf Vernehmung dieser Person gestellt wird, der Präsbent de Sache für erehgr.. n Galsen aus Dusseldort
Die folgende Zeugin, Gräfin Spee, geb. Grasen,##, uud Bulgzohrf, ist im Juli und August 1877 in Marpingen gewesen Neureuter und Caplan Dicke correspondirt. lauten ihrem Inhalt nach:
1) Brief vom 8. November 1876:
hält %
und hat mit Pastor Die Briefe werden verlesen und
eine schwere Sunde im Sinne der Morattheol Präs.: Also nach Ihrer Ueberzeugung hat das Kind von Anfang bis zu
einer
Sicherhest 2) Zuversicht nie. Nachdem ich in die Ulutersuchung so vollständig Ftstt daß ich nicht nur keine Voreingenommenheit, sondern
Ende in einer
wie Sie sich aus.: Mit dieser
solch frechen Weise gelogen, wie es Ihnen, wie bei keinem Verbrecher vorgekommen sei?—
Sichorheit und Zuversicht nie. Nachdem ich in die Untersuchung#
vechershet ud Buversuy, u, iH uszt nur kine Voreingenommenheit, sondern
logar eine Favor hatte, und nun diese Erfahrung gemacht, da fühlte ich als
so viel an mir lag, diesem traurigen Zustande
wo ich geboren bin, die Verpflichtung, ein Ende zu machen, in dem vielmehr als Katholik wollte ich
Lerussein biser Briche, ule Lhoiy osetzerzengung auch andere Leute pro
sitiren lassen. Weil mir Neureuter stets ein sympathischer Mensch gewesen ist,
osenz 6s wüter mitr erwürscht, ve1676 bi dem Posor von Schißzeler mil
eun auch nun an 14., Jonu, gnt, wie ich gaubez, war der Caopian
eu Hereu, beureye, zsgnmen. Da began ich denn zun asen
½ 11 Uhr— ich habe mir die Notiz über die Unterhaltung in derselben noch gemacht— mit den Herren über die Sache gesprochen, erzählte ihnen meine Erfahrungen, grade wie ich sie Ihnen hier mitgetheilt habe und führte dar die Gründe aus, welche mich veranlaßten, die Sache für unmöglich zu
oann vie Gründe aus,. Aaunt über meine Mittheilung und speriel
haten, Man vor aberseite erson.u, Zamals das merkwpürdige Wort:„Ja,
und woenn das ales wast ict, was Sie da sagen, und wein Sie nich ver
sicherten, das Kind habe, seitdem es spricht, glaube ich doch an die Erscheinungen.
nur Unwahrheiten gesagt, so Da sagte ich mir, wenn das so ist, dann liegt ein Glaube vor, der mehr als Berge versetzt und den ich mit meinen Gründen nicht ändern kann; da gab ich meine Bemühungen auf. Präs.: Pastor Neureuter, geben Sie zu, daß Sie da zugegen gewesen sind
Alnig oscer Katenrs. Lick Neureuer: Kaust. uude cuue
bes hschegen esch hiche iacti,eae sechele eshe
seien. Außer einer Unterrebung, die er mit den Kindern gehabt, führt er an, daß er da dem Pfarrer Neureuter seine Verwunderung darüber ausgedrückt habe, daß die Erscheinung in der sitzenden Stellung gewesen sei; da habe sich— es sei dasselbe ein bedeutendes Moment— das eine Kind herumgedreht und gesagt: Herr Pastor, wenn wir die Erscheinung vor uns sitzen sahen, dann sahen wir den Erdboden nicht. Hier trete man auf das Gebiet der christichen Mystik.„.. 65 Mätan Ei, Ieram Bartka.
Präs.: Die Aussagen für Ihre bona naes mogen Sie Ihrem Verrhei
egtaf Befragen des Vertheidigers Simons sagte Zeuge, daß allerdinge Pastor Rath in Schiffweiler mit dem Kinde gesprochen; was da vorgefallen,
wisse er nicht. aufgefordert, über die Person des Besch. Dr. Thömes,
Vom Prosschenjn Herlin zusammen studirt, auszusagen, bemerkt Zeuge, daß wie Pastor Neureuter ihm sympathisch gewesen, Dr. Thömes ihm eben so autivathisch gewesen sei. Die weiteren„Ausführungen des Zeugen zber u. anngathisch gewesg, 5i.. des Dr. Thömes, wobei er ihn des Pla
giats beschuldigt, geben Veranlassung zu einem energischen Protest des Verdun Zengen hu bogen, autzun die Reise ginges—
brücken nach Schiffweiler dem Kinde gesagt habe, wohi
Dr. Thömes: Ob dem Kiade bekannt gevesen, wer Zeuge sei?—
Das Kind habe ihn beim Namen gekannt, er sei mit dem Untersuchungsrichter Kleber zuerst ins Institut gekommen und das Kind habe auch die Briefe an den Untersuchungsrichter gesandt. 9
Dr. Thömes: Dr. Strauß habe ausgesagt, das Kind habe ihm damals im Walde alles so mitgetheilt, wie es in den Broschüren stehe. Am 30. November seien überhaupt noch keine Broschüren erschienen gewiesen.
Dr. Strauß bemerkt, er bestehe nicht auf dem Ausdruck Broschüre, er habe überhaupt nur das im Auge gehabt, was er über die Geschichte gehört und gelesen.— Zeuge Kleber bemerkt, zu der Zeit seien schon die Artikel in der„Germania“ dagewesen, die später fast wörtlich in der Broschüre wiedergegeben seien; aus den Acten wird darauf festgestellt, daß diese Artikel vom 5. bis 31. October erschienen sind.
Die weiteren Fragen des Dr. Thömes läßt der Präsident nicht mehr zu, da es nur Beurtheilungen seien, aber keine Thatsachen, die vorgebracht würden. Dr. Thömes besteht aber darauf, daß nun Dr. Strauß sich weiter auslasse, um dem Zeugen bezüglich dieser Auslassungen entgegnen zu können und provocirt einen Beschluß des Gerichtshofes, den der Präsident folgendermaßen mittheilt:„Aus den Fragen des Beschuldigten gehe hervor, daß er thatlächliche Fragen zu stellen nicht mehr vermöge; da hier keine persönlichen Reibereien lozumachen seien, so werde ihm das Wort abgeschnitten.“
Präs.: Herr Pastor Neureuter, Sie haben heute gehört, wie sich der Zeuge ausgesprochen hat und wie das Kind mit ihm umgegangen ist, mit welcher Indignation er uns diese Machination geschildert hat; glauben Sie heute noch aU die Aufrichtigkeit des Kindes?— B. Pastor Neureuter: Jawohl. Ich lagte damals, wenn das Kind auch vor Ihnen so gelogen hat, so erschüttert meinen Glauben an die Erscheinungen im Härtelwalde nicht; denn es dem die Aussagen der vier Männer entgegen, die dafür ins Gefängniß Waugen sind. Dr. Strauß legte mir damals noch einen Brief an die Kunz woriv es hieß:„Geöhrter leic) Herr Baron! ich will Ihnen zu wissen
Hochgcehrter Herr Pastor! Verzeihen Sie eine Frage einem Kinde der katholischen Kirche, das sich an Sie wendet, um etwas über Marpingen zu erfahren. Bei meiner Rückkehr aus Marienbad hörte ich von der Erscheinung der lieben Mutter Gottes, und ich kann gar nicht ausdrücken, wie glücklich mich das macht. Nun habe ich alle die ersten Nachrichten versäumt. Einer erzählt dies, der Andere jenes; deßhalb wende ich mich mit der Bitte an Sie, mir etwas über den ganzen Verlauf der Sache von Anfang an mitzutheilen. Ist es wahr, daß die liebe Mutter Gottes am 3. Juli grade in derselben Gestalt erschienen ist wie in Lourdes und gesagt hat, sie sei die unbefleckt Empfangene, ihr sollt eine Capelle bauen und Kranke bringen? Es sei eine Quelle entstanden, auch von einem Kreuz wird gesprochen, das man wegräumen wolle, das man aber nicht von der Stelle bringen könne. Ich bin gränzenlos unbescheiden, nicht wahr, hochgeehrter Herr Pastor? Aber was erfreut uns Katholiken mehr, als wenn unsre liebe himmlische Mutter in unser Vaterland kommt? Womöglich komme ich bald dorthin und bringe meine Tochter mit an die Guadenstelle, deren einer Fuß ist kürzer wie der andere, außerdem hat sie eine Wunde an der Hüfte; wohl in Folge obigen Leidens hat das Kind die Fallsucht, dabei ist das Kind immer geduldig und zufrieden mit dem, was Gott will, wir Eltern auch; aber wenn die liebe Mütter auch fordert, Kranke zu bringen, so würde sie die Reise in unbegränztem Vertrauen antreten. Wenn wirklich ein Quell entstanden ist, bitte ich, mir etwas Wasser zu schicken. Ich schließe mit der festen Ueberzeugung, daß Gott mit Ihnen sein muß, wenn die himmlische Mutter Gottes Ihre Pfarre betritt, und daß sie einem Schäflein ihres göttlichen Sohnes gewiß antworten werde. Ich empfehle meinen Mann, der momentan etwas krank ist, und meine 14 Kinder Ihrem Gebet.
Auf Befragen des Präsidenten bemerkt Zeugin, der Pastor habe ihr in wenigen Worten geantwortet, er finde es nicht zweckmäßig, ihr schriftlich etwas mitzutheilen. Eine Aufforderung, dorthin zu kommen, sei nicht darin gewesen, wohl aber die Bemerkung, er oder ein anderer würden ihr
In dem zweiten Briefe vom 6. September 1876 dankt Zeugin dafür, daß er ihr geantwortet und den Vicar Dicke gesandt habe; nach dessen Rath würden sie einstweilen die Andacht mit einem kranken Kinde und für dasselbe abhalten und damit zu Mariä Geburt beginnen. Dazu bekäme ihre Tochter von dem Wasser, indem ihr der Vicar etwas mitgetheilt habe, sie meine, sie müsse einmal etwas von Marpingen haben, sonst könne sie nicht so gut beten; sie denke voll Sehnsucht daran, nach Marpingen zu gelangen, aber der Graf wolle es einstweilen, eben so wie er, noch nicht zugeben; sie finde leine Worte für die Freude, die sie durch die Erzählungen des Caplans Dicke gehabt; sie danke ihm dafür, daß er ihn veranlaßt habe, zu kommen; er möge sie wissen lassen, wann die Bahn dort frei sei. Die„Germania“ sei ganz verstummt und nirgends würde mehr etwas von dem Wunder veröffentlicht.
Auf die Frage des Präsidenten bemeckt Zeugin, sie wisse nicht mehr, ob Caplan Dicke das Wasser mitgebracht oder geschickt habe, es sei aber wenig gewesen. Sie glaube, das Wasser habe er aus eigenem Antriebe mitgebracht. — Präs.: Haben Sie für das Wasser oder die Mühewaltung eine Geldspende geschickt?—.: Sie habe an Neureuter eine Stipendie für eine heilige Messe geschickt. Wie viel es gewesen, wisse sie nicht mehr; jedenfalls sei es nicht über 10 Thlr. gewesen.— Präs.: Sie hatten, wie Sie erwähnten, ein unglückliches krankes Kind; wir hören, daß das Wasser gebraucht worden ist; so viel ich mich entsinne, ist Ihre Tochter gestorben.—.: Jawohl. — Präs.: Eine Heilung trat also nicht ein.—.: Nein.
Der folgende Brief vom gleichen Datum ist an den Caplan Dicke gerichtet. In demselben ersucht die Gräfin diesen, ihr seine Adresse anzugeben; sie wollte vom nächsten Sonntag nach Mariä Geburt bis zu Mariä Namensfest die Andacht für ihr krankes Kind halten; sie sei überzeugt, er würde ihnen helfen beten; sie denke noch mit Freude an seine Anwesenheit, die ihm die Mutter Gottes lohnen wolle; um ihm ihre Dankbarkeit zu bezeigen, ihm der Graf nächstens eine Kleinigkeit für das Franciscanerkloster senden; sie habe soeben an den Pastor von Marpingen geschrieben und ihn die begnadigten Kinder aufzufordern, mit für sie zu beten; man höre leid gar nichts mehr von Marpingen; die liebe Mutter Gottes möge bald den
In dem letzten Briefe vom 10. September an Pastor Neureuter heißt es, Caplan Dicke habe ihr gerathen, sie möge sich an ihn wenden mit der Bitte, während der Gebetsoctav ein Hochamt für sie abzuhalten. Wenn es nicht zulässig wäre, ihm die Stipendien per Posteinzahlung zukommen zu lassen, so würde ihr die liebe Mutter gewiß erlauben, es ihm nächstens selbst zu bringen,
nächsten Morgen habe sie auch das Kind gesehen; da habe dieses ihr gestern Abend habe es die Mutter Gottes gesehen. Sie hat auch ein Bildchen mit der Namensunterschrift des Kindes bekommen und diesem ein anderes Bildchen dafür gegeben. Die Frau Leist habe ihr auch aus ein par andern Häusern zwei bis drei Schoppen Marpinger Wasser besorgt, welches Zeugin in einer Blechkanne, die sie für 8½ Groschen gekauft, mit nach Hause genommen hat.— Auf die Frage des Präsidenten, was sie für das Wasser bezahlt, sagt Zeugin, die Frau habe nichts dafür haben wollen, nur für die Mühe habe sie dann 4 oder 5 Groschen gegeben; sie sei nach Marpingen gegangen, weil ihre Tochter sie darum gequält habe, dieselbe habe auch das Wasser für die Augen gebraucht.— Auf die Frage des Präsidenten, ob es auch geholfen habe, sagt Zeugin, das könne sie nicht sagen.
Die Zeugin Barbara Franzen, Tochter der vorigen Zeugin, sagt über den Besuch in Marpingen in ähnlicher Weise aus, wie ihre Mutter. Hiermit schlicßt die Sitzung.
Bergwerks=Gesellschaft Dahlbusch.
Die Herren Actionaire unserer Gesellschaft werden hierdurch zu der
am Tinstag den 1. April d.
Vormittags 10 Uhr,
in Düsseldorf im Breidenbacher Hofe Statt findenden
General=Versammlung
" Piesenigen Herren Actionaire, welche an der General=Versammlung Theil nehmen wollen, haben ihre Actien gegen Empfangnahme von Einlaßkarten nach§. 21 unseres Statuts spätestens 10 Tage vor derselben bei einer der nachbenannten Stellen zu deponiren: in Brüssel bei Herren Delloye& Cie., in Brüssel bei der Banque de Bruxelles, in Köln bei dem A. Schaaffhausen'schen Bank Verein, in Hüffeldarf bei den Herren D. Fleck& Scheuer. nes ee Tages=Ordnung.
1) Bericht der Direction und des Aufsichtsrathes
Geschäftsjahr.
2) Bericht der Revisoren.
Vorlage der Bilanz.
4) Neuwahl dreier Mitglieder des Aufsichtsrathes.
5) Wahl der Rechnungs=Revisoren pro 1879.
Düffeldorf, den 8. März 1879. 20t0 Tie 2
Dutsburg=Rührorter Bank.
Die Herren Actionaire werden zur fünften ordentlichen General=Versammlung
auf Samstag den 5. April, Nachmittags 4 Uhr,
in unserem Bankgebäude, hierdurch eingeladen.
Tages=Oronung!
1) Abänderung des§. 38 des Statuts.
). Die Puncte Nr.—3§. 28 des Statuts.
Stimmberechtigt ist nach§. 10 des Statuts nur der Actionair, welcher seine Interimsscheine mindestens 8 Tage vor der General=Versammlung bei unserer Bank oder bei der Deutschen Vereinsbank in Frankfurt a. M. deponirt hat
Auf.Grund des Depositenscheines werden beim Eintritt in die Versammlung Eintrittskarte und Stimmzettel ausgehändigt.
Dutsburg, den 6. März 1879. Der Vorsitende des Aufsichtsraths:
Theod. Böninger.
über das abgelaufene
Die Direction.
Bekanntmachung.
Lit. A.
" B.
" C.
C.
Lit.
Bei der am 28. Februar cr. erfolgten planmäßigen Ausloosung Duisburger Stadlobligationen Behufs Amortisation sind folgende Nummern gezogen
a. von den Obligationen II. Emission:
die Nummern: 12, 35, 61, 125, 216, 293, 299.
b. von den Obligationen der Anleine ad 750,000 Mark de 1869:
Nr. 43
62, 105, 125, 148, 185, 214, 236, 248, 259, 426, 437, 440, 486.
von den Obligationen der Anleihe ad 2,600,000 Mark de 1876:
à Nr. 153, 223, 311, 422, 594, 704, 793, 874, 891, 981.
B.„ 50, 169, 188, 202, 330, 578, 594, 596, 671, 880, 882, 912.
Die Auszahlung der Valuta dieser Obligationen erfolgt vom 30. Juni er. ab gegen Rücklieferung der Obligationen nebst Talons und der sämmtlichen dahin nicht verfallenen Coupons und zwar betreffs der Obligationen
I) auf der Casse des Rhein=Ruhr=Canal=Actien=Vereins hier und bei den Bankhäusern:
2) Discouto=Gesellschaft zu Berlin,
3) Deichmann& Cie. zu Köln,
4) Duisburg=Ruhrorter Bank hier; betreffs der Obligationen ad b. und
1) bei dem Bankhause S. Oppenheim Jr.& Cie. zu Köln,
2) bei der Cur= und Neumärkischen Ritterschaftlichen Darlehnscasse
zu Berlin,„„ Ban hien ahst und
3) bei der Duisburg=Ruhrorter Bank hierselbst und
4) bei der hiesigen Stadtcasse.
Mit dem 30. Juni cr. hört die Verzinsung auf; der Betrag etwa fehlender Coupons wird von der Valuta gekürzt.
Von den bereits früher ausgeloosten Obligationen sind rückständig ge
pro 1876: Lit. B. Nr. 161 der Anleihe ad 750/000 pro 1877:„ A.„ 742 und 940 der Anleihe ad 2,600,000 JK;
(“ B.„ 80 der Anleihe ad 750,000 pro 1878:. g.„ 535 und.8 der Anleihe ad 2,60,000 4.
Die Besitzer dieser Obligationen werden hierdurch aufgefordert, dieselben zur Vermeidung weiterer Zinsverluste nunmehr zur Einlösung einzureichen. Duisburg, den 3. März 1879. Die Anleiße,
Der Oberbürgermeister: und Schuldentilgungs=Commission:
Weaner. Arn. Böninger. Jul. Weber.
# 406.
Movikär=Kuckion.
Auf Anstehen der Erben der dahier verlebten Frau Gertrud, geborene Sürth, deren ersten Ehemannes, des Fuhr=Unternehmers Heinrich Zorn, und deren zweiten Ehemannes, des Fuhr=Unternehmers Mathias Schmitz, wird der Unterzeichnete auf Grund Urtheils des hiesigen Königl. Landgerichtes vom 27. Juni vorigen und Präsidial=Ordonnanz vom 5. März dieses Jahres
am Mittwoch den 26. März 1879 und an den darauf folgenden Tagen, zu den gewöhnlichen Vor= und Nachmittagsstunden, in dem Sterbehause, Probsteigasse Nr. 33 zu Köln,
das zu den Verlassenschaften der obigen Eheleute Zorn=Schmitz gehörige Mobilar=Inventar öffentlich und meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigern.
Es kommen unter Anderem zum Aussate:
Hausmobilien jeder Art. als: Tische, Stühle, Sophas, Sessel, Commoden, Secretair, Schränke, Bettstellen u. s.., Alles theils in Mahagoni, theils in Kirschbaum und Eichenholz;
ferner: Spiegel, Uhren, GasLustres, ein Pianino, Teppiche, Fenster=Vorhänge, Krystall. Glas und Porcellan, Oelgemälde, Lichographieen und Nippsachen, Küchengeräthe. Mantel= und SäulenOefen, Leinwand, Bettungen und Kleidungsstücke, Gegenstänke von Gold, Silber und Christoffle;
endlich 31 meist junge und kräftige Pferde mit den vollständigen Pferdegeschirreu, 52 theils ein=, theils zweispännigen Rollwagen mit den Wagendecktüchern, 2 Möbelwagen, 1 Victoria= wagen und 3 Landauer, 1 Schlitten, 1 Holzwagen, 4 Karren u. s. w.
Die Karren und Wagen, exclusive der Droschken, kommen am 31. März c. auf dem KölnMindener Bahnhofe zu Deutz, die Pferde und Droschken am 1. April c. und zwar diese auf dem Hofe des Hauses Probsteigasse Nr. 33 dahier zum Aussatze. Köln, den 7. März 1879.
Justizrath Claisen, Notar.
die Gräfin Nesselrode; die
Höfe=Verpachtung.
Vorläufige Anzeige.
Auf Anstehen der Stadtkölnischen Armen=Deputation wird der Unterzeichnete
an einem noch näher zu bestimmenden Termine, in dem Locale der Stadtkölnischen Armen=Deputation, Cäcilien= straße Nr. 1 4 dahier,
die folgenden Hofgüter auf eine Reihe von Jahren zur Verpachtung aussetzen, nämlich:
1) den Kohmarhof bei
groß 73 Hectaren 47 Aren,
2) den Püghubertshof zu
bei Lechenich, groß 74 Hectaren 64 Aren 3 Meter,
3) den Hospitalshof zu Roden
kirchen bei Köln, groß 70 Hectaren 60 Aren 61 Meter,
4) den Hospitalshof zu Stotzheim bei Köln, groß 19 Heclaren 62 Aren 7 Meter,
5) das Hofgut Knechtsteden bei Dormagen, groß 149 Hectaren 15 Aren 34 Meter.
Köln, den 4. März 1879.
Justizrath Claisen, Rotar.
Antwerpener Tentrat=Gant
in
Wir benachrichtigen hiermit unsere Herren Actionaire, daß am
25. März eine dritte Rückzahlung von Frcs. 25 pr. Actie
worauf sie sich schon freue; sie habe so eben Besuch von ihrem ältesten Sohne mit dessen Frau, geborener Gräfin Nesselrode, die seit neun Jahren krank sei; sie hoffe, dieselbe würde auch mit nach Marpingen kommen. Präs.: Sie erwähnen in Ihrem letzten Briefe..— ist mit nach Marpingen gegangen. Ist da eine Heilung eingetreten
Vertheid. Simons bitet die Zeugin zu fragen, ob sie in der Unterhaltung, die sie in Marpingen mit dem Pastor Neureuter gehabt, den Eindruck bekommen habe, daß dieser an die Wahrheit der Erscheinung glaube.— Zeugin bejaht dies und fügt hinzu:„Ja, und ich glaube auch daran“.
Der nächste Zeuge, Regierungs=Präsident v. Wolff aus Trier, ist am 14. Juli 1876 in Marpingen bei Pastor Neureuter gewesen. Jeder, mit dem er verkehrte, habe gewußt, wer er sei, denn er habe die Ortspolizei bei sich gehabt. Neureuter habe ihm gegenüber behauptet, er habe sich um die ganze Sache gar nicht gekümmert, es sei ein Mann bei ihm gewesen und habe ihn gefragt, ob man an der Stelle ein Zeichen errichten könne, und da habe er dem gesagt, er wolle nichts davon wissen. Auf seine Frage habe Neureuter geantwortet, er kenne den Mann nicht und wisse auch nicht, ob er aus der Gemeinde Marpingen sei; er(Zeuge) habe das Gefühl gehabt, als ob Neureuter den Mann doch gekannt, ihm das aber nicht habe sagen wollen. — Auf die Bemerkung des Präsidenten, daß audere Zeugen gesagt, es sei damals nicht von dem Zeichen, sondern von der Capelle die Rede gewesen, hält Zeuge dies für möglich, erinnert sich dessen aber so genau nicht.
Bei dem folgenden Zeugen, Kaufmann Ball aus Tholey, ist der verstorbene Leist eines Tages mit einem andern Manne gewesen. Auf eine Aeußerung des Zeugen, er solle noch ein par Thaler springen lassen, habe Leist gesagt, das könnte er wohl; wenn er immer so viel Geld hätte wie jetzt, würde er oder so ähnlich. Da sagte der andere Mann, der bei ihm
6r eine
Die Actien können zu diesem Zwecke vom 20. März ab, wie für die früheren Rückzahlungen, bei den unten genannten Stellen deponirt werden und zwar bis zum 20. April...„
in Verlin bei den Heren Mespzelsgz ge ae
Köln„, Sal. Oppenheim Jr.& Cie.,
““ dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein,
„ Frankfurt a. M. bei dem Frankfurter Bankverein, Antwerpen am Sitze der Gesellschaft.
Vom 1. Mai ab nur noch in Antwerpen.
Die Rückzahlung erfolgt:
in Antwerpen mit Fres. 25 pr. Actie,
Berlin, Köln und Frankfurt a. M. in Markwährung zu einem am 21. cr. bekannt zu machenden Course.
Antwerpen, 7. März 1879. Antwerpener Central=Bank
in Liquidation.
Eisenbahn.
Linie Duisburg=Quakenbrück.
Die Anpflanzung von 68000gm Böschungsslächen mit Akazien incl.
Lieferung der Pflanzen innerhalb der Abtheilung Coesfeld soll im Submissionswege verdungen werden.
Bedingungen können im Abtheilungs=Bureau zu Coesfeld eingesehen und gegen Erstattung der Copialien von dort bezogen werden.
Leistungsfähige Unternehmer wollen ihre bezüglichen Offerten bis zum 15.
März er. an den Unterzeichneten einreichen.
Coesfeld, den 5. März 1879.
Der Abtheilungs=Baumeister,
Volkrath.
Licitation.
war: na, das ist der Leist, der das Kind hat, welches die„Mutter Gottes geseheu; da kommen viele berühmte Leute ins Haus, welche das Kind examiniren. Weil er die Aussage des Leist weiter erzählt, habe ihn dieser dafür
Verth. Simons bittet, den Zeugen zu fragen, ob es ihm nicht bekannt geworden, daß Leist gerade damals seine beiden Ochsen verkauft habe.— Zeuge bemerkt, er habe nur gehört, als Leist wegen obiger Aeußerung in Saarbrücken verhört worden, daß er erklart habe, er hätte die Ochsen verkauft und daher das Geld bekommen.
Die Zeugin Frau Franzen ist am Pfingstmontag 1877 mit ihrer Tochter in Marpingen gewesen und hat dort mit einer Frau Hermes bei Leist logirt, sie habe für's Logis nichts bezahlt, die Frau Hermes habe einen Thaler auf den Tisch gelegt und darauf 14 oder 15 Groschen herausbekommen.
Am
Ein reutables
mit 32 Zimmern, in bester Gegend Berlins, soll Familienverhältn. halber so bald als möglich verkauft werden. Unterhändler verbeten.
Adressen unter F K 258 befördert Rudolf Mosse, Berlin W.
In der gerichtlichen der Witwe und Erben des zu Köln verlebten Drechslers Peter Joseph Krahn wird der Unterzeichnete
am Diustag den 24. Juni d.., Nachmittags 4 Uhr, in seiner Amtsstube am Römerthurm Nr. 13 dahier, die zur Masse gehörigen Immobilien, nämlich:
Stadtgemeinde Köln.
1) Wohnhaus an der Weyerstraße Nr. 30, taxirt zu 9500 Mark;
2) Wohnhaus unter Hutmacher Nr. 15, taxirt zu 10000 Mark;
3) Wohnhaus unter Seidmacher Nr. 12, taxirt zu 9500 Mark;
4) Wohnhaus an der Schildergasse Nr. 13, taxirt zu 19000 Mark;
Gemeinde Longerich.
5) eine Baustelle zu Riehl, begränzt von Franz Brückmann und der neu angelegten Straße zwischen der Flora und dem Zoologischen Garten, Flur K ex Nummer 417/127, haltend 3440(=Fuß, taxirt zu 4000 Mark,
öffentlich zum Verkaufe ausstellen.
Das Heft der Kaufbedingungen und die sonstigen Voracten können auf der Amtsstube des Unterzeichneten eingesehen werden. Koln, den 7. März 1879.
Crämer, Notar.
Licitation.
In der gerichtlichen Theilungssache Eicker gegen Noesel
und auf Grund Urtheiles des Königlichen Landgerichtes zu Köln vom 8. November 1878, wird der unterzeichnete, zu Köln am Rheine wohnende Keniglich Preußische Notar Franz Friedrich Wilhelm Goecke,
am Freitag den 14. März 1879, Nachmittags 3½ Uhr, auf seiner Amtsstube hierselbst, Cardinalstraße Nr. 1,
öffentlich an den Meisbietenden versteigern:
das zu Köln in der Eintrachtstraße sub Nr. 140 gelegene Wohnhaus nebst allem An= und Fubehör, 1 groß 28 Meter, taxirt zu 2000 Mark. Bedingungen und sonstige Voracten liegen beim Unterzeichneten zur Einsicht offen.
Köln, den 8. März 1879.
Goecke, Notar.
Mobiliul=Kruction
In der gerichtlichen Theilungssache Kirchmeyer gegen Öster wird der un erzeichnete zu Köln am Rhein wohnende Königlich Preußische Notar Franz Friedrich Wilhelm Grecke am Montag den 24. März 1879, Vormittags 10 Uhr, im Hause Dorfstraße Nr. 38 zu Meschenich
öffentlich und meistbietend versteigern die zur Masse gehörigen Mobilien, insbesondere Tische, Stühle, Schränke, Bettlade, Ackergeräthe, Nähmaschine,
1 Kuh und sonstige Haus= und Küchengeräthe aller Art.
Köln, den 5. März 1879.
Goecke, Notar.
Licitation
mit Zuschlag zu jedem Preise, auch unter der Taxe.
In der gerichtlichen Theilungssache des früher zu Meschenich, jetzt zu Keln wohnenden Taglöhners Johann Kirchmeyer, Kläger, vertreten durch Advocat= Anwalt Franz Hauck zu Köln, gegen a) die zu Meschenich ohne Geschäft wohnende Gertrud Öster, Witwe Joseph Kirchmeyer, Beklagte, vertreten durch Advocat=Anwalt Eouard Schenk zu Köln; b) den zu Nippes wohnenden Registratur=Assistenten Ludwig Kneip, in seiner Eigenschaft als Vormund der gesetzlich bei ihm domicilirten minderjährigen geschäftslosen Cäcilia Kirchmeyer, worüber der zu Meschenich wohnende Ackerer Reiner Fischenich die Gegenvormundschaft führt, Beklagte, vertresen durch genannten Advocat= Anwalt Hauck; c) den zu Köln wohnenden Advocaten Johann Jacob Eichhoftz, in seiner Eigenschaft als ernannter Pfleger der minderjährigen geschäftslosen Catharina Kirchmeyer, domicilirt bei ihrer obengenannten Mutter Witwe Kirchmeyer, Betlagten, vertreten durch sich selbst und Advocat=Anwalt Jacob Jansen I zu Köln: und auf Grund
a) Urtheiles des Königlichen Landgerichtes zu Köln vom 31. October 1878;
b) frustrirter Licitation vom 20. Februar 1879; c) Terminbestimmung vom 4. März 1879, wird der unterzeichnete zu Köln am Rhein wohnende Notar Franz Friedrich Wilhelm Goecke
am Montag den 24 März 1879, Vormittags 11 Uhr, in der Wohnung des Wirthes Peter=heuer, zu Me chenich,
öffentlich und meistbietend versteigern die achbezeichneten, in der Gemeinde und Bürgermeisterei Rondorf, Landkreis Köln gelegenen Immobilien:
a) Wohnhaus zu Meschenich, an der Dorfstraße sub Nr. 38, nebi Hofraum, Hausgarten und allem Anund Zubehör, eingetragen im Kataster unter Fiur N Nr. 1376, 133 a, 138b mit einem Gesammtflächeninhalte von 2 Aren 89 Mt., neben Everhard Floßdorf und Johann Arenz, taxirt zu 2100.4;
b) 15 Aren 43 Meter Ackerland, Flur M Nr. 204, an der Bach, neben Christian Rolshoven und Johann Becker, taxirt zu 1000
c) 8 Aren 48 Meter Ackerland, Flur M Nr. 223 und 224,„auf'm Freiheit", neben Peter Scheben und Johann Becker, taxirt zu 400 c;
d) 15 Aren 53 Meter Ackerland, Flur M Nr. 298/1, Immendorferweg, neben Conrad Geyer und Heinrich Wild, taxirt zu 1000 c;
e) 8 Aren 43 Meter Ackerland, Flur N Nr. 26, unterm Gäßchen, neben Johann Breuer und Peter Schroeder, taxirt zu 350 c;
1) 7. Aren 10 Meter Ackerland, Flur 0 Nr. 193/62, am Schildchen neben Peter Scheben und Mathias Esser, taxirt zu 300 c
Bedingungenheft und sonstige Voracten liegen auf der Amtsstube des Unterzeichneten, Cardinalstraße Nr. 1, zur Einsicht offen. Köln, den 4. März 1879.
Goecke, Notar.
Ein Material=, Farb= und
Od
Zu vermiethen ein großes, schönes, Omit allen Bequemlichkeiten versehenes Geschäftshaus nebst großem Lagerhaus in der frequentesten Lage der Stadt Mülheim am Rhein. In unmittelbarer Nähe des Traiects und der Landestelle der Köln=Mülheimer Localdampfboote gelegen, wurde in demselben seit Jahren ein Colonial= waaren=Geschäft mit bestem Erfolg betrieben., straßa 85.
Näheres Freiheitstraße Nr. 120 zu Mülheim am Rhein.
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In einem gut gelegenen kleineren Städtchen am Rhein(Provinz Hessen; Nassau) ist ein rentables Geschäft (Manufactur.=, Colonialwaaren, Tabak u. Cigarren 2c.), welches seit 40 Jahren besteht, Sterbefalles halber zu vermiethen oder zu verkaufen. Das Haus hat mit die beste Lage im Städtchen.
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Verkauf
einer Weberei,
mit Zuschlag zu jedem Preise, auch unter der Taxe.
Die Liquidatoren der Firma Rommel, Nagel& Co. zu Köln lassen
am Donnerstag den 20. März 1879, Nachmittags 3½ Uhr, auf der Amtsstube des unterzeichneten Notars Goecke zu Köln, Cardinalstraße Nr. 1,
die früher der Firma
Emil Bodewig& Cie. gehörig gewesene, zu Mülheim am Rhein in unmittelbarer Nähe von 3 Bahnhöfen gelegene
Leinen=Weberei
mit 75 Stühlen für Segeltuche und Verdeck=Drilliche bis zu einer Breite von 7 Metern nebst zahlreich vorhandenen Vorbereitungs= und sonstigen Maschinen, einer Corliß=Dampfmaschine von 40 Pferdekraft, Garnkocherei, so wie einem zur Herstellung wasserdichter Wagendecken dienenden Gebäude, enthaltend ein Areal von 3 1/ Morgen oder 84 Aren 80 Meter, taxirt zu 130.000 Mark, öffentlich versteigern.
Die Gebäude sind vor wenigen Jahren neu aufgeführt, von solidester Construction und vollständig unterkellert. Die Verkaufs=Bedingungen mit Situationsplan liegen beim Unterzeichneten zur Einsicht offen. Köln, den 1. März 1879.
mit Zuschlag zu jedem Preise, auch unter der Taxe. In der gerichtlichen Theilung sache des in Fischenich wohnenden Ackerers Dionys Hemmersbach, in eigenem Namen, sowie in seiner Eigenschaft als gesetzlicher Hauptvormund der mit seiner verstorbenen Ehefrau Dorothea, geborenen Kaiser, gezeugten, noch minderjährigen geschäftslosen bei ihrem Vater gesetzlich domicirten Kinder: a) Caroline und b) Anna Maria Hemmersbach, Kläger, vertreten durch Advocat=Anwalt Justizrath Wilhelm Elven zu Kiln,
gegen
die zu Fischenich wohnenden Eheleute Christian Dormagen, Ackerer, und Anna Maria, geborene Kaiser, ohne Geschäft, vertreten durch AdrocatAnwalt Joseph Grommes zu Köln, und 1) auf Grund Urtheiles des Königlichen Landgerichtes zu Köln vom 7. Juni 1878: 2) frustrirter Licitation mit Terminbestimmung vom 7. März 1879, wird der unterzeichnete, in der Stadt Köln am Rhein wohnende Königlich Preußische Notar Franz Friedrich Wilhelm Goecke
am Donnerstag den 29. März 1879, Nachmittags 2 Uhr, in der Wohnung des Wirthes Christian
Schüller zu Fischenich
öffentlich an den Meistbietenden versteigern nachbezeichnete, in der Gemeinde Fischenich, Bürgermeisterei Hürth, Landkreis Köln, gelegene Immobilien:
a) 18 Aren 6 Meler Ackerland„Rott
land", katrastrirt Flur 9, Nr. 185a, beoräht van Dionns Hempiers:
pegcalzt von Dionys He
bach, Wilhelm Weierstraß, einem Wege und Heinrich Meschenich, taxirt zu 500 Markz Wue 5
7 Aren 8 Meter Ackerland,„daselbst“, katastrirt Flur 0 Nr. 285, begränzt vom Wege, Erben Johann Joseph Meller, Heinrich Winkelhoch sevior und Theodor Schleifer, taxirt zu 180 Mark:
81 Meter Garten,„am Steinpütz“, katastrirt Flur Ra Nr. 1154/442, begränzt von Witwe Johann Schmitz, Peter Schleifer, Theodor Schleifer, taxirt zu 150 Martz.„ 9 Dauf
d) ein zu Fischenich an der Dorf
b)
c)