Erchein werktägl. vormttrags. Bezugspreis für die Zeit v. 2 2. b9 14 2.

1 2 ard Geschäftestelle und Schitilenung. Bockum. Mählensr. 12. Lorentoneont Zo. J. S 41 5, Llslctnugnuiset dur d esutceselt. un; Feurlievon J. M. Haster; zur Kunst und Wisen und den all emeinen Leil)r..,Brpkschube: für Lokales u. Svor Cern ann Lohre: ur de: Anzeigenteil J. 2 lum, sämtsich in Bochum. Spicoktunder der Schriftleitung vormittags von 1112 Uhr.

Denck und Ttg, PPrreeur, J. B. Krauk, Berin=Ecsneder

laaaes, Bochum, Mudlen) raß)

WP AWT

Anzetgenp reiie: Für 1 um Höhe und 37 mm Breite Anzeigenreil) im Verbreitungsbeztef 7, Familienanzeigen 5. Stellen­gel de I, auzerdals 11., Funazzanzeigen 12 fur 1 mm Zeda und

5 mm Breite(Reklametetl) 35 Goldof. Zu berechnen nach dem ann­sichen Berlti er Dollar=Brietkurs des Vortages sewillgung wird dinfallia bei zwanzw. Beitreibung durch Klage ode: in Konkurstallen. Für Aufnahmen an bestimmen Lagen und Plägen wird keine Gewähr gegeben. Schluß der Anzeigenannadme nachg.4 Uhr sotscheckkonto: Dortmund Nr. 6116 Fernsor.=Anschl. Nr.4745. 1749. 474

Bochom, Miodonfrof OOyer.

U T PUTE

Bochumer Voltszeitung

Zentralorgan für den rheinisch-westfälischen Industriebezirt

Doummn 11

Bochum, Mittwoch, den 11. Februar 1925(Desiderius)

Wattenscheider Voltszeitung

54. Jahrgang

Aurg Aintstelg rastl An in Preugein

Ein Minverheitskabinenl aus Jentrum

In der Stichwahl gegen den Deutschnationalen gewählt.

und Demonraten und Severing als Innenminister.

Marx nimmt die Wahl an.

Reichsinitiative in der Sicher­heitsfrage.

Deutsche Schritte in London und Paris.

(Drahtbericht unseres Berliner Vertreters.)

Berlin, den 11. Febr.

Die deutsche Reichsregierung steht nunmehr in offiziellen Verhandlungen mit der Kranzösischen und englischen Regierung über das Sicherheitsproblem. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird durch Informationen über den Verlauf dieser Besprechungen amtlich Interrichtet.

Das Reichskabinett hot vor etwas Tagen der Frage auch grundsätzlich Stellung genom­nen und Richtlinien für die Behandlung Dieser Angelegenheit den Unterhändlern gegeben. Die Reichsregierung geht von dem Grundgedanken aus, daß Sicherheitsproblem und die Frage der Räumung miteinander verknüpft sind.

eine Bereglung dieser Fragen nur zwischen Deutschland einerseits und den Alliierten n drer Gesamtheit andererfeite zullande: ebracht werben kann. ist diese Angelegnheit so ußerordentlich schwierig. Sie erfordert eine un­emein vorsichtige Behandlung.

Jedenfalls spielen diese Fragen in den Erörte­ungen eine Rolle, die gegenwärtig im Berliner Rabinett gepflogen werden und die nun Gegenstand Au einer internationalen Aussprache geworden sind. #luch die Kabinette der kleineren interalli­erten Länder von Italien und Belgien urden durch die Berliner offiziellen Stellen über ie Vorberatungen und über die deutschen Auf­ssungen unterrichtet. Leider wird aber kaum vor Ritte des nächsten Monats eine Klärung diesen Fragen stattfinden können, da bis dahin och eine ganze Reihe anderer internationaler onferenzen stattfinden, die offenbar den Zweck Haben, zunächst zwischen Deutschland und England ine einheitliche Auffassung herzustellen.

Diese Woche Veröffentlichung des Enoberichtes.

London, 11. Febr. Wie andere Blätter, so ##eldet auch dieMornina Post, daß der volle Be­icht der Interalliierten Militärkontrollkommission Diese Woche veröffentlicht werden soll. er Bericht werde zuerst von dem interalliierten Militärkomitee in Versailles geprüft, doch sei man Ugemein der Ansicht, daß eine eingehendere Frorterung wünschenswert sei. Es sei sehr wohl öglich, daß zur Prüfung des Berichtes eine Kon­#renz, zwischen den Vertretern der allierten Nächte vereinbart werde und daß es für zweck­#ätzig befunden werde Fragen, wie die inter­##ierten Schulden und der französischen Sicher­Beit auf derselben Konferenz zu behandeln. Als ahrscheinlicher Ort der Zusammenkunft werde Kondon angesehen.

Zu den Meldungen über die bevorstehende Lon­ner Konferenz, betreffend die französischen schulden, erklärt Reuter, bisher beständen Eine Abmachungen, eine Konferenz in Londen er sonstwo abzuhalten, und es liege auf der Sand. daß einige Zeit vergehen müsse, bevor es zu was derartigem kommen ne. Dagegen wür­n für alle Interalliierten Erörterungen über die Meutsche Entwaffnung im Zusammen­#uge mit dem Bericht der interalliierten Militär­Ontrollkommission, stattfinden müssen. Es werde wartet, daß der Bericht im Laufe der Woche ein­#hen würde.

DieDaily News meldet, in Paris sei man # Ansicht, die Ueberreichung des Berichts der in­Praaiierten Iuritarlontrollkommission werde ver­Baert, um der britischen, französischen und deut­#en Regierung Zeit zu geben, einen Plan zu reinbaren, der die Sicherheit der französischen starenze und die wirkliche Entmilitarisierung * Rheinlandes vorsehen würde. Die französische Aeaierung wolle anscheinend von England eine #litärische Vereinbarung erhalten ähnlich der vom Fahre 1912

Koch immerkeine Verständigung

su Paris.

Paris, 11. Febr. Gestern nachmittag hatte der uhrer der deutschen Handelsdelegation. Staats­Pretär Trendelenburg, mit dem französi­en Handelsminister Raynaldy eine Unter­#dung, die von.30 Uhr andauerte. Die Un­rredung drehte sich noch immer um das gleiche hema, nämlich um die Suche nach einer Basis r Deutschland zur Erreichung der für den tigen Handelsvertrag zuzubilligenden de #to Meistbegünstigung. Ueber den In­

Berlin, 10. Fehr. Bei der Wahl zum Mi­nisterpräsidenten im preußischen Landtag wurden 444 gültige Stimmen abgegeben. Es erhielten Marx(Zentr.) 219 Stimmen, Finanzminister a. D. von Richter 153 Stimmen, Körner (Nationalsozialist) 11, Pieck(Komm.) 48 Stim­men, von Campe(Deutsche Vpt.) 1 Stimme, Ladendorff(Wirtschaftspartei) 16 Stimmen.

Da keiner der Kandidaten die Hälfte der abge­gebenen gültigen Stimmen erreicht hat, erfolgte Stichwahl zwischen Marx und Richter. Ein Zettel war unbeschrieben.

der Stichwahl wurde Marx(Zentr.) mit 223 Stimmen gewählt, von Richter erhielt 162 Stimmen.

Marx wird, wie wir aus parlamentarischen Kreisen hören, seine Wahl zum preußischen Mini­sterpräsidenten annehmen. Die Zusammen­setzung des Kabinetts wird voraussichtlich folgende sein:

Ministerpräsident Marx, Iustizminister Am Zehnhoff(Ztr.), Wohlfahrtsminister Hirtsiefer(Ztr.), Landwirtschaftsminister Dr. Hermes(Ztr.), Handelsminister Dr. Schreiber(Dem.), Finanzminister Höpker=Aschoff(Dem.), Kultusminister Staatssekretär Becker(Dem.), Innenminister Sebering(Soz.).

6 Der Entschluß des ehemaligen Reichskanzlers Marx, sich als Ministerpräsident in Preußen wäh­len zu lassen, ist wieder ein Zeugnis für die auf­opfernde und bis zur Selbstverleugnung gehende Pflichttreue dieses Zentrumsparlamentariers.

Seine gestrige Wahl hätte keinen politischen Sinn, wenn nicht zuvor die Voraussetzungen für die Lebensfähigkeit einer preußischen Re­gierung Marx sichergestellt wären: und das dürfte nach Lage der Dinge auch der Fall sein. Bei der gesamten politischen Lage werden die Sozialdemo­kraten sich größte Zurückhaltung auferlegen müssen. zu der sie offenbar auch bereit sind. So dürfte es dahin kommen, daß die eigentliche parlamentarische Basis, parteimäßig geseben. lediglich von Zentrum und Demokraten gebildet wird. Das wird auch in der Besetzung der Ministerien zum Ausdruck kommen, sodaß also die Sozialdemokra­ten. vom Parteistandpunkt aus gesehen, ganz außerordentlich schwere Opfer werden bringen müssen. Sie sind auch damit einverstanden, um eine einseitige Rechtsentwicklung in Preußen zu verhindern. Sie werden aber Zusicherungen geben, dahingehend, daß sie die Regierung Marx mit ihrer

gesamten Fraktion unterstützen. Dazu kommt, daß die Wirtschaftspartei sehr stark an der Neubildung des preußischen Kabinetts interessiert wird, so daß also auch von dieser Seite her zum mindesten eine wohlwollende Neutrali­tät zu erwarten ist. In noch viel höherem Maße gilt das aber auch für die Deutsche Volks­partei, die als Partei an einer Regierung Marx nicht teilnehmen wollte und auch dieser Regierung Spposition angekündigt hat. Aber die Führung dieser Regierung durch eine Persönlichkeit wie Marr und die zu erwartende Zusammensetzung des Kabinetts dürfte es der Deutschen Volkspartei schwer, ja unmöglich machen, geflissentlich ihren Sturz zu betreiben. Damit dürfte tatsächlich ein parlamentarischer Rückhalt für das Kabinett Marx gegeben sein, der seinen Sturz in Wirklichkeit. rein nach den Machtverhältnissen der Parteien, fast un­möglich machen würde.

Wenn sich in der preußischen Zentrumsfraktion bei der Suche nach dem preußischen Ministerpräsi­denten bei den gegenwärtigen schwierigen Verhält­nissen die Blicke auf Marx richteten, so war vor allem auch der Gedanke der inneren Erhaltung und Geschlossenheit der preußischen Zentrumspartei maßgebend. Marx ist sehr lange Jahre führender Parlamentarier in Preußen gewesen, und die preußische Zentrumsfraktion hat damals sein Scheiden außerordentlich schwer vermißt. Mit einer Regierung Marx in Preußen wird aber auch das tatsächliche moralische Gewicht der Zentrumspartei als Ganzes und namentlich der Zentrumsfraktion des Reichstages gegenüber den politi­schen Dingen im Reiche außerordentlich ge­stärkt.

Ueber die Absichten des zum preußischen Mini­sterpräsidenten gewählten Dr Marx teilt die Germania" noch mit, daß Marx' Ideal immer die Erreichung der wahren Volksgemein­schaft gewesen sei. An deren Verwirklichung sei im preußischen Landtag im Augenblick jedoch noch weniger zu denken, als es im Reichstag der Fall sei. Es werde Marr deshalb wohl nichts anderes übrig bleiben, als ein kleines Kabinett aus Zentrum und Demokraten zu bilden. Das Zentrum dürfte neben dem Präsidium die Mini­sterien für Instiz. Wohlfahrt, Finanzen und Land­wirtschaft besetzen. Die Demokraten sollen das Kultus= und das Handelsministerium erhalten, während das Innenministerium, wie bereits ge­meldet, von Severing als Fachminister weiter verwaltet werden soll.

Wie es in der Nachtausgabe desTag" heißt, hat Marr sofort mit den Verbandlungen über die Zu­sammensetzung seines Kabinetts begonnen.

halt dieser Verhandlungen wird von deutscher amt­licher Seite nichts Substantielles mitgeteilt, doch werden, wie verlautet, die Verhandlungen weiter­gehen. Wann die Vollsitzung der beiden Delega­tionen stattfindet, ist noch nicht zu übersehen, da natürlich erst zwischen den beiden Delegationsfüh­rern über die Marschroute ein Einverständnis her­gestellt sein muß.

Höfle.

verhaftet?

Wie wir

Berlin, 11. Febr. Wi= wir erfahren, ist Reichspastminister a. D. Dr. Höfle gestern nach­mittag.30 Uhr, nachdem er zu einer Vernehmung beim Oberstaatsanwalt Dr. Linde bestellt wor­den war, im Gerichtsgebäude festgenommen worden. Ueber den Haftbefehl dürfte noch gestern abend endgültig entschieden worden sein.

Die vorstebende Nachricht, die von der deutsch­nationalen Telegraphenunion verbreitet wird, ist bis jetzt noch nicht bestätigt.

*

Der Staatsanwalt hat dem Vorsitzenden des parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Reichstag wissen lassen, daß er auf Grund der in der Presse erörterten Vorgänge bei der Vergebung von Postkrediten sich vor die Notwendigkeit ge­stellt sebe, die Frage der Einleitung eines Straf­verfahrens gegen Dr. Höfle zu erwägen. Bis zur Entscheidung über die Stellungnahme der Staats­anwaltschaft ist der Wunsch ausgesprochen worden, die Postangelegenheit nicht im öffentlichen Untersuchungsausschuß des Reichstages zu behan­deln. Die Staatsanwaltschaft hält es für geboten, über die in der Presse gemachten Behauptungen, die ja zum großen Teil auch falsche Angaben ent­halten, eine amtliche Klarstellung herbeizuführen, da es sich um öffentliche Gelder handelt und der Vorwurf der Verschleuderung solcher Mittel er­hoben wurde. Die Staatsanwaltschaft will unter

anderm auch die Frage der amtlichen Verantwort. lichkeit Dr. Höfles und zwar dahin prüfen ob er in seiner Eigenschaft als Reichspostminister ent­gegen den behördlichen Bestimmungen bei der Her­gabe von Postgeldern und bei der Hergabe von Krediten verfahren ist.

Barlels endgültig zum Land­lagspräsidenlen gewähl.

Berlin, 11. Febr. Bei der Wahl zum Präsidenten im preußischen Landtag wurden abgegeben 443 Stimmen. Es erhielten Bartels(Soz.) 216,, von Kries(deutschnatl.) 179. Pieck(Komm.) 43 Stimmen. Unbeschrieben waren 4 Stimmzettel, ungültig 1. Es erfolgte Stichwahl zwischen Bartels und von Kries. In der Stich­wahl erhielt Bartels 215, von Kries 132 von den abgegebenen 441 Stimmen. Ungültig waren 40 Stimmen, unbenutzt 4 Stimmzettel. Zu Vizepräsidenten wurden auf Vorschlag des Abg. Winkler(deutschnatl.) durch Zuruf gewählt: Dr. von Kries(deutschnatl.), Dr. Porsch(Ztr.) und Garnich(D. Vp.).

Kommunistische Propaganda in Nordafrika.

Paris, 10. Febr. Liberté veröffentlicht ein vertrauliches Schreiben des Erekutivkomitees der 3. Internationale, das, von Sinowjew unter­zeichnet, an den Führer der französischen Kommu­nisten, Cachin, gerichtet sein soll. Dieses Schrei­ben beschäftigt sich mit der kommunistischen Pro­paganda in Nordafrika und kündigt die Sendung von 1500000 Franken an zwecks Förderung der kommunistischen Propaganda in den französischen Kolonien. Das Schreiben soll vom 2. 12. 1924 da­tiert sein.

Neues in Kürze.

Der Landtag wählte gestern in der Stich­wahl den ehemaligen Reichskanzler Marx zum Ministerpräsidenten in Preußen.

Im Kabinett Marx wird nach Severing allein die kratie vertreten.

aller Voraussicht Sozialdemo­

Die Reichsregierung verhandelt bereits in London und Paris über einen Sicher­heitspakt.

*

Der Schlußbericht der Militärkontroll= kommission soll im Laufe dieser Woche ver­öffentlicht werden.

*

Gegen den Sozialdemokrat Bauer ist das Ermittelungsverfahren eingeleitet wor­

den.

der werse den ersien

Sieal

1. kl. Man darf es ruhig aussprechen: die Ver­öffentlichungen über die Skandalaffären haben im Lande eine sehr tiefgehende Erbitterung und Em­vörung hervorgerufen, die leider nur zu berechtigt ist Ganz besonders groß ist diese bei den Anhän­gern und Freunden des Zentrums, wo man über die Beschuldigungen gegen drei ehemalige Mitglieder der Partei höchst ungehalten ist. In unseren Kreisen kann man nämlich einfach nicht verstehen, daß es bevorzugte Parteizugehörige geben soll, die sich leichtfertig über die, stets mit besonderem Stolz betonten Parteigrundsätze hinweggesetzt haben sollen. Nun steht zwar noch nicht fest, ob die Belastungen der drei ehemaligen Abgeordneten Höfle, Lange=Hegermann und Fleischer tatsächlich auch vor Gericht aufrecht erhalten bleiben werden vieles ist sicherlich über­trieben, denn das sieht ja selbst der Uneingeweih­teste ein, daß die Veröffentlichungen der Rechts­presse nicht nur sehr aufgebauscht und übertrieben, sondern auch ausschließlich aus agitatorischen Erwägungen heraus gemacht worden sind, aber nichtsdestoweniger gebietet die Art der er­hobenen Vorwürfe auch jetzt schon eine grundsätz­liche Ausein ndersetzung.

Von jedem Mitglied der Zentrumspartei setzen wir voraus, daß es die christlichen Grund­sätze des Parteiprogramms strikte im privaten und öffentlichen Leben befolgt! Tun wir das aber, dann muß mit besonderem Recht von den Parteizugehörigen, die an hervorragender Stelle stehen, erwartet werden, daß sie auch nicht den geringsten Versuch machen, diese Parteigrund­sätze zu übertreten oder auszuschalten. Eine Doppelmoral gibt es im Zentrum nicht! Der Schwur auf das Parteiprogramm darf nicht gebrochen werden; wer das doch tut, der zerreißt das Band, das ihn an die Partei fesselt, der gehört nicht in unsere Reihen, der ist als Schädling abzulehnen und auszuschließen. Das Zentrum ist von jeher stolz gewesen auf seine christliche Grundlage, auf die sich sein ganzes Handeln und Wirken aufbaute. Unsere bekann­ten Parteigrößen, die Windthorst, Mallinckrodt, Reichensperger, Gröber, Trimborn, Spahn, Marx. und wie sie alle heißen mögen, waren in erster Linie echte Tatchristen, denen ein Abweichen von ihrer christlichen Weltanschauung das größte Verbrechen gewesen wäre, und dann erst Politiker, christliche Politiker, die konsequent einen geraden Weg gingen, weil ihre christlichen Grund­sätze ihre Politik ausschließlich bestimmten. Solche Charaktere haben das Zentrum zu Ansehen und Bedeutung gebracht, Zentrumspolitiker aber, die von den hohen Anschauungen dieser Männer abgehen wollten, würden die Partei in Gefahr bringen. Ob die Höfle, Lange=Hegermann, Flei­scher das getan, ob sie die Grundsätze des Zen­trumsprogramms gröblich verletzt haben, ver­mögen wir nicht zu beurteilen. Der von der Par­tei eingesetzte Untersuchungsausschuß hat seine Ar­beiten noch nicht abgeschlossen. Man wird sich da­her noch einige Reserve auferlegen müssen, aber das darf heute schon gesagt werden: bleibt auf den drei Leuten auch nur der geringste Verdacht zwie­spältiger Moralität haften. so wird kein Wort der Verurteilung zu scharf sein können;

15