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(Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Hamborn)

Dinsl. kener Volkszeitung, Ruhrorter Volkszeitung, Meibericher Volkszeitung

Chefredakteur: Dr. hanno Haberer

Organ für christliche Kultur, Politik und Volkswirtschaft

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Nummer 1003

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Mittwoch, den 15. April 1925

Nummer 103

Jür Mark das gange schafsende Völl!

Die katholischen bayerischen Arbeiter für Marr Schmutziger Wahlkampf des Rechtsblocks Marr erste Wahlrede in Königsberg

Briand hat abgelehnt Zahllose Unglücksfälle während der Ostertage

Der Wahlkampf hat begonnen

Mach ben ruhig Verlaufenen Osbertagen mit ihrem wohltuenden Frieden auf den Kampf der Innen­politik beginnt das forsche Draufgehen von beiden Seiten, sich um den Sieg am 20. April vorzube­seiten.

Während die Presse des Volkoblockes am britten Ostertag noch Zurückhaltung übte, legt sich die Rechtspresse für die Kandidatur des überalten Ge­neralfeldmarschalls von Hindenburg mächtig ins Zeug. Es ist aber eine schwierige Aufgabe, bei einigen Millionen Wählern die geistige Umstellung zu vollziehen, daß für das hochwichtige Amt im po­litischen Leben Deutschlands ein gänzlich umpoliti­scher alter Herr der geeignete Kandidat sei. Der linke Flügel des Rechtsblockes verhält sich einstwei­len noch recht still. In derZeit, dem Organ Stresemanns, befindet sich kein Sterbenswörtchen über die bevorstehende Wahl. In scharfem Gegen­sagz zu diesem Verhalten steht aber der Presselärm der deutschnationalen Blätter, die früher bei ihren Artikeln auf Anständigkeit mit Recht Anspruch er­heben konnten, steigt in einen widerwärtigen Sumpf, un die Schwäche der zu verteidigenden Sache mit einem Wust von Schimpferei zu bemän­teln.

Man kese nur, was sich an gemeiner Verun­glimpfung dieKreuzzeitung leistet, in der es heißt:

Herr Wilbelm Marr übertrifft alle re­publikanischen Führer an Unwahrhaftigkeit. Die Herren Braun und Marx gehören auf eine Platte mit der Unterschrift: Eine Hand wäscht die andere. Seitlich würden sich Sinn­bilder der Heuchelei und Lüge und oben rote Fahne und Davidsstern gut ausnehmen. Für das Kreuz aber befinbet sich auf dem Doppel­bild kein Platz.

Wenn eine Zeitung, deren Leser auf besonders hober Bildungsstufe zu stehen behaupten, den Mut aufbringt, solche Geschreibsel zu veröffentlichen, so " spricht sie sich selbst das Urtell. Die Zeitung muß sich schämen vor ihrem Bruderblatt, derDeutschen Zeitung, in der Professor von Freitagh= C erringhofen in sachlich sehr aggresiven Ar­tikeln doch immerbin dem Kandidaten Marr das eh­rende Zeugnis ausstellt, daß Marr persönlich als ehrenwerter Miun, als vaterlandsliebender Mann

gllt.

Aus Mangel an zugkräftigem Werbematerial für die Verlegenheitskandidatur des alten Feldmar­schalls erwärmt sich die Rechtspresse an den Auf­rufen der Wablausschüsse des Rechteblocks in Bav­ern und Hannover. Bei dieser Gelegenheit wird auch das häßlichste aller Kampfmittel angewandt, die Teilung der Nation in nationale und nicht­nationale Bürger. Darin soll sich wieder der über­parteiliche Geist zeigen, der angeblich durch Hinden­burg sombolisiert wird. In Wirklichkeit ist es aber der Geist der Verhezung, der unter nationaler Flagge großgezogen wird. Den Rechteblockstrategen ist anscheinend jedes Mittel recht, um Stimmen zu fangen. Denn ihre Rechnung auf die zuströmenden Millionen hat ein großes Loch.

Zunächst wurde versichert, der Bauernbund habe Ue Parole für Hindenburg ausgegeben. Doch lau­tei der Beschluß des Bauernbundes direkt für Marr. Auch die Spekulation auf die Baverische Volkspartei dünfte sich als trügerisch erweisen. Der Aufruf der Landesstelle Bavern des Rechteblocks trägt zwar auch die Unterschrift der Baverischen Veikspartei. Doch wenn der Rechteblock glauben sollte, demit auch die Stimmen für sich zu baben, so kennt er die baverisch= Psoche schlecht. Die städ­tischer Waller der arwissen Mittel= und Ober­

schicht sind vielleicht die einzigen Hilfskräfte, die dem Rechtsblock aus der Beperischen Volbraartei

zugute kommen. Die Bauern und Arbeiter ziehen ohne Zweifel dem General, wenn er sich auch noch so

sehr verdient gemacht und als erprobter Führer er­wiesen hat, unseren Kandidaten Marx vor. In dem weitverbreiteten OrganDer Arbeiter hat Prälat Walterbach, der bochangesehene Führer der katholischen bayerischen Arbeiter, die Parole Marx ausgegeben. Es werden daher sicherlich alle zur Bayerischen Volkspartei gehörenden Arbeiter für Marx stimmen.

Die Freude des Rechtoblocks über die Wahlhilfe der Welfen kann auch nicht sonderlich groß sein. Die Deutsch=Hannoveraner, empfehlen die Kandi­datur Hindenburgs, betonen aber in ihrem Aufruf,

daß damit kein Gewiffenszpang ausgeübt werden soll. Es wirb noch mancher bittere Tropfen in den

Becher des Rechtsblocks fallen, bis am Wahltag der große Feldmarschall die madwendbere Niederlage erleben wird. Denn wenn auch aus Respekt vor Hindenburg sich kein Angriff gegen ihn richtet, so darf der Rechtsblock sich nicht wundern, wenn ihm die Quittung dafür ausgestellt wird, daß er den alten unpolitischen Generalfeldmarschall in diese schiefe Situation gebracht hat.

Wer es mit Hindenburg gut meint, wer nicht will, daß er zum Spielball deutschnationaler Macht­politik degradiert werden soll, wählt ihn nicht.

Wer Ruhe und Ordnung im Innern, ehr­liche Verständigungsbereitschaft nach außen haben will, wer die Herbeiführung eines wah­ren Volksgemeinschaftsgeistes wünscht, der gibt Marx seine Stimme.

Für Fortführung der Sicherungs­und Verslundiguugspolikik

Königsberg, 14. April. Der Kandidat des Volksblockes, Reichskanzler a. D. Marx, ent­wickelte heute abend vor einer zahlreichen Zuhörer­schaft sein Programm zu den wichtigsten Grund­zügen und Problemen der deutschen Politik.

Nach einigen Dankesworten an den deutschen Osten, der seines Deutschtums wegen so viel hat erdulden müssen, führte Marx u. a. aus:

Bei Deutschlands ungünstiger geographischer Lage insbesondere nach dem Verlust des Krieges, muß die Außenpolitik in allen unseren politischen Entschließungen den Vorrang haben. Dennoch handeln viele so als brauchen wir uns um das Ausland sehr wenig zu kümmern. Wir sind in sehr wichtigen Beziehungen von der Einstellung der ausländischen Mächte abhängig, eine Abhängig­keit, die durch den Verlust des Krieges stark ver­größert, zum Teil erst verursacht wurde.

Bei aller durch unser ureigenstes Interesse ge­botenen Rücksicht auf das Ausland, müssen wir aber unsere

nationale Ehre und Würde

wahren. Unsere nationale Ehre verlangt jedoch nicht, daß wir eine Macht vortäuschen die wir nicht besitzen. Es ist töricht, mit großen Worten, hinter denen keine Kraft und Macht steht, das argwöhnische Ausland immer wieder mißtrauisch zu machen.

Nichts ist falscher und schädlicher, ais#n hohles Pathos und grode Gesta

Unsere Vaterlandsliebe muß mit Klugheit gepaart sein. Darum muß unsere Außenpolitik nach wie vor auf eine Verständigung mit den früheren Geg­nern gerichtet sein Ehrlicherweise sollten wir alle anerkennen, daß wir durch unsere Außenpolitik ein gutes Stück voran kamen.

Zum Beweise dafür brauchen wir nur den ge­genwärtigen Stand unserer Wirtschaftslage mit den geradezu verzweifelten Zuständen aus dem Inflationsherbst 1923 zu vergleichen.

Es ist die ernsteste Pflicht aller, alles zu vermel­den, was die Festigkeit unserer Währung und das ruhige Fertschreiten unserer Wirtschaft zu Kören, in der Lage wäre.

Unabsehbare Folgen könnte er für uns haben, wenn das wiedererwachende Vertrauen des Aus­landes zur deutschen Politik und zur deutschen Wirtschaft erschüttert würde. Je schwächer die Stel­lung eines Volkes ist, umsomehr müssen Klagheit und kübler Verstand seine Politik leiten Mit pein­licher Sorgfalt müssen wir illes vermeiden, was dem wachsamen Ausland einen Anlaß geben kann, zu glauben, daß wir nicht mehr eine Politik der Verständigung, sondern eine Revanche führen wol­len.

Die Fer'setzung der Sicherungs= und Verständi­gungspolitik un; auch der Leitgedanke doo Präß­

wenn nicht großer Schaden für das Gesamtwohl er­wachsen soll. Das Ausland muß in dem Reiche­präsidenten die Gewähr für die Fortführung der Verständigungspolitik erblicken können. Außenpoli­tische Experimente darf sich unser Volk nicht mehr erlauben, denn wir haben genug Lehrgeld gezahlt für die Erkenntnis, daß nur eine auf eine wirt­schaftliche Verständigung abzielende Außenpolitik sich als erfolgreich für unseren nationalen und wirtschaftlichen Aufstieg bewährt. Unsere Wirt­schaft ist das Rückgrat unseres Staates. Von ihrem Bestand und Blühen hängt in erster Linie unsere Wiedergesundung ab.

Wie aber sollen wir wieder zur finanziellen und wirtschaftlichen Stärke und Blüte gelangen, wenn wir selbst eine gefunde Entwicklung in un­vernünftiger Weise stören und hemmen.

Die sicherste Gewähr, für eine regelmäßige gesunde Fortenwicklung im Innern ist eine gesicherte Ver­

fassung als Grundlage staatlicher Ordnung.

Der geschlossene Wille, die Verfassung gegen jeden Eingriff zu schützen, hat auch die Parteien, die seit 1919 unentwegt zur Verfassung standen, und auf ihr bauten, im

Volksblos

zusammengefügt. Nur auf einer gesicherten Verfas­sung kann starkes nationales Leben aufblühen. Niemand wird die Weimarer Verfassung als so vollkemmen betrachten, daß sie nicht in einzelnen Punkten verbesserungsbedürftig erscheine, aber an diese Verbesserungsarbeit wollen wir erst heran­gehen, wenn wir unser ganzes Haus gesichert ha­den und unsere politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse mehr befesigt und mehr gefestigt und beruhigt sind. Noch sind wir nicht soweit. Darum muß jeder national denkende Mann sich entschlossen aus den Boden der Verfaffung stellen und zur Ver­teidigung der Republik bereit sein.

Prästdentschaftskandidat Marx ging dann kurz auf die Steuer= und Finauggesetze ein, die von echt sozialem Geist getragen sein müssen und die Lost der schwächeren Schultern mögl erleichtern. Das Maß der Leistungen und die Tragfähigkeit muß dem einzelnen angemessen sein.

In der Frage der Aufwertung hat der Staat seine Verpflichtung soweit irgend möglich und so­weit die finanzielle Lage des Staates es irgend­wie erlaubt, und es ohne Gefäurdung unserer Wöhrunggslage geschehen konn, ausgleich zu wir­ken und die entstandene­ Schäden zu beseitigen.

Marx schloß leine Darlegungen mit dem Wansche

daß die Entschefdung

der Reichspräsidentschaftswahl so fallen muß, daß sie eine Fortsetzung der bisherigen bewährten Außenpolitik und eine Verständigung und Befri

etgung der Welt verhängt

Wo stehen wir heute?

Immer näher rückt der 26. April und damit die Ens­scheidung Laruber, wer die kommenden sieben Jahre Reicho­prasident sein wird: Hindenburg oder Marr. Selbst­verständlich wird Marr gewählt. Alle persöglichen Vor­züge, die Hindenburg sein eigen nennt, können den Mangel politischen Sinnes nicht verbergen, wohingegen Marx auf große und bedautsame Leistungen in der Innen= und Außenvolitik hinweisen kann. Liest man beifpielsweise die Oferbetschaften, die beide Kandidaten an das deutsche Volk gerichtet haben, so beweiß sich unsere Be­hauptung zur Evidenz. Hier das Versprechen, so und## zu tun, dort die Entwicklung eines scharf umrissenen Pro­gramms. Daß Hindenburg guten Willens ist, das hot noch niemand bezweifelt. Aber der gute Wille allein tuts nicht. Es kann dadurch nicht die Latsache verdeckt werden, daß Hindenburg, der der Politik stete fremd gegenüber­gestanden hat, sich unn im höchsten Greisenalter vor bie schwierigsten politischen Aufgaben gestellt sieht durch die deutele Rücksichtslesigkeit und Verast­wortungslosigkeit einseiniger Macht= und Poraet­politiker, die ihn zu mißbrauchen hoffen, wie sie jede seine Vereitschaft, sich selbst einer falsch verstandenen Pfüicht zu opfera, misbraucht haben. Kein Schleier kann auch daruber gebreitzt werden, daß diese Kanbidamne gegen deur Widerstand die Einschesvolleren unten den Poliikern vo9 Rechteblochks salbs gewaltsam erpreßt werden#. Mögen auch diese sich unterworsen haben, mag auch Herr De. Jartes selbst, der die Brocker hinwarf, unn seine Wähler bitten, für Hindenburg zu Kimmen. Vergedich die Lage ist zu kler. Die Autwort dus Volkes kaur uud lauten: Für den aufrichtigen Hüter der Versassung und

des inneren Friedens, Wilbelm Marrl

Wir haben seinerzeit die Art und Weise geschildert, wie der Rechisblock mit Dr. Jarres umsprang. Hochinteressone ist uun, wie der Rechtsblock nunmehr mit seinem anderen Kandidaten verfährt. Als Dr. Jarres der Geduldssaden zerrissen war, sandte er dem Loebellausschuß folgendes Tele­gramm:

Trotzdem ich von zahllosen und gewichtigen Stellen dringend gebeten werde, meine Ververbung aufrecht zu erhalten, kann mir nicht zugemutet werden, den Dingen wieterhin passiv zuzuseben. Ich bitte Sie daber, falls in der morgigen Verhandlung die grund­säigzlich beschlossene Aufrachterbaltdng meiner Kandikatue auf weitere Schwierigkeiten stoßen follte, dem Ausschuß offiziell mitzuteilen, det ic sicht wet­terkanbidiere.

Run zing Herr von Zirpig auch Hannover, um Hindenburg von seinen zweimaligeneadgültigen. Ableh­nungen wieder abzubringen. Das gelang ihm bekanntlich, und in aller Semüteruhe, um nicht zu sagen Gemuteroheit, erklärte Herr von Zirpis einem Presserertreter, daß man auf Hindenburg gekommen sei,nechdem die Erged­zisse der ersten Wahl einen Erfolg für Da Jarres zweifelhaft erscheinen ließen. Also Jorres wurde ganz einfach in die Ecke gestellt, da man sich von im keins Zuskraft mebe versprach und Hindenkarg wird als Paradepferd berausgebolt, weil man glaubt, man köane doch noch so viele einfangen, um ihm zum Siege zu ver­belfen.

Hindenburg bat als Antwort auf ein Jarres=Tele­gramm, in weichem dieser erklärte, daß er nicht mahe kandt­dieren könne, uun folgendes Telegramm geschicn Hocdverehrter Herr Minister!

Unenblic bebaure ic des ungünzigen Stand Ihrer Weblaussichten, du Sie veranlaßt hat, in so bechherziger Weise zurückzutreten. Sie können es sich denken, daß mir der Eutschluß nicht leicht gefallen is, Ihr Nachfolzer zu werden. Lediglich mein Pflichtgefuhl, nicht eigene Reigung, ließ wich des Anerbieten annehnen. Goit gebe, daß ich, wenn meins Weil wi:klich erfolgen selle, kezi teuren Vater­lande am Ende meines Lebens noch eiwas von Ruden sein kann. Ihnen in Gedanken die Hand, reichend, Ihe sehr ergebener usw.

Als dieses Telegramm bekannt wurde, berrichte bleiches Eatsetzen in den Reiben des Reicheblocks. Das Hinden­burg als effene, gerade Seidatennatur die Dinge mit dem Ramen nannte, und Jarres erklärte, a babe in doch keine Ausücht, gewäblt zu werden, wird mag ihmn sicherlich niche obel nebmen. Er bet is auch nichts erkeres geten und aus­gcspre den, als wes Herr ven Zirpitz mit viel größerer Kaltschnänzigkeit getan hat. Aber der Reichoblock hat so­foot dend die Telegrephen=Uninn er Demmn herausgeben

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