Pricheend

und kestet vierteljähr­lich in der Expedition, so wie auf allen Königl. Pr. Postchmtern 12 Sge. 6 Pf. uncg nl Oöten seleen 15 Ser.

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werden die Sspaltige Ge#­mondzeile oder deren Naum mit 1 Egr. berichnet and

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ubde.

für den Landkreis Düsselderf.

N 79.

Benrath, Mittwoch den 3. Oktober

1858.

Der Fall. Sebastopols und was

geschieht jetzt?

Nachdem 700 schwere Geschütze 3 Tage und 3 Nächte#ged#nnert und ihr Feuer die un­

glückliche Stadt Sabastopol ansgespieen#d in derselben Verwüstungen in allen Winkeln ange­richtet, beschlossen die Generale der verbundeten Armeen, nunmehr die Feste mit Sturm nehmen zu lassen. Der§. September, Mittogs. 12. Uhr wor es, als die franzäßschen Krieger gushpechen, die Gräben, Ring= und Brustmauern uuberstrgen hier unter einem furchtbaren Gemetzel Alles nie­dermachten, den wichtigsten Platz, nämlich den Malakoff=Thurm eroberten und denselben mit den Fahnen des französischen Adlers krönten; und dies ist nicht nur, gleich früheren Siegen, ein Ereigniß von nur moralischer Bedeutung, sondern von einem Erfolge begleitet, der die kühnsten Er­wartungen übertrifft. Von einem russischen Se­bastopol ist nicht mehr die Rede; die russische Flotte ist vernichtet. Die Glaubensarmee Ruß­lands hat sich trotz aller unbesiegbaren Tapfer­keit, trotz der Unerschöpflichkeit des russischen Staa­tes und des überreichen Schutzes seiner geweih­ten Fahnen zurückziehen müssen. Die Westmächte sind die Sieger des Platzes, und werden jetzt weniger genirt als bisher, ihr Ziel weiter ver­folgen zu können. Jenes Heer, welches Fürst Gortschakoff wie Spreu aus dem Lande segen wollte, hat jetzt eine Stellung eingenommen, die die Russen mit Waffengewalt niemals zurücker­odern können.

Der nächste Erfolg diesee Sieges ist begreif­licher Weise der der Niedergeschlagenheit auf rus­sischer Seite, während die Rückwirkung desselben zunächst in Konstantinopel, sodann adrr in Pa­ris, London und Turilt eine für die enerzische Fortführung des Kampfes höchst günstige sein muß. Nachdrm sich nun thatsächtich, unwidertegtich und unzweifethaft erwiesen hat, daß die Anstren­gungen der Verbündeten, selbst unter so überaus schwierigen Verhältnissen, dem Gegner die Spitze zu bieten, kann von einem faulen Frieden nicht mehr die Rede sein; das russische Pfänderspiel an der Deuatz wird nun nicht mehr mit einer zweifelhaften Stipulation von vier auf Papier geschriebenen Punkten zu Ende gebracht werden, und wer die matertellen Garantieen hat, ist glückticher Weise nicht in der Lage, über gü­tige Bewilligung phrasenhafter Versicherungen in Unterhandlung zu ereten.

Schwieriger ist darüber eine Meinung aus­zusprechen, wie Fer Erfolg vom 8. September auf diejenigen Mächte wirken wird, welche in zweifel­hafter Stellung bisher zweidentig geschwankt ha­den. Namentlich gilt dies von Oesterreich. Zu­nächst ist wohl anzienehmen, daß diese Macht sich bemühen wird, ihresetwas unangenehm gewordene Stellung zu den Westmächten wieder in eidie in­kimere zu verwändetn, uns nachzuweisen, wieinnig

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einiger Maßen schmeicheln dürfte: Man kann ji­doch auch in der: Poite Tasselbe Manöver sehr selten mir= Veu#tleichen Erfolge wiederholen, und nnusthwäßlich wenden weder has englische Csbinet noch der franzäsische Kaiser geneigt sein, etweige österreichtscheBemühungen, jepzt wiederum Schwerpunkt der Verwickelungen nach Wien ver­legt zu sehen, anders al# nach Verdienst zu ho­noriren. Auch darauf türduman sich vorzüberei­

ten haben, daß nun in Wien wieder einige Mäle mit dem Säbel gerasselt wird, Rußland einige Gesichter geschnitten, und in Frankfurt einige deutschinteressante Noten vom Stapel gelassen wer­den: Es wird dies wahrscheinlich ein sehr unschul­diges Bergnügen sein;, welches kann noch auch nut einiger Aufsehen erregen dürfte.

Wir btauchen wohl nicht erst zu sagen, daß wir uus des glücklichen Ausganges der Krimm­Expeditton freuen. Ob'er das Blut und den Aütwand werch ist, die er in Anspruch nahm, ist eine andere Frage, die wir der Geschichte selber zur Beantwortung überlassen können. Was uns aber näher liegt, ist die Frage, ob die Westmächte nunmehr einen neuen Schauplatz ihres Kumpfes, oder den jetzigen Erfolg weiter benutzend, auch die Nordseite Sebastopols zu zerstören suchen wer­den, wie sie es mit der Südseite gethan.

Unsere Ansicht über diese Frage ist einfach folgende: Wollen die Westmächte fortfahren, ihre Kraft auf die Zerstörung der Nordfestung zu ver­wenden, so kann vielleicht wiederum ein Jahr ver­geben, bevor sich der Sieg wiederholt; und er­folgt er, so wird er voraussichtlich kaum weniger Opfer als der jetzige kosten. Nun aber ist so eigentlich das; was in der Krimm als Hauptauf­gabe galt, jetzt wirklich geschehen. Die Flotte Rußlands im schwarzen Mecre ist vernichtet. Eine Feldschlacht, die das Heer Rußlands anfreiben soll, wird Rußland nach seinen sehr mißglückten Versuchen an der Tschernaja zu meiden wissen. Die Belagerung der Nordseite der Festung er­fordert ader Seitens der Verbündeten eine be­deutende Veränderung ihrer gegenwärtigen festen Stellung und eine zeittanbende Verlegung nach der andern Seite. Gelänge dies auch und wäre sogar eine wirkliche Einschließung der Festung möglich, so ist doch so viel ausgemacht, daß die Besatzung derselben hinreichend versorgt ist, um die Belagerung auszuhalten und eine Uebergabe wiederum mrr nach einem vollständigen plaumä­ßigen Vorrücken mit Belagerungswerken, mit dem Bau von Schanzen, Laufgräben und Purallelen zu erreichon ist, welche einer nochmaligen Sturm möglich machen.

Der glücklichsten Fall verausgesetze, würde eiwa das nächste Frühjahr diesen zweiten, aber fehr blutigen Sieg herbeiführen und nach weiten glücklichen Erfolgen würde die ganze Krium in die Hände, der Verbündeten fallen. Was aber machen sie damit? Wir gestehen, daß wir auf diese Frage gar keine Antwort wissen. Will man nicht annehmer, daß man sie der Türkei über­weist, welche ohnehin zu ihrer Stärkung weit mehr eine Einschränkung, als eine Ausdehnung nöthig hat; will man nicht annchmen, daß man der Tür­kei, die sich in ihren weiten Grenzen nicht Ruß­lands erwehren kann, noch mehr Gebiet und noch weitere VZorstrenung ihrer Kraft zumuthen soll, so ist das Ende einer großen blntigen Eroberung der Krimm nichts weiter, als ein großes blutiges Gäab, das man innezuhalten kein Intcresse, und Aufzugeben dann keinen Muth haben wird! Ju­zwischen eber würde dies die besten Kräfte der Westnächte zin Anspruch nehmen; der weitere

Sietz wätdendie Schmöchung herbeiführen, und

Rußland, ldas damn auf dieser Geite weiter nichts Bhr ign(pretieren hatz würde weit weniger nach­geben, Al###hun N, 1265: U2 200.

ul. Wir###didahor der Ausicht, daß eine Fert­setzungi des Krimt#eges zwar die Fortsetzung eines Orchenstic oherrwehszeillser Praraugacker

wäre, das endlose Abschwächungen und Opfer zur Folge hätte; denn dort kann der Sieg nicht Halt machen und der Krieg müßte dann immer noch sein weiteres Gebiet suchen.

halb halten wir es für richtiger, wenn die Westmächte die Gunst des Sieges und die noch nicht vorgerückte Jahreszeit benutzen, um den Krieg an die Donau zu verlegen. Hier kann eine und eine dauernde Eroberung gemacht werden. Das ganze linke Ufer dieses Flußes sammt allen seinen Ausgängen in das schwarze Meer kann Rußland entriffen werden öhne großen Kraft­aufwand. Die jetzigen Festungen Rüßlands an der Donau können Schutzstätten der Türkei wer­den, die nöthigenfalls auch Oesterreich bewachen wird. Der Krieg auf diesem Gebiete wird Oester­reich zum naturgemäßen Eutschluß bringen, sein Gewicht gegen Rußland geltend zu machen, und dies erst wird Rußland in die Nothwendigkeit versetzen, sich den vorzuschreibenden Friedensbe­dingungen zu fügen, die sodann so weit gehen können, daß die Westmächte auf dem Platze, den sie jetzt mit ihrem Blute theuer erkauft haben, eine Seestation als Gegenfestung gegen die Nord­feste Sebastopols gründen, die ohne Flotte ein ungefährlich Manerwerk wird.

Tagesgeschichte.

Beurath, 1. Ott. Nach so eben eingetroffenen Nachrichten werden II. MM. der König und die Königin mit hohem Gefolge, nachdem' die Allerhöchsten Herrschaften an den großartigen Festlichkeiten in Köln Theil genom­mon 24 unmittelbar von Köln per Dampfboot hierher kommen, und im hiesigen Schloffe über­nachten. Die Ankunft am Mittwoch den 3. ds. wirdram Benrather Rheinufer, wofelbst 1842 ebenfalls eine Landungsbrücke angelegt worden, Abends gegen 9 Uhr stattfinden. Andern Mor­gens werden II. MM. die Rückrei nach Düs­seldorf und Elverfeld antreten und sich in bei­den Städten, den dringenden Wünschen derselben nachgebend, nur einige Stunden aufhalten. Im Gefolge befinden sich der Prinz und die Prinzes­sin von Preußen, der Prinz Friedrich von Preu­ßen, der Prinz=Regent von Bapen u. f. w. Em­pfangsfeierlichkeiten sollen dem ausdrücklichen Be­

Straße bis zum Schlosse beschränkt werden müs­fen. Benrath war in dem jestgestellten Reise­plan der Allerhöchsten Herrschafen nicht erwährt, und Feshalb war die Telorguß, JI. MM. wur­

den Beitath nicht berühren; genz begründet. Benrath fühlt sich jetzt doppelt glücklich, die Al­terhöchsten Herrschaften bes der Amweserheit in derd Rheknprovinz in seiner Mitte begrüßenn können, einestheits, weil der Pesuch auf Schtef Benrath sganz umnerwartet kovant und anberythoist, weil Endurch die Bewohner Beurathe übermals Die AUeborzeugung giwonnen, daß sie, im hult­vollsion Audeuten##. MM. gebtiesen sind### trotz#n sae pestivunk abgeuessenen Reiserl#ns#in Berkrath zzu vewwtilor beschlossen häben#

Dlinzen, 18. SSepe. Uuser Gerrei heute in außerordentlicher Sitzung versam