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Nr. 71.

Fernsprech=Anschluß Nr. 39.

Donnerstag,

Reichstags=Verhandlungen.

TleicHS Perlin, 24. März.

Am Tische des Bundesrathes: Dr. v. Bötticher, Dr. Graf v, Posadowskg. Hollmann. Präsident Frhr. v. Buol eröffnet die Sitzung. Das Haus ist besetzt. Abg. Winterer(Els.) beantragt, den Reichskanzler zu

veranlassen, das gegen den Abg. Simonis schwebende Privattlage, Verfahren einzustellen. Der Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Fortsetzung der zweiten Berathung des Marine= Etats dei Capitel Ordinarium.

Abg. Herbert(Soc.=Dem.) bringt den Unglücksfall auf derBrandenburg zur Sprache. Director im Reichs Marineamt, Büchsel, erklärt, die Schuldfrage sei durch den Spruch des Gerichts erledigt. Eine Controle einer Privatwerft, wie der des Vulkan, sei nur bis zu einem gewissen Grade mög­lich. Für die einzelnen Schäden stehe die Firma mit ihrem Renomme. Die

Schuldigen seien gefunden und bestraft. Die Reparaturen habe der Vulcan bezahlt und betreffs der übrigen Kosten schwehten noch Verhandlungen. Auf Anregung des Abg. Kruse(natl.) erklärt Geheimer Admiralitätsrath Hertz bezüglich der Schul=Societäten in Wilhelmshaven, daß dieselben auf Volksschulen übergehen, müßten, jedoch sei ja der erforderliche Zuschuß von 30000 Mk. noch nicht bewilligt. Auf Anregung des Abg. Lingens be­merkt der Director im Reichs=Marineamt, Perels, daß im nächsten Etat die Kosten für eine Capelle in Wilhelmshaven eingestellt würden. Abg. Rickert(Freis. Vg.) bemängelt die beabsichtigte Vermehrung der Marine­truppen, welche zur Küstenvertheidigung bestimmt sind. Abg. Metzger (Soc.) bringt einige Beschwerden über die Arbeiterverhältnisse auf der Werst zu Wilhelmshaven vor, u. A. hätten die Arbeiter Unannehmlichkeiten gehabt, weil sie Sammlungen für die ausständigen Hamburger Arbeiter veranstalteten. Contre=Admiral Büchsel bemerkt, die Werft=Direction habe sich zweisellos im Rahmen des Gesetzes gehalten.(Abg. Singer ruft: Das können Sie doch nicht wissen!) Die Untersuchung über einige Punkte soll eingeleitet werden. Allerdings habe ein Zimmermann auf der Werft für die Hamburger Aus­kändigen gesammelt, und der Werft=Director hatte vollkommen Recht, ihn zu ent­lassen(Unruhe links), denn er hat das gesammelte Geld für sich verwendet.(Lachen.)

Abg. Vielhaben(Reform=Partei) bringt die Angelegenheit Lorenzen in Kiel zur Sprache. Staatssecretär Hollmann betont, daß Lorenzen auf der Werft selbst von der Verwaltung nach Möglichkeit geschützt worden sei. Es folgen Bemerkungen des Abg. Auer(Soc.=Dem.). Contre=Admiral Buchholz, Abgg. Werner(Antisemit) und Vielhaben(Reform=Partei). Abg. Rösicke (wild) stimmt Vielhaben darin bei, daß die socialdemokratischen Arbeiter terroristisch vorgingen gegenüber anders Denkenden. Abg. v. Stumm (Reichsp.) hält es für die Pflicht der Marine=Verwaltung, sämmtliche Arbeiter auch außerhalb der Werft zu schützen. Es fänden sich auch unter den Vor­arbeitern Social=Demokraten. Meiner Ansicht nach müßte die Marine=Ver­waltung alle Arbeiter und Vorarbeiter entlassen, die notorisch Social=Demokraten sind. Staatssecretär Hollmann. Wir stehen auf demselben Standpunkt wie die preußische Regierung. Die Arbiter, welche sich an socialdeme­kratischen Umtrieben betheiligen und ihre Mitarbeiter verhetzen, werden entlassen. Abg. v. Stumm(Reichsp.) bedauert, daß Staatssecretär Hollmann seine (Redner's) Unterstützung der Marine=Verwaltung als einen Angriff aufgesaßt habe. Er(Redner wisse aber auch, was er im Reichstag zu sagen habe. Nach weiteren Bemerkungen Hollmann's, der Abgg. Rösicke und v. Stumm(Reichsp.) wird der Rest des Marine=Etats angenommen. Ebenso der Etat des Reichs­Schatzamtes, so weit er rückständig war, der Etat der Verwaltung des Reichs­heeres, der bayerischen Quoten, und die noch rückständigen Titel des Haupt­Etats werden ohne Debatte angenommen, desgleichen auch das Etats=Gesetz. Nächste Sitzung Freitag 1 Uhr: Dritte Berathung des Etats, dritte Berathung

Loritische Kachrichten.

Deutschland.

* Berlin, 24. März. Ter Kaiser und die Kaiserin unternahmen heute früh eine gemeinsame Srazierfahrt und besuchten darauf das Atelier des Professors Schaper, dann nahm der Kaiser den Vortrag des Chefs des Ge­heimen Civilcabinets Dr. v. Lucanus entgegen.

Der Kaiser empfing gestern Abend, nachdem der Fackelzug der Berliner Studentenschaft vor dem Schloß angekommen war, eine Deputation der Studenten aller hiesigen Hochschulen. Die Herren wurden in den Vorsaal des Rittersaals geführt, wo sie der Herr Hofmarschall Graf Eulenburg mit den Worten begrüßte:Meine Herren, Sie sind etwas zu früh gekommen, worauf einer der Studenten erwiderte:Wir haben Sr. Majestät eine Ueber­raschung bereiten wollen. Dann wurde die Deputation in den Rittersaal ge­leitet, in dem die Fürstlichkeiten versammelt waren. Der Kaiser war noch von seinen Gästen in Anspruch genommen. Inzwischen begrüßte die Kaiserin die Deputation und fragte Jeden nach Stand und Studium. Dann begrüßte der Kaiser jeden Einzelnen herzlich und wendete sich zu der ganzen Abord­nung mit den Worten:Meine Herren, Ich danke Ihnen herzlich für die Ueberraschung, die Sie mir bereitet haben. Sorgen Sie dafür, daß das, was der alte Herr Ihnen gesagt hat, stets treu bewahrt werde. Sorgen Sie vor Allem auch dafür, daß im Volk nicht so viel genörgel! werde, wie es jetzt leider so viel der Fall ist.

Dann nahm der Sprecher der Deputation, Studiosus Dinglinger, das Wort zu folgender Ansprache:Ew. kaiserlichen und königlichen Majestät dürfen wir im Auftrage der gesammten Berliner Studentenschaft den unter­thänigsten Dank aussprechen für die Erlaubniß, Ew. Majesiät als dem Schirm­herrn unseres geliebten deutschen Vaterlandes, als dem Erden Kaiser Wilhelms des Großen unsere Huldigung in alter Studentenweise darzudringen Meist Angehörige der Reichshauptstadt war es uns vergönnt, das gütige Anklitz un­seres geliebten Heldenkaisers im Leden zu schauen. Als Deutschland in den Märztagen des Jahres 1888 seinen Kaiser zur letzten Ruhe geleitete, erfüllte das Herz der Knaben in der Trauer um den Dahingeschiedenen der Wunsch und Wille, festzuhalten an des Kaisers Vermächtniß, treu zu sein im Kleinen und im Grotzen, und heute, da weit über die deutschen Gauen hinaus das Ge­dächtniß des Heldenkaisers gefeiert wird, heute hält es den Jüngling nicht zu­ruck, Das, was der Knabe gewollt, durch ein Gelübde zu bekräftigen. Uns aber ist es vergönnt, Ew. Majestät gegenüber froh und frei den Schwur der Stu­dentenschaft zu erneuern, daß wir unsere Kraft, und wenn es gilt, unser Leden einsetzen wollen für unser geliebtes Vaterland, daß wir alle Zeit sest und treu sehen wollen zu Kaiser und Reich.

Der Kaiser erwiderte darauf, was wir schon in einem Theil unserer gestrigen Auflage unter Telegramme gebracht haben, Folgendes:Ich danke Ihnen für Das, was Sie mir da versichert haben. Ich wünsche nur, daß Sie Das, wpas Sie versprochen, auch später erfüllen, und daß Sie steis zu Ihrem Kaiser halten.Im Namen meiner Commilitonen, so bekräftigte darauf der Sprecher der Studentenschaft,verspreche ich Ew. Majestkt, daß wir die Wünsche Sw. Majestät stets erfüllen.

Heute Abend findet das Künstlersest im Hause des Prof. Begas statt, zu welchem der Kaiser sein Erscheinen in Aussicht gestellt dat.

DerDeutsch. Tageszig. zu Folge richtete der Kaiser am 22. d. an­läßlich der Jahrhundert=Feier ein Handschreiden an den Fürsten Bismarck.

. Aus Schlesien wird derVoss. Zig. geschrieden: Daß der Kaiser zur Feier des hundertjährigen Judiläums des Königsgrenadier­regiments, sowie zur Grundsteinlegung des Kaiser Wildelmdenkmals nach Liegnig kommt, findet jegt officielle Bestätigung. Der Kaiser genehmnigte das ihm vorgelegte Festprogramm und den 16. Juni als Tag der Feier und sogte seine Theilnahme gu.

Der Hof legt für die Großherzogin von Sachsen=Weimar die Trauer auf vierzehn Tage und für die Insantin Maria Luise Ferdinande, verwittwete Herzogin von Montpensier, die Trauer auf acht Tage an.

Heute ubend wurde das Gerücht verdreitet, Reichskanzler Fürst zu Hohenlode habe heute dem Kaiser sein Abschiedsgesuch eingereicht. Au competenter Stelle ist davon nichts bekannt. Das Gerücht dürfte nichts sein als eine Aufwärmung der an die Marinekrise vor der Centenarfeier ge­tnüpften Muthmaßungen. Die Marinekrise gilt insofern als beigelegt, als nach Ansicht unterrichteter Personen die Aufrechterhaltung der bisberigen Reichstags­beschlüsse in dritter Lesung weder eine Krisis im Ministerium, noch eine Reichs­tagsauflösung nach sich ziehen dürfte. Beim Reichskanzler sand übrigens deute Abend 7% Uhr ein Diner statt. DieNationalliderale Correspondenz scheint hingegen der Ansicht zu sein, daß die Krisis ihre endgäluge Losung noch nicht gefunden hade; sle schreidt:Ueder den Gang der Verhandlungen des Reichstags über den Marinertat und ihre Ruckwirkung auf die Leuu Reichsmarincamtes gehen Meldungen durch die Vlätter, welche nit

Puod, Schren ggernchgnn uch dest die emntgsig dstrüiche Grichchend aus. Das Entlassungsgesuch des Staatssecretärs des Reichsmarineamtes Ad­miral Hollmann ist noch nicht zurückgezogen, sondern liegt noch immer im

Svic, Aus ameailanischen Kreisen wird derPost= mitgethellt, daß man an­nimmt, der Nachfolger des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika, Herrn Uhl, werde Herr Wm. F. Merriam aus Minneapolis sein, ein Mann, der ursprünglich für das Schatzamtsportefeuille im Cabinet des Präsidenten MeKinley in Aussicht genommen war. Herr Merriam ist mit einer Teutschen verbeirathet.

Die Einführung der deutschen Cocarde in das He

wird auch in den süddeutschen Bundesstaaten mit großer Genugthuung will­kommen geheißen. DieAugsb. Abendztg. nennt ihre Einführungein lang ersehntes, wichtiges äußeres Zeichen der inneren Einheit und Geschlossenheit des deutschen Heeres". DieMünchener Neuest. Nachr. bezeichnen die Einführung der deutschen Cocarde als einen historischen Act von nicht hoch genug anzu­schlagender Bedeutung. Die Aufnahme des kaiserlichen Beschlusses durch den Prinzregenten von Bayern bezeichnet das Blatt als eine bemerkenswerthe nationale That. Das bayerische Heer bilde verfassungsmäßig einen selbst­ständigen Theil der deutschen Armee, trotzdem heftei Bayerns Regent seinen Soldaten die deutsche Cocarde an, welche, neben der bayerischen stehend, ihr innig verbunden, lebendiges Zeugniß ablegen wird für das Axiom: Wer ein guter Bayer ist, der ist auch ein guter Deutscher.

Aus Reuß ä. L. wird gemeldet: Ein in Greiz wohnender Preuße hatte am 22. März von seinem Zimmer aus mit einer preußischen schwarz­weißen Fahne geflaggt. Auf Anordnung des stellvertretenden Landraths, eines Beamten welfischer Richtung, Fahneentfernt werden.(!)

Der geschäftsführende Ausschuß der Socialdemokratie richtet einen Aufruf an die Parteigenossen betreffend dasWeltfest der Arbeit am 1. Mai. Er prophezeit darin der capitalistischen Production ein baldiges Ende. Der Bourgeoisie sei das geringste Zugeständniß an die Klassenforderung der Arbeiter ein Greuel. Als Hinweis dafür wird besonders die Verhandlung über den Sstündigen Normalarbeitstag im Reichstage angeführt. Der 1. Mai bietet die Gelegenheit, einen flammenden Protest zu erheben gegen die capi­talistische Ausbeutung, welche die Grundursache des Elendes, der Knechtschaft und der Klassen= und Völkerverhetzung sei. Die nachdrücklichste und wirkungsvollste Form des Protestes sei das Ruhenlassen der Arbeit, danach müsse jeder orga­nisirte Arbeiter handeln, wo die Möglichkeit vorhanden sei, das heißt, wo es ohne Nachtheil für den Betreffenden geschehen kann. DieGenossen werden aufgefordert, stark, befonnen, kühl erwägend und abwägend vorzugehen, aber des Kampfes froh auf den Sieg der gerechten Sache. Mit dieser etwas zwei­deutigen Andeutung und zweideutigen Anweisung und einer Empfehlung der Maisestzeitung schließt der Aufruf.

Schwerin, 24. März. Einer amtlichen Bekanntmachung zu Folge verlobte sich die Herzogin Alexandrine, älteste Tochter des Großherzogs, mit dem Prinzen Christian, ältestem Sohne des dänischen Kronprinzen.

Hamburg, 24. März. DieHamb. Nachr. verösfen:

Dankschreiben des Fürsten Vismarck:

Am 22. März habe ich in Anknüpfung an ewigten Kaisers aus allen Theilen Deutschlands so viel ehrenvolle Be­grüßungen erhalten, daß ich leider nicht im Stande bin, eine jede einzelne zu beantworten. Ich bitte derhalb Alle, die meiner an dem ruhmreichen Tage so wohlwollend gedacht haben, meinen herzlichsten Dank freundlichst entgegen­zunehmen.

München, 24. März. Der Prinz=Regent ist heute Vormittag kurz nach 9 Uhr hier wieder eingetroffen. Bürgermeister Porsch hielt am Bahnhof eine Ansprache, in welcher er betonte, allüberall in Bayern habe die Reise des Prinz Regenten nach Berlin die höchste Freude und Begeisterung hervorgerufen. Die Bürgerschaft Münchens danke dem Regenten für diesen Entschluß und für die wiederholte Bekräftigung der Unlöslichkeit des Bandes, welches Alldeutsch­land so eng umschließt, und für die Einführung der deutschen Cocarde, des neuen Sombols der innigsten Zusammengehörigkeit aller Deutschen. Redner brachte ein Hoch auf den Prinz Regenten aus das freudigen Widerhall fand. Der Prinz=Regent erwiderte mit Worten des Dankes und hob hervor, glanzvolle, erhebende Tage in Berlin verlebt.

Frankreich.

Paris, 24. März. Kürzlich hier unternommene Versuche zum Abschluß einer neuen russischen Anleihe verliefen erfolglos, da der französische Markt für neue Russenwerthe weniger aufnahmefähig ist und der größte Theil der letzten Juli=Anleihe noch im Portefeuille der Unternehmer liegt. Der russische Finanzminister klopfte darauf in London und Berlin an, um baldigst 15 Millionen Pfund Sterl. anzubringen, davon sollen vier Millionen London zufallen: der Rest entfällt auf Berlin. Die Verhandlungen sind angeblich schon weit gediehen.

Orient.

Konstantinopel. 24. März. Bei dem Gemezel von Tokat am 19. d. M.

wurden über hundert Armenier getödtet; während acht Stunden wurde die Stadt geplündert. Diese Thatsachen riefen in den hiesigen diplomatischen Kreisen den peinlichsten Eindruck hervor. Die Botschafter verlangten in einer energischen Collectivschrift die Verhaftung und Bestrafung der Schuldigen. Eine Untersuchungscommission, welche aus Haki Bey und dem katholischen Armenier Chanes Effendi besteht, soll sich nach Tokat begeben.

Der Gouverneur von Tokat, der dortige Gendarmerie Commandant und ein Polizeicommissar sind in Untersuchungshaft genommen. Nach Mit­theilungen türkischer Blätter sind auch die letzten 44 kleinasiatischen Redif­bataillone des II. Armeecorps von Adrianopel zu Uebungszwecken einde­

Sitia, 24. März. Das französische TransportschiffAuvergue ist heute früh mit 300 Mann für Sitia und 100 Mann für die Insel Spinalonga bestimmter Truppen eingetroffen. Zwischen Mohammedanern und Auf­ständischen ist die Lage neuerdings gespannt. Im Lager des Führers der Aufständischen Korakas treffen täglich Freiwillige ausländischer Herkunft ein. Der muselmanischen Bevölkerung fehlen die Ledensmittel. Die Aufständischen umgeben die Stadt in einer Gntfernung von einem Kilo­meter und schneiden alle Verbindungen ab.

Afrika.

Prätoria, 23. März. DasRegierungsblatt giebt bekannt, daß in Folge der jüngsten Unterhandlungen zwischen Transvaal und dem Oranje=Freistaat auch die Einrichtung getroffen wird bezüglich Einsetzung eines Schiedsgerichts für etwaige Differenzen beider Staaten. Durch beiderseitiges Gesetz soll ein Bundesrath eingesetzt werden, in dem beide Staate vertreten sind zwecks Be­rathung von beide Staaten interessirenden Gegenständen. Den beiderseitigen Bürgern werden auch gleiche financielle und bürgerliche Vorrechte zugesichert. Eine schon früher eingegangene Verpflichtung beiderseits sich zur Aufrecht­erhaltung der Unabhängigkeit zu unterstützen, wurde feierlich erneuert.

Hrinz Heinrich ven Orleaus verössentlicht imZigarg, einen aus Tjbuti darirten Artikel über Egypten, voll der stärksten Angriffe auf

E- habe in Paira Unterredungen gehabt mit dem französischen Ver­

England. Er habe in Kairo Unterredungen gehabt mit dem französischen Ver­treter, mit dem Khediv und mit Mitgliedern der egyptischen Regierung. Alle hätten einstimmig die Politik Englands verurtheilt, welche deispielsweise die Zustände der egyptischen Finanzen verlockend schildern, während die englische Sccupation Egypten 525 Millionen

Sccupation Egypten 525 Millionen hinterzogen habe. Alle europäischen? hätten ein dringendes Interesse, die Räumung Egyptens zu verlangen.

In der Deputirtenkammer stand heute die Gesetzes=Vorlage detr. das Ober­Commando in der Armee zur Verhandlung. In Uebereinstimmung mit der Regierung beantragt Meziers für diese Vorlage die Dringlichkeit, die jedoch abgelehnt wird. Chaporis bekämpft die Vorlage und führt aus, es sei unnöthig, einen neuen Grad zu schaffen, der eine versteckte Marschallwürde bedeuten werde. Die Vorlage würde die Verjüngung der Cadres verhindern. Meziers trütt für die Vorlage ein, die eine Krönung des Werkes der Militär=Organisation sei.

Sroßörtiounten.

London, 24. März. Mit dem englischen Vorschlage zur Entfernung der griechischen und türkischen Truppen von der thessalischen Grenze hat sich laut Köln. Zig. der russische Vorschlag in gleicher Richtung, aber im Gegensatz zu dem englischen allgemein gehalten. Gleichzeitig durchschwirren noch ver­schiedene andere Vorschläge von geringerer Bedrutung die politische Luft. Im Ganzen stellt sich gegenwärtig die Lage als eine Schachpartie zwischen England und Rußzland dar. Der Gedanke eines Auftrags an zwei Mächte zur Sendung von je 510) Mann zur Herstellung der Ordnung auf Kreta macht keinen er­sichtlichen Fortschritt. DieTimes empfiehlt heute in bemerkenswerther Weise, dem König von Griechenland den Rückzug seiner Truppen aus Kreia durch ein kleines Opfer an die griechische Eitelkeit zu erleichtern. Gleichzeitig kehrt die ganze Morgenpresse zu den neuen armenischen Greueln zurück sowie zur Er­wägung der Hauptfrage der allgemeinen Reform der türkischen Verwaltung. Der athenische Berichterstatter desDatly Chronicle theilt mit, der russische Gesandte Oau habe in einer Privataudienz bei dem König ein Hanoschreiben der Kaiserin=Wittwe, in einer Audienz bei der Königin ein Handschreiden des

Zaxen mit einer Spende von 3000 Audein für die kretschen Flüchtlinge in Briechenland überreicht.

Das brittsche Cadinet mocht die Blockade von Bolo abhängig von der Herstellung einer neutralen Zoue an der thessalischen Grenze, die es als Schuy für Griechenland als den schwächeren Theil nothwendig er­achtet; sollte Griechenland indeß die neutrale Zone verweigern, so sei England vorderettet, an der Blockade von Volo Theil zu nehmen, während, wenn

Zwangsmahregeln gegen sie angewendet

sollen. Einer Wiener Dradtung derTimes= zu Folge sollen die Pforte

und die griechische Regierung den Mächten in nicht mißzuverstehender Weise versprochen haben, sich an der Orenze unthäng zu verhalten. DieTimes befürwertet wiederholt, der griechischen Eitelkeit ein kleines Opfer zu bringen und den sofortigen Adzng der türkischen Truppen von Kreta zu vexanlassen. Das drinsche Cabin gemacht haben.

* Die Hundertjahrfeier.

Ruhrort, 25. März. Den Festberichten ist noch nachzutragen, daß auch in der höheren Töchterschule eine stimmungsvolle Festlichkeit statt­fand. Dem Kaffeekrän chen am Dienstag folgte ein Ball im Germaniasaal, welcher recht gut besucht war und die Theilnehmer lange zusammenhielt. Die Zöglinge des Ruhrorter Turnerbund führten hierbei einen Fackelreigen auf, welcher vielen Beifall fand. Ueber den Damenfestzug am Dienstag Nach­mittag und die Niederlegung eines Kranzes am Kaiser Wilhelm=Denkmal haben

wir bereits gestermn berichtet. Sark

* Meiderich, 23. März. Obwohl heute, dem 3. Festtage der Jahrhundert­feier, keine öffentlichen Veranstaltungen in Aussicht genommen waren, ließ es sich doch die Schuljugend nicht nehmen, in ihrer Weise kräftig mit Trommel­schlag und Flötenklang zu feiern und ihrer Freude Ansdruck zu geben. änischen Kronprinzen. Manche Schulen zogen klassenweise mit ihren Lehrern zum Kaiserdenkmal, die

veroffentlichen folgendes Kinder stimmten in ein dem Kaiser Wilhelm II. dargehrachtes Hoch begeistert ein und sangen aus voller KehlHeil Dir im Siegerkrang. Auch war zur den Geb-uristag des ner. Feier des Tages noch allenthalben geflaggt. Abends versammelte sich der den Stoh[Meidericher Turnverein in seinem Vereinslokale bei dem Wirthe Herrn Wilhelm Köppen, um das Gedächtniß des großen Todten durch einen Commers festlich zu begehen. Reden, Gesänge und musikalische Vorträge wechselten in bunter Reihenfolge mit etnander ab, so daß den Gästen eine an­genehme Unterhaltung geboten ward. Unserm gestrigen Festberichte sei noch nachgetragen, daß an Se. Majestät den Kaiser und an Fürst Bismarck, unserm Ehrenbürger, Huldigungstelegramme gesandt worden sind, und daß die evang. Unter=Meidericher Schule im Casinosaale eine Extrafeier für Kinder und Erwachsene veranstaltet hatte.. I n#####stues u.

= Beeck, 23. März. Die Hundertjahrfeier des Geburtstages Kaiser Wilhelms des Großen ist hier bisher glänzend verlaufen und wird kaum hinter einer andern Gemeinde zurückgeblieben sein. Am Samstag Abend wurde die Feier durch Böllerschüsse eingeleitet. Am Sonntag Morgen blies von der Zinne des Hauses des Kaufmanns Knellessen hierselbst der Posaunenchor des evangelischen Arbeitervereins mehrere Choräle, welchem Vorgange die kirch­liche Feier in beiden hiesigen Kirchen folgte. Alle Ortschaften prangten in Flaggenschmuck. Des Abends fand eine Illumination statt. Das Rathhaus, welches die Verwaltung der Dessauer Continental=Gasgesellschaft in Ruhrort auf ihre Kosten mit passenden Beleuchtungskörpern versah, that sich besonders hervor. Zugleich wurde von dem vereinigten Schülertrommlercorps ein Zapfen­streich und von verschiedenen Vereinen 2c.(Kriegerverein, Turnverein, Schiffer­verein) hier sowohl wie auch in Bruckhausen=Marxloh ein Fackelzug verau­staltet. Am Montag Morgen wurden die Bewohner schon früh durch die Schülertrommlercorps geweckt und Nachmittags waren alle Vereine der Gemeinde, der Gemeinderath und die sonstigen Festtheilnehmer, wohl 8000 an der Zahl, auf dem von flatternden Wimpeln an Mastens welche Herr Bau­unternehmer Balduin bereitwilligst kostenlos angeliefert hatte, umgebenen und außerdem herrlich geschmückten Marktplatze, zu einem besonderen Festacte vereinigt. Die Vereine waren daselbst in einem Bierecke auf­genellt. In der Mitte des Vierecks besand sich das vereinigte Schüler­trommlercorps von Beeck, Stockum und Laar(insgesammt über 100) und ein aus annähernd 400 Sängern gebildeter Männergesangverein, Ersterer unter Leitung des Herrn ehrers Klein, Leyzterer unter derjenigen des Musiklehrers Quast jun. Der Festact begann mit dem Parademarsch der Schülertrommlercorps, welchem der Vortrag des Kaiserliedes v. C. Freund durch die Gesangvereine folgte. Hierauf ergriff Herr Bürgermeister Hagedorn das Wort, entrollte in markigen Worten ein kurzes Lebensbild Kaiser Wilhelrzs des Großen, gedachte der großen Ereignisse, welche sich unter dessen gesegneter Regierung in Deutsch­land vollzogen haben und schloß seine Rede mit einem Hoch auf den setzt regierenden Kaiser Wilhelm U. Alsdann wurde das LiedDeutschland, Deutsch­land über Alles gesungen; der Festact schloß mit dem Preußenmarsch. Die Vereine der Ortschaft Laar zogen sodann mit ihren Musik= und Trommlerco##s gemeinsam zum Kriegerdenkmal, woselbst Kranznederlegung erfolgte, was von den Beeck=Stockumer Vereinen bereits am Tage vorher geschehen war. Die übrigen

Pereins uagen wit Ringendern Spiel in ihre einzaluen Ortsche

er habe

Mächte

gen Adzug der türkischen Truppen von Kreta zu veranlassen.

binst soll den Mächten dereits einen dohingehenden Vorschlag

Steckholm, 24. März

Stmmen die Erhödung gramm an und beschle dalten. Auch wurde###

Kronen pro Tlogramm angenoum

Nortwegen.

94 März. Der Reichstag nahm mit 197 gegen 174 Erhödung des Zolles für Häute und Felle auf 40 Cere pro Kilo­deschloß ferner, die jegigen Zölle auf Schweinefleisch beizude­wurde die Erhöhung des Zolles auf Schuhwaaren von 1 auf 2

Kilogramm angenommen und deschlossen, die Zellfreiheit

Vereine zogen mit klingendem Spiel in ihre einzelnen Ortschaften, wo überall Special=Festlichkeiten stattsanden, zurück, während der Gemeinderath unter dem Vorsigze des Bürgermeisters zu einer Festitzung zusammentrat. Auf Vor­schlag des Vorsitzenden erhob sich die Versammlung vor Eintritt in die Tages­ordnung zum Gedächtnisse Seiner Majestät des hochseligen Kaisers Wilhelm I. von den Sitzen. Sodann nahm der Vorsitzende den Vorschlag, das Andenken an den heimgegangenen Heldenkaiser auch dadurch besonders zu ehren, daß

den hülfsbedürftigen und würdigen Beteranen und Wittwen und Waisen der­selben aus den Kriegen 1884, 1886 und 1870/71, welche Deutschlands Wieder­geburt mit derbeigeführt und ihre Kräfte bezw. ihre Gesundheit dafür geopfert haben, besondere Unterstützungen monatlich nicht unter 5 Mark durch eine dazu einzusetzende besondere Commission gewährt werden möchte und zu diesem Zwecke eine Summe von 3500 Mark zu bewilligen und diese fernerhin besonders in den Etat einzustellen. Die Versammlung nahm diesen Vorschlag einstimmig als Beschluß an und wählte 6 Herren in die Commission. Heute Abend fand hier als Abschluß der bei leidlicher Witterung großartig verlaufenen Festlichkeiten im Saale der Wittwe Wieacker ein Festessen statt.

+ Hamborn, 22. März. Die Hundert jahrseier wurde am Sonntag Vormittag durch kirchliche Feiern begangen. Abends fanden von Seiten der Schulen beider Consessionen, sowie von den hiesigen Vereinen Fackelzüge durch den Ort statt. Nach Beendigung derselben begaben sich die Vereine zu einer Nachseier in die Vereinslokale, wo bei Reden und Aufführungen die Feiern ihren weiteren Verlauf nahmen. Daß in unserer Gemeinde noch echte patrio­tische Gesinnung herrscht, bewiesen der reiche Flaggenschmuck und die Illumtnation. Der evang. Arbeiterverein unter Mitwirkung des hiesigen Gesangvereins Männerchor feierte gestern im festlich decoritten Saale des Wirthas C. Renner hierselbst. Die Feier bestand in Concert, patriotischen Aufführungen, Pecla­manonen, Ansprachen und ledenden Bildern, welche vorzüglich von den Dar­stellena zur Geltung kamen. Heute Vormittag 7 Uhr fand ein von den Schülertrommlercorps ausgeführter Weckruf statt, gegen 9 Uhr in den verschiedenen Schulen und sonst hierfür bestimmten Lokalen die Schulfeiern. Um 3 Uhr Nachmittags hatten sich die einzelnen Vereine zu einemossiciellen Festacte auf dem Marktplayze eingefunden. Punkk 4 Uhr warde der Festact durch den Präsentirmarseh des Schülertrommlercorps eingeleitet, worauf die vereinigten Gesangvereine Festlieder sangen. Hieraus hielt Herr Tirector Liebig die Fest­rede, in welcher er in kurgen Umrissen ein Ledensbild des großen Kaisers Wilhelm I. entrollte. Den Schluß dieser Feier bildete ein Parademarsch des Krieger=,

Beteranen= und Schüzenvereins, worauf die einzelnen Vereine