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(Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Hamborn)
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-##et— Dinslakener Volkszeitung, Ruhrorter Volkszeitung, Reibericher Volkszeitung
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Organ für christliche Kultur, Politik und Volkswirtschaft u
Betlagen:„Iüustrierter Wochenspiegel“,„Niederrheintsches Vonntagsblatt“,„Boziales Leben“,„Dolk und Wissen",„Rhein und Nuhr",„Niederrheinisches Unseum“
Nummer 205
Sonntag, den d. September 1925
Nummer 245
Spiegel vom Tage
Die Londoner Juristenkonferenz wurde gestern beendet. Die französische Presse ist optimistisch.
Wie es heißt, wird die Ministerkouferenz unter
iligung Mussolinis in Palanzas stattfinden.
Die Kleine Entente hält in Geus eine Sonderkonferenz ab.
Aus Syrien wird gemeldet, daß Sueida von den Drusen eingenommen sei.
In Genf soll grundsätzlich die Räumung Kölns beschlossen worden sein.
Das Gerücht von Landtags=Neuwahlen am 25. Oktober bestätigt sich nicht.
Peimo de Rivera kündigt große Anstrengungen zur Offensive in Marokko an.
Der Fall Wirth
II.
Aus dem so angeschnittenen Fragenkomplex heben sich gewisse Probleme greifbar hervor. Da ist zunächst die Frage nach dem staatspolitischen Ideal der Zentrumspartei. Ist das Zentrum monarchisch oder republikanisch? Keines von beiden! Kann es auch nicht sein. Die Obrigkeit ist für den Katholiken von Gott und er ist im Gewissen verpflichtet, sich der Obrigkeit zu unterordnen. Ob die Obrigkeit ein Einzelner oder die Gesomtheit ist, ist dabei ohne Belang. Die Form ists ja nicht, die den Staat macht, es ist der Kern, der Geift, in dem die Staatsbürger ihre staatsbürgerliche Pflicht erkennen und erfüllen. Das Zentrum ist Verfassungspartei. Es verwirft jeden Umsturz, gleichviel ob er von rechts oder ven links kommt. Es muß diesen Charakter verlieren, wenn es sich grundsätzlich nach der einen oder nach der anderen Seite hin grundsätzlich festlegt.
Die Rechte erstrebt die Wiederherstellung der Monarchie, das staatspolitische Ideal der Linken ist die Republik. Gewiß gibt es im Zentrum auch Republikaner und sie sind genau so gute Zentrumsleute wie andere, die diesem Ideal nicht zu huldigen vermögen. Nichts hindert aber beide Richtungen im Zentrumslager auf dem Boden der Demokratie sich zu einheitlicher, fruchtbringender Arbeit zusammenzufinden. Das Zentrum ist demokratisch eingestellt; aber es hat nichts zu tun mit der Formeldemokratie der Demokratischen Partei und ihren Irrlehren der französischen Revolution. Es hat auch nichts zu tun mit der Demokratie der Sozialdemokratie. Die Demokratie des Zentrums ist eine christliche Demokratie. Die Sozialdemokratie gibt offen zu, daß sie die heutige Republik nur als ein Sprungbrett benutzt zur Erreichung der sozialistischen Republik. Daß ihr in diesen 6 Bestreben kein Zentrumsmann die Hand reichen kann, liegt klar zu Tage. Jene Parteien, die das kepublikanische Staatsideal auf ihre Fahne geschrieben haben, vertreten eine Staatsidee, die absolut unvereinbar ist mit der christlich=organischen Staaksauffassung. Ebenso wenig mit ihr vereinbar ist die Staatsidee, die von rechts vertreten wird.
Praktisch gesprochen: Staatspolitisch betrachtet kommt für das Zentrum weder die Auffassung der Rechten noch der Linken in Betracht. Die christlich=organische Staatsauffassung unterscheidet sich grundsätzlich von dem Monarchismus der Hohenzollern und ebenso grundsätzlich von der sozialistischen Staatsauffassung. In dieser Frage kann das Zentrum, wenn er seinen Grundsätzen treu bleiben will, weder mit der Rechten noch mit der Linken gehen. Niemand wird glauben, daß die Rechte jemals dem Zentrüm zur Verwirklichung seiner Staatsauffassung verhelfen wird, niemand wird aber auch glauben können, daß mit Hilfe der Sozialdemokraten und Demokraten ein christlichdemokratischer Staat errichtet werden kann.
Ist es auf anderen Gebieten etwa anders? Vielleicht in der Kulturpolitik? Was erstrebt das Zentrum programmatisch in der Schulfrage? Die konfessionelle Schule ist seine Hauptforderung, dazu kommen: die Verfechtung der Rechte der Eltern, die Forderung der Unterrichtsfreiheit, katholische Lehrer für katholische Kinder, die Ablehnung des staatlichen Schulmonopols, Religionsunterricht als eigenes Lehrfach. Was aber will die Rechte? Sie fordert das staatliche Schulmonopol mit Religionsunterricht als Anhängsel. Die augenblicklichen Beratungen im Hauptausschuß des Preußischen Landtags haben aufs Neue gezeigt, wie verschieden das Schulideal der Rechten ist von dem des Zentrums. Wie aber
sieht es auf der Linken aus? Das boaucht nicht lange ausgeführt zu werden. Extremstes Staatsmonopol und absolut religionslose Schule! Das Schulideal des Zentrums und das der Linken stehen sich gegenüber wie„Feuer und wie Wasser“. Vielleicht weist jeizand darauf hin, daß die Weimarer Verfassung dem Zentrumsschulideal Konzessionen macht; aber man sei gewiß: diese Paragraphen sind nicht von der Linken gemacht worden, sie wurden erreicht trot der Linken. Die Rechte half dem christlichen Schulgedanken überhaupt nicht.
Also auch auf kultur= und schulpolitischem Gebiete kann es für das Zentrum keine grundsätzliche Anlehnung nach rechts oder links geben. Das Zentrum hat auf diesem Gebiete eine ganz eigene, besondere Aufgabe, die in seinem Weltanschauungscharakter verwurzelt liegt. Erst recht wird das klar, wenn man die Haltung der Parteien zur Frage von Kirche und Staat heranzieht. Das Ziel der Linken ist die völlige Trennung von Kirche und Staat, die Rechte erstrebt die Unterwerfung der Kirche unter den Staat. Beides läßt sich nicht vereinbaren mit den Forderungen der Zentrumspartei nach Gleichberechtigung der Kirche mit dem Staate, nach dem christlichen Staate überhaupt.
Dasselbe läßt sich auch auf anderen Gebieten feststellen. Was ist sozialpolitisch von der Rechten zu erwarten? Der Liberalismus, der Kapitalismus, die Machtpolitik erhebt dort wieder ihr Haupt. Die Linke aber will den Staatssozialismus. In der Mitte steht das Zentrum mit sei
nem sozialpolitischen Ideal vom freien Spiel der Kräfte. gebunden an die christlichen Grundsätze, mit seinem Solidariomus, seinem christlichen Eigentumsbegeiff. Bestrebungen dreierlei Art, die sich nimmermehr unter einen Hut bringen lassen!
Wieviel Kämpfe gab es nicht schon auf außenpolitischem Gebiete? Wie oft prallte der imperialistische Nationalismus der Rechten zusammen mit dem verwaschenen, verschwommenen Internationalismus der Linken. Des Zentrums Grundsatz aber ist: Ablehnung der Staatspronipotenz, Friede und Versöhnung nach den Grundsätzen des Rechtes und der Gerechtigkeit.
Wir ziehen die Schlußfolgerung: Auf allen Gebieten hat das Zentrum eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Nirgends ergibt sich für das Zentrum eine grundsätzliche Uebereinstimmung mit der Rechten oder der Linken. Das Zentrum ist eben eine Weltanschauungspartei und es wäre das Ende des deutschen Zentrums, wenn es von diesem Geiste abweichen wollte. Dr. Wirth hat recht, wenn er vor einer Rechtsentwickelung des Zentrums warnend und mahnend seine Stimme erhebt. Aber er darf nicht ins Gegenteil verfallen, daß er einer grundsätzlichen Anlehnung des Zentrums nach links das Wort redet. Beides ist verkehrt; beides verträgt sich nicht mit dem Wesen der Zentrumspartei. Gewiß, man muß seinen Schritt als eine Mahnung an die Führer der Fraktion und der Partei werten und je eher diese seine Stimme hören, desto besser ist es für die Partei. Doch muß ebenso die Stimme gehört werden, die einer grundsätzlichen Linksentwickelung, wie sie lauernd in Wirths Aktion verborgen liegt, absolut das Urteil spricht. Weder nach links noch nach rechts kann eine grundsätzliche Anlehnung oder Bindung erfolgen. Das Zentrum ist und muß bleiben die Partei der Mitte, die Partei des Ausgleichs zwischen zwei Extremen. Ist die Fraktion durch ihre Beteiligung an der Luther=Regierung tatsächlich von der Mitte abgewichen, so hat sie unverzüglich wieder dorthin abzuschwenken, wohin sie von rechtswegen gehört. Aber es wäre derselbe schwere Fehler, wenn der Pendel der Parteipolitik nach links schlagen sollte. Wenn Wirth diese grundsätzliche Linksorientierung will, so ist seine Aktion genau so zu verwerfen, wie das Bestreben jener, die das Zentrum nach rechts biegen wollen. Welche Koalition das Zentrum von Fall zu Fall eingeht, läßt sich nicht grundsätzlich festlegen. Das müssen beide Teile bedenken, wenn das Zentrum seinen Traditionen und Grundsätzen treu bleiben will. So hören wir die Stimme Dr. Wirths als Mahnruf, nicht aber als Lockruf. Möge, das bleibt, nachdem die Erörterung nun einmal im Gange ist, bei allem Bedauern über Wirths Schritt, unsere Hoffnung, die neue Lage bewirken, daß die Einigkeit und Geschlossenheit der Partei stärker als je werde, zum Segen von Volk und Vaterland! Das ist aber auch unsere Meinung: Ueberkleistern läßt sich nichts mehr; Klarheit, unzweidentige Klarheit muß geschaffen werden. Die Partetinstanzen mögen sprechen! Dr. II.
Das Ergebnis der Juristenkonferenz
London, 5. September.„Times“ melden, es verlaute, daß die juristischen Sachverständigen gestern nachmittag ihre Arbeiten beendeten. In den in Betracht kommenden technischen Punkten ist volle Uebereinkimmung erzielt worden. Die Aufgabe der Inristen habe nicht die Erwägung der größeren politischen Fragen eingeschlossen. Der nächste Scheitt sei, wie erwartet werde, die geplante Zusammenkunft der Audenminister der in Betracht kommenden Staaten, wahrscheinlich in einem Orte in der Schweiz.
„Morning=Post“, schreibt zu den Juristen=Besprechungen, es können angenommen werden, daß Dr. Gauß jetzt mit den zwischen Großbritannien und Frankreich vereinbarten Vorschlägen bekannt sei. Dadurch, daß auf die in Betracht kommenden Fragen Licht geworsen sei, sie der Zweck der Besprechungen der Sachverständigen erhöht. Die Entschlüsse der Sachverständigen seien für die Regierungen nicht im geringsten bindend. Unter diesen Umständen wäre es unverständig gewesen, den Tenor der Besprechungen zu enthüllen, während sie noch im Gange waren. Es scheine jedoch kein Grund zu Zweifeln zu bestehen, daß es den Juristen gelungen sei, die Hauptschwierigkeiten, die vor der Konferenz bestanden, zu beseitigen.
Die französische Presse ist optimistisch
Paris, 5. September. Die Pariser Presse stellt übereinstimmend fest, daß die Londoner Sachverständigenbesprechungen einen günstigen Verlauf genommen haben. Eine letzte Zusammerkunft der Sachverständigen wird heute vormittug im Foreign Office stattfinden, jedoch wurde die Aussprache bereits gestern abend beendet. Heute werden nur noch reparatiomelle Fragen erörtert. Der belgische Delegierte Rolling bricht heute früh nach Genf auf, wo er mit Vandervelde zusammentreffen wird; auch Fromageot wird heute nachmittag nach Paris zurückkehren.
Kölns in Geuf
Rechiche
Berlin, 5. September. Nach einer Meldlung des„Vorwärts“ aus Genf, soll im Verlaufe der alltierten Ministerbesprechungen die Räumung der Kölner Zoue grundsätzlich vereinbart worden sein. Der Abschluß der Räumung soll in deei Monaten erfolgen. Eine raschere Näumung sei augenblicklich aus wilitärischen Gründen um möglich.
Die Politik der Woche—
segenwärtig auch nicht davon sprechen, ditz vin Gesamtkonjunktur nach unten neigt. Wohl geht es einzelnen Wirtschaftszweigen schlicht. So wird in
Deutschland und Ausland
Die Juristenkonferenz und die Tagung des Völkerbundes steht im Vordergrund des Interesses. Während man sich in Genf innerhalb der alliierten Ministerpräsidenten einig geworden ist, wie wenigstens Vandervelde, der belgische Ministerpräsident in alle Welt hinaus verkündet hat, ist in London ein zäher, echt juristischer Kampf um die genaue Fixierung der Paktparagraphen entbrannt. Der deutsche Vertreter, Ministerialrat Gauß,weicht keinen Fingerbreit von seinen Instruktionen ab. Zum Teil treten seiner Meinung, vor allem soweit es sich um das Durchmarschrecht handeit, die englischen und belgischen Juristen bei. Allem Anschein nach wird man aber in London ohne eine besondere Einigungsformel auseinandergehen, und alles weitere der wohl sehr bald kommenden Ministerpräsidenten= bzw. Außenministerkonferenz überlassen.
Im preußischen Hauptausschuß des Landtages beschäftigte man sich mit Kulturfragen. Es ging durch die Verhandlungen, wie ein Wetterleuchten kommender parlamentarischer Kämpfe um die Regelung der Schulfrage. Daneben wird aber von Seiten des sozialistischen Ministerpräsidenten Braun mit dem Gedanken einer Landtagsauflösung gespielt, ein gefährliches Spiel, das vielleicht doch nicht den von dem Urheber gewünschten Erfolg und Ausgang zeitigen kann.
Die deutsche Zentrumspartei hat in diesen Tagen einen schweren Verlust erlitten. Einer ihrer Besten und Treuesten ist ins Grab gesunken, Peter Spahn. So geht einer nach dem anderen von der alten Garde von uns. An uns Jüngeren ist es, den von diesen Großen vorgezeichneten einien zu folgen.
Frankreich und Spanien haben immer noch genug mit der Marokkoaffäre zu tun. Abd el Krim ist ein äußerst zäher Gegyer und auch die jetzige Offensive geht nur langsam vorwärts. Sollte sie sich ohne besonderen Erfolg bis in den Oktober hineinziehen, so muß dann infolge der klimatischen Schwierigkeiten der Marokkokrieg bis zum nächsten Frühjahr vertagt werden.
England streitet sich augenblicklich vor dem Völkerbund mit den Türken in der Mossulfrage berum. Das Ergebnis wird ja das sein, daß der Stärkere, und das ist England, wieder einmal Recht bekommt.
Amerika hat durch den tragischen Untergang der„Shenandoab“, des nachgebauten Zeppelinluftschiffes einen schweren Verlust erlitten.
Es erfüllt sich immer das Wort vom Katastrophen= und Unglücksjahr 1925. M. 2.
Wirtschaftspolitik
Die augenblicklichen Depressionserscheinungen im Wirtschaftsleben sind mit der Krise des Vorjahres. die in den Monaten April bis Juni sich am stärksten auswirkte und dann durch den Zustrom der Auslandskredite gemildert wurde, nicht gleichzustellen. Im Gegensatz zum Vorjahre haben wir heute in der Produktion und im Außenhandel einen bedeutend größeren Warenumschlag. Man kann
einzelnen„Wirtschaftszweigen schlicht. So wird in den Berichten der preußischen Handelskammern für den Monat August die Lage im Ruhrberghau immer noch als sehr unbefriedigend bezeichnet. Die Haldenbestände haben sich zwar etwas verringert, betragen aber trotzdem noch über 9 Millionen To. Die Kohlenausfuhr zu Schleuderpreisen ist sehr bedenklich und auf die Dauer nicht durchzuführen, zumal das Ausland sich zum Teil durch entsprechende Kohleneinfuhrverbote schützt. In den bergbaulichen Kreisen ist man bemüht, durch Ausschaltung unrentabler Betriebe sich den wirtschaftlichen Verhältnissen anzurassen. Man wird darum in der nächsten Zeit mit weiteren Entlassungen und Betriebsstillegungen rechnen müssen. Infolge der Zollkrieges mit Polen sind die Verhältnisse im oberschlesischen Steinkohlenbergbau besser. In August wurden 49.000 Tonnen arbeitstäglich gefördert(gegen 47000 im Juli) und zudem vermochte man noch Teile der Haldenvorräte abzusetzen. Die Maschinenindustrie hat für den Augenblick noch Beschäftigung, dagegen in vielen Fällen keine Aufträge mehr für die nächsten Monate. Auch dem Waggon= und Lokomotivbau fehlt es an Aufträgen. Einzelnen Gewerbezweigen geht er dafür umso besser. Der Kalibergbau hatte im Monat August einen Absatz von über eine Million Doppelzentner auszuweisen, eine Zifser, die nach dem Kriege bisher nicht mehr erreicht war. Die Lage in der chemischen und in der Elektrizitätsindustrie ist zufriedenstellend. Noch verschiedene andere Geschäftszweige haben ihre Spezialkonjunkturen. so die Maschinenindustrie, die landwirtschaftliche Geräte produziert. In diesen Betrieben mußten zum Teil die Belegschaften verdoppelt werden. um vor allem den starken Bedarf an Motorpflügen zu decken. Andere Wirtschaftszweige, wie die Automobilindustrien sind lebensfähig, bedürfen aber zum Teil Kredite, um ihre Betriebe zu rationalisieren; denn nur dann können sie auf die Dauer der mächtigen amerikanischen Konkurrenz gewachsen sein.
Die kritische Lage einzelner Wirtschaftszweige wird beeinflußt durch entsprechende Tendenzen in der Weltwirtschaft. Vor dem Kriege waren die großen Länder durch die mannigfachsten wirtschaftlichen Beziehungen miteinander verflochten. Wenn die„Siegerstaaten“ glauben, sie könnten die gesamten Lasten des Weltkrieges, ohne selbst dabei Schaden zu leiden, einem Volke zuschieben, so haden sie jalsch gerechnet. Solange Deutschland ein Unmaß von Reparationen zu tragen hat, und es von den anderen Staaten nicht in allem wieder als gleichberechtigt angesehen mird, solange wird der Gesamtorganismus der Weltwirtschaft gestört bleiden. Wie sieht es denn bei den Siegerstaaten aus? Frankreich macht eine schwere finanzielle Krise durch; seine Finanzen sind zerrüttet; es hat ungeheure Schulden. Italien hat wirtschaftliche Röte und ist besorgt um seine Währung. England erfreut sich allerdings einer stabilen Währung, hat längst nicht die Schuldenlast wie Frankreich, beaber dafür ein Heer von Arbeitslosen. Nuz mit Mühe und Rot hat man in England noch einmal einen Generalstreik der Bergarbeiter durch Gewährung staatlicher Subventionen an die Gruben
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