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(Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Hamborn)
Volkszeitung für den Kreis Dinslaken, Ruhrorter Volkozeitung, Meidericher Volkozeitung. Lx####
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Freitag, den 20. April 1923
26. Jahrgang
Keichbregierung und Martstabdisterung
Neue Markstützung
Gegen das Spekulautenwesen
Unter dem Eindruck der plötzlichen Dollarseigerung hat sich die Regierung zu schnellem Handeln entschlossen. Ihre Taktik, durch börsenmäßige Maßnahmen regulierend auf den Stand des Dollars einzuwirken, soll ergänzt und verstärkt werden durch ganz bestimmte Maßnahmen handels= und währungspolitischer Art. Ueber die Einzelheiten berichtet die amtliche Meldung, die auf Grund eines Kabinettsbeschlusses veröffentlicht worden ist.
In unterrichteten Kreisen führt man das unerwartete Anziehen des Dollarkurses auf eine Reihe von Vorgängen zurück, die zusammengewirkt haben. Zunächst darf nicht außer acht gelassen werden, daß ein normaler Devisenbedarf besteht, der sich jetzt infolge der Ruhrbesetzung verstärkt äußert. Was dabei aber entschieden verurteilt werden muß, ist der Umstand, daß es tatsächlich Wirtschaftskreise gibt, die über den notwendigen Bedarf und das notwendige Maß hinaus sich mit Devisen einzudecken suchen; sodann ist es in gleicher Weise nicht zu billigen, wenn der notwendige Bedarf, der sich doch auf eine kange Zeitspanne verteilt, an einem Tage zusgekauft wird, während man ihn auch allmähsich beschaffen konnte. Denn dadurch müssen Bebegungen auf dem Deoisenmarkt entstehen, durch die die Spekulation angereizt und auf den Plan gerufen wird. Daß auch dieses Mal die Spekulation an der Dollarhausse sehr stark beteiligt ist, darüber besteht kein Zweifel, sonst hätte die Steigerung nicht so hoch sein können. Panikkimmung auf dem Devisenmarkt war die Folge.
Die Regierung ist jedoch nicht gewillt, die Dinge lausen zu lassen. Das beweist einerseits die amtliche Ankündigung bestimmter Maßnahnen und zum anderen hat dies auch der Reichswirtschaftsminister Becker gestern im Reichstag ausdrücklich im Namen des gesamten Kabinetts erklärt und zwar unter Betonung der Tatsache, daß die Reichsbank genügend Mittel zur Verfügung habe, um auch weiterhin zu intervenieren. Man wird diese Erklärung zegrüßen, da sie geeignet ist, der begreiflichen Anruhe über die Vorgänge auf dem Devisennarkt zu begegnen. Die auf ein erträgliches Kiveau gehaltene Mark ist eine der Hauptwafen im Ruhrkampf. Es ist verbrecherisch in der Zukunft des deutschen Volkes gehandelt, venn sich etwa Kräfte bemerkbar machen, um durch spekulative Bereicherung die Not der Geamtheit für sich auszubeuten. Hier ist kein Mittel scharf genug. Wenn, was der Reichsvirtschaftsminister Becker ausdrücklich betonte, die Reichsbank dazu imstande ist, so darf sie keinen Augenblick zögern, um hier einzugreifen. Ran wird auch von der Regierung verlangen. daß sie die schärfsten Maßnahmen ins Auge jaßt, um dem Spekulatntentum und solchen Wirtschaftskreisen, die kein Verständnis für die Lage zeigen, das Handwerk zu legen.
Cavete!
Die Vorgänge in Mülheim gewinnen eine erhöhte Bedeutung. Es zeigt sich jetzt immer deutlicher, daß es sich nicht um eine wirtschaftliche Unternehmung der Notstandsarbeiter, sondern um eine politische Aktion der Kommunisten handelt. Wer einen Bück für diese Dinge hat, dem konnte es schon in den Stunden unmittelbar nach dem ersten Krawall vor dem Mülheimer Rathaus nicht entgehen, daß überall an den Ecken der Straßen die „Grünhemden“ den Mittelpunkt der Ansammlungen bildeten. Und wer beobachtete, wie die Trupps von auswärts anrückten, dem wurde ohne weiteres die Verabredung zur Aktion zur Gewißheit und von da ist kein großer Schritt mehr bis zur Erkenntnis, daß die Drahtzieher der Aktion gar nicht in Mülheim, sondern anderswo sitzen. Mit anderen Worten: Die Mülheimer Krawalle sind nichts anderes, als ein [Glied in der Kette der kommunistisch=bolschewistischen Umsturzbewegung, von der man in den letzten Wochen schon so mancherlei sah und hörte.
Deshalb kommt der Aktion auch erhöhte Bedeutung zu. Man sieht zwar nicht völlig die Drähte, die gelegt sind, soviel aber ist für jeden gewiß: daß die Vorgänge eines der schmachvoll#isten Kapitel in der deutschen Geschichte darstellen. Während das deutsche Volk mit zusammengedissenen Zähnen einen moralischen Kampf höchster Potenz führt, schickt sich die fremdländische, volksseindliche, politische Gier des Volschewismus an, die Einheitsfront zu zerstören. Sie stürmt auf Rathäuser, demoliert, was ihr in den Weg kommt, bedroht das Leben der Volksgenossen, schießt in die Verkehrsstraßen hinein, bricht in die Läden ein und versieht sich auf diese Weise mit Wasfen. Verkehr und Wirtschaftsleben werden brach gelegt, die Unsicherheit wächst ins Riesenhafte. Begünstigt wird die Aktion durch das Fehlen der Polizei. Und wo noch eine vorhanden ist, da soll solange „gearbeitet“ werden, bis auch sie entwaffnet ist.
Eine große Gefahr steigt auf. Zwar haben wir die feste Ueberzergung, daß die gutgesinnten Arbeiter sich nicht durch das Geschrei der
zum großen Teil minderjährigen Aufrührer irreführen lassen werden; aber schon einmal haben wir erlebt, was der Terror der Straße für eine Macht werden kann. Dem unheilvollen Beginnen muß ein schnelles und radikales Ende bereitet werden. Wir möchten vor Uebertreidung der Gefahr warnen, aber mahnen, eindringlich mahnen alle, die es angeht, mitzuhelsen, die Gefahr zu bannen, ohe sie in die Macht hineinwächst.
Wir haben alle Interesse daran, mit fester Hand zuzugreifen. Nicht nur wir Deutsche; auch anderswo sollte man in der bolschewistischen Aktion nicht ein Mittel sehen, das geeignet ist, den Zusammenbruch des Ruhrkampfes und damit vielleicht Deutschlands herbeizuführen und zu beschleunigen. Der Bolschewismus machtam Rhein nicht halt. Zwingen wir ihn am Rhein nicht nieder, dann schlägt er seine verheerenden, zerstörenden Wellen weiter und weiter. Ein Zustand des Grauens kommt empor. Völker, bewahrt euch den klaren Blick für die holschewistische Gefahr! Der Bolschewismuß ist unser aller Feind, geschworener Feind, und sollte er es auch versuchen, diesen oder jenen jetzt zu umschmeicheln. Besiegte und Sieger haben das gemeinsame Interesse, auf der Hut zu sein und den Funken zu erstichken, ehe er ins Gebälk schlägt; denn dann ist es zu spät.
Soll das„Cavete" ungehört, unbeachtet verhallen? Das darf und kann nicht sein. Alle Kultur steht auf dem Spiel. Wir wollen den Mahnruf hören, die aufsteigenden Zeichen verstehen. Wir tun es am besten dann, wenn wir die Augen offen und den Kopf kühl und besonnen halten und nach den Barrikaden suchen, die nicht zum mörderischen Kampf erbaut weiden. sondern von denen aus der bolschewistischen Welle Einhalt geboten wird.
Wer die Macht hat. Europas Kultur vor dem Ansturm des asiatischen Bolschewismus zu schützen, der erfülle die Pflicht, die ihm die Macht überantwortet! Wir rufen nicht um : Unterstützung, sondern um Einsicht in Dinge, die unsere Kultur im tiefsten Kern berühren!
Die in der amtlichen Mitteilung angekündigte Verordnung ist in kürzester Frist zu erwarten. Ob hier der erste Schritt zu einer Zentralisierung des Devisenhandels überhaupt liegt, ist noch ungewiß, jedoch sollte man selbst vor dieser drakonischen Maßnahme nicht zurückschrecken, venn andere Mittel versagen.— Uebrigens bekeitet das Reichswirtschaftsministerium einen Entwurf vor, der sich gegen das Unwesen der Wechselstuben, richtet. Auch dieses besetz ist als eine Teilmaßna'me im Kampfe im die Mark anzusehen, da es in den kleineren Spekulationsbetrieb einereisen will. Die Vorage des Entwurfa ist binnen kürzester Frist zu nwarteg.
Bankierkonferenz beim Reichskarzler
Perlin, 20. April.(Privattelegr.)
In der Peichekanzlei fand gestern eine Konferenz zwischen dem Reichskanzler dem Reichssinanminister, dem Reichshanknräsidenien Havenstein und dem Reichsbankvizenräsidenten non Glasenann statt. in der über weitere Maßnahmen zur Stützung der Mark beraten und beschlossen wurde. Nach einer weiteren
Reldung sollen auch heute früh die leitenden Zirektoren der Perliner Banken zum Reichskanzler zwecks Besprechung der Lage berufen w. den sein.
Berlin, 20. April. Das Ergebnis der gestrigen Besprechungen des Reichokabinetts mit den führenden Bankleuten sei, meint das Berliner Tageblatt, daß die Reichsregierung von der Einrichtung einer Devisenzentrale absehen werde. Wegen der schlechten Ersahrungen, die man in Wien und Vadapest damit gemacht habe. Auf die Nichtanmeldung von Devisenbesitz sollen hohe Strafen gesetzt werden. Die Bankiers stellen der Reichoregierung ihre Mitwiekung zum Schute der Stützung der Mark zur Versügung. Nach einer Information des Blattes soll die Reichobank im Notfalle bereit sein, gewisse Summen ihres Soldbestanden für die Festigung der Aktion zur Versügung zu stellen.
Die Parteiführer de'm Reichskanzser
Berlin, 19. April. Der Reichskanzler hat im Laufe des heutigen Tages Besprechungen mit den Führern aller Porteien von den Deutschustienglen
bis zu den Sozieldemokraten über die Stützungsaktion der Mark gehabt. Er machte Mitteilungen darüber, was zur Stützung der Mark bieher geschehen ist und was er noch zu tun gedenke. Nach der Mitteilung der Parteiführer ergab sich in diesen Besprechungen volle Uebereinstimmung.
Ein Dementi der Industrie
Berlin, 19. April. Gegenüber anderslautenden Zeitungsnachrichten stellt der Reichsverband der deutschen Industrie fest, daß er niemals bei der Reichsregierung wegen einer Aenderung der von ihr herbeigeführten Stützungsaktion vorstellig geworden ist, daß er eine tatkräftige Fortführung der Stützungsaktion für eine politische und wirtschaftliche Notwendigkeit halte, für die er auch weiterhin im eigenen Interesse der In.ustrie mit allen Kräften eintreten werde.
Der Notenwechsel über die Effener Vorfälle
siehen ie cher ensiente Beilis inr en 2e5. Futohalle sei die Auwseanheit der snanzösischen Abteilung von den Arbeiter nüberhaupt nicht bemerkt worden, wenn nicht auf Grand von Besprechungen zwischen Betriebsrat und Werksleitung des gegebene Sirenensignal die Arbeiter genötigt hätte, sich um die Autohalle zu scharen. Die zunächst ruhidurch, Redner gegen die sunmaufgereizt. Für diese Aufreizung verantwortlich. Die Arbeiten hätten Stöcke und Revolver gezogen und Steine
Koksstücke gegen die Franzosen gewersen und
Damysstrahlen gegen sie gerichtet. Der französische
Artscher, Ppracte mranlatt
deutscher Sprache veranlaßt und als diese ehne
Wirkung blieb, Schreckschüsse und darauf eine Salve abgeben lassen, wobei aber alles getan sei, um die Opser auf das geringste Maß zu bescheänken.
Berlin, 19. April. Die Reichsregierung hat den
die vorstehende
französische Rote zu beantworten. Die deutsche Regierung stellt mit Seungtnung sest, daß die frauzösische Regierung, die bieher die deutschen Proteste gegen das Vorgehen ihrer Truppen im Ruhogebiet
gelassen hat, sich jetzt veronlaht bott, zu de ublutigen Ereignissen des Obersamstagt i Essen amtlich Stellung zu nehmen. Die Ausführun
zöstschen Ermittlungen über fene Greignisse wichen: damit die deutsche Darstellung den Sachverhaltes widerlegen sollen, können jedoch nicht els zutressend anerkannt werden. Die deutsche Regierung istbereit, beglaubigte Abschriften der Vernehmungsprotokolle der französischen Regierung zus Versügung zu stellen, falls auch diese ihe Beweismaterial herausgibt. Um aber ohne Verzögerung zu einer von beiden Parteien anzuerkennenden Feststellung des Tatbestandes zu gelangen, schlägt die deutsche Regierung die Einsetzung einer in
sios uur, die genät den Jaager Abtumen un 1397 das Beweismaterial zu prüfen und auch alle sonstigen Fragen auszuklären hat.
Die Rheinlandpläne
19. April. Ere Nouvelle schreibt, es gehe 2. Serict, daß man in Paris entschlossen is, die
administrative und wietschaftliche Autonomie der Rheinlande aufzurichten. und daß dieser Manöver der Vorbote einer umsafnämlich der Ausrufung der rheinischen Republik sei. Man könne im Augenblick nicht seststellen, was an diesem Gerüchte wahr sei, man habe aber Grund anzunehmen, daß es sich hierbei nicht um eine vollommene Phantasse hanbele.
Die Lage an Rhein u. Ruhr
Die Truppenstärke bleibt
Paris, 19 Aprkl. Kriegominister Maginot ist gestern vormittag nach Paris zurückgekehrt. Der Hauptzweck seiner Reise war nach Havas. an Ort und Stelle die Frage der Teuppenstärke zu regeln, die heute für die ganze Ruhrfrage maßgebend sei. Vom 20. Mai ab sollen 20 000—22.000 Mann der Jahresklasse 1921 abtransportiert werden. Havas erklärt, der französische und der belgische Kriegominister hätton sich auch über die Neuregelung der französischen und belgischen Teuspenverteilung verständigt. Die getroffenen Vereinbarungen würden es gestatten. in den besetzten Gebieten die Truppenstärke auf der gleichen Höhe wie bioher zu echalten.—
Essen, 19. April. Die neueste Verordnung des Generals Degoutte über den Kohlenverkehe wird im Ruhrbezirk streug durchgehalten. Französische Patrouillen halten auf den Straßen mit Lohlen und Koks beladene Wagen und Lastkraftwagen an und beschlagnahmen sie.
Wie die Blätter melden, gehen die Franzosen jetzt dazu über, die von ihnen in Essen beschlagnahmten großen Hotels und Restau
Se.. e chten. Das Hotel dan
delshof ist bereits von einem Franzosen namens Boulanger auf fünf Jahre gepachtet worden. Des Kaiserhos= und Parthotel sowie die Restaurationsräume im Essener Hauptbahnhof sind auf eine Pachtdauer von sechs Jahren ausgeschrieben worden. In der Ausschreibung wird bemerkt, daß elsähische Bewerber den Vorzug haben.
Aus Kettwig wird der Werdener Zeitung greinigen Tagen beginnen die franzssischen Zollbeamten damit, in den hiesigen Restaurationsbetrieben die Weinsteuer einzuziehen. Die Zablungsverweigerung des hiesigen Wirtes Eduard Schmitz hatte zur Folge, daß demselben sein ganzer Bestand an Wein, etwa 80 Flaschen, be1schlagnahmt und ihm des Verlassen seines Hauses perbeten munde—
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